2016-12-09

Im Krüger Park

9.12. - 26..12. 2016

Freitag, 9. Dezember 2016: Richards Bay - Komatipoort 576km
Es ist 8h45 als wir mit Sandy und Karl, den beiden Österreichern von der "Shambala" im Mietauto von AVIS, einem Ford EcoSport Titanium, von Richards Bay losfahren. Sandy fährt. Nach 2½ Stunden flotter Fahrt durch unendliche Zuckerrohrfelder, erreichen wir die Grenze zu Swaziland. Irgendwo fährt Sandy 100 km/h anstatt 60 und muss eine Busse von 60 Rand (ca. 4 €, oder 4.20 SFr.) bezahlen. Die Grenzformalitäten sind eher lästig statt kompliziert. Für das Auto müssen wir eine Gebühr von 50 Rand (etwa 3.50 SFr.) bezahlen. Nachdem wir Swaziland durchquert haben, müssen wir wieder in Südafrika einreisen. Es gibt einen Stempel in die Pässe und fertig.
Um 16h sind wir in Komatipoort. Zuerst kaufen wir im Superspar ein und finden danach zwei schöne Zimmer im Ort Komatipoort, in der "Croc River Lodge". Von hier hat man einen schönen Ausblick auf den Crocodile River. Wir grillieren auf der schönen Terrasse der Lodge ein Schweinsfilet im Speckmantel und Würste. Sandy hat schon in Richards Bay einen prima Kartoffelsalat dazu vorbereitet. Mmm! Zimmer kostet für 2 Personen 820 Rand pro Nacht (ca. 57.40 SFr.).
Heute war es höllenheiss, 42°!

Samstag, 10. Dezember 2016: Komatipoort / Krüger Park 162km
Zum Frühstück machen wir uns Kaffee oder Tee mit dem Wasserkocher im Zimmer und essen dazu ein Muffin. Gegen 8h30 machen wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Krüger Park. Der Parkeingang Crocodile Bridge ist nur etwa 12 km von unserer Lodge entfernt. Hier kaufen wir eine "Wildcard" die ein Jahr lang gültig ist und uns berechtigt, "gratis" in viele Parks zu gehen( der Einzeleintritt kostet 304 Rand, ca. 21.30 SFr.) die "Wildcard" pro Paar 3455 Rand (ca. 242 Sfr.). Von 9h bis 16h15 sind wir im Krüger Park und sehen viele verschiedene Tiere.
Am Abend grillieren wir in unserer "Croc River Lodge" Fleisch und Würste, dazu Reste vom feinen Kartoffelsalat und in Alufolie gekochte Kartoffeln.
Heute war es "nur" 35° warm. Abends weht ein kühler Wind.

Sonntag, 11. Dezember: Komatipoort / Krüger Park 212km
Am Morgen regnet es ziemlich stark. Und zwar durch das Strohdach direkt in Paul's Bett. Später ist es nur noch bewölkt. Um 9h fahren wir los und sehen unheimlich viele Tiere. Giraffen, Elefanten , Büffel, Leoparden und Löwen, Gnus, Strausse, Nashörner (davon ein Totes), Tüpfel-Hyänen (eine Mutter mit zwei Jungen), Flusspferde, Krokodile, Schildkröten, Eisvögel und viele andere Vögel, Schwarze Hornbills, Kudus, Impalas, Spring- und Wasserböcke (jede Menge!), Paviane, Meerkatzen (das sind Affen), Zebras und Warzenschweine. Um 17h erreichen wir das sehr schöne "Olifant Camp", mitten im Krüger Park, wo wir heute übernachten werden. Sandy kocht für uns feine Spaghetti Bolognese in der Aussenküche unserer Rundhäuschen. Tagsüber waren 26 °, am Abend weht viel Wind.

Montag, 12. Dezember 2016: Komatipoort / Krüger Park 248km
In der Nacht regnet es. Am Morgen befindet sich ein total nasses und verängstigtes Eichhörnchen im Mistkübel vor unseren Häuschen. Es kann nicht mehr raus. Der Camp-Angestellte muss den Kübel ablegen, damit das arme Tierchen raus kann. Es quiekt herzerweichend, bevor es endlich den Weg aus dem Metallkübel findet und sich schleunigst davon macht. Um 8h10 fahren wir los. Heute dauert es elend lange, bis wir die ersten Tiere entdecken. Es sind Wasserböcke. Im Laufe des Tages regnet es immer wieder und die Tiere die wir sehen, sind eher selten. Später sehen wir dann doch noch ein paar mehr; Elefanten, Zebras, eine seltsame Echse, zwei Krokodile, Büffel, einen Leoparden, Giraffen, Nyalas (eine Art Impalas), Impalas und Kudus. Und; als absolutes Highlight um 16h30 vier (4) Löwendamen mit zwei kleinen Löwen, direkt am Weg, wunderschön. Unser Picknick haben wir heute bei einem Unterstand gegessen, weil es gerade wieder mal geregnet hat. Es sind 26°. Wir schlafen wieder im Olifant Camp und essen abends Teigwaren mit Truthahnragout in feiner Pilzsauce. Alles gekocht von Sandy. Danke Sandy!

Dienstag, 13. Dezember 2016: Krüger Park - Swaziland 340km
Während wir frühstücken, turnen die Affen in den Aussenküchen herum. Es ist 5h30 als wir losfahren. Diesmal sehen wir wieder viele Tiere. Besonders viele Elefanten und Giraffen, mitten auf der Strasse. Leider sehen wir auch ein totes Nashorn mit abgeschnittenem Horn und ein anderes Nashorn liegt in einem Tümpel und schläft.Um 13h verlassen wir beim Malane-Tor diesen wunderschönen Krüger Park. Wir hatten Glück in diesem Park, haben wir doch die "Big 5" sehen dürfen. Dies sind: Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard. Wir tanken in Malane und machen einen kurzen Einkauf beim "Superspar". Danach fahren wir über die Grenze nach Swaziland. Beim Maguda-Staudamm finden wir ein schönes Haus für vier Personen in der "Maguda-Lodge". Es liegt direkt am Stausee und hat eine ganz tolle Terrasse. Allerdings haben wir ziemliche Mühe, mit unserem Auto (kein 4x4) über den ausgewaschenen, sehr steilen Feldweg bis zu dem Haus zu gelangen. Um 18h30 geht ein Mordsgewitter mit heftigen Blitzen, Donnern und viel Regen nieder. Nach diesem Inferno grillieren wir auf der Terrasse diverse Würste und Fleisch und lassen es uns gut gehen. 35° warm.

Mittwoch, 14 Dezember 2016: In Swaziland 102km
Der Morgen ist grau in grau. Wir beschliessen, nicht noch eine Nacht hier in der "Maguda-Lodge" zu bleiben,obwohl es sehr schön ist hier an diesem Stausee. Wir fahren südwärts zur "Malolotja Nature Reserve". Es hat Nebel und wir sehen nicht besonders viel. Aber es hat wunderschöne Felsformationen und auf jedem Felsen hockt ein niedliches Tierchen, das uns neugierig beobachtet. Die Tierchen sehen aus wie unsere Murmeltiere, aber es sind Klippschliefer. Hier mieten wir ein Häuschen für uns alle vier für 1200 Rand (84 SFr.), dazu kommt noch der Eintritt von 30 Rand/Person (etwa 2.20 SFr.) in den Naturpark. Unser Holz-Häuschen liegt auf ca. 1300m Höhe. Diese Gegend von Swaziland wird auch die "Schweiz Afrika's" genannt. Und wirklich, die Aussicht auf die Hügel rundherum ist wunderschön (wenn der Nebel sich verzieht!). Wir beziehen unser Quartier und fahren danach ca. ½Stunde nach Mbahane, der Hauptstadt von Swaziland. Wir kaufen beim Spar ein. Danach besuchen wir eine Eisenerzmine und das dazugehörende kleine Museum. Das Eisenerz wurde bis 1977 im Tagbau abgebaut, per Lastwagen nach Maputo in Mozambique transportiert und von dort per Schiff nach Japan verschifft. Mit einem Führer laufen wir bis zur Mine und schauen uns dort um. Anschliessend besuchen wir eine Glasfabrik, wo wunderschöne Sachen hergestellt werden. Das ist sehr eindrücklich, vor allem in welcher Hitze die Arbeiter hier arbeiten. Hier gibt es endlich, nach 15h, etwas zu essen, mir war schon ganz schwindlig!
Wir kehren zu unserem Häuschen im Park zurück. Die Landschaft ist enorm grün und hügelig. Zum Abendessen kocht uns Sandy Spaghetti Bolognese und die Männer entfachen für uns ein schönes Feuer im Cheminé. Der Elektroherd ist irgendwie defekt und sprüht Funken. Sandy hat Megaängste, dass das Haus im Flammen aufgeht und Paul amüsiert sich darüber köstlich. Heute waren 16-22°.

Donnerstag, 15. Dezember 2016: Swaziland 286km
Um 8h verlassen wir unser tolles Haus im Malolotja Naturpark. Wir kurven etwa eine Stunde lang durch den Park, wo wir eine wunderschöne Landschaft, aber keine Tiere sehen. Von hier fahren wir weiter südwärts durch Mbabane nach Manenga zum "Cultural Village". Hier laufen wir zum Wasserfall und ich quatsche mit einem Italiener aus Brescia. Danach, um 11h15 gibt es eine wunderschöne Tanzshow im "Cultural Village". Die Show dauert etwa 45 Minuten. Zum Schluss singen die Tänzer noch ein paar enorm schöne Gospelsongs. Sehr, sehr schön!!! Eintritt 100 Rand (ca. 7 SFr.) Aber ganz tolle Vorstellung. Danach gibt es eine Führung durch das traditionelle Swazidorf. Hier erfahren wir viel Interessantes über das Leben der Swazis. So zum Beispiel, dass der heutige König 16 Frauen hat !!! Eine Frau kostet 17 Kühe, eine Kuh kostet 8000 - 9000 Rand (560 - 640 SFr.). Nach unserem Picknick besuchen wir den Mlwani-Park. Wir sehen Zebras, Wildschweine und einen Waran. Nun steht eine Kerzenfabrik auf dem Programm. Wie diese Kerzen hergestellt werden wäre bestimmt ganz interessant. Aber mir gefallen diese bunten, aus verschiedenfarbigem Parafin gemachten Kerzen überhaupt nicht. Weiter geht unsere Fahrt zur Grenze nach Südafrika. Dabei müssen wir 40 km auf einer provisorischen Baustelle, d.h.Rüttelpiste, fahren. Irgendwo unterwegs muss Sandy wegen zu schnellem Fahren wieder eine Busse von 60 Rand (ca. 4,20 SFr.) bezahlen. Beim Grenzübergang Lavumisa/Golela, aber noch in Swaziland, finden wir endlich gegen 18h45 ein günstiges Nachtquartier für 350 Rand (ca. 24.50 SFr.) pro 2 Personen. Unser Picknick vertilgen wir an einem steinernen Tisch draussen vor unserem Zimmer. Es sind 34°.

Freitag, 16. Dezember 2016: Swaziland - Richards Bay 312km
Um 7h passieren wir die Grenze zu Südafrika (die Grenze ist über Nacht von 22h - 7h geschlossen.
Das ganze Prozedere an beiden Grenzen dauert etwa 30 Minuten, aber alle Beamten sind sehr freundlich. Mit einer Kaffeepause bei Wimpy in Mkuze sind wir nach gut zwei Stunden am nördlichen Tor zum Hluhluwe Park (Schluschluwe ausgesprochen). Von 9h30 bis 15h45 fahren wir kreuz und quer durch den Park und sehen ziemlich am Anfang drei tolle Löwinnen. Schöne Zebras, eine riesige Büffelherde und Unmengen von Impalas und Springböcken. Nur die Giraffen und Elefanten machen sich heute eher rar. Wir sehen nur zwei Giraffen und ganz zum Schluss einen einzelnen Elefanten. Am Morgen ist es noch grau in grau und es regnet zeitweise. Aber das Wetter wird immer schöner und am Nachmittag scheint die Sonne. Gegen 17h sind wir zurück in der Marina. Zusammen mit Sandy und Karl essen wir im "Porky's" Restaurant zu Abend. Paul und ich teilen uns ein Essen mit Eisbein, Rumpsteak und Pommes. Das Rumpsteak ist zäh aber der Rest ist gut. Um 19h sind wir wieder auf unserer MABUHAY, wo sich zwei schwarze Vögel in unserem hohlen Baum gemütlichst ein Nest bauen wollen.
Heute waren 30° und wir haben in acht Tagen 2026 km zurückgelegt.

Samstag, 17. Dezember 2016: Richards Bay
Heute teilen wir uns das Auto. Zuerst holen Sandy und Karl damit vier neue Batterien für ihr Schiff.
Um 9h15 düsen Paul und ich nach Empangeni, wo ich um 10h30 beim Arzt in der Garden Clinic sein soll. Aber als wir dort eintreffen ist weit und breit kein Dr. Ragoo zu sehen. Ein schwarzer (Assistenz ?) - Arzt mit dicken Brillengläsern wie Flaschenböden fragt uns, was wir wollen und auf meine Erklärung hin ruft er bei Dr. Ragoo an. Dieser will um 11h30 kommen. Also fahren wir in der Zwischenzeit zum Einkaufen zurück ins Zentrum von Empangeni, zum Superspar. Dieser Lebensmittel-Laden ist innen und aussen vollgestopft mit Schwarzen, die ihren Wochenendeinkauf erledigen. Mit dem Einkaufskarren ist kaum durchzukommen. Wir kaufen in aller Eile das Nötigste ein und kehren zum Spital zurück. Um 11h45 kommt Dr. Ragoo. Er reinigt mit einem getränkten Wattebausch nicht gerade zartfühlend meine Operationsnarbe. Seit ca. einer Woche habe ich keinen Verband mehr darauf und der Dr. ist sehr zufrieden. Aber mein sehr schmerzhafter Daumen und Daumenballen geben ihm sehr zu denken. Er überlegt sehr lange, was da zu tun sei und verschreibt mir dann neue Medikamente. Es seien die Nerven die mir so heftig zu schaffen machen.
Wir fahren zum Flugplatz von Richards Bay um dort bei Europcar ein Auto für uns alleine zu mieten. Am Nachmittag übernehmen Sandy und Karl wieder das Auto. Mittagessen auf dem Schiff. Nach einer länger ausgedehnten Siesta sind wir gegen 16h im Restaurant "Dros" bei einem Kaffee weil dort das Internet so gut funktioniert. Abendessen an Bord. Paul kocht Reis und Hühnerleber mit ganz viel Zwiebeln und Knoblauch.

Sonntag, 18. Dezember 2016: Richards Bay
Um 8h sind wir bereits mit Sandy und Karl, den Österreichern von der "Shambala" unterwegs zum Flugplatz. Wir müssen das Auto, das wir zusammen bei AVIS gemietet hatten zurückgeben. Karl und Sandy nehmen ein Taxi und fahren zurück zum Zululand Yacht Club, wo ihr Schiff liegt. Paul und ich warten am Flugplatz bis um 10h endlich der Mann von Eoropcar kommt und wir das Auto, das wir für uns gemietet haben, in Empfang nehmen können. Es ist ein Chevrolet Aveo LS. Wir fahren zum Einkaufscenter Board Walk um in der Apotheke dort Medikamente für mich zu kaufen. Zurück auf der MABUHAY gibt es ein kaltes Mittagessen und den Nachmittag verbringen wir lesend und dösend an Bord. Dabei wäre draussen wunderschönes Wetter. Ich schreibe ausserdem an meinem Bericht herum.
Dabei schiesse ich heute wieder Mal ein Eigentor! Ich lösche mit einem einzigen winzigen Klick sieben (7) mühsam, aber liebevoll geschriebene Seiten meines Berichtes !!! MANNOMANN BIN ICH DOOF!!! Danach versuche ich den ganzen Nachmittag das Gelöschte wiederherzustellen, vergeblich. Also fehlen jetzt bei meiner Berichterstattung die Tage vom 20.11. bis 9.12.2016.
Zur Aufheiterung gehen wir ins Restaurant "Mojito" und trinken ein Glas südafrikanischen Weisswein zum Apéro. Abendessen an Bord: Gschwellti und Käse.

Montag, 19. Dezember 2016: Richards Bay
Um 11h kommt Marina und bringt uns das verbesserte Bimini (das blaue Dach) das wir ihr zur Reparatur gegeben haben. Vorher wäscht Paul noch das total verdreckte Cockpit. Leider passt das Bimini nicht ganz richtig und Marina muss es nochmals mitnehmen zum Abändern. Nach dem Mittagessen sind wir im "Dros" am Laptop. Gegen 17h kommt Marina wieder mit dem Teil das nicht passte. Sie hilft Paul beim Montieren und nun passt das Bimini und wir sind zufrieden. Endlich, nach einem ganzen Monat können wir wieder draussen sitzen und essen.

Dienstag, 20. Dezember 2016: Richards Bay
Punkt 8h kommt Hebron um das Schiff zu putzen. Paul ölt das Holz im Cockpit und Hebron wäscht das Deck aussen herum. Danach lässt Paul ihn die ganze Reling mit Öl einreiben. Um 10h30 verlangt Hebron Kaffee und um 11h30 gibt ihm Paul eine Cola. Gegen 13h30 hat Paul keine Arbeit mehr für ihn und wir entlassen ihn frühzeitig. Eigentlich sollte er bis 15h arbeiten, aber wir bezahlen ihm trotzdem den vollen Tageslohn von 350 Rand (ca. 24.50 SFr.), den er verlangt.

Mittwoch, 21. Dezember 2016: Richards Bay
Nach dem Frühstück gehen wir in die Stadt. Wir bringen unsere zwei leeren Tauchflaschen zur "Fire Control", um sie revidieren und auffüllen zu lassen. Wir geben die Flaschen ab und fahren zur nahen Board Walk Shopping Mall. Dies ist ein Riesenkomplex mit tausend Geschäften drin, wo man sich spielend leicht verlaufen kann. Wir bringen meinen Laptop zu einem Computershop, in der Hoffnung, dass die meine 7 Seiten Bericht wieder herstellen können. Nach dem Lebensmitteleinkauf bei "Checker", essen wir in einem der unendlich vielen Restaurants im Einkaufscenter zu Mittag. Paul isst Spareribs plus ein Hühnerbein mit Pommes, ich zwei Hühnerbrustplätzli, zwei fritierte Zwiebelringe und Pommes. Alles ist gut, nur schade, dass die Südafrikaner keine guten Pommes machen können. Sie sind (die Pommes) immer und überalllatschig, d.h. nicht knusprig. Um 13h sind wir wieder bei der "Fire Control" und wollen unsere Tauchflaschen abholen. Aber die sind noch nicht bereit, erst um 14h. Also fahren wir zu einer Einkaufsmeile, wo es nur Schwarze hat. Wir möchten einen Kaffee trinken oder eine Glacé essen. Unmöglich, wir finden keinen Ort, wo dies möglich ist. Paul steht bei KFC in der Kolonne an, um zu erfahren, dass sie keinen Kaffee oder Glacé haben (aber auf der Reklametafel haben sie Glacé).
Zum Schluss kaufen wir in einem Lebensmittelladen je eine Glacé und mampfen sie im glühendheissen Auto. Punkt 14h können wir unsere gefüllten Tauchflaschen abholen und kehren zur MABUHAY zurück. Unterwegs tanken wir noch 68 Liter Diesel in drei Kanister, um die Vorräte auf der MABUHAY aufzustocken.

Donnerstag, 22. Dezember 2016: Richards Bay
Wir stehen schon um 7h auf. Die Sonne scheint und es verspricht ein sehr heisser Tag zu werden. Paul will heute viel arbeiten. Und weil wir hier in der Marina nur von 8h bis 10h Wasser haben, will er sofort anfangen, den Ankerkasten zu reinigen. Zuerst legt er, mit Hilfe meiner linken Hand, den 30 kg schweren Anker und 90 m Ankerkette auf den Steg. Danach wäscht er den Ankerkasten gründlich aus. Die Kette wird auch tiefenrein gewässert und wird wieder mit Hilfe meiner linken Hand zurück in den jetzt sauberen Ankerkasten verfrachtet. Danach nimmt der fleissige Skipper den Motorenraum in Angriff. Neue Dieselfilter und Ölfilter werden montiert und das Öl ausgewechselt, plus eine grosse Schweinerei veranstaltet (dies sind seine Worte!). Es ist heiss und er kommt schweissgebadet aus dem Motorenraum.

Freitag, 23. Dezember 2016: Richards Bay
In der Nacht hat es kurz geregnet. Paul streicht unseren Cockpitboden mit Teaköl ein. Und damit wir danach nicht allzu sehr darauf herumtrampeln, machen wir uns auf den Weg zur Board Walk Shopping Mall, um meinen Laptop abzuholen. Wir sitzen kaum im Auto ruft Karl von der "Shambala" an, ob sie unser Auto benutzen dürften. Die Autovermietungs-Firma AVIS hat ihnen auf der Abrechnung 1000 Rand (ca. 70 SFr.) zuviel belastet und sie müssen nun zum Flugplatz um zu reklamieren. Aber wir wollen erst meinen Laptop abholen und im Shoppingcenter zu Mittag essen. Bei der Computerfirma MATRIX, wo man versucht hat , meine 7 Seiten Tagebuch zu retten, war man erfolglos. Ich hatte es befürchtet! Also sind die Tage vom 20.11. bis 9.12.2016. futsch. Aber das macht eigentlich nichts, das ist ja sowieso alles Schnee von gestern, oder? Nach dem Einkauf bei Pick n' Pay essen wir in der Shoppingmeile zu Mittag. Im Pick n' Pay finden wir "Appenzeller Swiss Cheese" und Paul tropft sofort der Zahn. Aber als wir den Preis von 580 Rand (40.60 SFr.) pro Kilo sehen, lassen wir den Käse im Regal. Es hat enorm viele Leute, Schwarze und Weisse, die noch die letzten Weihnachtseinkäufe tätigen. Paul bringt mich zur MABUHAY und fährt dann mit Sandy und Karl zum Flugplatz, wegen der AVIS-Reklamation. Ich bleibe hier und schreibe Tagebuch. Es ist wahnsinnig heiss und der Schweiss läuft nur so. Am Abend blitzt und donnert es mächtig und es dauert lange, bis es endlich etwa für 15 Minuten zünftig regnet. Aus einem der nahen Restaurants dringt laute "Musik" und Gejohle bis zu uns und es ist enorm mühsam einschlafen zu können.

Samstag, 24. Dezember 2016: Richards Bay
Und das merkt man jetzt, am Morgen. Wir schlafen beide wie die Murmeltiere bis um 9h. Aber das macht ja eigentlich nichts, das Wetter ist ziemlich grau in grau. Nach dem sehr späten Frühstück wechselt Paul den Impeller an der MABUHAY und ich lese fast den ganzen Morgen. Nach dem Mittagessen regnet es wieder und Paul legt sich für eine kleine Siesta ins Bett. Aber um 13h45 "muss" ich ihn aufwecken. Ich habe nämlich einen Delfin entdeckt, der gemütlich zwischen den parkierten Schiffen in der Marina herum schwimmt und immer wieder zum atmen auftaucht. Das hatten wir in den 5 oder 6 Wochen in denen wir nun schon hier sind, noch nie beobachten können.
Um 19h sind wir im Restaurant "Mojito", wo wir uns zur Feier des Tages einen Tisch haben reservieren lassen. Zur Vorspeise nehmen wir beide Griechischen Salat, dazu je ein Glas Weisswein.
Man(n) bringt uns dazu eine höllisch scharfe Sauce und Butter, aber keinBrot. Als ich mich nach dem Brot erkundige sagt man mir, das Brot sei leider ausgegangen und es werde neues geholt. Wir haben unseren Salat längst fertig gegessen, als wir endlich jeder ein heisses Brötchen aus der Mikrowelle bekommen und nun als Zwischengang die scharfe Sauce probieren können. Puhh, sie ist wirklich scharf! Als Hauptgang gibt es für Paul Eisbein mit Sauerkraut und kleinen Kartoffeln. Das Eisbein sei gut, aber vermutlich ein paar Mal aufgewärmt, das Sauerkraut entpuppt sich als nur ein kleines Häufchen und als süss, Paul kann es nicht essen. Die Kartöffelchen hingegen seien prima. Ich bekomme einen grossen Spiess mit sehr zartem, saftigem Hühnerfleisch, dazu Pommes. Alles wunderbar! Wir trinken je ein Glas Roten dazu. Für heute waren bis 40 Knoten Wind angesagt und wir kehren bald zur MABUHAY zurück. Heute ist die "NAUTICA" ein grosses (und teures) Kreuzfahrtenschiff hier eingetrudelt.

Sonntag, 25. Dezember 2016: Richards Bay
Wir schlafen lange und hängen dann fast den ganzen Morgen herum und lesen viel. Es regnet immer wieder und es bläst ziemlicher Wind, aber niemals soviel wie angesagt war. Zwischendurch bereiten wir noch die Bugkabine für unseren Besuch vor, der am 28. Dezember hier eintreffen soll.
Am Nachmittag machen wir einen längeren Spaziergang. Wir möchten eine Glacé essen, aber wir haben keine Chance, die meisten Glacéläden und Restaurants sind geschlossen. Also gibt es auf der MABUHAY Kaffee und dazu Weihnachtsguetzli (gekaufte). Wir beobachten vom Schiff aus die Leute drüben am Strand. Die Südafrikaner sind erstaunlich, kaum zeigt sich ein Sonnenstrahl, finden sie sich am Strand und im Wasser ein.

Montag, 26. Dezember 2016: Richards Bay
Die "NAUTICA" ist irgendwann heute am Morgen sehr früh still und leise davon geschlichen.
Auch heute ist wieder ein mehr oder weniger bewölkter Tag. Paul wäscht das Cockpit, weil alles von schwarzem Kohlenstaub verdreckt ist. In der Nähe der Marina wird Kohle auf Schiffe verladen. Wenn der Wind in unsere Richtung bläst, bekommen wir auch unseren Teil davon ab.
Am Nachmittag fahren wir zu einer Tankstelle und tanken 106 Liter Diesel in unsere Kanister. Damit ist jetzt unser Dieselvorrat wieder vollständig. Ein Liter Diesel kostet 12.30 Rand (ca.0.85 SFr.). Im Spar kaufen wir nur Brot und Milch und fahren dann wieder zurück zur Marina. Und heute gönnen wir uns die Glacé, die wir gestern nicht bekommen konnten. Nach dem Besuch im Restaurant "Dros" , wegen der (meistens) guten Internetverbindung dort, sind wir wieder auf der MABUHAY anzutreffen.

Die Klippschliefer:Sieleben zu Tausenden in Kapstadt und ganz Südafrika
Dassie oderRock Rabbit oderKlippschliefer.
3-4 Kilogramm schwer, 45 Zentimeter lang, wird bis zu sieben Jahre alt, nach siebeneinhalb Monaten werden 2-3 Junge geboren

Wer kennt sie nicht, unsere Dassies, die kleinen putzigen murmeltierähnlichen Geschöpfe, die zu Tausenden an der Kapspitze, auf dem Tafelberg, ja in ganz Südafrika und Namibia zuhause sind. In Europa heissen sie Klippschliefer oder Klippdachse.

Die Roten haben innen eine Art kautschukartiges Sohlenpolster, damit ist das Tierchen Weltmeister im Klettern auf glattem Fels. Dafür fehlt ihm der Schwanz!
Und wissen sie, wer Dassies nächster Blutsverwandter ist: Der Elefant!

Haben Sie schon einmal einen der harmlosen Pflanzenfresser geärgert? Er stellt dann sein Rückenfell hoch, wie ein wütender Hund. Und noch eines sollten Sie wissen, auch wenn das vielleicht nicht ganz stubenrein ist: Dassenpiss liefert die als "Hyrazeum" bekannte Wunderdroge aus früheren Zeiten gegen Nervenleiden.

Übrigens: Dassies buddeln keine Löcher, sie wohnen nur darin oder in engen Felsspalten. Und sie fressen abgefallene Blätter, Baumrinde und Wurzeln.

Und nun ein Trost für unsere Deutschländer:
Das Murmeltier in den Alpen ist ein guter Ersatz für das Dassie in Kapstadt, auch wenn das Murmeltier zu den Nagetieren und Hörnchen gehört und keinen grossen Bruder hat, dafür aber einen eigenen Schwanz ... und Krallen zum Graben ... und es kann pfeifen und bellen.


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