2014-11-14

NEPAL, Teil 2

Freitag, 14.November2014: Kathmandu – Pokhara
Um 5h50 stehen wir nach einer wieder sehr schlecht geschlafenen Nacht auf. Per Taxi sind wir in 5 Minuten am Busbahnhof. Das Frühstück nehmen wir auf der Strasse vor dem Bus ein. Feinen Masalatee und ein Brötchen. Im Bus sitzen 3 junge Chinesinnen, die zwar ein Busticket haben, aber keine reservierten Plätze. Jedesmal, wenn der Platzverteiler sie umplatzieren will, sagen die drei einfach strickt: No! Und bleiben einfach stur sitzen. Um 7h geht es los nach Pokhara, das sind 220 km Fahrt. Die 3 dummen Hühner ziehen die Vorhänge zu und schlafen. Dabei ist die Fahrt so interessant.Wir sehen einen Bus und einen Lastwagen, die im Strassengraben liegen. Viele Reisfelder in jedem Wachstumsstadium, viele Leute beim Reisdreschen von Hand, Ochsengespanne beim Pflügen. Unterwegs gibt es einen Mittagshalt. Paul und ich verdrücken zusammen einen grossen Teller Nudeln mit Gemüse und futtern danach jeder noch 5 Momo's. Mmm, fein. Paul bedient (Selbstbedienung) mich wegen meines lädierten Beines vorbildlich! Für ihn gibt es zum Dessert noch eine Glacé. Um 14h30 sind wir in Pokhara und, juhuu, wir werden von unserem „Hotel Himalaya Inn“ per Auto abgeholt. Das hat Prakash prima arrangiert. Ich bin sehr froh, mein Bein ist nämlich wieder dick geschwollen. Zum Abendessen gibt es Dal Bhat, das MUSSman hier einfach essen, aber uns schmeckt es nicht besonders und wir werden es nicht mehr bestellen. Bei einem Abendbier in unserem Hotel, lernen wir Hansueli aus Urnäsch kennen.
Dal Bhat ist ein einfaches, preisgünstiges Alltagsgericht der südasiatischen Küche. Es besteht in der Hauptsache aus Linsensuppe (dal), Reis (bhat) und Gemüse der Saison. Dal Bhat ist in allen Ländern Südasiens und besonders in Nepal verbreitet.
Bis um 21h40 hören wir in unserem Zimmer laute Disco aus dem benachbarten Hotel. Danach ist Gott sei Dank Ruhe.

Pokharaist eine Stadt in Nepal ca. 220 km westlich von Kathmandu, ziemlich genau im geografischen Mittelpunkt des Landes.
Im Süden grenzt sie an den Phewa-See (4,4 km², knapp 800 m ü.M-, zweitgrößter See Nepals), im Norden an den südlichen Ausläufer des Annapurnamassives bei ca. 1000 m ü.M. Mit 255.465 Einwohnern (2011) ist Pokhara die zweitgrößte Stadt des Landes.
Vom südlichen Stadtrand und von den umliegenden Bergen bietet sich eine außergewöhnliche Aussicht auf den nahen Himalaja-Hauptkamm mit den drei Achttausendern (Dhaulagiri, Annapurna, Manaslu), sowie zu dem zum Annapurnamassiv gehörenden "Matterhorn des Himalaja", den Stadtbild beherrschenden Machapuchhre (Nepali-Schreibweise: maachhaapuchchhre (Fischschwanz)) mit knapp 7000 m.
Der Phewa-See wurde durch Aufstauung etwas vergrössert hat eine Fläche von 4,4 km² und ist durch den hohen Sedimentgehalt der Zuflüsse stark von Verlandung bedroht.

Samstag, 15.November 2014: Pokhara
Es ist 4h15 als wir vom Hotelnachtwächter (der ist lustig, er grüsst immer ganz militärisch und schlägt die Hacken zackig zusammen) geweckt werden. Mit 3 Chinesen und 2 Holländerinnen werden wir um 5h im Hotelauto auf den Berg „Sarangkot“ gefahren. Unterwegs, es ist noch stockdunkel, müssen wir 30 Rupien (ca. 30 Rappen) Strassenzoll pro Person bezahlen.
Vom Autoparkplatz müssen wir ein Stück bergauf laufen. Aber das macht mein Knie heute nicht mit. Ich warte mit einigen Chauffeuren in einer Teebude und trinke heissen, guten Nepali Tee. Ich warte ca. von 5h40 bis 7h20, bis zuerst Paul, dann unser Chauffeur, dann die 3 Chinesen auftauchen. Die 2 Holländerinnen wollen später mit Paraglidern ins Tal hinunter fliegen. Es hat Hunderte von Touristen, auch nepalesische, und heute werden sie alle schwer enttäuscht. Der tolle Sonnenaufgang, den wir hier hätten erleben sollen, findet nämlich hinter den vielen Wolken statt...
Auch das rosa Aufglühen von Anapurna, Daulaghiri und Co. sehen sie nicht. Um 8h sind wir wieder im Hotel „Himalaya Inn“ und essen Frühstück. Schon um 9h geht es mit einem anderen Auto, nur wir beide mit Chauffeur, auf Pokhara Stadtbesichtigung. Zuerst besuchen wir einen sehr schönen Wasserfall, den Davisfall. Der heisst so, weil hier eine Schweizerin, Frau Davis, im Jahre 1961 ertrunken ist. Das besondere an diesem Wasserfall ist, dass der ganze Fluss in ein Loch hinabstürzt und verschwindet. Der Fluss tritt erst einige hundert Meter südlich wieder hervor. Auf der gegenüber liegenden Strassenseite befindet sich die Gupteshwor Höhle, die besichtigt werden kann. Hier können wir nicht hinuntersteigen. Ich wegen meinem Knie (die Höhle sei glitschig) und Paul wegen dem heissen Dampf der daraus aufsteigt (aber den Eintritt hat er schon bezahlt). Später sehen wir den Seti River, der höllisch durch eine sehr enge und tiefe Schlucht durch die Stadt tost. Einen schönen Hindu Tempel besuchen wir auch, wo hunderte von Leuten anstehen, um ihren Segen zu erhalten. Am Fewa-See hat es auch enorm viele Leute die per Boot auf die kleine Insel mit dem Tempel wollen. Weil heute ja Samstag, das heisst hier der Hindufeiertag ist, hat es natürlich ganz besonders viele Gläubige. Trotzdem wird aber zum Beispiel auf den Baustellen fleissig gearbeitet. Alles ist sehr interessant, wenn man ein wenig mehr darüber wüsste, aber es ist trotzdem alles sehr schön. Nach 2½ Stunden sind wir zurück im Hotel. In einer Deutschen Bäckerei (es hat hier 3 Stück) trinken wir an der herrlichen Sonne Iced Coffee und ich esse einen wunderbaren Chapati-Gemüse-Wrap.
Weil es gerade so gut passt, gehen wir beide zum Coiffeur und lassen uns für 300 Rupien (3 Sfr.) pro Haarschnitt verschönern. Paul kostet noch 200 Rupien (2 Sfr.) extra, weil er sich „professionell“ rasieren lässt, wie die zwei Indischen Coiffeure stolz betonen. Danach laufen wir lange an der Touristenmeile herum. Die Siesta halten wir im Hotelzimmer ab und das Abendessen wieder unten an der Tourimeile. Paul isst Chow Mein, ich supergute Lasagne. Ich weiss, die sind nicht nepalesisch, aber trotzdem prima!

Sonntag, 16.November 2014: Pokhara – Chitwan Nationalpark
Wir haben beide wieder sehr schlecht geschlafen. Paul ist erkältet und hustet und schnieft. Um 6h ist Tagwache. Um 6h25 sitzen wir unten und erwarten unser Frühstück. 5 Minuten vor 7h kommt es endlich und wir müssen 2 Spiegeleier, 2 Scheiben Toast, gebratene Kartoffeln und heissen Tee in 5 Minuten hinunterschlingen. Um 7h werden wir mit dem Hotelauto zum Busbahnhof gebracht. Es ist 7h45 als der Bus nach Chitwan losfährt. Diesmal haben wir einen uralten Klepperbus erwischt. Darin sitzen wir nun 4 ¾ Stunden sehr eng, wie die Sardinen, beisammen und holpern über die zum Teil sehr schlechten Strassen. Wir sehen ein Auto (nein, wir sehen nicht mehr viel davon!), das über den Strassenrand, einen steilen Abhang gefallen ist...
Beim Busbahnhof Chitwan werden wir zusammen mit 2 jungen Deutschen Frauen vom „Eden Jungle Resort“ per Auto abgeholt. Wir bekommen sofort ein sehr schönes Zimmer und ein gutes Mittagessen. Danach machen wir Siesta und um 16h geht es los zu einer kleinen Wanderung zum Elefantencamp. Hier sehen wir ein 6 Tage altes Elefäntchen, das aber schon ganz schön frech tut. Danach sehen wir Wildschweine, ein Rhinoceros(ein Panzernashorn)das gemütlich im Wasser steht, Wasserschweine und ein riesiges Krokodil. Und das alles in ca. 1 ½ Stunden. Nach dem sehr guten Abendessen geht es zu einer 1-stündigen Folklore Veranstaltung, im Ort Sauhara. Wir hören und sehen nepalesische Musik, Tänze, und Gesänge. Paul findet, alles töne gleich, mir gefällt es gut.

Der Chitwan-Nationalpark ist ein Nationalpark in Nepal, der 1973 als erster Nationalpark des Landes unter dem Namen Royal Chitwan National Park gegründet wurde.
Er nimmt eine Fläche von 932 km² ein und liegt im Terai, den südlichen Vorbergen des Himalaya. Die südliche Grenze des Nationalparks ist zugleich die Landesgrenze zu Indien. Im Osten schliesst sich das Parsa Wildlife Reserve an. Im Norden bildet der Fluss Rapti und im Westen der Fluss Narayani eine natürliche Begrenzung zu besiedelten Gebieten.

Montag, 17.November 2014: Im Chitwan Nationalpark
Super, heute habe ich es geschafft, bis um 2h durchzuschlafen. Um 6h ist Tagwache und Frühstück um 6h30. 7h Abmarsch zum kleinen Dschungelwalk. Wir sind 4 Gäste, 2 Japanische Bürschlein, wir beide und die 2 Guides, Shupas und Dipas. Zuerst werden wir vom Militär registriert. Dann sitzen wir in einem langen Holzkanu (10 Personen) und gleiten im dichten Nebel den Fluss hinunter. Wir sehen zwar nicht sehr viel, aber es ist trotzdem eine wunderschöne Stimmung. Wenn der Nebel sich ein wenig lichtet, sehen wir herrlich schöne blaue Eisvögel und ein Paar Sibirische Gänse. Später auf der Buschwanderung hat es Wildschweine, Unmengen von gepunkteten Hirschen, die uns neugierig anstaunen, Affen, Pfauen, eine kleine Indische Eule und Blutegel, die uns in die Socken kriechen.
Die breite Palette von Vegetationstypen im Chitwan Nationalpark ist Lebensraum für mehr als 700 Tierarten und eine noch nicht erhobene Anzahl von Insektenarten. Neben Königskobra und Tigerpython leben hier 17 weitere Arten Schlangen, Gelbkopfschildkröten und Bengalische Warane. Im Flusssystem Narayani-Rapti, deren kleinen Nebenflüssen und unzähligen stillstehenden Altwasserarmen leben 113 Fischarten und Sumpfkrokodile. Deren Population ist von etwa 200 Individuen im Jahre 1978 auf 70 im Jahre 1988 geschrumpft.
Auf dem Rückweg schauen wir uns noch an, wie 2 Elefanten im Fluss baden. Aber das ist in unseren Augen nur Touristennepp.Wenn man dafür bezahlt, darf man auf dem Rücken des Elefanten in den Fluss und der spritzt die Touris dann mit seinem Rüssel voll Wasser. Wir finden das nicht so lustig. In der Elefantenaufzuchtstation sehen wir noch ein 2 Monate altes Elefantenbaby.
Nach dem Mittagessen im Resort, geht es um 12h45 auf eine 4-stündige Jeepsafari. Wir sind 7 Gäste im Jeep. 1 Neuseeländerin, 2 Kanadier, 1 Amerikaner, 1 Argentinier und wir beide. Wir werden zuerst mit dem schmalen Einbaum über den Fluss in den Park gebracht. Hier steht unser Chinesischer Jeep und es geht los in den Dschungel. Wir sehen 3 Nashörner, freie Krokodile, viele, viele Hirsche (3 verschiedene Sorten), weisse Affen, 1 grosse Echse, ganz viele kleine und grosse Krokodile (2 Sorten) in der Krokoaufzuchtstation. Die Ghariale(oder auch Gaviale) und die Sumpfkrokodile.

Der Gharial:Zu Beginn der 1950er Jahre lebten noch 235 Ghariale im Narayani. Die Population ist jedoch infolge von Überfischung, Wasserverschmutzung und Wilderei katastrophal klein geworden: im Jahr 2003 sind nur noch 38 wilde Ghariale gezählt worden. In der Aufzuchtstation des Gharial Conservation Project werden seit 1978 Eier ausgebrütet und Tiere bis zu einem Alter von 6 bis 9 Jahren aufgezogen. Seit 1981 werden alljährlich Jungtiere in das Narayani-Rapti Flusssystemausgewildert, von denen jedoch die wenigsten überleben.
Der Gharial, ist der einzige heute noch lebende Vertreter der Gattung Gavialis innerhalb der Krokodile. Die heute nur noch in Nepal und im Norden Indiens lebenden Populationen sind stark bedroht und daher auf der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN aufgeführt.
Gaviale können bis zu sechs Meter lang werden, aber solch große Individuen sind heute nicht mehr bekannt. Charakteristisch für die Art ist ihre lange, schmale Schnauze, die mit fortschreitendem Alter dicker und im Verhältnis zum Körper kürzer wird. Eine Vielzahl von schmalen Zähnen stehen im Ober- und Unterkiefer versetzt zueinander und greifen bei geschlossenem Maul ineinander. Die Färbung der Tiere variiert von einem hellen olivgrün bis zu einem hellbraun, der Rücken und der Schwanz sind mit dunkleren Banden und Flecken gezeichnet. Die Beine sind sehr schmal und eher schwach gebaut, dafür jedoch mit grossen Schwimmhäuten besonders an den Hinterbeinen bestückt.

Einst lebten Gangesgaviale in allen grossen Flüssen des nördlichen indischen Subkontinents, vom Indus in Pakistan über die Tiefebene des Ganges bis hin zum Irrawaddy in Myanmar. Heute kommen sie jedoch nur noch in 2% ihres früheren Verbreitungsgebietes vor.
Von allen Krokodilen sind Gangesgaviale am stärksten an den Lebensraum Wasser gebunden. Ihre Beine sind schwach und für die Fortbewegung an Land kaum geeignet. Dagegen kommen sie durch Einsatz ihres kräftigen, hohen, seitlich abgeflachten Ruderschwanzes im Wasser schnell voran und sind in dieser Umgebung ausgesprochen mobil. Sie schleppen sich lediglich aus dem Wasser, um sich auf trockenliegenden Sandbänken zu sonnen, Nester für ihre Gelege zu baue
n und Eier zu legen.
Gangesgaviale ernähren sich vorwiegend von Fisch. Ihre Schnauze ist wie eine lange Fischreuse ausgebildet. Einige ausgewachsene Individuen sind aber in der Narayani beim Erbeuten von Wildenten beobachtet worden. Dort erfolgt im Frühjahr, von Ende März bis Mitte April, die Eiablage. Hierfür graben die Weibchen auf den Sandbänken Nester, wobei sich mehrere Weibchen eine Sandbank teilen. Ein Weibchen legt im Schnitt 35 Eier.

Das Sumpfkrokodilerreicht eine maximale Länge von etwa vier Metern. Die erwachsenen Tiere sind grau bis graubraun und meistens mit dunklen Zeichnungen versehen, die Jungtiere sind hellbraun bis braun und besitzen auf dem Schwanz und dem Körper eine dunkle Querbänderung.
Das Sumpfkrokodil ist ein Süßwasserbewohner, der vor allem in Flüssen, Seen und Sümpfen zu finden ist. Ausserdem bewohnt es die Bewässerungskanäle und künstlich angelegten Wasserreservoirs seiner Heimat. Gelegentlich wurden Sumpfkrokodile auch im Brackwasser angetroffen. Sein Verbreitungsgebiet umfasst den indischen Subkontinent und reicht vom östlichen Iran über Pakistan, Nordindien, Nepals Terai bis nach Sri Lanka.

Wir hatten grosses Glück. Andere Gruppen haben auf der gleichen Tour wie wir, kein einziges Nashorn gesehen, und wir sogar 3 Stück! Um 17h30 sind wir zurück im Resort. Beim Abendessen (Buffet) werde ich wieder richtig verwöhnt. Paul holt mir das Essen und x-mal Tee. Merci vielmals, das weiss ich zu schätzen!

Dienstag, 18.November 2014: Im Chitwan Nationalpark
Eigentlich hätten wir heute morgen Vogelbeobachtung auf dem Programm. Aber weil wir genug haben vom ewigen „Immersofrühaufstehen“, lassen wir die Vögel in Ruhe und schlafen mal aus. Wir haben nämlich immer noch nicht den richtigen Schlafrythmus gefunden. Wir geniessen den Morgen an der Sonne im Resortgarten. Um 12h gibt es Mittagessen. Nach dem Essen liege ich auf dem Bett um mein Bein hochzulagern. Paul macht unterdessen einen kleinen Spaziergang um zuzuschauen, wie hinter unserem Resort Reis gedrescht wird. Plötzlich kommt er ins Zimmer geschossen und ruft ganz aufgeregt:“Komm ganz schnell! Da vorne steht ein Nashorn im Dorf auf der Kreuzung!“ Bis wir wieder da sind (etwa 200m) hat sich das Nashorn in den Wald gelegt und schläft gemütlich. Es wackelt nur noch hie und da mit einem riesigen Ohr.

Das Panzernashorn(Rhinoceros unicornis, wörtlich einhörniges Nashorn), auch Indisches Panzernashorn genannt, gehört zur Familie der Rhinocerotidae. Das einhörnige Nashorn ist auf dem Indischen Subkontinent beheimatet und heute nur noch im Nordosten Indiens und in geschützten Gebieten im Terai Nepals zu finden. Im Jahre 2008 hat die IUCN Panzernashörner als gefährdet eingestuft, wobei die Population zunimmt.
Mit einer Kopfrumpflänge von 370 bis 380 cm bei Bullen (Kühe 310 bis 340 cm), einer Schulterhöhe von 170 bis 190 cm (Kühe 150 bis 170 cm) und einem Gewicht von 2,2 t (Kühe 1,6 t) ist das Panzernashorn die grösste der drei Nashornarten Asiens und die zweitgrösste rezente nach dem Breitmaulnashorn. Grosse Bullen können auch ein Gewicht von bis zu 2,8 t erreichen. Der Körper ist sehr kräftig gebaut, wobei die Gliedmassen relativ kurz und breit sind.
Die im Maximum bis zu 4 cm dicke Haut ist grau-braun gefärbt und fest, nur im Bereich der Falten, der Bauchgegend und am Kopf ist sie weicher und dünner. Markant sind die zahlreichen Falten der Haut, die dem Tier den Anschein einer schweren Panzerung geben, was auch den deutschen Namen erklärt. Zwei große Hautfalten hinter den Vorderbeinen und vor den Hinterbeinen umkreisen den Körper dabei vertikal, horizontale Falten befinden sich an den oberen Enden der Gliedmassen und im Gesässbereich, hier wird auch der Schwanz von zwei zusätzlichen vertikalen Falten eingerahmt. Auch am Nacken sind deutliche Falten ausgebildet, welche bei ausgewachsenen Bullen grosse Kehllappen („Latz“) bilden. Die Falten sind wesentlich stärker ausgeprägt als bei seinem nächsten Verwandten, dem Java-Nashorn. Die starke Faltung geht höchstwahrscheinlich auf eine Thermoregulation zurück, um den Körper vor Überhitzung zu schützen. Weiterhin ist die Haut durch zahlreiche warzenartige Knubben charakterisiert. Unter der Haut befindet sich eine 2 bis 5 cm dicke Fettschicht.
Das einzelne Horn des Panzernashorns sitzt auf der Nase und besteht aus Keratin, welches aus tausenden verdichteten, langgezogenen Fäden (sog. Filamente) geformt ist und in der Struktur den Haaren oder Hufen ähnelt. Es wächst während des gesamten Lebens des Tieres, auch wenn Teile des Horns durch traumatische Ereignisse verloren gehen. Überwiegend ist es kegelartig geformt und kann Längen bis zu 60 cm erreichen, wobei in der Regel 20 bis 30 cm lange Hörner überwiegen. An der Basis weist es eine ovale Form mit einer Ausdehnung von ungefähr 19 mal 12 cm auf. Das Gewicht liegt durchschnittlich bei gut 3 kg.

Das Panzernashorn hat wie alle rezenten Nashörner ein schlechtes Sehvermögen. Die eingeschränkte Sehleistung führt dabei manchmal zu spontanen Angriffen auf Eindringlinge oder bewegliche Objekte. Dafür besitzt das Panzernashorn wie auch andere Nashornarten einen ausgezeichneten Geruchs- und Hörsinn.
In Nepal leben nach Zählungen im Frühjahr 2011 etwa 534 Tiere im Chitwan-Nationalpark.
Das Panzernashorn ist ein überwiegend nacht- bis dämmerungsaktiver Einzelgänger, Bullen und Kühe kommen in der Regel nur zur Paarungszeit zueinander.
Das Panzernashorn braucht bis zu 150 kg Nahrung am Tag und ernährt sich sowohl von Gräsern als auch weicher Pflanzennahrung, wie Blätter, Zweige, Äste, Rinde und Früchte.
Im Gegensatz zu den anderen rezenten Nashornarten ist das Panzernashorn ein sehr guter Schwimmer und verbringt längere Zeit im Wasser, häufig vor allem während der Monsunzeit. Dabei scheut es auch tiefes Wasser nicht und vermag unter Wasser zu grasen, wobei die Pflanzen erst über Wasser zerkaut werden. Ausgedehnte Schwimmausflüge werden meist während des Tages durchgeführt.
Des Weiteren gehören Salz- und Bodenlecken zu einem wichtigen Bestandteil der Ernährungsweise. Zusätzlich sind Schlammlöcher wichtig für das Wohlbefinden der Tiere, in denen sie einen Grossteil der Tageszeit - bis zu 60% - verbringen und sich dort ausgiebig suhlen und wälzen. Die Schlammbäder dienen einerseits der Thermoregulierung des Körpers, andererseits auch zur Entfernung von Parasiten.
Weibliche Tiere erreichen mit 5 bis 7 Jahren die Geschlechtsreife, männliche mit 8 bis 10. Die Tiere sind ganzjährig paarungsbereit, bei Kühen kommt es alle 27 bis 42 Tage zur Brunft.
Die Tragzeit beträgt etwa 16 Monate und variiert zwischen 465 und 490 Tage, anschliessend kommt ein einziges Kalb zur Welt. Dieses ist bei der Geburt bereits 60 bis 75 kg schwer und kann nach 30 Minuten stehen. In der Regel werden mehr männliche als weibliche Kälber geboren. Das Kalb wird rund anderthalb Jahre gesäugt, wobei es in der Anfangszeit knapp 30 l Milch trinkt und täglich zwischen 1 und 2 kg an Gewicht zunimmt. Noch während der Saugphase beginnt das Kalb aber vom dritten bis fünften Monat an, pflanzliche Nahrung zu sich zu nehmen.
Die Lebenserwartung des Panzernashorns beträgt in freier Wildbahn rund 40 Jahre.
Bis heute ist Wilderei ein grosses Problem, da das Horn des Panzernashorns in Ostasien in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet wird. Ein nach China eingeschmuggeltes Horn kann Wilderern bis zu hunderttausend Dollar einbringen.

14h45 ist Abfahrt mit dem Resortvehikel zur Elefantensafari. Wir fahren mit dem Auto ziemlich weit, bis wir auf die Elefanten umsteigen. 15-20 Elefanten laufen mit je 4 Touris auf dem Buckel durch den Chitwan Nationalpark. Paul und ich sind auf verschiedenen Elefanten platziert. Ich mit 1 Holländer und 2 Chinesinnen. Die Safari dauert 1½ Stunden und wir sehen sehr viele Hirsche, Pfauen und ein Nashorn, das Paul für alle anderen entdeckt. Super, oder? Nach der schönen Tour laufen Paul und ich nochmals zu dem kleinen Elefäntchen im Elefantencamp.


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