2012-09-09

Inseln Flores, Rinca, Komodo und Sumbawa

9.9. - 20.9. - 2012

Sonntag, 9.September 2012: Labuan Bajo, Flores
Um 7h30, wir sind beim Frühstück, (das Bananenbrot ist prima geworden), werden wir von 5 (fünf) Einheimischen-Booten belagert. Sie ankern etwa 10m von uns entfernt uns starren ständig zu uns hinüber. Sie wollen einen Auftrag von uns haben. Wir fühlen uns äusserst unwohl dabei und hoffen, dass sie bald verschwinden. Paul beobachtet einen Burschen, wie er sich in einen Sarong (Tuch) hüllt, die Hose darunter auszieht und gemütlich über Bord kackt.....
Um 10h fahren wir mit einem von den Booten (Ian hat das ausgemacht) mit Andrea und Jim (Island Prism) und Angela und Ian (Sea Eagle II) nach Labuan Bajo. Dies ist der nordwestlichste Ort der Insel Flores. Wir schlendern durch das sehr lange Strassendorf. Zuerst rechts zum Supermarkt und später links zum Früchte und Gemüsemarkt. Wir holen noch bei der Bank Geld aus dem Automaten.
Ich bekomme unterwegs einen grösseren Rucksack, für grössere Unternehmungen. Auf dem Markt kaufen wir lauter gesundes Zeug wie: Ananas, Papaya, Mangos und 2½ kg Rüebli. Im Restaurant Treetop essen wir auf der Terrasse mit Blick aufs Meer zu Mittag. Es ist sehr schön hier oben. Aber sonst ist der Ort eine einzige Müllhalde. Überall Dreck, Dreck, Dreck! Schade, dies ist der schmutzigste Ort seit wir in Indonesien sind! Um 16h15 sind wir alle wieder wohlbehalten auf den Schiffen zurück. Paul gibt den zwei Burschen auf dem Boot unsere vier Dieselkanister und zwei Benzinkanister mit. Sie wollen sie morgen gefüllt wieder bringen.
Nach dem Abendessen gibt es die gesunde Ananas, überträufelt mit „Abuelo“-Rum aus Panama...

Montag, 10.September 2012: Labuan Bajo, Flores
Um 8h wird unser Diesel und Benzin angeliefert. Paul hatte es auf 10h bestellt. Wir bekommen 100 Liter Diesel à 7'000 Rupiah (ca. 70 Rp.) und 15 Liter Benzin à 10'000 Rupiah (ca. 1 SFr.) und bezahlen für alles, ans Schiff geliefert, 105 US$.
Die zwei Burschen, die uns den Diesel bringen, wollen Kappen oder T-Shirts haben. Paul gibt jedem eine Kappe und zwar nicht die von „sailindonesia“, die sie unbedingt haben wollten.
Von der „sailindonesia“ waren hier in Labuan Bajo diverse Anlässe für die Segler versprochen worden, aber alles wurde abgesagt. Gar nix findet statt!
Ich nutze die hier endlich sehr gute Internetverbindung, über den Flashnet-Stick von der indonesischen Telkomsel. Direkt vom Schiff aus, kann ich ganz, ganz viele Mailschulden abtragen.
Um 17h fahren wir mit „FEE“, „Y not?“ und „Sea Eagle II“ in den Ort Labuan Bajo.
Das „Taxiboot“ ist ein alter Klepper, etwa 7m lang, aus Holz, keine Sitzbänke. Damit wird hier alles transportiert; Diesel, Bananen und Touristen. Wenn der Motor angekurbelt wird, hustet er zuerst und spuckt eine schwarze stinkende Qualmwolke aus. Es ist ein Ein-Zylinder-Diesel-Motor, sagt mein Mechaniker. Dann macht er tuck-tuck-tuck, einen Höllenlärm, so dass eine Unterhaltung unmöglich ist.
In Labuan Bajo schlendern die anderen sechs durch das Dorf. Paul und ich gehen auf den Markt. Wir brauchen noch Gemüse. Paul feilscht in zähen Verhandlungen um jede Kartoffel (1 kg = 20'000 Rupiah = 2 SFr.), Gurke (1 kg = 10'000 Rupiah = 1 SFr.) oder Tomate (1 kg = 10'000 Rupiah = 1 SFr.). Die Marktfrauen- und Männer haben ihren Spass mit ihm.
Über einem Marktstand baumelt in einem weissen Sack ein Baby.
Wir kaufen noch 30 Eier. Diesmal einen ganzen Karton voll. Das ist für die Verkäuferin viiiiel einfacher und da gibt es nichts zu rechnen oder zu verhandeln. 30 Eier kosten einfach 34'000 Rupiah = 3.40 SFr..
Um 18h30 treffen wir uns mit den anderen wieder im Restaurant „mediterraneo“, alle zusammen zum gemütlichen Abendessen. Um 21h15 sind wir wieder zu Hause.

Dienstag, 11.September 2012: Flores, Labuan Bajo zur Insel Rinca, 16,8 sm
Gegen 8h fahren wir bei herrlichstem Sonnenschein, zusammen mit der „Sea Eagle II“ aus der schönen grossen Bucht bei Labuan Bajo.
Von der Insel Flores haben wir leider nicht sehr viel gesehen. Schade, das soll nämlich eine sehr schöne Insel sein. Aber, man kann nicht alles haben! Und die Zeit drängt. Wir dürfen ja nur 3 Monate in Indonesien bleiben, und die Hälfte ist schon um.
Wir fahren zwischen -zig kleinen und grösseren Inseln hindurch. Kein Wunder kommen die Indonesier auf ihre 17'000 oder mehr Inseln. Um 11h30 ankern wir auf der Insel Rinca (gesprochen Rintscha), wo die berühmten Komodo-Warane leben, in einer wunderschönen Bucht.
Die „Persian Sands“ und die „Island Prism“ sind schon seit gestern hier. Wir ankern in der Nähe der beiden. Die „Sea Eagle II“ ankert um die Ecke, ausser Sichtweite von uns.
Hier ist es unwirklich schön, aber es bläst ein sehr strammer Wind.
Um 14h merken wir, dass wir vermutlich am Sonntag in Labuan Bajo unsere Maestro-Karte verloren haben. Und aussergerechnet hier haben wir eine sehr basale Telefonverbindung mit der Welt. Nur sehr mühsam können wir Marcus ein sms senden, damit er die Karte sperren lässt.
Gegen 15h holen wir Angela und Ian per Dinghy ab und gehen zusammen mit ihnen, „Fee“ und „Y not“ in den Komodo-Nationalpark. Wir wollen uns doch mal diese Urviecher von Waranen ansehen. Der Eintritt kostet für Paul und mich, inklusive einer Kamera 316'000 Rupiah (ca. 31.60 SFr.). Beim Eingang turnen schon die Affen herum. Mit dem Guide Ramlin laufen wir ungefähr 1½ Stunden durch sehr trockenen Wald. Schon beim Rangerhaus, unter dem Küchengebäude, liegen die ersten 7 Warane faul herum. (Männchen)!!! Ich bin sehr enttäuscht. Ich hatte mir etwas Imposanteres, so etwas wie kleine Dinosaurier vorgestellt......
Wir laufen weiter und kommen an die Nester, wo die Weibchen ihre Eier in tiefen Höhlen abgelegt haben. Die Weibchen liegen daneben und bewachen ihre Eier. Auch hier macht sich bei mir Enttäuschung breit. Ich möchte doch gerne so ein Tier herumlaufen sehen!
Im Park soll es auch Wasserbüffel geben. Aber jetzt ist Trockenzeit und es ist sehr schwierig sie zu sehen. „Persian Sands“ haben gestern 2 Stück gesehen.
Als wir wieder zum Küchenhaus zurückkommen haben die Viecher sich zwar ein wenig bewegt, eine andere Position eingenommen, aber sie liegen immer noch herum wie schlappe Tüten.
Um 17h30 sind wir zurück auf der MABUHAY. Spontan pfeifen wir zur „Island Prism“ hinüber, Andrea und Jim sollen auf ein Bier zu uns kommen. Und das machen sie auch. Andrea heisst England und kommt aus England, war aber Lehrerin in Neuseeland. Jim kommt aus Vancouver Island, Kanada. Kurze Zeit später kommen noch die Australier von der „Persian Sands“ dazu und jetzt wird es lustig. Penny und Dorne haben beide knallblonde Perücken an und ganz spezielle T-Shirts. Sie sehen umwerfend aus! Wir trinken ein paar mehr als ein Bier und werden dann spontan auf die „Island Prism“ zum Abendessen eingeladen. Also verlegt sich die ganze Bande 30 m weiter auf das kanadische 36-Fuss-Schiff. Es gibt Nudeln, Reis, gemischtes Gemüse mit Tofu und es wird ein sehr gemütlicher Abend. Paul fängt an, mit Peter und Jim auf Englisch zu fachsimpeln......Gegen 23 h sind wir zu Hause. Es weht die ganze Nacht ein heftiger Wind mit etwa 20-25 Knoten.

Der Komodo-Nationalpark befindet sich in Indonesien, im Bereich der Kleinen Sunda-Inseln.
Er umfasst die drei größeren Inseln Komodo, Rinca und Padar, sowie zahlreiche kleinere, mit einer Landfläche von insgesamt 603 km², bei einer Gesamtfläche des Nationalparks von 1817 km².
Der Park wurde 1980 gegründet, ursprünglich nur als Schutzgebiet für den Komodowaran. Später wurde er der Erhaltung der gesamten Flora und Fauna, auch im maritimen Bereich gewidmet.
Die Inseln des Nationalparks sind vulkanischen Ursprungs. Im seinem Gebiet leben etwa 4000 Einwohner in vier Ansiedlungen. 1991 wurde der Nationalpark von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.

Der Komodowaran oder Komododrache ist eine Echse in der Familie der Warane.
Der Komodowaran ist die größte lebende Art der Echsen. Er kommt nur auf einigen zu Indonesien gehörenden Inseln vor: Komodo (zirka 1700 Tiere), Rinca (1300), Gili Motang (100) und Flores (etwa 2000). Zum Schutz der Art wurde 1980 der Komodo-Nationalpark gegründet.

Der Komodowaran lässt die meisten anderen heute lebenden Echsen wie Zwerge erscheinen. Er wird bis zu drei Meter lang. Mit leerem Magen wird er zwar selten schwerer als 50 kg; da er aber in kurzer Zeit bis zu 80 % seines Körpergewichts an Nahrung aufnehmen kann, sind in vollgefressenem Zustand Gewichte um 100 kg möglich. In Ausnahmefällen können sehr gut genährte oder überfütterte Zootiere deutlich schwerer werden. Einige Quellen geben als maximales Körpergewicht sogar 250 kg an, was aber als Übertreibung gelten muss. Er hat einen schweren graubraunen bis olivgrünen Körper, einen langen, dicken Schwanz und gut entwickelte Gliedmaßen mit klauenartigen Nägeln. Die Zähne sind groß und spitz, die Zunge ist gegabelt und kann schnell aus dem Maul herausgestreckt und wieder eingezogen werden. Trotz seiner Größe ist er ein guter Kletterer, der sich sowohl auf dem Land als auch im Wasser, in dessen Nähe er oft lebt, schnell fortbewegen kann. Er kann eine Geschwindigkeit von bis zu rund 30 km/h erreichen. Das erreichbare Alter wird auf 30 bis 50 Jahre geschätzt. Komodowarane haben einen äußerst unangenehmen Eigengeruch, der auf faulende Aasreste in ihrem Maul zurückgeführt wird.

Lebensweise und Gefährlichkeit
Diese größte lebende Echse ist agil, besitzt ausgezeichnete Sinnesorgane und gilt als eines der intelligentesten Reptilien. Als Geruchsorgan benutzt der Komodowaran seine Zunge. Er lebt in den Wäldern und Buschländern der Inseln und ernährt sich dort unter anderem von Aas (wobei allerdings ein großer Teil dieser toten Tiere an Waranbissen verendet sein wird), schlägt aber durchaus auch häufig lebende Beute, angefangen von kleinen Reptilien, Vögeln und Säugern, bis hin zu großen Säugern wie Hirschen, Wildschweinen oder Pferden, die das Gewicht der Warane um ein Vielfaches übersteigen. Selbst vor einem Büffel schreckt er zuweilen nicht zurück. Die kleineren Beutetiere verspeist der Komodowaran im Ganzen. Früher bestand seine Hauptbeute aus heute ausgestorbenen Zwergelefanten, die damals als einzige große Säugetiere auf Komodo und den umliegenden Inseln vorkamen.


Die Taktik auf der Jagd ist folgende: Der Waran versteckt sich im Gras und versucht ein großes Opfer so nah herankommen zu lassen, dass er ihm eine Bisswunde zufügen kann. Da der zähflüssige Speichel des Komodowarans verschiedene Wundbrand und Blutvergiftung auslösende Bakterien enthält, oder der neuesten Hypothese zufolge ein Gift ähnlich dem der Gila-Krustenechse, wird diese Wunde gleichzeitig infiziert, so dass der Waran nun nur noch das Opfer solange verfolgen muss, bis es an der Vergiftung zugrunde geht, was in aller Regel nach wenigen Tagen der Fall ist.

Kleinere Beutetiere dagegen werden einfach in typischer Waran-Manier gepackt und gegebenenfalls totgeschüttelt. Auch Jungtiere der eigenen Art werden häufig von den Alttieren gefressen, weshalb sie sich während der ersten Lebensjahre größtenteils auf Bäumen aufhalten, um so den Nachstellungen ihrer Verwandten zu entgehen. Angriffe mit Todesfolge auf den Menschen sind selten; allerdings sind Bisswunden durch Komodowarane auch durch die moderne Medizin nur selten heilbar, so dass infizierte Gliedmaßen oft amputiert werden müssen. Es ist allerdings auch schon vorgekommen, dass Menschen von Komodowaranen getötet wurden. Bekannt wurde ein Fall Anfang Juni 2007, als ein Komodowaran auf der Insel Komodo einen neunjährigen Jungen angriff und tötete.

Fortpflanzung
Komodowarane paaren sich zwischen Mai und August; die Eiablage erfolgt im September. Das Weibchen legt jeweils etwa 15 Eier, die es im Boden vergräbt. Nach der Fürsorge für das Nest werden die Jungtiere (100 g schwer, 40 cm lang) sich selber überlassen, und oft sogar als Beute gefressen. Überlebende Jungtiere wachsen innerhalb fünf bis sieben Jahren auf eine Länge von etwa 1,50 Meter und sind auch dann erst geschlechtsreif. Bis zu diesem Zeitpunkt leben die Jungtiere ausschließlich auf Bäumen, die ihre älteren Artgenossen auf Grund ihres größeren Gewichtes nicht erklettern können. Damit sind sie gut gegen kannibalische Überfälle gewappnet.

Bei von Männchen der eigenen Gattung isoliert lebenden Zootieren konnten auch Fälle von Selbstbefruchtung (Parthenogenese) durch das Muttertier beobachtet werden.

Mittwoch, 12.September 2012: Rinca
Die ganze Nacht hat der Wind geblasen. Die Sonne scheint. Wir bleiben noch einen Tag hier um ein wenig etwas zu erledigen und auszuruhen. Ich schreibe Bericht und Paul fettet die Ankerwinsch.
Am Nachmittag gehen wir mit Jim und Peter an Land und machen eine 1½-stündige Wanderung über die staubtrockene Insel. Peter verletzt sich an einem Dorn am Arm und blutet. Hoffentlich zieht er damit keine blutgierige, menschenfressende Warane an. Es ist heissss.... Wir sehen zwar keine Warane, Wasserbüffel oder Affen, aber dafür ein Reh und zwei Seeadler. Und ausserdem geniessen wir einen wunderbaren Blick von einem erkletterten Hügel auf unsere Schiffe. Toll. Danach ist das Bad im Meer umso herrlicher. Paul entdeckt einen einzelnen Delfin der ganz gemütlich durch die Bucht schwimmt.

Donnerstag, 13.September 2012: Rinca-Komodo, Insel Punja, 12,3 sm
Wir haben herrlich geschlafen, weit und breit kein Muezzin, der uns schon um 4h15 wachschreit.
Um 9h fahren wir mit „Island Prism“ und „Persian Sands“ los nach Komodo, zur kleinen Insel Punja. In der ersten Stunde haben wir guten Wind zum Segeln, in der zweiten Stunde haben wir den Wind voll auf die Nase und müssen motoren. Um 12h ankern wir in Komodo, hinter der kleinen Insel Punja. Wir ankern um, weil wir zu nahe an der „Island Prism“ sind.
Es ist wunderschön hier. Am weissen Sandstrand der Insel Punja stehen zwei Rehe und starren fasziniert zu uns herüber. Am Nachmittag schnorcheln wir alle zusammen am „Pink Beach“ auf Komodo. Das Riff ist sehr, sehr schön!
Paul und ich machen danach einen kurzen Erkundungsgang auf der Insel Punja. Wir sehen zwei Rehe und viele wilde Ziegen. Später stossen noch Andrea und Jim zu uns.
Ab 16h30 sind wir alle auf der „Persian Sands“ zu einer Suppe eingeladen. Herbert und Martin, die beiden Holländer, die zufällig in der Nähe ankern, werden auch noch gleich dazu eingeladen. Zum Glück ist die „Persian Sands“ ein Katamaran und hat genügend Platz für alle 9 Personen. Es wird ein sehr gemütlicher Abend. Um 20h30 sind wir zurück auf der MABUHAY.

Freitag, 14.September 2012: Komodo, Insel Punja
Penny, Dorne und Peter sehen einen Mantarochen zweimal in die Luft springen.
Um 10h fahren wir alle sieben zusammen per Taxiboot in die „Hauptstadt“ von Komodo, nach Loh Liang (vielleicht 700-1000 Einwohner). Das Dorf wäre eigentlich schön, aber es ist leider saudreckig!!! Es hat unendlich viele Kinder, Ziegen und Hühner. Und überall nur Dreck, Dreck, Dreck. Sogar der Friedhof ist übersät mit Müll! Scheusslich! Und das im „Nationalpark“ für den wir Eintritt plus Taxen bezahlt haben. Peter verteilt an die Kinder Bonbons und wird dabei von den vielen Kinderhänden die an ihm zerren, fast zerrissen. Zum Glück ist die Hälfte der Kinder in der Schule. Die andere Hälfte hat am Nachmittag Schule.
Wir kaufen in einem Lädchen 30 Eier. Die kosten hier fast das Doppelte wie in Labuan Bajo (60'000 Rupiah=6 SFr.) . Aber das ist ja verständlich, da alles per Boot von Flores herübergeschippert werden muss.
Wir laufen bis zu den 3 Dorfbrunnen, wo Mädchen und Frauen fleissig am Boden hockend Wäsche waschen. Die leeren Plastik-Waschmittelverpackungen werden einfach neben dem Brunnen auf den Boden geworfen und bleiben dort liegen. Fürchterlich, dieser Waschplatz! Hier waschen sich auch die Leute. Die nasse Wäsche wird in grossen Becken auf dem Kopf zurück ins Dorf transportiert.
Im Dorf wollen uns die Kinder geschnitzte „Ora“ (Drachen) oder Muscheln verkaufen, die Erwachsenen Perlenketten. Die Kinder betteln für Bonbons, Kugelschreiber, Baby-T-Shirts, T-Shirts, Kappen, Sonnenbrillen, Money und bei den Schiffen für Schnorchelzeug.
Im Dorf hat es keine Autos, nur etwa 5 Kleinmotorräder, von denen aber im Moment keines herumknattert.
Beim Verlassen des Dorfes sollen wir für die Besichtigung 200'000 Rupiah (20 SFr.) bezahlen. Aber Peter bezahlt für uns alle 75'000 Rupiah (7.50 SFr.), er hat nicht mehr Geld in der Hosentasche.
Um 12h30 sind wir wieder zurück auf unseren Schiffen.
Nachmittags wird wieder am „Pink Beach“ geschnorchelt, super schön, wir sind begeistert! Anschliessend fahren wir auf die andere Seite der Bucht und lassen uns zwischen den zwei Inseln zum Schnorcheln ins Wasser fallen. Die Strömung treibt uns über das Riff, ohne dass wir einen einzigen Flossenschlag tun müssen. Herrlich! Das Dinghy ziehen wir am Seil hinter uns her. Und zum Abschluss des tollen Schnorchelganges sehen wir noch einen grossen Weissspitzenriffhai. Mann, ist das schön!
Wir wollen am Heck der MABUHAY duschen. Aber die Boote der Einheimischen kommen uns so nahe und belagern uns, um uns etwas zu verkaufen. Das ist enorm lästig. Wir können nur abwarten und hoffen, dass sie möglichst bald verschwinden.
Von 17 h bis 19 h haben wir auf der MABUHAY Apéro für alle (ohne die Holländer) und Besprechung der Weiterfahrt..
Die Australier sind ganz Lustige. Die bringen für sich gleich alles selber mit. Alle Getränke, Bier, Wodka und Whiskey inklusive Wasser, Eiswürfel und Gläser. Dazu eine Tüte Chips.

Samstag, 15.September 2012: Komodo, Insel Punja - Insel Lawa, 16,3 sm
Beim Frühstück zieht eine Gruppe Delfine fressend durch die Bucht. Um 9h45 fahren die „Persian Sands“ und wir los. Schade, hier war es wunderschön! Aber, die Reise geht weiter. Die „Island Prism“, Andrea und Jim, bleiben noch einen oder zwei Tage hier. Sie wollen nochmals die Urviecher sehen.
Das Wasser brodelt richtig zwischen den Inseln vor lauter Wind gegen Wellen und Strömung. Die Strömung ist so stark, zum Glück mit uns, dass wir zeitweise 7,5 Knoten schnell fahren. Und das mit nur etwa 8 Knoten Wind. Unglaublich!!! Herrliches Wetter und herrliches Segeln! Um 13h20 kommen wir bei der Insel Gili Lawa an. Die gehört immer noch zum Komodo-Nationalpark.
Es sind jetzt mit uns 10 Segelschiffe und drei Tauchboote hier. Unter anderen sind die Deutschen „FEE“, „Y not“, „TAIMADA“ und die Neuseeländer „Sea Eagle II“ hier. Heute braucht es zwei Ankerversuche, bis der Anker hält.
Nach dem späten Mittagessen mache ich ein Brot und einen Liter Salatsauce. Um 16h fahren wir mit Soni und Werner von der „FEE“, in zwei Dinghys, zu einer Passage zwischen zwei Inseln. Dort lassen wir uns durch die Passage treiben, das Dinghy im Schlepp. Die Strömung ist so stark, dass wir „wusch!“ schon durch sind! Das machen wir vier mal und sehen dabei 4 oder 5 Haie und ganz, ganz viele tolle Fische im schönen Riff. Irre schön!
Abends sitzen Paul und ich bis um 21 h bei Candlelight im Cockpit und lassen es uns gut gehen. Dabei hören wir eine CD von ABBA, unter anderen mit dem Song “I have a dream“. Und das ist es genau, wovon wir träumten, von solchen traumhaften Buchten und Abenden wie diesen hier. Sonnenschein und abends Sternenhimmel, ein laues Lüftchen, wo man im Trägershirt (ohne Faserpelz!) gemütlich draussen sitzen kann....

Sonntag, 16.September 2012: Komodo, Insel Lawa
Wir sind bereits um 6h20 auf, weil die „Persian Sands“ und die „Sea Eagle II“ mit den Ankerketten rasseln um die Bucht zu verlassen. Es ist wieder ein traumhaft schöner Tag
Von 13h bis 14h haben wir Schnorchelstunde. Direkt hier in dieser schönen Bucht. Das Wasser ist blau, blau, blau. Blauer geht gar nicht. Es ist wunderschön! Danach relaxen und lesen wir. Ich bereite Fotos für den Wakatobi-Bericht vor. Neben der MABUHAY schwimmt eine schöne grosse Schildkröte herum. Und am Abend sieht Paul einen Mantarochen vorbeischwimmen. Ich sehe ihn leider nicht, da ich am kochen bin. Ein grosses Tauchboot driftet auf uns zu und rammt uns fast. Die Männer der Crew sagen dazu nur:no problem!
Wir laden das Dinghy schon auf, weil wir morgen sehr früh lossegeln wollen. Um 19h sind wir auf der „FEE“ mit „Y not“ und der TAIMADA zum gemütlichen Quatschen eingeladen. Die TAIMADA hat Besuch und so sind wir im ganzen 10 Personen. Wir sitzen alle gemütlich auf dem Vordeck, bei Neumond, unter dem schönen Sternenhimmel. Die TAIMADA zeigt uns auf dem Laptop die Bilder der Warane die sie gesehen haben. Die faulen Viecher bewegen sich also doch!

Montag, 17.September 2012: Komodo, Lawa – Insel Sumbawa, Wera, 39,5 sm
Die ganze Nacht war ziemlich schaukelig. Um 6h40 fahren wir bei herrlichstem Wetter los. Eine „Spanische Tänzerin“ (Nacktschnecke) sitzt auf dem Anker, als wir ihn hochziehen. Bis auf 45 Minuten müssen wir alles motoren. Es hat keinen oder zu wenig Wind. Delfine!!
Wir kämpfen gegen die starke Gegenströmung an.
Um 14h30 ankern wir auf der Insel Sumbawa, am schwarzen Sandstrand des Dorfes Wera. In diesem Dorf werden die grossen, bis 30 m langen Holzschiffe hergestellt. Drei Kinder kommen in einem Einbaum angepaddelt. Paul spricht mit ihnen Berndeutsch und schenkt jedem einen Apfel. Zufrieden rudern die drei wieder davon.
Wir sind genau zwei Stunden hier vor Anker, als ein Mann in Uniform mit seinem kleinen Sohn im Einbaum mit Ausleger erscheint. Er schreibt einen Zettel mit der Zahl 50'000 Rupiah, und dem Namen MABUHAY drauf, knallt einen schönen Stempel drauf und will von uns die 50'000 Rupiah haben (5 SFr.). Wir lehnen dankend ab und schenken dem Kind einen Apfel. Wir sagen dem Mann, dass wir morgen in sein Dorf kommen werden und er empfiehlt uns den Markt und die Schiffswerften. Der Uniformierte paddelt nicht sehr erfreut davon. Wir wissen nicht mal, von welchem Amt der kommt, aber er hat viele imponierende Abzeichen auf seinem Hemd. Paul möchte auch so ein Hemd haben...

Sumbawa
Sumbawa ist eine der Kleinen Sunda-Inseln. Sie ist 15.448 km² groß und hat etwa 1.000.000 Einwohner. Sumbawa gehört zur Republik Indonesien. Der westliche Teil der Insel heißt Semawa mit dem Hauptort Sumbawa Besar. Der östliche Teil ist Bima mit dem Hauptort Bima-Raba.
Sumbawa ist etwa 280 km lang, 90 km breit und erstreckt sich in west-östlicher Richtung. Westlich von Sumbawa liegt die Insel Lombok und im Osten Flores.
Die Insel ist gebirgig und bedeckt mit Regenwald. Zahlreiche Buchten prägen den Küstenverlauf. Im Norden befindet sich der 2850 m hohe Tambora, ein Vulkan, der 1815 verheerend ausbrach.

Dienstag, 18.September 2012: Insel Sumbawa, Wera
Der Ankerplatz ist sehr, sehr rollig und die Nacht dementsprechend unruhig. Um 01h wecke ich Paul, weil ich klar und deutlich Zigarettenrauch rieche. Paul steht sofort auf und macht einen Kontrollgang. Er kann nichts Besonderes feststellen und gemäss ihm riecht es nach Eselmist!
Um 06h ist bereits Tagwache. Weit draussen vor dem Dorf ankert ein grosses Schiff. Vom Dorf her werden mit 3 kleinen Booten Leute und Fracht abgeholt, ins Dorf gebracht und der grosse Kahn fährt weiter. Wir sind um 7h45 schon am schwarzen Sandstrand des Dorfes Wera. Hier werden wir von einem Uniformierten, es ist ein anderer als der von gestern, per Handschlag freundlich begrüsst. Wir spazieren durch das Dorf und schauen uns die Werften an, wo die grossen Holzschiffe mit einfachsten Mitteln hergestellt werden. Das ist sehr interessant. Die Schiffe werden mit Holzzapfen, nur mit ganz wenigen Metallbeschlägen, zusammengebaut. Eindrücklich!
Im Dorf wollen mir Frauen Sarongs (Tuch für einen Rock), die sie zu Hause weben, verkaufen. Aber was soll ich mit einem karierten Sarong, den ich garantiert nie benützen werde? Das Dorf mit vielen Kindern, Ziegen, kleinen Kühen und Hühnern ist „relativ“ sauber. Als wir in unser Dinghy einsteigen wollen kommt Mister Uniform und hält uns einen handgeschriebenen Zettel vor die Nase. Er will von uns 50'000 Mäuse haben. Wir lehnen wieder dankend ab und steigen in unser Dinghy.
Um 9h20 verlassen wir die unruhige Ankerbucht und segeln weiter nach Westen. Dabei sehen wir auf der Wasseroberfläche eine grosse schwarz-weiss gebänderte Seeschlange.
Unterwegs sehen wir in der Ferne auf Sumbawa den Vulkan Tambora, der im Jahre 1815 bei einem Ausbruch von 4300m auf 2800m zusammengesackt sein soll. 50'000 Menschen kamen dabei ums Leben.

Mittwoch, 19.September 2012:
Bis Mitternacht können wir wunderbar gemütlich segeln. Danach müssen wir motoren, bis um 4h30 endlich wieder ein wenig Wind aufkommt. Vor der Nord-Küste von Sumbawa hat es zeitweise sehr viele Fischerboote. Zum Glück sind sie gut beleuchtet. Wir machen heute wieder nur 2-Stunden-Wachen.
Es ist wieder ein herrlich sonniger Tag. Wir schleichen ganz langsam dahin. Es hat sehr wenig Wind, aber wir wollen nicht motoren. Wir sind ein Segelschiff!
Wir sehen die ersten Berge von Lombok, mit dem Vulkan Mount Rinjani (3726 m hoch). Am Abend versinkt die Sonne, wie schon gestern, als glühendroter Ball im Meer und danach gibt es einen unwahrscheinlich schönen roten Abendhimmel.

Donnerstag, 20.September 2012: Lombok, Medana Bay Marina, 180 sm
Trotzdem wir das ja nicht wollten, müssen wir die ganze Nacht motoren, kein Wind da! Hier an der Nord-Küste von Lombok entlang hat es nicht mehr so viele Fischerboote wie vor Sumbawa, trotzdem passen wir sehr gut auf und machen wieder nur 2-Stunden-Wachen.
Wieder ein wunderbar sonniger Tag.
Endlich, gegen 11h15 ankern wir vor der Medana Bay Marina an der Nord-Küste von Lombok.
Vorher hatten wir aber die grösste Mühe, den Durchgang durch das Riff zu finden. Der Skipper ist auf der höchsten Nervositätsstufe, Stufe rot....
Die Strecke von Sumbawa, Wera (180 sm oder ca. 333 km) sind mir unendlich lange vorgekommen.
Dazu gab es aber eigentlich keinen Grund, da es sehr gemütlich war und keine Probleme gab.
Um 15 h checken wir in der Marina ein und geben unsere Pässe ab. Wir müssen die Visa um einen Monat verlängern lassen. Das kostet für uns beide zusammen 1'150'000 Rupiah (115 SFr.).
Um 16h soll ein Empfang für die „sailindonesia“ stattfinden. Um 17h geht es dann auch wirklich los. Zuerst spielt eine Gruppe Trommler und Musikanten traditionelle Musik und dann wird ein paar Leuten ein Schal um den Hals gehängt. Nach einer kurzen Ansprache dürfen wir uns auf's Büffet stürzen und das feine Essen geniessen. Irgendwann, gegen 19h30 spielt dann noch eine Gruppe moderne Musik zum Tanz auf. Aber wir sind nach zwei durchwachten Nächten müde und ziehen uns auf die MABUHAY zurück.


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