Ludovic
14.1.2017 - 24.1.2017
Samstag, 14. Januar 2017: Richards Bay
Am Morgen räumen wir ein wenig herum, beziehen das Bett in der Bugkabine neu und ich schreibe Tagebuch. Am Nachmittag zwängt sich Paul wieder einmal in sein Tauchzeug und springt mutig ins kalte und dreckige Hafenwasser. Er putzt den Bauch und den Kiel der MABUHAY und erneuert die Anode. Mann, ist er froh, das jetzt erledigt zu haben! Später erledigen wir im Restaurant "Dros" wieder ein paar Mails.
Sonntag, 15. Januar 2017: Richards Bay
Wir sind den ganzen Tag an Bord, nehmen es gemütlich und lesen viel. Später bin ich bei "Dros" um Mails zu beantworten. Um 17h sind wir bereits am Flugplatz von Richards Bay um Ludovic in Empfang zu nehmen. Er ist ein 46-jähriger Franzose aus La Réunion, der uns helfen wird, nach Kapstadt zu segeln, da ich für Paul noch nicht wirklich wieder eine grosse Hilfe bin. Wir haben Ludovic in Rodrigues kennen und schätzen gelernt. Wir warten bis endlich das Flugzeug aus Johannesburg um 18h10 eintrifft. Und wir warten und warten, als das Flugzeug schon längst gelandet ist. Nirgendwo sehen wir einen Ludovic! Wir versuchen ihn anzurufen, aber es meldet sich nur ein Band, dass er abwesend sei. Endlich, als wir ein paar Schritte um die Hausecke machen, finden wir ihn. Er hat knapp um die Ecke auf uns gewartet! Wir fahren zurück zur MABUHAY, laden Ludovic's Gepäck ab und sind danach sofort im "Dros" zum Abendessen. Wir freuen uns sehr, dass unser Vize-Skipper angekommen ist.
Montag, 16. Januar 2017: Richards Bay - Hluhluwe / iMfolozi National Park
Weil Ludovic noch nie eine Safari erlebt hat, fahren wir mit ihm in den Hluhluwe / iMfolozi National Park. Für uns ist dies das vierte Mal. Um 5h00 bläst Paul zur Tagwache und macht Frühstück. Kurz nach 6h00 fahren wir los. Es schüttet in Strömen. Bis wir vom Schiff beim Auto sind, sind wir schon durchnässt, dazu bläst ein saumässiger Südwind mit 25-30 Knoten. Von ca. 8h bis 16h15 sind wir im Park. Zuerst besuchen wir den südlichen iMfolozi Park. Es regnet immer wieder zwischendurch und manchmal sehr heftig. Leider machen sich die Tiere heute sehr rar. Zuerst sehen wir Warzenschweine mit ganz vielen kleinen Warzenschweinchen die lustig herumspringen. Danach treffen wir 2 oder 3 mächtige Büffel. Einer davon glotzt uns ganz aus der Nähe lange an. Später begegnen uns einige Riedböcke und Steinböcke (beides Antilopenarten), zusammen mit einigen Zebras. Aber es sind längst nicht so viele wie sonst. Und endlich 5,6, oder 7 Giraffen. Und während wir die Giraffen bestaunen, marschiert ein gewaltiges Nashorn direkt vor unserem Auto über die Strasse! Phhh...! Nach dem Picknick unter einem Dach, weil es wieder regnet, fahren wir in den nördlichen Teil, in den Hluhluwe Park und haben nach fünf Stunden immer noch keinen einzigen Elefanten gesehen. Hier das gleiche Bild; keine Tiere. Das kann doch nicht sein, oder? Endlich, am Nachmittag kriegen wir doch noch zwei einzelne, riesige Elefantenbullen vor die Fotolinse. Aber sonst ist auch im Nordteil des Parkes nicht viel zu sehen. Im Hilltop Resort trinken wir einen Kaffee und man sagt uns, dass es mit diesem Sauwetter zusammenhänge, dass es so wenige Tiere habe. Um 16h15 verlassen wir den Park durch den Nordausgang. Bis jetzt ist Paul gefahren. Nun übernimmt Ludovic das Steuer und chauffiert uns durch den zum Teil strömenden Regen zurück zur MABUHAY. Um 17h30 sind wir an Bord und der Wind heult immer noch kräftig ums Schiff herum. Weil er sich so über den Ausflug von heute gefreut hat, trotz der wenigen Tiere, lädt uns Ludovic zum Abendessen ins "Porky's" ein.
Dienstag, 17. Januar 2017: Richards Bay
Um 8h00 kommt Hebron. Er hat einen Rucksack von "BernMobil" dabei, den Jessi ihm letzten Donnerstag vermacht hat. Er verlangt als Erstes eine Tasse Kaffee! Dann putzt er das Deck. Paul und ich fahren um 9h zum Flughafen, um das Mietauto abzugeben. Ludovic bleibt auf dem Schiff um Hebron bei Fragen beizustehen. Bei der Firma "Europcar" gibt es Probleme. Die wollen uns einen Tag mehr belasten, als wir das Auto wirklich hatten und ausserdem eine Versicherung belasten, die nirgends aufgeführt war. Wir diskutieren und weigern uns, das zu bezahlen. Am Schluss müssen wir wirklich nur den vereinbarten Betrag bezahlen. Allerdings wissen wir nicht, was dann schliesslich von unserer Kreditkarte abgebucht wird...? Wir haben in 30 Tagen 3977km mit dem Mietauto zurückgelegt. Wir fahren mit dem Taxi zurück zur MABUHAY, wo Paul Hebron wieder neue Arbeit zuweisen muss. Er soll alles Chromstahl an der MABUHAY mit Öl einreiben. Hebron hat dabei überhaupt kein System. Mal ist er am Bug, mal ist er am Heck, er arbeitet sich nicht, wie wir das machen würden, vom Bug zum Heck voran oder umgekehrt.
Ludovic und Paul bereiten zusammen das Mittagessen zu. Ich spreche mit Ludovic Französisch, Paul radebrecht mit ihm einige Wörter auf Englisch und ein paar Wörter Französisch. Aber sie verstehen sich prima.
Am Nachmittag sitze ich am Laptop und lösche (sehr viele!), sortiere und bearbeite Fotos.
Weil Ludovic unbedingt Calamares essen möchte, essen wir im "Dros" zu Abend. Paul ein Beefsteak, ich einen Fisch mit Frites und Ludovic Calamares. Alles ist sehr gut und alle sind zufrieden.
Mittwoch, 18. Januar 2017: Richards Bay
Paul lässt seine Crew heute sehr lange schlafen. Nach dem Frühstück werkeln Ludovic und Paul am Schiff herum, ich bin wieder mit den Fotos beschäftigt. Ludovic ist am Sonntagabend hier angekommen und heute Mittwoch staubsaugt er schon seine Kabine. Mittagessen gibt es heute bei den kleinen Restaurants neben der Pier. Paul eine Russische Wurst mit Pommes, er ist begeistert von der gebratenen Wurst. Ludovic und ich nehmen Beef-Curry mit Phutu und wenig Gemüse. Wir denken dieses Phutu sei eine Art Polenta, aber es ist eine staubtrockene Art Griess. Aber mit dem Curry zusammen ist es prima. Eigentlich wollten wir bei "KNK-Curry " ein "Bunny Chow" essen, aber genau von heute an bis Samstag wird das Lokal umgebaut. Schade!
Weil heute wunderschönes Wetter ist, beschliessen wir plötzlich, nochmals für zwei Tage ein Auto zu mieten. Diesmal bei R.I.S., die holen uns um 16h hier ab und bringen uns am Freitag wieder zurück zur Marina. Das ist viel bequemer als per Taxi zum Flugplatz fahren zu müssen. Ludovic möchte gerne die "Sea Rescue" sehen, die uns vor zwei Monaten "gerettet" haben. Er hatte mit Brynn, der Präsidentin, damals mailmässigen Kontakt wegen uns. Ich telefoniere zur "Sea Rescue" und man sagt mir, wir seien heute Abend um 19h sehr welcome! Und da wir ja wieder ein Auto haben, können wir das sehr gut machen. Wir sind um 19h im Sea Rescue Center und werden sehr herzlich empfangen. Die Seeretter lassen das grosse Schlauchboot, dass uns "gerettet" hat, ins Wasser. Ein anderes Team lässt das noch viel grössere Stahlrettungs-Schiff zu Wasser und wir dürfen zuschauen. Brynn erklärt uns vieles über die freiwilligen Helfer. Die Mannschaften sind mit den beiden Booten mindestens eine ganze Stunde draussen um dort Übungen im Dunkeln durchzuführen. So lange wollen wir aber nicht warten. Wir danken Brynn herzlich und verabschieden uns. Wir kehren zurück zur Tuzi Gazi Marina, wo wir "bei Jack's" zu Abend essen. Ludovic bestellt einen gemischten Teller mit Stücken von Huhn, Beef, Fisch, Crevetten und Pommes. Ich eine vegetarische Lasagne. Paul sagt er nehme jetzt ein Kilo Eisbein. Als Paul's Essen kommt ist das Eisbein ein Riesenteil! Ludovic bekommt einen Lachanfall. Als sein Essen kommt ist auch das eine Riesenportion und nun lachen wir alle drei Tränen. Nur meine Lasagne ist eine "normale" Portion. Alles ist sehr gut und dazu erst noch günstig. Wir haben einen sehr lustigen Abend und ständig kommt uns wieder das Lachen hoch wegen den Megaportionen.
Donnerstag, 19. Januar 2017: Richards Bay - iMfolozi Park
Für Paul ist um 4h45 Tagwache. Kurz vor 5h weckt er Ludovic und mich mit Musik auf. Er ist super! Er macht das Frühstück, packt das ganze PickNick ein und als wir zwei anderen zu Tisch kommen ist schon alles tiptop bereit. Um 5h45 fährt uns Ludovic in den südlichen Teil des Hluhluwe / iMfolozi National Parkes. Es ist ein wunderschöner Tag, ohne eine einzige Wolke am Himmel. Heute wollen wir nur den iMfolozi Teil besuchen, den dafür aber gründlich. Es ist 7h10, wir sind noch nicht einmal durch den Parkeingang gefahren und haben den Eintritt bezahlt, queren direkt vor unserem Auto etwa 30 oder noch mehr Elefantenmütter und -Tanten mit ganz vielen kleinen Babyelefäntchen die Strasse. Wir sind begeistert und können uns kaum von dem Anblick losreissen. Das entschädigt uns dafür, dass wir am Montag nur zwei Elefanten gesehen haben im ganzen Hluhluwe / iMfolozi National Park. Gegen 7h30 haben wir den Parkeingang und die Formalitäten hinter uns. Es dauert wieder lange bis wir ein paar Tiere entdecken. Aber der ganze Tag ist doch sehr erfolgreich. Zehn (!!!) Nashörner, davon eines mit einem riesigen, spitzen Horn. Vier sind männlich und fechten kleinere Kämpfe aus. Ein paar Büffel, die uns doof anglotzen. Viele Warzenschweine mit Haufen von kleinen Warzenschweinlein. Vier dicke Warzenschweine, die sich in einem Wasserloch suhlen! Wow, das ist herrlich, denen zuzuschauen. Weil es so heiss ist, möchten wir am liebsten auch in ein Wasser untertauchen. Ludovic meint, dieses Schlammbad wäre bestimmt gut für meine schmerzende Hand...! Die Giraffen sind heute eher selten, "nur" 6 oder 7 Stück. Vielleicht ist es denen heute auch zu heiss an der Sonne mit ihrem langen Hals. Und andere Touristen treffen wir auch fast keine an. Die haben zwar keine langen Hälse, aber denen ist es vermutlich auch zu heiss. Wir geniessen den Tag total und erleben ein Riesen-Highlight kurz bevor wir den Park verlassen. Eine gewaltige Herde von Elefanten (vielleicht die Gleichen wie am Morgen???) und noch viele mehr, wir schätzen 70 Elefanten, grosse und ganz kleine, überquert wieder die Strasse vor uns. Wir haben Angst, mitten in der Herde stecken zu bleiben und beeilen uns sehr, ihnen aus dem Weg zu fahren. Jetzt haben wir sie hinter uns. Wir beobachten ein paar Elefantenbullen die jungen Elefantinnen in einem zackigen Tempo nachrennen, um sich mit ihnen zu paaren. Als wir bereits den Park verlassen haben, um 16h45, sehen wir den ganzen gegenüberliegenden Hang voller Elefanten, es ist unglaublich!!! Nur Löwen und Leoparden sehen wir leider keine. Nun übernimmt wieder Ludovic das Steuer, Paul ist den ganzen Tag gefahren. Um 18h15 sind wir wieder zurück auf der MABUHAY, alle sehr glücklich und zufrieden. Und weil wir gestern viel zu viel gespiesen haben, essen wir heute "beim Portugiesen" auf der Terrasse einen Salatteller. Es ist immer noch sehr heiss. Was für ein toller Tag!
Freitag, 20. Januar 2017: Richards Bay
Es ist wieder ein wunderschöner Morgen. Wir bringen Wäsche in die Wäscherei, checken mit Jackie aus (dafür haben wir, das heisst ich, gestern einen Haufen Papiere ausfüllen müssen), und fahren um 11h zur Board Walk Shopping Mall zum Grosseinkauf. Hier essen wir jeder einen Salatteller und sind um 15h wieder auf der MABUHAY. Jackie wartet schon vor dem Tor um uns die Ausklarierungspapiere zu übergeben. Paul und Ludovic bringen das Auto zurück, wir haben mit dem kleinen Suzuki Celerio 310 km zurückgelegt. Ich versuche ins Internet zu kommen, ohne Erfolg. Ich nerve mich enorm! Morgen wollen wir von Richards Bay lossegeln und ich hätte gerne noch einiges erledigt.
Abendessen im "Porky's". Alles wieder prima. Unsere drei Essen kosten 430 Rand. Paul gibt der Servierfrau 500 Rand und danach warten und warten und warten wir auf das Wechselgeld. Wir warten vergeblich! Als ich die hübsche, farbige Frau darauf anspreche sagt sie:"Oh sorry!" zückt ihr persönliches Portemonnaie und gibt uns die 70 Rand (ca. 5 SFr.) zurück. Jetzt hat sie sich selber geschnitten. Nun bekommt sie nämlich überhaupt keinTrinkgeld!
Samstag, 21. Januar 2017: Richards Bay - Durban
Es hat die halbe Nacht geregnet und von den nahen Restaurants ertönt laute Musik. Eigentlich tut es uns leid, Richards Bay zu verlassen. Aber diese nächtlichen Musikerzeugnisse werden wir ganz bestimmt nicht vermissen....
Als wir beim Frühstück sind, kommt Marina, um sich von uns zu verabschieden. Sie war für uns sehr hilfreich und hat uns echt ins Herz geschlossen. Ludovic holt die saubere Wäsche ab und wir treffen die letzten Vorbereitungen für die Abfahrt. Weil der Wind noch nicht auf die richtige Richtung gedreht hat, verschieben wir die Abreise um ein paar Stunden und wollen noch bei "KNK- Curry" ein "Bunny Chow" (mit Chicken) zu Mittag essen. Leider ist das nicht möglich, weil das kleine Restaurant immer noch umgebaut wird. Schade! Also essen wir bei "Dros". Der Tag ist grau, aber es regnet nicht mehr. Hebron kommt vorbei um sich zu verabschieden.
Es ist 15h als wir den MABUHAY-Motor starten und die Tuzi Gazi Marina von Richards Bay verlassen. Bei der Ausfahrt durch den Kanal treffen wir auf das Sandsaugschiff "ILEMBE", das wir besichtigen durften. Ich rufe das Schiff per Funk an um uns von Preggi, dem Chefingenieur zu verabschieden. Aber er ist nicht anwesend. Er hat bis zum 5.Februar frei und ist zu Hause in Durban. Draussen auf dem offenen Meer schaukelt die MABUHAY ganz schön herum und Paul und ich fühlen uns nach 2 Monaten und 1 Woche nicht sehr wohl auf unserem schwimmenden Heim. Bald schon fängt es an zu regnen und es ist grau in grau und hat Nebel. Wir sehen kaum die vielen Frachtschiffe die draussen auf Reede liegen. Leider ist der Wind nicht so stark wie vorausgesagt und wir müssen bis um 22h30 motoren. Dann kommt einiger Wind auf und wir können 4 Stunden segeln. Der Regen hat aufgehört und die Sicht ist gut.
Sonntag, 22. Januar 2017: Richards Bay - Durban 106,3 sm
Wir machen 3 Stunden Wache. Ich von 21h - 24h, Ludovic 00h - 03h, Paul von 03h - 06h. Ah, ist das herrlich "nur" einmal pro Nacht Wache zu schieben und ich darf schon um 24h ins Bett.
Von 02h15 bis 04h muss wieder motort werden, zu wenig Wind. Endlich kommt nun doch noch der versprochene Wind auf, ca. 25 Knoten, aber leider 12 Stunden zu spät. Unser Plan war ja eigentlich, bis nach East London zu segeln. Aber jetzt ist das Wetterfenster zu kurz und wir schaffen das nicht mehr, bevor der Wind auf Südwest dreht. Also beschliessen wir (ungern) in den Hafen von Durban einzulaufen. Bei der Einfahrt herrscht ziemliches Getümmel, ein grosses Navy-Schiff kommt aus dem Hafen und wir müssen draussen warten. Etwa 20 schnelle Segelboote fahren heraus. Vermutlich haben sie irgendwo eine Regatta. Endlich dürfen auch wir hinter einem Fischerschiff in den Hafen fahren. Bei der Durban Marina, vor dem Royal Naval Yacht Club finden wir einen schönen Liegeplatz, wo wir um 11h15 am Steg anlegen. Wir haben 9 Stunden motoren müssen und dafür 20 Liter Diesel verbraucht. Leider haben wir auch einen Riss mitten im Vorsegel. Wieso und woher? Vermutlich wegen Überalterung. Wir wissen es nicht! Wir müssen das Segel herunternehmen und reparieren lassen. Nach dem kalten Mittagessen an Bord, macht die ganze Crew eine 2-stündige Siesta. Danach wechseln Ludovic und Paul in der grössten Hitze unser zerrissenes Segel aus. Das Segel ist total dünn und aufgelöst, so dass wir es nicht reparieren lassen, sondern direkt entsorgen. Abendessen an Bord, weil wir noch Reste zum aufessen haben und weil wir in der Marina eingeschlossen sind, wie im Gefängnis. Wir brauchen einen Chip um das Tor öffnen zu können, und diesen Chip erhalten wir erst morgen Montag, weil heute Sonntag, das Büro geschlossen ist. Am Abend ist es kühler. Paul und ich sind sehr früh im Bett und schlafen wie die Murmeltiere.
Montag, 23. Januar 2017:Durban
Wir schlafen alle sehr lange (8h30). Danach melden wir uns im Durban Marina Büro an (wieder viel Papier ausfüllen!) und bekommen jeder einen Chip für das Tor und die Duschen des Point Yacht Club. Im Point Yacht Club lassen wir die Chips aktivieren und bekommen gratis eine Mitgliedkarte des Yachtclubs. Jetzt müssen wir in die Stadt laufen, um uns bei der Immigration und beim Zoll zu melden. Bei beiden Eingängen muss man wie an den Flughäfen durch die Sicherheitskontrolle. Alles klappt prima, nur Skipper Paul regt sich mächtig auf, weil er seinen Rucksack abgeben muss. Die Formalitäten sind schnell und kostenlos erledigt. Wir suchen einen Hardware Store, wo Paul 5m Kabel kauft, um die Kabel an den Solarpaneelen zu erneuern.
Und weil es hier so megaheiss ist, trinken wir auf dem Rückweg zur MABUHAY im ROYAL NATAL YACHT CLUB ein kühles Castle Light Bier. Wir bekommen auch hier eine Mitgliedskarte für den Club und dazu eine Flasche Weisswein geschenkt. Wow, sind die hier in Durban freundlich und grosszügig! Kaltes Mittagessen an Bord. Paul und Ludovic schrubben wieder in der grössten Hitze das Deck. Aber das kommt daher, dass es hier nur von 9h-11h und von 14h-16h Wasser gibt.
Abendessen in der 32.Etage im Restaurant ROMA. Das Restaurant ist rund und dreht sich in 75 Minuten einmal herum und man geniesst eine überwältigende Aussicht über die Stadt Durban. Der Chef ist ein Italiener aus Rom.
Er heisst Gino Leopardi. Er wohnt schon seit 45 Jahren hier und betreibt dieses Restaurant. Paul isst ein Springbook-Filet mit Frites und Gemüse, Ludovic und ich ein Straussen-Filet mit Pfeffersauce, Frites und Gemüse. Alles ist herrlich und die Aussicht atemberaubend. Paul der sonst immer zum Aufbruch drängt, will gar nicht mehr weg von hier. Aber nach einem prima Lavazza-Espresso machen wir uns trotzdem ca. 15 Minuten zu Fuss auf den Heimweg. Gegen 22h sind wir wieder auf der MABUHAY. Was für ein schöner Abend!
Dienstag, 24. Januar 2017: Durban
In der Nacht bläst kurz ein heftiger Wind und danach regnet es, aber nicht sehr stark. Am Morgen scheint wieder die Sonne und es wird ein enorm heisser Tag. Ich verbringe fast den ganzen Tag mit Abklärungen wegen unserem Visa. Das Visa läuft am 16.Februar ab und die Wetterprognosen für die Weiterfahrt nach Kapstadt sind nicht gerade gut. Ich frage im Büro des Point Yacht Clubs und die versuchen mir zu helfen, wo sie können, aber ohne Erfolg, keiner weiss Bescheid, wie man vorgehen muss, um die Aufenthaltbewilligung zu verlängern. Oder ob man einfach in ein anderes Land ausreisen kann, wieder einreisen und bekommt dann wieder ein paar Monate Aufenthalt? Keiner weiss es! Dabei erfahre ich, dass es in Durban einen "Swiss Club" gibt. Ich rufe den Präsidenten an und frage ihn um Rat. Er weiss keinen. Dann rufe ich beim Schweizer Konsul Hans Graber aus Sigriswil an, der auch im "Swiss Club" ist. Er weiss auch nichts! Und zuletzt stellt sich heraus, dass der Koch des Point Yacht Club auch im "Swiss Club" ist und Markus Bänziger heisst (ein Appenzeller). Ich spreche mit ihm und er schenkt mir eine gefrorene Packung "Spätzli, Swiss Made". Ich bin total platt vor Überraschung! Am Nachmittag habe ich so genug vom herum fragen und herum telefonieren, dass wir alle drei zusammen in die Stadt bis zur City Hall laufen. Hier treffen wir auf eine Gruppe Männer, die zu überlauter Musik tanzt und Faxen macht. Wir setzen uns zu etwa 500 Farbigen oder mehr und schauen zu. Es ist sehr lustig! Es ist höllisch heiss und wir suchen ein Restaurant, wo wir einen Eiskaffee geniessen könnten. Das ist unmöglich, es hat nur Take Away Buden wo es Frites und Burgers plus Cola gibt. Abendessen an Bord. Chefkoch Paul hat uns Salzkartoffeln und Sauerkraut mit geräuchertem Schweinefleisch gekocht. Mmm, prima!
Abends regnet es.
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