Wieder in Malaysia
3.11. - 10.11.2014
Montag, 3.November 2014: Pieterlen – Bangkok
Um 8h30 holen uns Edith und Heinz ab und chauffieren uns nach Basel, zum Flugplatz. Das ist überhaupt kein Problem, der Riesenstau befindet sich nämlich auf der Gegenseite der Autobahn. Nach dem Gepäck abgeben, warten Edith und Heinz bei Kaffee und Gipfeli so lange mit uns, bis es für uns Zeit wird, durch die Zollkontrolle zu gehen. Merci nochmals an die beiden!
Bei der Personenkontrolle gibt es ein Problem. Weil ich seit einem Sturz ein verletztes Knie habe, trage ich eine Kniestütze. Diese piept beim Durchleuchtungsbogen (wie heisst das Ding eigentlich richtig?). Ich muss zurück, die Stütze und die Schuhe ausziehen und nun piept nichts mehr. Danach wird mein Rucksack total auseinandergenommen und durchsucht. Gefunden wird aber nichts und ich darf passieren. Also, man merke sich: mit einem verletzten Knie ist man verdächtig..., oh Mann o Mann, ist das mühsam!
Aber danach klappt alles prima. In Amsterdam haben wir 4 Stunden Aufenthalt und hier wird an mir nichts mehr beanstandet. Auf dem Flug Amsterdam – Bangkok haben Paul und ich die Sitzplätze nicht nebeneinander. Wir sitzen 15 Reihen auseinander. Paul sitzt in Reihe 11, ich in Reihe 26. Aber das macht nichts, wir sind jetzt 44 Jahre und 4 Monate (auf den Tag genau) zusammen und so können wir ja gut mal 10¼Stunden alleine sitzen.
Dienstag, 4.November 2014: Bangkok - Kuala Lumpur – Langkawi
In Bangkok müssen wir unser Gepäck abholen und wieder neu einchecken und durch den Zoll. Hier gibt es den ersten Stempel in unsere neuen, noch jungfräulichen Pässe. Nach etwa 4 Stunden verlassen wir Thailand wieder und bekommen die Ausreisestempel. Aber natürlich wird nicht auf der ersten freien Seite im Pass gestempelt, nein, auf Seite 7 (sieben) kommt der Stempel hin. Grrrr...!
Über Kuala Lumpur fliegen wir auf die Insel Langkawi, wo wir endlich, abends um 21h landen. Wir nehmen ein Taxi und sagen dem Chauffeur, dass wir zu einem Hotel in der Nähe des Bootsanlegers zur Insel Rebak möchten. Der Fahrer bringt uns zum „Senari Bay Resort“, was super ideal gelegen ist und sehr ruhig. Paul freut sich enorm auf ein kühles Bier, das wir zusammen im Hotelgarten trinken wollen. Aber daraus wird nichts, wir sitzen zwar gemütlich noch ein wenig im Hotelgarten und trinken: WASSER! Das Hotel ist muslimisch, die Frauen verschleiert und es gibt keinen Alkohol. Aber schön ist es trotzdem in diesem Hotelgarten, wo man das Meer rauschen hört.
Mittwoch, 5.November 2014: Rebak Marina, Langkawi
Im „Senari Bay Resort“ habe ich geschlafen wie ein Sack! Mein linkes Bein ist vom Knie bis zum Knöchel dick geschwollen und mein Knie tut sehr weh. Nach dem Frühstück (kalten Reis und ein Spiegelei aus der Plastiktüte), machen wir uns auf den Weg zu unserer MABUHAY.
Dazu müssen wir etwa 300 m bis zum kleinen Motorboottaxi der Marina laufen, das in Sichtweite am Steg liegt. Weil unsere Wirtin, eine sehr nette, junge Muslimin, sieht, dass wir zwei schwere Gepäckstücke zum tragen haben und dass ich ziemlich mühsam humple, bringt sie uns kurzentschlossen mit ihrem Auto zum Steg. Das ist ein Superservice!
Kaum 5 Minuten später sind wir bereits in der Rebak-Marina, auf der Insel Rebak. Paul macht sich auf die Suche nach einer Schubkarre für unser Gepäck. Er findet keine, kommt aber mit Anne von der „sail away“ und einer Sackkarre zurück. Anne hilft uns noch das ganze Gepäck auf die MABUHAY zu hieven. Wir verabreden uns zum Mittagessen in „Harddock Café“ in der Marina.
Paul wäscht sofort das ganze Cockpit, weil es voll ist mit Mäuseböhnchen. Aber wie kommen die so hoch auf ein Schiff? Oder sind es etwa Fledermausböhnchen? Wie sehen die aus? Oder vielleicht doch eher Geckos? Im Schiff drinnen ist zum Glück alles gut in Ordnung, nur ganz wenig Schimmel hat sich angesetzt.
Am Nachmittag besuchen wir Marlies und Manfred auf ihrer „PanGea“. Die beiden haben 6 Monate in Hitze und Regen hier ausgeharrt. An dem Tag als sie losfahren wollten, war die Starterbatterie tot. Jetzt warten sie 10 Tage lang auf eine neue Starterbatterie und dann wollen sie los nach Thailand.
Zum Abendessen sind wir auf der „sail away“ eingeladen, weil wir fast nichts Essbares an Bord haben und wir erst noch Gas auffüllen lassen müssen.
Donnerstag, 6.November 2014: Rebak Marina, Langkawi
Fast nichts geschlafen, Jetlag! Wir sind beide bis gegen 03h hellwach. Dann können wir endlich einschlafen. So 7 Stunden Zeitverschiebung (Vorsprung zu Europa) sind halt doch nicht „nichts“. Mit Anne und Werner mieten wir ein Auto. Um 9h30 geht es per Taxiboot von der Insel Rebak rüber zur Insel Langkawi. Hier steht schon unser gemietetes Auto, ein kleiner Hiunday für 50 Ringgit (ca. 15 Sfr.). Werner fährt uns nach Kuah (ca. 20km) und ich werde bei der Family Medical Clinic ausgeladen. Ich will zum Arzt, mein geschwollenes, lädiertes Knie und Bein zeigen. Die anderen 3 gehen einkaufen. Nach 1½ Stunden warten (gut, dass ich ein Buch dabeihabe!), bin ich an der Reihe. Eine andere Touristin und ich sind die einzigen Frauen, die alleine da sind. Die Malayen (Muslime) sind alle als Paar da, also Mann und Frau. Die Ärztin Aisha und ihre zwei Helferinnen sind alle sehr nett. Sie tragen Kopftücher, lange Ärmel und Röcke bis zu den Füssen. Aisha vermutet sofort, dass ich einen Bänderriss im linken Knie habe. Da müsse man ein MRI machen und so eine MRI -Maschine gäbe es auf der Insel Langkawi nicht. Ich müsse nach Penang. Sie gibt mir „painkiller“ (Schmerzmittel) und ein abschwellendes Medikament. Ausserdem schreibt sie mir ein „Empfehlungsschreiben“ für die Ärzte in Penang. Das Dumme ist nur, dass wir für nächsten Dienstag (11.11.) einen Flug nach Nepal gebucht haben. Die Ärztin und ich beschliessen zusammen, dass ich NACHunserem Nepalausflug nach Penang ins Hospital gehen werde. Ich soll unterdessen die Medis nehmen und die Kniestütze tragen, zur „Stabilisierung“. Kurz nach 12h30 werde ich von den 3 Shoppern wieder abgeholt und wir essen zusammen beim Thailänder zu Mittag.
Gegen 16h sind wir zurück in der Marina und Werner hilft Paul sofort, unsere Ankerkette vom Schiff auf den Boden herunter zu lassen. Wir wollen die 80m Kette neu verzinken lassen.
Danach montiert Paul die neue Gasflasche und ich kann wieder kochen.
Wir treffen die Holländer von der „Spirit“. Die Armen haben etwa 2 km ausserhalb der Inseln ihren Propeller verloren. Jetzt sind sie auf der Suche nach Ersatz.
Freitag, 7.November 2014: Rebak Marina, Langkawi
Wir können beide wieder nicht schlafen. Aber diesmal nehmen wir (ausnahmsweise) eine Schlaftablette und schlafen danach selig bis morgens um 8h.
Ich bin heute „frei gestellt“, das heisst, ich darf heute am Strand im Liegestuhl liegen, aber dazwischen muss ich immer wieder mein Bein im Meerwasser baden und danach wieder auf dem Liegestuhl hochlagern. Ja, das mach ich doch glatt! Vorher muss ich aber noch mit Paul zu Noel, das ist der Mann der hier einen kleinen Laden (Yacht Supply) mit Schiffsersatzteilen betreibt. Paul will unsere zwei Ankerkettenstücke, die 30 m und die 50 m, zusammen schweissen lassen, bevor die Kette neu verzinkt wird. Ich muss nur mit, um zu übersetzen.
Paul geht zu Werner auf die „sail away“ und hilft Werner bei irgendwelchen Motorarbeiten.
Gegen 14h wird der Himmel so dunkel und es fängt an zu blasen, dass ich mich wieder auf die MABUHAY verschiebe. Mein Bein ist längst nicht mehr so dick geschwollen.
Als ich zurückkomme ist Paul dabei, den Ankerkasten tiptop auszuputzen, da war alles voller Rost von der Ankerkette.
Samstag, 8.November 2014: Rebak Marina, Langkawi
Wir haben wieder sehr schlecht geschlafen. 7 Stunden Zeitverschiebung merkt man halt einfach ein paar Tage lang. Es ist heiss und hat sehr viele Mücken. Den Mückenspray den wir uns ansprühen, ignorieren die frechen Biester einfach. Nur der kleine Ventilator im Schlafzimmer kann sie vertreiben. Irgendwann in der Nacht regnet es und kühlt ein wenig ab. Jetzt, am Morgen ist der Himmel bedeckt, es weht ein leichter Wind und es ist angenehm „kühl“, vielleicht 28° oder so.
Paul montiert den neuen elektrischen Dieselstandsanzeiger, den wir aus der Schweiz mitgebracht haben. Ich muss dabei assistieren. Danach wechselt er das Wellenlager. Dazu muss der schwere Deckel des Motorenraums (oder der Cockpitboden) herausgehoben werden. Normalerweise ist das mein Job. Aber heute macht das Werner für mich. Danke Werner! Ich sitze in der Zeit vorne im „Harddock Café“ und schreibe diese Zeilen.
Wir haben ein wenig Mühe uns wieder in dem Schiffshaushalt zurecht zu finden. Ständig heisst es von einem von uns:“ Wo isch das, wo isch jenes???“. Tja, wir waren immerhin 6 Monate nicht mehr hier.
Am Abend regnet es in Strömen und es kühlt merklich ab. Wir sitzen gemütlich unter unserem Cockpitzelt und hören dem Regen zu, wie er auf das Dach trommelt.
Sonntag, 9.November 2014: Rebak Marina, Langkawi
Wir haben beide wieder sehr schlecht geschlafen. Gegen morgen können wir dann endlich einnicken und deshalb stehen wir heute erst um 9h45 auf. Ist ja schliesslich Sonntag. Trotzdem
werkeln wir beide den Rest des Morgens im Schiff herum.
Der Nachmittag ist wieder sehr heiss und wir machen nicht mehr besonders viel. Um 18h sind wir bei Anne und Werner auf ein Bier eingeladen.
Am Abend, als wir ins Bett gehen wollen, macht Paul im Schlafzimmer Licht und sieht gerade noch, wie eine riesige Kakerlake über sein Bett marschiert. Er erschlägt sie im Affekt und wir bugsieren die Leiche nach draussen. Das Vieh war bestimmt 5 cm gross!
Montag, 10.November 2014: Rebak Marina, Langkawi
Ich laufe quer über die Insel Rebak, zum Hotelresort, zu Mister Ong, dem Hotel IT-Manger. Wir können auf unserem iPad keine e-mails empfangen. Mister Ong klickt so lange auf dem Ding herum, bis es funktioniert.
Paul hilft Werner, das Unterwasserschiff der „sail away“ abzuschleifen. Es ist höllenheiss und die Schleifmaschine schwer. Um 17h ist er k.o, total hinüber und schwarz wie ein Kaminfeger! Dafür sind wir von Anne und Werner zum Abendessen im „Harddock Café eingeladen.
Paul hat heute morgen den Impeller gewechselt. Dazu mussten wir in der Küche einen Schrank ausräumen. Den räume ich jetzt wieder ein und fange danach an, die Rucksäcke für Nepal zu packen.
Ein neues Abenteuer wartet auf uns. Morgen fliegen wir nach Nepal!
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