2016-07-06

Inselrundreise

6.7. - 17.7.2016

Mittwoch, 6. Juli 2016: Mauritius, Port Louis – Trou aux Biches
Auf der MABUHAY herrscht immer noch Chaos. Die Sonne scheint, es ist ein herrlicher Tag. Um 9h, sehr pünktlich kommt Robin und holt uns ab. Wir fahren in den Norden. Kaum sind wir losgefahren, ruft Robins Frau an und ich muss ihr am Telefon „hallo“ sagen ????!!!! Bei einer Fabrik, die Schiffsmodelle herstellen, machen wir Halt und schauen uns den Laden an.
Der Zweck ist natürlich wieder, dass wir etwas kaufen. Leider können wir nicht zuschauen, wie die Modelle detailgetreu hergestellt werden. Heute ist ein nationaler Feiertag. Die Muslime haben gestern ihren Ramadan beendet und deshalb wird heute „Eid Mubarak“ gefeiert. Die meisten Geschäfte haben geschlossen. In Pamplemousses besuchen wir 2 Stunden lang den sehr schönen Botanischen Garten. Ein Guide will uns durch den Park führen und uns auf Deutsch alles erklären. Aber als wir sein Deutsch hören und davon kein einziges Wort verstehen, lehnen wir dankend ab. In dem Park gibt es in einem Gehege Hirsche, ein paar Riesenschildkröten und in den Bäumen hängen Fledermäuse. In Petit Raffray gibt es Mittagessen. Paul nimmt Mine Frite (Nudeln) und ich Poulet Curry mit Roti. Beim Cap Malheureux, zuoberst im Norden der Insel, schauen wir uns die schöne rote Holzkirche an und sehen die Felseninseln, wo wir am 17.Juni mit der MABUHAY vorbei gefahren sind. In Grand Baie trinken wir in einer Shopping Mall Kaffee und essen teure Glacé. Weiter geht es an die Westküste, immer durch riesige Zuckerrohrfelder, zu einem öffentlichen Strand in Trou aux Biches, wo Robin will, dass wir im Meer baden. Aber das Wasser ist saukalt und so machen wir nur einen langen und sehr schönen Strandspaziergang. Danach karrt uns Robin wieder quer über die Insel auf die Ostseite, wo wir uns in der Nähe von Rivière du Rempart einen „spiritual park“ zu Ehren von Ganesh, dem Hindugott mit dem Elefantenkopf, ansehen. Später trinken wir Bier in einer sehrbasalenHütte mit den Einheimischen. Abendessen gibt es in einem Restaurant im Ort Cottage. Wir nehmen beide „Bol renversé“ mit Reis, Gemüse, Pouletschnippseln, aber sehr gut. Robin isst nichts. Unterwegs kurvt er mit uns herum und holt irgendwo in der Pampa bei seiner Schwiegermutter sein Abendessen in Styroporbehältern ab. Also wieder zurück auf die Westseite, nach Trou aux Biches, wo wir endlich um 19h40 in unserem Gästehaus „Aqua“ ankommen und das Zimmer beziehen. Wir sind beide ziemlich müde.

Donnerstag, 7. Juli 2016: Mauritius, Trou aux Biches – Souillac
Die halbe Nacht höre ich den Fernseher von Robin, der im Zimmer neben unserem schläft. Das Duschwasser am Morgen ist eher kalt als warm. Um 8h30 fahren wir los, südwärts. Das Frühstück gibt es in Port Louis. Frische Brötchen, vollgeschmiert mit Margarine und belegt mit zwei Scheibchen Cheddar-Käse, dazu Kaffee oder Tee. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir viel billiger und besser auf der MABUHAY schlafen können, wir fahren nämlich an der Marina vorbei!!!!! In Floréal „müssen“ wir uns wieder ein paar Geschäfte anschauen. Schiffs-Modellbaufabrik, Diamantenschleiferei, Kleider aus Kashmir, Schmuck usw. usw. Nach dem 5. Laden sagt Paul: jetzt reicht's, ich will nicht mehr! Und jetzt erzählt uns Robin endlich, dass er für alle Touris die er anschleppt Punkte bekommt und Ende des Jahres bekommt er dafür eine Prämie. Aha, na also, dann helfen wir ihm doch, Punkte zu sammeln. Am Schluss haben wir bestimmt 10 Geschäfte besucht und nix gekauft, aber es ist uns furchtbar peinlich. Bei Curepipe fahren wir auf 650m Höhe und Paul und ich laufen um den Kraterrand und schauen uns das „trou au cerf“, den See in der Kratermitte an. Es regnet immer wieder. Danach fährt Robin zur Tankstelle und tankt für 300 Rupien 7,7 Liter Benzin. Ein Liter kostet 40 Rupien (nicht ganz 1.20 Sfr.). Paul kann das überhaupt nicht verstehen, dass Robin das mehrmals so macht und nicht ein einziges Mal voll tankt. In der Stadt Curepipe soll es Mittagessen geben. Robin will uns in einer winzigen Strassenküche an einem schmalen Brett an der Wand, mit den Gesichtern zur Wand, platzieren. Und so sollen wir einen Teller voll Reis oder Nudeln essen. Paul weigert sich und sagt, wir seien doch kein Vieh das am Barren (fr)isst! Ich muss das Robin mitteilen und dieser ist natürlich beleidigt. Aber er fährt sofort mit uns zu einem Restaurant, wo wir normal und gemütlich an einem Tisch sitzen und einen Teller voll Biryani essen können. Robin sitzt bei uns am Tisch. Ihm fehlen oben und unten mehrere Schneidezähne und er (fr)isst buchstäblich wie in Schwein. Obergrässlich! Ich darf gar nicht hinschauen!

Biryaniist ein herzhaftes Reisgericht aus Asien. Der Name Biryani entstammt dem persischen Wort beryā(n) und bedeutet „gebraten“, „geröstet“. Folgerichtig zeichnet sich das Gericht dadurch aus, dass Reis vor dem Garen angebraten wird. Regionale und lokale Varianten sind im Mittleren Osten bis nach Südostasien verbreitet.

Am Nachmittag besuchen wir den heiligen See der Hindus. Wir schauen uns verschiedene Tempel und Tempelchen an und zum Schluss steigen wir noch die 214 Stufen zum Tempel des Affengottes Hanuman hinauf. Es regnet.

Hanumanist eine hinduistische Gottheit mit der Gestalt eines Affen. Er ist der Sohn der Apsara Anjana und des Windgottes Vayu, anderen Legenden zufolge der Sohn von Shiva. Im Epos Ramayana tritt er als treuer Helfer des Gottes Rama auf. Heute gehört Hanuman zu den populärsten Hindu-Göttern

Anschliessend besuchen wir die Black River Gorge, eine Schlucht mit einem Wasserfall. Leider können wir davon nicht sehr viel sehen, denn nun schüttet es in Strömen. Weiter geht es zum Chamarel Wasserfall, der recht imponierend ist.

Der Rivière de Cap stürzt hier über eine Felskante knapp 100 m in die Tiefe. Über einen schmalen Pfad kann man den Fuss des Wasserfalls erreichen. Vom davor gelegenen Parkplatz aus führt eine Treppe zu einer Aussichtsplattform. Da die umgebende Schlucht endemischen Tierarten Schutz bietet, sind oftmals Flughunde zu sehen.

Ganz in der Nähe befinden sich die „Terres des sept Couleurs“.
Leider sind im Moment die Farben nicht so intensiv, weil es regnet. Hier wohnen in einem Gehege auch 5 Riesenschildkröten.

Die Siebenfarbige Erde (frz. Terres des Sept Couleurs; engl. Seven Coloured Earths)ist ein Naturphänomen in der Nähe der Ortschaft Chamarel im Südwesten der Insel Mauritius. Sie ist eine Touristenattraktion und befindet sich in Privatbesitz.
Die Hügellandschaft ist wie die ganze Insel vulkanischen Ursprungs. Die Farben kommen durch die Umwandlung von Basaltlava in Tonminerale zustande. Alle unter tropischen Verwitterungsbedingungen wasserlöslichen Bestandteile wie z. B. Kieselsäuren sind weggewaschen, es bleiben nur noch das rötlich/schwarze Eisenoxid Fe2O3 und Aluminiumoxid übrig, das Farben von blau über violettblau bis blaugrün erzeugt. In unterschiedlichen Zusammensetzungen kommt es zu den verschiedenen Farben

Von einer Aussichtsplattform geniessen wir noch einen sehr schönen Ausblick auf die südliche Westküste und fahren danach an die Südküste. In Souillac treffen wir um 18h in unserem Nachtquartier, der „Auberge du Rampiel“ein. Robin fährt nach Hause. Das Abendessen wird uns in Styropor-Behältern ins Zimmer geliefert. Paul isst Mine Frite, Nudeln mit Gemüse und Poulet und ich Poulet-Curry mit Baguette. Seht gut aber ziemlich spicy, phhh! Dazu schauen wir uns im Fernsehen die 6.Etappe der Tour de France an.

Robins Frau telefoniert ihrem Mann ständig, den ganzen Tag. Sie will wissen wo wir sind, was wir machen, wo wir hinfahren und was wir gegessen haben. Echt saudoof! Und jeden Morgen gibt Robin mir den Hörer in die Hand und sagt: Say hello to my wife! Ich komme mir saublöd vor, da wir die Frau überhaupt nicht kennen.

Freitag, 8. Juli 2016: Mauritius, Souillac – Mare d'Albert
Vor dem Frühstück laufen wir noch kurz zum Strand. Hier ist der südlichste Punkt von Mauritius. Robin holt uns um 9h30 im Hotel ab. Er sagt uns, er habe sein Portemonnaie zu Hause vergessen, ob wir ihm Geld leihen könnten. Wir geben ihm 5000 Rupien (ca. 135 SFr.). Von hier fahren wir zum Naturpark „La Vanille“, wo es tausende von Aldabra Riesenschildkröten hat. Domino, die Nummer 61 und der Schildkrötenälteste ist 110 Jahre alt und 275 kg schwer. Und es hat jede Menge riesige Krokodile. Wir finden es komisch, dass man im Parkrestaurant Schildkröten- und Krokodilfleisch essen kann!!! Wir schauen zu, wie die Schildkröten mit einem Berg Karotten gefüttert werden. Es regnet leider in Strömen. In diesem Park hat es noch ganz viele andere Tiere, sowie ein Aquarium und ein Insektenmuseum mit haufenweise aufgespiessten Schmetterlingen (das sparen wir uns). Beim Ausgang kann man im Shop sündhaft teure Taschen aus Krokodilleder kaufen!!! Und jetzt fährt uns Robin nochmals in einen Shop, wo er 50 Punkte bekommt. Die Verkäuferin will uns allerhand teure Souvenirs andrehen und als wir immer nein sagen, meint sie; „ah, ihr wollt nichts kaufen, also dann au revoir!“ es ist uns unheimlich peinlich. Den ganzen Morgen regnet es immer wieder, zum Teil sehr stark. Zum Mittagessen geht es in den Ort Rivière des Anguilles. Wir essen Chop Suey mit Pilzen und Pouletfleisch, dazu Baguette, sehr gut.

Chop Sueyist ein Gericht, das vermutlich in den 1860er Jahren von in den USA lebenden Chinesen erfunden wurde.
Es besteht aus verschiedenen Gemüsen wie Bambussprossen, Mungbohnenkeimen und Pilzen. Zusätzlich kann es auch dünne Scheiben von Schweine-, Rind- oder Hühnerfleisch enthalten.
Angeblich entwickelte ein chinesischer Koch in den USA das Rezept im Auftrag eines Diplomaten, der eine Diätspeise benötigte. Nach einer anderen Theorie soll Chop Suey in San Francisco entstanden sein, als ein Kunde nach Geschäftsschluss noch etwas essen wollte und der Koch die Reste in einen Wok warf und noch einmal erhitzte. Heute ist es in vielen westlichen Ländern als Gericht chinesischer Art bekannt, nicht jedoch in China selbst.

Vorbei an vielen, vielen Zuckerrohrfeldern geht es weiter nach Le Bouchon. Hier ist vor drei Wochen, am 17.Juni ein Frachter, die „BENITA“, auf ein Riff gefahren und da steht es immer noch. Das ist für uns sehr unheimlich, vor allem als wir feststellen, dass wir am 17.Juni in Mauritius angekommen sind und die „BENITA“ uns in der Nacht vorher gekreuzt hat…
In der Stadt Mahébourg haben wir zwei Stunden „frei“. Paul sucht und kauft eine grosse Zange und danach wird er beim Coiffeur verschönert. Er bekommt eine 100 Rupien (2.85 SFr.) Frisur.
Gegen 17h30 sind wir im Ort Mare d'Albert in der „Auberge Mare d'Albert“. Wir haben heute für wahnsinnige 500 Rupien 12,8 Liter Benzin getankt. Bevor Robin uns verlässt erzählt er, seine Tochter habe heute Geburtstag, 14 Jahre alt, und ob wir ihm etwas Geld geben könnten, damit er für sie einen Geburtstagskuchen kaufen könne und essen für die Gäste. Wir geben ihm weitere 5000 Rupien (ca. 135 SFr.). Das sind jetzt allerdings die letzten Rupien, die er von uns bekommt. Wir haben ihm vor zwei Wochen eine Anzahlung von 5000 Rupien gemacht und am ersten Reisetag nochmals 5000 Rupien gegeben. Jetzt reichts, die Reise ist damit mit 20'000 Rupien (535 SFr.) viel zu teuer bezahlt! Unser Abendessen wird uns in Styroporverpackung ins Zimmer geliefert. Ich bekomme ein ¼ Grillhuhn, auf meinen Wunsch mit Baguette und Paul hat Nudelsuppe bestellt, bekommt aber Nudeln (ohne Suppe) mit ein wenig Hühnerfleisch. Er ist enttäuscht und isst fast nichts. Dazu trinken wir Cola und Fanta. Wir schauen uns die 7.Etappe der Tour de France im Fernsehen an.

Samstag, 9. Juli 2016: Mauritius, Mare d'Albert - Port Louis
Robin holt uns um 9h05 in der Auberge ab. In der Nacht haben wir ziemlich gefroren, weil die Decke die wir erhalten haben einfach zu dünn war. Es regnet immer wieder heftig in Schüben. Wir fahren nach Mahébourg, in die Stadt, wo wir schon gestern waren. Hier bekommen wir in einem kleinen Restaurant endlich um 9h40 das lange ersehnte Frühstück. Robin sagt der Frau hinter der Theke was sie uns geben muss: ein aufgeschnittenes Brötchen, darin ein bisschen Butter oder Margarine geschmiert und zwei Scheibchen Cheddarkäse. Dazu eine Tasse Tee oder Kaffee. Robin läuft inzwischen über die Strasse zum Markt und kauft uns Bananen und nicht schlechte aber saufettige Küchlein. Er legt uns alles auf den Tisch und geht wieder zum Markt. Er will dort Rotis essen. Danach fahren wir ein kleines Stück die Ostküste hinauf bis zum Ort „Vieux Port“. Wir schauen wir uns die Ruinen und das Museum an. Hier haben die Holländer ihr erstes Fort gebaut, als sie in Mauritius ankamen. Weiter geht die Fahrt. Unterwegs sehen wir wie Zuckerrohr geerntet wird. In Mauritius wird zweimal pro Jahr geerntet. Gestern hatte uns Robin gesagt, wir würden heute die Küstenstrasse an der Ostseite von Mauritius hinauffahren, dann hätten wir die ganze Insel umrundet. Heute sagt er, wir fahren an die Westküste, nach Tamarin, er zeige uns „ausser Programm“ die 7 Wasserfälle. Wir haben NIE ein Programm gesehen! Irgendwann fragt er, ob wir in den Nationalpark gehen wollen, um zu wandern, aber das sei „extra“ den Eintritt müssen wir selber bezahlen! Am Donnerstag hatte er uns gesagt, wir könnten nicht in den Nationalpark, weil es zu nass sei und deshalb gefährlich. Heute regnet es auch! Wir sagen, dass wir stattdessen lieber nach Rivière Noire gehen würden und uns dort die Marina anschauen. Ja, aber das sei wieder „extra“ und koste Zuschlag. Dabei liegt es ganz in der Nähe von Tamarin, wo er sowieso mit uns hinwollte. Jetzt werden Paul und ich aber langsam wütend. Wir teilen ihm mit, dass wir also NICHT nach Rivière Noire gehen sondern halt nur nach Tamarin. Er fährt und fährt und scheinbar ist das in Ordnung so. Plötzlich fragt er uns, ob wir Chicken vom „KFC“ mögen? Oh ja, die mögen wir sehr gerne! Und er fährt und fährt immer weiter nordwärts, bis wir plötzlich auf dem Parkplatz vor der MABUHAY stehen. Es ist genau 12h30! Wir waren nicht in Tamarin und Mittagessen, also Chicken vom KFC, haben wir auch keines bekommen und dabei hatten wir eine 4-Tagestour inclusive Mahlzeiten bei Robin gebucht…. Wir sind ziemlich geschockt, sagen aber nichts mehr und verziehen uns auf die MABUHAY. Irgendwie sind wir ja selber schuld an dem Desaster, wir haben ihm gestern Abend die ganze Reise bezahlt, weil er ja Geld brauchte für den Geburtstag seiner Tochter, und seit dem hatte er sich kein bisschen mehr bemüht. Drei Tage lang hat er mich gelöchert, wir sollten ihn dann bei den Seglern empfehlen. Phhh, das kann er vergessen, oder wir werden ihn schon empfehlen, aber negativ!Übrigens habe ich heute am Telefon NICHT „hello“ zu seiner Frau gesagt. Ich habe das strikt abgelehnt.
Nun stellen wir fest, dass die „Mares“ direkt vor uns an der Mauer liegt. Esther lädt uns spontan auf einen Kaffee ein und wir verplaudern den halben Nachmittag, aber gemütlich ist es. Abends, nach dem essen, machen Paul und ich einen kleinen Spaziergang durch das Shoppinggelände. Hinter dem Hotel Labourdonnais spielt eine Band Musik, aber nicht unser Geschmack und wir sind schnell wieder auf der MABUHAY.

Sonntag, 10. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Am Morgen laufen wir zum Markt und kaufen Salat, Gemüse, Früchte, Eier, Brot ein. Der Markt ist am Sonntag bis um 11h30 geöffnet. Wir bringen die Einkäufe zurück zum Schiff und marschieren danach zum Busbahnhof. Wir wollen uns erkundigen, ob und wie oft Busse nach Mahébourg, zum Flugplatz im Süden fahren. Zum Mittagessen sind wir zurück auf der MABUHAY und es gibt Salat, den wir auf unserer Rundreise sehr vermisst haben, gekochte Eier und frische Baguettes.
Den Nachmittag lassen wir ziemlich ruhig mit lesen und Mails schreiben vergehen. Am Abend gehen wir mit Laura, Esther und Mario um die Ecke zum Sunset Café und essen Pizza zum 50% Preis. Um 20h gibt es eine Musikvorstellung zum Eid Mubarak“ (Ende des Ramadan). Eine Gruppe von 7 Männern spielt arabische Musik. Um 21h verlassen wir den Platz.

Montag, 11. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Morgens um 1h30 hören wir das Gejohle der Fussballfans und immer wieder „Portugal“. Aber wir wissen nicht, wer Europameister geworden ist. Heute ist es sehr sonnig und warm. Bertrand, der Manager der hier die Bénéteau-Schiffe vertritt, teilt uns mit, dass unsere neue Küchen-und Fensterabdeckungen am Donnerstag geliefert und montiert werden.
Franky, unser Schreiner sollte uns heute einen Mann schicken, der die Epoxy- oder Gelcoat Arbeiten bei uns macht. Und er sollte uns das restliche Teakholz bringen, das er von uns noch hat. Wir fragen seine Arbeiter, wo Franky sei? Er ist bis Ende Juli auf den Seychellen!!! Aha!
Wir gehen in die Stadt um Epoxy oder Gelcoat zu kaufen. Wir finden aber nichts, was Paul zufriedenstellt. Er hat das Gefühl, das sei nicht das richtige Material. Also laufen wir zum „Winner's-Supermarkt“ und machen einen grösseren Lebensmitteleinkauf.

Dienstag, 12. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
In der Nacht hat es geregnet. Um 10h sitzen wir im Bus nach Calebasses. Wir wollen zu einer Firma die Swimming Pools und Boote aus Fiberglas baut. Paul sucht immer noch das Epoxy oder Gelcoat. Hier werden wir fündig und können das Material kaufen. Von hier müssen wir nach Riche Terre um eine neue Batterie für meinen Samsung Laptop zu kaufen. Mit dem Bus müssen wir zuerst nach Terre Rouges und dort umsteigen in einen Bus nach Riche Terre. Im Bus fragt uns der Kassier x- Mal, ob wir nach „Tschambo“ wollen und wir antworten x-Mal, nein, nach Riche Terre. In Riche Terre geht uns endlich ein Licht auf, als der Bus vor dem „JUMBO-Supermarkt“ seine Endstation hat. Buh!
Wir laufen zu der Firma, wo wir die Samsung-Batterie kaufen. Die Batterie kostet 3'123 Rupien (ca. 90 Sfr.). Unser lieber Rundreise-Chauffeur Robin wollte sie uns ganz selbstlos für 4500 Rupien (129 Sfr.) besorgen!!! Danach essen wir im JUMBO zu Mittag. Mein Hühnerschenkel ist noch blutig und ich gebe ihn nochmals auf den Grill, er ist aber danach auch nicht viel besser. Danach kaufen wir wieder einmal ein wenig Käse ein, den wir immer so sehr vermissen.
Am Abend regnet es.

Mittwoch, 13. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Die Nacht war sehr unruhig. Die „Flomaida“ und die MABUHAY rucken und zerren an ihren Fesseln wie verrückt. Um 02h und um 03h steht Paul auf und schaut, ob die beiden Schiffe noch am richtigen Ort und gut festgemacht sind. Alles ist i.o., scheinbar ist nur das Hafenwasser heute so bewegt. Das Wetter ist heute sehr wechselhaft. Die Sonne scheint wunderbar vom blauen Himmel und fünf Minuten später regnet es und sieht aus wie Herbst. So lange es trocken ist, füllt Paul mit dem Epoxy-Material, das wir gestern gekauft haben die schadhaften Stellen auf. Nach dem Mittagessen gehen wir in die Stadt. Paul braucht kleine Pinsel, um das Gelcoat aufzutragen.
Im Moment sind wir hier in dieser Marina ausserordentlich gut bewacht. Der 85-jährige Präsident von den Komoren (Inselgruppe östlich von Afrika) befindet sich zu Besuch in Mauritius und wohnt im Hotel Labourdonnais. Wir sprechen mit seinem Privatchauffeur, der vor dem Hotel im Mercedes mit Nationalflagge auf seinen Gast wartet. Rund um das Hotel und die Marine hat es viele Militärs.

Donnerstag, 14. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
In der Nacht hat es ziemlich oft und stark geregnet. Auch der heutige Tag ist wieder sehr durchzogen; abwechselnd Regen und Sonne. Morgens um 8h50 kommen schon die Männer, die unsere neue Küchenabdeckung aus Inox montieren. Um 14h30 ist alles fertig und die Küche sieht echt gut aus. Ich denke allerdings, dass sie nicht mehr so pflegeleicht sein wird, wie die alte weisse.
Aber die Männer haben echt gut und sauber gearbeitet. Als sie mit der Arbeit fertig sind, müssen wir ihnen sagen, ob wir zufrieden sind. Ja, die neue Abdeckung sieht wirklich schön aus. Aber, sagen die Männer: „ne touchez pas!“ Das Sikkaflex muss bis morgen Samstag trocknen. Zeitweise waren 4 Männer (ohne Paul) in dieser kleinen und vor allem engen Küche tätig. Zum Mittagessen gibt es für Paul und mich Sandwich aus dem Restaurant, die wir aber auf dem Schiff essen.
Der Mann mit den Fensterabdeckungen hatte da mehr Mühe als die Inox-Männer. Am Morgen kam er alleine und die Abdeckungen passten nicht so richtig. Am Nachmittag kamen sie zu zweit und die Abdeckungen passten immer noch nicht so richtig! Mal schauen, sie wollen nächste Woche nochmals kommen, mit der abgeänderten Arbeit. Jetzt können wir endlich unser Heim wieder putzen und wohnlich einrichten.
Die „Mares“ hat uns heute verlassen, sie ist in den Norden, nach Grand Baie gefahren.

Freitag, 15. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Den heutigen Tag verbringen wir mit dem Thema Putzen. Und jetzt sehen wir, dass in der neuen Inox-Küchenabdeckung, am vorderen Deckel des Kühlschranks, am Rand ein kleines Loch prangt. Schade! Und vor allem schade, dass die Arbeiter uns nichts davon gesagt haben!
Der Salon wird gesaugt und mit feuchtem Lappen aufgewaschen. Während dessen wäscht unsere Waschmaschine 2 Maschinen Wäsche. Zum Glück haben wir hier genügend Wasser aus dem Wasserschlauch (im Liegepreis inbegriffen). Das Wetter hilft auch mit, die Wäsche trocknet schnell im Wind, auch wenn sie hie und da einen kurzen Regenschauer abbekommt. Im Salon wird der Tisch wieder montiert und langsam fühlen wir uns hier wieder zu Hause.

Samstag, 16. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Es regnet. Wir marschieren in die Stadt, weil Paul eine Lampe für die Küche kaufen möchte. In allen Elektrik-Geschäften und auch bei den Chinesen gibt es keine LED 12 Volt Lampe die passt, es gibt nur 240 Watt.
Beim Markt kaufen wir eine Menge Gemüse und Früchte ein und kehren zur MABUHAY zurück.
Am Nachmittag findet Paul in seinen unergründlichen Materiallagern eine LED Lampe, allerdings mit Batterien. Diese montiert er nun in der Küche. Zum Zvieri leisten wir uns heute jeder ein Stück Schwarzwäldertorte! Für das Abendessen macht der Chef himself sehr feine Frikadellen aus Rindshackfleisch. Den Härdöpfelstock und die Sauce trage ich dazu bei.

Sonntag, 17. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Von 10h bis 11h sind wir in der Katholischen Kathedrale St. Louis. Während des Gottesdienstes werden sechs Taufen vollzogen. Fünf sind ganz kleine Kinder, dazu ein Mädchen von 3 – 4 Jahren. Kein einziges dieser Kinder schreit während des Taufvorganges. Nach dem alle Kinder getauft sind, klatschen alle Leute in der Kirche.
Von der Kathedrale gehen wir direkt zum Busbahnhof und fahren südwärts nach Tamarin. Hier wollen wir etwas essen, aber das erweist sich, wie immer am Sonntag als sehr schwierig. Die meisten Restaurants sind an Sonntagen geschlossen. Nach einem Strandspaziergang finden wir doch noch ein geöffnetes Restaurant und wir verdrücken jeder eine wunderbare Holzofen-Pizza. Mmm, sehr gut! In Tamarin wird aus dem stark salzhaltigen Meerwasser durch Verdunstung Salz gewonnen. Eine sehr einfache und effektive Methode, die die Versorgung von ganz Mauritius mit diesem Mineral sicherstellt. Ausserdem gibt e sin der Nähe von Tamarin einen Berg, der aussieht wie unser Matterhorn. Und so wird es auch genannt, das „Matterhorn von Mauritius“.
Hier steigen wir wieder in einen Bus ein und fahren bis zur Südküste, bis nach Baie du Cap. Und weil heute Sonntag ist, fährt nach 15h kein direkter Bus mehr zurück nach Port Louis. Wir müssen unterwegs zweimal umsteigen und sind um etwa 17h40 zurück in der Waterfront. Wir trinken ein Happy-Hour-Bier und erfahren dabei, dass heute um 19h ein Pakistanischer Sänger mit seinen vier Musikern hier auftritt und wir warten bis 19h. Als zwar die Musiker da sind, aber kein Sänger weit und breit, kehr Paul zur MABUHAY zurück. Ihm dauert das hier zu lange. Ich warte und um 19h30 ist auch der Sänger mit einer Limousine anchauffiert worden und es geht endlich los. Der Sänger sitzt im Schneidersitz auf der kleinen Bühne und hat eine sehr schöne Stimme. Zwischendurch spricht er immer wieder zu seinen Landsleuten auf Urdu und erwartet, so wie es tönt, Applaus.Nach etwa 40 Minuten verziehe auch ich mich auf's Schiff. Heute hatten wir Glück, den ganzen Tag kein Regen!


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