2016-09-22

La Réunion Teil 1

22.9. - 30.9.2016

Amtssprache: Französisch
Hauptort: Saint-Denis
Fläche: 2.503,7 km²
Einwohnerzahl: 833.944 (1. Januar 2012)
Bevölkerungsdichte: 333,1 Einwohner / km²
Gemeinden: 24
Präfekt: Dominique Sorain
Währung: Euro (EUR)
Zeitzone: UTC+4

La Réunion ist eine Insel im Indischen Ozean, die politisch ein Übersee-Département sowie eine Region Frankreichs bildet und damit zur Europäischen Union gehört.

Réunion liegt knapp 700 km östlich von Madagaskar und gehört mit dem 200 km entfernten Mauritius sowie Rodrigues zu der Inselgruppe der Maskarenen. Sie ist in ihrem Umriss nahezu oval und hat einen Durchmesser von 50 bis 70 km.
Die Insel ist vor etwa drei Millionen Jahren entstanden, als der Vulkan Piton des Neiges aus dem Indischen Ozean aufstieg. Eine Vulkankette, deren höchste Gipfel der Piton des Neiges (3070 m) und der noch aktive Piton de la Fournaise (2631 m) sind, verläuft quer über die ganze Insel. Im Inneren von La Réunion befinden sich ausserdem drei Talkessel, die Cirques Salazie, Cilaos und Mafate. Letzterer ist sehr abgelegen und nur zu Fuss oder per Hubschrauber zu erreichen.

Der Piton de la Fournaise zählt mit mehr als einer Eruption pro Jahr zu den aktivsten Vulkanen der Welt und steht daher unter permanenter Überwachung. Da der aktive Vulkan im Westen an den Piton des Neiges grenzt, fliesst seine Lava immer in Richtung Osten, hinunter zum Indischen Ozean. Die bisher gravierendsten Ausbrüche:
1998 wurden rund 1000 Beben pro Stunde gemessen.
2007 spie der Vulkan so viel Lava, dass erneut die Umgehungsstrasse überflossen wurde und die Insel um einige Quadratkilometer wuchs.
Am 9. Dezember 2010 fand ein vorerst letzter, mehrtägiger kleinerer Lavaausbruch statt.
Im 2016 ein Ausbruch vom 11.-18.September!!! Wir kommen am 22.September hier an….

Die Ostküste ist sehr regenreich, die Westküste weist teilweise ein Steppenklima auf.
Die Durchschnittstemperatur an der Küste beträgt im Sommer (Dezember bis März) 30 Grad Celsius. Im Winter werden 20 Grad Celsius gemessen. In der Höhe kann die Temperatur bis auf 15 Grad sinken.

Zyklone: Jährlich entstehen im Indischen Ozean etwa zwölf Zyklone, die im Schnitt drei Wochen lang anhalten. Jedoch längst nicht alle treffen auf die Insel. Die Zyklone können La Réunion insoweit gefährlich werden, weil sie viel Wind, Regen und hohen Seegang mit sich bringen. Im Zentrum eines Zyklons beträgt die Windgeschwindigkeit bis zu 300 km/h.
Meteorologen verfolgen ständig die Bewegungen auf dem Meer rund um die Insel und geben entsprechende Warnungen heraus, falls Gefahr besteht. Gefahrstufe Orange bedeutet, dass in den nächsten 24 Stunden Gefahr besteht. Schulen werden geschlossen, aber das wirtschaftliche Leben läuft normal weiter.
Alarmstufe Rot wird bei sofortiger Gefahr einige Stunden vorher ausgegeben. Es ist strikt verboten, sich draussen oder gar in den Bergen oder am Meer aufzuhalten.
Nach dem Zyklon gibt es eine so genannte Phase der Vorsicht. Der Zyklon zerstreut sich, aber es bleiben immer noch Risiken für die Bevölkerung. Die wirtschaftlichen Aktivitäten werden wieder aufgenommen, Schulen bleiben noch geschlossen.

Die grössten Zyklone in der Geschichte der Insel waren:
1733: Zwei Schiffe sanken aufgrund des starken Seegangs.
1806/07: Sehr starke Regenfälle betrafen die Insel und zerstörten sogar die Kaffeeplantagen an der Westküste.
1932: Ein sehr kleiner, aber sehr aggressiver Zyklon, der hauptsächlich an der Westküste wütete, kostete 90 Menschen das Leben.
1948: Einer der gefährlichsten Zyklone der Geschichte. Zu verzeichnen waren 165 Tote, viele zerstörte Häuser und eine langandauernde Wirtschaftskrise. Die geschätzte Windgeschwindigkeit belief sich auf über 300 km/h.
1980: Zyklon Hyacinthe war zwar nicht so stark, brachte aber starke Regenfälle mit sich, die Erdrutsche verursachten. Man zählte 25 Tote.
1989: Zyklon Firinga, der überwiegend im Süden wütete, kostete durch starken Wind und viel Regen sieben Menschen das Leben.
2002: Zyklon Dina betraf besonders den Norden der Insel. Einige Hausdächer sowie die hochgelegene Radaranlage der Armee wurden zerstört. Dank der meteorologischen Aufzeichnungen konnten früh genug Warnungen herausgegeben werden, so dass keine Menschenleben betroffen waren. Es wurden Windgeschwindigkeiten von über 250 km/h gemessen, 300 km/h geschätzt.
2007: Zyklon Gamede streifte mit 300 km Abstand die Insel, davon betroffen war besonders der Norden. Es dauerte einige Wochen, bis die durch den starken Seegang und den vielen Regen verursachten Schäden beseitigt waren. Innerhalb von vier Tagen fielen 4869 mm Niederschlag an der Wetterstation am Cratère Commerson und stellten so einen neuen Regenweltrekord für die 96-Stunden-Zeitspanne auf.
2013: Zyklon Dumile zog am 3. und 4. Januar knapp an der Insel vorbei. Schwere Niederschläge zusammen mit dem Sturm haben die Infrastruktur schwer beschädigt. Strassen waren längere Zeit unpassierbar, einige Orte waren mehrere Tage ohne Strom. Dumile erreichte die Kategorie 1 auf der Saffir-Simpson-Skala.

Ökologie
Der grösste Teil der Insel wird landwirtschaftlich genutzt oder ist von Menschen besiedelt. Ein Drittel der Insel ist noch von einheimischen Pflanzen bewachsen, gut 800 Endemiten sind bekannt. Durch die Einfuhr europäischer Tierarten wie Ratten, Katzen, Hunde und Schweine sind auf Réunion einige Tierarten wie der Dodo ausgestorben. Vor der Besiedlung lebten zahlreiche Schildkröten auf der Insel. Nachdem man sie im letzten Jahrhundert ausgerottet hatte, kehren sie nun langsam von den Nachbarinseln zurück und legen ihre Eier in den Sand der geschützten Strände.
Auf einer Fläche von rund 1750 km² wurde im März 2007 ein Nationalpark auf Réunion gegründet. Er ist sehr vielfältig und bietet alpines Berggelände, Hochebenen, Urwald, Flüsse und Sandstrände.

Die Meeresfauna um Réunion umfasst mehrere Korallenarten und eine reiche Fischwelt im offenen Ozean. Die Flachwasser- und Saumriffe sind stark bedroht und einer strikten, gestaffelten Nutzung unterworfen. Im flachen Wasser der Insel leben Seesterne, Krabben, Einsiedlerkrebse, Kofferfische, Schmetterlingsfische und Doktorfische. Jenseits der Korallenriffe entlang der Riffkanten sowie im offenen Meer leben Barsche, Meeresschildkröten, Rochen, Thunfische, Speerfische und Haie.



Bevölkerung: Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war Réunion unbewohnt. Im Zuge der französischen Kolonialisierung kamen französische Siedler auf die Insel, die für die Plantagenwirtschaft (Bourbon-Vanille, Zuckerrohr) Sklaven aus Madagaskar, Ostafrika und Indien dorthin verschleppten. Mit dem Ende der Sklaverei auf Réunion 1848 erhielten ca. 60.000 freie Sklaven den Status der ca. 35.000 Bürger. Billige Arbeitskräfte für die Landwirtschaft wurden nunmehr aus Indien, Afrika und China angeworben. Die Nachkommen der einstigen kolonialen Siedler und Sklaven werden zusammen als Kreolen (créoles) bezeichnet.

Aus Madagaskar und Ostafrika stammende Menschen werden Cafres genannt, die später angekommenen Inder, je nach Glaubensbekenntnis Zarabes (sunnitische Muslime aus Gujarat) oder Malbars (Tamilen, Hindus und Christen). Die Sinoi kamen einst aus China, die P’tits blancs oder Yabs sind Abkommen verarmter französischer kolonialer Siedler, die grands blancs Abkommen der französischen Grossgrundbesitzer. Mit diskriminierendem Beigeschmack werden die aus Frankreich kommenden bzw. stammenden Franzosen als Les Zoreils bezeichnet. Häufiger wird daher das neutrale Les Métros genutzt, das auf die „Metropole“, das europäische Frankreich, anspielt.

Die grosse Mehrheit der Bevölkerung bekennt sich zum Christentum, überwiegend zum römisch-katholischen Glauben (86 %), unter den Indern gibt es Hindus und Muslime, unter den Chinesen Buddhisten. Der Hang zum Aberglauben ist sehr gross.

Geschichte :Der portugiesische Seefahrer Pedro Mascarenhas landete am 9. Februar 1507 in La Réunion.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurde die spätere Île de La Réunion zur Zwischenstation englischer und niederländischer Schiffe, die nach Indien unterwegs waren. Schliesslich landeten Franzosen auf der Insel, die sie 1640 im Namen des Königs Ludwig XIII. zu einer französischen Besitzung erklärten: Der König stammte aus dem Adelsgeschlecht Bourbon und folglich wurde die Insel Île Bourbon (Bourbon-Insel) getauft. Die ersten dauerhaften Siedler liessen sich um 1665 nieder. Am 19. März 1793 wurde die Insel im Zuge der Französischen Revolution in La Réunion umbenannt. An den alten Namen erinnert nur noch die Bourbon-Vanille.
1946 wurde Réunion ein französisches Überseedépartement (département d’outre-mer) und 1982 auch eine französische Überseeregion.

Wirtschaft:Wichtigster Wirtschaftszweig ist noch immer die Landwirtschaft, vor allem die Produktion von Rohrzucker und Rum, daneben verschiedener Früchte, beispielsweise Bananen, Ananas, Litschis und Vanille. Allerdings ist La Réunion wirtschaftlich stark vom Mutterland Frankreich und von der EU abhängig.

Der Tourismusentwickelt sich langsam, steht aber weiter im Schatten von Mauritius, das über mehr Badestrände verfügt und wegen der weiter verbreiteten englischen Sprache von nicht-französischen Touristen bevorzugt wird. Reisende kommen vor allem aus dem europäischen Frankreich, Mayotte und Mauritius und konzentrieren sich auf Wander- oder Sporturlaub. Die Saumriffe sind stark bedroht, einer reglementierten, strikt gestaffelten Nutzung unterworfen und - zonal eingeschränkt - Ziel von Sporttauchern. Seit August 2010 sind im Inneren der Insel die Vulkanlandschaften und Cirques, insgesamt etwa 40 % der Fläche der Insel, als UNESCO-Weltnaturerbe klassifiziert.

ArbeitslosigkeitDie Arbeitslosenquote belief sich 2008 auf mehr als 30 % und stellt damit die höchste Arbeitslosenzahl Frankreichs dar. Noch zehn Jahre zuvor betrug die Rate 40 %. Zudem lag 2012 die Jugendarbeitslosigkeit auf der Insel bei ca. 60 %.

Verkehr:1878 wurde mit dem Bau einer meterspurigen Eisenbahnlinie zwischen Saint-Benoît und Saint-Pierre über Saint-Denis begonnen und diese 1882 mit 127 km Streckenlänge in Betrieb genommen. In den 1960er-Jahren wurde sie stillgelegt.

Hauptverkehrslinie der Insel ist die Ringstrasse, welche die grössten Siedlungen entlang der Küste miteinander verbindet. Die geographisch bedingte Konzentration des Verkehrs auf diese Ringstrasse führt zusammen mit der hohen Autodichte zu grossen Verkehrsproblemen.

Im Nordwesten und im Süden ist die Strecke zweispurig ausgebaut und zum Teil auf einem künstlichen Plateau vor der Steilküste angelegt. Um die alltäglichen Verkehrsstaus zu entspannen, wird zwischen dem Westen und dem Süden der Insel eine weitere, vierspurige Trasse gebaut. Diese Strasse soll streckenweise überdacht und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet werden.Mit Kosten von über einer Milliarde Euro gilt diese Konstruktion als eine der teuersten Strassenbauten der Europäischen Union.

Da Réunion ein französisches Überseedepartement ist, ist der Euro dort offizielles Zahlungsmittel. Aufgrund der Lage von Réunion in der Zeitzone MEZ +3 war die Insel der erste Punkt auf der Erde, wo am 1. Januar 2002 offiziell mit dem Euro eingekauft werden konnte.

Donnerstag, 22. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets 136,2 sm
gestern Abend hatten wir einen ganz tollen Sonnenuntergang und danach einen traumhaft schönen Sternenhimmel. Aber die Nacht ist sehr kalt. Wir müssen uns ganz schön einmummeln, um nicht zu frieren. Morgens um 05 h ruft uns die La Réunion Port Control auf Kanal 16 an und teilt uns mit, dass man uns später nochmals kontaktieren wolle, um uns die Erlaubnis zur Einfahrt in den Hafen von Le Port zu geben. Wegen der Maul-und Klauenseuche in Mauritius werde die MABUHAY vom Zoll inspiziert.
Wir hatten eine sehr gute und zügige Fahrt bis La Réunion. Zwar war es ein wenig schaukelig, wir haben beide nicht sehr viel geschlafen, aber trotzdem eine schöne Fahrt. Wir hatten immer zwischen 12–20 Knoten Wind, aus der richtigen Richtung.
Genau 24 Stunden seit der Abfahrt in Mauritius erreichen wir die Insel La Réunion, den Ort Le Port, und machen in der Marina Les Galets am Ponton C, Platz 3 fest. Nun sind wir also in Frankreich, dem südlichsten Punkt der EU! Angelique, die Marina-Angestellte, hilft uns beim Anlegen. Wir dürfen das Schiff nicht verlassen, nicht mal auf den Steg stehen. Wir liegen kaum fest, kommt schon der Zoll. Vier (4) Zöllner, zwei Frauen und zwei Männer, alle in schusssicheren Westen. Eine Frau und ein Mann kommen an Bord. Sie erledigen sofort unsere Einreise mit den Stempeln im Pass. Danach erklären sie uns, dass wegen der Maul-und Klauenseuche die MABUHAY untersucht werden müsse. Und das machen die beiden ziemlich gründlich. Sie schauen sogar in den Motorenraum. Alle frischen Sachen wie Fleisch, Würste, Gemüse, Früchte und alle Milchprodukte werden konfisziert. Wir waren durch ein Mail von der „Mares“ darauf vorbereitet und haben darauf geachtet, nicht viel davon im Schiff zu haben. Ausser zwei Äpfeln, einer Knolle Knoblauch, einem Nature Joghurt und einer geschlossenen Dose (!) Schweinefleisch hat man uns nichts weggenommen. Im Kühlschrank lag genau die gleiche Dose, aber die ist noch da. Der Müll wird mitgenommen und verbrannt. Übrigens hat das kostbare Papier, das wir beim Zoll von Mauritius so mühsam erhalten haben, hier keinen interessiert...

Nachdem die Zöllner weg sind, will Paul sofort das Schiff abspritzen, um es vom Salz zu befreien. Dabei platzt unser zweiter grüner Schrumpfschlauch, wegen enormem Wasserdruck.
Wir freuen uns gewaltig über das frische Baguette, das Laura von der „Mares“ uns bringt. Später am Nachmittag sind wir auf der „Mares“ zum Kaffee und Tee oder Bier zu Besuch. Natürlich haben wir wieder sehr viel zu tratschen und es wird ziemlich spät (18h30), so dass keiner mehr Lust hat, etwas zu kochen. Wir laufen zu fünft zu einem Restaurant eines Franzosen aus dem Baskenland. Hier essen wir ein Menü, das scheinbar der Sternekoch Paul Bocuse „erfunden“ hat. Rindfleisch mit Tomaten und Pilzen in einer feuerfesten Form, mit Käse überbacken. Mario und Paul finden es sei wie „Suure Mocke“. Auf jeden Fall ist es köstlich! Den Gute Nacht Trunk gibt es auf der MABUHAY.

Freitag, 23. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Wir liegen jetzt im neuen Marinabecken (genau vor einem Jahr eingeweiht) sehr sicher und ruhig. Und: wir können es selber fast nicht glauben, wir liegen direkt neben der „Illusión“ dem spanischen Schiff, das wir wegen dem verlorenen Ruder sehr mühsam von den Malediven bis nach Rodrigues begleitet haben. Soledad und Julio sind aber nicht da, sie sind immer noch in Spanien (Lanzarote).
Den Morgen nutzen wir, um ein wenig herum zu kramen und um die MABUHAY aufzuräumen. Das Wetter ist schön und wir haben das Gefühl, es ist hier ziemlich wärmer als in Mauritius.
Um 12h fahren wir, Mario, Laura, Paul und ich mit dem Mietauto von „Mares“ zum Schwimmbad. Ich will nicht schwimmen gehen und schaue mir ein wenig die Gegend am Meer an. Nach genau einer Stunde haben die Drei fertig geschwommen und Mario zeigt uns nun ein paar wichtige Sachen in Le Port. Tourismusbüro (leider geschlossen über Mittag) den Supermarkt Leader Price (auch geschlossen über Mittag) usw. Danach fahren wir zum alten Marinabecken, wo sich die Läden für Schiffszubehör befinden. Wir finden hier die neue Batterie für unsere Icom-Handfunke und kaufen sie sofort. In Mauritius haben wir drei (3) Monate vergeblich darauf gewartet, obwohl sie angeblichfür uns bestellt wurde…. In einem anderen Geschäft kaufen wir eine neue Messinguhr, weil die alte ihren Geist aufgegeben hat (Batterie ausgelaufen). Wir sind richtig froh, etwas von unserer „to do-Liste“ streichen zu können. Wir fahren zurück zu unseren Schiffen und Mario und Laura steigen aus. Wir dürfen das Auto benützen um beim Jumbo einzukaufen. Wir verfahren uns total. Wir finden zwar den Jumbo, aber nicht den von Le Port, sondern den von Savanna. Aber egal, wir kaufen das Nötigste ein, Eier, Butter, Früchte, Salat, Gemüse, da wir ja nichts Frisches mehr an Bord haben. Ausserdem kaufen wir einen neuen 20 m langen Gardena-Schlauch, der 22 Bar Druck aushält! Der hat eine Garantiezeit von 12 Jahren!!! Dabei müssen wir feststellen, dass die Preise hier doch um einiges höher sind als in Mauritius.

Samstag, 24. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Paul richtet den neuen Schlauch ein und fängt danach an, das alte Holz der Fussreling zu schleifen.
Ich schreibe unterdessen an meinen Berichten herum. Danach suche ich lange und krampfhaft im Internet nach einer neuen Wetterstation. Unsere Alte (die Wetterstation!) ist nicht ozeantauglich und vor allem nicht zuverlässig.
Paul schleift den ganzen Nachmittag auf den Knien, bis er fast nicht mehr laufen kann. Um 17h kommt Mario zu uns auf ein Feierabend-Bierchen.

Sonntag, 25. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Der Skipper kann es nicht lassen. Weil er an einem Sonntag nicht mit der Schleifmaschine herumlärmen will, wäscht er halt das Schiff. Um 14h dürfen wir mit den „Mares“ zum Wasserfall „Les Aigrettes“ bei St.Gilles mitfahren. Wir parkieren das Auto am Strassenrand und laufen dann bis zum Wasserfall. Das ist zum Teil für Paul wieder eine grosse Herausforderung, müssen wir doch ein ganzes Stück neben einem kleinen Kanal auf einer etwa 30 cm breiten Betonmauer laufen. Links der Kanal, rechts ein steil abfallendes Tobel. Paul muss sich höllisch konzentrieren um das zu bewältigen. Der Wasserfall ist wunderschön. Laura, Esther und Mario schwimmen in dem eiskalten Wasser. Von hier fahren wir ins Städtchen St. Gilles, schauen uns den kleinen Hafen an und spazieren ein wenig herum. Nachdem Paul allen eine Magnum gespendet hat, machen wir uns wieder auf den Heimweg. Das war echt ein gemütlicher Nachmittag.

Montag, 26. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Es ist 7h50 als wir bei der „Mares“ ankommen. Laura instruiert mich, wie ich in den nächsten 11 Tagen ihre 14 Pflanzen begiessen soll. Mit dem Renault Megan Mietauto, einer uralten Karre, die aber ihren Zweck sehr gut erfüllt, fahren wir mit Mario, Esther und Laura nach St.Denis zum Flughafen. Um 9h sind wir da und die drei Reisenden können sofort einchecken. Danach trinken wir alle noch einen Kaffee und verabschieden dann die Drei. Sie fliegen für 1½ Wochen nach Madagaskar. Paul und ich übernehmen das Auto und fahren auf unendlich vielen Kurven über La Montagne nach St. Bernard und La Possession zurück nach Le Port. Hier essen wir in einem Restaurant das Tagesmenü und kehren zur MABUHAY zurück. Nach einer Siesta nehmen wir wieder das Auto und fahren rüber zum alten Hafenbecken. Wir bestellen in einem Laden den digitalen Barometer, den uns Mario so sehr empfohlen hat (Marke Vion aus Frankreich). Wieder zurück auf der MABUHAY, gibt es zum Kaffee eine Riesencrèmeschnitte….
Am Abend, wir sind kaum im Bett, springt plötzlich eine rot/weisse Katze auf Paul‘s Bett und lässt sich gemütlich und häuslich neben seinem Kopf, auf seinem Kopfkissen nieder. Er haut der Katze zünftig eins auf die Ohren, damit diese nie mehr kommt. Diese Katze und eine dreifärbige gehören einer Franzosenfamilie auf einem Segelschiff. Am letzten Donnerstag, wir waren kaum am Steg festgemacht, war die rot/weisse schon bei uns in Bord. Wir haben sie sofort wegspediert. Wir mögen ja Katzen sehr, aber nicht fremde Katzen in unserem Schlafzimmer, auf unseren Kopfkissen!

Dienstag, 27. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Um 9h30 kommt Patrick, der Elektriker. Er kontrolliert mit seinen Messgeräten, warum wir so viele Anoden benötigen. Nach etwa einer Stunde ist alles durchgemessen, aber er findet kein besonderes Problem an der MABUHAY. Kaum ist Patrick wieder weg, kommen drei junge Frauen zu uns an Bord. Eine davon ist Angelique, die nette Frau von der Capitanerie. Die beiden anderen sind Studentinnen, die im Auftrag der Stadt Le Port bei den Seglern eine Umfrage über den neuen Hafen machen müssen. Übrigens wurde dieser neue Hafenteil zu einem grossen Teil (60%) von der EU finanziert.
Am Nachmittag schleift Paul wieder an der Fussreling, bis er ½ K.O. ist.

Mittwoch, 28. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Es ist 8h15 als wir zum Markt laufen. Der liegt beim Tourismusbüro und bei der grossen Kirche von Le Port. Wir kaufen Gemüse und Früchte ein, die uns hier besser gefallen als die von den grossen Supermärkten und dazu sind sie erst noch günstiger. Ich leiste mir eine neue Bluse für ganze 3 €uros! Zurück auf der MABUHAY macht sich Paul sofort wieder hinter die Schleifarbeit am Holz. Es wird sehr schön. Aber es ist heute sehr heiss und der Schweiss läuft ihm in Strömen herunter.
Am Nachmittag, nachdem sich der Schleifer geduscht und ein wenig erholt hat, fahren wir rüber zum alten Hafenbecken und besuchen Dominique und Vincent auf ihrem Katamaran „Dreamwaever“. Wir tauschen unsere Madagaskar-Erfahrungen aus und nach einem Kaffee verlassen wir die beiden Franzosen um im „Leader Price“ einen kleinen Einkauf zu tätigen.

Donnerstag, 29. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Heute ist wieder herumwerkeln angesagt. Wäsche waschen und aufhängen, Diesel auffüllen, Dieselfilter wechseln, Rostflecken entfernen usw. Es ist sehr heiss.

Freitag, 30. September 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Morgens um 6h40 fahren wir los zum Piton Maïdo (2190m hoch). Es hat Unmengen von engen Kurven, aber die Strasse ist tiptop, wir würden sagen in einem super Zustand. Um 8h sind wir dort oben und parkieren das Auto. Nun laufen wir bis zum Aussichtspunkt, von wo man in den „Cirque de Mafate“ hinunterblicken kann.

Der Cirque de Mafateist die nordwestliche Caldera des Piton des Neiges. Der Talkessel erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über etwa zehn Kilometer und in Ost-West-Richtung über etwa fünf Kilometer. Vom Gipfel Grand Bénare fallen die fast senkrechten Felswände über rund 1600  m ab. Der Cirque de Mafate ist die isolierteste Caldera in der Region, die nur zu Fuss oder per Hubschrauber zu erreichen ist. Die Versorgung der lokalen Ortschaften erfolgt heute hauptsächlich durch Hubschrauber, bis vor wenigen Jahren noch in hohen Masse zu Fuss, meistens über den Pass Col des Bœufs (1956  m), der auf einer gut ausgebauten Forststrasse vom Cirque de Salazie erreicht werden kann.
Seit August 2010 gehören neben dem Cirque de Mafate auch noch der Cirque de Salazie, der Cirque de Cilaos und der alles überragende Vulkan Piton des Neiges, die alle im Nationalpark Réunion liegen, zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Vom Kraterrand schaut man in den tiefen Talkessel hinunter und der Ausblick ist atemberaubend schön. Wir haben Glück, meistens kann man nicht ganz bis auf den Grund des Tales sehen, weil sich dort unten die Wolken sammeln. Aber heute ist die Sicht wunderbar. La Réunion ist ein Traum für Wanderer. Leider können wir zur Zeit keine grossen Wanderungen unternehmen, da Paul mit einem seiner Knie Probleme hat, vor allem wenn es bergauf oder bergab geht. Nach einer ganzen Stunde „Schauen“, fahren wir wieder ein Stück runter und trinken bei einem Stand heisse Schokolade. Da oben war es doch ganz schön kalt. Bei der Weiterfahrt möchten wir eine Geranium- Distillerie besuchen. Wir betreten den Laden, in dem schon 4 Personen anwesend sind und grüssen freundlich mit „Bonjour!“ Die Ladenbesitzerin nimmt absolut keine Notiz von uns. Wir schauen uns die Fläschchen und Döschen in dem Laden an. Es gibt Parfüm, Shampoo, Öle usw. usw. und sogar Essig aus Geranien. Als die Madame uns immer noch nicht beachtet, verlassen wir den unfreundlichen Ort wieder. Wir fahren die vielen Kurven bis nach St-Paul hinunter, wo immer am Freitag einer der schönsten und grössten Märkte von La Réunion stattfindet. Das schlimmste Problem ist, einen Parkplatz zu finden. Der Markt ist wirklich wunderschön und sehenswert. Es gibt vor allem Früchte, Gemüse und Souvenirs. Diese stammen vor allem aus Madagaskar. Auf den geflochtenen Stroh-Taschen und -Körben steht jetzt einfach „La Réunion“ drauf. Wir kaufen ein gegrilltes Huhn und dazu ein feines Brot und setzen uns auf eine Mauer am Meer um dieses Picknick zu vertilgen. Um 14h sind wir wieder zurück auf der MABUHAY.
Um 19h treffen wir uns mit Dominique und Vincent im Restaurant „Boucanier“ zum Abendessen. Es ist sehr gemütlich und angenehm draussen zu sitzen. Paul isst Saucisse mit Rougaille de Tomate, dazu Brot. Den Reis lässt er stehen. Dominique, Vincent und ich nehmen Poulet mit Pilzen, dazu Reis, eine Sauce mit weissen Bohnen, gemischten Salat und, ausser mir, alle Vanille-Glacé. Wir lassen es uns richtig gut gehen. Zum Schluss spendiert die Wirtin noch einen Rum arrangé.
... „Rougaille“ist eine Zubereitung aus Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer.„...



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