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Indien-Teil 1

Indien, Teil 1

9.5. - 16.5.2015

Indien ist ein Staat in Südasien, der den grössten Teil des indischen Subkontinents umfasst. Indien ist eine Bundesrepublik, die von 29 Bundesstaaten gebildet wird und ausserdem sieben bundesunmittelbare Gebiete umfasst.
Der Himalaya bildet die natürliche Nordgrenze Indiens, im Süden umschliesst der Indische Ozean das Staatsgebiet. Indien grenzt an Pakistan, das chinesische Autonome Gebiet Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar (Birma) und Bangladesch. Weitere Nachbarstaaten im Indischen Ozean sind Sri Lanka und die Malediven.
Der Staat ist mit über 1,294 Milliarden Ein wohnern (2015) nach der Volksrepublik China (1,373 Mrd.) das zweitbevölkerungsreichste und das siebtgrösste Land der Erde. Bei gleichbleibendem Bevölkerungswachstum könnte Indien in fünf Jahren China überholen. Hinsichtlich der Landesfläche gehört es zu den zehn grössten Länder.

Republik Indien
Amtssprachen: Hindi und Englisch
Hauptstadt: Neu-Delhi
Regierungssystem: Parlamentarische Demokratie
Regierungschef: Premierminister Narendra Modi
Fläche: 3.287.469 km²
Einwohnerzahl:1'294'406'510 (am 14.Juni 2015)
Bevölkerungsdichte: 368 Einwohner pro km²
Währung: Indische Rupie (INR), am 10.Mai 2015: 100 Rupien = 1.47 SFr.
Unabhängigkeit: 15. August 1947 (vom Vereinigten Königreich)
Nationalfeiertag: 26. Januar (Tag der Republik)
15. August (Unabhängigkeitstag)
2. Oktober (Gandhi Jayanti)
Zeitzone: UTC+5:30







Samstag, 9.Mai 2015: Kochi
Es ist etwa 15h30 als wir in Indien, in Kochi landen. Der Flug war kurz und gut, allerdings mit Regen. Und diesmal müssen wir keine Uhren umstellen, Indien hat die gleiche Zeitzone wie Sri Lanka. Am Flughafen heisst es wieder einmal zwei Zettel pro Person ausfüllen, das Visa wird genau kontrolliert und dann sind wir in Indien. Der erste Mensch den wir in Indien ansprechen, am Geldwechsel-Schalter, will uns gleich mal bescheissen. Wir wollen unsere letzten Sri Lanka Rupien in Indische Rupien umtauschen. Für die 8540 Sri Lanka Rupien will er uns 2200 Indische Rupien und irgendwas geben. Gemäss unserer Rechnung ist das viel zu wenig. Wir sollten ca. 4070 INR (Indische Rupie) erhalten. 100 Indische Rupien sind heute ca. 1.47 Sfr. Wir lehnen dankend ab.
Aber jetzt haben wir das Problem, dass wir kein indisches Geld haben . Und es dauert ziemlich lange, bis wir endlich eine ATM Geldmaschine gefunden haben, die auch funktioniert. Danach sitzen wir drei (3) Stunden im Bus, um in die Stadt Kochi zu fahren. Hier wird eine neue Metro gebaut und die Baustellen sind ein grosses Hindernis. Wir fahren im Schritttempo oder stehen im Stau. Und inzwischen schüttet es wieder einmal. Um 19h30 sind wir bei der Bushaltestelle, wo wir gemäss Billetteur aussteigen sollen. Sofort werden wir von einem jungen Mann angesprochen, der uns in seinem Gästehaus ein Zimmer anbietet. Wir fahren mit einem TukTuk hin und schauen es uns an. Das Zimmer riecht zwar schwer nach Mottenkugeln, ist aber sehr gross und sauber. Also nehmen wir es für 700 Rupien / zwei Personen (ohne Frühstück) ca. 10.50 Sfr. (wir rechnen immer mit 1.50 Sfr. pro 100 Rupien, weil es einfacher ist). Das Abendessen gibt es im Restaurant „Oceanus“ (von unserem Gastgeber empfohlen). Pfefferchicken mit Chapati (Teigfladen). Mmm, sehr gut.

Kochi, früher Cochin, ist eine Stadt im Bundesstaat Kerala im Südwesten Indiens an der Küste des Arabischen Meeres, an einem Naturhafen gelegen. Die Stadt hat rund 600.000 Einwohner, der Ballungsraum insgesamt rund 2,1 Millionen. Das Stadtgebiet erstreckt sich sowohl über das Festland als auch über mehrere der Küste vorgelagerte Inseln und Halbinseln.

Der Aufstieg Kochis begann mit der Zerstörung des Hafens der etwa 38  km entfernten antiken Stadt Muziris (heute Kodungallur) durch eine Flutkatastrophe im Jahre 1341. Eben jene Flut schuf jedoch auch das Hafenbecken von Kochi. Fortan entwickelte sich die Stadt zum bedeutendsten Hafen an der indischen Westküste für den Gewürzhandel mit China und dem Nahen Osten.

1500, zwei Jahre nach der Ankunft des portugiesischen Seefahrers Vasco da Gama in Calicut (dem heutigen Kozhikode), landete dessen Landsmann Pedro Álvares Cabral in der Lagune von Kochi. 1502 gründeten die Portugiesen ihre erste Handelsniederlassung in der Stadt. Ein Jahr darauf errichteten sie eine Festung, die erste europäische Festung auf dem indischen Subkontinent. Vasco da Gama starb 1524 in Kochi und wurde dort auch begraben, bis seine sterblichen Überreste 1539 nach Lissabon überführt wurden. Im Laufe der portugiesischen Kolonialherrschaft wurden die einheimischen Herrscher immer mehr entmachtet und letztendlich zu Vasallen der Europäer gemacht.

Ab 1653 machten die Niederländer den Portugiesen ernsthafte Konkurrenz und eroberten die Stadt schließlich im Jahre 1663. Unter den neuen Herrschern begann die Blütezeit Kochis. Das weitreichende Handelsnetzwerk der Niederländischen Ostindien-Kompanie trug maßgeblich zum wirtschaftlichen Aufschwung bei.

1790 geriet Kochi unter britischen Einfluss. Durch den Englisch-Niederländischen Vertrag von 1814 wurde es endgültig ein Bestandteil des britischen Kolonialreiches. Die Briten schütteten in den 1920er Jahren Willingdon Island auf, um den Hafen für die Ozeanschifffahrt zu erweitern.

1996 erhielt Cochin einen Namen in Malayalam und heisst seitdem Kochi.

Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt sind Textilindustrie, Schiffbau, Holzwirtschaft, Fischfang und die Verarbeitung von Kokosnüssen. Der Tourismus spielt eine zunehmend wichtige Rolle. Von großer Bedeutung ist auch die Ausfuhrwirtschaft. Auf Willingdon Island befinden sich umfangreiche Hafenanlagen, die Kochi zur bedeutendsten Hafenstadt Keralas machen. In der Stadt gibt es außerdem einen Stützpunkt der indischen Marine.

Sonntag, 10.Mai 2015: Kochi
In der Nacht hat es stark geregnet. Wir sind etwa von 9h30 bis 15h30 unterwegs. Zuerst suchen wir ein Restaurant, wo wir etwas frühstücken können. Das ist gar nicht so einfach. Aber wir finden schliesslich etwas und trinken Iced Coffee und ich esse ein prima Müesli. Danach schauen wir uns die katholische Santa Cruz Kirche (1902) an. Die ist brechend voll, die Leute stehen sogar noch draussen. Da würden sich unsere Pfarrer aber freuen! Jetzt quatscht uns ein TukTuk-Fahrer an und will uns drei Stunden lang für 100 Rupien (etwa 1.47 Sfr.) herumfahren. Wir steigen ein und sehen als erstes die chinesischen Fischernetze. Das ist echt interessant, wie die hier fischen, genau wie vor hunderten von Jahren.

An der Nordspitze der Halbinsel Fort Kochi befinden sich die berühmten Chinesischen Fischernetze. Sie sollen schon im 13. Jahrhundert durch chinesische Kaufleute vom Hofe Kublai Khans eingeführt worden sein. Die schweren Holzkonstruktionen, an denen Netze hängen, werden vor allem bei Hochwasser genutzt. Zu ihrer Handhabung werden mindestens vier Männer benötigt.
Weiter geht es zur St. Francis Church.
Die Franziskanerkirche (St. Francis Church) ist die älteste von Europäern erbaute Kirche Indiens. Sie wurde 1503 aus Holz errichtet, Mitte des 16. Jahrhunderts aber als Steinbau erneuert. Hier wurde 1524 auch Vasco da Gama beigesetzt. Sein Grabstein ist noch heute dort zu sehen, obwohl seine Gebeine 1539 nach Lissabon überführt wurden. Die Kirche können wir nur von aussen anschauen, da gerade ein Gottesdienst im Gange ist.
Wir besuchen das Maritime Museum (Eintritt lächerliche 20 Rupien pro Person, etwa 30 Rappen), und den Dutch Palace,
der in der Mitte des 16. Jahrhunderts von den Portugiesen erbaute Palast, der dem damaligen Raja von Cochin als Geschenk übergeben wurde. Im Gegenzug gewährte dieser den Portugiesen weitreichende Handelsprivilegien. Der Palast ist um einen Hindu-Tempel angelegt. Die Holländer renovierten und erweiterten den Bau im 17. Jahrhundert, weshalb er auch als Holländischer Palast (Dutch Palace) bekannt ist. (Eintritt unglaubliche 5 Rupien!).
Im jüdischen Viertel besuchen wir für 5 Rupien Eintritt die 1568 errichtete Synagoge, die 1662 zwar teilweise von den Portugiesen zerstört wurde, zwei Jahre später aber von den toleranteren Niederländern wiederaufgebaut wurde. Das Innere ist teils mit blauweissen chinesischen Fussbodenkacheln ausgeschmückt.
Wir besuchen noch einen Hindu Tempel und eine öffentliche Wäscherei. Das ist cool und wir sind sehr beeindruckt. Hier kann jeder kommen und seine Wäsche waschen. Wir sehen nur Männer!!! Aufgehängt wird die Wäsche auf einer grossen Wiese an Kokosseilen, ohne Wäscheklammern. Sie wird einfach zwischen die Stränge des Seiles geklemmt.
Unser Fahrer fragt uns, ob wir noch mit ihm in zwei Läden gehen würden, er bekomme dafür Benzinund ein T-Shirt, wenn er Kunden bringe. Das machen wir doch glatt und kaufen dabei selber noch zwei T-Shirts. Paul hat Durst und der Fahrer bringt uns in ein Einheimischen-Restaurant. Wir trinken Lassi (ein Joghurt-Getränk) und unser Fahrer Tee. Weil es gerade Mittag ist, esse ich Chapatis und eine scharfe aber gute Sauce dazu. Paul isst nichts. Bei den Chinesischen Fischernetzen lässt uns der Fahrer wieder aussteigen. Wir geben ihm 200 Rupien anstatt der 100 verlangten. Wir laufen zurück zu unserem Gästehaus und unterwegs quatscht uns wieder ein TukTuk-Fahrer an. Ob wir mit ihm in ein Kunsthandwerk-Geschäft gehen würden? Er bekommt dafür 2 kg Reis vom Besitzer. Klar, das machen wir doch auch noch. Kaputt und verschwitzt kommen wir in unser Zimmer und brauchen nur noch eine kalte Dusche. Abendessen bei einem Einheimischen Lokal. Chicken mit einer scharfen Sauce, Gemüse auch an scharfer Sauce und Chapati. Weil morgen der Todestag (11.Mai 1981) von Bob Marley ist, findet am Strand ein Konzert zu seinem Gedenken statt. Wir spazieren zum Strand hören ein wenig zu und kaufen heisse Erdnüsse, die auf heissem Sand geröstet werden.

Montag, 11.Mai 2015: Kochi
Wir werden um 8h15 von einem Kleinbus abgeholt. Bei einem anderem Gästehaus steigen noch zwei Holländer und zwei Londoner ein. Danach fahren wir etwa 25 km bis zu den Backwaters.

Die Backwaters sind ein verzweigtes Wasserstrassennetz im Hinterland der Küste im südindischen Bundesstaat Kerala. Sie erstrecken sich von Kochi im Norden bis Kollam im Süden auf einer Fläche von insgesamt 1900 km².
Die Backwaters umfassen 29 größere Seen und Lagunen, 44 Flüsse sowie insgesamt rund 1500 Kilometer teils natürliche, teils künstlich angelegte Kanäle.
41 der 44 Flüsse, die die Backwaters durchziehen, fliessen in westlicher Richtung zum Arabischen Meer, drei fliessen nach Osten.

Die Backwaters sind heute auf Grund der hohen Bevölkerungsdichte ein stark vom Menschen geprägtes Ökosystem. Die ursprüngliche Vegetation der Feuchtwälder und Mangroven musste vor allem Kokos- und Kautschukplantagen weichen. In den meisten Gegenden wird auch Reis angebaut. Reis gedeiht nur in Süsswasser. Daher wurden Absperrungen gebaut. Sie verhindern, dass das Salzwasser sich mit dem Süsswasser vermischen kann. Das Süsswasser wird intensiv zur Bewässerung genutzt.
Die zumeist langsam fliessenden, brackigen Wasserstrassen sind einer zunehmenden Verschmutzung durch Agrochemikalien, industrielle Abwässer, Müll und Fäkalien ausgesetzt. Krokodile und viele Wanderfischarten sind bereits ausgerottet. Im Gegensatz dazu breiten sich Wasserhyazinthen ungehindert aus. Vielerorts sterben Wasserpflanzen, Nahrungsgrundlage vieler Fische, durch Lichtmangel in überwucherten Kanälen ab.
Ein weiteres Problem ist die zunehmende Einengung der Backwaters durch den Menschen. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts sind die Backwaters auf etwa ein Drittel ihrer ursprünglichen Grösse geschrumpft. Ursache ist die zum Teil ungesetzliche Trockenlegung von Gewässern zur Gewinnung landwirtschaftlicher Nutzflächen und von Siedlungsraum. So schrumpfte allein der Vembanad-See von einst 230 km² auf mittlerweile nur noch 179 km².
Die Backwaters werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Kokospalmen, Kautschuk, Reis und Cashewbäume sind die wichtigsten Anbaupflanzen. Kokosfasern werden zumeist noch immer handwerklich verarbeitet. Daneben sind Fischfang und -zucht von Bedeutung. Zahlreiche landwirtschaftliche Flächen wurden ähnlich wie in den Niederlanden durch Eindeichung flacher Seeabschnitte gewonnen. Die unter dem Meeresspiegel liegenden Nutzflächen müssen ständigentwässert werden.
Schon seit Jahrhunderten dienen die Backwaters als Handels- und Verkehrswege. Zur Warenbeförderung nutzen die Einheimischen insbesondere die Kettuvallam genannten traditionellen Lastenkähne. Auf vielen Kanälen verkehren zudem regelmässig Fähren.
Seit einigen Jahren nimmt die Bedeutung der Backwaters als beliebtes Reiseziel vor allem bei ausländischen Urlaubern stetig zu. Von Kollam, Alappuzha und Kottayam aus werden mehrstündige Bootsfahrten angeboten. In Kollam und Alappuzha kann man auch zu Hausbooten umgebaute Kettuvallam für längere Zeit mieten.

Die Fahrt bis zu unserem Boot dauert eine Stunde. Nachdem wir eine ½Stunde auf 6 Indische Touristen (aus Mumbai) gewartet haben, geht die Fahrt los. Auf dem Bug und auf dem Heck des Bootes steht ein Mann. Beide stochern uns mit langen Bambusstangen vorwärts. Der vordere Stocherer ist für das Steuern zuständig, der hintere für das Schieben. Nach 2½ Stunden sehr langsamer Fahrt durch die Palmwälder, halten wir bei ein paar Häusern an und steigen aus. Es regnet. Hier zeigt man uns wie man aus Kokosfasern Seile macht. Da staunen wir aber. Eine Frau macht das spielend und ruckzuck. Nun bekommen wir unser Mittagessen. Auf einem Bananenblatt bekommt jeder einen Klecks verschiedenes Gemüse (zum Teil very hot!) und einen Berg Reis. Nun sollten wir das alles zusammenmatschen und mit der rechten Hand essen. Wir sind froh, einen Löffel erhalten zu haben. Wie die Inder in dem Zeug herummantschen und mit den Händen essen sieht nämlich nicht gerade Appetit fördernd aus. Aber gut ist das Essen schon! Nur Paul träumt von Cervelat-Salat. Die Fahrt geht noch 1½ Stunden weiter, diesmal durch kleinere Kanäle. Die Gegend ist sehr schön, aber leider regnet es die ganze Zeit und das Fräulein, das uns als Guide begleitet erklärt uns praktisch nichts. Punkt 16h sind wir wieder in unserem Guesthouse.

Dienstag, 12.Mai 2015: Kochi- Munnar
Punkt  7h  werden  wir  von  einem  Chauffeur  in einem Suzuki abgeholt. Wir fahren ca. 140 km nach Munnar (ca. 2000m hoch gelegen). Ich glaube, wir haben einen schlechten Chauffeur erwischt.
1.  Er  fährt  sehr  ruppig.  Wenn uns ein Auto entgegen kommt reisst er das Steuer brüsk nach links. In Indien fährt man links.
2.  Er  hupt  ständig,  die  Hupe  ist  das  meistgebrauchte  Teil  am  Auto.  3.  Er  erzählt  oder  erklärt  uns  gar  nichts. 
4.  wenn  er  mal  kurz was  sagt,  ist  es  in  fast  unverständlichem  Englisch.
Beim  "Elefant  Trainings  Camp"  (tönt  gut  oder?)  sehen  wir, wie  4  (vier)  Elefanten  im  Fluss 
gründlich  geschrubbt werden. Das scheint denen richtig gut zu gefallen. Aber wir sind ein wenig enttäuscht, unter dem Begriff „Elefant  Trainings  Camp" haben  wir  uns  etwas  anderes
vorgestellt. 
Unterwegs  schauen  wir  uns  zwei  Wasserfälle  an.  Die  Fälle  an  sich  sind  eigentlich  sehr  schön.  Aber  rund  herum  nur  Dreck,  Dreck,  Dreck!  Schade!  Irgendwo halten wir an, um einen Gewürzgarten -und Laden zu besuchen. Der  Eintritt  kostet  100 Rupien  pro  Person.  Das ist zwar nicht sehr viel (ca. 1.50 Sfr.), aber trotzdem  sagen  wir nein  Danke  und  gehen  nicht  hinein. Das Spiel kennen wir nämlich unterdessen sehr gut. Am  Schluss erwartet  man  nämlich  immer von uns, dass man kräftig einkauft.
Um  12h15  sind  wir  in  Munnar,  in  unserem  Gästehaus  für  eine  Nacht.  Wir  beziehen  das  Zimmer  und  um  12h  geht  es  in  den  Ort  Munnar zum Mittagessen.
In  einem  grossen  Saal  essen  etwa  120  Leute  wieder  sehr  grauslich  mit  den  Händen.  Sie  machen 
einen Riesenlärm.  Wir  bestellen  vegetarische Nudeln für Paul und ein Chicken Sandwich für mich. Dazu für beide Schwarztee. Aber es gibt keinen Tee!!! Dabei ist Munnar eine einzige Teeplantage, soweit das Auge reicht…, überall nur Tee! Das  Essen  ist  prima. Nun gehen wir ins Tee-Museum. Eintritt: 80 Rupien pro Person. Das  ist  sehr  interessant. Es regnet. Von hier fahren wir ziemlich weit zu einem Staudamm, wo unten das Wasser in hohem Bogen herausströmt.
Punkt  17h  sind  wir  bei  einer  2-stündigen  Vorführung.  In  der  ersten  Stunde  von  traditionellen
Tänzen  und  in  der  zweiten  Stunde  von  traditionellen  Kampfsportarten.  Wow,  beide  Shows sind  gewaltig  eindrücklich.  Eintritt  pro  Show  und  Person  300  Rupien  für die  besten  Plätze.
Während  den  zwei  Stunden  bricht  wieder  einmal  die  Sintflut  los.  Der  Regen  macht  dermassen  Lärm  auf  dem  Blechdach,  dass  man  die  Musik  und die  Ansagen  fast  nicht  mehr  hören  kann.
Unser  Chauffeur  bringt  uns  zu  unserer  Unterkunft,  wo  wir  ein  zwar  bescheidenes  (wenn  wir  an  das  Happy  Man  Guest  House in Sri Lanka denken), aber  gutes  Essen  bekommen. Reis, Dal (Linsenbrei), Papaya, irgenwie gekocht und Chapati.

Mittwoch, 13.Mai 2015: Munnar – Kochin
In der Nacht hat es leicht geregnet. Um 8h30 gibt es Frühstück. Gestern Abend hat uns der Boy, der uns bedient, gefragt, ob wir Omeletten zum Frühstück möchten. Ich sage, nein, lieber Spiegeleier. O.k., meint er, dann also Spiegeleier. Heute morgen stehen Omeletten auf dem Tisch…. Und dann fragt der gleiche Boy, Tee oder Kaffee. Wir möchten beide Tee. Wir sind schon längst mit essen fertig, als er zwei Tassen Tee bringt…. Danach gehen wir mit ihm zum “Trekking“. 3 Stunden „Trekking“ stehen auf dem Plan. Die Sonne scheint. Wir laufen durch die wunderschönen Teeplantagen und sehen, wie die Teeblätter maschinell geerntet werden. In Sri Lanka werden die Teeblätter von Hand gepflückt. Wir können uns an den unendlichen grünen Teeflächen nicht satt sehen. Einfach nur schön! Nach etwa 55 Minuten „Trekking“ stehen wir wieder vor unserem Gästehaus. Wir schauen ziemlich blöd aus der Wäsche! Und unser Chauffeur sagt: „finish!“ Wir holen unser Gepäck und treten die Rückfahrt nach Kochi an. Es ist 10h30. Unterwegs staunen wir über die unheimlich vielen, schönen, grossen und luxuriösen Villen. Wem die wohl alle gehören? Irgendwo reagiert unser Fahrer aber blitzschnell richtig. Ein Auto kommt uns in einer unübersichtlichen Kurve in vollem Garacho auf unserer Seite entgegen. Und diesmal ist es gut, reisst der Fahrer das Steuer heftig nach links. Das hätte um ein Haar einen „Frontalen“ gegeben und wir wären in einem indischen Spital gelandet. Trotzdem bekommt der Fahrer von uns keinTrinkgeld.
Um 14h20 sind wir wieder im „Tantraa“ Gästehaus in Kochi, dabei hatten wir eine 2-Tagestour gebucht. Ausserdem haben wir dem Chauffeur zweimal das Essen und Getränke bezahlt und das Wort Danke scheint er nicht zu kennen. Obwohl uns Munnar und die Teegegend sehr gut gefallen haben, stimmt bei dieser Tour das Preis/ Leistungsverhältnis nicht. Sie ist viel zu teuer: 3500 (ca. 52.50 Sfr.) Rupien pro Person und das Teemuseum und die Show am Abend mussten wir selber bezahlen.
Im Gästehaus bekommen wir das gleiche Zimmer wie gestern.

Donnerstag, 14.Mai 2015: Kochi – Goa, Benaulim
Tagwache 3h45.Paul hat zwei Wecker gestellt, einen auf dem iPad (Hundegebell!!!), einen auf dem Handy (schöne sanfte Musik). Das TukTuk kommt Punkt 4h und holt uns ab. Unser Gastgeber hat es gestern Abend für uns bestellt, hat ihm aber leider nicht gesagt, zu welchem Bahnhof wir müssen. Also fahren wir zum Bahnhof Kochi Süd, was aber falsch ist. Wir müssen zum Bahnhof Kochi Nord. Jetzt will der TukTuk-Fahrer natürlich mehr Geld! Hier liegen massenhaft Leute in der Bahnhofshalle auf dem Boden und schlafen. Unser Zug fährt ein und wir beziehen unsere Liegeplätze im „Super Express“. Wegen uns muss eine ganze indische Familie dislozieren ,weil sie auf unseren Plätzen liegen. Kurz nach 5h fahren wir los. Wir versuchen noch etwa 2 Stunden zu schlafen, dann werden die Liegeplätze wieder zu Sitzplätzen umfunktioniert. Wir haben Fensterplätze. Gegen 8h kommen zwei Männer vorbei, einer wischt mit dem Besen, der andere mit einem Desinfektionsmittel und einem schwarzen (!) Lappen den Boden der Waggons. Auch die Toiletten werden immer wieder gereinigt. Fast alle Plätze im Zug sind besetzt. Es ist sehr spannend, die Leute zu beobachten. Wir sind die einzigen Touristen weit und breit. Die Inderinnen tragen ihre sehr bunten Saris und viele Männer Lungis. Der Lungi ist ein traditioneller Wickelrock, der in Südasien von Männern und in manchen Regionen wie Kerala gelegentlich auch von Frauen getragen wird. Hie und da kommen Händler vorbei, die Tee, Kaffee und verschiedene Speisen oder Knabberzeug verkaufen. Manchmal kommt auch ein Bettler durch den Zug. Am Nachmittag sitzen wir mit 4 jungen 24-jährigen Männern zusammen, die sehr nett sind. Sie schenken uns Bananen und wir trinken mit ihnen Chai (Tee), den sie bezahlen. Wir unterhalten uns sehr angeregt mit ihnen (auf Englisch) und erfahren so vieles, was wir nicht wussten. So erzählen uns die Männer, dass in Indien die Ehen arrangiert werden. Und der Vater des Mädchens muss, je nach seinen finanziellen Verhältnissen, für die Braut eine Mitgift in Gold zahlen. Die 4 Inder wollen aber auch alles über die Schweiz wissen. Die Burschen sind alle 4 Maschinenmechaniker und sind auf dem Weg in eine Stadt namens Pune, um dort Arbeit zu suchen.
Es sind zwei Moslems, ein Hindu, und ein Katholik, aber trotzdem die besten Freunde!!! Als wir in Margao, in Goa, aussteigen, helfen sie uns noch unser Gepäck auszuladen und wir verabschieden uns herzlichst von ihnen. Wir kommen nach 13½Stunden, mit einer Stunde Verspätung in Margao an. (Kosten für die Reise: 550 Rupien für zwei Personen, ca.8.25 Sfr.). Wir nehmen uns sofort ein Taxi und fahren damit nach Benaulim, am Meer. Im „Paul Rina Guest House“ finden wir ein Zimmer mit WC/Dusche/ Deckenventilator und Balkon, Badetücher, aber kein Toilettenpapier(!) für 400 Rupien (ca. 6 Sfr.) pro Nacht für 2 Personen. Wir legen nur das Gepäck ab und laufen zu einem Restaurant, wo wir sehr gut und gediegen zu Abend essen. Hier wäre noch Karaoke angesagt, aber wir wollen nur noch ins Bett.

Goa ist der kleinste indische Bundesstaat. Er liegt an der mittleren Westküste Indiens. Goa hat eine Fläche von 3.702 Quadratkilometer und knapp 1,5 Millionen Einwohner (Volkszählung 2011). Die Hauptstadt Goas ist Panaji.
Die Region war rund 450 Jahre lang portugiesische Kolonie und weist daher eine besondere kulturelle Prägung auf. Kaum ein indischer Bundesstaat ist kulturell so nachhaltig von einer europäischen Kolonialmacht beeinflusst worden wie Goa. Dies zeigt auch der hohe katholische Bevölkerungsanteil.
Mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von 105 Kilometern sowie einer West-Ost-Ausdehnung von höchstens 65 Kilometern ist Goa der kleinste Bundesstaat Indien. Die Küstenlänge beträgt 101 Kilometer.
Der Fremdenverkehr ist heute eine der tragenden Säulen der Wirtschaft Goas. Tatsächlich zählt Goa zu den beliebtesten Reisezielen in Indien.

Freitag, 15.Mai 2015: Goa, Benaulim
Wir schlafen bis um 9h !!! Danach laufen wir ins Dorf Benaulim und essen ein Müsli und trinken Fruchtsäfte dazu. Dann suchen wir ein Reisebüro. Wir wollen Zugtickets nach Mumbai kaufen. Im ersten Reisebüro sagt man uns, alle Züge seien bis Ende Mai ausgebucht weil die Inder jetzt Ferien haben. Im zweiten Reisebüro ruft man im Buchungzentrum an. Dort ist aber leider der Computer ausgefallen und man kann keine Tickets buchen. Wir sollen später wieder kommen. Ratlos laufen wir ein wenig im Dorf herum. Plötzlich kommt ein Bus vorbei, der mit Margao angeschrieben ist. Wir steigen spontan ein um zum Bahnhof zu fahren. Wir verpassen den Bahnhof und müssen ein TukTuk zurück zum Bahnhof nehmen. Hier gehen wir zum Reservationsbüro und haben innerhalb von etwa 15 Minuten unser Ticket nach Mumbai (und erst noch Fensterplätze). Per TukTuk geht es zurück nach Benaulim. Kosten für die ganze Aktion für zwei Personen: Bus 20 Rupien, 1.TukTuk 80 Rupien, 2.TukTuk 200 Rupien, Zugbillette nach Mumbai (ca.12½ Stunden) 450 Rupien (so günstig, weil wir Rentner sind). Also alles zusammen 750 Rupien = ca. 11.25 Sfr! Wieder in Benaulim geben wir in beiden Reisebüros Bescheid.
Nun laufen wir ans Meer und machen einen langen Strandspaziergang. Der Strand (26 km lang) ist sehr sauber. Danach essen wir in einem Strandrestaurant eine Kleinigkeit und lassen es uns gut gehen. Hier treffen wir auf ein sehr nettes Finnisches Ehepaar und unterhalten uns während den etwa 2 nächsten Stunden mit ihnen auf Deutsch. Schade, dass die beiden eine Fussstunde von uns entfernt wohnen. Wir sehen, wie einige Restaurants abgebaut und abtransportiert werden. Nach dem Monsun (Juni bis September) werden sie per Anfang Oktober wieder aufgebaut. Paul hilft den Männern, einen dicken Holzpfosten aus dem Sandboden zu hebeln.
Abendessen im gleichen Restaurant wie das Mittagessen, am Strand, bei Kerzenlicht, sehr romantisch!

Samstag, 16.Mai 2015: Goa, Benaulim
Unser Guest House befindet sich im Dorf Benaulim, ca. 10 Minuten zu Fuss vom Strand entfernt. Ringsum in den Gärten und Höfen hat es Wasserbüffel, riesige Zeburinder und schwarze Schweine, die überall herum wuseln.
Heute machen wir uns einen richtig faulen Tag. Wir laufen an den Strand und legen uns auf die Liegen unter einen Sonnenschirm. Die kosten nichts, wenn man im Restaurant etwas trinkt oder isst. Und das machen wir. Hie und da schmeissen wir uns in die mächtigen Wellen die herandonnern. Ich bin die einzige Frau in einem Badekleid. Die Inderinnen gehen mit einem T-Shirt oder einer Bluse und Leggins ins Wasser, manche sogar im Sari. Und sie getrauen sich nicht, sich in die brausenden Wellen zu werfen. Die meisten sitzen, auch im Sari, bei den auslaufenden Wellen im Sand. Die Männer tragen normale Shorts. Wir werden ein paar Mal gefragt, ob sie uns mit ihrer Familie fotografieren dürfen. Aber sicher doch! Die Familien sind immer sehr gross, richtige Familien-Clans. Am meisten staunen wir aber, als vier Männer vorbeikommen und den Strand putzen. Zuerst zwei Männer mit einem Besen, dann zwei Männer die den Dreck aufheben und ihn in eine Art Schüssel legen, die sie hinter sich herziehen.
Paul spaziert ein wenig dem Strand entlang und schaut zu, wie ein Ochse im Meer baden darf, oder muss? Aber es scheint ihm in den anbrausenden Wellen sehr gut zu gefallen.
Als wir zum Guesthaus zurück laufen, sprechen uns eine Frau und ein Mann an. Sie werden morgen am Strand einen Film drehen und möchten, dass wir da mitmachen. Leider müssen wir absagen, da wir ja morgen nach Mumbai fahren.
Abendessen im Firefly, wo wir schon am ersten Abend gegessen haben. Hier in Goa hat es uns sehr gut gefallen und wir könnten es gut noch ein paar Tage länger aushalten.

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