2016-08-29

Wieder zurück in Mauritius

29.08. - 21.09. 2016

Montag, 29.August 2016: Port Louis
Um 8h00 kommt tatsächlich Gerry vom Katamaran „Chaka“, der den Schaden an unserer Fussreling verursacht hat. Er schaut sich die Sache an und sagt:“no problem, Bertrand wird die Kosten für die Reparatur ganz bestimmt übernehmen! Xavier regelt das, er kommt vorbei.“
Der Katamaran „Chaka“ wird an den Katamaran vom Inder Sunil verlegt.
Wir rufen Franky an, den Schreiner, der schon bei uns gearbeitet hat und der immer noch die Reste von unserem Teakholz hat. Er will heute noch kommen und sich unser Problem anschauen. Um 12h45 ruft Xavier an, er habe heute keine Zeit um zu kommen, aber in etwa 30 Minuten komme Desiré und schaue sich den Schaden an, no problem!Wir warten……………………...

Dienstag, 30.August 2016: Port Louis
Wir haben gestern den ganzen Nachmittag vergeblich auf Monsieur Desiré und den Schreiner Franky gewartet. Heute morgen rufe ich wieder an. Den Xavier frage ich, wo denn sein Monsieur Desiré sei? Er ist total erstaunt, dass dieser gestern nicht zu uns gekommen ist. Gegen 10h kommt zuerst Monsieur Xavier und übergibt uns den Schiffsschlüssel. Dieser sei nebenan im Ankerkasten der „Flomaida“ für uns hinterlegt worden. Er habe erwartet, dass wir ihn am Sonntagabend angerufen hätten und dann hätte er uns gesagt wo der Schlüssel sei. Aber; seine Telefonnummer war IMSchiff, von Bertrand auf einem Zettel notiert, und lag auf dem Salontisch. Zum Glück hatten wir den Reseveschlüssel nach Madagaskar mitgenommen, sonst hätten wir nämlich den Zettel gar nicht finden können….
Also, dieser Monsieur Xavier schaut sich den Schaden an der MABUHAY an und sagt, Monsieur Bertrand habe gesagt, so was komme halt in einer Marina vor. Diese Aussage wollen wir nicht akzeptieren. Schliesslich hatte Bertrand die Verantwortung für die MABUHAY in unserer Abwesenheit. Und wir haben dafür 100€ bezahlt. Bertrand ist auch verantwortlich für die „Chaka“. Xavier sagt uns, Bertrand sei in Paris an der Boot-Show, er komme in drei Wochen wieder zurück. Er wolle ihm ein mail schreiben und fragen was zu tun sei. Kaum ist Xavier weg, kommt Franky, der Schreiner. Er schaut den Schaden an und will uns morgen Bescheid geben, ob das Teak-Holz das er noch von uns hat, reicht, um das Problem zu beheben. Wenn ja, wird die Arbeit nächste Woche ausgeführt, diese Woche habe er keine Zeit. Es sei natürlich auch klar, dass der Besitzer der „Chaka“ für den Schaden aufkommen müsse. Wir gehen zum Marinabüro und fragen, wer der Besitzer der „ Chaka“sei. Ja, warum wir denn das wissen wollen? Ich erkläre den Sachverhalt und nun geht ein grosses Palaver los. Einer der „Security-Männer“ nimmt einen Fresszettel und schreibt einen „Rapport“ darauf. Als Paul eine Kopie dieses „Rapportes“ haben will, wollen die Männer nix davon wissen. Wir sagen, dass wir doch etwas für die Versicherung in der Hand haben sollten. Tja, da müssten wir halt zur Polizei gehen und die machen dann ein Protokoll. Der Besitzer der „Chaka“ sei Monsieur Bertrand, sagt man uns, er bezahle die Marinarechnungen. Das Ganze Palaver dauert über 50 Minuten und war für absolut NICHTS.
Wir gehen zum Supermarkt um endlich etwas Essbares einzukaufen. Ist doch unser Kühlschrank immer noch total leer. Unterwegs überlegen wir uns, ob wir wirklich zur Polizei wollen. Ich bin der Meinung, dass wir zuerst versuchen sollten, das Problem friedlich mit Bertrand zu lösen. Aber wie, er ist in Paris?

Mittwoch, 31.August 2016: Port Louis
In der Nacht hat es geregnet. Mehr oder weniger warten wir jetzt wieder. 1. auf die Antwort von Bertrand aus Paris. 2. auf den Schreiner Franky, der uns sagt, ob das Teakholz, das er noch von uns hat, für die Reparatur reicht und wann genau er die Arbeit erledigen will. Am Nachmittag geht Paul in den Supermarkt um einen Rucksack voll Getränke zu kaufen. Ich schreibe unterdessen fleissig am Madagaskar-Bericht.
Freundlicherweise hören meine unzähligen Mückenstiche einer nach dem anderen langsam auf, so elend zu jucken. Paul behauptet zwar, dass das KEINE Mückenstiche sein können, so wie die (oder ich?) aussahen. Das sei eine Allergie gewesen. Aber wieso hatte ich dann die Allergie „nur“ an den Armen und Beinen und ein paar auf dem Rücken? Ich hatte nichts im Gesicht, Hals Brust und Bauch?

Donnerstag, 1.September 2016: Port Louis
Wir warten! Ich rufe Franky an und er sagt, ja, er melde sich in etwa einer Stunde. Um 10h30 nehmen wir einen Bus und fahren zum Schiffszubehörladen. Paul will Schrauben und grosse Unterlagsscheiben kaufen, damit wir sie haben, falls die Reparatur am Holz irgendwann doch noch vorgenommen wird. Den Rest des Tages sind wir wieder an Bord um zu warten. Franky meldet sich nicht! Paul füllt ca. 12 Liter Diesel in den Tank.

Freitag, 2.September 2016: Port Louis
Um 9h rufe ich Franky an. Er antwortet nicht, ich spreche auf die Combox. Wir warten. Ich bearbeite den Madagaskar-Bericht.
Gegen 16h trudelt die „Mares“ mit Esther, Laura und Mario von der Grand Baie kommend, hier ein.
Um 18h sind wir alle zusammen im „Sunset“ bei Pizza, Pasta, Lasagne und Co. Es ist kalt und wir verlegen unsere Plätze von draussen nach drinnen. Alles ist gut, nur die Salatsauce schmeckt irgendwie „chemisch“! Wir müssen zweimal sagen, ob man die „Musik“ ein wenig leiser stellen könnte. Wir haben uns gegenseitig sehr viel zu erzählen und es wird ein gemütlicher Abend, den wir auf der MABUHAY noch bei einem Glas mauritischen Rotwein ausklingen lassen.

Samstag, 3.September 2016: Port Louis
Es ist ziemlich bewölkt und es weht ein kühler Wind. Gegen 10h30 verlässt die „Mares“ Mauritius um nach La Réunion zu segeln. Wir bleiben hier und warten auf Franky und Bescheid von Bertrand aus Paris.

Sonntag, 4.September 2016: Port Louis
Am Morgen machen wir einen kurzen Spazierganggang zum Markt um Früchte und Gemüse einzukaufen. Mir fällt heute wieder auf, wie dieses Mauritius ein Multikultiland ist. Besonders die Inderinnen sind immer so schön angezogen mit ihren bunten Saris. Am Abend machen wir einen kleinen Hafenspaziergang. Ich war den ganzen Nachmittag am Computer mit texten und Fotos bearbeiten beschäftigt. Paul findet, ich müsse jetzt ein wenig auslüften. Es ist schönes Wetter.

Montag, 5.September 2016: Port Louis
Heute wollte Franky mit der Arbeit an der Fussreling der MABUHAY beginnen. Um 9h15 hat sich hier noch niemand gezeigt und so rufe ich zum x ten Mal bei Franky an. Er verkündet mir ohne zu zögern, dass sie am nächsten Freitag kommen werden, er habe sehr viel Arbeit. Ich schnappe nach Luft! Aber er meint, das sei versprochen. Tja, er hatte auch versprochen heute zu kommen!

Dienstag, 6.September 2016: Port Louis
In der Nacht hat es geregnet. Es ist knapp nach 9h00 als plötzlich Schreiner Franky mit seinem Arbeiter Fanu da steht. Wir sind soeben mit frühstücken fertig geworden. Die beiden machen sich sofort an die Arbeit, ohne ein einziges Wort der Erklärung, wieso jetzt heute und nicht am nächsten Freitag. Wir sind platt. Paul muss in aller Eile Werkzeug hervor kramen um die Relingsstützen abzuschrauben. Gestern hätte er dazu jede Menge Zeit gehabt, um das in Ruhe zu erledigen. Hat er doch gestern den ganzen Tag in einem spannenden Krimi gelesen.
Nach einer Stunde sind die 3 Hölzer abgelöst und Franky nimmt sie als Muster für die Neuen mit. Franky und sein Helfer haben ausser einer Akkubohrmaschine KEIN Werkzeug dabei. Gott sei Dank ist Paul so gut ausgerüstet. Nachdem die beiden weg sind, ist Paul damit beschäftigt, die Reste des alten Klebstoffes zu entfernen und die Schrauben der Klampen tiptop zu putzen.
Am Nachmittag geht er einkaufen (ihm ist langweilig, weil ich so lange am Compi sitze). Aber er kommt unverrichteter Dinge zurück. Die Läden seien zu, er begegnet einer Hinduprozession mit dem Elefantengott Ganesh, es sei ein Indischer Feiertag.

Mittwoch, 7.September 2016: Port Louis
Ich mache einen Brotteig. In letzter Zeit essen wir fast kein Baguette mehr. Wenn es frisch ist, essen wir viel zu viel davon und irgendwie hält es dann aber nährwertmässig doch nicht lange an. Paul versucht es nochmals mit „Einkaufengehen“. Und diesmal klappt es so gut, dass er sogar zweimal geht. Um 11h kommt einer der Marinaaufseher und teilt uns mit, wir müssen die MABUHAY an einen anderen Platz verlegen. Die vier vordersten Plätze müssten frei gemacht werden. Wir gehen zur “Indigo“ ein 61 Fuss-Schiff und fragen ob wir bei ihnen längsseits gehen dürften. Die amerikanische Madame hat tausend Ausreden, sie will uns nicht! Also fragen wir Keith den Engländer/Australier/Singapurer (er sagt er habe alle diese Pässe), dieser ist sofort einverstanden mit uns. Zuerst helfen wir der kanadischen „Whistler“ mit Mim (Thailänderin) und Eric (Kanadier) ihr Schiff zu verlegen und danach helfen die beiden uns, die MABUHAY auf die andere Seite des Marinabeckens an den Katamaran „Rumpelteazer“ von Keith zu legen. Wir laden die drei auf 17h zu uns auf ein Bier und Snacks ein. Es ist eine gemütliche Runde, die wir mit viel plaudern erst nach drei Stunden auflösen.

Donnerstag, 8.September 2016: Port Louis
Es ist herrlich warmes Wetter. Paul jammert zwar schon, wie heiss es morgens um 8h schon wieder sei. Für mich ist das genau richtig. Paul macht sich mit der Sackkarre nochmals auf den Weg zum Supermarkt um die schweren Getränke einzukaufen. Ich bleibe an Bord und schreibe Bericht während die Waschmaschine läuft.
Heute erfahren wir zufällig, dass Bertrand gar nicht in Paris an einer Boot Schau ist, sondern in Cannes an einer Boot Schau. Ich versuche wieder einmal vergeblich Xavier wegen dem Schaden an unserer Reling anzurufen.

Freitag, 9.September 2016: Port Louis
Ich rufe erneut bei Xavier an. Diesmal antwortet er. Er sagt, Bertrand werde uns nichtsan den Schaden am Holz unserer Fussreling bezahlen. So etwas könne in einer Marina passieren. Beide haben es nicht für nötig gefunden, uns darüber zu informieren. Elende Mafiabrüder!!!
Franky hatte uns hoch und heilig versprochen, heute Freitag zu kommen um das Holz an der MABUHAY zu montieren. Ich rufe um 9h an, um ihm mitzuteilen, dass wir an einem anderen Platz liegen. Um 12h30 rufe ich nochmals an, um zu fragen, wann er denn nun komme. Es ist nur seine Combox dran, auf die ich sprechen kann. Jetzt ist es 13h10 und weit und breit kein Franky zu sehen. Es ist zum k….en! Plötzlich, um 14h15, als wir schon längst nicht mehr daran glauben, steht Franky unverhofft mit Fanu da. Sie machen sich sofort an die Arbeit und arbeiten bis um 18h15. Ganz knapp, bevor es zu regnen anfängt, werden sie fast fertig. In einer Woche, am Samstag den 17.September will Fanu nochmals kommen, um das ganze Holz rundum die MABUHAY abzuschleifen, so dass danach alles gleich aussieht, das neue und das alte Holz. Eigentlich wollten wir nicht mehr so lange hier in Mauritius bleiben. Kaum sind die beiden weg, merkt Paul, dass Fanu vergessen hat, am Heck eine Holzleiste mit Sikaflex zu versiegeln.

Samstag, 10.September 2016: Port Louis
Wir gehen heute zusammen zum Supermarkt Shoprite einkaufen. Dort kaufen wir unter anderem ein frisch gegrilltes Huhn. Das gibt es zum Mittagessen mit Salat und Brot und es ist herrlich!
Am Nachmittag schrubbt Paul das Deck blitzblank.
Paul entdeckt plötzlich das Kochen. Immer öfter kocht er für uns das Abendessen, was sonst immer mein Job war. Wenn es ein Menü gibt, das er nicht weiss wie kochen, rüstet und bereitet er alle Zutaten vor. Mich freut das natürlich enorm!

Sonntag, 11.September 2016: Port Louis
In der Nacht hat es geregnet und auch am Morgen nach dem Frühstück regnet es ziemlich stark aber nicht sehr lange. Gegen 10h scheint schon wieder die Sonne und mit Sonne wird es auch sofort wieder warm. Wir helfen Mim und Eric nochmals, ihre „Whistler“ zu verlegen. Um 11h30 sind wir im Marinabüro und möchten einen Code für‘s Internet haben. Jeden Tag muss man wieder neu um einen Code bitten. Es dauert fast eine halbe Stunde und es ist niemand da, der ermächtigt ist, uns diesen Code zu geben. Ohne Code gehen wir jetzt zur Pferderennbahn. Dort findet heute ein Anlass statt den wir gerne sehen möchten. Die Veranstaltung heisst: „RED BULL CAR PARK DRIFT“. Um kurz vor 13h sind wir da. Ich meinte gelesen zu haben der Anlass beginne um 13h00. Aber auf meine Nachfrage bei den Parkwächtern sagt man uns: um 15h00 geht es los. Wir essen an einem Stand einen Döner und eine Portion Pommes Frites und danach laufen wir auf dem Gelände herum und versuchen so, die Zeit zu vertreiben. Endlich um 15h00 ist es soweit. 10 Autos, BMW, Nissan und Toyotas, fahren auf dem Parkplatz durch einen Parcours, wobei sie möglichst schnell sein müssen. Die Fahrer fahren wie die Verrückten und die Autos röhren und knattern und lassen möglichst viel Rauch und Gummi auf dem Platz zurück. Es ist ein Wahnsinn! Jeder Fehler wird von einer Jury vermerkt. Nach zwei Durchgängen werden vier Autos ausgeschieden. Nur die besten 6 Fahrer dürfen den dritten Durchgang absolvieren. Der Sieger darf am 9. Dezember am Finale in Oman teilnehmen. Es hat massenhaft Zuschauer, der Eintritt ist gratis. Wir wissen nicht, wer der Sieger ist. Wir haben nach einer Stunde genug von dem Spektakel und Gedröhne und kehren zur MABUHAY zurück. Um 18h sind wir auf der „Whistler“ zum Abendessen eingeladen. Mim, die Thailänderin hat feines Green Curry und Reis gekocht. Wir haben zwei Tafeln Schweizer Schokolade (von Villars) mitgebracht, die razfaz als Dessert verschwinden. Wir sind sieben Personen, die alle im Cockpit sitzen. Mim und Eric (Canadier), Maureen (Canadierin) und ihr Mann Paul (Südafrikaner), Keith (Engländer) und wir beide. Es wird heftig diskutiert: Trump oder Hillary Clinton? Die Südafrikanische Politik? Was bringt die Zukunft. Solar- und Elektroenergie (Tesla) usw. usw.
Es ist ein schöner Abend und wir kommen erst ziemlich spät ins Bett.

Montag, 12.September 2016: Port Louis
Es regnet kurz und dann kommt wieder die Sonne hervor. Im Marinabecken werden einige grosse Motorboote verlegt. Am Nachmittag kommt Eric von der „Whistler“ und fragt, ob wir auch Gas brauchen. Rachid, der Taxifahrer will 600 Rupien (18 SFr.) für die Fahrt haben. Keith von der „Rumpelteazer“ braucht auch Gas. Also können wir uns die Kosten teilen, für jeden 200 Rupien (6 SFr.). Ja klar, das machen wir doch, wir müssten diese Woche sowieso noch Gas besorgen. Als Paul mit der leeren Gasflasche zum Taxi kommt, sind schon vierGasflaschen im Kofferraum. Zwei von „Whistler“ und zwei von „Rumpelteazer“. Rachid will unsere Flasche nicht nach vorne auf die Sitze stellen, das sei verboten. Wir sollen jetzt also, wenn Rachid extra für uns fährt, nur für den Transport unserer einenGasflasche 600 Rupien (18 SFr.) bezahlen. Paul winkt ab und kommt mit der leeren Gasflasche wieder zum Schiff zurück.

Dienstag, 13.September 2016: Port Louis
Am Morgen regnet es wieder von Osten her. Wir bezahlen im Marina Büro nochmals für eine Woche unseren Liegeplatz. Gestern und auch heute funktioniert die Internetverbindung ganz schlecht. Ich kann keine mails anschauen oder welche schreiben. Am Nachmittag ist es wieder herrlich sonnig und warm.

Mittwoch, 14.September 2016: Port Louis
Heute ist wieder ein wunderbar sonniger Tag und sehr warm. Punkt 9h00 machen Paul und ich uns auf den Weg, Gas zu holen. Keith hat uns die Adresse der Gasfirma gegeben und Paul hat den Weg im i-Pad abgefragt. Es sind genau 3,5 km, ein Weg. Paul hat die 12 kg-Gasflasche auf der Sackkarre befestigt und wir finden die Gasfirma problemlos. Das Füllen und Bezahlen der Gasflasche dauert eine halbe Stunde. Um Punkt 11h00, also 7 km und genau zwei Stunden später sind wir, mit der gefüllten Gasflasche, wieder zurück auf der MABUHAY, und wir haben erst noch etwas für unsere Fitness getan. Die 12 kg Gas kosten 679 Rupien ungefähr 20 SFr.. Der Transport für die 7 km in Rachid‘s Taxi hätte 600 Rupien (18 SFr.) gekostet.

Donnerstag, 15.September 2016: Port Louis
Die Sonne scheint. Es ist kurz nach 10h, als Paul mit der Tauchflasche auf dem Rücken unter die MABUHAY abtaucht. Das Wasser ist kalt und schmutzig. Er muss eine neue Anode montieren und danach den Propeller und den Rumpf vom Bewuchs befreien.
Am Nachmittag ist es wieder total bewölkt und es regnet leicht. Gegen Abend läuft Paul zum Markt und kauft frische Bohnen. Zum Abendessen gibt es heute Bohnen mit Späckwürfeli, eine geräuchte Wurst und Salzkartoffeln. Mmm…!

Freitag, 16.September 2016: Port Louis
Der Morgen ist grau in grau und zwischendurch nieselt es leicht. Es sind ungefähr 20°. Hie und da kommt die Sonne raus und dann ist es sofort sehr warm, etwa 26°.
Nach dem Mittagessen taucht Paul nochmals unter die MABUHAY. Er will noch mehr Bewuchs vom Rumpf abkratzen. Die Taucher, die hier im Hafen arbeiten, wollen 100€ dafür haben. Nach etwa einer Stunde taucht Paul wieder auf und kann nicht mehr aufhören zu schlottern. Ausgerechnet jetzt bläst auch noch ein kalter Wind. Erst mit einer Tasse heissem Kaffee hört er auf zu zittern.

Samstag, 17.September 2016: Port Louis
Um 8h30 hätte Fanu kommen sollen, um noch eine Sikaflex -Versiegelung fertigzustellen und um die ganze Fussreling rund um die MABUHAY abzuschleifen. Wir haben alles vorbereitet, damit er gleich mit der Arbeit loslegen kann. Aber es ist kein Fanu da! Wir warten…..und versuchen x-Mal Franky am Telefon zu erreichen. Aber er antwortet nicht, immer ist nur die Combox da. Es ist zum Verrücktwerden! Endlich, um 12h15 ruft Franky zurück und gibt uns die Telefonnummer von Fanu.
Für Fanu ist es scheinbar „ganz normal“, dass er nichtgekommen ist, er sagt kein einziges Wort von Entschuldigung oder so. Er verspricht, morgen zu kommen. Ich sage ihm 5 Mal, dass morgen Sonntag ist und er meint: „no problem!“. Wir glauben überhaupt nichts mehr!
Wir sind so gefrustet, dass wir je ein Stück Schwarzwäldertorte zum Kaffee verdrücken müssen.
Am Abend spazieren wir ein wenig im Gelände der „Caudan Waterfront“ herum und schauen etwa eine Stunde bei einem Spektakel zu. Es werden Sega-Tänze gezeigt und dazwischen gibt es immer wieder „lustige“ Sketche, auf Französisch, von denen wir aber die Pointen nicht verstehen.

Sonntag, 18.September 2016: Port Louis
Es ist zum Wahnsinnigwerden!!! Seit 8h warten wir auf Fanu. Nix, kein Fanu kommt. Um 8h30 rufen wir ihn an. Aber sein Telefon ist abgestellt. Ab jetzt rufen wir alle 30 Minuten bei ihm an, keine Antwort. Um 9h rufen wir bei seinem Chef Franky an. Dieser sagt, er versuche ihn zu erreichen und rufe dann uns zurück. Franky telefoniert sofort zurück und meldet uns, das Telefon von Fanu sei abgestellt!!! Wir drehen uns im Kreis! Jetzt ist es 14h und wir haben aufgegeben…. Paul montiert die Reling wieder und alles, was er extra wegen dem Abschleifen des Holzes abmontiert hat. Um 16 h kommt ein SMS von Fanu. Er sei an einer Beerdigung! Sollen wir das jetzt glauben? Wenn es aber wahr ist, dann hätte er uns heute morgen um 8h oder 9h schon ein SMS senden können. Am Abend versuchen wir nochmals Franky telefonisch zu erreichen. Nur die Combox ist dran! Wir haben wieder einen ganzen Tag sinnlos „verwartet“.
Am Abend regnet es kurz aber heftig.

Montag, 19.September 2016: Port Louis
Am Morgen versuchen wir nochmals Franky telefonisch zu erreichen. Nur die Comboxfrau antwortet. Um 9h30 rufen wir bei Fanu an. Wir fallen fast vom Hocker, als er antwortet. Er komme morgen, Dienstag, um 13h30. Tja, eigentlich wollten wir ja heute die MABUHAY rüber zum Coast Guard Gebäude verlegen, um morgen früh auszuklarieren um Mauritius zu verlassen. Also bleiben wir noch einen Tag länger in der Marina. Aber wenn Fanu morgen wirklich kommt, soll er nur noch die fehlende Silikonfuge fertig machen. Das Holzabschleifen kann er dann vergessen, das haben wir nämlich noch nicht bezahlt.

Dienstag, 20.September 2016: Port Louis
Wir bezahlen die Marina bis Mittwochmorgen. Danach duschen wir bei den Marinaduschen. Das Wasser ist heute eiskalt! Wir essen zu Mittag beim Inder einen Teller voll Reis mit Chicken und Ei. Gut, aber viiiel zu viiiel, wir essen beide nicht alles auf. Am Nachmittag verlassen Mim und Eric mit ihrer „Whistler“ die Marina, um nach Madagaskar zu segeln. Und wir warten wieder einmal auf Fanu….! Der hätte um 13h30 kommen sollen. Wir warten den ganzen Nachmittag vergeblich. Am späteren Nachmittag kommt Keith von der „Rumpelteazer„ mit drei Dosen Phoenix-Bier zu uns, zum Abschied. Wir sitzen gemütlich auf der MABUHAY zusammen. Danach essen Paul und ich im Restaurant „Tybreiz“ zusammen eine Pizza. Auf dem Rückweg zum Schiff schauen wir einen Moment etwa 20 Männern zu, die alle in Traningsanzügen sind und etwas wie eine Kampfsportart üben.

Mittwoch, 21.September 2016: Port Louis (Mauritius) – La Réunion
Wir stehen extra früh um 7h auf, um zur Coast Guard rüberzulaufen um auszuklarieren. Der Immigration-Mann ruft bei der Coast Guard an, wir müssen zu ihm rüber in sein Büro kommen, weil die MABUHAY immer noch in der Marina liegt. Sie muss bei der Coast Guard liegen, damit er sie persönlich sieht. Gestern, bei der „Whistler“ von Mim und Eric war das überhaupt kein Problem!!! Die lag auch in der Marina. Also müssen wir ein Taxiboot nehmen, um über den Kanal zu kommen. Kosten: 200 Rupien (ca. 6 SFr.) für einenWeg, er wollte 300 haben. Als wir im Immigration-Gebäude ankommen, ist der Immigration-Mann nicht da. Es ist inzwischen 8h30. Nach etwa einer ½ Stunde kommt er endlich mit einer grossen Tasse voll Tee und zwei Brötchen. Er ist sehr nett und stempelt unsere Ausreise in die Pässe, auch wenn er von hier aus die MABUHAY nichtsieht. Weil kein Taxiboot da ist, laufen wir rund um das Hafenbecken, das dauert fast nochmals eine ½ Stunde, zurück zum Coast Guard-Gebäude, wo sich auch der Zoll befindet. Der Zoll teilt uns mit, wir müssten wegen der Maul-und Klauenseuche, die hier in Mauritius und in Rodrigues herrscht, ins Hauptzollgebäude. Das liegt genau in der Gegend, wo wir jetzt eben waren. Paul und ich sind beide hypernervös und sehen rot! Wir sind total verärgert und nehmen zähneknirschend ein Taxi (kein Boot). Kosten: 300 Rupien (fast 9 SFr.) für hin-und zurück, er wollte 400 haben. Beim Hauptzollgebäude weiss niemand so recht, was jetzt zu tun ist. Wir warten wieder eine ½ Stunde, bis wir endlich ein Papier in der Hand haben, dass wir trotz der Seuche in La Réunion einreisen dürfen. Uff!!! Mit dem Taxi fahren wir zurück zur Coast Guard. Das heisst, wir steigen unterwegs aus und laufen zu Fuss weiter, weil es einen grossen Stau hat. Bei der Coast Guard wird nur von Hand in ein grosses Buch eingetragen, dass die MABUHAY abfährt und somit ist schon alles erledigt.

Die Maul- und Klauenseuche(MKS) ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung bei Rindern und Schweinen und ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Auch andere Paarhufer wie Rehe, Ziegen und Schafe, aber auch Elefanten, Ratten und Igel können sich infizieren. Pferde sind nicht für MKS anfällig. Eine Infektion des Menschen tritt gelegentlich auf.

Um 10h15 löst Keith unsere Leinen von seinem Katamaran „Rumpelteazer“ und wir verlassen Mauritius Kurs 270° um nach La Réunion zu segeln. Kurz nach der Ausfahrt des Hafens sehen wir ein chinesisches Fischerschiff lichterloh brennen. Ein Feuerwehrschiff ist schon am Retten was noch zu retten ist. Wir hatten für heute schon genug „action“ und das alles ohne Frühstück! Um 11h gibt es auf der MABUHAY endlicheinen Kaffee und ein Joghurt, dazu ein Stück Brot.


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