Langkawi Teil 2
22.1. - 9. 2. 2014
Mittwoch, 22.Januar 2014: Telaga – Pulau Intan Besar, sonnig, sehr viel weniger Wind, 8,4 sm
Von etwa 03h bis gegen 07h fegen wieder zünftige Windböen über uns hinweg, aber die Situation hat sich doch sehr beruhigt, so dass wir heute endlich von hier weg fahren wollen.
Um 13h30 verlassen wir Telaga und können wunderbar segeln, wie schon lange nicht mehr. Zwar ist die Strecke bis zu unserem nächsten Ankerplatz nur kurz, etwa 15,6 km, aber immerhin, wir segeln. Um 15h20 ankern wir im Schutze von Pulau (heisst Insel) Intan Besar (besar heisst gross) (unbewohnt). Wir sind ganz alleine und geniessen ein herrliches Bad im Meer. Hie und da brettern ein paar Jetskis vorbei aber sonst ist es wunderschön hier. Wir beobachten ein Adlerpaar, das auf einem Baum auf dem Hügel direkt vor uns, abwechselnd in einem Nest sitzt.
Die Gattung der Seeadler umfasst ausnahmslos große bis sehr große Arten. Die kleinste Art ist der Madagaskarseeadler mit einer Länge von 60–66 cm und einer Spannweite von 1,60 bis 1,80 m und einem Gewicht von 2,2 bis 3,5 kg, die größte Art ist der Riesenseeadler mit einer Länge von 85–105 cm, einer Spannweite bis 2,90 m und einem Gewicht von 4,9 bis 9,0 kg.
Gemeinsame Merkmale der Gattung sind die sehr breiten, (mit Ausnahme des Riesenseeadlers) brettförmigen Flügel, ein relativ kurzer, oft keilförmiger Schwanz, der meist sehr große und kräftige Schnabel. Bei fast allen Arten ist der Schwanz zu großen Teilen oder vollständig weiß. Bei allen Arten sind die Jungvögel deutlich anders als die adulten Adler gefärbt, das vollständige adulte Federkleid wird erst nach mehreren Jahren erworben.
Fast alle Arten der Gattung zeigen eine enge Bindung an größere Gewässer. Die große Flügelfläche, die die Nutzung auch geringer Aufwinde ermöglicht, wird als Anpassung an die geringe Thermik über offenem Wasser interpretiert. Die Nahrung besteht entsprechend dem Lebensraum vor allem aus Fischen und Wasservögeln, Säuger und Reptilien werden nur lokal häufiger erbeutet. Soweit bekannt, wird Aas von allen Arten regelmäßig aufgenommen. Viele Arten betätigen sich als Nesträuber, insbesondere die kleineren Arten parasitieren auch häufig bei anderen Vogelarten.
Alle Vertreter der Gattung bauen große voluminöse Nester (Horste) auf Bäumen oder auf Felsen, ausnahmsweise auch auf dem Boden. Soweit bekannt, findet nur eine Brut im Jahr statt. Die Gelegegröße liegt bei 1-4 Eiern. Die Nestlinge sind untereinander wenig aggressiv, Kainismus kommt nur gelegentlich vor.
Gegen Abend kommt ein kleines Fischerboot, die 3 Personen ankern in der Nähe des Ufers und legen ein Netz aus. Es gibt einen sehr schönen Sonnenuntergang und als es dunkel ist, hören wir kurz die Affen im Wald herum rumoren, bis auch dort Stille einkehrt.
Donnerstag, 23.Januar 2014: Pulau Intan Besar, sonnig
Die Fischer haben die Nacht hier verbracht. Am Morgen suchen sie am Strand noch nach Schnecken oder Krebsen und fahren dann davon. Paul wechselt, mit meiner Assistenz, den Filter am Wassermacher.
Beim Frühstück schauen wir zu, wie die Affen auf den Felsen am Ufer herumturnen.
Am Nachmittag kommt ein grosses Fischerschiff und ankert in unserer Nähe. Ein Fischer ruft herüber, ob wir Fisch kaufen wollen, aber wir wollen nicht.
Ein Segler ankert in der Bucht. Wir steigen in unser Dinghy und fahren zur Insel Inta Kecil (kecil heisst klein)(unbewohnt). Hier klettern wir (wie die Affen) auf den schwarzen Schieferfelsen herum und baden anschliessend im Meer, beim wunderschönen, weissen Sandsträndlein. Ahhh..., schööön! Am Abend kommen die Touristenboote vorbei, um den Sonnenuntergang anzustaunen. Aber, Pech gehabt, heute gibt es gar keinen! Dafür später einen herrlich schönen Sternenhimmel.
Freitag, 24.Januar 2014: Pulau Intan Besar, sonnig,
Der Fischer und der Segler sind verschwunden. Wir sind wieder ganz alleine, bis wieder die von uns ungeliebten Jetskifahrer den Frieden in dieser idyllischen Bucht stören.
Am Nachmittag fahren wir per Dinghy zur Insel Beras Basah (unbewohnt). Hier machen wir einen langen Strandspaziergang , baden im Meer und kehren zur MABUHAY zurück.
Und heute haben wir richtiges Glück! Gegen Abend sehen wir drei mächtige Hornvögelvorbeifliegen, Wow, haben die riesige gelbe Schnäbel!
Die Nashornvögel, manchmal auch nur Hornvögel genannt, sind eine Familie der Vögel, die in den Tropen Asiens und Afrikas beheimatet ist. Zu den Nashornvögeln gehören über 50 Arten. Vier Arten sind stark vom Aussterben bedroht.
Namensgebend ist der große, meist gebogene Schnabel, der einen wulstigen Aufsatz besitzt. Dieses „Horn“ ist meist hohl oder besteht aus lockerem Knochengewebe, nur bei dem Schildschnabel ist dieses Horn massiv. An Kopf und Hals finden sich nackte, auffallend gefärbte Hautteile. Weitere Charakteristika sind der langgestreckte Körper, ein langer Hals sowie kurze und breite Flügel. Der lange Schwanz trägt zehn Schwanzfedern.
Alle Nashornvögel nisten in Baumhöhlen. Das Weibchen wird bis auf ein kleines Loch „eingemauert“, wodurch die Nachkommen zwar weitestgehend vor Nesträubern geschützt sind, allerdings das Männchen bis zum Flüggewerden der Jungen allein für die Nahrungsversorgung zuständig ist. Das Weibchen legt zumeist zwei Eier und brütet einen Monat. Die Jungen brauchen weitere 65–73 Tage bis zum Flüggewerden.
Samstag, 25.Januar 2014: Pulau Intan Besar - Kuah, 9.4 sm, sonnig
Um 8h30, noch vor dem Frühstück, schneiden wir uns schon gegenseitig die Haare. Später wird es viel zu heiss dazu. Beim anschliessenden Bad im Meer müssen wir aufpassen, es hat Quallen.
Und auf den Felsen am Ufer tummeln sich ganz viele Affen.
Am Nachmittag machen wir das Schiff klar und motoren (Wind auf die Nase) von 13h bis 15h nach Kuah. Kaum angekommen dreht der Wind auf West und wir hätten die 9,4 sm segeln können....
Nach dem wir sicher sind, dass der Anker gut hält, marschieren wir zum Fährengebäude. Wir möchten morgen Sonntag per Fähre nach Penang. Aber am Schalter teilt man uns mit, dass die beiden Fähren vom Sonntag schon ausgebucht sind. Also kaufen wir Tickets für Montag, 17h15.
Von hier laufen wir in die Stadt, vorbei am Tourismusbüro, wo ich mich wegen dem Chinesischen Neujahr, vom 31.1.14 am nächsten Freitag, erkundigen wollte. Aber das Büro ist leider geschlossen.
Im Chinesenladen für Ersatzteile machen wir einen Stopp, weil Paul Sikaflex und Schrauben braucht. Danach essen wir im Restaurant „Domino“ zu Abend. Paul eine sehr gute Nudelsuppe mit Huhn (ohne Koriander) und ich ein Pouletschnitzel mit Pommes und ganz wenig Gemüse.
Sonntag, 26.Januar 2014: Kuah, sehr sonnig
Paul rumort den ganzen Morgen auf dem Vorschiff herum. Er muss mit Sikaflex eine Scheibe abdichten, wo es bei starkem Regen immer wieder reintropft. Er flucht ziemlich, weil das Sikaflex überall klebt, nur da nicht, wo es sollte und nach dem Mittag stellt er fest, dass das Zeug blasen wirft........
Ich beantworte in paar längst fällige Mails. In den letzten Tagen, auf den einsamen Inseln, hatten wir keine Internetverbindung.
Montag, 27.Januar 2014: Kuah, schön sonnig
Gegen 15 h machen wir uns auf den Weg zur Fähre. Unterwegs müssen wir noch schnell ein paar Ringgit auf unser Telefon aufladen, weil sonst unser ganzes Guthaben morgen verfällt. Und weil wir noch viel zu früh dran sind, gibt es beim Starbuckskaffee noch einen (nicht besonders guten) Iced Coffee. Mit 10 Minuten Verspätung startet die Schnellfähre um 17h25 südwärts nach Penang.
In der Fähre hat es sehr viele, sehr junge tief schwarz verschleierte Frauen. Man sieht nur knapp ihre riesigen, kohlschwarzen, rätselhaften Augen. Alle haben einen jungen Mann (die allermeisten mit kurzem Bart) dabei, der sie fürsorglich an der Hand führt. Aber einen grossen Vorteil haben die Frauen schon, sie frieren nämlich in dieser eisgekühlten Fähre ganz bestimmt nicht. Im Gegensatz zu uns „normalen“ Touristinnen, mit unseren Shorts und T-Shirts. Wobei man allerdings erwähnen muss, dass einige Touris wirklich knappe Spaghettiträger-Tops und bikinigrosse Shorts tragen. Mann, was für Gegensätze....
Nach 2 Stunden 50 Minuten steigen wir ziemlich unterkühlt in Penang aus. Wir sind froh, an die warme Luft zu dürfen. Inzwischen ist es 20h15. Per Taxi fahren wir in 5 Minuten zum Hotel Waldorf, sehr gut und zentral gelegen. Dieses Hotel wurde uns von Antje und Holger empfohlen. Sie haben auch hier übernachtet. Das Zimmer kostet pro Nacht für 2 Personen 70 Ringgit (ca. 21 Sfr.), ohne Frühstück. Das Abendessen nehmen wir im „Red Garden Food Court“ ein, genau über die Strasse gegenüber vom Hotel. Hier hat es ungefähr 50 verschiedene Fressbuden, alle in einem Hof. Auf einer Bühne wird gesungen und schöne Musik gemacht, genau richtig für uns ältere Jahrgänge. Das Essen ist gut und die Stimmung schön und gemütlich. Das Schlafen danach ist ziemlich schwierig. Irgendwo in der Nähe wird gefeiert. Im Zimmer ist es ohne Ventilator zu heiss und mit Ventilator zu kalt.....
Dienstag, 28.Januar 2014: Penang
Wir frühstücken bei einer indischen Küche, mmm..., die haben guten Iced Coffee! Um 9h30 geben wir einem indischen Agenten, der zu uns ins Hotel kommt, unsere Pässe, je zwei Fotos, je 2 Mal unterschreiben, je 160 Ringgit (etwa 45Sfr.) bezahlen, fertig. Die Antragsformulare für die Thailändischen Visa füllt der Inder selber für uns aus, geht damit zur Thai-Botschaft und bringt uns um 16h die Pässe mit den eingestempelten Visa zurück. Das ist sehr bequem, vor allem weil die Thai-Botschaft ziemlich weit ausserhalb des Stadtzentrums liegt. Das Visum gilt für 2 Monate und ist um 1 Monat verlängerbar.
Paul hat unseren defekten Tourenzähler wieder ausgebaut und als Muster mitgenommen. Wir laufen den ganzen Tag durch die Stadt und fragen überall herum, wo wir so einen Tourenzähler finden könnten. Die Leute sind sehr hilfsbereit, aber fündig werden wir trotzdem nicht. Als wir bei der letzten Adresse ankommen, die man uns genannt hat, schickt man uns zurück an die 1. Adresse, wo wir schon waren. Also alles wieder zu Fuss zurück zur Firma Raymarine, und es ist sehr heisssss! Der junge Mann dort gibt sich wirklich alle Mühe, uns zu helfen. Er telefoniert hierhin und dorthin und klärt ab. Am Schluss schliesst er einfach seinen Laden ab, packt uns in sein Auto und fährt uns zu einer Werkstatt, wo es evt. so ein Teil haben könnte, oder wo man sonst unseres prüfen und reparieren könnte. Aber in dem Electronikladen haben sie im Moment gerade Stromausfall, also kann nichts geprüft werden. Und später haben sie keine Zeit, weil der Laden für eine Woche geschlossen hat, wegen dem Chinesischen Neujahrsfest. Also wieder nix! Wir danken dem Raymarine-Mann und bleiben gleich in diesem Viertel. Beim 65-stöckigen, zylindrischen Komtar Hochhaus, wo lauter Verwaltungsbüros der Stadt untergebracht sind, essen wir zu Mittag. Danach schlendern wir durch die riesige Shopping Mall, ohne etwas zu kaufen. Im Restaurant „Edelweiss“ des Schweizers Urs Capol (ein Bündner aus Langnau am Albis) trinken wir Muskatnuss- und Orangensaft und plaudern mit der indischen Frau von Urs. Urs ist nicht da, er ist im Moment in der Schweiz.
Abendessen wieder im „Red Garden“. Wir sind heute viel zu viel gelaufen, sind total kaputt und halten heute nicht lange durch.... Es sieht nach Regen aus, komplett schwarzer Himmel. Aber es wird nichts daraus, die Wolken lösen sich wieder auf.
Mittwoch, 29.Januar 2014: Penang, sonnig und sehr heiss
Wir haben 12 Stunden am Stück geschlafen. Scheinbar waren wir wirklich müde! Paul hat immer noch Hoffnung auf einen neuen Tourenzähler. Nach dem Frühstück bei den Indern laufen und laufen und laufen wir wieder quer durch die Stadt. Aber wir haben Pech, die meisten Geschäfte haben schon heute geschlossen wegen dem Chinesischen Neujahrsfest vom Freitag. Rund 50% der Einwohner Penang's sind Chinesen. Aber dafür entdecken wir etwas anderes, sehr interessantes; die Chinesischen Clan Jetties. In der Nähe des Fähranlegers kann man das tägliche Leben der Chinesischen Clans beobachten. Dort wohnen die Familienverbände der „Lim“ und „Lee“ und „Chew“ usw., die alle den selben Nachnamen tragen, in Pfahlbausiedlungen über dem Wasser. Die „Hauptstrasse“ ist ein Brettersteg , dem beidseitig die hölzernen Wohn – und Geschäftshäuser angegliedert sind. Rücksichtvolle Touristen haben das Privileg herumwandern zu dürfen, während Mitglieder anderer Clans der Zutritt verwehrt wird.
Wir schauen uns ein paar solcher Jetties an, die alle sehr schön mit vielen roten Lampions geschmückt sind, aus Anlass des Chinesischen Neujahrsfestes. Bei einem dieser Stege befindet sich am Ende ein Tempel der aufs Meer hinausgebaut ist. Dieser Tempel ist wunderschön und rundum geschmückt mit roten Lampions und tausenden von Chrysanthemenstöcken. Er gefällt sogar Paul.
Das Mittagessen nehmen wir an einem vegetarischen Buffet ein. Jeder nimmt sich einen Teller voll (kaltes) Gemüse. Paul macht einen grossen Bogen um die Tofuschüssel....Dazu gibt es chinesichen Icetee. Wir laufen weiter am Queen Victoria Clock Tower vorbei zum Fort Cornwallis. Hier trinken wir etwas und weil wir nicht verstehen, was es hier gibt, bestellen wir einfach mal einen Cocos-Shake und einen anderen Drink dazu. Der andere Drink stellt sich als Vanille-Glacé heraus, mit Maiskörnern und roten Bohnen und sonst noch so undefinierbarem Zeug. Paul isst das meiste davon tapfer auf. Wir schleppen uns in der Hitze weiter bis zu unserem Hotel zurück, wo wir um 16h nur noch eines im Sinn haben: kalt duschen. Wir sind kaputt. Jetzt kennen wir sämtliche Strassen und Gassen von Penang's Altstadt, aber einen neuen Tourenzähler haben wir immer noch nicht!
Zum Abendessen gibt es im „Red Garden“ für Paul gegrilltes Huhn mit Nudeln und für mich „Biryani-Reis“ mit Huhn.
Biryani ist ein Reisgericht. Der Name Biryani entstammt dem persischen Wort beryā(n) (بریان) und bedeutet "gebraten", "geröstet". Regionale und lokale Varianten von Biryani gibt es im ganzen Mittleren Osten bis nach Südostasien.
Hauptbestandteil ist gewürzter Reis, besonders Basmatireis. Dazu gibt man gewürztes und gebratenes Fleisch wie etwa Lamm, Hammelfleisch, Hühnchen oder Rindfleisch. Auch vegetarische Variationen sind möglich und gelegentlich isst man Biryani mit gekochten Hühnereiern. Typisch sind außerdem Zwiebeln, Chilis und Nüsse, die man gebraten dem Reis zufügt. Das Gericht kann weiter mit Rosinen sowie anderen Zusätzen verfeinert werden. Beliebt sind Varianten mit Joghurt, Gemüse oder Mango-Chutney. Mittlerweile findet man spezielle fertige Gewürzmischungen im Handel.
Wir hören noch ein wenig der Livemusik zu und sind um 22h schon im Land der Träume.
Donnerstag, 30.Januar 2014: Penang – Langkawi, sonnig
Um 7h werden wir vom Hotel per Telefon geweckt. Frühstück gibt es wieder, wie schon die letzten zwei Tage, bei der indischen Küche. Für beide gibt es sehr guten Iced Coffee und für mich dazu ein Roti (indischer Brotfladen) mit Ei. Sehr gut! Kosten für alles zusammen: 5 Ringgit und 40 Sent (etwa 1.60 Sfr.). Von hier laufen wir direkt zum Fährhafen, wo wir dann eine Ewigkeit in einer langen Kolonne warten müssen. Mit ca. 30 Minuten Verspätung (anstatt 8h30) startet der Käpitän endlich sein Schnellboot und wir fahren Richtung Norden, nach Langkawi. Mein Gott, ist das kalt in dieser Sardienendose! Nach fast 3 Stunden dürfen wir mit eiskalten Füssen aussteigen.
Beim Anleger in Kuah hat es einen KFC, und weil gerade Mittag ist, verdrücken wir jeder zwei Hühnerbeine und laufen dann gestärkt durch den Park zum Steg, wo unser Dinghy liegt.
Wir sind etwa 2 Stunden wieder auf der MABUHAY, kommt die AMIGO aus Thailand angetrudelt. Nachdem sie bei den Ämtern zum Einklarieren waren, sind Helga und René bei uns an Bord zum Sundowner und zum, wie schon so oft, Erfahrungen austauschen.
Freitag, 31.Januar 2014: Langkawi, Kuah, sonnig mit Windböen
Heute ist Neujahrsfest für die Chinesen. Das Jahr des Pferdes beginnt. Wir wollen einen grösseren Lebensmittel-Einkauf tätigen und sind jetzt gespannt ob der Supermarkt offen hat. Alle Chinesichen Geschäfte sind geschlossen und weil Freitag ist, auch die Muslimischen. Und was ist mit den Indern? Trotzdem machen wir uns auf den Weg und laufen zum „Billion“ Supermarkt. Der hat tatsächlich offen. Bevor wir uns den Lebensmitteln zuwenden, suchen wir eine neue Malaysiaflagge. Zuerst versteht die Verkäuferin nicht, was wir wollen und dann will sie uns ein halbes Leintuch verkaufen. Sie behauptet es gebe nur diese eine Grösse. Aber wir suchen so lange im Regal herum, bis wir ein kleinere, die aber immer noch sehr gross ist, gefunden haben.
Abends um 18h holen wir Helga und René ab, wir wollen zusammen Pizza essen gehen. Es ist Ebbe und Neumond, das Hafenbecken ist fast trocken, d.h. total im Schlamm.
Samstag, 1.Februar 2014: Langkawi, Kuah, sonnig
Eigentlich wollten wir ja heute nicht an Land gehen. Aber mein Internetguthaben ist wieder mal aufgebraucht und so machen wir uns halt auf den Weg. Wegen dem Chinesischen Neujahrsfest sind auch heute noch und bis nächste Woche die meisten Geschäfte geschlossen. Mein Skipper wollte das partout nicht glauben! Wir laufen bis ans andere Ende der Stadt, bis zum Parade Supermarkt. Die Shopping Mall ist zwar offen, aber Internetguthaben der Firma „DiGi“ bekommen wir nicht und der Supermarkt im Untergeschoss ist geschlossen. Also das ganze wieder zurück bis ans andere Ende der Stadt, bis zum Fährhafen. Hier klappt es dann und wir können das Internetguthaben aufstocken. Unterwegs essen wir noch beim Thailänder zu Mittag, Paul Gemüsesuppe, ich Sweet&Sour Huhn und gemischtes Gemüse. Auf dem Rückweg durch den Park können wir in einem Bach ein Waranenpaar beobachten, das sich im Wasser innig umschlungen hält.... Später sehen wir noch einen Waran, der im Abfall nach etwas Essbarem sucht.
Abends sind wir bei der AMIGO zum Sundowner eingeladen. Helmut, der Deutsche von der „Lop To“, ist auch da. Helga zaubert wieder ein paar gute Häppchen aus ihrer Küche hervor. Es entbrennt eine heftige Diskussion über die Feiertage der verschiedenen Religionen!
Sonntag, 2. Februar 2014: Langkawi, Kuah, sonnig, leicht bewölkt
Heute finden in Thailand Neuwahlen statt. Hoffentlich nicht wieder mit Protesten und Gewalt!!!
Am Nachmittag holen wir mit unserem Dinghy Helga und René ab und laufen mit ihnen zum Supermarkt Billion. Dort soll um 15h30 ein „Lion Dance“ stattfinden. Wir waren in Indonesien so begeistert von dem „Lion Dance“, dass wir das heute unbedingt wieder sehen möchten. Ziemlich pünktlich kommt eine Gruppe Knaben und junger Männer und macht den „Löwentanz“. Aber das ist bei weitem nicht, was wir erwartet hatten und so sind wir ziemlich enttäuscht. Wir trinken ein Bier, machen einen kurzen Einkauf im Billion und essen im „Pappa Rich“ zu Abend. Um 19h wäre im Shopping Center noch „Akrobatik“, aber die schenken wir uns. Wir laufen zum Fähranleger um Internetcoupons zu kaufen und kehren dann durch den Park zurück zum Dinghysteg. Auf der Rückfahrt zu den Schiffen haben Helga und René die Idee, wir könnten doch noch schnell bei der „Imagine“ vorbei um hallo zu sagen. Paul und ich haben den Katamaran „Imagine“ schon mehrmals gesehen, aber die Deutschen aus Würzburg, Jutta und Albert, nie kennengelernt. Das wird jetzt nachgeholt. Wir werden spontan zum Bier an Bord eingeladen und die nächsten 1½ Stunden vergehen wie im Fluge.
Montag, 3. Februar 2014: Kuah – Pulau Intan Kecil, 9,4 sm
Die AMIGO fährt heute in die Rebak Marina und wir wollen in die südlicheren Inseln von Langkawi, um dort Wasser zu machen. Dort unten ist das Wasser sauberer und auch zum Baden geeignet. Wir warten hier in Langkawi auf die „Aroha“ mit Monika und Eric. Sie kommen irgendwann diese Woche aus Singapur hier an und wir wollen dann gemeinsam nach Thailand segeln. Aber bevor wir von Kuah wegfahren, will Paul unbedingt noch in die Stadt. Er hofft immer noch auf einen Laden, wo man unseren Tourenzähler prüfen und evt. reparieren kann. Es ist 9h15, wir sitzen im Dinghy, kommen aber nicht an Land, weil kein Wasser da ist!!! Totale Ebbe, nur Schlick weit und breit. Der Aussenborder rührt nur Schlamm auf! Also vergessen wir die Stadt, die meisten Geschäfte sind sowieso noch wegen dem Chinesen-Neujahr geschlossen, und kehren zur MABUHAY zurück.
Um 11h30h heben wir den total verdreckten Anker und motoren, es ist absolut kein Wind da, 2 Stunden hinter die gleiche Insel, wo wir schon vorletzte Woche lagen. Ah, hier ist es schön und ruhig. Aber weil Westwind ist, legen wir uns hinter die Insel Intan Kecil (klein), hier sind wir vor dem Wind besser geschützt. Am Abend geniessen wir ganz alleine einen traumhaften Sonnenuntergang.
Dienstag, 4. Februar 2014: Pulau Intan Kecil – Pulau Intan Besar
Wir waschen zwei Maschinen Wäsche und wollen anschliessend mit dem Wassermacher Süsswasser machen. Aber die Flut bringt soviel Dreck und Müll mit, dass wir Bedenken haben. Wir verlegen die MABUHAY rüber zur Insel Intan Besar (gross), dort scheint das Wasser sauberer zu sein. Auch hier sind wir ganz alleine und am Nachmittag baden wir im Meer, wobei mich eine Qualle schmerzhaft am Bein erwischt. Es ist höllisch heiss heute, kein Windhauch!
Als es ein wenig kühler wird, wagen sich auch die Affen wieder hervor und wir schauen zu wie sie sich auf den Felsen am Ufer vergnügen.
Abends wieder wunderschöner Sonnenuntergang. Jeden Abend kommt ein Zweimaster vorbei mit vielen Touristen, die gaaaanz viel Geld bezahlen um diese Sonnenuntergänge zu sehen....
Mittwoch, 5. Februar 2014: Pulau Intan Besar – Kuah, 9,4 sm
Wir hatten eine ziemlich schaukelige Nacht. Am Morgen, nach dem Frühstück hat Paul einen Putzanfall. Er schrubbt das Deck mit Salzwasser. Und damit es mir auch heute nicht langweilig wird, sagt er mir:“Du kannst die 3 Küchenfenster wieder aufmachen, ich habe diese Seite fertig geputzt.“ Sagt's und wusch... bekomme ich eine Ladung Salzwasser in die Küche geschmissen...Diesmal bin ichdiejenige die unendlich flucht! Also ehrlich, ich hätte lieber ein dreckiges Deck als eine Küche voll Salzwasser.
Um 12h30 motoren wir die 9,4 sm mit der Flut, dem auflaufenden Wasser, wieder hinauf nach Kuah.
Donnerstag, 6. Februar 2014: Kuah, Langkawi
Um 10h fahren wir an Land. Das ist gar nicht so einfach, wie es tönt, ist doch schon wieder fast kein Wasser vorhanden. Um bis zum Dinghysteg zu gelangen muss unser Aussenborder ganz zünftig Schlamm verquirlen. Aber irgendwie schaffen wir es doch. Wir bringen eine IKEA-Tasche voll salziger Badetücher, von der gestrigen Küchenüberschwemmung, in die Wäscherei. Danach geht es zu einem Indischen Laden, wo man Stempel machen lassen kann. Unser MABUHAY-Stempel braüchte dringend ein neues, rundes Stempelkissen. Aber der Inder hat keines, das muss man bestellen und das dauert, wegen dem Chinesen-Neujahr...(was, immer noch????). Also laufen wir weiter zum Schuhmacher Uda. An meinen Sandalen ist die Naht an einem Riemchen aufgegangen und wir geben Uda den Auftrag alle Riemchennähte neu zu nähen. Er sagt, das kostet 5 Ringgit (ca. 1.50 Sfr.) und sei bis morgen erledigt. Wir sind zufrieden und marschieren zum Parade Supermarkt, wo wir ein Fläschchen Stempel-Tinte und Lebensmittel einkaufen. Unterwegs waren wir noch mit dem defekten Tourenzähler in einem Electronikladen, mit der Hoffnung, die könnten den Tourenzähler prüfen. Die zwei jungen Männer staunen das Teil an und schütteln dann die Köpfe. Die flicken Waschmaschinen und Mixer, nicht Tourenzähler! Wir essen beim Thailänder zu Mittag und kehren zurück zur MABUHAY. Zufällig kommen wir wieder beim Schuhmacher Uda vorbei und fragen ihn, ob meine Sandalen eventuell. schon genäht seien. Nein, noch nicht, aber jetzt kommt Uda in den Sinn, dass gestern seine Mutter gestorben ist und die Schuhe erst am Samstag fertig sein werden !!!!!
Beim Dinghysteg treffen wir auf Jutta und Albert von der „Imagine“ und laden sie für heute Abend zum Sundowner ein. Es ist enorm heiss, kein bisschen Wind. Im Schiff 34,4°. Am Abend dann etwa 2 Stunden lang heftiger Südwind.
Um 18h kommen die beiden und wir tauschen einen ganzen Berg Bücher aus. Gegen 19h30 kommt die „Aroha“ von Penang her an und auch sie kommen gleich zu uns an Bord zum gemütlichen Beisammensein bis gegen 23h. Wir haben Monika und Eric seit Neuseeland im Mai 2012 nicht mehr gesehen.
Freitag, 7. Februar 2014: Kuah, Langkawi
Um 11h fahren wir mit Monika und Eric an Land. Es ist wieder sehr heiss, kein Lüftchen regt sich. Wir laufen zusammen durch den Park zum Royal Yacht Club. Eric braucht ein Ersatzteil, das wir aber dort nicht finden. Im „Pappa Rich“, beim Supermarkt Billion, essen wir zu Mittag. Monika hat so etwas scharfes bestellt, dass sie es nicht essen kann und das Essen mit Eric tauschen muss. Nach einem kurzen Einkauf im Billion (beim Eingang zum Supermarkt hat es keinen einzigen Wagen oder Korb, die stehen alle irgendwo mitten im Laden), geht es zu Fuss zurück zum Dinghysteg und zu den Schiffen. Eric kommt zu uns und „updated“ Paul's Computer. Danach sind wir auf der „Aroha“ zum Sundowner eingeladen. Es ist zwar sehr gemütlich, trotzdem wird es heute nicht so spät wie gestern. Immer gegen Abend kommt Südwind auf und das Meer wird ziemlich unruhig.
Samstag, 8. Februar 2014: Kuah, Langkawi, sonnig und heiss
Nach dem Frühstück kommt Eric und holt unsere Haarschneidemaschine. Er will seinen Bart stutzen. Seine Haarschneidemaschine ist noch in Wien, vergessen. Um 11h gehen wir mit Monika und Eric an Land. Unsere Männer müssen unbedingt noch schnell in zwei Chinesenläden, um Erstazteile zu suchen. Beide werden aber nicht fündig. Anschliessend braucht Aroha eine Gastlandflagge für Thailand, die wir beim Inder kaufen. Wir holen meine Sandalen beim Schuhmacher Uda, er ist noch am Nähen daran. Er macht nicht besonders schöne Nähte, aber ich hoffe sie halten wieder eine Weile. Für 5 Ringgit (1.50 Sfr:) kann man ja auch nicht sehr viel erwarten. Weiter geht es zu den „Pok Brothers“, dem Chinesenladen, wo es Käse gibt. Wir kaufen je einen Block Emmi-Gruyère (2.790 kg). Dann zu „Jennice Wan“, ein supertoller Laden, wo es lauter Backzutaten hat. Hier kaufen wir Vollkornmehl. In der Gemeinschaftsküche (Food Court) essen wir um fast 13h30 zu Mittag. Für mich gibt es einen Teller Nudeln mit Bambussprossen und Hühnerstückli für 4 Ringgit (1.20 Sfr.). Paul isst nichts. In der grössten Hitze (wie immer!), laufen wir zurück zum Dinghysteg und auf den Schiffen gibt es eine kurze Rast. Um 16h sind wir schon wieder unterwegs zum Fährhafen. Wir wollen für morgen aus Malaysia ausklarieren. Beim Hafenmeister, Zoll und Immigration füllen wir 3 ganz kurze Formulare aus und das Ausklarieren klappt problem- und kostenlos und erst noch sehr speditiv. Fertig, erledigt! Wieder laufen wir
durch den Park zurück, um im Bali Café den Durst zu löschen. Weiter zum sehr schönen, grossen Night Market von Kuah. Hier hat es Kleider- Schuhe-, Gemüse-, Früchte- und diverse Fressstände. Wir essen aber nicht hier, sondern im Restaurant „Kuah Town Seafood“. Gut! Danach lassen wir zu Viert diesen anstrengenden Tag auf der MABUHAY ausklingen.
Sonntag, 9. Februar 2014: Kuah – Telaga, Langkawi, 18 sm
Um 8h fahren wir los vom Ankerplatz vor Kuah und motoren bis um 11h30 vor die Marina Telaga. Die „Aroha“ folgt hinter uns. Wir können zwischendurch etwa 20 Minuten segeln, aber sonst hat es überhaupt keinen Wind und es ist höllisch heiss. Kaum haben wir geankert, nehmen wir jeder einen 20 Liter Dieselkanister und fahren per Dinghy zur Strassentankstelle bei der Marina. Pro Person bekommt man „nur“ 20 Liter zollfreien Diesel oder Benzin.
Gegen Abend wiederholen wir das Ganze nochmals, sodass wir jetzt alle Dieselkannister voll haben.
Später trinken wir im „mare blu“ Bier und Eric „updated“ meinen Laptop. Das Abendessen nehmen wir im „Maharadja“ (arabisch/indisch) ein. Wir sind noch kurz auf einen Schlummertrunk auf der „Aroha“ und gegen 22h zurück auf der MABUHAY. Hier werden wir unfreiwillig Zeugen wie das Paar auf dem französischen Nachbarschiff einen mörderischen Krach hat. Sie schreien sich gegenseitig lauthals an, immer und immer wieder. Sie wollen gar nicht mehr aufhören! Das Ganze dauert bestimmt über eine halbe Stunde. Ich bin schon längst im Bett, und die brüllen immer noch herum.
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