Tahiti & Moorea
09.08. - 19.08.2011
Maeva ! (Willkommen) ! Wir sind jetzt 16'130km von Zürich entfernt. Die Inselgruppe von Tahiti gehört zu den am weitesten von einem des Festlandes entferntesten Punkten.
Dienstag, 9.August 2011: Tahiti, Papeete Am Nachmittag reisst Paul alle Hochdruck-Schläuche für die hydraulische Steuerung raus. Am Abend kommen Monika, Eric von der Aroha und Antje und Holger von der Freija uns besuchen. Sie sind mit ihren Schiffen am ganz anderen Ende der Stadt Papeete. Aber sie haben für heute ein Auto gemietet und besuchen uns deshalb hier im Yacht Club. Zusammen mit Annemarie und Helmut essen wir im Chinesen-Restaurant Feng Shui zu Abend. Es wird ein richtig gemütlicher Abend, bei sehr gutem Essen.
Tahiti, ist die Hauptinsel der Gesellschaftsinseln und die größte Insel Französisch-Polynesiens in der Südsee. Die Hauptstadt Papeete liegt an der Nordwestküste. Die Insel liegt bei 149,5° West und 17,66° Süd.
Tahiti besteht aus zwei durch einen schmalen Isthmus miteinander verbundenen Inseln, der stark bevölkerten nördlichen Insel Tahiti-Nui (großes Tahiti) und der fast unbewohnten südlichen Insel Tahiti-Iti (kleines Tahiti). Die beiden Inseln bestehen aus ca. 1.043 km² Vulkangestein.
Rund um die Insel liegt ein stellenweise unterbrochenes Korallenriff, welches die Lagune vom offenen Meer abgrenzt. Anders als bei vergleichbaren Vulkaninseln in Polynesien hat sich vor Tahitis Festland bisher keine nennenswerte Atollstruktur gebildet. Lediglich einige kleine Motus (tahitianisch: Inseln),sind vorhanden. Sie sind der Beginn einer Entwicklung, die über Jahrtausende zum Versinken der Hauptinsel und zur Bildung eines großen Atolls führen wird. Beide Inseln Tahitis sind geprägt von der über Jahrhunderte aus dem ursprünglichen Vulkan entwickelten Bergwelt. Die Berge mit bis zu 2200 m Höhe sind meist bis zur Häusergrenze mit dichtem Regenwald bewachsen.
Mit etwa 100.000 Bewohnern leben heute ca. 70 % der Bevölkerung Französisch-Polynesiens auf Tahiti. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 83 % Polynesiern, 11 % Europäern, 4 % Asiaten und 2 % Mischlingen.
Bis Mitte des 20. Jahrhunderts boten fruchtbare Böden und der fischreiche Ozean reichlich Nahrung für die Bewohner. Die entspannte Atmosphäre und die Zufriedenheit der ansässigen Kulturen beeindruckten die europäischen Besucher ungemein. Die berühmteste Geschichte darüber ist wohl die Meuterei auf der Bounty. Heute ist die schnell wachsende Bevölkerung Tahitis, speziell in dem Ballungsraum Papeetes, mit typischen europäischen Großstadtproblemen wie Umweltverschmutzung und Verkehrsstaus konfrontiert.
Die ersten europäischen Besucher waren Spanier 1606 unter dem Portugiesen Pedro Fernández de Quirós, aber da die Insel über keine Bodenschätze verfügte, war sie für die Eindringlinge nicht interessant. Die Besatzungen der Schiffe wurden von nackten Mädchen empfangen, schließlich hielt man sie für Götter. Die Mannschaften der nachfolgenden Schiffe unter Samuel Wallis, der am 18. Juni 1767 ankam und als ihr Entdecker gilt, Louis Antoine de Bougainville (1768) und James Cook (1774) hinterließen nicht nur blonde Kinder, sondern auch Krankheiten, wie Syphilis und Grippe. Die Anzahl der Einwohner wurde damals auf etwa 200.000 geschätzt. 1797 erreichten die ersten Missionare die Insel. Die nachfolgende Christianisierung ließ die ursprüngliche Kultur der Polynesier nahezu vollkommen verschwinden. Seit etwa 1830 rivalisierten anglikanische (englische) und katholische (französische) Missionare um den Einfluss in Tahiti.
Während der Regierungszeit der Königin Aimata Pomaré IV. (* 1812, reg. 1827–1877) wurde Tahiti 1842 französisches Protektorat. Die Monarchie bestand unter französischer Oberherrschaft weiter. Die Erhebung der Polynesier gegen die französische Herrschaft wurde 1842–1847 von französischen Truppen niedergeschlagen.
1880 schließlich wurde Tahiti französische Kolonie: König Pomaré V., der 1877 seiner Mutter nachgefolgt war, schloss am 29. Juni einen Vertrag mit Frankreich, wonach die Hoheit über Pomarés Herrschaftsgebiet – die Gesellschaftsinseln, die Tuamotu-Inseln sowie die Austral-Inseln – auf den französischen Staat überging. Mit dem entsprechenden französischen Gesetz vom 30. Dezember wurde Tahiti als Teil Französisch-Ozeaniens, das später in Französisch-Polynesien umbenannt wurde, französische Kolonie. Während des Zweiten Weltkrieges diente die Insel den USA als Vorposten im Südseeraum.
Heute genießt Tahiti den höchsten Lebensstandard von allen Südseestaaten. Der Tourismus ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Frankreich lässt sich die kleine Überseebesitzung jährlich etwa 1 Milliarde Euro kosten, aber die Insel zahlt mit 200- bis 300-prozentigen Importzöllen auf alle Waren diesen geschenkten Betrag teuer zurück.
Nach langjähriger Unterdrückung durch Missionare lebt die alte tahitianische Kultur wieder auf. Alljährlich findet Ende Juni/Anfang Juli die Heiva, das Tanzspektakel Polynesiens, statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung messen sich die verschiedenen Tanzformationen in den traditionellen tahitianischen Tänzen. In sehr aufwändigen und kreativen Kostümen bieten über etwa zwei Wochen jeweils eine Formation pro Abend, die Tänzerinnen und Tänzer, ein über Monate eintrainiertes Programm dar. Die Heiva ist das Großereignis Tahitis.
Der Maler Paul Gauguin (1848 bis 1903) lebte und wirkte auf Tahiti. Die Spas auf Tahiti sind weltberühmt. Auslegerkanu-Paddeln ist auf den Inseln Tahitis Nationalsport. Sportlicher Höhepunkt ist die internationale Hawaiiki-Nui-Regatta. Der Weltweit berühmte Surfspot Teahupoo liegt auf Tahiti.
Mittwoch, 10.August 2011: Tahiti, Papeete Es regnet! Um 8h sind wir schon beim Yacht Club, wo Cindy auf uns wartet. Sie ist die Agentin, die für uns das Einklarieren erledigt. Sie ruft für uns sogar bei Polizist Pomare auf Kauehi an, um ihm zu sagen, dass wir gut hier angekommen sind. Nach den Formalitäten, nimmt sie uns in ihrem Auto mit in die Stadt Papeete. Cindy ist Deutsche, mit einem Tahitianer verheiratet, Mutter eines 5-Jährigen und wohnt seit 12 Jahren hier in Tahiti. Wir fragen sie, ob sie weiss, wo man Hydraulik-Schläuche machen lassen kann. Sie bringt uns direkt zu HydrauLink, zu Gino. Dieser hat innerhalb von 28 Minuten unsere 5 neuen Schläuche hergestellt, inklusive aller PASSENDEN Anschlüsse, fixfertig montiert. Aber die Preise hier in Französisch Polynesien sind ganz schön happig. 5 neue Schläuche (allerdings einer davon 8m lang) mit Anschlüssen und Arbeit kosten schlappe 1140 Franken! Aber wir sind froh, dass das so problemlos geklappt hat. Von hier geht es zu Nautic Sport, ganz in der Nähe. Wir geben die total unpassenden Schläuche zurück, wobei wir von den 315 US$ ca. 35 $ einbüssen. Schweinerei! Trotzdem kaufen wir hier eine neue Hydraulikpumpe, weil die hier die Vertretung unserer Pumpe haben. Nochmals 900 Franken! Der Chef gibt uns die Pumpe „zollfrei“, weil wir ja ein Schiff „in Transit“ sind. Aber dafür braucht es einen Haufen Papierkrieg und bis der erledigt ist, können wir die Pumpe nicht mitnehmen. Auf dem Rückweg in die Stadt treffen wir auf Ute und Bertel von der ODIN. Denen geht es gut, sie haben einen neuen Anlasser und waren schon eine Woche auf der Insel Moorea. Wir laufen weiter und treffen auf Doris und Andy von der „Andori“. Zusammen trinken wir bei „Les 3 Brasseurs“ frischgebrautes Bier und essen jeder einen halben Flammechueche. Es ist sehr gemütlich und jetzt scheint auch die Sonne wieder. Später laufen wir zusammen am schönen Marktgebäude von Papeete vorbei, zur Bushaltestelle. Doris und Andi fahren mit der Linie 20 in den Süden der Stadt und wir mit der Linie 20 in den Norden der Stadt. Wir machen noch einen Umweg zu Carrefour und kaufen 10 Liter Hydrauliköl. Schwer beladen mit Öl und Schläuchen und Muster-Hydraulik-Pumpe sind wir um 16h wieder auf der MABUHAY. Abends schauen wir uns den Film:“Durchgedreht“ (mit Barbara Streisand) an.
Donnerstag, 11.August 2011: Tahiti, Papeete Den ganzen Morgen wechselt Paul die Hydraulikschläuche aus. Dazu braucht er auch noch meine zwei Hände, wenn die Schläuche an ganz verzwickten Orten (z.B. unter dem Bett) durchgeführt werden müssen. Am Nachmittag geht es mit Annemarie und Helmut nach Papeete Stadt. Wir schauen uns ein wenig um und essen alle ein Soft-Ice aus dem Automaten. Jetzt nehmen wir einen Bus und fahren ans andere Ende der Stadt zur Marina Taina. Dort liegen die Andori und die Pan Gea vor Anker. Wir treffen uns im Restaurant der Marina, dem „la casa bianca“. Hier gibt es heute eine Happy Hour und danach ein Konzert mit einem berühmten Gitarrenspieler. Wir sehen heute seit Panama die PanGea erstmals wieder. Marlies und Manfred, die Österreicher, bei denen wir Linehandler waren, haben von Panama City bis zu den Marquesas (ohne Stopp auf den Galapagos) 57 Tage gebraucht!!!Wir freuen uns sehr, sie wieder zu sehen. Auch Doris und Andy von der Andori sind da. Wir essen alle zusammen gute Pizza und geniessen den schönen Abend. Annemarie, Helmut, Paul und ich verlassen um 21h das Restaurant. Wir müssen noch einen Bus erwischen um zurück zu unserem Yacht Club zu kommen. Wir warten geduldig 45 Minuten lang bei der Bushaltestelle auf einen Bus. Unterdessen macht Paul fleissig Autostopp. Ein junger Mann wartet auch auf den Bus und versichert uns, dass der noch komme. Zwei junge Männer fragen mich, ob sie uns in ihrem Auto mitnehmen sollen. Aber die sind uns zu dubios und wir lehnen dankend ab. Endlich, gegen 21h45 hält ein junger Mann in einem schönen Jeep an und nimmt uns mit. Er heisst Jonny und ist Polynesier aus Tahiti. Aber er wohnt schon seit 9 Jahren in der Nähe von Strassbourg, im Elsass. Er arbeitet dort bei der Französischen Armee. Er ist total nett und bringt uns direkt zum Eingang des Yacht Clubs. Das ist toll! Aber wir haben schon wieder Pech. Es ist 22h10 und das grosse Tor zum Yacht Club ist geschlossen. Wir müssen über den Zaum klettern. Um 22h20 sind wir glücklich wieder auf der MABUHAY.
Freitag,12.August 2011: Tahiti, Papeete Per Bus fahren wir in die Stadt, wir holen unsere Hydraulikpumpe ab. Bei Nautic Sport herrscht wie schon am Mittwoch ziemliches Chaos. Wir haben das Gefühl, dass es hier nicht sehr viele kompetente Verkäufer hat. Wir werden vom Chef persönlich bedient, wobei wir auch seine Fähigkeiten in Frage stellen. Aber wir sind froh unsere Pumpe zu erhalten. Von hier gehen wir zu Fuss zur Kathedrale und schauen uns die kurz an. Paul schaut sich unterwegs JEDEN Roller und JEDES Motorrad an und ich JEDES Schaufenster wo es schwarze (oder auch ein paar weisse) Perlen gibt. Wir kaufen uns ein Sandwich und einen Karton-Becher voll Cola und setzen uns neben der Kathedrale auf eine Mauer im Schatten und verdrücken unser Mittagessen. Es ist heiß heute. Danach geht es per Bus wieder zurück zu unserem Yacht Club. Vorher machen wir noch einen Einkauf im Supermarkt Carrefour. Um 15h sind wir auf der MABUHAY und Paul montiert sofort die neue Hydraulikpumpe. Eigentlich war die alte nicht kaputt, aber Paul will sicher gehen , dass nun alles perfekt in Ordnung ist. Ich muss assistieren, 6 Liter Hydrauliköl einfüllen und beim Leitungen entlüften helfen. Um 17h ist mein Chef zufrieden und ich darf wieder ein wenig am Tagebuch schreiben. Die Stadt Papeete ist nicht wirklich eine schöne Stadt, die uns total begeistert.
Papeete (gesprochen: Pape'ete) ist die Hauptstadt von Französisch-Polynesien und liegt auf der Insel Tahiti, welche zu den Gesellschaftsinseln gehört. Die Einwohnerzahl der Stadt selbst beträgt 26.181 Personen, während die gesamte Agglomeration 127.635 Einwohner hat (Zahlen von 2002). Der Missionar William Crook war 1818 der erste Europäer, der sich im Gebiet des heutigen Papeete ansiedelte. Die tahitianische Königin Pomaré IV. ließ sich daraufhin ebenfalls dort nieder und erhob Papeete vor 1830 zu ihrer Hauptstadt. Papeete wurde zu einem regionalen Handels- und Transportzentrum. Nach der Kolonisierung durch Frankreich mit Errichtung eines Protektorats 1842 blieb Papeete die Hauptstadt. Ein Feuer zerstörte 1884 große Teile des Ortes, auch ein Zyklon richtete 1906 große Schäden an. Der internationale Flughafen von Papeete, Faaa, wurde 1962 eröffnet. Im September 1995 kam es wegen der französischen Atomtests auf dem Mururoa-Atoll drei Tage lang zu heftigen Auseinandersetzungen, die fast zur Zerstörung des Flughafens führten.
Samstag,13.August 2011: Tahiti, Papeete Es ist sehr bewölkt mit Zwischen-Sonne, aber sehr heiß. Im Schiff haben wir 30°. Am Morgen machen wir einen Gewalts-Einkauf im Carrefour. Nach dem Mittagessen wechselt Paul diverse „kalte“ LED-Lampen im Schiff gegen „warme“ aus. Um 17h sind wir auf der Anna-X zum Essen Eingeladen. Dies als Dank für unsere Betreuung während der Fahrt von Kauehi nach Papeete. Es wird grilliert und gibt Rindssteaks (aus Uruguay), Kartoffelsalat, Maissalat, Tsatziki und frisches Baguette. Mmm...! Um 22h paddeln wir nach Hause. Übrigens scheint es in Tahiti KEIN Getriebe zu geben für die Anna-X. Sie werden vermutlich eines in Deutschland bestellen müssen.
Sonntag, 14.August 2011: Tahiti, Papeete Wir schlafen lange und als wir aufstehen, ist ein herrlicher Südseetag angebrochen. Wir machen im Yacht Club eine Maschine Wäsche und unterdessen gehen wir mit Annemarie und Helmut zum Carrefour. Wir machen einen Bunker-Einkauf für die MABUHAY. Danach gibt es für alle vier eine Magnum-Glacé, weil gerade Aktion ist, müssen wir natürlich profitieren. Nach dem Mittagessen ist es ziemlich bewölkt und ich hoffe, unsere Wäsche wird noch vor dem Regen trocken. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich an Bord bei sanfter Tahiti-Musik. Gegen 17h30 prangt ein traumhaft toller Regenbogen am Himmel. Wir haben noch NIE so einen perfekten Regenbogen mit so intensiven Farben gesehen. Und man sieht von ihm den Anfang und das Ende, d.h. den GANZEN Bogen. Irrsinnig schön!
Montag, 15.August 2011: Tahiti, Papeete Es ist wieder ein toller Südseetag. Um 9h30 wandern wir mit Annemarie und Helmut los, zur Pointe Venus. Wir laufen zwei Stunden lang, alles an der Hauptstrasse entlang. Unterwegs schauen wir uns noch schnell den kleinen Friedhof an, wo die frühere Königs-Dynastie Pomare begraben liegt. Später kaufen wir in einem Supermarkt unser Mittagessen ein. Es gibt Baguettes (was denn sonst???), Schinken, Emmentalerkäse (französischen) und Gurke. Beim Leuchtturm Pointe Venus essen wir unser Picknick und es ist ein herrliches Essen. Dieser 28m hohe Leuchtturm hat seinen Namen von James Cook erhalten. Er beobachtete 1769 auf seiner Ersten Südseereise auf Tahiti den Durchgang des Planeten Venus vor der Sonne.
Beim Leuchtturm befindet sich auch eine Tafel mit allen Namen der Crew die an Bord der „Bounty“ Tahiti besucht haben. Kapitänleutnant William Bligh erhielt im April 1789 den Auftrag, Brotfrüchte von Tahiti nach Jamaika zu liefern, da man damit die auf den Plantagen arbeitenden Sklaven ernähren wollte.
Weil heute ein Feiertag ist hat es enorm viele Einheimische am schwarzen Sandstrand. Zurück laufen wir dem Strand entlang bis wir wieder auf die Hauptstrasse kommen. Es ist sehr heiß und wir sind gewaltig froh, als wir um 14h45 endlich wieder in unserem Yacht Club sind. Paul hat am Fuss eine grosse Blase. Wir genehmigen uns alle vier ein grosses Hinano-Bier, das in unseren Kehlen sofort verzischt! Anschliessend gibt es für mich einen Espresso und für Paul eine Magnum. Abends sind wir bei Anna-X zum Abendessen eingeladen (immer noch als Dank für unsere Hilfe). Es gibt eine feine Knoblauch-Rahmsuppe mit Croutons und danach Spinatnockerln (Gnocchi) mit Gorgonzolasauce und Salat. Wow, sehr gut.
Dienstag, 16.August 2011: Tahiti, Papeete Morgens um 7h15 waschen wir im Yacht Club schon eine Maschine Wäsche. Leider hat die Maschine nicht richtig ausgewunden und ich muss die Wäsche tropfendnass aufhängen. Aber es gibt Schlimmeres! Es ist ein schöner Tag und der Wind bläst auch wieder einmal. Im Carrefour kaufen wir heute nur Frischwaren ein. Brot, Salat, Gemüse, Früchte und Fleisch. Um 17h bringt uns Cindy, die Agentin, unsere Pässe und die Ausklarierungspapiere. Morgen wollen wir hier wegfahren, zur Insel Moorea, deren Berge wir von hier aus wunderbar sehen können. Wir bezahlen im Yacht Club die 8 Tage Bojengebühr und essen dann bei einer „Roulotte“ (fahrende Küche) mit Annemarie und Helmut chinesisch zu Abend. Es ist viel zu viel und die Köchin packt uns den Rest ein zum Mitnehmen. Den Schlummertrunk gibt es dann bei uns auf der MABUHAY.
Mittwoch, 17.August 2011: Tahiti - Moorea, Opunohu Bay, 25 sm Es ist wieder ein herrlich strahlender Südseetag. Um 8h45 verlassen wir die schöne Insel Tahiti. Das heisst, sehr viel haben wir ja davon nicht gesehen. Die Anna-X bleibt da und versucht irgend woher ein Getriebe für ihr Schiff zu besorgen. Wir sind nun über zwei Monate in Französisch Polynesien und ich kann schon fliessend vier Worte Polynesisch! Maeva =willkommen, nui = gross, iti = klein und nana = hallo, ciao. Ein toller Wortschatz, oder? Wir segeln höchst gemütlich mit 10 bis 16 Knoten Wind zur Schwesterinsel von Tahiti, nach Moorea. Wir geniessen die Fahrt ungemein, das Wetter ist wunderschön und alles stimmt. Südseefeeling! Wir brauchen für die Fahrt 5 Stunden, per Flugzeug würde sie 7 Minuten dauern, mit der Fähre durchschnittlich 45 Minuten! Um 13h45 ankern wir zuhinterst in der Opunohu Bay auf Moorea. Wir sind das einzige Schiff hier. Draussen am Riff liegen etwa 15 Segelschiffe. Die Bucht ist rundum von Felsen umgeben, die wieder einmal an Filmkulissen erinnern. Echt schön. Am Abend beginnt ein heftiger Wind in die Bucht zu blasen. Ausserdem stellen wir fest, dass unser Inverter (wandelt Strom von 12 Volt in 220 Volt um) nicht mehr funktionieren will. Das heisst, wir können keine Compis, Handys und Fotoapparate mehr laden. Zum grossen Glück haben wir aber seit letztem April einen Ersatz-Inverter an Bord. Ein ganz lieber Mensch hat uns das 14-Kilo schwere Megading im Rucksack von der Schweiz bis nach Panama geschleppt und ist dabei fast zusammengebrochen. Merci Marcus!!!
Moorea ist eine Insel in Französisch-Polynesien und zählt zu den Gesellschaftsinseln. Die Insel liegt etwa 18 km vor Tahiti. Die dreieckige, bergige Insel hat über 9.000 Einwohner und ist etwa 136 km² groß. Die Nordküste ist etwa 15km breit. Ein Drittel aller Gästebetten Französisch-Polynesiens befinden sich auf Moorea. Deshalb gilt die Insel, neben Tahiti und Bora Bora, als Touristenzentrum der Region. Es werden vor allem Ananas und Vanille angebaut.
Donnerstag, 18.August 2011: Moorea, Opunohu Bay Paul baut den ganzen Morgen den alten Inverter aus und den neuen ein. Bis zum Mittagessen funktioniert alles wieder einwandfrei. Eigentlich wollten wir ja heute an Land gehen, aber es pfeift dermassen ein scharfer Wind, dass wir lieber an Bord bleiben. Im Dinghy wären wir innerhalb einer Minute wieder mal bis auf die Knochen nass. Bei der Buchteinfahrt liegt heute ein grosses Kreuzfahrtenschiff, die „Paul Gauguin“. Um 15h ankert plötzlich die Megasuperluxusyacht „EXUMA“ ganz in unserer Nähe. Dies ist die Motoryacht, die wir in den Marquesas, in Fatu Hiva, nach dem Erdofenessen besichtigen durften. Diesmal ist die belgische Eignerfamilie an Bord und wir haben keinen Kontakt zur Crew. Aber das macht überhaupt nichts. Dafür kommen wir in den Genuss von Gratis-Internet, weil wir das Netzwerk der „Exuma“ anzapfen. Hier in dieser Bucht haben wir sonst keine Internetverbindung. So erhalten wir ein Mail aus Neuseeland, und wir erfahren, dass es gestern seit 72 Jahren in Auckland wieder einmal geschneit hat!
Freitag, 19.August 2011: Grosse Enttäuschung! Die „Exuma“ ist weg, und somit unsere Internetverbindung!!!! Um 9h paddeln wir ans Ufer. Aber halt, Schlenker und zurück zur MABUHAY, ich habe meine Sonnenbrille vergessen! Es ist ein strahlend schöner Tag mit sommerblauem Himmel. Ausgerüstet mit sechs kleinen Bananen und zwei Litern Wasser im Rucksack machen wir uns auf den Weg zum etwa 5km entfernten Aussichtspunkt Belvédère. Wir kommen an einer sehr schönen Landwirtschaftlichen Schule vorbei, die Schüler aus allen Französisch Polynesischen Inseln ausbildet. Hier werden auf Hunderten von Hektaren Ananas, Vanille, Kaffee, Obst, Blumen und hier heimisches Gemüse angebaut. Wir schauen kurz rein und wandern dann weiter der Hauptstrasse entlang. Das letzte, steilste Stück bis zum Belvédère müssen wir nicht mehr laufen. Die Chauffeuse eines offenen Touristenpickup's fragt uns, ob wir mitfahren wollen und das nehmen wir gerne an. Mit ein paar bleichen Touristen aus Lyon sitzen wir nun hinten auf der Ladefläche und lassen uns schweissfrei den Berg hinauf chauffieren. Von hier oben haben wir eine überwältigende Aussicht auf die umliegenden Berge und vor allem auf die beiden Buchten zu unseren Füssen, die Cook's Baie und die Opunohu-Bucht, wo wir die MABUHAY liegen sehen können. Wunderschön! Zurück laufen wir wieder und schauen uns unterwegs noch die Ausgrabungen von zwei polynesischen Tempeln und einer Plattform zum Bogenschiessen an. Wir beschliessen, noch bis zur Cook'sBay zu wandern. Der Weg führt durch Kiefernwald, Palmenplantagen und Ananasfelder und ist ganz schön weit. Wir sind weit und breit die einzigen Wanderer. Alle anderen Touristen brausen mit roten oder grünen Quad's in Einerkolonne, oder in Auto's, an uns vorbei. Bei einem Ananasfeld fragt uns eine ältere Frau, ob wir mitfahren möchten? Au, ja gerne! Nun fahren wir ins Dorf Pao Pao, am Ende der Cook's Bay, wo die Frau uns beim Supermarkt aussteigen lässt. Es ist Punkt 12h und der Supermarkt schliesst vor unserer Nase die Türen zu. Eigentlich wollten wir hier ein Baguette und ein wenig Salami kaufen. Also essen wir im Snack nebenan eine Kleinigkeit und genehmigen uns eine Glacé (Paul) und einen Espresso (ich). Und weiter geht unser Fussmarsch, rund um die Bucht, immer an der Hauptstrasse entlang. Wir kommen an einer Fruchtsaftfabrik vorbei und möchten diese gerne besichtigen. Leider sehen wir nur den Shop. Ist ja klar, fast JEDEN Tag gibt es Besichtigungstouren durch die Produktionsanlagen, aber natürlich NICHT am Freitag!!! Schade! Weiter geht es vorbei am Hotel Moorea Lagoon, das ganz viele Bungalows mit Glasboden über der Lagune gebaut hat, wo man direkt vom Bett aus auf's Riff schauen kann. An einem schönen Badestrand machen wir einen letzten Halt und marschieren dann der ganzen Opunohu-Bucht entlang zurück zu unserem Dinghy. Wir sind beide vollkommen k.o. Keine Ahnung, wieviele Kilometer wir gelatscht sind. Wir haben den Mont Rotui umrundet! Aber schön war es auf jeden Fall. Es ist heiß und wir sind total verschwitzt. Wir paddeln zurück zur MABUHAY und schmeissen uns sofort ins kühle Wasser, dass es zischt.... Danach gibt es ein kühles Bier, dass es schon wieder zischt....!
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