La Réunion 2
1.10. - 16.10 2016
Samstag, 1. Oktober 2016: La Réunion, Le Port, Marina Les Galets
Heute falle ich fast vom Hocker. Mein Skipper muss zur Bank, weil wir wieder einmal das Portemonnaie ein wenig auffüllen müssen. Als er zurück kommt, bringt er mir Blumen mit! Seit 13 ½ Jahren waren noch NIE Blumen an Bord dieses Schiffes, weil der Kapitän findet, Blumen hätten auf einem Schiff nichts zu suchen. Tsss…!
Um 17h30 sind Dominique und Vincent bei uns auf der MABUHAY zum Sundowner. Ausserdem müssen wir ihnen zeigen, wie Lauras 14 verschiedene Pflanzen (darunter eine Erdbeerstaude) in unserer Abwesenheit zu bewässern sind. Wir wollen 4 Tage mit dem Mietauto eine Inselrundreise machen und im Moment ist es zu heiss, die Pflanzen sich selber zu überlassen.
Sonntag, 2. Oktober 2016: La Réunion, Inselrundreise, 1.Tag
Es ist wunderschönes Wetter und Punkt 7h, als wir mit dem Auto an der Westküste Richtung Süden losfahren. Wir fahren über tausend Kurven zum Aussichtspunkt „La Fenêtre“ auf 1587m, wo man wunderbar in den „Cirque de Cilaos“ hinunter schauen kann. Sehr eindrücklich! Über die unendlichen Kurven und sehr schöne Zuckerrohrfelder geht es den ganzen Weg wieder hinunter. In Rivière tanken wir. 1 Liter bleifreies Benzin kostet auf der ganzen Insel 1.29 €. Diesel 0,95 €. Danach fahren wir in den Talkessel nach Cilaos, wieder 420 Kurven hinauf. Wir haben die Kurven nicht gezählt, aber so steht es im Reiseführer. Ausserdem müssen wir durch zwei ganz enge schwarze Tunnels fahren. Ein Wunder, dass man hier mit den Aussenspiegeln die Tunnelwände nicht touchiert. Puhh!! Mein Chauffeur meistert die Kurven und die Tunnels prima. Cilaos (ca.1200m) ist ein sehr schöner Ort mit ca. 5400 Einwohnern und das Wetter immer noch wunderbar. Wir schauen uns die riesige katholische Kirche an, die gerade aus ist. Danach schlendern wir durch den kleinen Markt und laufen zu dem kleinen grünen See, wo wir auf einer Bank an der Sonne picknicken. Wir umrunden den See und trinken am Seeufer Kaffee, bevor es wieder auf den unzähligen Kurven, die zum Teil enorm eng und steil sind, den gleichen Weg nach unten geht. Wir fahren die ganze Zeit hinter einem Auto mit Walliser Nummer her. Von St. Louis, an der Westküste, auf Meereshöhe, fahren wir in Richtung Osten, wieder hinauf in die Berge, quer durch die Mitte der Insel. In Bourg-Murat, auf 1600m Höhe, finden wir in der „Auberge Pecher Gourmand“ ein schönes Zimmer. In dieser Auberge findet gerade ein Taufessen statt mit 67 Gästen, alle sehr chic angezogen, wie für eine Hochzeit! Klar fehlen auch Musik und Tanz nicht. Ab ca. 15h fängt es leicht an zu regnen. Wir fahren ins Dorf Bourg-Murat und trinken einen Kaffee. Wir wollen ins Vulkan-Museum „Cité du Volcan“ aber die schliessen schon bald und so verschieben wir den Besuch auf Morgen. Jetzt regnet es stark. Im Restaurant “Ti Resto Lontan“ essen wir zu Abend. Zur Vorspeise gibt es einen exotischen Salat mit Ananasstückchen, einen Teller mit Samoussas (Teigtaschen gefüllt mit Käse) und Bouchons (gefüllt mit Schweinefleisch). Wir teilen uns die Vorspeisen je zur Hälfte. Danach für beide Filet Mignon mit grüner Pfeffersauce und Pommes Frites. Dazu darf natürlich ein Fläschchen Wein nicht fehlen. Und dann für Paul eine Nougat Glacé und für mich einen Kaffee. Mmm, alles supergut! Das war echt ein gediegenes Essen für den Geburtstag der Frau des Skippers! Im Regen fahren wir zurück zu unserer Herberge, die etwas ausserhalb des Dorfes und sehr ruhig liegt. Die Taufgesellschaft ist inzwischen verschwunden.
Montag, 3. Oktober 2016: La Réunion, Inselrundreise, 2.Tag
Nach einem sehr guten Frühstück in der Auberge geht unsere Reise um 8h15 weiter. Das Wetter ist herrlich, aber leider nicht sehr lange. Eigentlich wollen wir auf den Vulkan „Piton de la Fournaise“ (2631m), um uns die Gegend dort oben anzuschauen. Aber schon sehr bald stecken wir mitten in einer dicken Nebelsuppe und bei 2260 m Höhe kehren wir wieder um. Nun gibt es halt eine Programmänderung und wir fahren an die Ostküste, nach St-Benoit und umrunden die Südspitze der Insel. Es regnet immer wieder zwischendurch. Bei Ste-Rose schauen wir uns die von Eiffel im Jahre 1894 entworfene Hängebrücke an. Sie war damals die längste Hängebrücke der Welt. Leider ist sie heute auch für Fussgänger gesperrt, ich wäre sehr gerne darüber gelaufen. Danach besuchen wir den kleinen Fischerhafen von Ste-Rose und später bei Piton Ste-Rose die Kirche Notre-Dame-des- Laves, die bei dem Vulkanausbruch von 1977 auf wundersame Weise verschont bleib. Die glühende Lava teilte sich vor dem Gotteshaus und floss um den Bau herum. Nur sehr wenig drang ins Innere ein. Der Altar blieb verschont. Enorm eindrücklich!
Ein paar Kilometer weiter essen wir in der Anse des Cascades, mit Blick auf mehrere schöne Wasserfälle und das Meer, unser Picknick in einem wunderschönen Pinien-und Palmenwäldchen.
Auf der Weiterfahrt halten wir mehrmals an, um uns die Lavafelder anzusehen. Kurz vor der Ortschaft Le Tremblet flossen im April 2007 riesige Lavaströme ins Meer. Die Küstenstrasse war mehrere Monate lang gesperrt. Wir machen einen kurzen Abstecher an die Pointe de la Table, wo man die Gewalt der Ausbrüche von 1986, 2003 und 2005 erahnen kann, die La Réunion um 25 ha vergrösserten. Wir umrunden die Südküste und am Nachmittag regnet es immer weniger. Nach einem Kaffeehalt in der Grande Anse, einem schönen Badestrand an der Westküste, sind wir um 16h30 in St-Pierre, der ehemaligen wichtigsten Hafenstadt (heute ist es Le Port). Wir suchen uns ein Zimmer und finden ein privates an der Hafenpromenade. Nach einem langen Spaziergang zum Bootshafen und dem Bewundern des schönen Sonnenuntergangs über dem Meer, gibt es im Restaurant „Moana“, direkt neben unserem Gästezimmer, das Abendessen. Paul Saucisse mit Tomaten-Rougaille und Pommes Frites im Glas, ich Poulet au Coco mit Pommes frites im Glas. Gut. Wir schlafen heute beide sehr schlecht.
Dienstag, 4. Oktober 2016: La Réunion, Inselrundreise, 3.Tag
Um 6h30 frühstücken wir in der Bäckerei direkt neben unserem Gästehaus. Um 7h geht es wieder von St. Pierre rauf in die Berge nach Bourg-Murat. Zweiter Versuch den Vulkan „Piton de la Fournaise“ zu erkunden. Heute ist uns das Wetter gut gesinnt, es hat strahlenden Sonnenschein. Um 8h30 sind wir auf 2631m Höhe und haben diesmal Glück, wir sehen die Caldera (eine Caldera (spanisch für Kessel) ist eine kesselförmige Struktur vulkanischen Ursprungs, in der Mitte befindet sich der eigentliche Vulkankegel) und den Gipfel des Vulkans. Wir laufen ein Stück an der Kante der Caldera entlang, kehren dann aber wieder um, als wir sehen, wie der Nebel oder die Wolken sich den Berg herauf schleichen. Eine halbe Stunde später ist der Gipfel nicht mehr zu sehen. Es ist unglaublich: der Vulkan hat vom 11.-18-September ganz zünftig Lava ausgespuckt. Wir haben das leider verpasst, weil wir erst am 22. September in La Réunion angekommen sind. Im Moment ist es verboten, zum Hauptkrater aufzusteigen. Wir fahren durch diese Mondlandschaft wieder hinunter und sehen unterwegs sogar ein Brautpaar, das in dieser ungewöhnlichen Gegend mit einem Fotografen seine Hochzeitsfotos macht. Ja, hier in diesen Lavafeldern kommt die Braut in ihrem langen, weissen Kleid ganz besonders gut zur Geltung.
Wieder unten im Dorf besuchen wir die „Cité du Volcan“ (das Vulkan-Museum). Eintritt 9 € + 2 € für den 4D-Film. Zuerst schauen wir uns den 4D-Film an und danach einen 8-minütigen 270° Film. Dann besuchen wir den Rest der Ausstellung. Alles ist sehr gut gemacht, aber leider alles nur auf Französisch gesprochen mit englischen Untertiteln. Schade, wir haben es verpasst, beim Eingang einen Kopfhörer mit deutschem Text zu verlangen. Aber trotzdem erfahren wir, dass es am 1.August 2003 auf dem „Piton de la Fournaise“ (2631m) und auf dem „Piton de la Neige“ (3070m) Schnee hatte! Nach 1½ Stunden verlassen wir Bourg-Murat wieder und fahren an die Ostküste über St-Benoit nach St-André. Von hier geht es wieder ins Inselinnere, in den „Cirque de Salazie“ zum Ort Salazie und weiter nach Hell-Bourg. Natürlich wieder jede Menge linke und rechte steile Kurven hinauf.
Der Talkessel Salazieist bekannt für seine üppige Vegetation, hohe Felswände sowie Wasserfälle, die die Hänge hinunterstürzen, und bietet seinen Besuchern wunderschöne Panoramablicke.Von
Salazie aus besteht auch die Möglichkeit, in die benachbarten Talkessel Mafate und Cilaos zu wandern.
Der Talkessel Salazie ist authentisch geblieben, seine Einwohner haben ihn bewahren können. Das Dorf Hell-Bourg hat dafür die Auszeichnung „Plus beaux Villages de France“ (die schönsten Dörfer Frankreichs) erhalten. Die Dörfer Hell-Bourg und Grand-Ilet sind die zwei „Villages Créoles®“ (Kreolischen Dörfer) des Talkessels. Man kann die Geschichte ihrer hübschen kreolischen Häuschen in Begleitung von Fremdenführern entdecken
In Hell-Bourg, ca. 1000m hoch, finden wir im „Relais des Gouverneurs“ ein sehr schönes Familienzimmer mit 4 Betten. Wir machen einen ausgiebigen Spaziergang durch das ganze Dorf, das eines der schönsten Dörfer Frankreichs sein soll, mit Besuch der Kirche, und des Friedhofs. Überall hat es wunderschöne Blumen. Zu Abend essen wir bei „Chez Alice“. Zur Vorspeise: Quiche-Chouchou mit Speckwürfelchen, Chouchou-Gratin (mmm, fein!), Rindsentrecôte mit Pfeffersauce, Pommes Frites, Salat. Das Fleisch outet sich als sehr viel Fett und voller zäher Sehnen, die kaum zu schneiden sind. Geschmacklich wäre es sehr gut. Sonst alles wunderbar!
Chouchou oder die Chayote ist eine rankende Pflanze der Subtropen und Tropen, deren essbare Früchte ebenfalls Chayote genannt und als Gemüse angebaut werden.
Sie stammt aus der Familie der Kürbisgewächse
Die Chayote ist eine der wenigen Pflanzen, von denen alle Teile gegessen werden. Sie wird meist gekocht. Dabei kann die Schale mitgekocht und, wenn sie nicht zu zäh ist, auch mitgegessen werden. Chayote kann wegen des neutralen Geschmacks gut als Beilage verwendet werden. Der Kern wird manchmal separat als Delikatesse serviert. Die Frucht kann aber auch roh gegessen, gegrillt oder gebraten werden. Als Spezialität gilt auch die Wurzel der Chayote. Die jungen Blatttriebe sind ebenfalls essbar und können als Suppenbeigabe verwendet werden oder wie Spinat zubereitet werden. Aus der Chayote werden auch Süssigkeiten hergestellt, so etwa kandierte Chayote oder Chayotenkompott.
Die Chayote kann nicht über einen längeren Zeitraum gelagert werden, da sie sehr schnell auskeimt.
Mittwoch, 5. Oktober 2016: La Réunion, Inselrundreise, 4.Tag
Wir haben beide prima geschlafen. Das Frühstück gibt es im oberen Gebäude des „Relais des Gouverneurs“. Etwa um 8h45 verlassen wir diesen wunderschönen Ort und fahren wieder kurvenreich bergabwärts bis zum Ort Salazie. Hier schauen wir uns die alte Kirche mit schönen bunten Fenstern an und spazieren dann durch die kleine Ortschaft. In St-André, an der Ostküste, suchen wir verzweifelt einen schönen Platz am Meer, wo wir sitzen und picknicken könnten. Aber wir schaffen es nicht, irgendwie klappt das einfach nicht. Dafür kommen wir bei Bois Rouge an einer Sucrerie (Zuckerfabrik) vorbei und hier herrscht ein emsiges Treiben. Ständig kommen riesige Traktoren mit Anhängern hoch beladen mit Zuckerrohr angefahren. Ein wenig weiter befindet sich ein Tamilischer Tempel, der nicht besucht werden darf. In Ste-Suzanne fahren wir zum „Cascade Niagara“Wasserfall.
Die Cascade Niagaraist ein Wasserfall der sich in den Fluss Sainte-Suzanne ergiesst. Er hat eine Höhe von rund 25 Metern. Der Fluss ist an dieser Stelle ein beliebter Badeort.
Zurück in Ste-Suzanne schauen wir uns den rot/weissen Leuchtturm an.
Dieser Leuchtturmwurde im Jahre 1846 in Betrieb genommen. Bis zum Jahre 1984 diente er den Schiffskapitänen als Markierungspunkt, um an der gefährlichen Nordostküste von La Réunion sicher vorbeizusegeln. Er ist der einzige Leutturm an den Küsten der Insel, der bislang ohne Schäden die heftigen Stürme (Zyklone) welche immer wieder vom Ozean her brausen, überstanden hat. 1997 wurde er zum historischen Monument erklärt und ist seitdem ein Anziehungspunkt für viele Touristen, welche die Insel besuchen.
Danach essen wir doch noch endlich unser Picknick mit Blick auf den indischen Ozean.
Das Wetter ist herrlich und wir besuchen noch den kleinen Fischerhafen von Ste-Marie. Auf dem Rückweg nach Le Port, irgendwann, nach St-Denis, fängt das Auto plötzlich an, ganz komisch zu tönen. Das höre sogar ich, die ich doch ein totaler technischer Banause bin. Wir wollen bei einer Autobahnraststätte auf den Parkplatz fahren. Im Schritttempo rollen wir auf den Parkplatz und das war‘s dann. Das Auto macht keinen Wank mehr, gibt kein Lebenszeichen mehr von sich! Wir sind etwa 5km von unserem Ziel, Le Port entfernt. Ein Herr von der Tankstelle ruft für uns beim Autovermieter an und 45 Minuten später übergibt man uns einen kleinen weissen Peugeot 103. Der blaue Renault Symbol muss per Pannenfahrzeug zurück nach Le Port transportiert werden. Um 16h sind wir wieder auf der MABUHAY und stellen fest, dass inzwischen unsere Nachbarn von der Ilusión, Soledad und Julio, aus Lanzarote zurück gekommen sind.
Am Abend hat es sehr viel Wind aus Norden und in der Nacht bläst und regnet es ziemlich heftig.
Donnerstag, 6. Oktober 2016: La Réunion
In der Nacht hat es zeitweise kräftig geblasen und geregnet. Und auch am Morgen regnet es immer wieder mit starkem Wind. Wir fahren mit dem Auto rüber zum Marinabüro. Wir wollen unseren alten rostigen Tauchkompressor entsorgen. Er funktioniert zwar noch, macht aber einen Höllenlärm und wir nutzen ihn einfach zu wenig. Der Vergaser müsste ausgewechselt werden und das will Paul nicht mehr machen. Im Marinabüro verspricht man uns, sich darum zu kümmern. Und weil wir schon mal hier im alten Hafenbecken sind begrüssen wir noch schnell die „Rumpelteazer“ den Katamaran von Keith, der inzwischen auch aus Mauritius hier eingetroffen ist. Von hier geht es direkt weiter zum Jumbo-Supermarkt, Frischzeug einkaufen. Und weiter geht es zum Bourbon-Autovermieter. Wir müssen den Peugeot, den wir gestern als Ersatzauto erhalten haben, zurückgeben. Hier sagt man uns, wir sollen gegen 17h nochmals kommen.
Um 14h kommen tatsächlich die Marinaangestellte Angelique und ein Techniker und holen unseren Tauchkompressor ab. Genau in dem Moment schüttet es wieder kurz aber heftig.
Am Abend holen wir beim AvA-Autovermieter einen Renault Symbol ab, dieses mal einen weissen.
Der Bourbon-Autovermieter hat kein voriges Auto mehr, also organisiert er für uns eines bei AvA. Wir müssen ja morgen die „Mares“ vom Flugplatz abholen.
Freitag,7. Oktober 2016: La Réunion
Wir fahren um 10h mit dem „neuen“ Mietauto zum alten Hafenbecken, um zu schauen, ob die „FLOMAIDA“ aus Mauritius angekommen ist. Wir wissen , dass Dagmar und Christoph heute kommen, aber sie sind noch nicht da. Also fahren wir nach St-Denis, der Hauptstadt von La Réunion. Es regnet. Unterwegs besuchen wir bei „La grande Chaloupe“ noch die alte Quarantäne- und Lazarett-Station, in der die Einwanderer von 1840 bis 1930 auf Krankheiten untersucht und falls nötig behandelt wurden. Von der Autobahn aus können wir sehen, wie die „FLOMAIDA“ vorbei segelt. In der Stadt St-Denis suchen wir uns sehr mühsam einen Parkplatz. Jetzt regnet es nicht mehr, sondern es schüttet aus allen Rohren. Obwohl wir irgendwo unter einem Dachvorsprung stehen, sind meine langen Hosen in Sekundenschnelle bis zum Knie zum Auswringen nass. Und meiner Kapuzenjacke geht es ähnlich. Es ist inzwischen Mittag und wir essen bei einer Bäckerei ein gutes Sandwich. Und immer wieder gibt es kurze oder längere Platzregen. Wir schlendern durch die Strassen und besuchen den kleinen Markt. Weil Freitag ist, sind viele muslimische Geschäfte geschlossen. Als wir bei der Moschee vorbeikommen, sehen wir, dass diese gestossen voll ist mit Männern. Um 15h15 landet das Flugzeug aus Madagaskar und ½ Stunde später können wir die Familie „Mares“ in Empfang nehmen. Es regnet! Paul chauffiert uns zurück nach Le Port und in die Marina. Zum Abendessen haben wir „Mar(io)es(ther)“ und Laura zu uns an Bord eingeladen. Es gibt „nur“ Spiralen mit einer Sauce aus Hackfleisch, Späckwürfeli und frischen Tomaten, dazu geriebenen Käse (Emmentaler aus Frankreich). Aber es wird ein sehr gemütlicher Abend. Die drei haben uns je ein T-Shirt aus Madagaskar mitgebracht und wir freuen uns! Während sie in Madagaskar waren, ist eine Erdbeere von Lauras kleinem Bord-Garten reif geworden, und weil es die „Erste“ ist, teilt sie sie in fünf Stückchen und jeder bekommt eines davon. Das nennt man TEILEN!
Samstag, 8. Oktober 2016: La Réunion
Das Wetter ist wieder herrlich. Mit Mario fahren wir schnell zum alten Hafenbecken, wo inzwischen die „FLOMAIDA“ liegt. Wir begrüssen Dagmar und Christoph und fahren dann nach Le Port, um das Auto zurückzugeben, das keiner von uns wirklich braucht. Auf dem Rückweg spendiert uns Mario einen Kaffee in der Bäckerei. Gegen 11h kommen Dagmar und Christoph bei uns vorbei um ein wenig zu quatschen. Und während des Palaverns knete ich einen Brotteig.
Um 17h sind wir auf der „Rumpelteazer“ zum BBQ eingeladen. Wir laufen ca. 30 Minuten, und weil wir da sowieso in der alten Marina sind, sind wir noch kurz auf der „FLOMAIDA“ auf ein Bier eingeladen. Ab 17h, auf dem Katamaran „Rumpelteazer“, ist es sehr gemütlich. Wir lernen Keith‘s Frau Lotti aus London kennen, die Crew Marica und Michael aus Südafrika (Kapstadt) und ausser uns ist noch der amerikanische Einhandsegler Roger da, den wir aus Mauritius kennen.
Zum Abendessen gibt es verschiedene grillierte Würste, Pouletspiesschen,Tomatensalat, Chabis/Rüeblisalat, diverse Saucen und dazu frische Baguettes. Alles sehr fein. Unser Rückweg zu Fuss dauert diesmal 45 Minuten, weil ein Tor abends geschlossen wird und wir einen Umweg machen müssen. Aber es war ein richtig schöner Abend.
Sonntag, 9. Oktober 2016: La Réunion
Wunderbarer Sonnenschein. Wir verbringen den Tag ganz gemütlich an Bord. Um 17h sind wir heute zusammen mit Esther, Laura und Mario bei der FLOMAIDA zum Abendessen eingeladen. Wir laufen wieder etwa 30 Minuten in den alten Hafen rüber, wo die FLOMAIDA an der Mauer liegt. Ihr Schiff ist 17m lang und somit um 1m zu lang um bei uns im neuen Hafen untergebracht zu werden. Wir verbringen einen sehr schönen Abend mit Dagmar und Christoph. Dagmar hat ganz gute Spaghetti mit geräuchten Speckwürfeln gekocht und dazu gibt es Salat. Merci für den gemütlichen Abend!
Montag, 10. Oktober 2016: La Réunion
Es ist wieder ein herrlich schöner Morgen. Wir laufen 30 Minuten rüber in die alte Marina. Wir wollen zu Ben, bei dem wir die Wetterstation bestellt haben. Wir wollen ihn fragen, ob er an der MABUHAY das Rigg checken kann. Aber er ist nicht da. Wir gehen noch kurz bei der FLOMAIDA vorbei und Paul schaut mal bei der AMEL 54 in den Motorenraum. Er klärt das Problem, das Christoph mit dem Ölmessstab hatte. Wir laufen zurück zu unserer MABUHAY und nun ist die „Ilusión“ von Julio und Soledad weg. Sie kommen heute aus dem Wasser, um ihr abgebrochenes Ruder zu reparieren. Nach dem Mittag kommt schon ein Kanadier an ihren Platz neben uns.
Dienstag, 11. Oktober 2016: La Réunion
Am Morgen spazieren wir zur „Mares“ um dort Mario zum Geburtstag zu gratulieren. Nach einer Tasse Tee und seeeeeerh wichtigen Gesprächen, über Motoren, die NICHT richtig funktionieren, sind wir wieder zurück auf der MABUHAY. Um 18h machen wir uns auf den Weg zum Restaurant „Boucanier“, einige Segler wollen dort zusammen zu Abend essen. Wir sind 16 Personen. Und weil Mario heute Geburtstag hat, bezahlt er grosszügigerweise das Apéro für die ganze Bande. Merci vielmals, Mario! Jeder bestellt aus etwa 5 Menüs, was er haben möchte. Paul nimmt seine geliebten Saucisses (Würste) mit Rougaille-Tomate, Linsen und Brot (den Reis lässt er links liegen). Für mich gibt es ein creolisches Gericht aus Auberginen und geräuchtem Schweinefleisch, dazu Reis. Das Essen ist gut und es wird ein ganz schöner, gemütlicher Abend.
Mittwoch, 12. Oktober 2016: La Réunion
Ich habe gestern Abend den Auftrag bekommen, Jerôme, den Chef unserer Marina, zu fragen, ob wir, die ganze Seglerbande, am Freitagabend hier in der Marina ein BBQ veranstalten dürfen. FLOMAIDA hätte einen Grill, den wir benutzen dürften. Diesen Auftrag erledige ich gewissenhaft, leider mit negativem Bescheid. Die Marina will nicht, dass dann die Einheimischen hierher ins Marinagelände kommen um auch zu grillieren. Also frage ich noch beim daneben liegenden Tauchclub an. Nein da dürfen wir auch nicht hin, weil ihr Gelände jeden Abend abgeschlossen wird. Also müssen wir das BBQ sausen lassen oder uns etwas anderes einfallen lassen.
Nach dem dies erledigt ist, marschieren Paul und ich zum Mittwochsmarkt und anschliessend zum Score Supermarkt. Zurück auf der MABUHAY gibt es unser gewohntes Salatmittagessen im Cockpit. Als ich das Geschirr nach unten in die Küche räume, fallen mir fast die Sachen aus den Händen. Hier, auf dem Sitz vor dem Kartentisch flätzt sich in allerschönster Gemütlichkeit die 3-farbige Katze der Franzosenfamilie! Paul schreit sie fürchterlich an und sie flüchtet in Panik aus dem Küchenfenster!
Nach der obligaten Mittagspause laufen wir wieder einmal rüber in den alten Hafen. Wir fragen bei Ben nach unserem neuen digitalen Barometer, den wir bei ihm bestellt haben. Das Paket aus Frankreich sei in St.Denis beim Zoll und werde hoffentlich bald hier eintreffen. Ausserdem fragen wir Ben, ob er an der MABUHAY das Rigg checken würde. Ja, er will am Montag um 9h kommen. Jetzt können wir nur hoffen, dass es uns nicht wie mit Franky, dem Schreiner, in Mauritius geht! Und weil wir nun schon mal hier sind gehen wir noch bei der FLOMAIDA vorbei und erstatten Bericht wegen dem nicht erlaubten Grillieren.
Donnerstag,13. Oktober 2016: La Réunion
Während ich hier schreibe läuft Paul in die Stadt, zur Bank um Kohle zu holen und zum Score-Supermarkt um noch ein wenig mehr Getränke einzukaufen. Am Nachmittag statten uns Dagmar und Christoph einen Besuch ab. Sie wollen noch mehr Informationen von uns für ihre Inselrundreise haben. Das Wetter ist jeden Morgen wunderbar, schönster blauer Himmel. Gegen Mittag überzieht sich der Himmel mit meistens dicken, dunklen Wolken, die über die Berge aus Osten kommen. Aber meistens regnet es nicht.
Am Nachmittag verwandeln wir das Heck der MABUHAY in unseren Freiluftcoiffeursalon und schnippeln uns gegenseitig die Haare ab.
Freitag, 14. Oktober 2016: La Réunion
Um 8h sind wir unterwegs, zu Fuss, zum Busbahnhof von Le Port. Die Fahrt nach St-Paul dauert etwa 15 Minuten. In St-Paul besuchen wir nochmals den wunderschönen Markt, der uns vorletzte Woche schon so gut gefallen hat. Wir kaufen sündhaft teuren, aber echten Schweizer Gruyère Käse. 55 €uro das Kilo !!!!!!! Irgendwo in der Stadt essen wir einen Salatteller und sind gegen 14h mit dem Bus wieder zurück in Le Port. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich an Bord. Und weil wir ja im Marina-Gelände nicht grillieren dürfen, sind wir auch zum Abendessen hier auf dem Schiff. Der Chef kocht persönlich!
Samstag, 15. Oktober 2016: La Réunion
Irgendetwas liegt in der Luft! Mir ist den ganzen Morgen sehr schwindlig und ich habe Brechreiz. Keine Ahnung warum. Paul versucht alles, mich wieder herzustellen. Er gibt mir Orangensaft, Kaffee, eine Multivitaminbrausetablette, eine Banane und dann muss ich mich auf einem Spaziergang bewegen. Unterwegs trinken wir einen feinen Espresso und zum Mittag kocht er ein Süppchen. Danach „muss“ ich ein Glas Rotwein trinken und nach einem Mittagschläfchen geht es mir wieder gut. Aber „gemacht“ habe ich heute überhaupt nichts…
Am Nachmittag kommen Dagmar und Christoph auf ein Bier vorbei und erzählen uns von ihrem tollen Helikopterflug über die „Cirques“ und den Vulkan.
Sonntag, 16. Oktober 2016: La Réunion
Vollmond. Das Wetter ist heute wieder herrlich, aber es weht ein eher kühler Wind. Wir laufen zur Bäckerei und holen ein frisches Brot, dort gibt es einen Nespresso-Kaffee und wir spazieren wieder zurück zur Marina.
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