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Cameron Highlands

Cameron Highlands, Pangkor Island, Penang

25.11. - 8.12. 2012

Sonntag, 25.November: Pangkor Marina
Um 5h30 schmeisst der Skipper vor uns den Generator an, um eine ganze Stunde lang seine Batterien aufzuladen.
Um 7h fahren wir, 40 Personen in einem Bus, zu den Cameron Highlands. Dieser Ausflug ist nicht von „sailmalaysia“ offeriert, sondern muss bezahlt werden.





Die Cameron Highlands (CH) liegen im malaysischen Sultanat Pahang, östlich der Stadt Ipoh und sind Teil der Bergkette, die die malaysische Halbinsel in Nord-Süd-Richtung durchzieht. Benannt wurden die Highlands nach William Cameron, einem Landvermesser der britischen Kolonialregierung, der sie 1885 bei einer Kartografierungsexpedition entdeckte.



Die Cameron Highlands sind von der Hauptstadt Malaysias Kuala Lumpur 200 km entfernt
und in knapp 3,5 Stunden mit dem Auto zu erreichen. Alle Orte der Cameron Highlands liegen an einer einzigen Straße, deren bedeutendster Ort Tanah Rata ist.

Sowohl für Touristen als auch für Einheimische sind die Cameron Highlands ein beliebtes Ziel für Kurzreisen. Aufgrund ihrer Höhenlage (um 1.500 m) bieten sie ein für tropische Verhältnisse angenehm kühles Klima. Die Temperaturen erreichen tagsüber um 25 Grad, jedoch sinken die Temperaturen nachts auf 10 bis 15 Grad. Daher waren die Cameron Highlands bereits in der Kolonialzeit für die Briten ein beliebtes Ziel, so dass die Cameron Highlands über mehrere traditionelle Gästehäuser im Tudor-Stil und einen gepflegten Golfplatz verfügen.





Aufgrund der relativ kühlen Witterung gedeihen in den Cameron Highlands andere Pflanzen als in der malaysischen Ebene. Neben Erdbeeren, Spargeln, weiteren Blattgemüsen und Rosen wird vor allem Tee angebaut. Die malerischen Teeplantagen und -fabriken laden den Gast zu Besuchen und Wanderungen ein.



Wir haben einen sehr guten Guide, Simon, der uns in wunderbarem Englisch, sehr vieles erzählt und erklärt. Zum Beispiel erfahren wir heute, dass in den Palmölplantagen extra Kobraschlangen ausgesetzt werden, um die Rattenplage in den Griff zu bekommen. Simon spricht übrigens auch sehr gut Deutsch (in Freiburg DE gelernt).Nach einer sehr langen Anfahrt, vorbei an Kalkstein- und Marmorbergen und durch endlosen Dschungel, sind wir endlich am Ziel auf 1500m Höhe und besuchen zuerst einen Rosengarten. Paul und ich spazieren lieber ein wenig herum und Paul isst heute seine erste Glacé und ich bekomme einen Kaffee in einer Tüte. Jetzt steigen wir in zwei gelbe Schulbusse um (wie im Film) und werden zu einer Teeplantage chauffiert. Unser Bus wäre zu gross und kann nicht die engen Kurven hinauffahren. Bei der BOH (Best of Highlands) Tea Plantation schauen wir uns an wie Tee entsteht. In der Plantage wird heute kein Tee gepflückt, weil heute Sonntag ist. Aber in der Fabrik muss die gestrige Ernte verarbeitet werden. Das ist interessant. Im Restaurant trinken wir guten Tee und essen was Kleines dazu. Im Laden kann verschiedener Tee gekauft werden.
Zum Mittagessen fahren wir in den Hauptort der Cameron Highlands, nach Tanah Rata und jeder sucht sich ein Restaurant, wo er isst. Nun geht die Fahrt wieder auf den Berg hinauf, wo wir eine Butterfly Farm besuchen. Hier hat es allerlei Viecher wie Schmetterlinge, Schlangen, Käfer, Camäleons, Geckos, Skorpione, Taranteln, sonstige Spinnen und Gottesanbeterinnen.
Der anschliessende Besuch des Gemüse- und Früchtemarktes fällt in einen leichten Regen, aber er ist trotzdem sehr schön. Was es da alles für uns unbekanntes Gemüse und Früchte gibt! Die werden alle hier in dieser Gegend unter Plastikdächern angebaut.
Der Besuch eines Orang Asli (Ureinwohner) Dorfes ist der nächste Programmpunkt und wir staunen nicht schlecht, als man uns zeigt wo und wie die in bescheidensten Hütten leben. Gemäss Simon bekommen die Aslis alle 10 Monate ein Kind. Ein Mann führt uns vor, wie die Orang Asli (Orang =Mensch, Asli= Natur, Original), mit dem Blasrohr (giftige) Pfeile abschiessen. Es gibt Stämme die leben im dichtesten Dschungel und kommen nie heraus.
Als Letztes schauen wir uns noch kurz einen Wasserfall an. Auf der Rückfahrt machen wir bei einer Autobahnraststätte einen Halt fürs Abendessen. Wir haben noch nie so eine gewaltige Raststätte gesehen. Auf dem Parkplatz stehen etwa 40 Busse oder mehr. Es hat etwa 50 oder mehr Frauentoiletten, Paul sagt das gleiche von den Männertoiletten. Und alles ist picobello sauber. Es hat einen Moscheeraum für die Männer und einen separaten für die Frauen. Die meisten Frauen sind verschleiert.
Dazu -zig verschiedene Fastfoodläden, wo auch wir etwas Schnelles essen. Es hat Unmengen von Leuten. Simon hat uns gesagt, dass die Kinder jetzt 7 Wochen Schulferien haben.
Unterwegs im Bus erzählt uns Simon die Story von Bruno Manser, dem Basler Regenwaldschützer, der im Mai 2000 in Malaysia, Sarawak (Borneo), spurlos verschwand und 2005 als offiziell tot erklärt wurde. Paul und ich sind die einzigen Schweizer auf diesem Ausflug und wir zweifeln an Simon's Version der Geschichte.
Die Fahrt zur Marina ist unendlich lange und wir kommen erst knapp nach 23h an. Aber der Ausflug war sehr schön. Wir sind müde und möchten schlafen, aber das Schiff vor uns und das Schiff hinter uns lassen beide ihre Generatoren eine ganze Stunde lang laufen, bis um 0h15. Grrrr....!

Montag, 26.November 2012: Pangkor Marina
Es ist 8h45 als wir, etwa 35 Personen, uns bei der Fähre besammeln. Von James, dem Marinamanager bekommt jeder ein Retourticket für die Fähre zur Insel Pangkor und zurück. Ich bin heute alleine unterwegs, Paul fühlt sich nicht wohl und bleibt auf dem Schiff.
In Pangkor City werden wir auf 5 pinkige Taxis verteilt und dann geht es an die Südspitze der Insel. Hier befindet sich ein Fort, das die Holländer 1621 erbaut haben, es ist nicht besonders spektakulär. Weiter geht die Fahrt zu einem sehr schönen chinesischen Tempel. Hier hat es in einem Teich drei gewaltig grosse Fische, jeder bestimmt 2 m lang. Jetzt besuchen wir einen Fischverarbeitungs-betrieb. Das heisst, zuerst bringt man uns in den Laden, wo fleissig gekauft wird. Hier in Pangkor soll es scheinbar die besten Anchovis (winzige Fischlein) geben. Die werden mit Haut und Haaren vertilgt. Anschliessend sehen wir wie die Fische bearbeitet und getrocknet werden. Das ist ganz schön beeindruckend. Die nächste Station ist eine Werft, wo neue Holzschiffe für Fischer hergestellt werden. Das Holz dafür stammt meist aus Indonesien und Burma. So ein fertiges Schiff kostet um die 500'000 SFr. und ist nach 6 Monaten abbezahlt. Das Schiff hat eine Lebensdauer von 20 Jahren. Nun müssen wir uns nochmals einen chinesischen Tempel anschauen, aber der ist überhaupt nicht schön! Mittagessen gibt es in einem chinesischen Lokal für die Einheimischen. Und es ist wieder supergut. Eine Platte Reis wird in die Mitte des Tisches gestellt und dann folgen eine Platte nach der anderen mit vielen Köstlichkeiten; Fisch, Huhn, Beef, Weichschalenkrebse (noch nie gehört, aber er schmeckt nicht schlecht), Tintenfisch (Gummiringli), Shrimpssalat, gemischtes Gemüse. Der Marinamanager James Koo bezahlt alles, sogar unsere Getränke. Mit der 14h30 Fähre geht es zurück zur Marina.
Paul und ich gehen jetzt duschen. In den 3 Duschräumen steht das Wasser knöchelhoch. Wir duschen trotzdem. Zuerst ich, dann Paul. In den Duschen nebenan arbeiten zwei Männer und versuchen das Wasser zum Ablaufen zu bringen. Ich warte vor den Duschen. Plötzlich ruft Paul aus der Dusche:“He! Es kommt kein Wasser mehr!“ Ich teile dies den Arbeitern mit, aber das hilft auch nichts.
Von hier gehen wir ins Marina Büro, um die Rechnung zu bezahlen. Ich melde dem Fräulein, dass in den Duschen kein Wasser komme. Aha, meint sie, das ist, weil das heute morgen repariert wurde...!!!! He? Sind wir hier im falschen Film?
Am Abend gibt es nur ein paar Regentropfen. Wir hoffen, dass die schlimmsten Gewitter endlich vorbei sind.

Dienstag, 27.November 2012: Pangkor Marina – Insel Talang, 14 sm
Um 13h30 verlassen wir bei schönstem Wetter die Pangkor Island Marina. Mit Wind und Strömung auf der Nase motoren wir zur kleinen Insel Talang. Unser Ziel heisst eigentlich Penang, aber um die Strecke zu „verkürzen“ machen wir bei Talang einen Übernachtungs-Stopp. Auf der Strecke nach Penang soll es sehr viele Fischer mit ihren Netzen haben und so machen wir nur Tagesfahrten.
Nach 3 Stunden erreichen wir den Ankerplatz. Die „sea eagle II“ ist schon da! Wir hatten uns nicht abgesprochen.
Es schaukelt mächtig! In der Ferne sehen wir Blitze aber bei uns herrscht Ruhe. Kein Regen heute!

Mittwoch, 28.November 2012: Insel Talang – Südspitze Insel Penang, 58 sm
Die Nacht war nicht sehr erholsam! Schaukel, Schaukel, Schaukel!!! Aber besser als eine Nachtfahrt durch die vielen Fischernetze war sie trotzdem. Um 7h30 fahren wir los. Ian und Angela sind schon weg. Es ist leicht bewölkt. Unterwegs hat es Hunderte von etwa 15 m langen Fischerbooten mit ihren Netzen, zwischen denen wir hindurchkurven. Die Fischer sind nett und winken uns freundlich zu. Wir können uns gar nicht vorstellen, dass es hier überhaupt noch etwas zum Fischen gibt....
Ein Stück Palmeninsel driftet auf uns zu und an uns vorbei. Wir motoren die ganze Strecke, manchmal mit Unterstützung des Vorsegels. Viel früher als erwartet, schon um 16h30, erreichen wir die Südspitze der Insel Penang, wo wir zwischen einer kleinen vorgelagerten Insel und Penang ankern. Irgendwann haben wir die „sea eagle II“ überholt und sie folgt uns auf den sehr ruhigen Ankerplatz. Nachts gibt es ein paar Tropfen Regen. Ich merke nichts davon, aber Paul schläft oben im Cockpit und hört es.

Donnerstag, 29.November 2012: Ankerplatz Südspitze Penang
Ahhh, wir haben herrlich geschlafen, kein Geschaukle heute!
An unserem Ladegerät ist eine Sicherung durchgeschmorrt und Paul muss sie ersetzen. Ich knete ein Brot, schreibe und bereite Fotos für den Versand vor. Es ist leicht bewölkt, aber sehr heiß. Im Schiff 32.8° und dazu kommt jetzt noch der heisse Backofen. Wir müssen Brot backen, weil das Vollkornbrot, das wir am Samstag bei „Tesco“ gekauft haben, total verschimmelt und zu Fischfutter wurde.
Gegen Mittag verlässt uns die „sea eagle II“. Jetzt sind wir ganz alleine hier, nur noch Fischer rund herum.
Am späteren Nachmittag beobachten wir, wie sich die Affen am nahen Strand vergnügen.
Ab 20 h gibt es ein immer heftiger werdendes Gewitter. Zuerst nur über dem Festland und dann kommen die Blitze und Donner immer näher. Der Spuk dauert bis um 1h30.

Freitag, 30.November 2012: Südspitze Penang – Ankerplatz Jerejak, Penang
Gegen 11h heben wir den Anker und fahren unter der neuen Brücke (sie ist noch im Bau) durch, zum Ankerplatz zwischen der Insel Penang und der kleinen Insel Jerejak. Genau eine Stunde später ankern wir wieder bei der „Herde“! Es sind schon 30 bis 35 Schiffe da.
Abends regnet es. Nachts wird in den nahen Restaurants „gesungen“, Karaoke! Grrrr....!!!!

Penang (malaiisch Pulau Pinang; Jawi: ‏بينانج‎) bezeichnet sowohl die 285 km² große Insel in der Straße von Malakka, als auch den gleichnamigen Bundesstaat von Malaysia, zu dem außer der Insel selbst noch Seberang Perai, ein Küstenstreifen der malaiischen Halbinsel, gehört.

Die Insel Penang liegt vor der Westküste der malaiischen Halbinsel und hat an der West- und Ostküste größere Schwemmlandebenen, nur im Norden blieb der tropische Regenwald erhalten. Sie ist überwiegend von chinesischstämmigen Malaysiern, aber auch von Malaien und Malaysiern indischer Herkunft bewohnt. Die Hauptstadt ist das im Nordosten der Insel liegende George Town, in der über 400.000 Einwohner (eingeschlossen die umliegenden Gebiete) leben.

Neben dem Tourismus ist die Elektronikindustrie einer der wichtigen Wirtschaftsfaktoren in Penang. Deren Ansiedelung wird in mehreren Freihandelszonen (free trade zones) durch Steuervorteile gefördert.

Auf dem zum Bundesstaat Penang gehörenden Festlandstreifen Seberang Perai in der Stadt Butterworth fertigt Continental Automobil-Zubehör für Fahrzeughersteller wie Proton. Unter anderem betreiben hier die Halbleiterfirmen Osram Opto Semiconductors und AMD eine Produktionsstätte. Neben Kuala Lumpur und Johor Bahru ist Penang das drittwichtigste Handelszentrum in Malaysia
.

Penang unterlag, wie ganz Malaysia, einer Abfolge unterschiedlicher kultureller Einflüsse, angefangen bei Indern, Chinesen, Arabern über Portugiesen, Niederländern bis zuletzt den Briten. Penang wurde 1786 vom Sultan von Kedah Francis Light als britischer Außenhandelsposten überlassen und erhielt somit unter Einwohnern auch seinen Namen Pulau Pinang (Betelnuss-Insel). Später wurde sie von den Engländern in Prince of Wales Island umbenannt. 1957 wurde die Insel unabhängig und ging 1963 an Malaysia. Lim Chong Eu, von 1969 bis 1990 Ministerpräsident von Penang, gilt als Vater der Industrialisierung von Penang. Er sorgte dafür, dass sich zahlreiche Unternehmen der Elektronikbranche in Penang ansiedelten, das sich daraufhin zum "Silicon Island" Asiens entwickelte. Auf seine Initiative ist auch der Bau der Penang Bridge zurückzuführen.Am 14. September 1985 wurde diese Brücke zum Festland offiziell eröffnet.

Vom Erdbeben im Indischen Ozean 2004 war auch Penang betroffen. Die Flutwellen rissen mehrere
Menschen ins Meer.

Die 13,5 km lange Penang-Brücke zum Festland wurde 1985 eröffnet und ist die längste Brücke Südostasiens. Aufgrund des stetig stark wachsenden Autoverkehrs wird die alte Fährverbindung parallel weiterbetrieben. Mit dem Bau einer zweiten Brücke mit einer Länge von 24 km wurde im Jahr 2006 begonnen.

Sehenswürdigkeiten
Der Penang Hill (auch Bukit Bendera, Flaggenhügel) ist mit einer Höhe von 830 Metern die höchste Erhebung der Insel und bietet eine hervorragende Aussicht auf George Town und das Festland. Eine 1923 eingeweihte Standseilbahn - die damit eine der ältesten in Asien ist - führt von der Talstation zur Bergstation auf Penang Hill. Notwendige und bereits einige Jahre zuvor begonnene Reparaturarbeiten wurden im Jahre 2005 vorläufig eingestellt. Im Februar 2010 wurden die Erneuerungsarbeiten aufgenommen und seit Anfang 2011 ist die Bahn wieder in Betrieb. Zu erreichen ist der Penang Hill auch in mehrstündigen Wanderungen durch den Dschungel. Beliebte Startpunkte sind das sogenannte Moon gate in der Nähe des Botanischen Gartens, sowie das Forestry Museum in Teluk Bahang, von wo der Penang Forest Trail beginnt.

Sehenswert sind auch die Schmetterlingsfarm, der Botanische Garten, die vielen Tempel wie Ke Lok Si (buddhistisch), der Kuan Yin (Goddess of Mercy)-Tempel, der Schlangentempel mit Giftschlangen, Wat Chaiya Mangkalaram mit seinem 33 m langen liegenden Buddha sowie die Captain-Keling-Moschee oder Khoo Kongsi, das Haus des chinesischen Khoo-Familienclans.

Die ganze Altstadt beherbergt sowohl historische Gebäude als auch gut erhaltene Gesamtensembles. Neben den britisch-kolonialen Verwaltungsbauten und dem protestantischen Friedhof ist das E&O (Eastern & Oriental) Hotel sehenswert. Das Hotel galt dereinst als „bestes Haus östlich des Suez“ und wurde unter anderem von Schriftstellern wie Hermann Hesse, Rudyard Kipling und William Somerset Maugham gerne besucht.

Samstag, 1.Dezember 2012: Penang
Unser Aussenbordmotor will nicht mehr, er ist blockiert. Wir haben ihn seit etwa 6 Wochen nicht mehr benützt. Mit dem Hammer wird er wieder zum Laufen gebracht.
Gegen 10h sind wir auf der Hauptstrasse Richtung George Town, der Hauptstadt von Penang. Etwa 30 Minuten warten wir auf einen Bus. Es kommt keiner. Irgendwann verlieren wir die Geduld und schnappen uns ein Taxi zum Informationscenter in der Stadt. Dieses ist am Samstag geschlossen. Im Reisebüro daneben bekommen wir aber trotzdem einen Stadtplan und machen uns zu Fuss auf den Weg, die Stadt zu erkunden. In Little India hat Paul Durst und so trinken wir in einem kleinen Restaurant eine Cola. Ich muss mal Pipi und die nette Frau zeigt mir wo der Pipiraum ist. Als ich wieder herauskomme wuselt im Vorraum schnell eine grosse Ratte davon.....Ihhhhh!!!!
Aber sonst empfinden wir die Stadt George Town als ziemlich sauber.
Wir schauen uns verschiedene Hindu-und Chinesische Tempel an und auch eine wunderschöne Moschee (wegen dem Gleichgewicht!) Hier muss ich mich „verkleiden“, damit ich in die Moschee rein darf. Puhhh, ist das heiß unter den Klamotten und dem Kopftuch!!!
Jetzt geht es nach Chinatown, ins Chinesische Viertel.
Danach besuchen wir das Kongsi Khoo, ein Clanhaus der Familie Khoo, aus vergangener Zeit.
Das Mittagessen gibt es in einem Chinesischen Restaurant, wo nur lauter Chinesen essen. Paul bekommt eine Nudelsuppe und ich Nudeln mit Huhn, was denn sonst? Ich hätte die doppelte Portion vertragen können. Und jetzt hat Paul genug von Tempeln und Moscheen und so fahren wir mit einem Taxi zur Penang Hill Railway Station. Nachdem wir nach etwa einer Stunde (es sind Schulferien!) endlich ein Ticket und einen Platz in der Seilbahn haben, geht es in 8 Minuten auf 712 m Höhe, die Steigung beträgt 53%. Ganz schön steil! Übrigens ist dies eine Schweizer Bahn, von der Firma GARAVENTA hergestellt! Die Aussicht auf George Town wäre sehr schön, aber eine Regenwand nähert sich und verschleiert die Sicht. Nach einem sehr guten Kaffee plus Fruchtsalat für mich und einer Glacé für Paul, was denn sonst? geht es wieder mit einiger Wartezeit in der Kolonne, abwärts. Jetzt regnet es und wir nehmen ein Taxi zurück zu unserem Ankerplatz. Weil ich nicht wusste wie der Ort heisst, wo uns das Taxi ausladen soll, und das hier ein wenig weiter ist als er dachte, will der Taxifahrer jetzt anstatt 30 Ringgit, 40 Ringgit. Dafür weiss ich jetzt wie es hier heisst wo die MABUHAY liegt: Batu Maung.
Ziemlich regendurchnässt kommen wir gegen 17h30 auf die MABUHAY zurück. Bei der Rückfahrt zum Schiff driftet ein totes Tier, wir meinen es sei ein Hund, „Rylah“ sagt es sei ein Schwein, an uns vorbei. Es ist rund aufgebläht wie ein Ballon und alle vier Beine sind in die Luft gestreckt. Schrecklich!
Es regnet bis um 23h30. Als es endlich aufhört auf's Dach zu trommeln, fängt die „Musik“ im Karaokeschuppen an! Und das bis um 02h, oh nein!!!

Sonntag, 2.Dezember 2012: Penang
Um 9h30 sollen wir auf den Schiffen bereitstehen, um von einem kleinen Shuttle Boot von der Pen Marine (eine Werft, die uns den Tag sponsert), abgeholt und an Land gebracht werden. Es dauert fast zwei Stunden, bis endlich alle Leute (etwa 60) in den zwei Bussen sitzen. Wir fahren zur Pen Marine, wo uns zwecks Werbung die Werft gezeigt wird. Von hier geht es mit den Bussen nach George Town. Und weil es so viel Verkehr hat, stecken wir im schönsten Stau fest und kommen nur sehr langsam voran. Die Malaysier, seien es Chinesen, Inder oder Malaien, scheinen sehr geduldige Autofahrer zu sein. Nie hören wir jemanden hupen oder sehen jemanden drängeln.
Es ist schon nach 14h, wir haben alle Durst und Hunger, als wir endlich unser Ziel, das Loh Guan Lye Spital erreichen. Wir werden sehr freundlich empfangen und sofort ins Auditorium im 10.Stock geführt, wo wir uns gierig auf die Nudeln mit Huhn, Dessert und Tee stürzen. Während wir essen wird uns ein kleiner Film über das Privatspital gezeigt. Danach werden wir herumgeführt und bestaunen die unglaubliche Aussicht von hier oben. Besonders von der „Präsidentensuite“ (auch im 10.Stock) ist sie gewaltig! Man zeigt uns in verschiedenen Stockwerken Interessantes, unter anderem auch in der Onkologie den Bestrahlungsapparat. Alles superschön und modern. Ich hatte immer geglaubt, wir hätten in der Schweiz ganz tolle Spitäler, aber jetzt....???
Das Einzige was uns alle an diesem Spital hier ein wenig stört, es ist viel zu steril und perfekt. Wir sehen keine einzige Krankenschwester, keine Patienten oder Besucher. Ist das vielleicht nur so, weil heute Sonntag ist ??? Oder sind die alle in den zwei anderen Gebäuden ??? Aber eindrücklich ist es trotzdem.
Jetzt schauen wir uns noch einen Buddhistischen Thaitempel und einen Buddhistischen Burmatempel an. Zwei total verschiedene Sachen, aber beide sehr schön. Und weil wir wieder so lange im Stau stecken wird der botanische Garten ausgelassen und wir gehen direkt zum superneuen
Gebäudekomplex Straits Quay, mit Shopping Mall und Marina. Diese Gegend wurde im 2004 vom Tsunami getroffen und alles wurde neu überbaut. Überhaupt herrscht auch hier in Penang, wie in Kuala Lumpur eine Wahnsinnsbauwut!!! Überall wird dem Meer Land abgerungen und die Hochhäuser schiessen aus dem Boden wie die Pilze.
Das Abendessen gibt es in einem riesigen vollbesetzten Lokal. Das Essen ist indisch und wird uns auf Bananenblättern serviert. Jeder bekommt einen Berg gelben, langen Reis auf sein Bananenblatt geklatscht, dazu Gemüse und Joghurtsauce. Dann nimmt man aus den kleinen Platten Hühner- oder Lammcurry dazu und sollte jetzt eigentlich mit den Fingern essen. Aber man hat Erbarmen mit uns und gibt uns Gabeln und Löffel. Alles ist sehr gut, aber ziemlich „spicy“ (scharf).
Gegen 21h35 sind wir endlich wieder alle per Shuttleboot auf unsere Schiffe verteilt. Es regnet und ist kühl (für mich!). Aber das war ein echt interessanter Tag!

Montag, 3.Dezember 2012: Penang
Unser Aussenborder will nicht mehr! Er ist blockiert. Wir haben ihn seit etwa 6 Wochen nicht mehr benutzt. Weil es eilt, wird er mit dem Hammer entblockiert.
Etwa um 9h15 sitzen wir in einem Taxi Richtung George Town. Wir wollen zum Konsulat von Thailand um unsere Visas zu beantragen. Es hat schon viele Leute da. Wir müssen jeder ein Formular ausfüllen, zwei Passfotos, den Pass und eine Kopie des Passes abgeben, dazu 110 Ringgit (etwa 33 SFr.) pro Person bezahlen. Jetzt ist es 10h, von 15h30 bis 16h können die Pässe wieder abgeholt werden.
Mit einem Taxi fahren wir jetzt ins Zentrum der Stadt. Wir wollen uns die „blue mansion“ das blaue Haus ansehen. Ein herrschaftliches Haus eines Chinesen aus dem 19. Jahrhundert. Der Chinese kam mit seinen letzten paar Rappen aus China hier an und hat es zu grossem Reichtum gebracht. Er bekam sogar den Namen “Rockefeller Asiens“. Zufällig treffen wir auf Steven von der „Liberté“. Er sagt uns, das „Pinang Peranakan Mansion“ solle noch schöner sein. Also laufen wir quer durch die Altstadt zu diesem Mansion. Zusammen mit Liz und Steven haben wir eine Führung durch das Gebäude. Auch dieses Haus gehörte einem Chinesen, einem Opiumbaron, und ist ein prachtvoller Bau mit vielen wunderschönen Möbeln und Gegenständen. Das Haus hat sogar einen chinesischen Tempel, wo an der Decke viele Fledermäuse hängen. Die bringen Glück, sagt unser Führer.
Paul und ich essen in einem Chinesischen Lokal Nudeln mit Pilzen, Gemüse und Huhn. Wir haben Glück und bekommen anstatt nur Stäbchen auch noch eine Gabel. Alles ist sehr gut.
Nach dem Essen flanieren wir durch Little India bis zum Terminal, wo die grossen Kreuzfahrer anlegen. Es sind zwei gewaltige Schiffe da, eines die „Virgo“ aus Panama und die andere die AIDA Diva aus Genua. Wir staunen die AIDA von aussen an und sprechen dann mit einem Deutschen Ehepaar. Die machen in zwei Wochen eine Riesentour von Cochin (Indien), nach Colombo (Sri Lanka), Penang, Kuala Lumpur, (Malaysia), Singapur, Vietnam und Bangkok (Thailand). Da ist unsere Art zu reisen ja direkt das absolute Schneckentempo.
Wir schlendern weiter und kommen zufällig an ein Schweizer Restaurant, das „Edelweiss“. Leider ist am Montag geschlossen. Wir spazieren weiter und trauen unseren Augen nicht, bei einem kleinen Hotel hängt eine grosse Bündnerfahne. Zum Hotel gehört auch ein kleines Café und hier trinken wir einen Kaffee. Leider ist der Bündner-Chef nicht anwesend.
Per Taxi holen wir die Pässe wieder ab, das dauert etwa 25 Minuten, während denen der Taxifahrer auf uns wartet. Danach führt er uns zu einer Bäckerei und dann zu zwei verschiedenen Läden wo es Aussenborder zu kaufen gibt. Paul will sich informieren.
Gegen 17h sind wir zurück bei unserem Dinghy. Sue und Grant von der „Obsession II“ können ihren Dinghy-Motor nicht starten. Ich halte ihr Seil in den Händen und wir schleppen die beiden bis zu ihrem Schiff. Meine Finger sind jetzt total taub!
Abends regnet es.

Dienstag, 4.Dezember 2012: Penang
Ich habe mehr als die halbe Nacht nicht geschlafen. Unter anderen Gründen wieder einmal wegen der „Musik“ vom Karaokeladen....
Sehr schönes Wetter. Um 8h fahren etwa 20 Segelyachten los, um am Convoy teilzunehmen, der vor der Stadt George Town unter der Brücke hindurchführt und von einem Helikopter aus fotografiert wird. Die Segler kommen von Süden, von Norden her kommen einige Motorboote (9 Stück) und der Moment der Begegnung soll auf dem Foto festgehalten werden. Paul will an dem Convoy nicht teilnehmen, also bleiben wir noch einen Tag länger hier. Jetzt sind noch 5 Schiffe da.
Paul widmet sich dem widerspenstigen Aussenborder. Der wird heute gehätschelt und gepflegt und anschliessend Probe gefahren. Er schnurrt (im Moment) wieder.
Dieser Ankerplatz liegt genau unter der Abflugbahn der Flugzeuge vom nahen Flugplatz. Einige Male pro Tag dröhnen die Flugzeuge gewaltig über unsere Köpfe hinweg und eine Unterhaltung ist nicht mehr möglich.
In der Ebene vor der Stadt George Town, hat es eine neue, moderne Fabrik an der anderen. Die meisten stellen elektronische Chips her. Man sagt uns die meisten Firmen seien Ausländische z.B auch Deutsche und Schweizer. Eine Schweizer Firma stelle chirurgische Instrumente her.

Mittwoch, 5.Dezember 2012: Penang – Insel Songsong, 36,4 sm
In der Nacht Regen. Herrlich geschlafen. Um 7h30 fahren wir los vom Ankerplatz. Kurz vor der Brücke die Penang mit dem Festland verbindet, sehen wir ein paar Delfine. Was machen die denn hier in diesem Grossstadt-Dreckwasser? Es ist sonnig.
Um 14h20 ankern wir bei der kleinen Insel Songsong. Hier hat es einen sehr schönen , hellgelben Sandstrand und unter den Palmen versteckt ein Haus. Am Strand weiden ein paar Schafe und im Meer baden viele Kinder.
Wir sind ganz alleine hier. Ab 16h regnet es immer wieder. Den ganzen Weg bis hier her, also etwa 70 km hatten wir den Wind aus Norden, genau auf die Nase und mussten motoren. Jetzt wo wir vor Anker liegen, kommt der Wind aus Süden.

Donnerstag, 6.Dezember 2012: Insel Songsong - Insel Singa Besar, 41,4 sm
Ich habe sehr schlecht geschlafen. Haben mir der Muezzin oder die Karaokesänger gefehlt???
Es ist stark bewölkt, als wir um 7h40 losfahren. Unterwegs hat es enorm viel Fischerboote mit ihren Netzen. Es ist unglaublich, aber den Wind haben wir wieder genau auf die Nase und wir müssen motoren. Um 14h50 sind wir im Süden der Inselgruppe Langkawi. Wir ankern ganz alleine in einer schönen Bucht bei der Insel Singa Besar. Es ist jetzt sonnig und enorm heiß. Wir stürzen uns sofort ins Wasser. Ahhhh, herrlich!
Wir geniessen den wunderschönen Nachmittag in der „einsamen“ Bucht. Aber gegen Abend ändert sich das blitzartig. Ein kleines Fischerboot nach dem anderen kommt mit dem Mixer-Knatter-Motor angefahren und plaziert sich in der Bucht. Hier sehen wir zum ersten Mal diese Mixermotoren, (Longtail) wie in Thailand. Als es dunkel ist, machen alle ihre starken Scheinwerfer an um Kalamares zu fangen. Paul zählt jetzt 28 Fischerboote rund um uns herum...., von wegen einsame Bucht! Kein Regen heute!

Freitag, 7.Dezember 2012: Langkawi, Singa Besar - Telaga Marina, 13,9 sm
Erst am Morgen, als es schon hell wird, verlässt uns unsere Fischerflotte. Beim Frühstück entdeckt Paul einen einsamen Affen am Strand.
Um 9h fahren wir los, es ist bewölkt. Um 11h ankern wir vor der Insel Rebak, bei der Rebak Marina. Und weil es in dieser Marina für uns keinen Platz mehr hat, telefoniere ich mit der Telaga Harbour Marina und die haben noch ein Plätzchen für unsere MABUHAY. Also verlegen wir uns nach dem Mittagessen 5,3 sm weiter zur Telaga Marina, auf der Hauptinsel Langkawi. Um 14h35 sind wir am Steg festgemacht in dieser schönen Marina, die vom Tsunami vom 26.12.2004 plattgemacht wurde. Es ist sehr sonnig und seeeehr heiß! Am Nachmittag schauen wir uns ein wenig um, und gehen ins Zollamt, direkt hier in der Marina um uns anzumelden.
Abends laufen wir 5 Minuten zu einem neuen Gebäudekomplex (auch hier herrschte scheinbar die Bauwut) mit 8 oder 9 Restaurants, eines nach dem anderen. Wir essen beim Russen-Restaurant UDSSR. Sehr gut, empfehlenswert! Kein Regen heute!!

Samstag, 8.Dezember 2012: Langkawi, Telaga Marina
Um 10h dürfen wir mit einem Ehepaar, das wir gestern kennenlernten, in ihrem Mietauto mitfahren, nach Kuah, die Hauptstadt von Langkawi,. Alice ist Chinesin, aber in Penang geboren und aufgewachsen. Peter, ursprünglich Engländer, wohnt aber seit 30 Jahren in Malaysia. Er war Schiffskapitän und hat 20'000 Tonnen Cargo-Schiffe um die Welt gefahren.
In Kuah lassen sie uns aussteigen und sammeln uns nach 4 Stunden wieder auf. Wir erkunden ein wenig die Stadt, vor allem aber die Hardware Stores (Eisenwarenhandlungen). Ausserdem suchen wir eine finnische Segelmacherin, die uns empfohlen wurde. Nachdem wir eine ganze Stunde lang in der grössten Hitze über die Mittagszeit im Kreis gelaufen sind, finden wir sie endlich. Bei dem Gebäude wo sie arbeitet, waren wir ganz am Anfang unserer Suche...
Das Mittagessen gibt es im Restaurant Domino, das uns von Alice und Peter empfohlen wurde. Und das Essen ist wirklich gut und preiswert, nur schade, dass Paul schon längst fertig gegessen hat, bis ich mein Essen bekomme. Um 15h treffen wir uns mit Alice und Peter im Domino, trinken ein Bier und fahren zurück zur Marina. Das war ein toller Service von den beiden. Sie zeigen uns noch schnell ihr Supermotorboot (dagegen ist die MABUHAY echt bescheiden, aber wir fühlen uns auf ihr sehr wohl!) und dann müssen wir schon wieder los.
Um 18h marschieren Paul und ich ins etwa 2 km entfernte Burau Bay Resort. Dort findet heute Abend das offizielle Dinner der „sailmalaysia“ statt. Es gibt einen wunderschönen Sonnenuntergang und danach das Abendessen. Die Segler die in der Rebak Marina stationiert sind, werden mit einem Bus herangekarrt, mit etwa 1½ Stunden Verspätung. Wir warten so lange mit dem Abendessen auf sie. Als sie endlich da sind, heisst es; das Buffet ist eröffnet und alle die erst angekommen sind stehen zuvorderst am Buffet. Grrrr! Wir sind etwa 100 Personen und es dauert unendlich lange, bis alle etwas auf ihre Teller gehäuft haben. Das Büffet ist sehr reichhaltig und bietet sehr viel Verschiedenes. Paul steht geduldig als Letzter in der Schlange an, bedient sich sehr bescheiden (im Vergleich zu den meisten) und wird damit bestraft, das er nichts mehr von dem wunderbaren Dessertbuffet erwischt. Ist das nicht gemein?
Eine Tanzgruppe zeigt uns ein paar folkloristische Tänze und danach wird getanzt. Leider fängt es schon bald an zu regnen und einige werden unter den Zelten ziemlich nass. Um 23h ist der Anlass vorbei und Paul und ich setzen uns auch in einen der Busse und lassen uns bei der Telaga Marina aussetzen. Schön war's! Und: Paul hat sich heute mit seinen Englischkenntnissen selber übertroffen. Echt! Ich habe nur staunend zugehört.

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