2017-05-11

Die Entscheidung

11.05. - 26.5.2017

Donnerstag, 11. Mai 2017: Lüderitz - unterwegs nach St.Helena 1.Tag
Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir um 8h30 ein wenig wehmütig los. Es hat uns hier in Lüderitz sehr gut gefallen. Schon bald sehen wir ein Grüppchen Delfine. Es weht mit 24 Knoten sehr kaltem Wind, und wir frieren trotz Sonne und -zig Kleiderschichten erbärmlich! Aber dank diesem Wind machen wir flotte Fahrt. Wir haben etwa 1250 sm (2315 km) vor uns. Der Wind und die Wellen nehmen immer mehr zu bis 35 Knoten und die Fahrt wird immer unangenehmer. Die Wellen spielen mit der MABUHAY PingPong und wir erleben wieder einmal den absoluten Schleuderwaschgang. Es ist eine schreckliche Fahrt. Immer wieder schiesst eine grosse Welle durch das Cockpit und es ist saukalt. Deshalb sitzen Paul und ich die ganze Nacht unten im Salon. Normalerweise sitzt der Wachhabende ober im Cockpit. Aber heute ist es uns einfach viel zu kalt. Doris und Ian hatten uns erzählt, dass sie diese Strecke schon x-mal gesegelt seien und es sei jedes Mal eine Spazierfahrt gewesen. Also ehrlich, im Moment sehen wir beide das ein wenig anders.

Freitag, 12. Mai 2017: unterwegs nach St.Helena 2.Tag 193,2 sm
Endlich, gegen 9h beruhigen sich Wind und Wellen und am Mittag wird die Fahrt angenehm. Auch im Schiff wird es wärmer und es ist nicht mehr alles so feucht und klamm. Die MABUHAY läuft ruhig und gut Richtung Westen. Die scheussliche Rumpelfahrt bis jetzt hatte den Vorteil, dass wir sehr schnell unterwegs waren.

Samstag, 13. Mai 2017: unterwegs nach St.Helena 3.Tag 130,9 sm
Nun haben wir nur noch 10 Knoten Wind und das ist einfach zu wenig. Wir müssen motoren. Erst gegen 17h nimmt der Wind wieder zu und wir können wieder wunderbar segeln. Um 21h spreche ich über Funk mit dem Wachhabenden des Chinesischen Schiffes „Sunnyirgendwas“, das Bauxit von Chile nach China führt. Der Chinese will wissen, ob wir fischen. Ich sage nein und er fragt: Ja was esst ihr denn, wenn ihr nicht fischt? Ich sage ihm: Nudeln und Reis. Das freut ihn mächtig! Er kann nicht glauben, dass wir in unserem knapp 13 m langen Schiffchen die Welt umrundet haben. Sein Cargo-Schiff ist 288 m lang!!!

Sonntag, 14. Mai 2017: unterwegs nach St.Helena 4.Tag 97,2 sm
Plötzlich, um 02h45, meine Wache würde um 03h00 beginnen, ruft Paul nach unten: der Autopilot ist kaputt! Und das ist das Schlimmste was uns passieren konnte! Wir lassen die MABUHAY treiben. Von 03h00 bis 10h00 ist Paul zuerst am Suchen, wo der Defekt liegt und dann am Auswechseln der Hydraulik Pumpe. Dafür muss er am Heck des Schiffes stehen, die Füsse im eiskalten Wasser, in der Enge und der Dunkelheit den Motor auswechseln. Zum Glück hatten wir einen Ersatz dabei. Ich assistiere ihm so gut es eben geht. Um 10h läuft der Autopilot wieder, aber Paul ist am Ende seiner Kräfte. Er blutet aus einer Schramme am Kopf. Am rechten Arm hat er Quetschungen und an beiden Beinen blutende Schürfungen und tiefe Kratzer. Paul ist dermassen am Ende, dass er nicht mehr weitersegeln will. Er hat den ganzen Mut verloren und weil wir keine Windfahnensteuerung haben und ich bei hohen Wellen die MABUHAY nicht steuern kann, will er nicht mehr weiter segeln. Wenn dieser Reserve-Hydraulik-Motor auch noch streikt, müsste er noch über 900 sm (etwa 1670 km) alleine von Hand steuern und das ist unzumutbar! Also beschliessen wir gemeinsam, nach Namibia zurück zu kehren. Nach Walvis Bay, in Namibia, sind es „nur“ 338 sm (oder 667 km). Wir motoren und segeln teilweise zurück!

Montag, 15. Mai 2017: unterwegs nach Walvis Bay 5.Tag 131,3 sm
Paul tut jeder Knochen einzeln weh. Er hat dicke blaue Flecken und weiss gar nicht, wo es ihm nichtwehtut! Bis kurz nach 15h müssen wir motoren. Danach können wir endlich wieder segeln. Es läuft ruhig und gut mit 11 – 15 kn Süd-Wind. Wir begegnen sehr vielen Tankern und Cargo-Schiffen. Je näher wir dem Afrikanischen Festland kommen, desto kälter wird es wieder. Das haben wir dem kalten Benguelas-Strom zu verdanken, der vom Süden herauf kommt.

Dienstag, 16. Mai 2017: unterwegs nach Walvis Bay 6.Tag 104,6 sm
Die meiste Zeit können wir segeln, aber die Fahrt ist sehr, sehr ungemütlich und ruppig. Es hat 16 – 25 Knoten Wind und grosse Wellen, die die MABUHAY zünftig herumschütteln. Gemeldet waren auf den GRIB-Files 16 Knoten Wind. Wir denken immer an die Spazierfahrten von Doris und Ian. Es hat sehr viele grosse Schiffe unterwegs. Das AIS ist super um die anderen Schiffe zu erkennen, aber zwischendurch verliert es immer wieder einen von vier Satelliten und piept deshalb nervtötend.

Mittwoch, 17. Mai 2017: Walvis Bay 7.Tag 108,2 sm
Paul hisst wieder die Namibische Gastlandflagge. Bei der Einfahrt in die grosse Walvis Bay Bucht, treffen wir auf ein paar Delfine. Um 12h30 machen wir an einer Boje vor dem „Walvis Bay Yacht Club“ mit Hilfe von Brian, vom Schiff „Delos“, fest. Paul ruft Doris an um ihr mitzuteilen, dass wir wieder zurück in Namibia sind. Sie sagt ihm, dass ihr Mann Ian hier in Walvis Bay sei, um einen Kurs zu geben.
Das Ziel Walvis Bay hätten wir auch einfacher haben können. Normalerweise, auf direktem Wege, wären von Lüderitz nach Walvis Bay ungefähr 300 Seemeilen (555 km), wir machen daraus 765,4 sm oder 1418 km…! Wir, vor allem aber Paul, sind glücklich, gesund hier angekommen zu sein…!
Der Skipper spürt immer noch deutlich alle seine Blessuren.
Nach reiflichen Überlegungen und schwerem Herzen beschliessen wir, hier unsere Reise zu beenden und die MABUHAY zu verkaufen. Diese Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen.

Donnerstag, 18. Mai 2017: Walvis Bay
Wir haben herrlich geschlafen, ohne Nachtwachen, grosse Wellen und zu viel oder zu wenig Wind.
Die MABUHAY liegt wunderbar ruhig an der Boje. Nach dem Frühstück, so gegen 9h30 machen wir uns auf den Weg zum „Walvis Bay Yacht Club“. Dort hat es einen kleinen Steg, aber bei Tiefwasser, kann man vom Dinghy aus den Steg nicht erklettern. Junge, fitte Leute schon, aber wir älteren Oldies schaffen das nicht mehr. Also müssen wir durch das kalte Wasser zum Sandstrand waten und das Dinghy auf den Strand hinaufziehen. Das haben wir seit den Malediven, vor über einem Jahr zum letzten Mal machen müssen. Und dort war das Wasser schön warm! Im „Walvis Bay Yacht Club“ erkundigen wir uns, wo Immigration und Zoll sind, um dort neu wieder in Namibia einzuklarieren. Wir lernen die Sekretärin des Yacht Clubs kennen. Sie heisst Danel und ist sehr hilfsbereit. Wir fragen sie, ob es in Walvis Bay einen Schiffsverkäufer gebe. Leider nein! Sie ist aber bereit, unser Schiff auszuschreiben und ein Mail an alle Club-Mitglieder zu senden, dass wir ein Segelschiff zu verkaufen haben. Wir finden das supertoll von ihr. Wir bestellen ein Taxi zum Yacht Club und fahren dann mit Benda, so heisst der Taxifahrer, zu einem ATM Geldautomaten um wieder an Namibische Dollars zu kommen. Mit Benda geht es dann weiter zur Immigration. Hier haben wir ein Problem! Wir hatten gedacht, wir bekommen nochmals für 90 Tage eine Aufenthaltsbewilligung. Aber weil wir ja schon 60 Tage in Lüderitz waren, gibt es nur noch 30 Tage Aufenthalt in Namibia für uns, d.h. bis zum 17.Juni. Die 90 Tage gelten „pro Kalender-Jahr“! Aha, das wussten wir nicht und die meisten Segler wissen das auch nicht! Beim Zoll müssen wir ein Formular ausfüllen, das wird gestempelt, fertig. Zum Hafenmeister müssen wir scheinbar nicht, gemäss dem Zollbeamten. Kurz vor 12h sind wir wieder im Yacht Club, wo wir uns mit Ian treffen. Der hat ja bis gestern hier in Walvis Bay einen Kurs geben dürfen und will heute noch weiter nach Swakopmund fahren. Wir laden ihn im Yacht Club zum Mittagessen ein. Das Essen ist mässig! Aber wir unterhalten uns lange mit Ian, der ja Hochseekapitän und später in Lüderitz lange Jahre Hafenmeister war. Er und Doris sind viele Jahre lang über den Atlantik nach Brasilien gesegelt und Ian hat eine sehr grosse Erfahrung. Er gibt uns viele gute Tips. Wir verabschieden uns von ihm und er fährt nach Swakopmund. Wir wollen uns gerade auf den Weg zurück zur MABUHAY machen, als wir die Südafrikaner Chrissy und Alan vom Katamaran „SUNDOWNER ROSE“ kennen lernen. Die beiden sind sehr nett und auch sie geben uns viele gute Ratschläge. Gegen 15h sind wir wieder auf der MABUHAY, wo ich feststellen muss, dass wir kein Internetguthaben mehr haben. Mist!

Freitag, 19. Mai 2017: Walvis Bay
Wir müssen an Land und in die Stadt, um Internetguthaben zu kaufen. Zufällig treffen wir vor dem Yacht Club auf Ralph, den holländischen Kanadier vom Segelschiff „HELEN MARGARET“. Er berichtet uns von den Problemen mit dem kaputten Getriebe an seinem Schiff. Wir haben Ralph in Richards Bay (Südafrika ) kennen gelernt. Ralph ist Holländer, wohnt aber in Kanada, in Vancouver, er war Flugkapitän bei der Air Canada. Jetzt ist er Alleinsegler. Er fährt soeben mit dem Taxi, mit Benda, in die Stadt um einzuklarieren. Wir fragen ihn, ob er für uns bei MTC Internetguthaben kaufen würde. Ja klar, das macht er. So können wir im Yacht Club bleiben und auf Noel warten. Dies ist der Commodore (Präsident) des Yacht Clubs. Wir fragen ihn, ob er uns behilflich sein wird, um die MABUHAY hier in Walvis Bay aus dem Wasser zu nehmen, um sie an Land zu stellen. Er will morgen bei uns am Schiff vorbeikommen, um sich das Schiff anzuschauen. Wir warten auf Ralph, bis er uns das Internetguthaben bringt. Er erzählt uns von seinem Pech das er hatte. Südlich von Südafrika ist er in einen heftigen Sturm geraten und sein Aussenborder wurde von einer Welle weggerissen. Wegen sonstigen Schäden musste er dann Port Elisabeth anlaufen. Später, nach der Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung hatte er Hydraulikprobleme an seinem Schiff und musste vom „NSRI“ den Seerettern, in die Bucht von Hout Bay geschleppt werden. Er ist am 22. April in Kapstadt los um nach St.Helena zu segeln. 300 sm (ca. 560 km) vor St. Helena hat das Getriebe an seinem Schiff blockiert. Er hat umgedreht und hatte jede Mühe zurück nach Walvis Bay zu kommen, wo er gestern, 18.Mai, endlich angekommen ist. Heute Morgen hat ein Seehund in sein Dinghy gebissen und er kam mit Mühe und Not, Dank Yacht Club Mitgliedern, die ihm halfen, in den Yacht Club. Und weil er im Moment kein Dinghy hat, nehmen wir ihn in unserem Dinghy zurück zu seinem Schiff. Uff, was für eine Story!
Es bläst wieder ein starker, sehr kalter Wind. Aber die Sonne scheint schon den ganzen Tag. Zum Abendessen gibt es „Gschwellti“ (Pellkartoffeln), dazu Chabissalat, gekochte Eier und diverse Käse. Ich will meine Kartoffeln und das Ei mit Aromat bestreuen. Vermutlich ein wenig zu energisch. Und schwupps, habe ich 67 Gramm Aromat auf meinem Abendessen! Ich habe es heute neu eingefüllt, ein ganzes Nachfüllpäckli….

Samstag, 20. Mai 2017: Walvis Bay
Wieder schöner Sonnenschein, aber am Morgen trotzdem noch sehr kalt. Um Punkt 7h00 kommt ein Telefonanruf: jemand will unser Schiff besichtigen um es evt. zu kaufen. Wir sind den ganzen Tag auf dem Schiff. Am Nachmittag kommt ein Mann mit 3 Knaben um sich die MABUHAY anzuschauen. Er findet: „very nice boat“ und will uns Bescheid geben, wenn er mit seiner Frau gesprochen hat.

Walvis Bay (deutsch historisch Walfischbucht, seltener Walfischbay oder Walfischbai; Afrikaans: Walvisbaai) ist eine Stadtgemeinde an der Walfischbucht und der bedeutendste Seehafen Namibias.
Walvis Bay hat 62.096 Einwohner auf einer Fläche von 32,5 Quadratkilometer. Sie ist die drittgrösste Stadt des Landes und mit einer Einwohnerdichte von 1889,1 Einwohnern pro km² die mit Abstand am dichtesten besiedelte.
Walvis Bay liegt an der Atlantikküste rund 30 Kilometer südlich der Stadt Swakopmund.

Das angenehm milde Küstenklima macht die Stadt und Umgebung vor allem während der Monate Oktober bis März zu einem beliebten Ziel am Südatlantik, auch wenn die Wassertemperatur als Folge des aus der Antarktis kommenden kalten Benguela-Stroms kaum über 20 °C steigt.

Phhh, es war hier saukalt im Mai/Juni 2017 !!!

In den Jahren 1482–1489 erforschte der portugiesische Seefahrer Diogo Cão die Westküste Afrikas und segelte auch in die Walfischbucht. Wegen der reichen Wal- und Fischvorkommen fand die Bucht seit dem frühen 18. Jahrhundert bei europäischen und nordamerikanischen Fischern Interesseund wurde 1795 durch die Besatzung des britischen Kriegsschiffs Star annektiert. Am 12. März 1878 wurde die Walfischbucht mit einem umliegenden Landstreifen für die britische Krone in Besitz genommen. Zum einen hatten sich dort britische Fischer und Guano-Händler der Pinguininseln einen Stützpunkt aufgebaut, zum anderen spielten strategische Überlegungen eine Rolle, den britischen Seeweg nach Indien zu sichern.
1884 wurde das Umland der Bucht Schutzgebiet des Deutschen Reiches und Walvis Bay somit zur britischen Enklave. 1889 landeten Soldaten der deutschen Schutztruppe in Walvis Bay.

1910 wurde das Gebiet als Teil der Kapprovinz Bestandteil der neugegründeten Südafrikanischen Union. 1914/15 befand es sich zu Beginn des Ersten Weltkrieges kurzzeitig unter deutscher Besatzung. Nachdem Deutsch-Südwestafrika 1919 als Völkerbund-Mandatsgebiet unter südafrikanische Verwaltung gestellt worden war, wurde der Ort 1922 dem Territorium Südwestafrika zugeordnet.
Ab Mitte der 1970er Jahre zeichnete sich ein Prozess ab, der langfristig zur Unabhängigkeit Namibias führen sollte; 1977 wurde das „Gebiet Walvis Bay“ direkt der Kapprovinz unterstellt, was eine Annektierung des Gebietes durch Südafrika bedeutete. Entgegen einem Beschluss der UNO hielt Südafrika jedoch auch nach der Unabhängigkeit Namibias 1990 Walvis Bay und die Pinguin-Inseln besetzt. Erst nach dem Ende der Apartheid übergab die Republik Südafrika am 1.März 1994 sowohl das Gebiet der Walfischbucht als auch die Pinguininseln an die Republik Namibia.

Die Wirtschaft der Stadt basiert zum grössten Teil auf Handel über den Hafen Walvis Bay und auf fischverarbeitender Industrie. Die Fischindustrie gibt aber nur saisonal Arbeit. Es gibt eine Werft, einen internationalen Flughafen und südlich der Stadt eine Saline. Der Bau eines zweiten Hafens wird seit 2014 vorangetrieben.
Die namibische Marine hat Schiffe in Walvis Bay stationiert. Zudem startet/endet hier, nördlich des Kuisebmund-Stadion der von Mosambik am Indischen Ozean kommende den ganzen Kontinent durchkreuzende Trans-Kalahari-Highway. Seit wenigen Jahren sind bescheidene Anfänge von Tourismus festzustellen, veranlasst und gefördert durch die Nähe der Stadt Swakopmund und durch die von Walfischbucht aus angebotenen Touren in das Umland. Die Walfischbucht ist aufgrund des stetigen, verlässlichen Windes gut zum Wind- und Kitesurfen geeignet, was lediglich durch das relativ kalte Wasser des Benguelastroms eingeschränkt wird. Die grosse Sandbank in der Bucht ist darüber hinaus ein geeignetes Spezialrevier zum Hochgeschwindigkeitssegeln.

Eine wichtige Bildungseinrichtung in Walvis Bay ist das Namibian Maritime and Fisheries Institute (Maritim- und Fischerei-Institut), das der Ausbildung von Ingenieuren und Kapitänen dient.

Von Walvis Bay wird eine Reihe von Touren angeboten, teilweise kann man auch selbst zu den Zielen fahren. Dazu gehören:
Die Lagune südlich der Stadt ist mit über 5000 Jahren die älteste Namibias und ein international bekanntes Vogelschutzgebiet mit dem bedeutendsten Wattbereich im südlichen Afrika. Sie bietet bis zu 160.000 Vögeln Schutz und für über 200.000 Seeschwalben Nahrung bei ihren Zügen von und zu antarktischen Regionen. Lebensnotwendig ist die Lagune für etwa 70 % aller auf der Welt vorkommenden Rotband-Regenpfeifer (Charadrius pallidus). Über 80 % aller Flamingos im südlichen Afrika ernähren sich aus dieser Lagune. Mit einem Kajak kann man durch die Lagune paddeln.
Die Guano-Plattform Bird Island liegt neun Kilometer nördlich von Walvis Bay im Meer. Es ist der einzige Ort in Namibia, an dem der Rosapelikan (Pelicanus onocrotalus) brütet. Ausserdem ist die Plattform ein beliebter Sitzplatz für Weissbrustkormorane (Phalacrocorax lucidus) und Wahlberg-Scharben (Phalacrocorax coronatus).
Robben- und Delfintouren mit Booten entlang der Küste.

Sonntag, 21. Mai 2017: Walvis Bay
Heute ist ein wunderbar warmer sonniger Tag, einmal ohne den kalten Wind. Wir sitzen den ganzen Tag draussen im Cockpit an der Wärme. Am Morgen kommt Noel, der Commodore des Yacht Clubs, um sich unser Schiff anzuschauen. Auch er findet:“very nice boat!“. Am Nachmittag kommt er nochmals mit einem Riesenschlauchboot angebraust und fragt, ob wir seiner jungen Begleiterin das Schiff zeigen würden. Ja, klar doch! Und wieder heisst es “very nice boat!“ Ein wenig später kommen tausende von schwarzen Kormoranen an der MABUHAY vorbei, die eifrig nach Fischen tauchen. Da muss ein mächtiger Schwarm von kleinen Fischen unterwegs sein. Zwischendurch beobachten wir immer wieder die Seehunde, die elegant umherpfeilen und dabei gekonnt ab- und wieder auftauchen. Auch die Pelikane sind lustig zu beobachten.

Montag, 22. Mai 2017: Walvis Bay
So einen wunderschönen Sonnentag, mit einem Meer wie ein Spiegel, hatten wir schon lange nicht mehr. Es ist herrlich. Wir sitzen draussen im Cockpit und geniessen die Wärme. Und genau das machen auch die Seehunde. Sie liegen auf dem Rücken im Wasser, die Pfoten in der Luft, und lassen sich von der Sonne den Bauch wärmen. Es hat keinen Hauch von Wind.
Neben dem Ankerplatz wo wir liegen, hat es eine riesige Baustelle, wo ein neuer Container- Terminal gebaut wird. Das ganze Wochenende und sogar nachts wird dort mit sehr viel Lärm gearbeitet. Das Bauunternehmen ist in Chinesischer Hand...

Dienstag, 23. Mai 2017: Walvis Bay
Morgens um 04h fängt es an zu blasen, Nordwind. Und die MABUHAY schaukelt dazu , dass es einen fast aus dem Bett haut. Aber der Tag wird wunderbar warm und sonnig. Die Einheimischen sagen uns, der Nord-Ost Wind sei warm, weil er vom Land kommt.

Mittwoch, 24. Mai 2017: Walvis Bay
Und leider hat jetzt der Wind auf Süd-West gedreht und ist deshalb wieder saukalt. Fertig mit im Cockpit Frühstück und Mittag essen. Gegen 10h geht es per Dinghy zum Yacht Club. Wir wollen per Taxi in die Stadt um Bargeld am Automaten zu holen und Internetguthaben bei MTC. Das klappt prima, kaum eine ½ Stunde später sind wir wieder zurück. Wir nehmen unsere sauber gewaschene Wäsche in Empfang und plaudern danach noch etwa ein Stündchen mit Ralph, dem holländischen Kanadier. Seine Probleme mit dem kaputten Getriebe an seinem Schiff „HELEN MARGARET“ sind auch noch nicht gelöst. Und sein Dinghy, das von einem Seehund zerbissen wurde, kann nicht mehr repariert werden. Er hat in Südafrika ein neues bestellt.
Ich sitze den ganzen Nachmittag am Laptop und versuche den Fotodrucker zu installieren, Mann oh Mann, das kostet mich Nerven. Aber irgendwann klappt es zu meiner grossen Überraschung doch noch und ich drucke viele Fotos aus. Diese klebe ich morgen in unser kleines Fotoalbum, als Zusammenfassung und Erinnerung an unsere Abenteuer und Bekanntschaften.
Die „DELOS“ das amerikanische Segelschiff mit 6 jungen Leuten an Bord verlässt heute den Ankerplatz, um nach St.Helena zu segeln. Die beiden Brüder Brian und Brady kommen extra zu uns an Bord, um sich von uns zu verabschieden.

Auffahrt, Donnerstag, 25. Mai 2017: Walvis Bay
Die ganze Nacht wurde auf der nahen Baustelle am neuen Container-Terminal gearbeitet. Mit viel Getöse werden Steine von einem Bagger auf Lastwagen aufgeladen und irgendwo wieder lärmend ausgekippt. Also echt, muss das wirklich sein?

Freitag, 26. Mai 2017: Walvis Bay
Morgens um 8h10 (aber mit Voranmeldung) kommt Peter, ein Yacht Club Mitglied, mit seinen Freunden, einem Namibischen Ehepaar. Die beiden wollen unsere MABUHAY anschauen und sie evt. kaufen. Wir zeigen ihnen alles Sehenswerte und nach knapp einer Stunde verabschieden sich die drei wieder von uns. Das Ehepaar ist sehr interessiert an unserer MABUHAY.
Den ganzen Nachmittag, den Abend und die Nacht bläst ein eisig kalter Südwest-Wind. Ich schlottere heute nur ein einziges Mal.


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