16.2. - 23.2..2016
Dienstag, 16.Februar 2016: Himmafushi – Rasfari 17,4 sm Die Nacht war ziemlich ruhig, aber gegen Morgen fängt es an zu blasen. 15-17 Knoten Wind. Es stehen Wind gegen Strömung und die Wellen rauschen wie ein Bergbach an der MABUHAY vorbei. Um 7h50 machen wir uns auf den Weg nach Süden. Und heute haben wir Glück und können die fast 18 sm mit diesem Wind gut segeln. Im Gegenteil, wir müssen sogar „bremsen“ weil wir sonst zu früh an unserem nächsten Ankerplatz ankommen. Wir müssen die Sonne im Rücken haben, sonst sehen wir, d.h. ich, vorne am Bug, die Riffe nicht. Die Einfahrt in die Rasfari-Lagune ist eher spannend. Wir haben 15 Knoten Gegenwind und 2 Knoten Gegenströmung. Ausserdem müssen wir über eine Untiefe fahren, die ziemlich nervend ist. Und die Karten stimmen ja sowieso wieder nicht. Wir schaffen es gut, sind aber am Ankerplatz beide total k.o. vor lauter Anspannung. Heute gönnen wir uns zum ersten Mal in den Malediven ein Ankerbier zum Mittagessen. Wir stehen auf 18 m Tiefe in einer Lagune, umringt von einem Riff. Die Blaufarben ringsum sind wieder umwerfend schön. Ich habe während der Fahrt hier hin Brotteig gemacht, der jetzt nur noch gebacken werden muss. Am Abend versinkt ein glutroter Sonnenball im Meer. Kaum eine halbe Stunde später gibt es einen „Squall“ (heftige Windböe mit einem kurzen, aber starken Regenschauer). Wir sind soeben ins Bett gekrochen kommt nochmals ein kurzer Regenguss.
Mittwoch,17.Februar 2016: Rasfari Für heute wurden 20 und mehr Knoten Wind gemeldet, deshalb bleiben wir hier in dieser Lagune und halten uns schön still. Wir lesen fast den ganzen Tag und tun sehr faul. Ins Wasser gehen wir nicht, es hat zu hohe Wellen. Zum Abendessen gibt es Salzkartoffeln, gedörrte Bohnen und Schinken aus der Dose. Mmm, yammi!
Donnerstag, 18.Februar 2016: Rasfari Was für ein Tag!!! Am Morgen blitzt und donnert es ununterbrochen während 4 Stunden. Dazu schüttet es, wie wir es selten gesehen haben, aus allen Rohren. Wir sitzen draussen im Cockpit und zittern, stehen höllische Ängste aus und hoffen, dass uns kein Blitz trifft. Es ist das totale Inferno! Dazu bläst der Wind bis zu 30 Knoten. Vor uns liegen zwei Tauchschiffe die langsam auf uns zu driften. Zum Glück merken die das endlich und hauen schleunigst ab. Der Skipper und ich sind unheimlich angespannt. Und es will und will einfach nicht mehr aufhören zu blitzen und zu donnern. Zum Mittagessen gibt es nur ein Nudelsüppchen. Das sind so Instant -Nudel-Päckchen aus Thailand. Da muss man nur kochendes Wasser drübergiessen, fertig! Aber die Suppen sind soooo scharf, dass wir sie beide nicht essen können und sie ins Meer schütten müssen. Ich koche nochmals zwei Süppchen, aber diesmal essbare. Ich verziehe mich danach unter Deck in mein Bett und der Weltuntergang dauert noch bis ca. 15 h. Uff, geschafft, wir haben es überstanden… In unserem Malediven-Reiseführer steht, dass es im Monat Februar einen (1) Regentag gibt. Ich glaube den hatten wir heute ausgiebig.
Freitag, 19.Februar 2016: Rasfari Die Nacht war schrecklich. Die MABUHAY hat sich mit viel Ostwind ständig hin- und hergewälzt. Wir haben beide nicht sehr viel geschlafen. Es bläst den ganzen Tag mit ca. 20 Knoten Wind. In unserem Segelführer steht, dass dies ein sehr gut geschützter Ankerplatz sei, bei Ost-oder Westwind. Deshalb sind wir auch in diese Lagune gekommen und nun sitzen wir hier drin und warten, bis das grosse Blasen endlich aufhört. Aber wir finden es hier eher ungemütlich als „gut geschützt!“ Das unendliche Wackeln geht uns auf die Nerven. Aber raus und weiter fahren wollen wir auch nicht, weil bis morgen Abend immer noch soviel Wind gemeldet wird. Wir warten lieber ab, bis sich die Wettersituation beruhigt hat.Also halten wir noch eine Weile durch. Gott sei Dank haben wir einen guten Bügelanker, der die MABUHAY sehr sicher hält.
Samstag, 20.Februar 2016: Rasfari Die Nacht war noch viel schlimmer als die gestrige und die vorgestrige. Die ganze Nacht hat MABUHAY mit uns RODEOREITEN am ANKER gespielt. Geschlafen haben wir fast nichts. Der Morgen ist grau in grau. Und das Rodeoreiten geht weiter. Um 10h30 gibt es wieder eine wahnsinnige Regenschütte, eine Gratisdusche für die MABUHAY, begleitet von saumässigem Wind. Das Ganze dauert etwa 40 Minuten, rundherum nur grau! Von einer Sekunde auf die andere ist der Regen abgestellt und es windet nur noch. Endlich, nach dem Mittagessen hört das starke Blasen langsam auf und auch die Wellen beruhigen sich ein wenig. Am Abend hat sich die Sache beruhigt, es gibt nur noch einen kurzen Regenschauer.
Sonntag, 21.Februar 2016: Rasfari Ahhh, herrlich geschlafen, ohne das unendliche Geschaukel! Am Morgen ist es zwar noch ziemlich bewölkt, aber dann lösen sich die Wolken auf und die Sonne kommt hervor. Morgen wollen wir endlich weiter nach Malé, an der Ostseite des Atolls. Paul vermisst die Muezzine….
Montag, 22.Februar 2016: Rasfari – Hulhumale 26,6 sm Wieder war eine schöne ruhige Nacht, bis es irgendwann zwischen 04 h und 05 h einen gewaltigen Regenschauer gibt. Um 08 h verlassen wir die Lagune, in der wir nun während 5½ Tagen auf besseres Wetter gewartet haben und vor lauter grossen Wellen, viel Wind und Gewitter NICHTS von der Umgebung erkundet haben! Nicht mal die kleine Insel Rasfari. Schade! Aber jetzt wollen wir endlich los. Wir motoren und segeln zur Hauptstadt Malé. Unterwegs sehen wir die Müllverbrennungs-Insel der Stadt Malé, die eine schreckliche Qualmwolke in den Himmel schickt. Wir machen schnell alle unsere Fenster und Luken dicht, damit die MABUHAY nicht allzu sehr nach Rauch stinkt. Wir lassen die Insel Malé links liegen und fahren zur Insel Hulhumale, daneben die Insel Hulule, wo der internationale Flugplatz liegt. Auf dem Weg zur Einfahrt in die Lagune brettern uns die Tauchboote, Taxiboote, Fähren und sonstige Schiffe wie die Gestörten links und rechts um die Ohren! Verrückt. Bei der Einfahrt hinter das Riff, kommt uns ein Schlepper mit einer Schute an seiner Seite entgegen. Wir haben ein Riesenglück, und Dank Paul's Ausweichmanöver grosses Schwein, dass er uns nicht rammt. Phhh…! Um 13h45 ankern wir im nördlichsten Teil der Lagune und essen endlich etwas zu Mittag. Danach müssen wir uns den ganzen restlichen Nachmittag von der Fahrt erholen. Zu unserer grossen Freude sehen wir 2 Mal (vermutlich die gleiche ) Schildkröte in der Nähe der MABUHAY auftauchen.
Dienstag, 23.Februar 2016: Hulhumale Gegen 10h30 sind wir bei der Fähre und lösen die Tickets nach Malé. Wir kaufen gleich noch die Rückfahrtsbillette, damit wir am Nachmittag nicht an der Kasse anstehen müssen. Der Kontrolleur, diese Schnapsnase, zerreisst die 4 Tickets so schnell, dass wir gar nicht so schnell schauen können. Wir protestieren und er nimmt von den nächsten zwei Kunden die unzerrissenen Billette und gibt sie uns. Die Fähre kostet 5,5 MVR (ca. 35 Rappen) pro Person und Weg. Die Überfahrt nach Malé dauert 15 – 20 Minuten. Alle etwa 20 Minuten fährt eine Fähre. In der Stadt Malé herrscht ziemlicher Trubel mit Autos, Motorrädern, Fahrrädern und Fussgängern. Wir machen als erstes mal einen Trinkstopp und zwar ausgerechnet im winzigen Restaurant „CILANTRO“ (Koriander!), wo wir einen Iced Coffee trinken. Danach laufen wir kreuz und quer durch die Stadt. Paul braucht einen neuen Wasserschlauch für den Wassermacher und ein „Blitzlicht„ für die MABUHAY. Wir besuchen unzählige „Hardware Stores“ (Eisenwarenläden) und nirgends werden wir fündig. Ein Mann schreibt uns die Namen von zwei Schiffsläden auf. Überall, wo wir fragen wo diese Läden sich befinden, werden wir in eine andere Richtung geschickt, Nach dem Mittagessen, laufen wir wieder los und finden die Läden. Aber sie haben das Gesuchte nicht. Einer der Ladeninhaber schreibt uns eine neue Adresse auf und diesmal nehmen wir ein Taxi und fahren ganz ans andere Ende der Stadt. Und hier bekommen wir endlich was wir suchen. Wir sind beide k.o. und gönnen uns eine Magnum-Glacé. Wir besuchen noch den Fisch- und den Gemüsemarkt und nehmen die Fähre zurück nach Hulhumale. Es ist fast 17h30 als wir auf die MABUHAY klettern.
Malé ist das Wirtschafts- und Verwaltungszentrum der Malediven. Die Insel ist völlig zugebaut und übervölkert. Auf der nur 1,77 km² grossen Insel leben heute schätzungsweise 120.000 Einwohner und hat somit eine der höchsten Bevölkerungsdichten in Asien. Viele Malediver kommen von ihren Inseln nach Malé, weil sie sich hier ein besseres Leben erhoffen. Mit allen Mitteln wird versucht die Insel zu erweitern, doch das Riff wurde schon bis zur Kante aufgeschüttet und eine Erweiterung ist kaum noch möglich. Die ehemalige Touristeninsel Villingili wurde bereits als "Stadtteil" von Malé zugeordnet. Mittlerweile gibt es auch schon mehrstöckige Büro- und Hotelgebäude in Malé. Blickfang bleibt aber die goldene Kuppel des Islamischen Zentrums in Malé mit der grossen Freitagsmoschee und dem Minarett. Auch wenn es aufgrund der Grösse von Malé kaum sinnvoll ist hier ein Auto zu benutzen, gibt es doch immer mehr davon.
Malé (Malediven) Staat: Malediven Stadt: Malé Höhe: 1 m Fläche: 1,77 km² Einwohner: 123.400 (Jan. 2010) Dichte: 21.283,2 Ew./km²
Malé(Dhivehi Male’) ist die Hauptstadt und das wirtschaftliche Zentrum der Malediven. Die 123.400 Einwohner zählende Stadt besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel Malé im Süden des Nord-Malé-Atolls sowie aus den drei Inseln Villingili, Hulhumalé und Hulhulé, die zusammen eine Fläche von 579,8 Hektar aufweisen.
Geschichte Malé ist seit mehr als 800 Jahren das Zentrum des Inselstaates der Malediven. In jüngster Zeit nahmen Bevölkerung und Bedeutung der Insel derart zu, dass sie künstlich vergrössert werden musste. Über ein Viertel der heutigen Inselfläche entstanden durch Massnahmen zur Landgewinnung. Gemäss der Bauvorschriften auf Malé darf kein Gebäude höher sein als der Turm der Hauptmoschee Male' Hukuru Miskyii, der sogenannten „Freitagsmoschee“. Das Leben auf der Hauptinsel steht seit jeher vollkommen im Kontrast zur beschaulichen Ruhe, die die anderen Malediveninseln ausstrahlen.
Für das Jahr 2016 hat die ISESCO Malé zur Hauptstadt der Islamischen Kultur der asiatischen Region ernannt.
Stadtgliederung Die Stadt selbst besteht aus den sechs Stadtbezirken Henveiru, Galolhu, Maafannu und Macchangolhi, Villingili und Hulhumalé. Die ersten vier Bezirke liegen auf der Hauptinsel Malé. Umgangssprachlich wird die Insel Malé mit der Stadt gleichgesetzt. Villingili, der fünfte Bezirk, liegt westlich der Hauptinsel. Hulhumalé ist eine künstliche durch Landgewinnung entstandene Insel nordöstlich der Insel Malé. Sie ist seit 2004 besiedelt und bildet den sechsten Stadtbezirk. Schliesslich ist noch Hulhulé mit dem Malé International Airport als „offizielle Insel“ Teil der Hauptstadt. Eine weitere künstliche Insel ist auf dem Riff Gulhi Falhu westlich von Villingili zur Verlegung des Hafens in Planung. Bis 2010 wurde im Südosten des Riffs eine rund 10 Hektar grosse und 2,5 Meter hohe Insel aus Korallenmaterial vom Grund der Lagune des Riffs geschaffen.
Besiedelung Als der britische Archäologe H. C. P. Bell 1935 Malé besuchte, beklagte er schon damals die Übervölkerung der Inselstadt, in der damals 5.000 Personen lebten. Die Anzahl der Einwohner hat sich bis heute auf 123.400 (Stand: Januar 2010) vervielfacht. Die Einwohnerzahl der Hauptstadt entspricht 41 Prozent der Gesamtbevölkerung der Malediven. Um der Überbevölkerung von Malé Herr zu werden, wird seit 1997 an der künstlichen Insel Hulhumalé gearbeitet, die nordöstlich der Insel in rund 3 Kilometer Entfernung liegt. Auf Hulhumalé soll bis 2020 Lebensraum für bis zu 60.000 Menschen geschaffen werden. Die Freigabe zur Besiedlung erfolgte 2004. Seitdem bildet die Insel den sechsten Stadtbezirk der Hauptstadt. Malé ist heute die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt mit 47.415 Einwohner pro Quadratkilometer ohne Einrechnung von Hulhumalé und der Flughafeninsel Hulhule. Mit diesen Inseln beträgt die Bevölkerungsdichte der Gesamtstadt 21.283 Einwohner pro Quadratkilometer.
Infrastruktur In Malé befinden sich die wichtigsten Krankenhäuser, alle höheren Schulen des Inselstaates, Behörden sowie die Regierung. Auch das Hauptquartier der Sicherheitskräfte der Malediven, die über kein Militär verfügen, und das Zentrum von Gewerbe und Handel befinden sich hier. Der Hafen ist ständig ausgelastet.
Die Versorgung mit elektrischer Energie wird in Malé, wie auch in den restlichen Malediven, von der State Electric Company Limited (STELCO) sichergestellt. STELCO betreibt dort mit einer installierten Leistung von 35 Megawatt das grösste Kraftwerk der Malediven. Der Strom wird mit Hilfe von Dieselgeneratoren erzeugt, die täglich 115.000 Liter Diesel verbrauchen. Das Stromsystem von Malé beruht auf 220–240 Volt.
Für die Wasserversorgung und -entsorgung der Hauptstadt ist die Male' Water & Sewerage Company Pvt. Ltd (MWSC) zuständig. Das Wasser wird als Brackwasser aus 50–60 Meter Tiefe gepumpt und über Umkehrosmose gereinigt und entsalzt und anschliessend mit Chlor zur Erhöhung der Haltbarkeit versetzt. Die Wasserentsorgung erfolgt dabei ohne Kläranlage direkt ins Meer. Die Entsorgung des Mülls von Malé übernimmt die Waste Management Section, die den Müll auf die künstliche Insel Thilafushi bringt, wo er zum Verfüllen und damit zur Landgewinnung verwendet wird.
Malé International Airport Die Insel Hulhulé, auf der sich heute der Malé International Airport befindet, war einst eine dicht bewaldete Insel. Diese wurde mit einer zweiten verbunden, worauf man 1966 die Flughafenpiste fertigstellte. In den letzten Jahren plante man Land für eine weitere Landebahn aufzuschütten. Hulhulé ist rund 1,5 Kilometer von Malé entfernt.
Schreibweise Schon seit vielen Jahrzehnten wird diskutiert, wie der Name der Inselhauptstadt in englischer Transkription geschrieben werden sollte. Verschiedene Schreibweisen sind in Gebrauch: Male, Malé, Male’ etc. Manche geben Malé den Vorzug, andere haben sowohl den Apostroph wie auch den Akzent fallen lassen. Die Malediven selbst schreiben die Stadt Male'.
Am 26. Dezember 2004 wurde Malé von einem Tsunami infolge eines Seebebens im Indischen Ozean überflutet.
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