Malaysia, Johor Bahru
31.10.2012 – 11.11.2012
Malaysia Amtssprache: Malaiisch Hauptstadt: Kuala Lumpur Staatsform: Föderale parlamentarische Wahlmonarchie Staatsoberhaupt :König Abdul Halim Mu'adzam Shah Regierungschef: Premierminister Najib Razak Nationalfeiertag: 31. August (Unabhängigkeitstag von Großbritannien 1957). Fläche 329.758 km² Währung: Ringgit (1 Ringgit: 0,305 Sfr./ 1 Sfr.: 3,27 Ringgit, am 1.11.12) Einwohnerzahl: 28.334.135 (Volkszählung 2010) Bevölkerungsdichte 84,09 Einwohner pro km² Zeitzone: Indo-China-Time (UTC+8)
Malaysia ist ein Staat in Südostasien und besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennten Landesteilen, der malaiischen Halbinsel im Westen und Teilen der Insel Borneo im Osten. Der Westteil grenzt im Norden an Thailand, im Süden befindet sich auf einer vorgelagerten Insel der Stadtstaat Singapur, der Ostteil teilt sich eine lange Grenze mit Indonesien und umschließt im Norden das Sultanat Brunei. Der Großteil der etwa 28,3 Millionen Einwohner lebt im westlichen Teil.
Malaysia wurde aus verschiedenen Gebieten gebildet, die in unterschiedlicher Form alle Teil des British Empire waren, seine endgültige Unabhängigkeit erhielt es 1963. Staatsoberhaupt ist der König Malaysias, der alle fünf Jahre aus einer Reihe von neun Adelsträgern gewählt wird, damit ist das Land eine der wenigen Wahlmonarchien der Welt. Das Parlament Malaysias setzt sich nach britischem Vorbild aus Ober- und Unterhaus zusammen.
Geographie Tanjung Piai, das sich im südlichen Staat Johor befindet, ist der südlichste Punkt des asiatischen Kontinents, wenn man die Insel Singapur, die mit dem Kontinent nur durch eine künstliche Brücke verbunden ist, außer Acht lässt. Zwischen der malaiischen Halbinsel und der indonesischen Insel Sumatra befindet sich die Straße von Malakka, ein für den Welthandel bedeutender Seeweg und eine der meistbefahrenen Schiffsrouten der Welt.
Malaysia hat im Westen wie im Osten eine ähnliche Landschaft, die aus Ebenen entlang der Küsten besteht, während im Hinterland, das in der Regel dicht mit tropischem Dschungel bewaldet ist, Hügel und teilweise sehr hohe Berge dominieren. Die höchste Erhebung Malaysias ist der 4.095 m hohe Kinabalu auf der Insel Borneo.
Die größte und wichtigste Stadt Malaysias ist die Hauptstadt Kuala Lumpur, die das Handels- und Finanzzentrum darstellt. Auch das malaysische Parlament befindet sich in Kuala Lumpur, die meisten Regierungseinrichtungen haben die Stadt jedoch in Richtung Putrajaya verlassen, das 1995 speziell als neue Verwaltungshauptstadt für Malaysia errichtet wurde. Weitere wichtige Städte sind George Town, Ipoh und Johor Bahru.
Das Klima des Landes ist äquatorial. Es wird von April bis Oktober durch den Südwestmonsun und von Oktober bis Februar durch den Nordostmonsun gekennzeichnet. Die Bevölkerung Malaysias setzt sich folgendermaßen zusammen: 50,4 % sind Malaien, 23,7 % Chinesen, 11 % indigene Völker (Orang Asli und Dayak), 7,1 % Inder und 7,8 % Sonstige.
Die Malaien, welche zum großen Teil dem sunnitischen Islam angehören, erheben seit der Unabhängigkeit Malaysias den politischen Führungsanspruch, sie werden durch die Regierung systematisch gefördert und im öffentlichen Dienst bevorzugt eingestellt. Des Weiteren stellen die Überseechinesen etwa ein Viertel der Bevölkerung. Sie dominieren derzeit noch in den Städten. Die Chinesen spielen eine bedeutende Rolle in Handel und Wirtschaft. Weitere sieben Prozent der Bevölkerung sind indischstämmig. Diese sind Hindus, Moslems, Sikhs, Christen oder Buddhisten. Etwa 85 % der indischstämmigen Bevölkerung Malaysias sind Tamilen.
In den dünn besiedelten ostmalaysischen Staaten Sarawak und Sabah stellen indigene Volksgruppen, die keine ethnischen Malaien sind, die Hälfte bzw. zwei Drittel der Bevölkerung. Sie werden wie die Malaien zur ursprünglichen Bevölkerung Malaysias gezählt und gelten somit ebenfalls als Bumiputras. Diese indigenen Volksgruppen werden in Sarawak unter dem Sammelbegriff Dayak zusammengefasst.
Auf der Malaiischen Halbinsel existieren ebenfalls Ureinwohner, jedoch in kleinerer Zahl, sie werden mit dem Sammelbegriff Orang Asli bezeichnet. Diese gehören zu einer großen Zahl von ethnischen Gruppen, haben aber kulturelle Gemeinsamkeiten. Sie waren bis zum 20. Jahrhundert Anhänger von animistischen Naturreligionen. Seitdem sind viele zum Christentum oder zum Islam übergetreten. Obwohl die Orang Asli sich hinsichtlich der Kultur von den Malaien unterscheiden, haben viele die malaiische Kultur assimiliert, etwa durch Umzug in die Städte oder durch Heirat.
Nennenswerte Minderheiten stellen die Europäer, Menschen aus dem Nahen Osten, Kambodscha und Vietnam. Die Europäer sind meist Briten und einige Portugiesen, deren Vorfahren seit der Kolonialzeit dort leben. Die meisten Kambodschaner und Vietnamesen kamen als Vietnamkriegsflüchtlinge nach Malaysia.
Das Wachstum der Bevölkerung ist mit etwa 2,4 % jährlich relativ hoch, und etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 15 Jahre. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei etwa 72 Jahren.
Sprachen:Die Amtssprache Malaysias ist Bahasa Melayu (Malaiisch). Die englische Sprache genießt aufgrund der langen britischen Kolonialzeit in Malaysia eine besondere Rolle und ist für viele Malaysier Zweitsprache. Aufgrund einer großen chinesischen Minderheit spielt auch das Chinesische eine wichtige Rolle. Aufgrund der ebenfalls in Malaysia lebenden indischen Minderheit sind zahlreiche indische Sprachen verbreitet. In Ostmalaysia wird des Weiteren eine Vielzahl indigener Sprachen gesprochen. In Malaysia werden insgesamt 140 verschiedene Sprachen und Idiome gesprochen.
In offiziellen Dokumenten wird britisches Englisch verwendet. Durch das Fernsehen hat jedoch das amerikanische Englisch bereits einigen Einfluss genommen. Das Englisch, das in der Umgangssprache in Malaysia verwendet wird, unterscheidet sich stark vom britischen Englisch und wird deshalb auch als Manglish bezeichnet. Es ähnelt bis auf einige Slang-Ausdrücke stark dem Singlish, das in Singapur gesprochen wird.
Religion: Islam in Malaysia Der Islam, zu dem sich 60 % der Bevölkerung bekennen, ist Staatsreligion. Die Malaien, die 50,4 % der Gesamtbevölkerung ausmachen, sind praktisch alle Muslime. Etwa 70 % der Malaysierinnen malaiischer Herkunft tragen Kopftuch. Traditionelle malaiische Kleidung islamischen Ursprungs wird ebenfalls von vielen Malaien getragen.
Nach der Verfassung des Landes sind alle ethnischen Malaien von Geburt automatisch Muslime. Sie können keine Andersgläubigen heiraten. Ein Abfall vom Islam wird höchst ungern gesehen und ist in der Praxis nur schwer möglich. Hierzu ist zunächst ein „Borang Keluar Islam“ (Formular zum Austritt aus dem Islam) auszufüllen. Anschließend muss circa zwei Jahre bewiesen werden, dass man nicht doch noch zum Islam bekehrt werden kann, beispielsweise in „Umerziehungszentren”, wo Austrittswillige festgehalten werden. Am Ende muss ein Sharia-Gericht über den Austritt entscheiden - die in der Verfassung verbriefte Religionsfreiheit besteht nur theoretisch.
Andere Religionen: Die Chinesen sind meist Buddhisten (20 %) oder hängen anderen chinesischen Religionen wie Daoismus und Konfuzianismus an (2,6 %). Christen (9 %) gibt es in allen ethnischen Gruppen. Die Inder sind überwiegend Hindus (6 %). Muslime werden gegenüber Angehörigen anderer Religionen bewusst staatlich bevorzugt. Christliche Presse kann in Malaysisch nur unter Schwierigkeiten veröffentlicht werden, Veröffentlichungen in Englisch, Chinesisch und auch Tamil sind jedoch problemlos erhältlich. Unbeschränkt ist die Verteilung von Schriften an Mitglieder von Vereinigungen oder in Kirchen. Zensurversuche (konkret: Verbot des Wortes „Allah”) gab es jedoch seitens der Regierung auch hier, was vom Obersten Gericht allerdings aufgehoben wurde. Der Bau von Kirchen kann in Ballungszentren mitunter zu kleinen Schwierigkeiten mit der Planungsbehörde führen, Diskriminierungen gegenüber anderen Gotteshäusern bestehen aber nicht.
Staatsform Malaysia ist eine konstitutionelle, parlamentarisch-demokratische Wahlmonarchie. Das repräsentative Staatsoberhaupt ist der König, der alle fünf Jahre aus den Reihen der Herrscher der neun Sultanate nach dem Rotationsprinzip ausgewählt wird. Sein offizieller Titel lautet Yang di-Pertuan Agong. Seit dem 13. Dezember 2011 ist Sultan Abdul Halim Mu'adzam Shah König von Malaysia. Dieses System der Wahl aus den Reihen der Bundesherrscher (oder Bundesfürsten) ist mittlerweile nahezu einzigartig auf der Welt.
Politische Gliederung 13 Bundesstaaten (darunter 9 Sultanate) und die 3 Bundesterritorien Kuala Lumpur, Putrajaya, Insel Labuan. Die nicht als Sultanate konstituierten Bundesstaaten (Sabah, Sarawak, Penang und Malakka) werden jeweils von einem von der Zentralregierung ernannten Gouverneur verwaltet.
Streitkräfte Malaysias Die Streitkräfte Malaysias (Angkatan Tentera Malaysia) unterteilen sich bei einer Gesamtstärke von knapp über 100.000 aktiven Soldaten in Heer, Luftstreitkräfte und Marine.
Die Polis Diraja Malaysia (Königliche malaysische Polizei) ist die Polizeibehörde von Malaysia.
Homosexualität in Malaysia Homosexualität ist in Malaysia, im Gegensatz zu den meisten anderen benachbarten südostasiatischen Staaten, grundsätzlich strafbar. Aus diesem Grund existieren auch keine Antidiskriminierungsvorschriften zum Schutz der sexuellen Orientierung oder offizielle Anerkennung gleichgeschlechtlicher Paare. Vielmehr ist zu beobachten, dass vorsichtigen Versuchen, in der Öffentlichkeit und den Medien eine objektive Thematisierung zu erreichen, mittlerweile zunehmende staatliche Repression entgegengesetzt wird.
Wirtschaft Allgemein: Malaysia ist ein an Bodenschätzen und Rohstoffen (Zinn, Kautschuk, Palmöl, Erdöl) reiches Land. Zudem beheimatet Malaysia die Automobilhersteller Perodua und Proton sowie den Ölmulti Petronas. Seit Beginn der 1990er-Jahre erfolgte eine rasante industrielle Entwicklung, die das Land in die Reihe der aufstrebenden Schwellenländer aufrücken ließ. Malaysia gilt ökonomisch und politisch als eines der stabilsten Länder Südostasiens, in dem die Konvergenz von Tradition und Moderne, Islam und Kapitalismus propagiert wird. Es ist Mitglied der ASEAN, der D-8 und der G-15. Durch diese Ausrichtung erfuhr das Land einen grundlegenden Wandel von einem zuvor mehrheitlichen Agrarstaat hin zu einem technisierten und kapitalintensiven Industriestandort mit hohem Entwicklungspotenzial. Die ab 1997 auftretende Asienkrise traf allerdings auch Malaysia, doch hat sich die Wirtschaft inzwischen wieder erholt und verzeichnet ein erneutes Wachstum von etwa 5 bis 6 %.
Verkehr: Eisenbahn: Malaysia verfügt über mehr als 2.400 km Eisenbahnstrecke, wovon nur 57 in Standardspurweite sind, die restlichen in 1.000-Millimeter-Spurweite. Mit Ausnahme einer eingleisigen Strecke der Sabah State Railway verlaufen die Eisenbahnstrecken ausschließlich auf der malaiischen Halbinsel, es gibt internationale Anbindungen nach Thailand im Norden und Singapur im Süden. Etwa 207 km Eisenbahnstrecke sind elektrifiziert, die meisten davon auf der Westseite der Halbinsel, im Großraum Kuala Lumpur und nach Norden bis Ipoh.
Straße: Aufgrund der britischen Kolonialvergangenheit herrscht Linksverkehr. Malaysia verfügt über etwa 77.600 km Straße, davon etwa 1.200 km Autobahn. So verbindet der North-South Expressway etwa den Nordzipfel von Malaysia an der Grenze zu Thailand mit Johor Bahru an der Grenze zu Singapur im Süden. Die Autobahnen sind größtenteils mautpflichtig, die Gebühr wird dabei direkt an Ort und Stelle an Mautstationen kassiert.
Während in den Ballungszentren die Straßen vorbildlich ausgebaut sind, findet man abseits der dicht besiedelten Gebiete, speziell in Ostmalaysia oder an der Ostküste der malaiischen Halbinsel, zahlreiche Straßen ohne Asphalt. Aufgrund der schlecht ausgebauten Straßen in abgelegenen Gegenden Ostmalaysias sind dort Wasserwege und Schiffsverbindungen besonders von Bedeutung.
Der Staat subventioniert den Benzinpreis mit umgerechnet etwa EUR 0,06 pro Liter (Stand: 2010) im Vergleich zum aktuellen Marktpreis.
Wasserwege: Wichtige Seehäfen befinden sich in den Städten Tanjong Kidurong, Kota Kinabalu, Kuching, Pasir Gudang, Penang, Port Klang, Sandakan und Tawau. Daneben verfügt das Land über etwa 7.200 km schiffbarer Wasserwege, wobei sich davon 4.000 km in Ostmalaysia befinden.
Luft: Malaysia hat, nicht zuletzt wegen seiner Geografie, ein sehr dichtes Netz an Inlandsfluglinien. Die nationale Fluglinie des Landes heißt Malaysia Airlines, daneben ist mit Air Asia die erste Billigfluglinie Südostasiens in Kuala Lumpur beheimatet. Malaysia Airlines bedient zahlreiche Flughäfen innerhalb Malaysias und Südostasiens, bietet aber auch Langstreckenflüge in Richtung Europa und Nordamerika an. Der größte und wichtigste Flughafen des Landes ist der Kuala Lumpur International Airport, er wurde im Jahre 1998 eröffnet. Der Hibiskus ist die Nationalblume von Malaysia.
Medien: Die Medien Malaysias sind nicht gänzlich unabhängig. Ein rigider gesetzlicher Rahmen schränkt ihre freie Entfaltung ein, beispielsweise der Printing Presses and Publications Act (PPPA) von 1984. Dieses Gesetz regelt das Drucken, Importieren, Reproduzieren, Veröffentlichen und Verteilen von Publikationen. Der Innenminister gibt jährliche Lizenzen für Druckerzeugnisse heraus, die jederzeit widerrufen werden können. Bei Nichteinhaltung drohen bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.
Die Mehrzahl der klassischen Medienprodukte (Print und Fernsehen sowie Radio) ist in Regierungshand oder gehört regierungsnahen Unternehmen. Oppositionelle Medien gibt es kaum.
Neue Medien sind stark im Kommen. 2008 kamen auf 100 Einwohner 100 Mobiltelefone. 58 von 100 Einwohnern nutzen das Internet. Obwohl sich das Internet freier entfalten kann als die klassischen Medien, ist auch hier ein Trend zur Kontrolle und Zensur erkennbar. Vor allem kritische politische Blogs, Online-Zeitungen und Diskussionsforen werden von den Behörden stärker überwacht. Diese erfreuen sich in der Bevölkerung großer Beliebtheit.
Sport: Seit 1999 wird jährlich auf dem Sepang International Circuit der Große Preis von Malaysia ausgetragen.
Zu den populärsten Sportarten in Malaysia gehören Badminton, Fußball und Hockey. Vor allem der Badmintonsport hat in Malaysia eine große Tradition. Das Silat gilt als traditionelle Kampfkunst der Malaien.
Mittwoch, 31.Oktober 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru, MalaysiaNun sind wir also in Malaysia. Um 9h30 sagt man uns, die Tide (Wasserstand) sei nun hoch genug und wir können in die Marina einfahren. Paul's Tidenprogramm sagt zwar, dass heute erst um 11h53 Hochwasser sei, aber wir schaffen es reinzukommen. Zwar meint Paul, wir schleifen mit dem Kiel durch den Schlamm. Aber stecken bleiben wir jedenfalls nicht, wie das andere Segler gemacht haben. Wir bekommen den äusserten Platz an Steg 2. Nach dem Anmelden im Büro, machen wir bei Kathrin und Swen auf der „Solar Planet“ einen kurzen Besuch. Nach dem Mittagessen braut sich eine gewaltige schwarze Wand zusammen und kurz darauf regnet es. Um 14h30 müssen wir beim Marinabüro sein, um zum Einklarierungsamt zu fahren. Es darf nur eine Person pro Boot mitfahren. Also bleibt Paul zurück, weil er kein Englisch spricht. Aber er hätte genau so gut gehen können. Im Einklarierungsamt (Zollfreie Zone) müssen wir einfach unserem Fahrer alle Pässe abgeben und sonst gar nichts. Wir warten etwa 1½ Stunden und ich hole inzwischen Malayische Ringgits an der Geldmaschine. Unterdessen schüttet es wieder mal aus allen Rohren! Um 17h sind wir zurück in der Marina, die Personen und Schiffe sind jetzt einklariert. Nun dürfen wir 90 Tage hier in Malaysia bleiben.
Johor Bahru (وهر بهجرو) Höhe 37 m Fläche 185 km² Einwohner 1.463.800 Metropolregion 2.374.778 Dichte 7912,4 Ew./km²
Die Hafenstadt Johor Bahru (das „neue Juwel“); ist eine Stadt in Malaysia an der Südspitze der malaiischen Halbinsel, unmittelbar der Insel Singapur gegenüberliegend. Umgangssprachlich wird die Stadt in der Region als „JB“ bezeichnet. Sie ist eines der wirtschaftlichen Zentren Malaysias. Durch die Nähe zu Singapur wurde die Stadt zu einem Verkehrsknotenpunkt mit hohem Handelsaufkommen. Aus Johor Bahru kommt mittels großer Rohrleitungen über den „Causeway“, einen Straßendamm, ein erheblicher Teil der Wasserversorgung für Singapur.
In der Schlacht von Malaya im Zweiten Weltkrieg eroberte die japanische Armee am 31. Januar 1942 die Stadt und die Residenz des Sultans und wurde zu einem Planungszentrum für die Eroberung Singapurs, die Nachbarstadt Johor Bahrus. Kurz nach dem Krieg wurde die Stadt zu einem Zentrum des malaiischen Nationalismus.
In den 60er Jahren erfuhr die Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung. Dadurch kam es zu Erschließung von Siedlungsgebieten und Industrieniederlassungen. Der Bundesstaat Johor und die malaysische Bundesregierung unterstützen das Wirtschaftsprogramm mit Staatsgeldern.
Donnerstag, 1.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru, Malaysia Ich kann bis um 3h morgens kein Auge zu tun. Paul schläft im Cockpit oben. In der Lazio Bar der Marina wird bis um 2h gesungen. Anstatt mich schlaflos im Bett herumzuwälzen, sende ich den Bericht Flores, Rinca,Komodo nach Hause und Fotos dazu. Aber nach der ersten Portion Fotos klemmt es bei Bluewin, oder ist es hier in Malaysia? Ich muss wieder unverrichteter Dinge ins Bett und kann keine Fotos mehr senden. Grr... Frust!!! Kurz nach 9h sind wir schon unterwegs im Bus in die Riesenstadt Johor Bahru. Paul will zum Zahnarzt, er braucht eine Totalsanierung. Wir finden tatsächlich die Zahnklinik und erschrecken dann über den Preis den man uns dort nennt! Also dann gehen wir halt, wenn wir schon mal da sind, zum Coiffeur. Paul kostet 10 Ringgit (etwa 3.35 SFr.), ich 15 (ca.5 Sfr.). Zufällig sehen wir eine andere Dentalklinik und versuchen es nochmals. An der Rezeption sitzen in Reih und Glied 4 (vier) Frauen mit Kopftuch nebeneinander um uns zu empfangen. Paul muss ein wenig warten, dann wird er vom Zahnarzt untersucht und seine Kiefer geröntgt. Hier ist der Preis schon sehr viel annehmbarer, aber die Zeit ist zu kurz in der wir in Malaysia sind, und so kommt das auch nicht in Frage. Nach einem nicht so besonderen indischen Mittagessen bekommt Paul seine erste malayische Glacé, einen Bananasplit und ich ein Käffchen. Später finden wir einen indischen, sehr schönen Tabakladen, wo Paul sich wieder einmal ein paar „Villiger Stumpen“ leistet. Wir spazieren ein wenig in der Stadt herum, bis es unheimlich anfängt zu regnen und wir irgendwo unterstehen müssen. Mit dem Bus geht es zurück zur Marina.
Freitag, 2.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru, Malaysia Der Morgen ist sehr heiß und drückend, am späteren Nachmittag giesst es wieder aus vollen Kannen. Die Danga Bay Marina wäre eigentlich eine sehr schöne Marina. Sie ist ungefähr 4 Jahre alt und leider schon sehr vergammelt. Vermutlich wurde die ganzen Jahre nichts für den Unterhalt getan und jetzt muss überall saniert werden. Vor etwa einem Monat wurde der Manager ausgewechselt und nun gleicht die Marina einer grossen Baustelle. Die Angestellten sind nett, aber kein Vergleich mit der Herzlichkeit der Indonesier. Die Malayen sind alle eher ein wenig reserviert. Von 16h bis 18h findet die Begrüssung und Information für die Teilnehmer der „sailmalaysia“ statt. Es sind etwa 70 Schiffe, die von hier bis an die Grenze Thailands segeln. Nach der Info gibt es Nudeln und ganz kleine Frühlingsrollen zu futtern. Paul und ich sind um 20h bereits im Bett. Aber wir können beide nicht schlafen. Also sitzen wir um 21h30 im Cockpit und trinken etwas. Gegen 23h30 wird plötzlich auf der Baustelle, direkt neben der Marina, Sand herangebaggert, zwecks Landgewinnung. Wir können es nicht glauben. Die Maschinen machen so einen Saulärm, dass an Schlafen erst recht nicht zu denken ist. Von der Lazio Bar im Marinagebäude ertönt Musik und Gesang... Und nun hat Skipper Paul die grandiose Idee, er mache jetzt à la Carte, von 6 Eiern Rührei für zwei Personen. Und das macht er tatsächlich und wir essen um kurz vor Mitternacht Rühreier (nur der Schinken oder Speck fehlt!).
Samstag, 3.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru, Malaysia Wir wechseln wieder einmal die Schweizerflagge aus. Die Alte sieht ziemlich zerfleddert aus. Per Bus fahren wir in den Supermarkt „Giant“, um wieder einmal ein paar Kleinigkeiten einzukaufen. Paul kauft 11 Liter Benzin (1 Liter 1.90 Ringgit = knappe 60 Rappen) und 5 Liter Motorenöl und am Nachmittag macht er Ölwechsel am Yanmar. Er hockt im Motorenraum und lange Zeit höre ich nichts. Aber plötzlich geht das Gefluche los: Im letzten Moment schmeisst er noch den Behälter mit dem alten Öl um...!!! Abends regnet es stundenlang. Wir sitzen im Cockpit und hören zu, wie es auf's Dach trommelt. Bevor wir ins Bett gehen, frage ich Paul, ob wir den Wecker stellen sollen, um rechtzeitig für den Ausflug aufzustehen. „Nein, nein, kein Problem, ich erwache schon rechtzeitig.“
Sonntag, 4.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Um 6h50 schrecke ich aus dem Schlaf auf. Wir haben verschlafen und ich wecke Paul. Aber er meint ganz cool:“ Ich bin schon lange wach!“ Toll, mein Wecker! Um 7h00 sollen wir beim Bus für den Tagesausflug sein!!! Zum Frühstück gibt es einen Becher kalte Milch (für den unzuverlässigen Wecker mit Kakaopulver) und einen Waffelriegel dazu. Aber wir sind rechtzeitig im Bus, der dann doch erst um 7h30 losfährt. Es sind drei Busse im Einsatz. Das Wetter ist schön. Zuerst fahren wir zur Puteri Marina, wo ein paar Segelschiffe der „sailmalaysia“ stationiert sind, und wir holen die Leute dort ab. Rund um die Marina wird unheimlich gerodet und gebaut. Überhaupt herrscht hier eine wahnsinns Bauwut. Überall schiessen Hochhäuser und riesige Einfamilienhaussiedlungen mit etwa 500 fast identischen Einfamilienhäuschen aus dem Boden. Von den Shopping Malls ganz zu schweigen. Es gibt sogar ein „LEGOLAND“. Die Strassen führen unter-und übereinander hindurch und wir sind froh, nicht selber fahren zu müssen. Jetzt geht es auf superschönen Schnellstrassen Richtung „Kota Iskandar“, das ist das ganz neu erbaute Regierungsviertel des Sultanats Johor Bahru, im Grünen. Wunderschöne Paläste für jedes Ministerium. Phhhh..., wir dürfen uns das Parlamentsgebäude von innen anschauen und sind alle platt über die Pracht! Die Gebäude sind mit Springbrunnen und Wasserfällen verschönt und liegen in unendlichen Rasenflächen. Wir sind beeindruckt! Von hier geht es wieder zurück zur Puteri Marina, wo man uns zuerst die Marina und die umliegenden Appartements schmackhaft machen will (zum Geld investieren!). Dann gibt es um 10h45 zu Essen. Nudeln, Samosa und Frühlingsrollen. Alles sehr gut. Weiter geht die Fahrt zu einem kleinen „Nanas“-(malayisch für Ananas) Museum. Nach dem Pflanzen dauert es 9 Monate, bis eine Ananas geerntet werden kann. Die Pflanze kann 2 mal eine Frucht hervorbringen, dann muss eine neue Pflanze gesetzt werden. In Malaysia wird das ganze Jahr geerntet. Wir bekommen jeder zwei Stücklein Ananas und ein Wassereis aus Ananassaft, zum probieren. In einem schönen Restaurant, wo wir mit Trommeln empfangen werden, gibt es um 13h schon wieder zu Essen. Mmm..., sehr viele gute Sachen. Um 14h fahren wir los in den „Tanjung Piai“, in den Nationalpark, an der „Malakka Strasse“ wo es 25 verschiedene Sorten Mangroven gibt. Die Malayen haben nach dem Tsunami 2002 gemerkt, dass man die Mangroven schützen muss und setzen seitdem mit Studenten neue. Wir laufen ein Stück durch den Park, hören und sehen dabei die Langschwanz Makaken lauthals streiten und einander auf die Bäume jagen. Am südlichsten Punkt des asiatischen Festlandes machen wir das obligate Foto und kehren zu den Bussen zurück. Hier sind wir ca. 100 km von der Stadt Johor Bahru entfernt. Es regnet. Unterwegs haben wir die Gelegenheit frische Ananas und Bananen zu kaufen. Auf der Rückfahrt machen wir noch in einem Outletshop halt, wo es Klamotten, Schuhe, Parfüms von 80 Marken günstig zu kaufen gibt. Der Guide bewilligt uns eine ½ Stunde. Die meisten nutzen diese Zeit um einen Kaffee zu trinken. Nach der ½ Stunde sitzen wir alle im eisgekühlten Bus und warten auf 3 Franzosen, die noch fehlen. Endlich kommen sie gemütlich an, nach dem stolzen Kauf einer pinkfarbenen Jeans (für eine Frau in meinem Alter). Ihr Mann meint cool, er habe verstanden, wir hätten eine ganze Stunde Zeit! Die anderen beiden Busse sind schon längst weg. Um 18h45 sind wir endlich, total durchgefroren, zurück in unserer Marina. Es regnet immer noch.
Montag, 5.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Morgens um 6h gibt es einen kurzen aber heftigen Sturm. Paul geht hinaus um nach dem rechten zu sehen. Dabei holt er die neue Schweizerflagge herein. Die braucht nicht schon wieder zerfetzt zu werden. Von 9h bis 11h30 sind wir im Marinagebäude zu einer Besprechung. Verschiedene Marinas auf dem Weg nach Thailand preisen uns ihre Marinas an. Wir hatten eigentlich mehr Infos über das Befahren der Strasse von Malakka erwartet. Da fahren immerhin 7'000 Schiffe pro Monat hindurch. Aber man sagt uns, es gebe keine Piraterie dort. Abends um 19h30 sind wir alle eingeladen zu einem „Official Rally Dinner“ und man hat uns gesagt, wir müssten anständig angezogen sein!!! Mal sehen, ob wir überhaupt noch was „Anständiges“ an Bord haben. Und wir werden mit einen delikaten Abendessen verwöhnt. Diesmal ist es kein Büffet, sondern serviert, wir sitzen an runden 8-er Tischen. Eine Musikband spielt, eine Tanzgruppe tanzt und drei Sänger lösen sich mit Singen ab. Das Essen wird genau nach Menükarte gebracht und einzeln gegessen. Es ist alles super gut und der Service tadellos. Das einzige Haar in der Suppe: wir erfrieren fast in dem tiefgekühlten Raum. Paul eilt schnell auf's Schiff und holt sich einen warmen Pullover. Ich habe zum Glück mit einem Schal vorgesorgt. Um 22h ist Feierabend. Danach sitzen wir mit Kathrin und Swen draussen bei einem Bier und wärmen uns wieder auf.
MENÜ ****** Grand Bayview Combination ***** Braised Hot & Sour Szechuan Soup
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Pan-fried Prawn served with Superior Soy Sauce
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Crispy Roasted Chicken with Minced Garlic
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Braised Mushroom with Broccoli
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Steames Live Snapper Nyonya Style
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Yang Chew Fried Rice
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Chilled Honeydew Melon with Sago
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dazu literweise grünen Tee
Dienstag, 6.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Um 9h können wir am Steg 3 die 135 Liter Diesel abholen, die wir bestellt haben. Das sind 6 Kanister voll. Nein, diesmal nicht gratis! 1 Liter = 3 Ringgit, etwa 91 Rappen. Für die Einheimischen ist er billiger. Nachdem das erledigt ist gehen wir auf den Bus und in die Stadt. Wir suchen ein Internetlokal, wo wir in kürzester Zeit ruckzuck alle Lombok - und Balifotos versenden können. Im Hafen dauert das Unendlichkeiten. Nach ein paar kleinen Einkäufen (für mich eine Agenda für 2013, damit ich weiter Tagebuch schreiben kann), gibt es im Fresstempel „Galeria“ zu Mittag und um 13h30 sind wir wieder auf der MABUHAY. Paul bleibt auf dem Schiff und ich gehe ins Büro zum ausklarieren. Es sind 7 offizielle Beamte von Zoll und Immigration da und etwa 40 Yachties. Nach 1½ Stunden warten kann ich endlich das begeherte Stück Papier in Empfang nehmen. Inzwischen schüttet es wieder einmal aus allen Kübeln. Als ich auf die MABUHAY zurück komme, ist der Skipper dabei (in Unterhosen im strömenden Regen) das Schiff auf Hochglanz zu putzen.
Mittwoch, 7.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Der Morgen ist angenehm schön und am Nachmittag schüttet es zur Abwechslung wieder einmal, begleitet von Donner und Blitzen. Abends kommt zufällig Jens von der „Moana“ vorbei und wir laden ihn spontan zu Gschwellti, Käse (leider nur noch sehr bescheidene Auswahl vorhanden)und Salaten ein.
Donnerstag, 8.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Ein schöner Sonnenmorgen. Den verbringen wir grösstenteils mit Fragen und Herumtelefonieren, wegen des neuen Segels, das wir erwarten.. Das Fräulein im Marinabüro ist sehr hilfsbereit und sucht für mich die Telefonnummern von UPS Malaysia. Unser neues Rollgrosssegel, das wir in Deutschland bestellt haben, sollte am letzten Montag, 5.11.12 per UPS hier ankommen. Bei der „Sendungsverfolgung“ im Internet sehen wir, dass es zwar prima in Malaysia angekommen ist, aber noch einen Abstecher nach China gemacht hat. Jetzt ist es wieder in Malaysia, in Sepang, am Flughafen oder da wo das Formel 1 Rennen ausgetragen wird. Scheinbar ist es dort beim Zoll. Internet geht heute in der Marina überhaupt nicht. Also telefoniere ich herum und erfahre endlich, dass unser Paket beim Zoll durch ist und morgen hier eintreffen soll. Hoffentlich, wir sind nämlich hier noch eines der letzten Schiffe der „sailindonesia“ und möchten auch langsam weiter. Wir fahren zum „Aeon“, einem riesigen Einkaufscenter und kaufen dort im Supermarkt frisches Obst und Gemüse ein. An der Kasse warten wir ca. 1 Stunde in der Schlange, bis wir endlich dran sind. Von den 22 Kassen sind zwei „normale“ offen und eine „Expresskasse“ und es hat sehr viele Leute. Mit den Einkäufen geht es per Taxi zurück in die Marina. Und siehe da, heute trifft sogar der lange ersehnte Brief mit den neuen Kreditkarten ein. Endlich. Der hat von der Schweiz nach Malaysia vom 22. Oktober bis zum 8. November gebraucht. Aber Hauptsache, er ist angekommen!! Wir sind kaum auf dem Schiff geht das Blitzen, Donnern und Schütten wieder los. Es ist ein fürchterliches Gewitter mit ohrenbetäubenden Donnerkrachern und grellblendenden Blitzen, das ungefähr 1½ Stunden dauert. Im Marina Restaurant essen wir eine Pizza und sind dann ganz schnell wieder im Schiff, weil Paul sich nicht wohl fühlt.
Freitag, 9.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Ein schöner Morgen bricht an. Jetzt sind alle Schiffe von der „sailmalaysia“ weg, nur wir warten noch auf unser Segel. Nachdem ich nochmals mit UPS Malaysia telefoniert habe, gehen wir ins Marinabüro, um den Fräuleins dort zu sagen, dass sie uns sofort anrufen müssen, wenn das Paket kommt. Und tatsächlich, um die Mittagszeit, der Salat steht schon auf dem Tisch, teilt man uns mit, dass das Segel angekommen ist. Wir holen es sofort und essen dann zu Mittag. Leider können wir nicht sofort lossegeln, weil wir auf das Hochwasser warten müssen. Heute Abend um 19h wäre das der Fall, aber mein Skipper weigert sich, mit Recht, im Dunkeln rauszufahren. Also können wir erst morgen früh gegen 8h rausfahren. Per Bus fahren wir, bei grösster unangenehmer Hitze nochmals in die Stadt Johor Bahru. Ich gehe ins Internet (in der Marina funktioniert überhaupt keins mehr!) und sende den Borneobericht plus die Fotos dazu weg. Danach sind wir wieder einmal in einer der riesigen Shopping Malls, die ich überhaupt nicht mag. Und wenn schon Shopping-Mall, dann nur ohne Mann! Aber wir brauchen neue Druckerpatronen und eine SIM-Karte für den Internetstick. Die möchten wir eigentlich bei „Celcom“ kaufen, aber nachdem wir festgestellt haben, dass hier die Angestellten zwar Englisch sprechen, aber so ein Englisch das ich überhaupt nicht verstehen kann, (ich glaube es ist Chinesisch!), kaufen wir die SIM-Karte bei der Konkurrenz, bei „DiGi“ gleich daneben, und erst noch viel billiger. Weil Paul Haut und Haare weh tun (vermutlich hat er Fieber) und er sich nicht wohl fühlt, geht es schnell per Bus wieder zurück zur MABUHAY. Unterdessen hat es geregnet, aber wir haben es vor lauter Shopping Mall nicht einmal bemerkt.
Samstag, 10.November 2012: Danga Bay Marina, Johor Bahru Gegen 6h40 fahren wir bei Hochwasser aus der Marina und den Fluss hinunter in die Malakka Strasse. Wir hätten hier von Johor Bahru gut Gelegenheit gehabt, per Bus oder Taxi in die Stadt Singapur rüber zu fahren. Aber weil wir schon zweimal dort waren haben wir das nicht gemacht. Das frühe Aufstehen wird durch einen wunderschönen Sonnenaufgang über der Stadt Johor Bahru entschädigt. Wir sind nicht sehr traurig, diesen Dreckfluss voller Müll zu verlassen. Obwohl es uns in Malaysia sonst ganz gut gefällt. Übrigens liegt Johor Bahru 377 km südlich von Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Jetzt beim Runterfahren haben wir links Singapur und rechts Malaysia. Ein langer, hoher Zaun am Ufer und viele Patrouillenboote schützen Singapur vor ungebetenen Gästen. Auf dem Fluss treiben Tausende toter Fische und es stinkt erbärmlich. Es hat viele kleine Fischerboote die hier mit Netzen fischen. Mmmm, das müssen ja delikate Fische sein, die sie aus dieser Brühe herausziehen... Nach etwa 3 Stunden Flussfahrt biegen wir rechts ab, in die Strasse von Malakka. Jetzt ist es schon wieder total bewölkt und bald darauf regnet es kurz. Übrigens hat man uns versichert, dass es hier keine Piraterie gibt. Den ganzen Nachmittag motoren wir die Strasse von Malakka hinauf, d.h. nordwärts. Mann, da ist ganz schön viel Verkehr und es ist echt spannend. 7000 Schiffe sollen diese Schifffahrtsstrasse jeden Monat befahren. Das sind pro Tag 233 Schiffe. Wir versuchen immer wieder zu segeln. Manchmal klappt es für eine halbe Stunde, manchmal sogar für eine ganze Stunde.
Sonntag,11.November 2012: unterwegs nach Port Dickson, Admiral Marina, 150,2 sm In der Strasse von Malakka ist es sehr spannend, besonders in der Nacht.Wir lassen die dicken Pötte in Ruhe und sie uns auch. So kommen wir problemlos und gut voran. Eigentlich würden wir hier ja nicht nachts durchfahren. Aber wegen dem Paket, auf das wir in der Danga Bay Marina gewartet haben, sind wir spät dran. Und heute Nachmittag um 15h ist in Port Dickson der Empfang für die „sailmalaysia“-Teilnehmer. Dem Skipper geht es wieder besser. Aber trotzdem stimmt da etwas nicht mit ihm. Inmitten dieser vielen Riesenschiffe bleibt er ganz ruhig und cool. Das ist nicht normal! Erst am Morgen, als um 9h ein Höllengewitter losbricht und wir wieder einmal mitten drin sind, regt er sich mächtig auf... Wir haben noch 15 sm (ca. 30 km) bis zu unserem Ziel, der Admiral Marina in Port Dickson, an der Westküste von Malaysia, immer noch in der Strasse von Malakka. Es regnet so heftig, dass wir die anderen Schiffe nicht mehr sehen können, und das ist schlecht. Zum Glück fahren hier die Schiffe schön geordnet, auf einer Spur nordwärts, wie wir, auf der anderen Spur südwärts nach Singapur. Punkt 13h machen wir die Leinen am Platz D3 in der sehr schönen Admiral Marina in Port Dickson fest. Die Marina ist schon sehr gut besetzt, da wir ja eines der letzten Schiffe sind die eintrudeln. Wir haben 150,2 sm zurückgelegt, die meisten davon unter Motor. Um 15 h findet der Empfang für uns statt. Draussen ist es heiß wie in der Hölle, drinnen im Saal ist es tiefkühlmässig. Es gibt ein Büffet mit sehr vielen guten Sachen, Hauptspeisen und Dessert. Dazu Wasser, Kaffee und Tee. Wenn wir das gewusst hätten, hätten wir auf dem Schiff kein Mittagessen gegessen.
Die Straße von Malakka ist eine Meeresstraße in Südostasien, die die Andamanensee mit dem Südchinesischen Meer und der Javasee verbindet. Sie verläuft zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra, hat eine Länge von etwa 800 km und ist meist zwischen 50 und 300 km, an ihrer engsten Stelle jedoch nur 2,8 km breit. Die Durchfahrt hat an ihrer seichtesten Stelle eine Tiefe von ca. 25m.
Die wichtigsten Häfen sind Malakka (Melaka) in Malaysia und Singapur. Die Straße von Malakka ist von großer Bedeutung für den Welthandel, da sie eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt ist. Zwischen 20 und 25 % des Welthandels der Seeschifffahrt passieren diese Meerenge. Täglich wird sie von ungefähr 250 Schiffen befahren.
Durch den Bau immer größerer Schiffe könnte sich die Malakkastraße in absehbarer Zeit zu einem Nadelöhr für die Dimensionierung von Schiffen entwickeln. Malakkamaxschiffe, die die Tiefe der Durchfahrt voll ausreizen, sind jedoch erst in Planung.
Auch entsprechend ihrer Bedeutung vor allem für den Ölhandel ist sie eine der auch heute noch am stärksten von Piraten heimgesuchten Wasserstraßen. Am 9. Januar 2004 wurde z. B. der Tanker Cherry 201 gekapert. Nach langen Lösegeldverhandlungen wurden vier Seeleute von den Piraten erschossen.
Immer wieder gab es Pläne einer direkten Wasser-Verbindung über die Landenge der malaiischen Halbinsel im Süden Thailands, um den Golf von Thailand mit der Andamanensee durch einen schiffbaren Kanal zu verbinden („Kra-Kanal“ beziehungsweise „Thai-Kanal“). Eine solche Verbindung würde den Nutzen der Straße von Malakka (und den Hafen von Singapur) massiv abwerten und ihre Benutzung zu großen Teilen entbehrlich machen. Experten schätzen die Baukosten eines solchen Kanals auf bis zu 28 Milliarden Dollar. Eine gewisse Entlastung der Wasserstraße wird durch den Bau der chinesischen Erdöl- und Gaspipeline entlang der Seidenstraße mit dem Knotenpunkt Xinjiang erwartet.
Fischereiwirtschaft wird über Jermal-Plattformen betrieben.
Jermals werden die etwa 1.000 m² großen Fischereiplattformen genannt, von denen ca. 1.700 in der Straße von Malakka vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra liegen. Sie stehen als Pfahlbauten am Ende einer riesigen Reuse aus Pfählen, die zusammen mit der Meeresströmung Fische unter die Jermals leitet. Viele sind illegal errichtet.
Wie fast das ganze Fischereinwesen so gehört auch die überwiegende Anzahl der Jermals der chinesisch-stämmigen Bevölkerungsgruppe Indonesiens.
Obwohl auch in Indonesien Kinderarbeit verboten ist, besteht der größte Anteil der Arbeiter auf den Plattformen aus Kindern und Jugendlichen, die dort unter sklavenartigen Bedingungen gehalten werden. Sie können die Plattform meist über Monate nicht verlassen und werden nach Ablauf ihres „Arbeitsvertrages“ erst an Land gebracht, wenn ihre Nachfolger eingearbeitet sind.
P.S. Wir haben diese Jemals gesehen, wissen aber nicht ob das mit der Kinderarbeit stimmt.
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