2.2. - 11.3. 2012
Donnerstag, 2.Februar 2012: Kerikeri – Opua zurück zur MABUHAY Anne und Werner sind schon längst weg, als wir in ihrem Häuschen gemütlich frühstücken. Unterwegs holen wir beim Schiffszubehörladen den Propeller für den Aussenborder ab, den wir dort bestellt hatten. Um 10h sind wir zurück in der Marina Opua. Nach genau 2241 km kommen wir nach 18 Tagen zurück zu unserem Heim, der MABUHAY. Und diesmal hatten wir Glück, von diesen 18 Tagen hatten wir nur 2 Tage Regen! Na also, geht doch! Und wir hatten wunderschöne Erlebnisse und interessante Begegnungen. Toll war's! Am liebsten würden wir gleich nochmals eine Runde drehen, so gut hat uns das Zigeunerleben gefallen!
Als erstes gehen wir ins Marina Office um zu fragen, ob Post für uns da sei. „No, sorry, no post for you!!“ teilt man uns mit. Wir erwarten dringendst unsere Visaverlängerung vom Immigration-Amt in Auckland. Wir haben das 2.Gesuch dafür am 28.12.11 per Post abgeschickt. Seitdem haben wir davon nichts mehr gehört. Wir sind ein wenig ratlos. Was hat das zu bedeuten? Während drei Maschinen für uns die dreckige Wäsche waschen, gehen wir kurz zu Anne und Werner um uns die „sail away“ anzuschauen. Mann oh Mann, die beiden haben wirklich daran gearbeitet wie die Sklaven! Gegen Mittag holt uns Eric von der Aroha per Dinghy ab und bringt uns zur MABUHAY. Während ich alles im Schiff verstaue, holt Paul mit unserem Dinghy noch eine Fuhre Sachen aus dem Auto. Nach dem Mittagessen rufe ich wegen der Visaverlängerung im Immigration-Amt in Auckland an. Der Mann am Telefon ist sehr nett und bemüht sich auch, langsam mit mir zu sprechen und nicht im Kiwi-Slang. Ja, unser Gesuch sei am 4.1.12 eingegangen und am 12.1.12 bewilligt an uns, d.h. an die Marina-Adresse, zurückgesandt worden. Ich bin enorm erleichtert! Um 17h holt Paul mit unserem Dinghy Anne und Werner in der Werft ab und bringt sie zur Aroha, danach holt er mich auch noch ab. Wir sind alle bei der Aroha zum Apéro eingeladen. Antje und Holger von der Freyja sind auch da. Freyja und Aroha fahren morgen zusammen auf eine 6-wöchige Neuseeland-Rundreise und verabschieden sich heute mit dem Apéro von uns.
Freitag, 3.Februar 2012: Opua, an der Boje In der Nacht Wind und Schaukel, Schaukel. Das sind wir nicht mehr gewöhnt, unser Auto stand auf den Campingplätzen immer bockstill! Und das Wasser „glutscht“ aussen an die MABUHAY. Um 8h ist Paul schon bei der Freyja um Antje und Holger mit unserem Dinghy an Land zu bringen. Mit der zweiten Fuhre holt er dann noch Monika und Eric bei der Aroha ab. Wir wünschen den vieren eine schöne Reise und eine gute Wiederkehr. Danach telefonieren wir mit zu Hause und erfahren, dass es dort im Moment bitterkalt ist. Hier ist es zwar nicht bitterkalt, aber sehr bewölkt und regnerisch und vielleicht 18° kühl. Nach dem Frühstück fragen wir nochmals im Marina Office, ob für uns Post da sei. Leider nein! Wir laufen zum nahen kleinen Lebensmittel-Laden und fragen dort auch nach Post. Nix für uns da! Also KEINE Visaverlängerung vom Immigration-Amt angekommen. Und dabei wurde sie scheinbar am 12.Januar 2012 in Auckland abgeschickt? Wir besuchen Anne und Werner auf ihrer Schiffsbaustelle und essen danach mit ihnen im Marina-Café zu Mittag. Den Nachmittag verbringen wir an Bord, Paul mit „herumgrümscheln“ und ich am Compi mit Schreiben. Hie und da regnet es leicht.
Samstag, 4.Februar 2012: Opua, an der Boje Grau, trübe und sehr windig, den ganzen Tag. An Paul's Brille aus Brasilien, fällt ein Glas heraus, eine Lötstelle ist aufgegangen.
Sonntag, 5.Februar 2012: Opua, an der Boje Wieder ein total grauer, regnerischer Tag. Sofort nach dem Frühstück, um 8h45, fährt Paul an Land zur „sail away“. Er hilft heute Werner beim Ausbau der Welle und des Wellenlagers. So kann ich in Ruhe am Laptop arbeiten! Um 11h15 steht mein Mechaniker schon wieder da. Er braucht Werkzeuge und geht wieder zur „sail away“. Um 15h15 ist er endgültig wieder da. Werner muss das neue Wellenlager bestellen und dann kann es wieder eingebaut werden.
Montag, 6.Februar 2012: Opua, an der Boje Den ganzen Tag ist es sehr windig und regnerisch. Paul befindet, er werde niiiiieeee mehr nach Neuseeeland kommen, wenn das der ganze Sommer hier gewesen sein soll. Und ausserdem ist hier heute Waitangi Tag. Nationalfeiertag!
Waitangi Tag ist der Nationalfeiertag in Neuseeland. Es ist ein gesetzlicher Feiertag, der jedes Jahr am 6. Februar abgehalten wird, um das Unterzeichnen des Vertrages, zwischen den Maoris und Engländern, von Waitangi (Neuseelands Gründungsdokument) im Jahre 1840 zu feiern.
Aber wir gehen an KEINE Feierlichkeiten, weil es den ganzen Tag ja nur schampar bläst und wir wären im Dinghy im Nullkommanichts pflotschnass. Also bleiben wir lieber zu Hause auf der MABUHAY und lesen und schreiben.
Dienstag, 7.Februar 2012: Opua, an der Boje Heute ist echtes Aprilwetter. Sonne, Wolken, Regen. Aber meistens Wolken und etwa 20°warm. Ich telefoniere mit der Immigration in Auckland, wegen unserer Visaverlängerung, die nie eingetroffen ist, aber scheinbar am 12.1. abgeschickt wurde. Auf dem Handy haben wir 11.68 $. Es ist zum Verzweifeln! Ich komme in die Warteschlaufe und bin dort Nr.8 und plötzlich Nr.3. Die Musik die ich zu hören bekomme ist wunderschön, Vivaldi, Vier Jahreszeiten. Und endlich bin ich die Nr. 1 und an der Reihe. Es dauert, bis die Frau am Telefon mich alles gefragt hat, was sie wissen muss; wie schreibt man JUNG, Young? Nein, und ich buchstabiere. Und der Vorname meines Mannes und meiner und mein Geburtsdatum und welche Pässe wir haben? Als endlich alles “klar“ ist, muss sie abklären! Und wieder spielt der Vivaldi seine schöne Musik. Ich erschrecke richtig, als die Frau wieder am Apparat ist. Ich kann gerade noch sagen „yes?“ und dann macht es „biling!“ und die Verbindung ist unterbrochen. Wir haben noch 11 Cents auf dem Handy!!! 10$ und 57 Cents futsch, für absolut nichts.... Jetzt müssen wir an Land, in den Shop, Geld aufladen auf das Handy. Während Paul bei Werner ist, lade ich 30$ auf. Nach dem Mittagessen auf der MABUHAY starte ich wieder einen Versuch. Nun bin ich die Nr. 7, aber die Musik ist immer noch die gleiche. Nachdem ich 15 Minuten oder länger gewartet habe und immer noch Nr.5 bin, gebe ich auf. Ich drücke nach Anweisung die Taste 1, damit jemand zurückruft. Und ich warte immer noch! Unser HandyGuthaben ist von 30$ und 11 Cents auf 19$ und 23 Cents geschrumpft. Ich werd' verrückt! Schon wieder 10$ und 88 Cents zerronnen, für nix..... Das war eine teure Vivaldi-Unterhaltung! Überhaupt scheint heute nicht unser Tag zu sein! Während ich am Telefon bin, will Paul den Geräteträger abmontieren, weil wir ihn zum Schweisser an Land bringen müssen. Dazu muss er den Windgenerator vom Geräteträger lösen und das will und will nicht gelingen. Er versucht es mit einem Hammer. Dabei macht es „schwupps“ und das Metallteil des Hammers verschwindet auf den Meeresgrund. Paul hält noch den Stiel in der Hand. Ich muss ihm einen anderen Hammer bringen, diesmal einen kleineren. Und bei dem bricht der Stiel genau vor dem Metallteil ab, bleibt aber zum Glück auf dem Deck liegen..., Paul kann den Motor des Windgenerators nicht lösen, also schraubt er nur die 3 Flügel ab. Jetzt muss der Motor halt auch mit an Land zum Schweisser.
Mittwoch, 8.Februar 2012: Opua, an der Boje Endlich mal ein sonniger Tag, zwar mit Wolken durchzogen, aber immerhin sonnig. Um 9h sind wir bereits unterwegs nach Whangarei, ca.60 km. Wir wollen zu einem Propellerspezialisten um uns beraten zu lassen. Wir haben das Gefühl, unser Propeller und die Welle wurden bei unserer Riffberührung in Samoa beschädigt, und nun wollen wir uns erkundigen, was zu tun sei. Danach fahren wir zur Stadtmarina in Whangarei um Leena und Peter von der Nicone zu besuchen. Es ist keiner da. Das Schiff sieht unbewohnt aus. Sind die etwa noch nicht zurück aus der Schweiz? Von hier geht es weiter zur Riverside Marina, auch in Whangarei. Hier kaufen wir 15 Liter Unterwasserfarbe. Wenn die MABUHAY aus dem Wasser kommt, ist alles bereit und wir müssen nicht erst noch die Farbe besorgen. Nach dem Mittagessen bei einem Chinesen (jeder bekommt 2 Stück Chicken und 4 halbe gebratene Kartoffeln zum Aktionspreis von 5$/Person), suchen wir einen Optikerladen. Es ist zum Verrücktwerden. Überall sehen wir immer Optikerläden, aber wenn wir einen suchen, ist keiner da. Also gibt es zuerst mal einen guten Kaffee und dazu eine Crèmeschnitte für mich und für Paul nur eine Boysenbeer/Quarkschnitte, die scheinbar sehr gut ist.
Die Boysenbeere ist eine US-amerikanische Kreuzung aus einer Brombeerart und der Loganbeere, die ihrerseits aus einer Brombeerart und der Himbeere gekreuzt ist. Aha!
Frisch gestärkt machen wir uns wieder auf die Suche nach einem Optikerladen. Nach mehrmaligem Fragen finden wir einen. Paul's defektes Brillengestell kann zwar gelötet werden, bleibt aber dann sehr schwach. Also gibt es ein neues Gestell. Nach 2 Stunden können wir die fertige Brille wieder abholen. Unterdessen kaufen wir Lebensmittel ein und suchen eine Bosch-Vertretung. Werner hat uns seine Bohrmaschine mitgegeben, für die er ein Ersatzteil braucht. Die Suche ist sehr mühsam, aber am Schluss doch noch erfolgreich. Ach ja, einen neuen Hammer brauchen wir ja auch noch! Jetzt müssen wir nur noch vergeblich in der ganzen Stadt für mich Antislipmatten suchen für meine Küche. Gegen 15h45 fahren wir beide genervt wieder zurück nach Opua. Aber eines ist ganz sicher; mit (m)einem Mann einkaufen zu gehen ist echt mühsam!!! Sobald er alles SEIN Material hat, will er umgehend nach Hause....
Donnerstag, 9.Februar 2012: Opua, an der Boje Herrlich schöner Sonnenschein! Heute bin ich ganz besonders schlau. Das Immigration-Büro in Auckland fängt um 8h30 an zu arbeiten. Um 8h 31 rufe ich dort an. Und...? Ich bin die Nr.2 in der Warteschlange. Vivaldi-Musik! Vier Jahreszeiten! Nach 12 Minuten und 14 Sekunden gebe ich auf, ich bin immer noch die Nr.2. Auf unserem Handy hatten wir noch 19.33$. Jetzt sind noch 7.66$ drauf. Ich krieg die Krise!!! Kaum habe ich aufgelegt ruft der Rigger Rob an, er komme in 15 Minuten um unser Rigg zu kontrollieren. Kaum habe ich wieder aufgelegt, passiert ein grosses Wunder!!! Das Immigration-Büro ruft zurück..., es ist alles in bester Ordnung, sie senden uns eine Kopie der nicht angekommenen Visaverlängerung. Und dafür habe ich sinnlos fast 35$ am Telefon verwartet! Wenn man bedenkt, dass wir mit dem gleichen Handy für 2$ eine ganze Stunde lang mit Europa telefonieren können.... Jetzt kommt Rob und checkt unser Rigg. Er klettert auf den Mast und Paul sichert ihn. Er findet ein -zwei Sachen, die er nächste Woche richten wird.
In der seemännischen Fachsprache die Takelage eines Segelschiffs Takelage (auch Takelwerk) bezeichnet das Stehende Gut und Teile des Laufenden Guts eines Segelschiffes. Genauer sind dies die (feststehenden) Masten und das Tauwerk, das die Masten hält (Wanten, Stage), und die Spieren, Blöcke und Beschläge, sofern sie an den Masten und Spieren befestigt sind, sowie der Teil des Laufenden Guts, der zum Bedienen der Segel notwendig ist, aber nicht am Schiff befestigt wird (hauptsächlich Fallen, aber auch Dirk, Toppnant und Baumniederholer). Nicht zur Takelage gehören die Segel selbst und die Schoten, obwohl letztere zum laufenden Gut gehören.
Ist das irgendwie verständlich ??? Für mich nicht besonders. Ist nicht von mir, sondern von wikipedia.
Paul fährt jetzt per Dinghy an Land, um den geschweissten Geräteträger abzuholen. Kaum ist er weg, ruft der Segelmacher Craig an, er habe Zeit unser Rollsegel zu checken. Er sei drüben in der Marina. Paul hat die Handfunke mitgenommen und so kann ich ihm mitteilen, dass er Craig treffen soll und mit ihm zurück zur MABUHAY kommen soll. Paul und Craig nehmen das Rollsegel herunter und Paul bringt Craig mitsamt dem Segel wieder an Land. Paul holt nun beim Schweisser den Geräteträger ab. Puhhh, was für ein Morgen! Und der Nachmittag ist auch nicht viel besser! Paul montiert den Geräteträger mit dem Windgenerator und dem Radar wieder an seinen Platz. Ich muss assistieren. Es wird so heftig geflucht (nein, nicht von mir!!!), dass ich Gänsehaut bekomme. Ich glaube ich krieg die Krise!
Freitag, 10.Februar 2012: Opua, an der Boje Wunderschönes Wetter mit 22 °. Nur morgens und abends ist es immer sehr kühl, sobald die Sonne weg ist, etwa 15°. Ja, ich weiss schon, wir sollten nicht jammern, in Europa ist es zur Zeit viiiiiel kälter (minus) -13° oder so. Wir müssen rüber an Land um Verschiedenes zu erledigen. Unter anderem, das Telefon wieder aufladen mit Dollars. Wir waschen Wäsche, nehmen sie aber nass mit zur MABUHAY. Heute wird sie sonnengetrocknet. Um 13h treffen wir uns mit Anne und Werner im Marina Café und essen mit ihnen zu Mittag. Paul Chips und ich ein Töpfchen voll Moussaka (Auberginen mit Hackfleisch).
Samstag, 11.Februar 2012: Opua, an der Boje Ein traumhaft schöner Sommertag findet heute statt. Heute werden unsere Rettungskragen gründlich geschrubbt und der Klappstuhl aus dem Campervan geflickt. Danach geht Paul an Land. Auf dem Parkplatz findet von 9h – 12h ein kleiner Flohmarkt statt. Paul findet, es sei nur alles „Gerümpel“. Abends findet ein traumhaft schöner Sonnenuntergang statt. Später regnet es leicht.
Sonntag, 12.Februar 2012: Opua, an der Boje Wieder einmal ist es total bewölkt, grau in grau, aber es regnet nicht. Ich stehe extra „früh“ auf (um 7h20) damit ich zu einer christlichen Zeit in die Schweiz anrufen kann. Enkelin Jessica findet es lustig, dass ihr Grosspäpu Paul noch im Bett liegt, während sie nun gleich schlafen geht. Sie hat Samstagabend (19h30) und wir haben Sonntagmorgen (7h30).
Montag, 13.Februar 2012: Opua, an der Boje Schönes Wetter. Wir gehen zu Werner und Anne zur „Baustelle sail away“. Während Anne und ich einen Kaffee trinken holen Werner und Paul mit unserem Auto eine grosse Sperrholzplatte im Baumarkt. Danach fahren Paul und ich nach Paihia zum Einkauf. Wir essen beim Chinesen Fish and Chips und kehren in die Marina zurück. Paul bringt mich mit unseren Einkäufen zur MABUHAY und fährt nochmals zu Werner um ihm unser Auto, den „Popey“ zu übergeben. Anne und Werner haben seit gestern Besuch von Sohn Tim, Schwiegertochter Lilly und 2-jährigem Bübchen Laurenz. Damit die mobil sind, können Anne und Werner unser Auto benützen um von der Werft in Opua zu ihrem Häuschen in Kerikeri zu gelangen. Paul und ich kreieren auf der MABUHAY einen Flyer, wo wir mitteilen, dass „Popey“ zu verkaufen ist. Irgendwann, so um Ostern rum, werden wir ja Neuseeland wieder verlassen und dann sollte das Auto verkauft sein.
Dienstag, 14.Februar 2012: Opua, an der Boje Wieder ein strahlender Sonnenmorgen. Paul und ich schnappen unsere Flyer und wollen damit nach Paihia, um sie dort aufzuhängen. Zuerst geben wir noch unser VHF-Funkgerät an Hanspeter, den Elektroniker, zurück. Es funktioniert schon wieder nicht mehr!!! Als wir zu Anne und Werner gehen, um mit dem „Popey“ wegzufahren, teilen die beiden uns mit, dass ihr Besuch total begeistert sei von „Popey“. Sie wollen lieber unseren Mitsubishi benutzen als Werner's PW Nissan Maxima (den hat er gegen seinen Toyota-Van eingetauscht), und sie sind heute schon unterwegs auf einem Tagesausflug! Paul und ich sind in Paihia und hängen den Flyer an zwei verschiedenen Orten auf. Danach besuchen wir noch den kunsthandwerklichen Markt, wo es sehr viele schöne und teure Sachen hat, die man aber eigentlich gar nicht braucht. Es liegt ein grosses Kreuzfahrtenschiff in der Bucht und somit hat es sehr viel Kundschaft. Zurück in der Marina picknicken wir mit Anne und Werner, weil das Marina Café geschlossen hat. Ich eile schnell ins Marina Büro um zu fragen, ob Post für uns da ist. Und siehe da, unser Visa ist angekommen. Aber erstaunlicher weise ist es das vom 12.Januar, also das Original. Vermutlich lag das schon lange hier herum, wurde aber nicht als zur MABUHAY zugehörig erkannt, weil darauf steht MARIA JUNG und nicht PAUL JUNG. Ich dreh durch, und deswegen habe ich fast 35$ am Telefon mit Vivaldi und Immigration verwartet!!! Jetzt bin ich aber gespannt, wann denn nun die Kopie eintrifft. Um 14h, wir sind zum Glück schon wieder an Bord der MABUHAY, schüttet es. Für das Abendessen bereitet heute der Chefkoch Paul höchstpersönlich feine Hackfleischtätschli (Frikadellen) zu.
Mittwoch, 15.Februar 2012: Opua, an der Boje Es regnet in Strömen!!! Den ganzen Tag schüttet es, mit kurzen Unterbrechungen, immer wieder. Wir sind den ganzen Tag an Bord. Während Paul ganze Bibliotheken durchliest, versuche ich krampfhaft eine Routenkarte unserer bisherigen Segelreise zu erstellen. Heute ist genau das richtige Wetter dazu. Ich sitze stundenlang am Computer! Diesmal hat Paul wirklich recht, wenn es sich beschwert!
Donnerstag, 16.Februar 2012: Opua, an der Boje Zuerst hat es dicken Nebel, der sich dann langsam auflöst und der Tag entpuppt sich als wunderschön. Um 13h30 kommen die beiden Rigger Paul und Rob. Sie kommen um unsere Unterwanten (Spanndrähte um den Mast zu halten) zu spannen, weil die zu lose sind. Das können sie nicht erledigen, weil sie die Spanner nicht lösen können. Dafür montieren sie aber, auf Skipper Paul's Wunsch, die Dampfer/Deckslampe am Mast, die eines Nachts, während einer Überfahrt heruntergeflogen ist. Paul ist froh, dass die beiden das erledigen, da er ja Höhenangst hat und nicht auf den Mast kann. Um 15h15 holt Paul den Segelmacher Craig am Steg der Marina ab. Er hat unser Gross-Segel fertig repariert und wir können es wieder montieren. Paul und Craig stehen vorne am Mast und schauen darauf, dass das Segel richtig einfädelt, während ich das Segel langsam mit der Winsch hinaufziehen muss. Jetzt müssen wir nur noch testen, ob sich das Segel jetzt besser ein-und ausrollen lässt. Nein, überhaupt nicht!!! Nachdem er das Segel mühsam ein paar Mal ein und ausgerollt hat, hat Paul schon die ersten Flüche auf den Lippen!!!! Nun versuchen wir, den Baum ein wenig schräger zu stellen und jetzt klappt es auch endlich mit der Ein-und Ausrollerei! Paul probiert es nochmals etwa 6 oder 7 Mal, bis er Blasen an den Händen hat. Und: es funktioniert wirklich. Hoffentlich funktioniert es dann auch auf hoher See, bei 30 Knoten Wind..... Werner teilt uns telefonisch mit, dass seine Junioren mit unserem „Popey“ auf unbestimmte Zeit auf Neuseeland-Entdeckungtour gegangen sind.
Freitag, 17.Februar 2012: Opua, an der Boje In der Nacht, um 23h gibt es plötzlich ein ganz komisches Geräusch bei uns an Bord. Es tönt, als ob ein Plastiksack oder etwas Ähnliches heruntergefallen wäre. Paul steht auf, geht ins Cockpit und an Deck, kann aber nichts entdecken. Heute morgen beim Frühstück sehen wir die Ursache des nächtlichen Geräusches. Einer der drei Rettungskragen, die wir zum Lüften unter dem Cockpitdach aufgehängt hatten, hat sich mit der automatischen Patrone aufgeblasen. Aber, das Röhrchen, womit man den Rettungskragen mit dem Mund aufblasen kann, wurde herausgerissen und somit ist alle Luft entwichen. Der Rettungskragen ist damit unbrauchbar und wird sofort entsorgt. Wir dürfen gar nicht daran denken, was bei einem Notfall passiert wäre!!!! Um 8h30 kommt Rob, einer der Rigger, er muss die Wantenspanner mit der Lötlampe wärmen, damit er sie lösen kann. Nach einer Stunde fährt er damit per Dinghy in die Werkstatt, um irgendetwas daran zu richten. Nach einer weiteren Stunde, um 10h30 ist er wieder da und Paul zieht ihn nochmals auf den Mast. Unterdessen bereiten wir alles vor, um an Land zu fahren, 2 Maschinen Wäsche sind wieder einmal fällig. Wir wollen das schöne Wetter nutzen, um die Wäsche an der Luft trocknen zu lassen. Aber damit haben wir heute Pech, gegen 13h fängt es nämlich schon wieder an zu regnen und die Wäsche wird nochmals durchgespült. Ein Gewitter mit heftigen Donnern geht über der Bucht nieder.
Samstag, 18.Februar 2012: Opua, an der Boje Wunderbarer Sonnenschein. Paul geht um 9h zu Werner um ihm beim Einbau des Wellenlagers und der Welle zu helfen. Zum Mittagessen ist Paul wieder da und bevor es für uns etwas gibt, füttern wir noch eine Enten-Mamma, die mit zwei Jungen um die MABUHAY herumschwimmt. Ich habe den ganzen morgen an meiner Reisekarte herumgeübt und ALLES wieder gelöscht!!! Nun fang ich wieder bei Null, d.h.bei Pieterlen an! Heute Abend, wenn Anne und Werner fertig am Schiff geschuftet haben, nehmen sie uns mit (wir haben ja kein Auto) nach Kerikeri in ihr Häuschen. Sie haben uns zum Abendessen eingeladen und wir dürfen auch bei ihnen übernachten. Morgen chauffieren sie uns dann wieder zurück nach Opua.
Sonntag, 19.Februar 2012: Opua, an der Boje Wir haben gestern wieder einen richtig schönen und gemütlichen Abend bei feinem Essen in Anne's und Werner's Häuschen verbracht. Das Feuermachen auf dem Grill hat sich zwar wieder als ziemliches Problem herausgestellt, weil die Holzkohle aus Franz. Polynesien partout nicht brennen wollte, trotz -zig Anfeuerwürfeln und dl-weise Flüssigbrennstoff. Aber bis zum Schluss sind die Steaks dann doch noch perfekt. Nach einem ausgedehnten Frühstück fahren wir, mit einem Brot-Kauf-Stopp bei Countdown in Pahia, wieder zurück in die Marina. „sail away's“ müssen auf ihrer Baustelle molochen und wir fahren auf die MABUHAY. Es ist herrliches Wetter. Paul sitzt in unserem Dinghy und putzt den Vergaser am Motor, weil wir vermutlich irgendwelchen Dreck im Benzin hatten. Ich sitze am Laptop und schreibe dies hier, muss aber alle paar Minuten hinauseilen um einen Schraubenzieher, Schlüssel oder einen Lumpen oder sonst was anzuliefern.
Montag, 20.Februar 2012: Opua, an der Boje Zuerst Nebel, dann Sonne und leicht bewölkt. Schön warm, etwa 22°. Paul will unsere neuen elektronischen Karten testen und merkt dabei, dass der Windmesser nicht funktioniert. Das heisst, das Windrädchen oben am Mast dreht sich, aber unten im Cockpit kommt keine Anzeige an im Display. Am Nachmittag sind wir an Land und ich frage wieder einmal nach Post im Marina-Büro. Die Kopie unseres Visa-Verlängerung ist nämlich immer noch nicht da! Nein die haben keine Post für uns. Und ich beharre darauf, sie sollen halt mal unter Jung oder Paul oder Maria schauen, anstatt unter MABUHAY. Und bei den Briefen mit dem Vermerk UNBEKANNT werden sie endlich fündig. Da steht klar und deutlich PAUL JUNG als Empfänger. Na also, was will man denn noch mehr? Nun schaut die Bürofrau im Computer nach. Hier ist die MABUHAY, weiss der Geier warum, unter BATTILANA (meinem Mädchenname) eingetragen. Also nun haben wir es zweimal bestätigt, dass unser Visum bis zum 22.Mai 2012 gültig ist. Hanspeter gibt uns das reparierte VHF-Funkgerät zurück und es funktioniert sogar. Wir gehen noch bei der Riggerfirma vorbei um die Arbeit von letzter Woche zu bezahlen. Dabei fragen wir, ob Rob nochmals auf die MABUHAY kommen kann, um ein neues Kabel für den Windmesser in den Mast einzuziehen.
Dienstag, 21.Februar 2012: Opua, an der Boje Morgens ist es ziemlich bewölkt. Der Tag wird einigermassen sonnig. Es ist wieder einmal Zeit zum Haare schneiden. Eigentlich ist es zu windig dazu, aber weil schlechtes Wetter vorausgesagt wird, wollen wir das heute noch erledigen. Und während wir so am Heck sitzen und uns die Haare abschnippeln kommt ein Windstoss und schwupps!, fliegt der kleinste der Haarschneide-Aufsätze über Bord und versinkt in der Tiefe. Wir sind beide so baff, dass wir dem Ding nur verdutzt nachschauen.
Mittwoch, 22.Februar 2012: Opua, an der Boje Heute sind es genau drei (3) Monate seit wir hier in Neuseeland gelandet sind. Wir können es selber kaum glauben, schon drei Monate! Die Zeit vergeht viel zu schnell! Draussen ist es grau in grau, aber es regnet NOCH nicht. Paul montiert die alte Küchenlampe im Motorenraum. Ich sitze wieder mal NUR am Computer und erledige Mailschulden. Gegen Abend gibt es ganz kurze Regenschütten, und dies vor allem während der Mittwochabend-Segelragatta des Segelclubs Opua. Aber die Kiwis sind unverwüstlich und machen sich überhaupt nichts draus. Mit Regenjacken und kurzen Hosen stehen sie im grössten Regen auf Deck der Segelboote.
Donnerstag, 23.Februar 2012: Opua, an der Boje In der Nacht zerrt und rüttelt der heftige Wind ununterbrochen an der MABUHAY herum. Dazu schaukelt sie ungewöhnlich stark. Das hatten wir so noch nie, seit wir hier an der Boje liegen. Einschlafen ist sehr schwierig. Es schüttet den GANZEN Tag wie blöd!!! Suppenwetter!
Freitag, 24.Februar 2012: Opua, an der Boje Toll, die Sonne scheint wieder. Am Nachmittag machen wir einen Landbesuch, um mit den Kanistern Wasser zu holen, zu duschen und „sail away“ einen kurzen Besuch abzustatten.
Samstag, 25.Februar 2012: Opua, an der Boje Es ist ein prächtiger Tag, die Sonne scheint wunderbar. Aber, es weht ein zünftiger, saukalter Wind. Mein Skipper hockt um 8h, nur in Unterhosen (den kurzen) im Cockpit und jammert, wie kalt es ist....! Endlich zieht er eine lange Hose an und eine Fleecejacke und wir fahren per Dinghy an Land, zwei Maschinen Wäsche sind fällig. Wir schauen uns kurz das Fest an, das im Hafen stattfindet. Leider verpassen wir das „Hundeschwimmen“. Das wäre bestimmt lustig gewesen. Aber dafür sehen wir das „Kinderschwimmen“. Obermutige Knirpse stürzen sich ins Hafenbecken und schwimmen etwa 25m durch das eiskalte Wasser. Brrrr..., ein grosses Kompliment an jedes Kind, das dies gewagt hat. Danach essen wir mit Anne und Werner im Marina Café eine Kleinigkeit und fahren dann wieder zurück zur MABUHAY. Unterwegs werden wir wieder einmal salznass, aber die saubere Wäsche zum Glück nicht. Die wird an Bord luftgetrocknet und dazu muss ich sie wieder einmal fast annageln. Wir sind kaum an Bord, geht der Wind erst richtig los! Es heult und pfeift den ganzen Nachmittag durch die Bucht und um die MABUHAY herum.
Sonntag, 18.Februar 2012: Opua, an der Boje Es weht ein kalter Wind, ein „southwesterly“, es fühlt sich an, als ob er direkt vom Südpol kommt. Am Nachmittag kommt die Sonne hervor und wir tauen langsam wieder auf. Ich sitze den lieben langen Tag am Laptop und erstelle eine Weltkarte mit unserer Segelroute. Phhh... das ist enorm anstrengend. Paul rückt unterdessen unserer Panama-Gasflasche auf den Leib. Er will das Ventil abnehmen um es durch ein amerikanisches Ventil zu ersetzen. Und weil sich das Ding partout nicht lösen lassen will, braucht er Hammergewalt. Und jetzt klappt es endlich, das Ventil kommt raus, ist aber kaputtgemurkst! Jetzt können wir die ganze Alugasflasche mitsamt dem Ventil entsorgen....
Montag, 27.Februar 2012: Opua, an der Boje Ein wunderschöner Tag beginnt, herrlichster Sonnenschein! Wir gehen gegen 12h30 zu Anne und Werner, zu ihrer Baustelle. Um 14h kommen Sohn Tim, Schwiegertochter Lillly und der kleine Laurenz (2 Jahre und 3 Monate alt) mit unserem Auto dazu. Sie waren 12 Tage mit unserem Auto unterwegs. Paul und Tim spritzen mit dem Schlauch das Auto ab. Um 16h sollten wir in Paihia einem Herrn namens Marc, das Auto präsentieren, er hat Interesse, es zu kaufen. Er ruft an und verschiebt den Termin auf morgen 12h. Paul und ich fahren trotzdem nach Paihia, um im Countdown einzukaufen. Wir haben Eric, Monika, Antje und Holger per SMS versprochen, sie dürfen unser Dinghy benutzen, um zu ihren Schiffen zu gelangen. Die vier kommen heute von ihrer 3-wöchigen Neuseeland-Rundreise zurück. Als wir vom Einkauf zurück sind, ist unser Dinghy weg und wir müssen kurz warten, bis es uns Holger wieder an den Steg bringt. Und bis wir alle unsere Einkaufstüten ins Dinghy bugsiert haben, fängt es heftig an zu schütten. Bis wir auf der MABUHAY sind, sind wir bis auf die Unterwäsche vom Regen durchnässt. Und beim Einsteigen ins Schiff, fällt der halbe Kohlkopf, den wir gekauft haben, (hier kann man halbe Kohlköpfe kaufen) ins Meer. Paul kann ihn aber herausfischen. Jetzt wissen wir, dass halbe Kohlköpfe schwimmen. Aber wie lange wissen wir allerdings nicht! Und zur Belohnung für die nasse Unterwäsche gibt es einen traumhaft schönen Regenbogen. Um 18h holen wir Anne und Werner auf der Baustelle ab und fahren mit ihnen im „Popey“ nach Paihia. Wir sind von Tim und Lilly, als Dank, dass sie unser Auto benutzen durften, zum Abendessen im Restaurant Swiss eingeladen. Es wird ein sehr gemütlicher Abend, mit einem sehr pflegeleichten kleinen Laurenz, und mit feinem Essen. Und wir müssen ein paar Mal auf den neuen Erdenbürger FELIX anstossen, sind doch Anne und Werner heute zum zweiten Mal stolze Grosseltern geworden! In diesem Restaurant Swiss hat es in der Damentoilette ein Bild von der Pilatusbahn. Um 22h30 fahren Paul und ich Richtung Opua, alle anderen Richtung Kerikeri.
Dienstag, 28.Februar 2012: Opua, an der Boje Ich habe etwa 2½ Stunden geschlafen, weiss aber nicht wieso eigentlich nur so wenig. Es hat Nebel, als wir aufstehen, und sieht aus wie bei uns zu Hause im Herbst. Zum Glück löst sich die Suppe aber bald auf und die Sonne kommt wieder hervor. Kurz vor 10h sind wir in Paihia und parken den „Popey“ bei der Feuerwehr. Die Deutsche Franziska und der Engländer Oly wollen unser Auto, den „Popey“ anschauen und probefahren. Um 12h haben wir noch den zweiten Kaufinteressenten für „Popey“, Marc, der eigentlich schon gestern um 16h hätte kommen sollen und der dann den Termin verschoben hat. Oly, Landschaftsgärtner von Beruf, legt sich sofort auf dem Parkplatz unter das Auto und sieht es sich von unten an. Kurz vor 12h ist das Auto bei der Post auf die beiden neuen Besitzer überschrieben und bezahlt. Ab sofort heisst „Popey“ „Freddy“! Ich versuche Marc anzurufen um ihm zu sagen, dass der Van nicht mehr zu haben ist, aber er antwortet nicht. So muss er es halt per SMS erfahren. Sorry, Marc! Franziska und Oly bringen uns zurück nach Opua. Unterwegs, am Strand zeigen wir ihnen noch kurz, wie genial wir die blaue Blache aufspannen. Auf dem Marina Parkplatz sehen wir schweren Herzens zu, wie der Mitsubishi von dannen fährt. Er hat uns in diesen 3 Monaten in denen er uns gehörte, an sehr viele schöne Orte Neuseelands gebracht. Eigentlich ist es noch ein wenig zu früh, das Auto zu verkaufen, aber wir konnten es nicht darauf ankommen lassen, es nicht loszuwerden. Plötzlich passt das Wetter und wir wollen nach Fidschi weitersegeln. Dann würden wir unter ziemlichem Druck stehen, das Auto zu verkaufen. Ausserdem hatten wir nicht damit gerechnet, soooo schnell einen Käufer zu finden.
Mittwoch, 29.Februar 2012: segeln ein wenig in der Bucht herum Hurraaa..., wir waren wieder einmal segeln. Und heute ist ein „geschenkter“ Tag! Es ist zwar ein total bewölkter Tag, aber es regnet wenigstens nicht. Um 10h holt Paul per Dinghy Lilly, Tim und den kleinen Laurenz am Steg ab. Danach starten wir sofort zu unserem kleinen Tagessegelausflug. Wir motoren uns segeln zu einem schönen Ankerplatz, wo wir um ca. 13h eintreffen. Dort gibt es sofort ein kaltes Mittagessen. Laurenz wird für seinen Mittagsschlaf in die Bugkabine gebettet und Lilly und Tim stürzen sich ins eiskalte Meerwasser. BRRR:::!!! Aber die beiden finden es herrlich. Nach dem Kaffee geht es wieder zurück in die Bucht vor Opua, an unsere Boje. Beim Queren der Bucht werden wir fast von der Fähre überrannt. Ist aber nicht unsere Schuld, der Fährmann holt mit seiner mit Autos vollbeladenen Fähre, ganz unplanmässig, einen Mann von einem Schiff ab. Bei unserer Boje warten schon Monika und Eric auf uns. Sie werden umgehend zu uns an Bord eingeladen, wo wir zusammen mit Lilly und Tim ein Abschlussbier auf den schönen Tag trinken. Kurz nach 18h30 bringt Paul unsere Gäste wieder rüber ans Festland, sie fliegen morgen von Auckland über Dubai nach Amsterdam zurück nach Deutschland. Mit Monika und Eric wird der Abend noch ein wenig (bis um 22h30) verlängert, wobei es irgendwann ein improvisiertes Picknick-Abendessen gibt.
Donnerstag, 1.März 2012: Opua, an der Boje Es ist grau in grau und kühl. Im Schiff haben wir am Morgen 17.5° kalt. Wir verbringen den Tag mit herumwerkeln, lesen und schreiben an Bord. Ich nutze den Nachmittag, um für Leena und Peter von der Nicone, einen Brief vom Deutschen ins Italienische zu übersetzen, wegen Garantieansprüchen mit einer italienischen Firma.
Freitag, 2.März 2012: Opua, an der Boje Es ist sehr viel Wind angesagt. Wir machen einen kurzen Besuch bei Anne und Werner auf ihrer Baustelle. Nun geht es sichtlich voran mit ihrer Generalüberholung des Schiffes und man sieht Fortschritte. In der Waschküche findet Paul bei den Büchern zum tauschen zwei „Schweizer Illustrierte“. Eine ist vom 9.Januar und die andere vom 6.Februar. Wir nehmen sie mit und schmöckern am Nachmittag darin herum. Wir stellen fest, dass wir total „out“ sind. Da stehen Namen von Prominenten, die wir noch nie gehört haben. Wer ist z.B. Bundesrat Schneider??? Und wer bitte schön ist z.B. Skifahrer Beat Feuz? Noch nie gehört! Oder „Stress“? Aber Pepe Lienhard, der ist uns ein Begriff. Aha, der hat also geheiratet? Aber den Bericht mit der Queen Elisabeth, über ihr eisernes 60 Jahre Königinnenamt, lesen wir komplett durch (12 Seiten), schliesslich befinden wir uns zur Zeit in Neuseeland und somit ein wenig in ihrem Hoheitsgebiet. Sie ist das Staatsoberhaupt von Neuseeland und auf dem neuseeländischen Geldmünzen ist sie (und ein Kiwi-Vogel), auch drauf.
Samstag, 3.März 2012: Opua, an der Boje Puhh, in der Nacht stürmt es ziemlich und dazu regnet es. Am Morgen ist der Himmel blau, es windet aber immer noch heftig. Es ist kalt und der Barometer fällt ständig. Der Wind heult ununterbrochen um die MABUHAY, bis 40 Knoten. Am Nachmittag sitzt Paul in T-Shirt, Unterhosen und dicken Socken im Cockpit und beschäftigt sich mit dem Feldstecher als Sturm-Beobachter. Und es gibt einiges zu beobachten. Ein paar Schiffe driften herum. Aber nur die, die nicht, wie wir, an Bojen festgemacht sind, sondern vor Anker liegen. Am Funk wird gemeldet, dass sich ein Dinghy samt 8 PS Aussenbord-Motor losgerissen hat und herrenlos herumtreibt. Ja, da ist richtig etwas los! Und dazwischen regnet es immer wieder kurz. Um 19h ist der ganze Spuk vorbei und der Himmel wieder strahlend blau, unglaublich! Aber kalt ist es immer noch, 16°. Wir essen heute alle Mahlzeiten im Schiffsinneren.
Sonntag, 4.März 2012: Opua, an der Boje Wir haben ein Mietauto gemietet, einen Toyota Carib, und machen heute eine kleine Ausfahrt damit. Wir fahren über Kerikeri nach Waipapa. Wir wollen ein neues Messer für unsere Haarschneidemaschine kaufen. Im Warehouse haben sie „Wahl“-Maschinen, aber leider keine Ersatzteile dazu. Aber dafür verlassen wir den Laden mit anderen Sachen, die wir gekauft haben.... Unter anderem haben wir einen Toaster für 13.99 $ (!!!!!) gekauft. Vielleicht schmeckt uns ja das Gummibrot getoastet besser? Mal schauen, wie lange der Toaster aus China hält, bei dem Preis! Auf dem Rückweg fahren wir in Kerikeri beim Supermarkt Countdown vorbei. Dort ist angeschrieben, wenn man für 200 $ einkauft, bekommt man bei Shell einen Rabatt von 20 Cents pro Liter auf das Benzin oder den Diesel. Und das machen wir jetzt! Die 200 $ schaffen wir mit links!! Das geht razfaz haben wir das Soll erfüllt und sogar noch weit darüber hinaus. Schwer beladen kehren wir zur MABUHAY zurück. Unser Dinghy ist fast ein U-Boot! Schliesslich haben wir ja auch noch 40 Liter Trinkwasser dabei.
Montag, 5.März 2012: Opua, an der Boje Es ist kalt, 15,1° im Schiff, aber (noch) strahlend blauer Himmel. Um 9h fahren wir nach Whangarei, zu Leena und Peter von der Nicone, das sind ca.60 km von Opua. Wir wollen bei ihnen ein Päckli abholen, das sie für uns aus der Schweiz mitgebracht haben. Unterwegs hält Paul an einem Waldrand an um kurz zu pinkeln. Bevor er dazu kommt, findet er eine 50 $ Note und ein 20 Cent-Stück. Der Tag ist gerettet! Die Nicone steht aufgebockt in der Riverside Drive Marina und es wird fleissig daran gearbeitet. Wir bekommen das Päckli überreicht und freuen uns gewaltig. Merci vielmals an die Sender!!! Leena hat, passend zum kalten Wetter, eine feine Kürbissuppe gekocht und danach gibt es eine tolle Apfelwähe. Mmm... Peter hat uns erzählt, heute morgen um 7h30 waren bei ihnen im Schiff 14° und draussen 10°, nicht gerade sommerliche Temperaturen, oder? Aber in der Nicone wird geheizt und es ist sehr gemütlich. Gegen 15h30 kommen Monika und Eric von der Aroha zur Nicone. Nach einem Ausgiebigen Schwatz bei Kaffee und Biscuits nehmen wir die beiden in unserem Auto zurück nach Opua. Die Aroha kommt in Whangarei aus dem Wasser und Monika und Eric haben schon mal ihr Auto dorthin gestellt. Um 18h30 sind wir auf der MABUHAY, wieder einmal nassgespritzt von den Wellen.
Dienstag, 6.März 2012: Opua, an der Boje Es ist kalt, aber nicht mehr so schlimm wie gestern. Heute morgen waren wieder zwei Rigger bei uns. Einer musste auf den Mast klettern und ein neues Kabel in den Mast einziehen, weil der Windmesser nicht mehr funktionierte und Paul ja Höhenangst hat. Das alte Kabel war irgendwo unterwegs im Mast korrodiert. Jetzt funktioniert alles wieder tadellos.
Mittwoch, 7.März 2012: Opua, an der Boje Es ist ein grauer Tag und wir schlottern den ganzen Tag, ich auf JEDENFALL. Gegen 10h kommt Eric von der Aroha . Paul füllt für Aroha Gas um. Ich frage Eric ganz bescheiden, ob er mal schauen könnte, ich hätte da eine Frage zu „google earth“. Klar sagt er und sitzt ab sofort über 6 (!!!!) Stunden an meinem Laptop. Er, der Computer Fachmann löscht und räumt auf und sichert und verbessert, und, und, und.... Ich kann gar nicht so schnell schauen wie das alles passiert! Mann, mann, mann! Merci nochmals an den fleissigen Eric. Paul füllt unterdessen den ganzen Tag Gas in Aroha's Gasflasche und den Rest in unsere. Abends sind wir auf der Aroha zu einem Sundowner eingeladen. Monika hat einen guten Apfelkuchen gebacken und weil es so schweinekalt ist, trinken wir alle Tee dazu.
Donnerstag, 8.März 2012: Opua, an der Boje In der Nacht hat es wieder ziemlich gefetzt! Mächtige Windböen reissen an der MABUHAY herum und lassen sie tanzen. Und dazu schüttet es wieder einmal ganz zünftig. Der Tag ist noch gräuer (???) und trostloser als der gestrige. Also eines ist ganz sicher: Neuseeland wird auf der Liste unserer Traumländer ganz bestimmt NICHT auf Platz Nr. 1 stehen. Und das nur wegen dem Wetter. Naturmässig und landschaftsmässig ist Neuseeland ja wirklich wunderschön. Eric holt Paul mit dem Dinghy ab und zusammen fahren sie durch den Regen an Land. Eric muss Wasser holen und Paul will die Riggerrechnung bezahlen und zu Werner. Werner und Anne haben uns ein Brot mitgebracht, weil Sohn Jan und Tochter Anna mit Freund Sebastian, so lange sie hier sind, Werner's Auto benutzen und Anne und Werner haben dafür unser Mietauto. Oh Mann, ist das kompliziert. Den Nachmittag verbringen wir im Salon, am Trockenen.
Freitag, 9.März 2012: Opua, an der Boje Auch heute ist es wieder grau in grau, aber wenigstens nicht mehr so kalt und (im Moment) regnet es nicht. Die Aroha fährt heute weg, um in Whangarei aus dem Wasser zu gehen. Nachdem wir ihnen gebührend zum Abschied gewinkt haben, fahren wir per Dinghy an Land. Zuerst werden 2 Maschinen Wäsche in die Maschinen geschmissen. Dann gehen wir zum Schiff „ANNA MARIA“. Ute und Winfried kennen wir zwar überhaupt nicht, aber das wollen wir jetzt ändern. Wir übergeben den beiden eine Flasche Wein, als Dank dafür, dass sie uns wettermässig per e-mail auf der Überfahrt von Tonga nach Neuseeland so gut beraten und begleitet haben. Die zwei sind schon 21 Jahre mit dem Schiff unterwegs, davon etwa 12 Jahre im Pazifik, und haben eine Riesenerfahrung. Wir erhalten viele nützliche Tips von ihnen für unsere Weiterreise nach Fidschi. Während die nassen Wäschestücke in den Trocknern vor sich hinwirbeln, gehen wir zur Baustelle „sail away“. Anne und Werner sind ziemlich am Anschlag mit ihren Kräften und den Nerven. Sie sind immerhin seit dem 27.12.11 am werken an ihrem Schiff. Wir gehen mit ihnen im Marine Café zu Mittag essen. Inzwischen regnet es wieder leicht und ist richtig herbstlich/grau/neblig/feucht/ungemütlich. Wir fahren schnell mit dem Auto zum Yamaha-Händler, das Material für den Aussenborder abholen, das wir bestellt haben. Seine Frau Manuela kommt aus Rickenbach AG. JEDER hier fragt Dich, sei es direkt oder am Telefon: how are you? (ob es ihn interessiert oder nicht). Und Paul überrascht mich heute wieder mal mit seinen Englischkenntnissen. Er antwortet dem Yamaha-Händler: „Fine, thank you! And how are you?“ Wow, perfekt! Nach einer heissen Dusche kehren wir zur MABUHAY zurück und schon regnet es wieder richtig...
Samstag, 10.März 2012: Opua, an der Boje Ausnahmsweise werde ich heute nicht über das Sauwetter jammern und sage dazu nur: Suppenwetter! Am Nachmittag möchte Paul zu Anne und Werner um mit ihnen Zvieri zu essen. Aber die sind gar nicht auf ihrer „Baustelle“, sondern im Häuschen in Kerikeri. Also bleiben wir an Bord. Wir hören den ganzen Tag CD's, Tahiti-Musik und Boney M, immer die zwei gleichen Scheiben...!
Sonntag, 11.März 2012: Opua, an der Boje Regen! Das miese Wetter schlägt mir auf's Gemüt und ich würde am allerliebsten nonstop nach Hause fliegen !!! Wir treffen uns trotzdem mit Anne und Werner im Marina Café zum Mittagessen. Anne ist die einzige die das passende Essen zum Wetter wählt, nämlich Suppe. Werner mampft einen grossen Burger und Paul und ich jeder eine Portion Pommes. Den Kaffee gibt es auf der „sail away“, die in richtig schönem blauem Glanz neu erstrahlt. Boah, jetzt geht es wirklich voran mit der Fertigstellung der Arbeiten! Und ab morgen haben Anne und Werner auch ihr Häuschen in Kerikeri nicht mehr und wohnen wieder auf dem Schiff. Die beiden sehen sichtlich sehr erleichtert aus, kein Wunder nach dieser langen Schufterei! Dafür werden wir morgen mit der MABUHAY aus dem Wasser gehen und an Land gestellt. Wir müssen die Schäden, die wir uns in Samoa, bei der Riffberührung, zugezogen haben, reparieren.
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