17.10. - 31.10. 2016
Montag, 17. Oktober 2016: La Réunion Wir warten wieder einmal. Um 9h sollte Ben für den Rigg-Check kommen. Jetzt ist es 9h40, er ist nicht da. (Rigg gleich Takelage eines Segelschiffs in der seemännischen Fachsprache.) Ich rufe ihn per Handy an und er steht vor dem Tor der Marina und kann nicht hinein kommen, weil er keinen elektronischen Schlüssel hat. Als er zum Schiff kommt, bringt er uns den digitalen Barometer mit, den wir genau heute vor 3 Wochen bei ihm (und in Frankreich) bestellt haben. Paul kurbelt Ben sofort auf den Mast und Ben kontrolliert da oben alles. Er findet heraus, dass wir das Seil, das den Baum hält, auswechseln müssen, es ist fast durchgescheuert. Leider, leider findet er auch heraus, dass das Lager am Vorstags (damit rollt man das Vorsegel ein und aus) kaputt ist. Das heisst die ganze Rolle muss ausgetauscht werden. Eigentlich wollten wir ja noch diese Woche, am Donnerstag oder Freitag von hier nach Südafrika wegsegeln. Aber das neue Teil muss per Express in Frankreich bestellt werden. Es dauert scheinbar 6 Arbeitstage, bis es in La Réunion eintrifft. Am Nachmittag kommt Ben mit seinem Sohn und zusammen mit Paul arbeiten sie intensiv daran, die Rolle zu entfernen, was sich als sehr schwierig erweist. Bern verspricht, morgen um 9h wieder zu kommen, um weiter zu arbeiten.
Dienstag, 18. Oktober 2016: La Réunion Kurz nach 9h kommt Ben tatsächlich, um uns mitzuteilen, er müsse an die Ostküste der Insel, er komme heute Nachmittag wieder. Zufällig kommt Mario zu uns und wird sofort eingespannt um Paul zu helfen. Mit vereinter Gewalt bringen es die beiden starken Männer fertig die Teile zu lösen, die gelöst werden müssen. Bravo Schweizer Männer! Als Ben und seine hübsche Mitarbeiterin Dorian am Nachmittag gegen 14h30 kommen, ist Ben sehr erfreut, dass die Teile gelöst werden konnten. Er möchte Paul in seiner Werkstatt anstellen ! Nach etwa 40 Minuten verlassen Ben und Dorian die MABUHAY. Ben will das Ersatzteil jetzt in Frankreich bestellen.
Mittwoch, 19. Oktober 2016: La Réunion Nachdem die Wäsche zum trocknen an der Sonne hängt, laufen wir zum Markt, der jeden Mittwochmorgen stattfindet. Wir kaufen allerlei Gemüse ein. Zufällig treffen wir Dominique, Vincent, Tochter Florence und Freund an. Wir trinken anschliessend alle zusammen in der Bäckerei einen guten Kaffee. Nachdem wir wieder auf der MABUHAY sind, kommt Christoph von „Flomaida“auf einen kleinen Schwatz zu uns. Paul schrubbt die MABUHAY bis sie schneeweiss ist! Am Nachmittag besucht uns Ludovic, der Franzose, der hier wohnt und den wir in Rodrigues kennen lernten. Gegen 15h regnet es ganz leicht.
Donnerstag,20. Oktober 2016: La Réunion Nein, so wie wir heute, sollte niemand jemals geweckt werden! Es ist 7h30, wir liegen noch schlafend im Bett. Auf einmal kracht und schrammt es zweimal fürchterlich! Innerhalb einer Nanosekunde sind wir beide an Deck. Der Anblick der sich uns bietet könnte aus einem Chaplin Film stammen. Unser Nachbarschiff, die „Runaway“ kommt soeben von einem Ferienaufenthalt in Mauritius zurück. Das Schiff liegt schräg hinter uns und die Frau am Steuer dreht verzweifelt und wild das Steuerrad nach links und nach rechts. Das Schiff macht was es will und pendelt einmal hier hin und einmal da hin! Auf der „Runaway“ sind drei Personen. Der (Ehe)Mann (?), die Frau am Steuer und vermutlich ein Gast. Der Ehemann springt auf den Steg und zieht das Boot nach vorne, ein Amerikaner, der helfen will, steht auch auf dem Steg und schleppt das Boot an einem Seil rückwärts an seinen Platz neben uns. Der (vermutliche) Gast steht hilflos auf dem Deck herum. Paul sieht auf den ersten Blick, was passiert ist. Die Frau ist zweimal rückwärts an unser Schiff geknallt und hat unseren Aussenborder kaputt gemacht. Einer der Flügel, die an ihm befestigt sind, ist abgerissen. Wir stehen fassungslos da! Als die drei ihr Schiff endlich sicher festgemacht haben, kommen der (Ehe)Mann und die Frau zu uns und entschuldigen sich mit je einem „Sorry!“. Sie wollen wissen, was sie für einen Schaden verursacht haben. Sie nehmen unseren Aussenborder mit und bringen ihn zu einer Reparaturwerkstatt im alten Hafen. Morgen Nachmittag sollen wir ihn wieder zurück erhalten. Wir sind geschafft, war das nun wirklich wieder nötig!?! Kurze Zeit später kommt Ludovic. Er bringt uns das Teil (oben am Vorstag, womit man das Vorsegel hochzieht) zurück. Er hat es für uns auseinander genommen, kontrolliert, gefettet und wieder zusammengesetzt. Paul hatte kein Werkzeug dafür, sonst hätte er das selber erledigt. Ben kommt und teilt uns kurz mit, das unser bestelltes Ersatzteil heute Nachmittag um 14h in Frankreich auf die Reise nach La Réunion geschickt wird. Wir quatschen und quatschen und unterdessen kommt auch Dagmar und bringt uns unseren Reiseführer zurück. Inzwischen ist es 12h bis sich die beiden verabschieden und wir haben kein Brot für das Mittagessen. Wir gehen zu unserer Lieblingsbäckerei und essen dort je ein Sandwich. Um 13h sind wir wieder auf der MABUHAY. Abends um 19h sind wir im Restaurant „Boucanier„ und essen mit Dominique, Vincent, Tochter Florence und Freund Boris zu Abend. Paul nimmt Saucisse mit Rougaille… und natürlich KEINEN Reis, sondern Brot dazu.
Freitag, 21. Oktober 2016: La Réunion Seit gestern Abend um 22h findet auf der Insel La Réunion ein ganz besonderer Anlass statt. Dieses Event heisst „La Diagonale des Fous“. Dabei rennen 2334 verrückte angemeldete Teilnehmer in drei (3) Tagen diagonal über die ganze Insel, bergauf und bergab, 167 km! Der Start ist in St-Pierre, das Ziel in St-Denis. Von den 2334 Läufern sind 8,2 % Frauen. Letztes Jahr hatte der Gewinner 27 Stunden bis zum Ziel…. Heute Morgen ist die „Flomaida“ nach Südafrika losgefahren. Wir warten weiterhin auf unser Paket aus Frankreich, das wir erst so gegen nächsten Mittwoch erwarten dürfen. Wir laufen wieder einmal zur Lieblingsbäckerei um Brot zu kaufen. Der Bau dieser schönen roten Bäckerei wurde von der EU mit 182‘502,83 Euros unterstützt. Nicht schlecht, oder? Beim Tourismusbüro erkundigen wir uns, ob, wann und von wo ein Bus nach Dos d‘âne fährt. Ich habe soeben im YouTube das Video aus Happy Days (Schweizer Fernsehen, 15.10.2016) mit dem Lied „Indianer“ mit der Jodlerin Kathrin Burch und Gölä und dem Jodlerclub Echo vom Glaubenberg gesehen und sofort hat mich leises Heimweh überfallen…. Wir bekommen unseren Aussenborder repariert zurück. Die Rechnung beträgt für die „Runaway“ 80 €. Am Abend, nach dem Essen, sitzen wir noch lange mit Esther, Laura und Mario bei uns im Cockpit und es geht sehr lustig zu. Mario und Paul demonstrieren uns, wie 10 Knoten Wind aussehen. Die „Mares“ hat ihre Motorenprobleme (hoffentlich) gelöst und will morgen nach Südafrika auslaufen.
Samstag, 22. Oktober 2016: La Réunion Wir warten immer noch auf den Regen, der für Freitag und Samstag angekündigt war. Die Sonne scheint und es ist leicht bewölkt. Die „Mares“ wird von zwei Zöllnern ausklariert. Genau heute vor einem Monat sind wir hier angekommen und einer der Zöllner erinnert sich an uns. Er sagt: Ahhh, da sind ja die Leute die immer „jeune“ (jung) bleiben! Und er habe uns vor drei Wochen , an einem Freitag in St-Paul gesehen….Um 11h45 helfen wir der „Mares“ beim Ablegen und nehmen ihre Schlüssel in Empfang, die wir am Montag im Marina-Büro abgegeben werden. Sie segeln nach Südafrika. Nach dem Mittagessen laufen wir, wie wir das immer machen, in der grössten Hitze, etwa 3km zum Jumbo Supermarkt. Eigentlich wollen wir gar nicht viel einkaufen, sondern uns einfach nur bewegen. Für den Rückweg finden wir eine kürzere Route, trotzdem ist es noch ganz schön weit. Als wir so gegen 16h30 wieder in der Marina sind, sehen wir zu unserer grössten Überraschung die „Mares“, die wieder an ihrem Platz liegt. Wir bringen ihnen sofort die Schlüssel wieder und trinken auf der „Mares“ Kaffee und sauren Most. Die „Mares“ ist zurückgekehrt, weil einer der Motoren zu heiss wurde.
Sonntag, 23. Oktober 2016: La Réunion Kurz vor 8h sind wir unterwegs zum Busbahnhof. Weil Sonntag ist, dauert es ewig, bis ein Bus kommt, der nach Dos d‘âne fährt. Endlich kommt der 8a. Aber anstatt sofort hinauf in die Berge zu fahren, müssen wir mit dem Bus noch einen Umweg machen, um tanken zu gehen. Wir tanken 148,3 Liter Diesel à 0,95 €. Nun geht die Fahrt los, wieder mal über unzählige, zum Teil enorm steile und enge Kurven, hinauf nach Dos d‘âne (Eselrücken). Das Dorf ist unendlich langgezogen und wir fahren viel zu weit. Also steigen wir aus und laufen durchs ganze Dorf zurück. Gegen 10h gibt es endlich an einer Bude einen Kaffee und ein Blätterteig-Gebäck. Und weiter geht unsere Wanderung bis zum Cap Noir, (1170 m) von wo man einen umwerfenden Blick in den Cirque de Mafate und auf den Rivière des Galets hat, den Fluss der sich gaaanz weit unten im Tal befindet. Wir kehren um und essen in der Nähe des Parkplatzes unser mitgebrachtes Picknick. Um 13h stellen wir leider fest, dass an Sonntagen der nächste und letzte Bus erst um 15h40 wieder runter nach Le Port fährt. Was nun? Wir fackeln nicht sehr lange und beschliessen, nach einem Espresso im Restaurant, zu Fuss hinunter zu laufen, bis der Bus uns einholt. Und das machen wir auch. Auf der asphaltierten Hauptstrasse laufen wir zügig bei grösster Hitze (ist ja klar!), ca. 12 km in 2 Stunden 40 Minuten von Dos d âne nach Sainte-Thérèse. Die Sonne brennt und die Füsse und die Rücken tun uns schon längst sehr weh. Immer wieder eine Kurve und noch eine Kurve… Und Wasser haben wir auch keines mehr! Restaurants, falls es eines hätte, sind alle wegen Sonntag geschlossen. Bei der Kirche von Sainte-Thérèse warten wir eine halbe Stunde auf den Bus. Der Busfahrer schenkt uns 0,60 € weil Paul nur 3 € Münzen hat. Wieder in Le Port trinken wir im Restaurant „Boucanier“ je ½ Liter kühles Bier, das unterwegs in den Magen sofort verzischt. Wir schätzen, dass wir heute mindestens 20 km gelaufen sind.
Montag, 24. Oktober 2016: La Réunion Wir haben beide ganz zünftigen Muskelkater und alle Knochen tun uns weh. Ich habe ausserdem eine schöne grosse Blase am Fuss. Aber, was für ein Gejammer von uns, wenn ich da an die „Verrückten“ denke, die über das Wochenende den Lauf „La Diagonale des Fous“ über die Insel gemeistert haben. Puhhh!!! Der Gewinner hat 24 Stunden, 44 Minuten und 57 Sekunden dazu gebraucht. Die schnellste Frau ist die Schweizerin (!!!!!) Andrea Huser mit 27 Stunden, 44 Minuten und 13 Sekunden. Sie wurde im Gesamtklassement 11. Letztes Jahr war sie 3. bei den Frauen. 1687 Teilnehmer kamen ins Ziel, 31% haben aufgegeben.
Andrea Huser(* 11. Dezember 1973 in Alt St. Johann) ist eine Schweizer Mountainbikerin, Triathletin und Multisportlerin. Sie ist Mountainbike-Europameisterin (2002) und Schweizer Meisterin Mountainbike-Marathon (2004, 2014).
2009 siegte sie beim Neujahrsmarathon Zürich und war damit für ein paar Tage Inhaberin der Jahresweltbestzeit im Marathonlauf. Sie konnte auch bereits zwei Mal den Inferno Triathlon im Berner Oberland gewinnen (2011, 2012). 2013 wurde sie Dritte bei der Europameisterschaft im Winter-Triathlon. Seit Herbst 2013 ist sie auch im Ultra-Traillauf aktiv.
Andrea Huser arbeitet heute im Berner Reha-Zentrum und lebt in Sigriswil. Sie startet für den Verein Pro Sport Sigriswil.
Paul ist es ziemlich langweilig. Er hat nichts mehr zu putzen und zu schleifen. Wir warten weiterhin auf das Ersatzteil aus Frankreich. Also geht er, während ich schreibe; rüber in die alte Marina, wo die „Mares“ vor dem Geschäft des italienischen Mechanikers Andrea liegt, um abzuklären, was mit dem zu heissen Motor los ist. Abends, gegen 17h kann die „Mares“ zum 2.Mal nach Südafrika lossegeln. Wir hoffen für sie, dass es diesmal klappt.
Dienstag, 25. Oktober 2016: La Réunion Wir haben immer noch mächtigen Muskelkater! Paul ist es ziemlich langweilig. Nach dem Frühstück ist er etwa 2 Stunden in der neuen und der alten Marina unterwegs, um nicht nur hier an Bord herum zu sitzen. Ludovic kommt vorbei um ein wenig mit uns zu plaudern.Gegen Abend kommt Ludovic nochmals auf ein längeres Plauderstündchen zu uns und später auch noch Dominique.
Mittwoch, 26. Oktober 2016: La Réunion In der Nacht hat es geregnet. Wir laufen (aua, die Beinmuskeln und die Blase am Fuss!) zum Markt. Heute ist ja schon wieder Mittwoch. Nach dem obligaten Kaffee in der Bäckerei kehren wir zu unserem schwimmenden Zuhause zurück. Es bläst ein kalter Wind und der ganze Tag ist grau, aber kein Regen. Am Nachmittag läuft Paul rüber in die alte Marina um bei Ben nachzufragen, wo unser Ersatzteil aus Frankreich bleibt. Er kommt zurück und meldet, unser Paket sei im Flugzeug unterwegs….Wir warten!
Donnerstag, 27. Oktober 2016: La Réunion Und wir warten immer noch…. Paul „muss“ wieder laufen gehen, um seine Knochen zu bewegen. Ich recherchiere inzwischen am Compi über Südafrika.Paul meldet, dass unser Paket scheinbar, vielleicht, eventuell, morgen hier ankommt!?!?!? Am Nachmittag kommt Ben höchstpersönlich vorbei um uns zu versprechen, dass er morgen Freitag, sobald unser Paket da sei, zu uns zum arbeiten komme. Er bringt das Vorsegel mit, das wir ihm zum Nähte nachnähen gegeben haben. Gegen 16h30 kommen Dominique und Vincent überraschend zu Besuch. Nachdem die beiden sich verabschiedet haben kommt Ludovic auf 1½ Biere zu uns. Er hat feine „bouchons“ mitgebracht. Kleine Teigbündel, gefüllt mit Poulet- oder Schweinefleisch. Er ist bis 20h hier. Das Hauptthema unserer Gespräche ist das Wetter und die Strömungen um nach Südafrika zu gelangen.
Freitag, 28. Oktober 2016: La Réunion Wir warten! Der Morgen ist fast schon vorbei und kein Ben in Sicht! Heute kommt die ARC-World hier in Le Port, im alten Hafen an. 16 Schiffe die in 15 Monaten (vom 9.1.2016-8.4.2017) von St. Lucia in der Karibik, organisiert rund um die Welt segeln um nach 48‘100 km wieder in St.Lucia anzulanden. Paul läuft wieder einmal rüber zum alten Hafen um sich die Langeweile zu vertreiben. Am Nachmittag geht er zur Bank um Geld zu holen, damit wir Ben bezahlen können. Endlich, um 16h20 kommt Ben mit seiner Assistentin Dorian und sie machen sich sofort an die Arbeit. Paul kommt etwa eine ½ Stunde später dazu und hilft kräftig beim montieren der neuen Rollanlage für das Vorsegel mit. Er regt sich enorm auf über die Arbeitsmethode von Ben und vor allem, dass er kein richtiges Werkzeug hat, und dieses noch in einem Plastiksack. Paul muss ständig wieder Werkzeug aus unserenBeständen herausholen. Einer von Paul‘s Schraubenziehern wird von Ben im Wasser versenkt. Gegen 18h30 ist die meiste Arbeit erledigt und Ben und Dorian sitzen noch bei einem Bier bei uns.
Samstag, 29. Oktober 2016: La Réunion Um 7h45 verlässt unser kanadischer Nachbar, ein Einhandsegler, seinen Platz, um nach Südafrika zu segeln. Wir helfen ihm beim Ablegen. Kurz nach 9h kommen Ben und Dorian um die restlichen Arbeiten zu erledigen. Ich laufe inzwischen rüber zum alten Hafen, ins Marinabüro, um dort mitzuteilen, dass wir am Dienstag, 1.November, La Réunion verlassen wollen. Jerôme faxt diese Mitteilung sofort an den Zoll, damit diese zu gegebener Zeit kommen, um uns auszuklarieren. Ich bezahle die Liegegebühren bis zum 31.Oktober (40 Tage) und kehre zur MABUHAY zurück. Als ich hier eintreffe ist das Vorsegel oben und die Arbeiten abgeschlossen. Ufff, endlich! Paul mach sich sofort ans Schiffschrubben, während ich dies schreibe. Alles glänzt! Am Nachmittag werkeln wir allerlei herum und gegen Abend ist Ludovic auf ein Stündchen bei uns. Ihm scheint es bei uns gut zu gefallen.
Sonntag, 30. Oktober 2016: La Réunion Wir spazieren bei schönstem Wetter zur Bäckerei und trinken dort Kaffee/warme Schoggi und essen ein Croissant/Pain au chocolat dazu. Diese Bäckerei läuft wie verrückt. Ständig steht eine Kolonne von Leuten an, um etwas zu kaufen. Die haben sogar am Sonntag von 06h – 19h30 geöffnet. Gemütlich geht es wieder zurück zur MABUHAY. Es ist etwa 10h30 als ich mich an den Laptop setze. Wir haben ein e-mail von der „Mares“ erhalten. Einer seiner beiden Motoren wird wieder heiss und Mario erbittet Rat von Paul. Ausserdem möchte er die Mailadresse von Mechaniker Andrea (einem Italiener), der ihm die Motoren repariert hat. Paul macht sich sofort zu Fuss auf den Weg in den alten Hafen um zu schauen, ob die Mailadresse aussen an der Werkstatt angeschrieben steht. Heute ist Sonntag und natürlich sind alle Werkstätten geschlossen! Nach ca. 1½ Stunden ist Paul zurück, mit der mailadresse von Andrea. Nach dem er jede Ausrede gefunden hat, das Projekt noch ein wenig hinauszuschieben und zu verzögern, macht sich Paul endlich daran, die Tauchausrüstung auf den Rücken zu schnallen um das Unterwasserschiff und den Propeller vom Bewuchs zu befreien. Ich kann ihn und seine Verzögerungstaktik ja schon verstehen, das Wasser ist scheinbar sehr kalt. Um 19h treffen wir uns mit Dominique, Vincent, Florence, Boris, Ludovic und Clara im Restaurant „Boucanier“ zum Abendessen. Wir sind eine lustige Gruppe und das Essen wie immer gut. Zum Abschied schenkt uns „Madame Boucanier“ sogar noch eine Flasche mit Rum arrangé.
Montag, 31. Oktober 2016: La Réunion Heute haben wir sehr viel zu tun. Brot backen, Badezimmer putzen, Wäsche waschen, Wasser auffüllen, einkaufen gehen usw. Phhh… jetzt sind wir aber echt überrascht! Drei Leute vom Zoll waren eben jetzt, 16h20 hier , um uns in 2 Minuten auszuklarieren. Die zwei von mir schon ausgefüllten Formulare angeguckt, jedem von uns einen Stempel in den Pass geknallt, fertig! Das ist Weltrekord, das hatten wir noch nie! Morgen wollen wir ja los, nach Südafrika! Wir rechnen mit 10 – 12 Tagen unterwegs und wir haben ziemlichen Respekt vor dieser Strecke. Ob wir Neptun wohl die Flasche Rum arrangé spendieren sollten?
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