2013-04-01


Kambodscha

Kambodscha

1.4.-7.4.2013

Königreich Kambodscha
Amtssprache: Khmer
Hauptstadt: Phnom Penh
Staatsform: Monarchie
Regierungssystem: Parlamentarische Wahlmonarchie
Staatsoberhaupt: König Norodom Sihamoni
Regierungschef: Premierminister Hun Sen
Fläche: 181.040 km²
Einwohnerzahl: 14.138.255 (2010)
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner pro km²
Währung: Riel (KHR), seit 1953/1980, bzw. US-Dollar
Unabhängigkeit: von Frankreich am 9. November 1953
Nationalfeiertag: 9. November
Zeitzone: UTC+7

Das Königreich Kambodschaist ein Staat in Südostasien. Das Land liegt am Golf von Thailand zwischen Thailand, Laos und Vietnam. Die Hauptstadt Phnom Penh liegt im Süden des Landes. Das Landschaftsbild wird durch eine Zentralebene geprägt, die teilweise von Gebirgen umgeben ist. In ihr liegt im Westen Kambodschas der See Tonlé Sap, durch den Osten fließt der Mekong, einer der zehn längsten Flüsse der Welt.
Kambodscha ist etwa halb so groß wie Deutschland.

Kambodscha ist aus dem Reich Kambuja hervorgegangen, das seine Blüte vom 9. bis zum 15. Jahrhundert erlebte. Seine Ruinen in Angkor wurden ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. Nach der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahre 1953 folgten jahrzehntelange Bürgerkriege, die viele Opfer unter der Bevölkerung und schwere Schäden in der Wirtschaft hinterließen. Auch der Vietnamkrieg und die Diktatur der Roten Khmer von 1975 bis 1979 brachten dem Land wirtschaftlichen Verfall.

Montag, 1.April 2013: Krabi – Surat Thani – Bangkok
Nein, dies ist kein Aprilscherz! Jetzt fahren wir nämlich nach Kambodscha und Vietnam. Um 7h30 werden wir vom bestellten Taxi in der Marina abgeholt und fahren in den Ort Krabi, zum Busbahnhof. Leider sind die Busse nach Bangkok alle schon voll besetzt. Choo, der Marinamanager hatte uns gesagt, dass es laufend Busse nach Bangkok gäbe. Für uns würde der nächste Bus aber erst um 16h fahren und so lange wollen wir nicht hier warten. Also nehmen wir einen Bus, der um 8h30 nach Surat Thani fährt, es ist ein uralter Mercedes. Unsere Reise fängt ja schon gut an! Mein Plan war, 12 Stunden im Bus direkt bis nach Bangkok zu fahren. Aber wir sind ja schliesslich flexibel und machen deshalb das Beste aus der Situation. Paul freut sich sehr, über Land zu fahren, und das ist ja auch einer der Gründe, weshalb wir so oft wie möglich per Bus und bei Tage reisen wollen. Wir wollen etwas vom Land sehen. Unterwegs hat es viele grosse Gummibaum – und Palmölplantagen, später Bananen und Ananas. Um 12h15 sind wir in Surat Thani und eine knappe ½ Stunde später sitzen wir schon in einem Minibus nach Bangkok. Die Ticketverkäuferin sagt uns, das sei ein VIP-Bus! Wir sind 8 Personen plus ein sehr braves Baby. Ich frage die junge Thai-Mutter, ob ihr Baby ein „boy“ oder ein „girl“sei. Sie versteht mich nicht. Ein junger Thai-Mann fletzt sich gemütlich auf der hintersten Sitzbank auf unsere Rucksäcke und schläft stundenlang darauf. So können wir keine Landkarte, kein Wasser oder den Fotoapparat aus dem Rucksack nehmen. Und weil wir kein Mittagessen hatten (die Zeit in Surat Thani war zu knapp), gibt es aus der „Restenfressalientasche von der MABUHAY“ alte Kokoskekse aus Malaysia und genauso alte, aber furztrockene, dafür aber sehr gesunde Soyariegel, runtergespült mit einem Schluck lauwarmem Wasser.
Irgendwo lädt unser Chauffeur einen Freund auf und wir machen einen Riesenumweg, um diesen dann irgendwohin zu bringen. Eine Stunde später dann ein erneuter Stopp bei einer Tankstelle. Wir stehen in einer Kolonne und warten volle 45 Minuten bis wir endlich betankt werden. Dabei stellen wir zu unserem grossen Erstaunen fest, dass unser Toyota-Minibus mit Gas fährt. Endlich, um 17h15 gibt es bei einer anderen Tankstelle den ersten richtigen Stopp (seit 12h40), wo Paul und ich einen sehr guten, heissen Chickenburger zwischen die Zähne kriegen. Nur das Brot ist halt wie immer, ein Gummibrot! Den Burger müssen wir im Bus verdrücken, weil unser Chauffeur sofort weiter fahren will. Um 20h30 müssen wir in einen anderen Minibus umsteigen, der uns zum Busterminal in Bangkok bringt. Das dauert nochmals eine ganze Stunde und 45 Minuten. Um 22h15 sind wir endlich am heutigen Ziel: Bangkok! Jetzt wollen wir die Bustickets für morgen, für Kambodscha kaufen. Aber das geht nicht! Alle Leute die ich frage, wissen entweder nicht Bescheid, oder sagen, wir sollen morgen um 05h wieder kommen, dann seien die Schalter geöffnet. Sehr genervt und müde, dazu beide mit Rückenschmerzen, nehmen wir ein Tuk Tuk und lassen uns zu einem billigen Hotel bringen. (10 US$ für 2 Personen, kein Frühstück), sehr basal! Wir deponieren nur schnell das Gepäck im Zimmer und sind sofort wieder draussen. Bei einem Chinesen Restaurant trinken wir Singha Bier und essen Pommes Frites. Es ist 23h30. Um 24h sind wir, total k.o., im Bett unter dem drehenden Deckenventilator.

Dienstag, 2.April 2013: Bangkok (Thailand) – Siem Reap (Kambodscha)
Ich erwache mit schlimmen Rückenschmerzen. Um 7h sind wir draussen auf der Strasse und fragen einen Tuk Tuk Fahrer, ob er uns zum Busterminal bringt. Er versteht uns nicht. Erst mit Hilfe des Verkäufers in einem kleinen „Seven/Eleven-Supermarkt“, klappt es und er bringt uns zum Busbahnhof. Wir kaufen die Bustickets nach Siem Raep in Kambodscha und warten nochmals 1½ Stunden bis zur Abfahrt des Busses. Um Punkt 8h ertönt die thailändische, königliche Landeshymne und alle Leute erheben sich von den Sitzen und stehen reglos, bis die Musik endet. Der Busbahn-hof ist voller Leute und wirklich alle stehen auf, auch wir beide.
Endlich um 9h05 fährt unser Bus los. Es ist sehr mühsam, bis wir raus aus der Millionenstadt Bangkok raus sind. Es hat enormen Verkehr. Rund um die Stadt hat es viel Industrie, dann Reisfelder, Teiche mit Shrimps-oder Fischzuchten, riesige Plantagen mit diversen Bäumen, die wir nicht kennen, keine Ahnung wofür, vielleicht Bauholz?
Um 13h sind wir in Aranyaprathet, dem Grenzort, aber noch in Thailand. Hier müssen wir alle aussteigen um in einem Gebäude den Visaantrag für Kambodscha ausfüllen, dann den Pass, ein Foto, 1000 Baht, plus 100 Baht für den Helfer (total 33 SFr.) abgeben. Alle setzen sich wieder in den Bus, und bekommen ein Mittagessen bestehend aus gebratenem Reis und 4½ Gurkenscheiben, dazu ein Fläschchen Mineralwasser. Wir essen und warten auf die Pässe mit dem kambodschani-schen Visastempel. In Poipet, dem kambodschanischen Grenzort müssen wir durch den Zoll und dabei müssen alle ihre Fingerabdrücke abgeben. Bei Paul merkt keiner, dass er ja nur 8 Fingerabdrücke hat...! Um 15h30 sind alle aus unserem Bus abgefertigt und wir können endlich weiterfahren. Dabei erfahren wir, dass wir das Visa hier für 22 US$ bekommen hätten !!!
Jetzt sind wir in Kambodscha! Und hier ist es dreckig, dreckig, dreckig und es hat viele Kinder die betteln und es ist genau so heiß wie in Thailand. In der Grenzstadt Poipet hat es viele Casinos und Spielsalons. Ab sofort wird rechts gefahren. Unterwegs hat es unendlich viele Reisfelder, so weit das Auge „reist“. Die meisten sind abgeerntet und trocken. Um 17h30 sind wir in Siem Reap. Der Tuk Tuk Fahrer Jack spricht uns an und bringt uns mit seinem Motorrad-Tuk Tuk ins „Green Town Guesthouse“. Wir bekommen ein sehr schönes Eck-Zimmer mit TV, Dusche/WC, Deckenventilator (wir wollen keine Klimaanlage) und 2 Riesenbetten für 9 SFr. für 2 Personen, (ohne Frühstück). Ich kann gratis ins Internet um die Fotos für den letzten Bericht nach Hause zu senden. Wir trinken hier im Gästehaus etwas und essen gute Frühlingsrollen. Danach laufen wir in die Stadt um im Restaurant „old market“ Khmer Spezialitäten zu essen. Meine Nudeln sind prima aber Paul lässt seine Khmer-Suppe stehen, da ist irgendein Kraut drin, das er nicht ausstehen kann. Die Suppe schmeckt nach Seife3, sagt er. Zu Fuss geht es zurück ins Gästehaus wo wir komplett hinüber ins Bett fallen. Meine Rückenschmerzen sind nicht mehr so schlimm.

Mittwoch, 3.April 2013: Siem Raep, Kambodscha
Wir schlafen beide sehr gut, bis um 01h20, als plötzlich jemand heftig und hartnäckig an unsere Türe klopft, poltert und zuletzt noch dagegen springt, bis die Türe fast aus den Angeln fällt. Dabei ruft eine Frauenstimme immer wieder laut:“ Jonny, Jonny!“.Paul steht auf und sagt hinter der Türe auf Berndeutsch:“hier ist kein Jonny!“, danach ist endlich wieder Ruhe und wir können weiterschlafen.
Tuk Tuk-Jack soll uns mit seinem Motorrad-Tuk Tuk um 9h abholen. Um 8h15 steht er schon da, wir sind noch beim Frühstück. Um 8h45 fahren wir mit ihm los zum etwa 20km entfernten „Ankor Wat“, einer riesigen Tempelanlage aus dem 12.Jahrhundert. Wir lösen die Eintrittsbillette für einen Tag (20 US$ /pro Person für einen Tag, gilt aber für die meisten Tempel). Bis um 15h besichtigen wir einen Tempel nach dem anderen. Alles ist sehr weitläufig. Jack lädt uns bei einem Tempel ab, wartet auf uns und führt uns dann nach der Besichtigung zum nächsten Tempel. Wir sind sehr froh um Jack, es ist höllisch heiß, gegen 40° und wir müssen viele Pausen machen und Wasser trinken, das Jack für uns mitgebracht hat. Die Tempelanlagen sind enorm gewaltig und eindrücklich, einfach einmalig!

Angkor Wat(ângkôr bedeutet „Stadt“, vôtt „Tempelanlage“) ist die größte und bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor in Kambodscha. Der Tempel befindet sich zirka 240 km nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh in der Nähe von Siem Reap, ca. 20 km nördlich des SeesTonlé Sap.
Im 10. Jahrhundert wurden unter Yasovarman I. (889 – ca. 910) zahlreiche Bewässerungsanlagen und Stauseen errichtet, was dazu beitrug, dass unter anderem mehrmals im Jahr Reis geerntet werden konnte. Diese erfolgreiche Landwirtschaft führte zu Nahrungsüberschüssen und brachte dem Khmer-Reich großen Reichtum. So kam es, dass das Land im Süden Chinas zu einem regionalen Machtzentrum Südostasiens wurde und die Khmer in der Lage waren, große Städte und gewaltige Tempelanlagen zu errichten.
Im Jahr 1113 bestieg König Suryavarman II. den Thron und regierte bis etwa 1150. Er baute die Macht Angkors, damals Kambuja genannt, in mehreren Kriegszügen gegen Nachbarn, weiter aus. Daneben ließ er Tempelanlagen in Angkor restaurieren und neue errichten.Um 1200 hatte Angkor etwa eine Million Einwohner und war damit wohl die damals größte Stadt der Welt.

Die gewaltigen Bauten weisen zahlreiche Schäden auf. Witterungseinflüsse, die tropische Vegetation und menschliche Zerstörungskraft, haben den Tempeln zugesetzt. Ein weiterer Grund für den Zerfall ist, dass sich die Khmer ab dem 13. Jahrhundert dem Buddhismus zuwandten, weshalb keine neuen Tempel mehr errichtet wurden. Hinzu kam die Abholzung sämtlicher Wälder durch die Khmer, sowie Missernten durch versiegendes Wasser und den damaligen Klimawandel. Die Anlage diente aber spätestens seit dem 16. Jahrhundert als buddhistisches Heiligtum.

Nachdem es, bedingt durch die politische Lage in Kambodscha, auch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert kaum möglich war, Restaurierungsarbeiten vorzunehmen, sind inzwischen unter-schiedliche Organisationen damit beschäftigt, den weiteren Zerfall von Angkor Wat zu stoppen.
Die Gebäude wurden aus kunstvoll gestalteten Sandsteinen zusammengesetzt. Die zahlreichen Kanäle der Anlage dienten den Arbeitern auch dazu, die riesigen Steinbrocken mit Flößen zu transportieren. Für den Bau wurden die Blöcke mit besonderen Schleifanlagen so bearbeitet, dass sie ohne erkennbare Zwischenräume aufeinandergesetzt werden konnten.

Das komplette Areal misst inklusive des Wassergrabens in West-Ost-Richtung knapp 1,5 km und in Nord-Süd-Richtung knapp 1,3 km. Der Wassergraben ist zwischen 170 und 190 Meter breit und umschließt das innere Areal. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nachLotusblüten geformten Türmen. Der größte Turm ist 65 m hoch.
Viele Tempelwände sind mit Figuren dekoriert, die Tänzerinnen - so genannte Apsaras - darstellen.
Angkor Wat fungiert als herausragendes nationales Symbol, das repräsentativ für die Khmerkultur und das heutige kambodschanische Volk steht. Es findet sich daher als Abbildung in vielfältigen staatlichen Zusammenhängen, auf der Nationalflagge, den Geldscheinen etc. Während des Regimes der Roten Khmer war eine goldene Silhouette des Tempels Teil der kambodschanischen Flagge.
Seit 1990 wird die Anlage von der privaten Firma SOKIMEX betreut, die das Gelände von der Regierung gepachtet hat und dafür die Eintrittsgelder kassiert.

Wir kaufen eine CD mit traditioneller Musik, gespielt von einer Gruppe von Musikern die von Landminen verletzt wurden und einige keine Beine mehr haben. Die Musiker sitzen am Boden und spielen uns ein Stück aus der CD vor.
Nach 15h bringt uns Jack wieder zurück in die Stadt Siem Raep, zum Markt. Paul braucht eine neue Batterie für seine Reserveuhr. Die Batterie kostet inklusive Arbeit, 1.20 US$. In Neuseeland wollten sie für die gleiche Arbeit an der gleichen Uhr 60 NZ$ !!! Danach bringt uns Jack zum Busbüro, wo wir die Tickets für die Busfahrt nach Phnom Penh kaufen. 7 US$/Person für 7 Stunden Busfahrt. Endlich sind wir wieder in unserem Gästehaus. Jack bedankt sich überschwänglich bei uns, weil wir ihm Arbeit gegeben haben. Er sagt uns -zig Mal „o kun!“ (Danke). Er spricht gut Englisch, ist 36 Jahre alt, verheiratet, 3 Kinder 13/10/3 Jahre alt. Die beiden grossen Kinder gehen täglich 4 Stunden in die staatliche Schule. Aber die Schule sei nicht gut, deshalb schickt er sie noch jeden Tag 2 Stunden in eine Privatschule. Dies kostet pro Kind und Monat 15 US$. Er sagt uns auch, es gebe in Kambodscha viel zu viel Korruption und der neue König, Sohn des vor etwa 5 Monaten verstorbenen Königs, habe keine „POWER“.

Nach einer sehr nötigen Dusche und kurzen Ruhepause, gibt es das Abendessen gleich um die Ecke. Dies ist ein Restaurant wo es nur kambodschanisches Barbeque gibt. Es hat ein riesiges Buffet mit 100 verschiedenen Sachen, die wir aber die meisten nicht kennen. Deshalb lassen wir lieber die Finger davon und halten uns vor allem nur an Gemüse und Fleisch. Wir bekommen ein Kohlebecken auf den Tisch, darauf ein Gefäss, etwa wie eine Gugelhopfform. In der Form hat es etwas wie eine Bouillon. Alles Gemüse und die Pilze schmeissen wir da hinein und lassen sie köcheln. Das Fleisch hängen wir an den oberen Teil der Form, wo es vor sich hin brutzelt. Das Rind-und Schweinefleisch sind zäh, aber Huhn und Leber sind prima und wir können davon nicht genug kriegen. Wir essen wieder einmal viel zu viel...

Donnerstag, 4.April 2013: Siem Raep – Phnom Penh
Von der Busfirma werden wir im Gästehaus abgeholt und um 8h fahren wir los, ca. 300km bis nach Phnom Penh. Die Gegend ist total flach. Wir fahren durch viele, viele sauschmutzige Orte. Wir halten unterwegs immer wieder an, um noch mehr Fahrgäste aufzunehmen, bis der Bus total überfüllt ist. Die Leute sitzen sogar auf Plastikstühlchen im Gang und auf 2-er Sitzen hocken bis zu 4 Personen. Das Fahrgeld dieser Leute geht vermutlich direkt in den Sack des Buschauffeurs. Eigentlich wollten wir ja mit dem Boot auf dem Tonlé Sap See nach Phnom Penh fahren, aber jetzt, am Ende der Trockenzeit, hat es zu wenig Wasser im See und die Boote fahren nicht.
In einem grösseren Ort machen wir einen 25-Minuten-Stopp. Wir kaufen Mangos und Mandarinen, vermutlich viel zu überteuert, für 3 US$.
Wir sehen einen Busunfall. Der Reisebus liegt ziemlich zertrümmert im Strassengraben!
Auf dem Land hat es einfache Häuser aus Bambus und Holz auf Holz- oder Betonpfeilern gegen Überflutungen. Unter den Häusern befindet sich offener Stauraum, der auch als Haustierstall und Arbeitsraum genutzt wird. Den Zugang ins Wohngebäude gewährleistet eine Außentreppe. Im Inneren befinden sich üblicherweise ein großer Gemeinschaftsraum, sowie das Elternschlafzimmer und die Küche. Die Außenwände werden durch geflochtene Gras- oder Palmmatten gebildet. Dächer bestehen aus Schilf oder Gras, selten auch aus Ziegeln.
Es hat sehr lange Strassendörfer. Unterwegs lauter trockene, abgeerntete Reisfelder und wo es ein wenig Wasser hat, Wasserbüffel, die sich darin suhlen.
Um 15h30 erreichen wir Phnom Penh. Ein Tuk Tuk Fahrer bringt uns zum „White River Guesthouse“. Wir bekommen ein Zimmer im 3.Stock. Das Zimmer ist sehr klein und vor allem heiß, aber auch sehr ruhig und für 10 US$ für 2 Personen (ohne Frühstück), kann man nicht motzen. Kaum sind wir da, gibt es ein Riesengewitter. Es schüttet etwa eine Stunde lang, die Bauern wird es freuen. Das Abendessen nehmen wir im Restaurant des Gästehauses ein. Danach machen wir einen Spaziergang durch die quirligen Strassen. Was für ein Getümmel mit den vielen Motorrädern!

Freitag, 5.April 2013: Phnom Penh
Nach dem Frühstück geben wir im Gästehaus die Pässe ab, für das Vietnamesische Visum und organisieren die Flussfahrt für die Weiterfahrt ins Mekongdelta am Sonntag.
Unser Tuk Tuk Fahrer Mr. Borey sollte um 10h kommen. Er ist schon um 9h da. Um 9h20 fahren wir los zu den „Killing Fields“. Unser Ziel liegt etwa 20 km ausserhalb der Stadt und Mr. Borey kämpft sich durch ungemein dichten, wahnsinnigen Tuk Tuk und Motorräder-Salat aus der Stadt hinaus.
Die „Killing Fields“ sind eine Gedenkstätte im Choeung Ek Genocial Center. Die Gedenkstätte erinnert an die über 3 Millionen Toten (von 8 Millionen Einwohnern Kambodschas), die während der Schreckensherrschaft der „Roten Khmer“ unter dem Diktator Pol Pot von 1975 bis 1979 ermordet wurden. Die Stätte und ihre Geschichte sind erschütternd. Nach dem Besuch des dazugehörenden Museums, essen wir in einem Restaurant das von Veteranen des Krieges und Landminenopfern betrieben wird, sehr gutes Chicken Curry.

Die Roten Khmer(Französisch: Khmers rouges) waren eine maoistisch-nationalistische Guerillabewegung, die 1975 in Kambodscha an die Macht kam. Ihr Name leitet sich von der Ethnie Kambodschas, den Khmer ab. Die Roten Khmer wollten die Gesellschaft mit Gewalt in einen Agrarkommunismus überführen. Dieser Prozess umfasste auch die fast vollständige Vertreibung der Bevölkerung der Hauptstadt Phnom Penh und mündete in einem Massenmord an der kambodschanischen Bevölkerung. Bis zum Ende ihrer Herrschaft 1978 fielen den roten Khmer nach Schätzungen etwa 3 Millionen Kambodschaner zum Opfer. Nach ihrer Vertreibung durch vietnamesische Invasionstruppen wurden die Roten Khmer erneut zu einer Untergrundbewegung und dabei zeitweise von verschiedenen, auch westlichen Ländern unterstützt, bis sie sich 1998 endgültig auflösten. Die wirksame juristische Aufarbeitung der Verbrechen während ihrer Herrschaft kam erst spät in Gang und dauert bis heute an.
Die Roten Khmer hatten ihren Ursprung in der Kommunistischen Partei Kambodschas, die 1951 aus der indochinesischen KP entstand. Die Unterdrückung der kambodschanischen Kommunisten durch König Norodom Sihanouk und danach General Lon Nol veranlasste viele der Parteimitglieder und -anhänger zur Flucht nach Nordvietnam, während eine sich aus der Bauernschaft rekrutierende Fraktion mit Hang zum Nationalismus, zu der auch der Student Pol Pot und andere spätere Khmer-Führer zählen, zurückblieb und im Untergrund den Kampf aufnahm.
Bis 1970 hatte Sihanouk Kambodscha aus den die Region erschütternden Krisen (Vietnamkrieg und dessen Ausweitung auf Laos) durch geschickte Diplomatie herausgehalten und das Land galt als eines der politisch stabileren in Südostasien. Den USA war es ein Dorn im Auge, dass die gegen die amerikanischen Truppen in Vietnam kämpfende vietnamesische FNL (Vietcong) den östlichen Teil des kambodschanischen Territoriums als Transportweg (Ho-Chi-Minh-Pfad) und Rückzugsgebiet nutzte. Die Gruppe hatte sich mehrfach umbenannt, weshalb König Sihanouk gegenüber der Presse den zusammenfassenden Begriff „Rote Khmer“ verwendete, der sich dann im Ausland durchsetzte; selber hatten sich die Roten Khmer nie so bezeichnet.

Am 18. März 1970 wurde der Armeegeneral Lon Nol – während eines Auslandsaufenthaltes von Staatschef Sihanouk – durch einen von den USA unterstützten Putsch an die Macht gebracht und erhielt von den USA umfangreiche Wirtschafts- und Militärhilfe. Mit seiner Billigung versuchten Richard Nixon und sein Außenminister Henry Kissinger, Kambodscha von der FNL militärisch zu säubern. Indem sie den Krieg gegen das kommunistische Nordvietnam und den Vietkong auf kambodschanischen Boden ausdehnten, opferten die USA die Integrität des letzten unabhängigen Staates Indochinas. Ihre Flächenbombardements forderten mindestens 200.000 Menschenleben, vornehmlich unter Zivilisten, und trugen dazu bei, einen großen Teil der Bevölkerung in die Arme der Roten Khmer zu treiben. Von amerikanischen B-52-Flugzeugen wurden vom 4. Oktober 1965 bis zum 15. August 1973 insgesamt 2.756.941 Tonnen und alleine 1973 doppelt soviele Bomben über Kambodscha abgeworfen wie über Japan während des gesamten Zweiten Weltkrieges (im gesamten Zweiten Weltkrieg - inkl. Hiroshima (15.000 Tonnen) und Nagasaki (20.000 Tonnen) - wurden 2 Millionen Tonnen Bomben abgeworfen. Kambodscha ist halb so groß wie Deutschland. Dass Vietnamesen und Amerikaner ihren Krieg nach Kambodscha trugen, erklärt den hasserfüllten Kurs der Roten Khmer somit zu einem gewissen Teil.

Am 17. April 1975 wurde Phnom Penh von den Roten Khmer eingenommen, das „Demokratische Kampuchea“ ausgerufen und der im Exil lebende Norodom Sihanouk als Staatsoberhaupt eingesetzt.
Die meisten Einwohner der Stadt freuten sich über das Ende der Kämpfe und begrüßten die einmarschierenden Truppen jubelnd. Ein großer Teil der Kämpfer bestand aus Kindersoldaten, die nichts anderes als ein Leben als Soldaten kannte.
Die Stimmungslage kippte schnell, als Pol Pot und die Roten Khmer mit der Errichtung eines Terrorregimes begannen. Am 4. April 1976 wurde Norodom Sihanouk wegen seiner Kritik am Kurs der Roten Khmer als Staatsoberhaupt abgesetzt und unter Hausarrest gestellt, Khieu Samphan zum neuen Staatsoberhaupt und Pol Pot zum Regierungschef ernannt.

Eine Eigenheit der Herrschaft in Kambodscha, die sie von den anderen Diktaturen unterschied, war die völlige Geheimhaltung von Partei und führenden Funktionären. Sie verbargen sich hinter einer Organisation mit der Bezeichnung Angka. Den ersten öffentlichen Auftritt absolvierte Pol Pot erst rund ein Jahr nach der Machtübernahme im März 1976 als „Arbeiter einer Kautschukplantage“. Pol Pot ließ keine Biografie von sich veröffentlichen, und es gab nur wenige Fotos von ihm. Viele Kambodschaner erfuhren erst nach seinem Sturz von der Identität ihres Regierungschefs.

Den kommunistischen Ideen hing Pol Pot schon als junger Mann an und trat mit 18 Jahren in die KP Kambodschas ein und wenig später, als Student in Paris, in die KP Frankreichs. Die Ursachen für die Armut Kambodschas sah er neben der Korruption des Lon-Nol-Regimes gerade im Unterschied von Stadt und Land. Also glaubte er, das Bauerntum stärken und alles Städtische zerstören zu müssen.
Die sofortige Deportation der Stadtbevölkerung auf die Reisfelder des Landes verwandelte das zuvor über zwei Millionen Einwohner zählende Phnom Penh binnen 3 Tagen in eine Geisterstadt, ebenso wurden die Provinzhauptstädte entvölkert. Auf diesem „langen Marsch“, der bis zu einem Monat dauerte, starben tausende Menschen (besonders Ältere und Kinder) aufgrund der Strapazen.
Bald wurden Überlebende zum Arbeiter gewandelt und gezwungen, eine schwarze Einheitskleidung zu tragen, die jede Individualität beseitigen sollte. Die Sprecher der Roten Khmer verkündeten den Beginn eines neuen revolutionären Zeitalters, in dem jede Form der Unterdrückung und der Gewaltherrschaft abgeschafft sei.
In den ersten Monaten dieser Ära verwandelte sich das Land in ein gigantisches Arbeits- und Gefangenenlager. Tagesarbeitszeiten von zwölf Stunden oder mehr waren keine Seltenheit, und jeder Schritt der Arbeiter wurde so überwacht, dass fast jeder um sein Leben fürchten musste. So konnte auch, wer zu spät zur Arbeit kam, wegen des Verdachts auf Sabotage hingerichtet werden.
Geld wurde abgeschafft, Bücher wurden verbrannt, Lehrer, Händler und beinahe die gesamte intellektuelle Elite des Landes wurde ermordet, um den Agrarkommunismus, wie er Pol Pot vorschwebte, zu verwirklichen. Die beabsichtigte Verlagerung der Wirtschaftstätigkeit aufs Land bedingte deren vollständiges Erliegen, da auch Industrie- und Dienstleistungsbetriebe – Banken, Krankenhäuser, Schulen – geschlossen wurden.
Des Weiteren verboten die Roten Khmer jegliche Religionsausübung. Im Zuge seiner Bestrebungen zur Auslöschung der Religion ließ das Pol-Pot-Regime Hunderte von buddhistischen Klöstern, christlichen Kirchen und Moscheen zerstören.
1976 stellte Pol Pot einen Vier-Jahres-Plan auf, der alle Klassenunterschiede beseitigen und das Land in eine „blühende kommunistische Zukunft“ führen sollte. Die landwirtschaftliche Produktivität Kambodschas sollte verdreifacht werden, um durch Nahrungsexporte die benötigten Devisen zu erhalten. Doch dieses Ziel wurde nicht erreicht, da die wirtschaftliche Infrastruktur größtenteils zerstört war und die Landarbeiter zu einem großen Teil ohne Arbeitsgeräte auskommen mussten.
Die Versorgung mit Nahrung brach auch durch Fehlplanung und Misswirtschaft zusammen. Da lokale Führungskräfte Repressalien befürchteten, fälschten sie die Ernteberichte. Der Ertrag wurde dennoch abgeführt. Nahrungsmangel und Zwangsarbeit sowie fehlende medizinische Versorgung führten zum Tod Hunderttausender. Viele der verantwortlichen Führungskräfte wurden wegen Sabotage des Vier-Jahres-Plans inhaftiert und kamen ums Leben.
Gleichzeitig wurden sogenannte Massensäuberungen durchgeführt. Wer im Verdacht stand, mit Ausländern zu kollaborieren, wurde mit Ehegatten und Kindern ermordet. Nicht nur Pol Pot und die Roten Khmer machten Vietnamesen und andere Ausländer für die Notlage Kambodschas verantwortlich. Die Vietnamesen waren nicht nur unbeliebt, weil sie den Krieg mit nach Kambodscha getragen hatten, sondern auch weil sie – von den Franzosen zur Zeit des kolonialen Französisch-Indochina für Verwaltungsaufgaben ins Land geholt – für viele ein Symbol für die Fremdbestimmung des Landes darstellten.
Die „Bourgeoisie“ wurde „abgeschafft“, und um ein „Bourgeois“ zu sein, reichte es oft, lesen oder eine Fremdsprache (vor allem Französisch) sprechen zu können. Unter der Diktatur der Roten Khmer wurden massenhaft Oppositionelle wie Monarchisten und Anhänger des Lon-Nol-Regimes und deren Ehegatten und Kinder getötet, aber auch jene Kommunisten, welche kurz vor der Machtübernahme aus Vietnam nach Kambodscha zurückgekehrt waren.
Während der vierjährigen Schreckensherrschaft wurden schätzungsweise bis 3 Millionen Menschen in Todeslagern umgebracht oder kamen bei der Zwangsarbeit auf den Reisfeldern ums Leben (bei einer Gesamtbevölkerung von etwas mehr als sieben Millionen). Im berüchtigten „Sicherheitsgefängnis 21“ in Phnom Penh, das unter der Leitung des unter seinem Pseudonym „Duch“ bekannten Kaing Guek Eav stand, überlebten sieben von insgesamt 15.000 bis 30.000 Gefangenen. Wer dort nicht an der Folter starb, wurde auf den Killing Fields vor den Toren der Stadt umgebracht.
Die Massensäuberung wird von Experten auch als Autogenozid bezeichnet, da die Vernichtungsmaßnahmen der Regierung auf das eigene Staatsvolk zielten. Ebenfalls von Massenmorden betroffen waren Angehörige der vietnamesischen Minderheit und der indigenen muslimischen Cham. Diese Massenmorde wurden im späteren Strafprozess gegen Angehörige der Roten Khmer ausdrücklich als Völkermord bezeichnet.

Bis heute wurden etliche Massengräber mit insgesamt ca. 1,39 Millionen Leichnamen im Land entdeckt und ausgegraben. Diverse Studien differieren in ihrer Einschätzung der Gesamtopferzahlen zwischen 740.000 und 3.000.000. Die meisten bewegen sich zwischen 1,4 Millionen und 2,2 Millionen, wobei als Todesursache zur einen Hälfte Exekutionen (so durch Erschießen, Erschlagen, Köpfen mit Feldhacken und Ersticken mittels Plastiktüten; Kleinkinder wurden an Bäumen zerschmettert) und zur anderen Hälfte Tod durch Nahrungsmangel und Krankheiten angenommen wird.

Am 25. Dezember 1978 marschierten kommunistische Truppen des wiedervereinigten Vietnam nach von den Roten Khmer initiierten Grenzzwischenfällen in Kambodscha mit dem Ziel ein, das Pol-Pot-Regime zu stürzen und eine pro-vietnamesische Regierung zu installieren. Dies geschah schon im Januar 1979, indem die „Einheitsfront für nationale Rettung“ das Pol-Pot-Regime stürzte und als neuen Regierungschef Heng Samrin einsetzte, der drei Tage später die „Volksrepublik Kampuchea“ ausrief. Pol Pot zog sich in den Untergrund zurück, und Norodom Sihanouk ging neuerlich ins chinesische Exil. Verschiedene westliche Staaten, u. a. die Bundesrepublik und die USA, protestierten gegen den Einmarsch.

Die darauf folgende Guerilla-Taktik der Roten Khmer sowie die ständige Lebensmittelknappheit führten zur Massenflucht von Kambodschanern nach Thailand. Nachdem Pol Pot im Juni 1982 mit seinen Roten Khmer und zwei nicht-kommunistischen Gruppen – der „Nationalen Front für ein unabhängiges, neutrales, friedliches und kooperatives Kambodscha“ von Norodom Sihanouk, sowie der antikommunistischen „Khmer People’s National Liberation Front“ des früheren Premierministers Son Sann – wieder unter der Leitung von Sihanouk im malaysischen Kuala Lumpur eine Exilregierung bildete, wurde diese von den Vereinten Nationen anerkannt. Die Staaten des Ostblocks, Indien und verschiedene Länder der Dritten Welt hingegen erkannten die neue Regierung unter Heng Samrin an.
Im September 1989 zogen sich die vietnamesischen Truppen aus Kambodscha zurück, Heng Samrin blieb weiter an der Macht. Die Verfassung Kambodschas wurde geändert, der Staat neuerlich umbenannt, diesmal in „Staat Kambodscha“, der Buddhismus wurde zur Staatsreligion erklärt.
Norodom Sihanouk kehrte 1990 nach Phnom Penh zurück, die Regierung Samrin wurde durch die Aktionen der Widerstandsgruppen weiter geschwächt. Am 24. Juni 1991 unterzeichneten schließlich alle kambodschanischen Bürgerkriegsparteien einschließlich der Roten Khmer einen unter UN-Vermittlung ausgehandelten Waffenstillstand. Vorsitzender der Übergangsregierung, des „Obersten Nationalrats“, wurde Norodom Sihanouk.
1992 weigerten sich die Roten Khmer, sich diesem Pariser Friedensabkommen entsprechend unter UN-Aufsicht entwaffnen zu lassen. Der Bürgerkrieg flammte wieder auf. Wirtschaftssanktionen gegen die von den Roten Khmer kontrollierten Gebiete wurden verhängt und Thailand schloss die Grenzen zu diesen Regionen.
Im September 1993 wurden unter Aufsicht der Vereinten Nationen die ersten freien Wahlen seit 20 Jahren abgehalten; diese wurden von den Roten Khmer boykottiert. Die Roten Khmer zählten zu diesem Zeitpunkt noch an die 10.000 Kämpfer und bildeten nach ihrem offiziellen Verbot im Juli 1994 eine Gegenregierung in der Provinz Preah Vihear, auch verschleppten sie bis 1995 Tausende von Zivilisten in ihre Konzentrationslager im unwegsamen Dschungel an der Grenze zu Thailand
.

Gleichzeitig kam es aber auch zu einem inneren Zerfall der Roten Khmer. Großzügige Angebote der Regierung ermöglichten es vielen Angehörigen und Führern der Roten Khmer, sich der Regierung unterzuordnen und sich großteils unbehelligt ein neues Leben aufzubauen. 1997 wurde Pol Pot von den Roten Khmer, jetzt unter der Führung von Oung Choeun alias Ta Mok, dem wegen seiner Brutalität berüchtigten „Schlächter“ bzw. vormaligen Chef der Südwestzone des „Demokratischen Kampuchea“, aus seiner Führungsposition als „Bruder Nr. 1“ verdrängt und als Verräter zu lebenslanger Haft verurteilt. Anfang März 1998 ging Ta Mok in Begleitung von vier seiner Getreuen über die Grenze nach Thailand, um sich dort den Behörden zu stellen. Seine Parteisäuberungen kosteten Zehntausende das Leben. Er ist gemeinsam mit dem unter dem Pseudonym Duch bekannten Kaing Guek Eav, dem ehemaligen Leiter des Folterzentrums von Tuol Sleng, der bislang einzige Rote Khmer, der – bis zu seinem Tod an Altersschwäche am 21. Juli 2006 im Militärkrankenhaus in Phnom Penh – im Gefängnis einsaß.

Pol Pot(* vermutlich 19. Mai 1928 in Kambodscha; † 15. April 1998) war ein kambodschanischer kommunistischer Politiker, der Diktator Kambodschas (1975–1979) und bis 1997 der „Bruder Nr. 1“ der Roten Khmer. Als Folge seiner Herrschaft kamen zwischen 0,7 und 3,3 Millionen Kambodschaner ums Leben.

Als Sohn eines Bauern verbrachte Pol Pot angeblich sechs Jahre seiner Kindheit in einem buddhistischen Kloster, davon zwei Jahre als Mönch. Im Alter von sechs Jahren wurde er zu Verwandten nach Phnom Penh geschickt, um dort zu leben. Hier erlernte er das Zimmererhandwerk. Bereits 1946 war er Mitglied der Kommunistischen Partei Kambodschas, deren Parteisekretär er von 1963 bis 1975 war.

Von 1949 bis 1953 studierte Pol Pot erfolglos Radioelektronik in Paris. Dort entwickelte er auch seine kommunistischen Ideen weiter, nahm an der linksgerichteten Studentenbewegung teil und schloss sich der dortigen kommunistischen Partei an. Viele spätere Weggefährten des Diktators lebten ebenfalls in der französischen Hauptstadt und vertraten kommunistische Interessen. 1956 heiratete Pol Pot seine Freundin Khieu Ponnary, von der er sich 1985 scheiden ließ. Nach seiner Rückkehr nach Kambodscha lehrte er bis 1963 an einer Privatschule in Phnom Penh. Er versuchte, auch seine Schüler von seiner kommunistischen Idee zu überzeugen. Als die Regierung unter Prinz Norodom Sihanouk gegen die Kommunisten im Land vorging, musste Pol Pot in den Dschungel nahe der vietnamesischen Grenze fliehen.

Dort baute er eine Guerillaorganisation auf, die regen Zulauf unter den dortigen Bauern fand, da diese unter der Ausweitung des Vietnamkrieges durch Nordvietnamesen, Vietcong und US-Amerikaner litten und sich wohl auch vom Argument Pol Pots überzeugen ließen, die Probleme Kambodschas rührten von einem unüberwindlichen Stadt-Land-Konflikt, der zugunsten der Landbevölkerung gelöst werden müsse.

Zuletzt kontrollierte er mit seinen Rote Khmer ganz Kambodscha – mit Ausnahme der Hauptstadt, deren Bevölkerung aufgrund der Kämpfe in den Provinzen binnen kurzer Zeit auf an die 3 Millionen angewachsen war und die bis zum 17. April 1975 von Lon Nol (der sich 1970 mit Hilfe der US-Amerikaner an die Macht geputscht hatte) gehalten werden konnte.

Mit dem Fall Phnom Penhs begann eines der blutigsten Kapitel der Geschichte. Die Roten Khmer begannen, die radikalen Ideen ihres „Bruders Nummer 1“ vom kommunistisch-primitivistischen Bauernstaat konsequent umzusetzen, und zwangen die Bevölkerung unter Androhung der Todesstrafe, die Hauptstadt binnen 48 Stunden zu verlassen. Sie sollten auf dem Lande als Bauern und Landarbeiter eingesetzt werden. Intellektuelle (auch Brillenträger wurden dafür gehalten) galten als überflüssig und unerwünscht. In den folgenden vier Jahren wurden vor allem der gebildete Teil der Bevölkerung und Regimekritiker von den Roten Khmer ermordet. So überlebten dieses Kapitel der kambodschanischen Geschichte landesweit nur 50 Ärzte und 5.000 von vormals 20.000 Lehrern. Außerdem kam es infolge von Enteignungen und einer desaströsen Wirtschafts- und Handelspolitik zu Hungersnöten. Schätzungen über die Gesamtzahl der Opfer divergieren sehr stark und bewegen sich zwischen 0,7 und 3,3 Millionen. Die Herrschaft Pol Pots war ebenso von seiner Paranoia und der seiner Anhänger geprägt, die jeden, der nicht pünktlich zur Arbeit erschien, als Volksverräter bestraften. Die Kambodschaner waren gezwungen worden, schwarze Einheitskleidung zu tragen, und mussten täglich 12 Stunden und mehr unter schwersten Bedingungen Landarbeit verrichten, ohne entsprechend mit Nahrungsmitteln und Medizin versorgt zu werden. Schon nach kurzer Zeit konnten die Bauern nicht einmal mehr den Reisbedarf des eigenen Volkes decken, und nicht wenige mussten sich von Ratten ernähren, um nicht zu verhungern.

Im Inneren waren, einmalig für kommunistische Regime, die Kommunistische Partei und ihre Führer mit Geheimhaltung umgeben; sie verbargen sich hinter einer vorgeblichen Organisation mit der Bezeichnung Angka. Den ersten öffentlichen Auftritt absolvierte Pol Pot rund ein Jahr nach der Machtübernahme im März 1976 als „Arbeiter einer Kautschukplantage“. Pol Pot ließ keine Biographie von sich veröffentlichen, es gab keine Textsammlungen und es gibt nur wenige Fotos von ihm. Viele Kambodschaner erfuhren erst nach seinem Sturz von der Identität ihres Regierungschefs.

Der Tod Maos und das katastrophale Scheitern seines 4-Jahres-Plans, den er 1976 ausgerufen und der eine Verdreifachung der Agrarproduktion vorgesehen hatte, trafen Pol Pot schwer, und er wurde zunehmend paranoid. Infolgedessen beschuldigte er sogar engste Mitarbeiter und Mitglieder der Partei der Sabotage. Es wurden Säuberungsaktionen durchgeführt, und jedes Parteimitglied, welches seiner Meinung nach versagt hatte oder mit den Vietnamesen sympathisierte, wurde verhaftet und getötet. Terror und Massenmorde nahmen nun zu.

1977 und 1978 gab es mehrere Angriffe der Roten Khmer auf vietnamesische Gebiete, die Tausende von Zivilisten das Leben kosteten. Ende des Jahres 1978 begann Vietnam eine Offensive in Kambodscha, eroberte die menschenleere Hauptstadt Phnom Penh und schuf eine pro-vietnamesische Regierung unter Heng Samrin, einem Roten-Khmer-Abtrünnigen. Damit war die Schreckensherrschaft Pol Pots de facto zu Ende. Rund 30.000 Rote Khmer flohen in das Umland, vor allem in die unwegsamen Dschungelgebiete an der Grenze zu Thailand. Sie kämpften in der Folge gegen die Vietnamesen. Trotz massiver Unterstützung durch die USA und einiger asiatische Länder konnten sie sich militärisch nicht halten.

Nach einem Interview im Jahre 1979 zog sich Pol Pot für lange Zeit aus der Öffentlichkeit zurück. Sein letztes Interview gab er dem US-Journalisten Nate Thayer 1997. Im Juni 1997 wurde Pol Pot von den Roten Khmer unter der Führung von Oung Choeun alias Ta Mok, der wegen seiner Brutalität als „Schlächter“ bezeichnet wurde und bis 1979 militärischer Oberbefehlshaber der Verwaltungszone Südwest des „Demokratischen Kampuchea“ gewesen war, aus seiner Führungsposition als „Bruder Nr.1“ verdrängt. Im Juli 1997 wurde Pol Pot auf einem Rote-Khmer-Volkstribunal als Verräter zu lebenslanger Haft verurteilt.

Im April 1998 beging Pol Pot in Anlong Veng im Norden Kambodschas vermutlich Suizid, nachdem er erfahren hatte, dass General Ta Mok den USA seine Auslieferung angeboten hatte. Offiziell wurde damals als Todesursache ein Herzinfarkt genannt. Die ungewöhnlich schnelle Verbrennung seines Leichnams und die Ablehnung der Roten Khmer, eine Autopsie vornehmen zu lassen, hatte zu Spekulationen über die Todesursache Pol Pots geführt. Unter anderem wurde Vergiftung oder Mord vermutet. Erst 1999 wurde bekannt, dass Pol Pot vermutlich an den Folgen einer Überdosis von Medikamenten verstorben war.

Am 25. Dezember 1998, genau 20 Jahre nach dem Einmarsch der Vietnamesen, stellten sich mit Ex-Staatschef Khieu Samphan und Chefideologe Nuon Chea zwei der letzten hochrangigen Führer der Roten Khmer, nach Pol Pot bzw. dessen Nachfolger Ta Mok die „Brüder Nummer Zwei und Drei“, den kambodschanischen Behörden und entschuldigten sich für die von ihnen begangenen Verbrechen. Am 6. Dezember 1998 kapitulierten nach offizieller Lesart die letzten Kampfverbände. Dabei wurde auf dem Gelände des Tempels von Preah Vihear eine Übereinkunft zwischen Regierung und Roten Khmer ausgehandelt, ein Kontingent von 500 Khmer-Kämpfern samt Offizieren in die Nationalarmee zu übernehmen.

Die Roten Khmer wurden auch nach ihrer Entmachtung durch die Vietnamesische Invasion von den Vereinten Nationen als legitime Vertretung Kambodschas anerkannt, da einige westliche Staaten, insbesondere die Vereinigten Staaten, eine Legitimierung der vietnamesischen Besetzung ablehnten. In diesem Zusammenhang standen auch Aussagen wie von Margaret Thatcher: „So, you'll find that the more reasonable ones of the Khmer Rouge will have to play some part in the future government, but only a minority part. I share your utter horror that these terrible things went on in Kampuchea.“ Schweden dagegen distanzierte sich von den Roten Khmer, nachdem dies von vielen schwedischen Bürgern gefordert wurde.

Es ist davon auszugehen, dass die Khmer-Guerilla in ihrem Kampf gegen die vietnamesische Besetzung und die anschließend gewählte Regierung auch durch verdeckte Waffenlieferungen von westlicher Seite unterstützt wurden. So setzten sie beispielsweise Panzerabwehrwaffen der westdeutschen Firma MBB im Kampf gegen die Regierungstruppen ein. Darüber hinaus ist bekannt, dass die Roten Khmer und ihre Verbündeten vom britischen Special Air Service im Umgang mit Landminen und anderen Waffen geschult wurden. Die von den Guerillas verlegten Minen stellen noch Jahrzehnte später ein beträchtliches Problem für die Bevölkerung dar. Bis zum Jahr 2007 waren etwa 15 % der Kambodschaner durch Unfälle mit Landminen betroffen.

Die Roten Khmer sind nach Angaben von Beobachtern immer noch im Untergrund von Kambodscha aktiv, stellen aber für den bestehenden Staat keine unmittelbare Gefahr mehr dar.
Das Rote-Khmer-Tribunal, ein Ad-hoc-Strafgerichtshof ursprünglich nach dem Vorbild des ICTY in Den Haag und des ICTR in Arusha geplant, nun aber nicht unter UN-Recht, nahm am 31. Juli 2007 seine Arbeit auf – nachdem bereits im August 1979 in Phnom Penh ein Volkstribunal der provietnamesischen Regierung unter Berufung auf das Londoner Statut von 1945 Pol Pot und seinen Vizepremier und Außenminister Ieng Sary aufgrund ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt hatte. Hier reagierte die westliche Welt unter der Führung der USA noch anders: Mit diesem „Schauprozess“ und „Propaganda-Theater“ hätten die kambodschanischen Kommunisten von der militärischen Intervention Vietnams ablenken wollen.

Dieser Prozess wird nur für Angehörige der obersten Führungsriege angestrebt, da zu viele Politiker des heutigen Kambodscha, wie z. B. der derzeitige Ministerpräsident Hun Sen, auf eine rote Vergangenheit blicken. Auch ist die Zeitspanne, die Gegenstand der Verhandlungen ist, auf die Eroberung und den Fall der Hauptstadt begrenzt, da sonst eventuell auch die USA, China, Vietnamund vielleicht sogar die Vereinten Nationen auf der Anklagebank sitzen müssten.

Einige ehemalige Rote Khmer sind zum Christentum übergetreten, da sie sich hier mehr Vergebungerhoffen, so auch der vormalige Kommandant des Sicherheitsgefängnisses 21 in Phnom Penh, Duch, aus dessen Sicherheitsgefängnis ein Großteil der die Roten Khmer belastenden Dokumente stammt.

Einige noch lebende Führungskader der Roten Khmer wie Nuon Chea, Khieu Samphan und Ieng Sary führten zunächst ein zurückgezogenes Leben in Pailin und gaben vor, von nichts gewusst zu haben. Khieu Samphan hatte seine Memoiren mit der Absicht veröffentlicht, das kambodschanische Volk davon zu überzeugen, dass er an den Massakern nicht beteiligt gewesen sei, das Land als Staatspräsident nur nach außen hin vertreten und erst vor kurzem die Wahrheit über die Gräueltaten während des Regimes seiner Mitstreiter erfahren habe. Im Falle einer Anklage wollte er sich von dem französischen Anwalt Jacques Vergès vertreten lassen, den er aus seiner Studentenzeit in Paris noch kenne und der auch die Verteidigung u. a. von Klaus Barbie und Carlos übernommen hatte. Ieng Sary hatte sich schon 1996 offiziell zum Demokraten gewandelt und war für den Fall, dass man ihm Straffreiheit zusichert, auch bereit, vor einer Historikerkommission auszusagen. Hier wurde wohl von einer Kommission ausgegangen, ähnlich der Wahrheits- und Versöhnungskommission in Südafrika. Dies entsprach nicht dem Plan für das Verfahren, bei denen die Hauptschuldigen verurteilt werden sollen. Alle drei wurden schließlich verhaftet und dem Rote-Khmer-Tribunal überstellt. Die Festnahme von Nuon Chea erfolgte am 19. September 2007 im kambodschanischen Dschungel. Am 12. November 2007 folgte auch die Festnahme von Ieng Sary zusammen mit seiner Frau Ieng Thirith und wenige Tage später, am 18. November 2007, die Festnahme von Khieu Samphan.
Viele Kambodschaner sind vollauf mit ihrem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. Die Stabilität des Landes will zudem niemand gefährdet sehen. So stehen die Chancen für Männer wie Khieu Samphan und Nuon Chea nicht schlecht, ihr Leben ohne Verurteilung beenden zu können.
Gesichert ist das Beweismaterial. Die Akribie der Roten Khmer und die überstürzte Flucht Duchs bei dem Einmarsch der Vietnamesen ermöglicht es, die Verbrechen der Roten Khmer aufgrund von etwa 500.000 Seiten Dokumentationsmaterial nachzuzeichnen. 8.000 Massengräber konnten lokalisiert werden. Von den schätzungsweise 1,5 Millionen Toten, für welche die Protagonisten des Terrorregimes verantwortlich gemacht werden, sind 31 % durch Hinrichtungen oder Folter bedingt, der Rest ergibt sich aus den Folgen von Unterernährung, Zwangsarbeit, fehlender medizinischer Versorgung, usw.

Die kambodschanische Nationalversammlung ratifizierte am 4. Oktober 2004 ein Abkommen mit den Vereinten Nationen, welches das Rote-Khmer-Tribunal ermöglicht. Seine Durchführung war anfangs fraglich, unter anderem da sich die USA weigerten, sich an den auf 65 Mio. US-Dollar geschätzten Kosten zu beteiligen. Mittlerweile ist es den UN-Mitgliedstaaten aber gelungen, dasTribunal finanziell zu sichern. Auch der Streitpunkt, woher die Richter kommen sollen, konnte beigelegt werden. Anders als am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien wird die Mehrheit der Richter kambodschanisch sein und kambodschanisches Recht gelten. Um Bestechung und ähnliches zu verhindern, soll das Urteil nur gültig sein, wenn mindestens ein ausländischer Richter zustimmt.

Am 17. Februar 2009 wurde der erste Prozess vor dem Roten-Khmer-Tribunal eröffnet. Angeklagt sind fünf Anführer der Roten Khmer, u. a. der ehemalige Leiter des Sicherheitsgefängnisses 21, Kaing Guek Eav, alias „Duch“ der von März 1976 bis Anfang 1979 das berüchtigte Gefängnis Tuol Sleng, das auch „Sicherheitsbüro“ S-21 genannt wurde, leitete und dem Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen werden. Am 26. Juli 2010 verurteilte das Tribunal Kaing Guek Eav zu 35 Jahren Haft, wobei ein Teil davon schon als verbüsst gilt und der 67-Jährige nur noch 19 Jahre absitzen muss. In der Berufungsverhandlung wurde die Strafe am 3. Februar 2012 auf lebenslänglich erhöht.

Eigentlich würde jetzt noch das S-21 Gefängnis auf unserem Programm stehen, aber Paul will absolut nicht mehr. Er habe für heute genug Grausamkeiten und Elend gesehen. Und eigentlich hat er ja Recht. Also macht Mr. Borey mit uns in Phnom Penh eine kleine Stadtrundfahrt, wo wir vom Tuk Tuk aus diverse Sehenswürdigkeiten sehen und den Wat Phnom Tempel (Wat heisst Tempel) anschauen.
Bei unserer Rückkehr um 15h ins Gästehaus, betteln uns zwei Kinder, Geschwister ein Junge und ein Mädchen mit traurigen Gesichtern an. Aber wir verstehen nicht, was sie wollen und laden sie zu einer Cola beim Gästehaus ein. Zuerst wollen die beiden nicht, aber dann übersetzt der Tuk Tuk Fahrer und sie trinken strahlend kühle Cola. Vermutlich ist das erzieherisch nicht sehr wertvoll, was wir hier tun, aber jetzt lachen die beiden wenigstens und sind wieder Kinder. Die Zähne des kleinen Mädchens sehen schrecklich aus! Dies sind nur zwei von den vielen Kindern, Frauen und Männern, die uns ständig für irgendetwas anbetteln oder uns etwas verkaufen wollen. Manche sind echt lästig!
Übrigens heisst das kambodschanische Geld „Riel“. Ein Riel ist 0,00023 SFr. Ein SFr. sind 4'136,70 Riel. Aber alle wollen hier nur US$ von uns haben! Als Rückgeld bekommen wir Riels oder US$.
Es ist höllenheiss, über 40°, der Schweiss läuft nur so!
Später laufen wir zum Fluss und sitzen dort auf die Mauer um die Leute zu beobachten. Dann setzen wir uns in ein Restaurant zum Abendessen. Zufällig treffen wir auf Rachel und Scout, die beiden 19-jährigen jungen Leute aus Colorado, Amerika. Wir laden sie zu uns an den Tisch ein und wir essen zusammen. Es ist interessant, mit den zwei netten Jungen zu plaudern. Sie waren mit uns im gleichen Bus von Bangkok nach Siem Raep.

Samstag, 6.April 2013: Phnom Penh
Von morgens 9h bis 16h laufen wir durch die Stadt. Zuerst dem Tonlé Sap Fluss entlang aufwärts bis zu einer grossen Brücke, dann via Central Markt alles wieder zurück. Die Tuk Tuks, Motorräder und Autos fahren kreuz und quer, gerade so wie es passt. Unglaublich dieser Verkehr! Wir laufen so viel und so weit, dass meine roten Crocs(kopie) durchgelaufen sind und ein Loch in der Sohle haben. Beim Markt bekomme ich ein Paar neue originale Crocs für 8 US$ (wie kann das sein?). Paul findet im Park über 1000 $, leider sind es nur alles „Blüten“ (Falschgeld)!
Unterwegs müssen wir ständig Pause machen, weil es so heiß ist. Das Mittagessen gibt es mit den Einheimischen, in einem Restaurant auf der Strasse. Dort trinken wir literweise Gratistee. Der Royal Palast, den wir eigentlich besuchen wollten, macht erst um 14h auf, also lassen wir den grosszügig aus. Macht nichts, wir sehen genug anderes Interessantes und wir finden sogar unsere Herberge wieder. Das Abendessen gibt es in unserem White River Guesthouse. Wieder sehr gut!
Nachts können wir kaum schlafen. Es ist viel zu heiß in unserem kleinen Brutkasten im 3.Stock unter dem Dach. Paul steht um 23h auf und geht hinunter ins Restaurant um für uns eine Flasche Wasser zu holen.

Sonntag, 7.April 2013: Phnom Penh (Kambodscha) - Chau Doc (Vietnam)
Um 6h werden wir geweckt, jetzt, wo wir endlich schlafen könnten !!!
Wir frühstücken im Gästehaus und werden um 7h40 zur Mekong-Bootsfahrt nach Vietnam abgeholt. Wir freuen uns beide auf eine langsame, gemütliche Fahrt auf dem Fluss hinunter bis nach Chau Doc. Wir sind richtig glücklich und zufrieden, dass wir alles so gut organisiert haben. Aber nun geht der Ärger los! Man führt uns in das Büro des Tourveranstalters und sagt uns, dass das langsame Holzboot, das wir gebucht haben, nicht fahre, zuerst, weil es kaputt sei, und dann, weil wir nur 2 Personen sind. Wir müssen pro Person 10 US$ aufzahlen und dann das Expressboot nehmen, was wir ja genau nicht wollten. Wir weigern uns stur aufzuzahlen. Die Chefin ruft irgendwo an, fängt dann an zu weinen und verlässt schluchzend und schimpfend das Büro. Sie lässt uns und ihre beiden Angestellten, zwei junge Frauen, einfach stehen. Jetzt gucken wir alle vier ziemlich doof aus der Wäsche! Vermutlich hat die dumme Pute wegen uns das Gesicht verloren....
Um 8h soll das Schnellboot ablegen und jetzt ist es 8h30. Den zwei jungen Frauen zuliebe, die sich um uns bemühen, entschliessen wir uns, für uns beide zusammen 10 US$ (anstatt 20 US$) aufzuzahlen. Nun telefonieren die zwei Frauen hin und her und um 8h45 sitzen wir im Speedboot und brausen zusammen mit einer 12-er Reisegruppe den Mekong hinunter. An der kambodschanischen Grenze kriegen wir den Ausreisestempel und schon brettern wir weiter auf dem Fluss zur vietnamesischen Grenze. Unterwegs sehen wir Kühe und Menschen die zusammen im Mekong baden. Aber ansonsten sind wir eigentlich froh, auf dem Schnellboot zu sein. Die Fahrt mit dem langsamen Holzboot wäre vermutlich ziemlich langweilig geworden. Die Flussfahrt ist viel länger als wir erwartet hatten, 5¼ Stunden mit dem Expressboot. An der Vietnam Grenze dauert das Pässe Stempeln etwas länger. Wir wechseln Geld, 10'000 Dong sind 45 Rappen. Wir sind in Vietnam und jetzt sind wir stolze Besitzer von 2,2 Millionen Dong! Millionäre!!!


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