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Hulhumalé

24.2.- 1.3.2016

Mittwoch,24.Februar 2016: Hulhumale
Paul hat heute seinen Glückstag! Seit etwa einer Woche ist unser Ankerlicht zuoberst auf dem Mast defekt. Paul hat Höhenangst und ich verstehe absolut nichts von Elektrik. ALSO WAS TUN? Heute morgen lernen wir Kurt, den Österreicher aus Graz kennen. Er kommt mit seinem Dinghy bei der MABUHAY vorbei und stellt sich vor. Paul fragt ihn, ob er auf unseren Mast klettern würde, um die Birne dort oben auszuwechseln. Kurt ist sofort bereit dazu und ruckzug hat ihn Paul auf den Mast hinauf gehievt und die Birne ist ausgewechselt. Super, Paul freut sich wie ein König!
Um 11h laufen Paul und ich nach Hulhumale, in die totale Retortenstadt. Da werden massenhaft neue grosse Häuser gebaut. Überall wird nur gebaut, um für die vielen Leute Wohnraum zu schaffen. Ein Wahnsinn! Wir essen in einem Café mit Blick aufs Meer. Auf dem Rückweg zum Schiff kaufen wir noch ein wenig Früchte (mm... Papayas) und Gemüse ein. Gegen Abend kommt kurt zu uns auf die MABUHAY zum Sundowner.

Hulhumalé
Inselgruppe Nord-Malé-Atoll
Länge 2,35 km
Breite 900 m
Fläche 2 km²
Höchste Erhebung 2 m
Einwohner 2866 (2006)
1433 Einw./km²

Hulhumalé ist eine zum Grossteil künstlich geschaffene Insel der Malediven in der Nähe der Hauptstadtinsel Malé. Hulhumalé entstand durch Massnahmen zur Landgewinnung auf der Basis einer Lagune in der Nähe der Hauptstadt der Malediven. Zwischen Hulhumalé und der Flughafeninsel Hulhulé gibt es eine Strassenverbindung über einen Damm. Der Beginn des Baus einer Brücke zwischen Hulhulé und Malé ist für 2015 (?????) geplant, wodurch eine Strassenverbindung von der Hauptstadt erreicht werden würde.

Lage und Grundlage
Die Insel befindet sich an der Südost-Ecke des Nord-Malé-Atolls und gehört zum Hauptstadtbezirk Malé. Hulhumalé befindet sich 3 km nordöstlich der Insel Malé und einen Kilometer nordöstlich der Insel Hulhulé und damit auch des Malé International Airport.

Die Insel Hulhumalé wurde aufgeschüttet, um Platz für die Bewohner, Verwaltung und Industrie der Malediven zu schaffen, nachdem die Hauptstadt Malé mit ihren Entwicklungsmöglichkeiten am Ende ist. Malé ist heute die am dichtesten besiedelte Stadt der Welt mit über 43.800 Einwohner pro Quadratkilometer ohne Einrechnung von Hulhumalé und der Flughafeninsel Hulhule. Auch sollen Möglichkeiten geschaffen werden, den Tourismus auf den Malediven weiterzuentwickeln. Eine Anforderung an Hulhumalé war aufgrund des Anstieges des Meeresspiegels die Erhöhung des Landniveaus um etwa 1 Meter gegenüber der Hauptstadtinsel.

Verantwortlich für die Entwicklung der Insel ist die Hulhumalé Development Corporation Ltd (HDC), die am 23. März 2005 gegründet wurde. Die HDC gehört zu 100 Prozent dem maledivischen Staat.
Die Entwicklung erfolgte aufgrund der Anforderungen der Behörde für Wohnungsbau und städtische Entwicklung.

Aufbau und Ausbau von Hulhumalé
Das Aufschütten der jetzt 188 Hektar grossen Insel begann 1997 und endete 2002. So wurde am 1.Oktober 1997 begonnen, die Landfläche der Hulhulé-Farukolhufushi-Lagune aufzuschütten. Die so entstandenen 45 Prozent der derzeitigen Landfläche kosteten rund 11 Millionen US-Dollar.

Das Aufschütten der restlichen Flächen von Hulhumalé wurde dann vom belgischen Unternehmen DEME (Dedging, Environmental & Marine Engineering) projektiert und als Joint Venture von International Port Engineering and Management (IPEM) und Dredging International (DI), ausgeführt. Dabei wurden 4.600.000 Kubikmeter aufgeschüttet und verfüllt und auch Massnahmen zum Küstenschutz durchgeführt. Auch der 50 m breite und 1600 m lange Verbindungsdamm nach Hulhulé wurde aufgeschüttet. Diese Baumassnahmen kosteten rund 21 Millionen USD und wurden im Juni 2002 abgeschlossen.

Anfang 2004 wurde die Schaffung der Basisinfrastruktur von Hulhumalé fertiggestellt, die beispielsweise die Schaffung des über 12 km langen Strassennetzes beinhaltete. Mitte 2004 lebten ungefähr 1000 Menschen auf der neuen Insel. Die ersten Siedlungsflächen wurden am 12. Mai 2004 durch den damaligen Staatspräsidenten Maumoon Abdul Gayoom eingeweiht. Die Versorgungsunternehmen State Electric Company Limited und Male' Water & Sewerage Company Pvt. Ltd sind wie in Malé für die Versorgung von Hulhumalé mit elektrischer Energie und Wasser verantwortlich.
Die erste Phase des Ausbaus soll 2020 abgeschlossen sein und Platz für 53.000 Bewohner bieten.

Nutzungsstruktur der Insel
Entgegen der Struktur von Malé wird bei der Entwicklung von Hulhumalé darauf geachtet, eine Balance zwischen Wohn- und Nutzbebauung zu schaffen. So sind Flächen für Wohnungen, Geschäfte, Bildungseinrichtungen, Industrie und ein Krankenhaus mit medizinischer Fakultät vorgesehen. Auch die Schaffung von ausgedehnten Grünflächen und Flächen für Verwaltung ist geplant. Zurzeit gibt es zwei Moscheen auf der Insel.

Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen und damit die Förderung des sozialen Wohnungsbaus gelegt. Der erste Teil dieser Wohnungen wurde zum Grossteil über eine Verlosung vergeben, für deren Registrierung soziale Kriterien notwendig waren.

Die Vergabe der Fläche auf Hulhumalé erfolgt zum einen durch Verkauf an Einzelpersonen oder Gesellschaften, zum anderen durch Verpachtung über langfristige Zeiträume. So sollen Investoren angezogen werden, um beispielsweise den Bau eines neuen Hotels an der „Beachfront“ zu finanzieren.

Handel und Dienstleistung
Auf einer Fläche von 12.327 m2 soll ein Einkaufszentrum, das Erste auf den Malediven, entstehen. Das Einkaufszentrum soll für 25 Jahre verpachtet werden.

Tourismusprojekte
Auch die Schaffung einer Marina mit 140.000 m2 Fläche in der Lagune und 40.000 m2 Landfläche ist geplant. Sie soll für 25 Jahre verpachtet werden und schliesst den Bau eines 80-Betten-Hotels, Anker- und Anlegeplätze für mindestens 60 Yachten und Safariboote und die notwendige Infrastruktur wie Tankstelle, Wasserversorgung und -entsorgung und Geschäfte mit ein. Das Ausschreibungsverfahren begann offiziell am 8. November 2008 und wurde allerdings am 22. Dezember 2008 abgebrochen, nachdem zwar zwei Unternehmen die Ausschreibungsunterlagen erworben hatten, aber kein Gebot für die Marina einging. An der Ostseite der Insel, die über einen durchgehenden Strand verfügt, befinden sich zahlreiche Hotels und weitere sind im Bau.

Industriegebiet
Im südlichen Randbereich von Hulhumalé wurde von der HDC eine Fläche von 144.000 m2 für die industrielle Nutzung ausgewiesen. Die Nutzung der Fläche soll in vier Zonen aufgeteilt werden: Die Zone 1 ist für Fisch- und andere Nahrungsmittelindustrien, Zone 2 für Lagerhäuser und Leichtindustrie, Zone 3 für Werkstätten, Zimmereien und Ähnliches und Zone 4 für lärmintensive Nutzung vorgesehen.

Donnerstag, 25.Februar 2016: Hulhumale
Wir fahren mit der Fähre nach Malé. Zuerst schauen wir uns die „Grosse Freitags Moschee“ an, aber nur von aussen, wir sind nicht passend angezogen. Wir spazieren weiter und kommen zum Supermarkt „Fantasy“. Wir gehen hinein und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wow, da gibt e sKäse und vielerlei schöne Sachen, die wir kennen. Wir kaufen ein wenig (ist alles sehr teuer!) ein und laufen die Strasse weiter. Nun begegnen wir den Kanadiern von der „Taima“ die wir schn in Uligamu getroffen haben. Sie fragen uns, ob wir zusammen Mittag essen gehen wollen. Ja klar, das machen wir. Wir setzen uns in ein Restaurant mit Terrasse im 1.Stock. Die Männer nehem Reis/Nudeln mit Huhnspuren, die Frauen bestellen die Maledivische Spezialität Roshi . Es ist sehr gut aber ziemlich spicy. Nach dem Essen trennen wir uns und treffen uns zufällig wieder in der 15h Fähre. Gegen 17h sind wir ein Stündchen bei Kurt auf der „Mythra“, bis Kurt einen Anruf vom Agenten bekommt und an Land muss.

Freitag, 26.Februar 2016: Hulhumale
An de rPier, nicht weit von unserem Ankerplatz findet heute ein Event mit Jetskis statt. Um 8h30 geht es los mit irgendsoeiner HiphopMusik. Nicht gerade unser Geschmack. Um 10h schnappen wir uns das Dinghy und flüchten ans Ende der Lagune. Hier gehen wir an Land und machen eine langen Spaziergang auf neuem, aufgeschüttetem Inselboden. Eine riesige neue Fläche Land blendet uns mit weissem Sand. Ein Resort, das von weitem sehr schön aussieht, ist verlassen und fällt vermutlich der Landgewinnung zum Opfer. Am Nordende von Hulhumale wird soviel Sand aufgeschüttet, bis die nächste Insel in Hulhumale einverleibt ist. Wir laufen bis zur Ostseite von Hulhumale und buchen in einer Tauchbasis für morgen drei Tauchgänge; zwei für Paul, einen für mich. Wir laufen zurück und müssen ein Stück durch das Wasser waten um zu unserem Dinghy zu gelangen.
Am Nachmittag gibt es immer noch diese nervtötende Musik von dem Jetski-Event.
Gegen 17h kommt Kurt von der „Mythra“ zu uns an Bord, auf ein paar Gläser Zitronenwasser. Plötzlich kommt noch „Simba“ der Agent dazu. Unser gemütliches Beisammensein wird schlagartig unterbrochen, als es zu regnen anfängt, nein es schüttet regelrecht. Kurt und „Simba“ verlassen uns und fahren auf die „Mythra“, wo die Luken offenstehen. Kurt fliegt morgen nach Hause, nach Graz.

Samstag, 27.Februar 2016: Hulhumale.
Heute ist ein ziemlich verkorkster Tag! Ich habe saumässig schlecht geschlafen. Es war ständig Unruhe, sei es von den Flugzeugen, die Tag und Nacht über uns hinwegbrausen, oder die kleinen Boote, die einen Heidenlärm machen. Um 7h stehen wir auf und Frühstücken. Mein 4-minuten-Ei stinkt erbärmlich und muss ins Meer entsorgt werden…. Ich trinke nur Kaffee. Um 8h30 sollen wir drüben bei der Pier von der Tauchbasis „Pro-Excursion Maldives“ zum Tauchen abgeholt werden. Wir sind schon um 8h da (typisch schweizerisch!) und warten geduldig auf einer Bank. Um 8h30 kommt ein Mann und fragt uns, ob hier jemand Paul heisse. Ja! Also, das Tauchen finde nicht statt, es wurde gecancelled! Wir sitzen da wie die Deppen! Also was tun? Wir nehmen sofort ein Taxi und fahren zur Tauchbasis „Oasis“. Die wurde uns gestern von „Simba“ empfohlen. Dort sagt man uns, die Tauchschule sei heute geschlossen. Über die Strasse gebe es noch eine, die sei aber von Chinesen und fragwürdig. Da vorne an der Ecke gebe es noch einen anderen Tauchclub. Wir marschieren im Laufschritt dorthin und melden uns beim „dive club maldives„ zum tauchen an. Ein sehr netter junger Mann sagt uns, das gehe heute leider nicht, sie hätten ein „event“, aber Morgen sei O.K. Wir melden uns für morgen an. Wir sind sehr gespannt, ob das klappt. Und jetzt? Was machen wir jetzt mit dem angebrochenen Tag? Weil gerade ein Bus zum Flugplatz da steht, steigen wir ein und fahren in etwa 15 Minuten zum Flugplatz. Hier möchte ich gerne einen Kaffee und ein Brötchen oder so etwas essen. Ein gewöhnlicher Kaffee kostet 5 US$ ! Schweizer Preise! Wir lassen es bleiben…. Nun verspürt Paul plötzlich Lust auf einen Rundflug mit einem Wasserflugzeug. Wir erkundigen uns und erfahren, dass ein Flug zu einem Resort (keine Ahnung welches) 201 US$ pro Weg und Person kostet. Also wären das für uns beide hin und zurück 804 US$. Wir lassen auch das bleiben…. Wir nehmen statt dessen die Fähre nach Malé für 10 Ruffiya , etwa 0,65 SFr. pro Person und Weg. In der Stadt gibt es endlich einen Kaffee und einen Schoggigipfel, etwa zum viertel Preis, als beim Flugplatz. Und danach schauen wir uns die älteste Moschee von Malé an. Auch von innen. Wir sind zwar auch heute nicht passend angezogen, wir wollten ja tauchen gehen, aber es ist keiner da, der aufpasst und wir schlüpfen schnell hinein. In der Moschee hat es wunderschöne Holzschnitzereien an den Balken und im Garten ganz viele uralte Grabsteine mit schönen Inschriften.
Im Fantasy-Supermarkt kaufen wir schnell Parmesankäse ein und suchen danach Wasserfilter für den Wassermacher. Die finden wir schnell, weil wir uns ja jetzt ein wenig auskennen. Wir schlendern durch den Fisch- und Gemüsemarkt und staunen über das gute Angebot. In einem Restaurant essen wir einen Burger und kaufen in einem take-away gebratene Hühnerbeine fürs Abendessen. Hier waren wir schon mal und die Hühnerbeine waren die besten, die wir je hatten. Die Besitzerin, Christine, ist eine Deutsche und wir unterhalten uns lange mit ihr. Sie lebt seit 14 Jahren in Malé. Christine ist auch Besitzerin eines Safari-Tauchschiffes, der „HARIYANA-one“
Mit der Fähre sind wir um 15h wieder zurück auf der MABUHAY.

Sonntag, 28.Februar 2016: Hulhumale
Gegen Morgen gibt e seien gewaltige Regenschütte. Und es klappt tatsächlich !!! Um etwa 8h40 werden wir von der Tauchschule „dive club maldives„ beim Steg abgeholt. Wir werden per Auto zum Tauchlokal gefahren. Dort erhalten wir unsere Ausrüstung. Alles Material ist tiptop sauber eingeordnet und in n einem Superzustand. Dann werden wir zum Tauchschiff gebracht. Wir sind nur 5 Taucher. Eine Koreanerin und eine Französin die in Dubai lebt, machen ihren ersten Tauchgang. Eine Polin, die in Deutschland lebt, aber im Moment in Malé bei TUI arbeitet macht ihren 8.Tauchgang. Dann sind noch Paul und ich. Die Tauchlehrer und Helfer sind sehr nett. Beim ersten Tauchort ist das Meer wahnsinnig unruhig mit grossen Wellen. Ich kann nicht abtauchen, meine beiden Ohren tun zu weh, Ich kann den Druckausgleich nicht machen, keine Chance! Ein Tauchguide begleitet mich zurück zum Schiff, während Paul mit dem anderen Tauchguide und der Polin abtaucht. Die Koreanerin kann aus irgendeinem Grund auch nicht tauchen und so schnorcheln wir mit unserem Helfer am Riff herum und sehen eine wunderschöne Schildkröte. Nach etwa 30 Minuten werden wir vom Schiff wieder aufgeladen und auch die 3 Taucher werden eingesammelt. Wir fahren zum Inselresort Kurumba und Paul und sein Guide tauchen wieder ab. Auch die Französin und ihr Helfer tauchen ins Meer. Die Polin, die Koreanerin und ich Schnorcheln mit unserem Guide am Riff. Hier ist es sehr viel schöner als am ersten Ort und auch viel entspannter, keine so grossen Wellen. Wir sehen Schwarzspitzenriffhaie, Schildkröten, eine freischwimmende Muräne und ganz viele Sorten bunte Fische. Schön! Auch Paul hart sein zweiter Tauchgang gut gefallen. Ich habe heute leider meine Taucherkarriere endgültigabgeschlossen. Schade, aber meine Ohren möchte ich noch ein paar Jährchen zum Hörennutzen können! Das Tauchboot bringt uns direkt zum Steg, wo unser Dinghy festgebunden ist.

Montag, 29.Februar 2016: Hulhumale
Kurz vor Mittag machen wir uns auf den Weg. Wir nehmen unsere zwei 20-Liter-Kanister und laufen zum Restaurant „Dinemore“, wo wir zu Mittag essen. Nun laufen wir mit unseren Kanistern zur Tankstelle. Die ist noch geschlossen bis um 13h und wir warten am Schatten, bis sie wieder geöffnet ist. Wir tanken 40 Liter Diesel. Ein Liter Diesel kostet 11 Maledivische Rufiyaa = ca. 0,72 Sfr. Der Tankwart bestellt für uns ein Taxi und für 30 Rufiyaa (keine 2 SFr.) werden wir mit unserem Diesel zum Steg wo das Dinghy liegt, chauffiert. Den Nachmittag verbringen wir gemütlich an Bord. Heute sehen wir mehrmals einige Schildkröten an unserem Ankerplatz auftauchen. Das grenzt an ein absolutes Wunder, finden wir. Hier in dieser Lagune liegen so viele grosse Tauchschiffe vor Anker und die kleinen Zubringerboote rasen laufend hin und her, dass wir kaum glauben können, dass hier überhaupt eine einzige Schildkröte überleben kann. Übers Wochenende, vom Donnerstagabend, bis Montagabend ist es ganz besonders schlimm. Da liegen die mächtigen Tauchboote massenweise in der Bucht. Die „alten“ Gäste werden ausgeladen und neue hergekarrt. Essen, frische Wäsche, Diesel usw. werden eingeladen und sobald alles erledigt ist, fahren die Törn-Schiffe wieder los. Gestern Sonntag herrschte hier ein unglaubliches Gewimmel und Unruhe. Heute hat sich die Situation sehr beruhigt.

Dienstag, 1.März 2016: Hulhumale
In der Nacht hat es einmal ganz zünftig geregnet. Mit der 11h Fähre sind wir unterwegs nach Malé. Paul möchte unbedingt noch einen „Blitzer“ für die MABUHAY haben. Das ist lustig! Er hat sich nämlich 10 Jahre lang gegen diese „Blitzer“ gewehrt und jetzt will er gleich zwei davon haben! Im „Page Hardware-Shop“ kaufen wir so einen weiss/roten „Blitzer“. Danach essen wir in einem Gartenrestaurant zu Mittag, kaufen beim STO- Supermarkt Proviant ein und bei der Deutschen Christine ein ganzes gebratenes Huhn. Mmm… wir hatten selten so gute gebratene Hühner wie dieses hier und das teilen wir Christine und ihrem einheimischen Mitarbeiter aber auch mit. Die beiden freuen sich sehr. Auf meine Frage, wo denn die Hühner herkommen, teilt uns Christine mit: aus Brasilien. Die Brasilianer sind scheinbar die Einzigen, die die Hühner richtig halāl -mässigschlachten können. Damit hätten wir nicht gerechnet, wir dachten sie kämen, wie die Eier, aus Indien.
Mit der 14h Fähre sind wir wieder zurück auf der MABUHAY.

Halāl ist ein arabisches Wort und kann mit „erlaubt“ und „zulässig“ übersetzt werden. Es bezeichnet alle Dinge und Handlungen, die nach islamischem Recht erlaubt oder zulässig sind. Als Dritte der fünf Kategorien menschlicher Handlungen in der islamischen Rechtswissenschaft steht sie zwischen harām, verbotenen, und fard, pflichtmässigen Handlungen. Zwischen halāl und harām gibt es eine Grauzone, die makruh genannt wird. Makruh (verpönt/unerwünscht) bezeichnet alle Dinge, die nicht ausdrücklich verboten sind, jedoch nicht sehr empfohlen werden.

Religiöser Hintergrund
Die Speisevorschriften des Islam sind im Koran und in der Sunna geregelt. Grundsätzlich gilt, dass alle Lebensmittel erlaubt sind, mit Ausnahme solcher, die ausdrücklich bzw. eindeutig verboten wurden. Einem Muslim ist unter anderem das Essen von Schweinefleisch und dessen Nebenprodukten, von Blut und der Genuss von berauschenden Getränken (Alkohol) verboten.

Halāl-Fleisch
Ähnlich wie beim koscheren Fleisch im Judentum dürfen im Islam nur Tiere gegessen werden, die für den Konsum zulässig sind, regelgerecht geschlachtet wurden und nicht bereits verendet waren. Die Tiere werden – anders als nach mitteleuropäischen Standards – in Schlachthöfen dabei ohne Betäubung mit einem speziellen Messer mit einem einzigen grossen Schnitt quer durch die Halsunterseite getötet, in dessen Folge die grossen Blutgefässe sowie Luft- und Speiseröhre durchtrennt werden. Mit dem Schächten soll das möglichst rückstandslose Ausbluten des Tieres gewährleistet werden.

Das traditionelle betäubungslose Schlachten, das Schächten, wird in den meisten Ländern praktiziert. Obwohl eine Betäubung vor dem Schächten mit dem islamischen Recht vereinbar ist, wie muslimische Gelehrte bestätigt haben, wird von manchen Muslimen befürchtet, dass die Betäubung tödlich und damit das Fleisch verboten sei.

Allgemein ist festzuhalten, dass die islamischen Speisevorschriften in der Praxis zahlreiche Fragen und Zweifelsfälle mit sich bringen, zu denen Gelehrte unterschiedliche Auslegungen anbieten. Entsprechend vielfältig sind die Haltungen von Muslimen in diesem Feld. Nach der Studie Muslimisches Leben in Deutschland, „halten sich 91 Prozent der Befragten Sunniten an islamische Speisevorschriften. Für Schiiten (60 Prozent) und Aleviten (49 Prozent) ist die Befolgung dieser Vorschriften weitaus weniger wichtig.“

Zertifizierung
In muslimisch geprägten Ländern wird vorausgesetzt, dass Nahrungsmittel entsprechend der religiösen Vorschriften halāl sind. Ähnlich den Bio-Siegeln oder auch den jüdischen Hechscher-Siegeln für Speisen gibt es sogenannte Halal-Zertifikate im Handel. Erreicht werden soll damit die Kennzeichnung von Produkten, bei deren Herstellung die Einhaltung der Halāl-Regeln sichergestellt ist.

So ist es für eine Zertifizierung zwingend, beim Schlachten jedes Tieres den Namen Allahs auszusprechen. Bei maschineller Schlachtung reicht es auch, dies beim Drücken des Startknopfes zu tun, der, auch nach einer Unterbrechung, nur von muslimischen Mitarbeitern betätigt werden darf.

Mit dem Zertifikat sichert der Hersteller dem Kunden zu, dass das Nahrungsmittel nach den islamischen religiösen Ernährungsvorschriften hergestellt wurde, und daher halāl ist. Gesundheits- und Hygieneaspekte werden bei der Zertifizierung nicht gesondert geprüft, können aber z. B. über das Verbot, gesundheitsschädliche Lebensmittel zu sich zu nehmen, einfliessen.

Halāl und Tierschutz
Häufig werden Halāl-Fleischprodukte durch betäubungsloses Schächten produziert. Dies ist in Deutschland verboten. Wer gegen diese Regelung verstösst, begeht mindestens eine Ordnungswidrigkeit. Dies kann nur umgangen werden, indem man eine Ausnahmegenehmigung gegen Vorlage eines Sachkundenachweises beantragt. Aus religiösen Gründen kann ebenfalls eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden.

In Frankreich wird ein grosser Teil der Rinder halāl ohne vorherige Betäubung geschlachtet (32 % der Gesamtfleischproduktion) und 7 % der Konsumenten fragen potentiell ausschliesslich Halāl-Fleischprodukte nach

Abends, 20h gibt es einen saumässigen Regenschauer.

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