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Mit Krücken wieder auf der MABUHAY

Mit Krücken wieder auf der MABUHAY

20.12. - 13.1. 2014

Samstag, 20.Dezember 2014: Rebak Marina, Langkawi
Wir haben sehr schlecht geschlafen! Heiss und Mücken!!! Ich lasse den Tag gemütlich angehen. Paul hat es hingegen eher streng. Er geht in der Marina-Waschmaschine Wäsche waschen. Das hat er in meiner Abwesenheit schon einmal geübt. Das ist hier gar nicht so einfach, sind die 3 Waschmaschinen doch ständig besetzt und man muss Wache halten, um auch endlich mal dranzukommen. Getrocknet wird im Trockner, weil heute das Wetter nicht so optimal ist, Regen ist angesagt. Am Nachmittag schaffen wir beide es, mit vereinten Kräften, das neue AIS (Automatic Identification System) zu programmieren. Weil das Alfred, der Schweizer aus Guggisberg auch interessiert, kommt er und will wissen, wie wir das angestellt haben und wo wir das AIS gekauft haben. Gegen Abend regnet es.

Sonntag, 21.Dezember 2014: Rebak Marina, Langkawi
Es ist bewölkt, aber schwülheiss. Heute ist Dinghyschrubben angesagt. Ich bin schon wieder voll drin und muss über die Winsch das Dinghy vom Schiff auf den Steg kurbeln, (wenn das mein Dr.Feng Shui, der mich operiert hat, sehen würde!!!) damit es Paul auf dem Steg schrubben kann. Und weil er schon am Schrubben ist, kommen auch die Solarpaneele und die rote Reisetasche mit dem Dreck aus Nepal dran. Alles wird blitzblank. Den ganzen Nachmittag und Abend regnet es immer wieder, zum Teil sehr heftig.

Montag, 22.Dezember 2014: Rebak Marina, Langkawi
Auch heute regnet es am Morgen immer wieder. Paul macht nochmals eine Maschine Wäsche. Nachmittags, es regnet nicht mehr, geht er mit Alfred (70) mit dem neu gekauften Occasions-Katamaran Privilège 38, auf Probefahrt. Alfred ist noch nie mit soooo einem breiten Schiff gefahren und fühlt sich viel sicherer, wenn Paul dabei ist (obwohl Paul ja von Katamaranen auch keine Ahnung hat). Von 12h40 bis 16h sind die beiden unterwegs, ohne Regen. Als sie zurückkommen strahlt Alfred übers ganze Gesicht. Alles hat prima geklappt und nun hat er Zutrauen zu sich und dem Katamaran. Vor lauter Freude lädt er Paul und mich zum Abendessen im Harddock Café ein. Damit ich mit meinen Krücken nicht so weit laufen muss, bestellt Paul einen Golfwagen vom Hotelresort, der uns bequem zum Café fährt.

Dienstag, 23.Dezember 2014: Rebak Marina - Telaga, Langkawi, 5.5sm
Paul geht zum Marinabüro um unsere Schlussrechnung zu bezahlen. Alfred kommt, um unsere Leinen zu lösen und wir verlassen endgültig, nach fast 8 Monaten die Rebak Marina. Paul freut sich ungemein, endlich wieder mal „unterwegs“ zu sein. Alles funktioniert tadellos, sogar das neue AIS. Und wir haben Glück, in den 100 Minuten die wir benötigen um die 5.5 sm zu motoren, regnet es nicht. Am Ankerplatz bei Telaga erwarten uns Anne und Werner von der „sail away“. Kaum haben wir geankert kommen sie mit ihrem Dinghy zu uns. Anne bringt feine, selbstgebackene Muffins mit und wir verbringen zusammen einen gemütlichen Nachmittag. Wir haben allerhand Neuigkeiten auszutauschen....Und es regnet in Strömen!
Paul kann sich kaum mehr fassen vor lauter Freude, aus der einengenden und heissen Marina raus zu sein. Aus diesem Anlass spendiert er zum Abendessen, das er gekocht hat, die einzige Flasche Wein die wir an Bord haben.

Mittwoch, 24.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Ah, keine einzige Mücke hat uns in der Nacht gepiesackt und viel luftiger ist es hier auch. Allerdings musste Paul ein paar mal aufstehen, weil es immer wieder geregnet hat. Fenster auf, Fenster zu, usw. Den ganzen Morgen regnet es ununterbrochen. Es ist total grau und trüb. Erst gegen 15h wird der Regen weniger. Paul nutzt das Regenwetter um die oberste Treppenstufe runter in den Salon rauszureissen. Die knarrt seit ewigen Zeiten und das nervt ihn. Er montiert sie an und leimt die Stufe neu und sie knarzt nicht mehr! Seit ich vom Spital zurück bin, hat mein Skipper immer gekocht und das Geschirr gewaschen. Vorbildlich!!! Ich habe nur einmal einen Liter Salatsauce gemacht. Heute mache ich Brot obwohl ich eigentlich gar nicht mehr so richtig weiss, wie das geht. Mal schauen, was dabei raus kommt.
Um 17h holen uns Anne und Werner mit ihrem Dinghy ab und wir fahren zum „Tapaz“ zum Apéro. Wir haben Glück, es regnet nicht mehr. Mercedes und Carsten von der „forty two“ (aus Deutschland) sind auch da. Anschliessend verlegen wir uns zum Inder, ins „Restaurant Lebanon“. Hier essen wir Indisch und Libanesisch.
Anschliessend kommen alle noch auf einen Schlummerbecher zu uns an Bord.

Donnerstag, 25.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Es regnet nicht, dafür bläst ein strammer Wind. Paul macht unser Dinghy bereit. Ich muss assistieren, es von Bord kurbeln und den Motor auf's Dinghy hinunter lassen. Super, der Motor, der 8 Monate geruht hatte, läuft auf den ersten Zupf freudig an. Paul geht auf Probefahrt und erledigt dabei bei der Petronas Tankstelle verschiedene Einkäufe. Um 15h kommen Anne, Werner, Mercedes und Carsten zu uns an Bord zu Kaffee und Kuchen. Anne hat extra eine Quarktorte gebacken und bringt alles mit, sogar den Kaffee. Das Ganze findet bei uns statt, weil es für mich schwieriger wäre, auf die „sail away“ zu klettern. Der Kuchen ist prima und die Runde gemütlich. Sie wird erst aufgehoben, als es um 18h ein heftiges Gewitter gibt.

Freitag, 26.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Paul fährt zweimal zur Petronas Tankstelle und holt 137 Liter Diesel in 6 Kanistern. Jetzt sind wir wieder voll gebunkert mit Treibstoff. 1 Liter Diesel kostet heute hier auf der zollfreien Insel Langkawi 2.57 Malayische Ringgit (sind ca. 75 Rappen).
Heute vor 10 Jahren hat der Tsunami in dieser Gegend grossen Schaden angerichtet. Auch hier, wo wir im Moment ankern.
Ab 15h kommen wir wieder in den Genuss eines mächtigen Regenschauers, der gar nicht mehr aufhören will. Die Himmelsschleusen sind geöffnet und es schüttet ununterbrochen, bis irgendwann in der Nacht. Ich übernehme wieder die Kocherei, obwohl ich total den Überblick über meine Küche und die Vorräte verloren habe.

Samstag, 27.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Der Tag ist freundlich mit Sonne und leichter Bewölkung. Für 10h haben wir zusammen mit Anne und Werner ein Mietauto bestellt. Als es um 10h30 immer noch nicht da ist, gehen Werner und Paul ins Marinabüro und mieten dort ein Auto, ein privates, von den Angestellten. Werner chauffiert uns nach Kuah. Hier werde ich bei der Ärztin Aisha abgeladen und die anderen fahren weiter um diverse Einkäufe zu tätigen. Aisha ist die Ärztin, die mein Knie vor unserer Nepalreise untersucht und einen Bänderriss diagnostiziert hatte. Sie erinnert sich an mich und fragt, wie es in Nepal war. Danach will sie alles ganz genau wissen. Wie lange die Knie-OP gedauert hat, wie lange ich im Spital war, wie viel hat die OP gekostet und ob ich Physiotherapie hatte? Ich muss mich auf ein Bett, ein normales Bett, legen und endlich zieht sie mir die Fäden und ich bin heilfroh, diese nach genau 3 Wochen los zu sein. Zum Desinfizieren der Wunde kniet sich die Ärztin, mit Kopftuch und bodenlangem Rock, vor mir auf den Boden. Das ist vielleicht ein Bild! Aisha verschreibt mir noch Vitamin C und Calzium und ich bin entlassen. Kurz darauf werde ich von Paul und den anderen in der Praxis abgeholt und wir gehen neben dem „Billion“-Einkaufszentrum, beim Inder essen. Der anschliessende Lebensmittel-Einkauf im „Billion“ ist für mich sehr frustrierend!Einkaufen mit Krücken ist das Letzte! Nachdem mein „Herr und Gebieter“ das „Wichtigste“ für ihn in den Einkaufswagen geladen hat, meint er cool:“ Fertig! Mehr können wir nicht einkaufen, der Kofferraum des kleinen Autos ist voll!“ Was alles auf meinerEinkaufsliste steht, interessiert niemanden!
Gegen 16h sind wir zurück auf den Schiffen und nachdem alles „Wichtige“ verstaut ist, kommen Anne und Werner zu uns auf ein Bier. Wir beobachten einen Beinahe-Zusammenstoss zwischen dem Touristen-Amphibien-Fahrzeug und einem Fischerboot. Der Fischer trinkt sein Bier leer und schmeisst die Flasche in hohem Bogen ins Meer. Heute regnet es nicht.

Sonntag, 28.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Das Wetter ist so einigermassen, leicht bewölkt, wenig Sonne. Paul nimmt unseren Wassermacher wieder in Betrieb und dieser liefert, als ob er nie pausiert hätte, 30 Liter einwandfreies Trinkwasser pro Stunde. Der Skipper ist höchst zufrieden.
Am Abend sind wir zusammen mit Anne und Werner im „mare blu“, bei Pizza und Bier. Die Pizzen sind prima, nur mir teilt man mit, es hätte leider keine Pilze für meine Pizza. An Stelle von Pilzen werden Peperoni drauf getan, sagt man mir. Und tatsächlich, ich finde Spuren davon.
Danach noch ein wenig „dummes Quatschen“ auf der MABUHAY.

Montag, 29.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Den ganzen Tag machen wir nicht sehr viel, nur lesen. Am morgen ist es ziemlich grau. Den Nachmittag vergessen wir lieber gleich wieder. Es regnet ununterbrochen und es ist total trostlos.

Dienstag, 30.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Juhuuu, die Sonne ist wieder da! Paul geht 2 mal rüber zur Marina und kauft Getränke, Eier
und Benzin. Abends treffen wir uns mit „sail away's“ zum sundowner im „mare blu“. Als wir zum Ankerplatz zurück kommen, machen wir, Paul und ich, grosse Augen. Neben uns liegt die „MOANA“ von Jens, dem Ex-Lufthansapiloten aus Berlin. Wir sind spontan bei ihm auf ein Bier eingeladen und Jens hat viel zu erzählen. Dies ist sein letztes Ankermanöver. Er hat sein Schiff nach 11 Jahren Segeln an einen Kanadier verkauft und hier in Telaga findet die Übergabe statt. Jens freut sich darauf, Zeit mit seiner Enkelin in Deutschland zu verbringen und sein Chalet im Wallis (im Val d' Hérence) öfter nutzen zu können.

Mittwoch, 31.Dezember 2014: am Anker bei Telaga, Langkawi
Jens kommt, um zu fragen, ob Paul ihm hilft, sein Schiff in die Marina zu verlegen. Er will auch zur „sail away“ die er nicht kennt, um Werner auch um Hilfe zu bitten. Am Nachmittag bringen die drei bei sehr viel Wind die „MOANA“ in die Marina. Um 18h45 holen wir Anne und Werner ab und fahren zur „MOANA“ am Steg in der Marina. Jens hat uns zum Apéro auf seinem (noch) Schiff eingeladen. Danach gehen wir rüber zu den Restaurants und essen zu fünft im Restaurant „Café de Paris“. Der Wirt hier ist ein 60-Jähriger, Vater Algerier, Mutter aus St.Gallen, der in Bern und Genf gelebt hat. Der Mann ist sehr freundlich. Paul's und mein Beef Filet sind sehr gut, aber die Pommes Frites, na ja! Wir geniessen den Abend und kehren wieder zurück zur „MOANA“, wo Jens uns die letzte Flasche Rotwein aus seinen Vorräten spendiert. Paul verkürzt uns die lange Wartezeit bis zum Jahreswechsel mit heftigen Diskussionen über seine verschiedenen „Theorien“.
Um Mitternacht findet bei den Hotels ein wunderschönes Feuerwerk statt, echt toll!

Donnerstag, 1.Januar 2015: am Anker bei Telaga, Langkawi
Puhhh, schon wieder ein Jahr vorbei! Aber wenigstens scheint wieder die Sonne. Die Schlechtwetterperiode scheint vorbei zu sein. Und zu Hause hat es Schnee....
Wir sind den ganzen Tag oberfaul!

Freitag, 2.Januar 2015: am Anker bei Telaga, Langkawi
Wir waschen wieder einmal Wäsche. Ich freue mich sehr, dass die Waschmaschine wieder tadellos funktioniert. Aber heute braucht es wieder einmal doppelt und dreifach Wäscheklammern, weil nämlich ein zünftiger Wind bläst.
Um 10h30 sind wir mit Anne und Werner und vielen anderen Seglern beim Marinagebäude. Gegen 11h kommt der „Vegiman“, der Gemüsehändler. Ein cleverer Chinese, der eine Marktlücke entdeckt hat. Weil die Rebak-Marina und die Telaga-Marina ziemlich weit von den Einkaufsmöglichkeiten entfernt sind, kommt er jeden Freitagmorgen mit seinem kleinen Bus vorbei. Er hat Früchte, Gemüse, Joghurt, Käse, Fleisch und Fisch dabei. Erstaunlich, was der alles in dem Auto verstaut hat! Das Angebot wird rege genutzt.
Anne, Werner, Paul und ich fahren danach per Dinghy zu den Restaurants in der Marina und essen beim Restaurant „Tapaz“ eine Kleinigkeit. Den Nachmittag verbringen wir an Bord und um 17h30 sind wir bei der „sail away“ zum Sundowner. Mal schauen, ob ich es schaffe, dort an Bord zu klettern.

Samstag, 3.Januar 2015: am Anker bei Telaga, Langkawi
Mit Anne und Werner mieten wir ein Auto und fahren um 10h nach Kuah. Nach erfolgreichen Recherchen finden wir die Firma Pok Brothers, die Chinesen, bei denen wir schon sehr viel Gruyère- Käse und Emmi-Yoghurt gekauft haben. Die sind umgezogen und wir wussten nicht wohin. Nun stehen wir vor dem neuen, schönen Geschäft in einem Industriequartier, aber leider haben die geschlossen. Wir sind ratlos und sehr enttäuscht, heute ist Samstag, ist heute ein Feiertag? Machen die eine „Brücke“ vom 1.Januar bis Montag 5.Januar?
Wir fahren weiter in den Ort Kuah, zum Hardwareshop vom Chinesen, wo Werner und Paul immer so gerne hingehen. Der hat offen und ich frage ihn, was denn heute für ein Feiertag sei. Heute sei vom Governement ein nationaler Feiertag. Aha!?!
Beim „Billion“ machen wir einen Grosseinkauf. Und heute laufe ich zum ersten Mal draussen ohne Krücken herum. Krücken sind einfach nur lästig, und ganz besonders beim Einkaufen. Und heute wird auch eingekauft, was ichauf der Einkaufsliste habe, zum Beispiel 5 kg weisses Mehl, 1 kg Roggenmehl, beides für Brot und ein paar Hefetütchen. Nach dem Mittagessen beim Inder sind wir kurz nach 14 h zurück in der Marina. Um 15h30 kommen Anne und Werner zu uns zum Kaffee und wir verdrücken die „Basler Läckerli“, die wir zu Hause zum Abschied geschenkt bekommen haben. Wow, Paul hat 2 ganze Monate auf diesen Moment gewartet.

Sonntag, 4.Januar 2015: am Anker bei Telaga, Langkawi
Es ist leicht bewölkt. Paul bringt einen Plastiksack voll Bücher zu Mercedes und Carsten von der „forty two“. Ich fülle unterdessen das Mehl in Portionen ab, damit ich es bei Bedarf schon abgewogen aus dem Schrank nehmen kann. Heute Nachmittag wollen wir und die „sail away“ ausklarieren und morgen Malaysia Richtung Thailand verlassen. Das Ausklarieren um 15h klappt problemlos. Am Abend essen wir mit Anne, Werner, Mercedes und Carsten im „mare blu“ Pizza. Für Paul und mich ist es das „letzte Mal“.

Montag, 5.Januar 2015: Telaga, Langkawi, Malaysia – Kho Tarutao, Thailand, 23,2 sm
Mir ist beim Aufstehen schwindlig. Zum Frühstück gibt es Joghurt und Kaffee. Mir ist immer noch schwindlig und schlecht. Knapp eine halbe Stunde später ist mein Morgenessen schon wieder
draussen. Um 9h30 verlassen wir endgültigund die „sail away“ vorübergehend Malaysia. Paul und mir tut es leid Malaysia zu verlassen. Uns beiden hat es hier sehr gut gefallen.
Es ist leicht bewölkt und hat keinen Wind, später dann Wind auf die Nase. Unterwegs wechselt Paul die Flaggen aus und wir stellen die Uhren wieder um eine Stunde zurück. Jetzt haben wir nur noch 6 Stunden Vorsprung auf Mitteleuropa. Nach 5½ Stunden motoren ankern wir um 13h50 die thailändische Insel Kho Tarutao. Paul sieht noch vor dem Ankern eine grosse Schildkröte.
Gegen Abend sind Anne und Werner bei uns an Bord zur Besprechung der Weiterfahrt. Hier ist es schon um 18h30 dunkel (in Langkawi erst um 19h30).

Dienstag, 6.Januar 2015: Kho Tarutao – Kho Phetra, 23,5 sm
Ab ca. Mitternacht haben wir etwa während 2 Stunden ein blödes Geschaukle, schlafen ist in dieser Zeit unmöglich. Eigentlich wollten wir erst um 9h30 weiterfahren, aber wir heben die Anker schon um 8 h wegen dieser Schaukelei. Wir fahren Slalom zwischen den Fischernetzen. Die Wellen sind sehr unangenehm und wir motoren mit Unterstützung des Grosssegels. Das Rollgross lässt sich tadellos aus- und einrollen. Gegen 13h sind wir schon in Kho Phetra und geniessen einen ziemlich faulen Nachmittag, unter anderem mit baden in der starken Strömung. Um 17h holt uns Werner mit seinem Dinghy ab um auf der „sail away“ zu besprechen, wie die Fahrt morgen weiter geht. Von hier aus sehen wir einen Delfin oder einen kleinen Wal? Als wir gegen 18h30 „nach Hause“ wollen, läuft der Aussenborder von Werner nicht, er macht keinen Wank mehr. Alles Rupfen, Ziehen und heimliches Fluchen hilft nichts. Paul empfiehlt, die Kerzen zu wechseln, aber auch das nützt nichts. Jetzt rudern uns Werner und Paul gegendie sehr starke Strömung zur MABUHAY. Es ist inzwischen stockdunkel. Zurück mit der Strömung ist es für Werner viel einfacher. Um 19h30 sind alle wieder wohlbehalten auf den Schiffen, wo sie hingehören. Später geht ein wunderschöner Vollmond auf.

Mittwoch, 7.Januar 2015: Ko Phetra – Ko Muk, 25 sm
Wir haben prima geschlafen an diesem ruhigen Ankerplatz. Es ist zuerst noch ziemlich bewölkt, später mehrheitlich sonnig. Wir fahren um 7h35 los und sind 5 Stunden motoren später um 12h30 in Ko Muk. Wir ankern vor den Resorts, südlich von der „Emerald Cave“, die wir im Februar 2014 besucht haben. Nach unserem Salat-Mittagessen, bittet Werner per Funk um Paul's Hilfe beim Reparieren des Aussenborders. Ich haushalte unterdessen ein wenig, wasche das Geschirr, mache einen Brotteig und schreibe diese Zeilen. Im Schiff ist es sehr heiss, weil 5 Stunden der Motor gelaufen ist und bei mir läuft der Schweiss in Strömen. Nach 1½Stunden kommen die beiden strahlend an. Der Motor läuft wieder einwandfrei.
Gegen Abend regnet es. Wir werden total überrascht, taucht doch plötzlich die „AHU“ , mit den Österreichern Jacqueline und Peter auf und ankert bei uns. Wir essen alle zusammen in einem kleinen Restaurant zu Abend.

Donnerstag, 8.Januar 2015: Koh Muk – Koh Lanta, 26,3 sm
Es ist bewölkt. Um 7h50 fahren wir los. Die AHU geht südwärts, nach Langkawi, Malaysia. Die „sail away“ und wir fahren nordwärts nach Phuket, Thailand. Und heute können wir endlich einmal 4 Stunden lang richtig segeln. Bei unserer Ankunft in Koh Lanta, um 13h30 ist es leicht bewölkt und die Sonne scheint.
Während der Fahrt haben wir Wasser gemacht. Paul findet Wasser im Motorenraum. Und damit es ihm nicht langweilig wird, entdeckt er, dass ein Wasserhahn am Wassermacher gebrochen ist. Zum Glück hat Paul in seinem grossen Fundus einen Reservehahn und kann ihn auswechseln. Um 16h sind wir bei Anne und Werner zu Kaffee und Quarkkuchen eingeladen. Es hat enorm starke Windböen.
Thailand hat wieder einmal etwas Neues gefunden, womit die Segler geärgert werden können, nämlich : Die PEST!!!

Das thailändische Gesundheitsministerium hat mit sofortiger Wirkung eine Verstärkung der Überwachung aller Häfen des Landes veranlasst.
Alle Hafenbehörden des Landes wurden angewiesen, alle Schiffe die in Häfen oder vor Anker liegen zu kontrollieren und zu sterilisieren bzw. auszuräuchern um die Gefahr von Ratten zu verringern.
Grund für diese Maßnahme ist die Pestgefahr. In Madagskar sind in den letzten 3 Monaten 47 Menschen an Pest gestorben rund 100 Menschen wurden infiziert.
Die Beulenpest stellt nach wie vor eine äusserst gefährliche und hoch ansteckende Krankheit dar.
Die Übertragung erfolgt durch Flöhe, welche von Ratten, aber auch anderen Nagetieren auf den Menschen übertragen werden.
Die Symptome der Pest sind Schwellungen in der Leistengegend, den Achseln und dem Nacken. Dazu kommen hohes Fieber, Schüttelfrost, Muskelkrämpfe und Übelkeit. Der Krankheitsverlauf
endet häufig tödlich.
Da als Hauptüberträger schon seit dem Mittelalter die Ratten gelten versuchen die thailändischen Behörden diese Gefahr einzudämmen. Überall in der Nähe von Lebensmitteln und Abwasserkanälen leben diese Nager.
Damit stellen sie eine permanente Gefahr vor allem in Ballungsräumen wie Bangkok dar. Dort sieht man die an sonst scheuen Tiere beispielsweise am Hauptbahnhof bei Imbissständen sogar tagsüber.
Die eingeleiteten Maßnahmen dienen der Prävention. Bis dato ist der südostasiatische Staat von der Pest verschont geblieben.
Der letzte bekannte Fall von Beulenpest in Thailand stammt aus dem Jahre 1952.

Freitag, 9.Januar 2015: Koh Lanta – Koh Phi Phi Don, 19 sm
Nach 4 Stunden motoren kommen wir um 13h15 in Koh Phi Phi Don an. Wir haben einen Schock! Als wir zwischen den Insel Phi Phi Don und Phi Phi Le durchfahren. Wir sind wieder im Lande der verrückten Speedbootfahrer angekommen. Die fahren wie die Irren in einem Höllengaracho links und rechts, vor und hinter uns vorbei. Dazu kommen noch die Longtailboote die lautstark auch mitmischen wollen und die grossen Tauchboote.
Wir ankern in der Monkey Beach Bucht, beim Affenstrand. Unsere Ankerwinsch gibt beim Ankern komische Geräusche von sich. Paul befürchtet, trotz aller liebevollster Pflege, dass wir bald eine neue brauchen. Und ausgerechnet hier müssen wir auf 18m Tiefe ankern. Und auch hier: Schock! Es hat unendlich viele Speed-und Longtailboote. Und alle spucken ihre unzähligen Touristen über dem Riff oder an den kleinen, wunderschönen Sandstrand aus. Einer der Speedbootfahrer dreht in irrsinnigem Tempo ein paar Runden über dem Riff! Es ist einfach nur schrecklich.
„sail away's“ sind gegen Abend bei uns zur Besprechung. Endlich, gegen 17h wird es in der Bucht langsam ruhiger, als die Boote ihre Touristen wieder in ihren Hotels abgeladen haben.
Und am Abend macht sich der Schock beim Skipper so richtig bemerkbar! Während der ganzen Advents-und Weihnachtszeit haben wir keine einzige Weihnachts-CD gehört. Aber heute, am 9.Januar befindet der Käpitän, dass wir eine Weihnachts-CD hören müssen. Und diese wird vom Bumm-Bumm- Bumm der Discos von der Insel Phi Phi Don übertönt. Bis um 02h30 dröhnt der Lärm bis in unsere Ankerbucht. Scheusslich, unschlafbar!

Samstag, 10.Januar 2015: Koh Phi Phi Don – Insel Phuket, Panwa Beach, 23,7 sm
Um 9h20 hebt Paul unseren Anker hoch. Zum Teil mit Motorkraft, zum Teil mit Muskelkraft. Er will die Winsch schonen. Wir versuchen etwa eine halbe Stunde mit ausgebaumtem Vorsegel zu segeln. Aber es hat zu wenig Wind und zu grosse Wellen (irre Speedbootfahrer!). Skipper Paul erträgt das Schlagen der Segel nicht und so motoren wir ungefähr 5 Stunden bis nach Phuket, zum Panwa Beach, wo wir um 14h25 ankern.
Plötzlich kommen Karen und Frank, die Australier von der „KOKOMO V“ zu uns. Sie liegen auch hier vor Anker. Sie kommen zu uns an Bord und später kommen noch Anne und Werner dazu.
Nachdem wir genug News ausgetauscht haben, fahren Anne, Werner und wir beide in unserem Dinghy zum Abendessen ins „Beach Restaurant“ am Strand. Die Ambiance ist wunderschön, das Essen sehr gut, aber gemäss Werner sehr „basal“. Und das stimmt. Die Portionen sind so klein, dass wir uns alle vier nach dem Essen noch eine Crèpe leisten müssen.

Sonntag, 11.Januar 2015: Insel Phuket, Panwa Beach
Heute wird wieder einmal Wäsche gewaschen. Es bläst ein scharfer, böiger Wind, so dass sie im Nu trocken ist. Werner hilft Paul, an unserem Mast zwei Schrauben zu ersetzen, die sich gelöst haben. Ich höre, wie einer sagt: „Zusammen sind wir ein gutes Team!“
Am Nachmittag tauchen plötzlich die Schiffe „Nicone“ und „Amigo“ auf.
Abendessen wieder am Strand, aber diesmal mit Leena, Peter, Helga, René, Anne, Werner und uns beiden. Heute erscheinen uns die Portionen im Beach-Restaurant ein wenig grösser und wir müssen keine Crèpes essen.

Montag, 12.Januar 2015: Insel Phuket, Panwa Beach
Wir verlegen die „sail away“ und die MABUHAY rüber nach Ao Chalong. Die Stege hier sind total kaputt, abgebrochen, zerrüttet. Es ist unglaublich, gefährlich und eine echte Zumutung für alle, die diese Stege benutzen müssen. Wir gehen in das neue, schöne rosarote Gebäude am Anfang der Pier, um einzuklarieren. Die sind jetzt hier ganz modern und man muss sich in einem Empfangsbüro selber in den Computern registrieren. Ein sehr netter Mann hilft dabei. Danach geht es zum Immigrationbüro, im gleichen Gebäude. Auch hier klappt alles tadellos und auch im nächsten Büro, beim Hafenmeister. Es dauert ungefähr eine Stunde bis wir durch sind. Paul hat unterdessen etwa 10 Mal unterschreiben müssen. Aber dafür musste ich kein einziges Formular per Hand ausfüllen, das ging alles via Computer. KEINERfragt uns, ob wir ein AIS-Gerät an Bord haben!!! Alle Segler bauen eifrig AIS-Geräte ein, um ja keine Probleme zu bekommen. Wir haben ein AIS von Matsutec für 420 US$ (inkl. Transport) in China bestellt und das funktioniert prima. Und KEINERhat uns gefragt, ob wir Ratten an Bord haben!!!

Mit Wirkung vom 1. Oktober 2014 führt Thailand an seiner Westküste im Seegebiet von Phuket eine Ausrüstungspflicht von AIS für ausländische Sportboote ein.
Nach Singapur ist Thailand das zweite Land, welches diese Ausrüstungspflicht einführt.
Phuriphat Theerakulpisut, der Chef des Marineamtes in Phuket erklärt:
Alle ausländischen Boote müssen ab dem 1. Oktober mit einem AIS-Transponder mindestens der Klasse B ausgerüstet sein.
Yachten die nach diesem Zeitpunkt einreisen, wird eine 10 Tage Frist eingeräumt, um die Nachrüstung durchzuführen.
Wer wiederholt die Anordnungen ignoriert, wird gemäß dem „Nationalen Rat für Frieden und Ordnung“ mit Gefängnis bis zu 6 Monaten bestraft.
Das lokale AIS Überwachungssystem wird vom „One-Stop-Yacht Center" in Ao Chalong Pier betrieben und von sechs Relaistürmen in Phuket, Phang Nga und in Krabi gestützt.
Auf Nachfrage nach den Gründen der Einführung sagte Phuriphat Theerakulpisut der Phuket Gazette:
Wir sind bestrebt, die Sicherheit in den Hoheitsgewässern von Phuket weiter zu verbessern.
Interessant an dieser Argumentation ist, dass diese Vorschrift thailändische Boote erst dann betrifft, wenn sie für den Transport für mindestens 25 Personen registriert sind.Erst dann müssen die Boote „so bald als möglich“ nachgerüstet werden.

AIS Transponder der Klassen A und B sind sowohl UKW-Empfänger, als auch UKW-Sender. Die Klasse A – Geräte sind gemäß SOLAS seit dem Jahr 2004 für Schiffe über 300 BRZ vorgeschrieben.
Geräte der Klasse 2 sind preiswerter (ab rund € 800,00 zzgl. Einbau) und senden nicht so viele und nicht so häufig Daten. Der Haupteinsatzzweck ist die Freizeitschifffahrt. Die Geräte senden unter anderem Informationen über aktuelle Position, Kurs und Geschwindigkeit aus.
Praktisch kann man also alle AIS sendenden Schiffe in UKW Reichweite erkennen und hat damit eine ausgezeichnete Möglichkeit bevorstehende Kollisionen rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

So ein Witz! Wir sind zwei Personen an Bord und brauchen so ein Ding. Die irren Speedbootfahrer, die wie die Berseker mit den Touristen herumdüsen, brauchen keines!
Wir treffen auf die „Lop To“ Crew, die heute ausklariert. Sie segeln morgen nach Sri Lanka. Nachdem auch die „sail away“, mit kleineren Problemen einklariert ist, essen wir alle zusammen im „Anchor Inn“. Nach einem Einkauf im Villa Market Supermarkt und dem Kauf einer SIM-Karte fürs Internet verlegen wir die Schiffe wieder an den Panwa Beach. Abends um 18h30 sind wir auf der Amigo zum Abschiedstrunk eingeladen. Sie werden am Mittwoch nach Sri Lanka segeln. Plötzlich gibt es ein paar kurze, aber sehr heftige Regenschütten und Paul und Werner müssen schnell zur „sail away“ fahren, um alle Luken dicht zu machen. Sie kommen wieder und das Abschiednehmen dauert länger als erwartet, fast bis um 22h.

Dienstag, 13.Januar 2015: Insel Phuket, Panwa Beach
Gegen 9h30 nehmen wir ein Taxi und fahren mit Anne und Werner zur Phuket Boat Lagoon. Paul will unbedingt eine neue Ankerwinsch besorgen. Im ersten Laden hat es diverse Ankerwinschen am Lager. Aber leider sind alle zu klein oder zu gross, so dass Paul das halbe Deck abändern müsste um sie zu montieren. Bestellen wäre möglich, es würde aber 4 Wochen dauern, bis sie hier in Phuket wäre. Wir fragen in diversen Zubehörläden nach, aber es gibt keine passende Ankerwinsch für die MABUHAY. Auf dem Marinagelände treffen wir auf Manfred und Marlies, die hier ihre „PanGea“ aufgebockt haben und fleissig daran arbeiten. Mit unserem Taxifahrer, der geduldig auf uns gewartet hat, fahren wir zurück nach Ao Chalong. Werner kennt hier noch einen Schiffszubehörladen, aber der hat überhaupt keine Ankerwinschen. Nun gehen wir zum Deutschen Hans, wo wir letztes Jahr den neuen Überzug für unser Dinghy haben machen lassen. Er ist bereit, für uns eine passende Winsch in Europa zu bestellen. Uff....., Paul fällt ein ganzer Berg von den Schultern! Weil wir alle vier Hunger haben, ist es Zeit, im „Anchor Inn“ essen zu gehen. Und zu unserer aller Überraschung treffen wir hier auf Helga und René von der „Amigo“, von denen wir uns gestern Abend so ausgiebig verabschiedet haben. Sie waren beim Ausklarieren und wollen morgen los nach Sri Lanka. Mit einem kleinen Bus wollen wir zum Panwa Beach fahren, wo unsere Schiffe liegen. Aber der Bus fährt gar nicht dort hin und wir müssen, schon fast in Phuket Town, aussteigen. Jetzt nehmen wir ein Taxi und der Taxifahrer sagt, yes yes, I know, wo der Panwa Beach ist. Er fährt mit uns zum Phuket Aquarium, beim Cap Panwa. Wir sagen ihm, dass dies der falsche Beach sei und er muss fast den ganzen Weg wieder zurückfahren, um uns beim „richtigen“ Panwa Beach abzuladen.

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