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Myanmarreise, Teil 2

Myanmar (Burma, Birma), Teil 2

18. 5. - 2. 6. 2014

Sonntag, 18. Mai 2014:Hsipaw, sonnig,
Hsipaw liegt auf 700m Höhe. Um 8h45 laufen wir los auf eine kleinere Wanderung (das heisst hier "Trekking"), mit einem Guide, 3 Finninnen, 2 Holländern, 3 Schweizerinnen und wir beide. Zuerst schauen wir uns am Ortsrand in der "Noodle Factory" an, wie Nudeln hergestellt werden, alles von Hand. Phhh..., sehr interessant! Weiter geht es durch viele Reis,-Mais- und Sojabohnenfelder. Wir schauen kurz zu, wie ein Schmied glühendes Eisen bearbeitet. Wir wandern durch verschiedene Dörfer der Shan, wo alle Häuser nur aus Teak-Holz oder Bambus sind.

Das Volk der Shan ist die größte nationale Minderheit in Myanmar. Es gehört zur Familie der Tai-Völker.
Die Shan leben hauptsächlich im Shan-Staat mit der Hauptstadt Taunggyi im Osten Myanmars, wo sie mit 8,5 % (etwa vier Millionen) die größte Minderheit bilden. Andere Quellen beziffern die Anzahl der Shan mit sieben bis acht Millionen, wobei allerdings nicht nur dieses Tai-Volk, sondern auch noch Pa-o, Padaung, Wa, Kachin, Akha und Lalu dazugezählt werden und so wohl eher die Gesamtbevölkerung des Shan-Staats genannt wird. Kleine Gruppen von Shan finden sich auch an der Grenze zur chinesischen Provinz Yunnan, in Laos und in Thailand.

Der Guide zeigt uns einen Thanaka-Baum, aus dem die Thanaka-Pastehergestellt wird.

Thanaka ist eine gelblich-weiße Paste aus einer fein geriebenen Baumrinde. In Myanmar wird sie von Kindern und Frauen in jedem Alter in das Gesicht gestrichen und wird salopp als birmanisches Make-up bezeichnet.
Die Thanakapaste wird von Jung und Alt als natürliche Kosmetik benutzt. Sie verleiht dem Gesicht ein frisches, jugendliches Aussehen, schützt gegen die UV-Strahlung der Sonne und wirkt kühlend. Zudem hat sie den Ruf, gegen Hautalterung und bei Krankheit gegen Husten und Erkältung zu wirken. Während sich Kinder und Frauen meistens das ganze Gesicht bis auf die Ohren und den Hals mit der Crème einreiben, beschränken sich die Knaben meistens auf die Wangen. Junge Frauen geben sich gerne besonders Mühe beim Make-up, weshalb manchmal schöne runde oder eckige Muster das Gesicht zieren.
Thanaka wird aus der Rinde des Indischen Holzapfelbaumes (Limonia acidissima) gewonnen, die in Südostasien verbreitet sind. Es sind kleine Bäume mit schlankem Stamm.
Der Indische Holzapfelbaum wird maximal zehn Meter hoch und blüht im Mai bzw. Juni; die kugeligen, apfelgroßen Früchte mit harter Schale reifen im November bzw. Dezember. Das Fruchtfleisch ist dunkelbraun und musartig und schmeckt nach Marmelade. Das Holz des Baumes ist sehr hart, gelblich gefärbt und verströmt einen angenehmen Duft. Das beste Thanaka wird von älteren, etwa 35 Jahre alten Bäumen gewonnen.
Im Handel kann man entweder die Paste fertig gemahlen oder Holzstücke von mindestens fünf Zentimeter Durchmesser kaufen, deren Rinde die Konsumenten auf einem dafür vorgesehenen Reibestein mit Wasseranrühren. Auf jedem Markt, vor vielen Tempeleingängen und auf den Straßen werden die Zutaten zu Bergen aufgetürmt angeboten.

Wir balancieren auf zum Teil sehr schmalen (etwa 20cm) Wegen zwischen den Feldern hindurch. Dabei stolpere ich über den einzigen Wurzelstock weit und breit und haue mir dabei die grosse Zehe an. Sie schwillt immer mehr an und tut weh. Wir besuchen ein Kloster, wo kleine Mönchlein im Tempel vor der Buddhastatue herumalbern und einen kleinen Boxkampf austragen. Das Mittagessen gibt es irgendwo unterwegs. Solche Nudeln, wie wir sie heute morgen in der Produktion gesehen haben. Ich esse meine Nudeln mit der Plastikgabel aus dem Flugzeug, leider vergesse ich danach, sie wieder in den Rucksack zu packen. Nun laufen wir weiter zum Fluss Dhutawady und fahren mit einem Holzboot 1 Stunde lang den Fluss hinauf, zum Baden. Das Holländerpaar kommt nicht mit, zu viel Sonne für die junge Frau. An den Flussufern waschen Frauen sich und ihre Wäsche und die Wasserbüffel geniessen bis zu den Ohren im Wasser das kühle Bad. An einer wunderschönen Stelle, mit vielen Stromschnellen, badet unser Guide mit 6 jungen Bikinifrauen (3 Finninnen und 3 Schweizerinnen) im Fluss. Paul und ich kühlen nur die Füsse und lassen uns von kleinen Fischlein die Füsse anknabbern. Nach der Rückkehr zum Guesthouse trinken wir vor dem Duschen noch etwas mit den 3 Schweizerinnen Mirijam, Sandra und Nadine, aus dem Fricktal. Mit den 3 Frauen essen wir auf einer Terrasse am Fluss zu Abend. Dies ist ein sehr schönes, gediegenes Restaurant. Das Essen ist super, der Service toll und die Stimmung wunderschön, so direkt am Fluss und mit Kerzenlicht auf dem Tisch. Und; wir sind platt! Die 3 Schweizerinnen spendieren uns spontan das feine Abendessen. Nein, das haben wir nicht erwartet!Mercivielmals an die 3 grosszügigen Spenderinnen Nadine, Mirijam und Sandra !!!Leider geht auch dieser wunderschöne Tag viel zu schnell zu Ende.

Montag, 19. Mai 2014: Hsipaw, sonnig bis bewölkt,
Meine grosse Zehe ist schön blau und geschwollen. Nach dem Frühstück laufen wir zum Shan Palace, der 1924 vom letzten Shan-Fürsten erstellt wurde. Der Fürst lebte zusammen mit seiner österreichischen Frau Inge Sargent bis 1962 in dem Palast. Die Machtergreifung der Militärregierung, seit der ihr Gatte vermisst wird, bedeutete das Ende ihres Lebens als "Shan Prinzessin", über das sie in ihrem Buch "Dämmerung über Burma" erzählt. Heute wohnt in dem langsam zerfallenden und vor sich hingammelnden Haus eine Verwandte, sie heisst Fern. Sie empfängt gerne Besucher und erzählt uns die spannende Geschichte der Familie. Sie sagt uns, wenn sie aus diesem Haus ausziehe, schnappt sich die burmesische Militärregierung das Haus...! Wir gehen weiter und trinken bei "Miss Popcorn", so heisst ihr Gartenrestaurant superguten Lemonsaft mit Minze. Popcorn gibt es keines. Danach schauen wir uns wieder einmal einen Tempel an, mit unzähligen Schreinen für die vielen burmesischen Nats (Geister). In "little Bagan" hat es viele Pagoden, die am Zerfallen sind. Auf dem Rückweg kommen wir bei einem Haus vorbei, wo von zwei Männern und einer Frau ein enorm tiefer Brunnen gegraben wird. Ein Mann sitzt unten im Brunnen und füllt einen Kessel mit Erde und Steinen. Ein Mann sitzt oben an einem Seil und zieht die Eimer hoch. Die Frau trägt sie zu einem Haufen und leert sie aus. Wahnsinn, und das alles von Hand und bei dieser Hitze im Jahre 2014! Den Nachmittag verbringen wir auf der Terrasse im „Guesthouse Mister Charles“, lesend. Später versuche ich in einem Internetcafé Mails zu lesen. Ich habe keine Chance, komme nicht bis zu den Mails durch. Das kostet 300 Kyats, ca. 30 Rappen. Abendessen bei "Yuan Yuan". Paul gemischtes Gemüse aus dem Wok, ich auch, aber mit Huhn, das sich als Rind entpuppt. Sehr gut!

Dienstag, 20. Mai 2014: Hsipaw- Nyaungshwe, sonnig bis bewölkt, ganz kurzer Regen
Ich stehe um 6h auf und schaue zu, wie vor dem Guesthouse unendlich viele Mönchlein ihre Gaben entgegennehmen. Alle sind barfuss und haben einen Sammeltopf dabei. Jeder bekommt eine Schaufel voll Reis in den Sammeltopf und jeder eine Tüte Waschpulver. Die Frau von unserem Guesthouse, die die Sachen verteilt, macht dasjeden Dienstag, weil sie an einem Dienstag geboren wurde. Meiner Zehe geht es wieder gut. Aber dafür habe ich seit vorgestern Nacht schrecklichen Durchfall. In den letzten zwei Nächten bin ich mindestens je 5 mal auf den Topf gerannt. Dr.Paul verordnet mir heute zum Frühstück 3 kleine, furztrockene Toastscheiben und Grüntee. Da ich Dr.Paul's verordneter Diät nicht so recht traue und weil wir heute Nachmittag 14 Stunden im Bus zum Inle-See verbringen werden, kaufe ich in der Krankenstation des Guesthouses etwas gegen Durchfall. Es heisst "Imotil" und ist so etwas wie "Immodium". 10 Kapseln (aus Bangladesh) kosten 500 Kyats oder 50 Rappen. Danach schlendern wir in die Stadt, um den Busbahnhof zu suchen, finden ihn aber nicht. Über den farbenfrohen Markt spazieren wir zu unserem Guesthouse zurück. Den Nachmittag verbringen wir lesend vor dem Guesthouse. Wir sind so müde, dass wir uns sehnlichst ein Bett wünschen. Aber das Zimmer mussten wir ja um 12h abgeben. Endlich, um 15h50 kommt unser bestelltes TukTuk und bringt uns zum Busbahnhof. Hier nehme ich heute meine zweite Mahlzeit ein; eine Banane. Obwohl ich immer noch Bauchkrämpfe habe, hat sich die Situation dank den 2 "Imotil" Kapseln enorm gebessert. Mit 20 Minuten Verspätung fährt der Bus um 16h50 los. 40 Minuten später gibt es schon den 30-minütigen Abendessens-Stopp. Nach sehr kurzer Fahrt müssen wir 210 Liter Diesel tanken. Dann gibt es eine Kontrolle vom Militär in Zivil. Bei zwei Burmesen weden die Rucksäcke und Taschen, ja sogar die Schuhe total durchsucht. Was suchen die eigentlich? Wir wissen es nicht. Wir sehen einen traumhaft schönen Sonnenuntergang aus dem Bus. Bei der tiefen Schlucht, die wir am Samstag mit dem Zug passiert hatten, hat es viele sehr enge Kurven. Es sieht aus wie die alte Gotthardstrasse, die Tremola. Es ist gegen 20h30 als es plötzlich saumässig nach verbranntem Gummi riecht. Paul sagt eine Kupplungspanne voraus!Um 21h stehen wir an einer Strassenzahlstelle. Der Chauffeur kann keine Gänge mehr einlegen, weder vor- noch rückwärts. Zuerst blockieren wir etwa 20 Minuten lang die einzige Zahlspur. Die anderen Autos müssen über die Lastwagen-Waage fahren, um weiterzukommen. Jetzt wird am Kupplungsgestänge (gemäss Dr.Paul) herumgeklopft und geschraubt, bis der Rückwärtsgang eingelegt werden kann. Der Bus wird rückwärts von der Zahlspur weggestellt, damit er repariert werden kann. Während der Reparatur esse ich meine zweite Banane heute. Nach etwa einer Stunde geht die Fahrt etwa 500m weiter, zu einer Raststätte, die mit Pyin U Lwin angeschrieben ist. Paul isst hier eine grosse Portion Reis mit 2 Sorten Gemüse und Huhn. Später verdrückt er noch eine Portion Pop Corn. Nach insgesamt zwei Stunden Unterbruch können wir weiterfahren. Aber ab jetzt wird jede Stunde angehalten, kontrolliert und gekühlt. Einmal dauert das 20 Minuten, meistens aber nur kurz. Bei den grösseren Stopps werden die Reifen mit Wasser gekühlt.

Mittwoch, 21. Mai 2014:Nyaung Shwe am Inle See, 875 m hoch, sonnig bis bewölkt

Trotz dieser mühsamen, aber sehr abwechslungsreichen Nachtbusfahrt, kommen wir doch schon nach 14 Stunden in Nyaungshwe, im Shan Staat, an. Aber vorher werden wir im Ort Shwenyaung aus dem Bus ausgeladen. Wir haben keine Ahnung, wo wir hier überhaupt sind. Unsere Rucksäcke werden von zwei Männern gepackt und weggetragen. Paul bekommt sofort "Vögel" und fürchtet um die Rucksäcke! Aber diese werden, zusammen mit uns in ein TukTuk gesetzt, ohne dass wir wissen, was mit uns passiert. Nach etwa einer Stunde Warten, ist das TukTuk fast voll und wir tukern los zum Inle See. Unterwegs, vor dem Ort Nyaung Shwe hat es eine Zahlstelle, wo die Ausländer, und nur sie, 10 US$ pro Person für die Region Inle Seebezahlen dürfen!!! Die TukTuk-Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde. Und man glaubt es nicht, aber wir haben heute mit unseren Transportmitteln wirklich Pech. Plötzlich bleibt das TukTuk stehen, kein Benzin mehr! Aber der junge Fahrer weiss sich zu helfen. Er bläst in den Benzintank und wir können wieder ein paar Meter fahren. Dies wiederholt er drei Mal, bis wir an der Tankstelle sind. Danach bringt er uns ganz ans Ende des Ortes Nyaung Shwe, zum Guesthouse "Four Sisters". Wir beziehen ein Zimmer für 20US$. Dann essen wir eine Kleinigkeit zum Frühstück und lernen dabei "Sister Number One" (so stellt sie sich vor) kennen. Aber wo sind Sister Number Two bis Four? Wir sind so müde von der aufregenden Nachtfahrt, dass wir uns ein 2-stündiges Schläfchen gönnen. Mir geht es wieder sehr gut. Das "Imotil" aus Bangladesh hat sofort und gut geholfen. Wir machen einen langen Spaziergang durch die Reisfelder und schauen uns, entgegen aller Vorsätze, wieder eine Pagode an. Nach einer erfrischenden Bierpause im Ort, geht Paul zum Coiffeur. Ich muss der Coiffeuse die Schermaschine aus der Hand nehmen, und ihr zeigen, was Paul für eine "Frisur" haben möchte, nämlich ganz kahl. Die Chefin schneidet und drei junge Frauen schauen ganz fasziniert zu. Das kostet 2000 Kyats (2 Sfr.) Ha, bei mir hat es in Mandalay nur 1500 Kyats gekostet! Nun machen wir noch einen Abstecher zu einem Internetcafé. Ich kann zwar die Mails lesen, aber nichts senden, sehr mühsam. Nach einem langen Abendspaziergang essen wir irgendwo in Nyaung Shwe zu Abend. Nyaung Shwe hat circa 130.000 Einwohner.

Der Inle-See
Höhe über Meeresspiegel: 875 m
Fläche: 120 km²
Länge: 22 km
Breite: 10 km
Maximale Tiefe: 3,7 m (Trockenzeit)
Mittlere Tiefe: 1,5 m (Trockenzeit) + 1,5 m (in der Monsunzeit)

Der Inle-See ist ein Süßwassersee im Shan-Staat in Myanmar. Er ist bekannt durch seine Einbeinruderer und schwimmenden Dörfer und Gärten. Das Leben dieser Menschen ist völlig auf den See ausgerichtet. Der Inle See ist der zweitgrößte See Myanmars.
Innerhalb des Sees und am Seeufer gibt es insgesamt 17 Dörfer, welche überwiegend von der Intha-Bevölkerung bewohnt sind. Die Häuser sind auf Pfählen gebaut. Insgesamt wohnen hier 70.000 Menschen.
Die Bevölkerung baut Gemüse, Früchte und Blumen an. Viele der Kulturen werden auf schwimmenden Feldern bestellt. Basis dieser schwimmenden Felder ist eine sehr fruchtbare feste Masse bestehend aus Sumpf, Erde und Wasserhyazinthen, die mittels Bambuspfählen am Seeboden befestigt sind.
Die Fortbewegung in den schmalen Kanälen der Ortschaften, auf den Feldern sowie in Ufernähe erfolgt in schmalen Kanus. Typisch für den See ist die hier angewendete Bein-Rudertechnik. Der Rudernde steht am Heck des Bootes. Werden die Hände beispielsweise beim Fischen benötigt, so wird ausschließlich mit dem Bein gerudert, indem das Ruder mit dem Bein eingeklemmt wird. Für große Strecken auf dem See sind heute jedoch nur die größeren Boote mit Außenbordmotor erlaubt.

Donnerstag, 22. Mai 2014:Nyaungshwe am Inle See, sonnig, bewölkt, Regen
Wir haben geschlafen wie Steine! Um 7h40 steigen wir in ein Boot, das wir gestern ganz alleine für uns beide bei der "Sister Number One" gemietet haben. Wir haben einen Bootsführer und einen Helfer. Auf einem Kanal fahren wir zum Inle See. Der Inle See ist malerisch von Bergen umrahmt in einem weiten Tal. Die Fahrt auf dem See ist wunderbar und wir geniessen sie enorm. Wir sehen auch die berühmten sogenannten "Beinruderer". Aber leider sehen wir sie nicht so richtig aus der Nähe. Man hat uns gesagt, wir fahren zum "schwimmenden Markt" in Ywama. Der Markt ist zwar da, aber nicht "schwimmend", sondern an Land. Unser Ausflug entwickelt sich nun langsam zu einer "Werbefahrt" ( Kaffeefahrt). Wir besuchen eine Silberschmiede, eine Lotus-, Seiden- und Baumwollweberei, einen Souvenirladen wo allerlei handgefertigte Sachen verkauft werden. Hier sitzen vier "Giraffenhals-Frauen" an Webstühlen. Zuletzt schauen wir noch zu, wie die "Cheeroot" - Zigarren hergestellt werden. Die Frauen haben beim Drehen der Zigarren eine unglaubliche Fingerfertigkeit. Und jetzt weiss Paul endlich auch, was er für ein Kraut raucht. Er deckt sich gleich mit einem Berg von Zigarren ein, mit Aenisgeschmack, mit Mintgeschmack und Nature. Im gleichen Gebäude hat es im oberen Stock ein sehr schönes Restaurant, das "eyful lake", mit wunderschönem Blick auf den Inle-See. Hier essen wir sehr gediegen zu Mittag. Ich habe mir heute ganz fest vorgenommen, keinen einzigen Buddhazu fotografieren. Aber wir besuchen noch 3 grosse Pagoden und Klöster im See....Dann fahren wir durch die "schwimmenden Gärten". Hier gedeihen Gurken, Auberginen, Melonen und Tomaten, Tomaten, Tomaten..., soweit das Auge reicht. Die werden in Booten nach Nyaung Shwe gebracht. Dort, überall rund um unser Guesthouse, verlesen, in Kisten gepackt, auf Lastwagen geladen und jede Nacht nach Mandalay, Yangon und andere Städte auf die Märkte gefahren. Wahnsinn, das ist alles unglaublich interessant und wir könnten noch lange schauen. Aber gegen 13h fängt es leider an zu regnen und wir fahren schleunigst, etwa eine Stunde lang, zurück zu den "Vier Schwestern". Drei davon hocken im Restaurant am Boden und spielen Karten. Unser Ausflug auf den Inle See-war einfach toll, er hätte ruhig noch ein wenig länger dauern können. Nach dem Duschen gehen wir wieder in den Ort und staunen wieder über die Tomatenverladerei! Wir müssen eine neue Speicherkarte für den Fotoappart kaufen. Wir haben eindeutig zu viel fotografiert!

Freitag, 23. Mai 2014:
Nyaung Shwe am Inle-See, sonnig, abends kurz Regen
Beim Frühstück sind wir heute nicht besonders zufrieden. Der Tee in der Thermoskanne ist schwarz wie Kaffee und unheimlich bitter. Wer weiss wie lange der schon in der Kanne ist. Wir bitten freundlich um neuen Tee. Die erste Schwester sagt es einem Mädchen und spielt weiter an ihrem Handy herum. Das Mädchen knallt uns kurz darauf die gleiche Kanne mit vermutlich dem gleichen Tee wieder auf den Tisch. Wir reklamieren nochmals und sagen, der Tee sei zu stark für uns und wir könnten ihn nicht trinken. Die dritte Kanne, es ist immer die gleiche, ist nun ein wenig verdünnter und mit ganz viel Zucker einigermassen trinkbar. Die Chefin spielt immer noch mit ihrem Handy und wir sind ziemlich wütend. Wir wollten eigentlich hier in unserer Herberge zwei Velos mieten, aber Schwester Nr. 1 hat keinen Plan der Gegend und weil wir jetzt sauer sind, lassen wir es sein. Wir nehmen unsere Schmutzwäsche (die wir auch hier zum Waschen geben wollten) und laufen in den Ort. Auch heute sehen wir überall wieder Tomaten, Tomaten, Tomaten die verladen werden. Wir kaufen zwei Bustickets für morgen und mieten zwei Velos für den ganzen Tag (je 1.50 Sfr.). Danach bringen wir die Wäsche in eine Wäscherei. Der Mann begrüsst uns freundlich mit Mingalaba! (Grüezi, Hallo, Guten Tag) und Paul, mein Sprachgenie antwortet strahlend "Yes!". Am Ortsausgang flickt mein tüchtiger Mechaniker an beiden "Göppeln" die Gangschaltung, worauf die Fahrerei sofort besser geht. Nun strampeln wir etwa 1½ Stunden nach Main Thauk, zum Markt, der hier jeden 5.Tag stattfindet. Sehr bunt und sehenswert. Uns freut am meisten, dass wir hier endlich ein schönes Ochsengespann aus der Nähe sehen. Es ist sehr spannend zuzuschauen, wie die Marktfahrer ihre Waren an langen Stangen zurück zu ihren Booten tragen. Hier kehren wir um und fahren zum Weingut "Red Mountain". Genau um 12h kraxeln wir den Hügel hinauf. Aber der Schweiss lohnt sich. Draussen im Schatten essen wir eine Kleinigkeit und geniessen den wunderschönen Ausblick auf das Tal und den Inle-See. Anschliessend radeln wir quer durch die Orschaft Nyaung Shwe und machen eine sehr lange Tour durch die Reisfelder. Irgendwo sehen wir eine kleine Katze, die eine riesengrosse Ratte im Maul wegschleppt. Wir kehren erst um, als uns die Hintern weh tun, Paul Sonnenbrand an den Armen hat und dicke, schwarze Wolken drohend immer mehr zunehmen. Auf der Rückfahrt muss ich niesen und fahre neben die Strasse. Dabei habe ich grosses Glück dass ich nicht auf die grossen Steine falle, die hier für die neue Strasse bereit liegen. Weil das Bangladesch-Anti-Durchfallmittel "Imotil" bei mir so gut gewirkt hat, will ich noch mehr davon kaufen. Im Guesthouse in Hsipaw haben 10 Stück 500 Kyats (50 Rappen) gekostet. In einem kleinen Lädchen in Nyaung Shwe will die alte Hexe für 10 Stück 3000 Kyats(3 Sfr.)!Auf dem Markt auf der heutigen Velotour 400 Kyats (40 Rappen) für 10 Stück und in einer Apotheke in Nyaung Shwe auch 10 Stück 250 Kyats (25 Rappen) und die kaufen wir. Nachdem wir die Velos abgegeben haben, vergessen wir fast, die Wäsche abzuholen. Das Abendessen gibt es heute bei der Strassenküche am Nightmarkt. Wir freuen uns wie verrückt auf einenganzen, saftigen Pouletschenkel vomGrill. Wir sind sehr enttäuscht, das Fleisch ist trocken und unglaublich zäh! Vermutlich wurde es mehrmals aufgewärmt. Aber der Hund unter dem Tisch freut sich über Paul's Spende! Wir sind kaum zurück im Guesthouse schüttet es gewaltig. Heute habe ich "es" getan!Ich habe keinen einzigen Buddha, kein Kloster oder keine Pagode fotografiert!

Samstag, 24. Mai 2014:
Nyaung Shwe am Inle-See - Kalaw, sonnig
Um 6h45 sollten wir beim Guesthouse abgeholt werden. Wir bezahlen das Zimmer und verzichten auf das Frühstück. Sollen doch die 4 Sisters ihren bitteren Tee selber sau..., äh, trinken! Keiner holt uns ab und wir machen uns um 7h10 zu Fuss mit den Rucksäcken auf dem Buckel auf den Weg. Überall werden wieder Tomaten verladen. Jetzt kommt uns das TukTuk, das uns abholen sollte, entgegen und bringt uns zum Busstopp. Nach etwa zwei Stunden wunderschöner Fahrt sind wir in Kalaw, 70'000 Einwohner auf 1316 m. Wir haben sofort im "Winner Hotel" ein sehr schönes Zimmer inklusive Frühstück für 20 US$. Und wir haben Glück, auch hier in Kalaw findet heute der 5-Tages-Markt statt, wo die Bergstämme ihre Ware verkaufen. Wir machen uns sofort auf den Weg und stürzen uns ins Marktgetümmel. Oh Mann, was für eine Welt! Nachdem wir den ganzen Markt angeschaut haben, setzen wir uns an einen gut überschaubaren Platz in einem Restaurant und trinken "Kaffee"(?). Ist das wirklich Kaffee? Dabei geniessen wir weiterhin das bunte Markttreiben. Das Mittagessen nehmen wir an der Hauptstrasse ein, auf einer Terasse mit sehr gutem Ausblick. Wir beobachten eine Baustelle gegenüber, wo etwa 25 Arbeiter, Frauen und Männer, wie die Ameisen fleissig arbeiten. Sie betonieren einen Boden. Der Beton wird von Hand angemacht. Zement, Sand und Wasser werden mit Schüsseln abgemessen. Der fertige Beton wird dann in Eimern von Hand zu Hand gereicht und über die Armierungseisen geschmissen. Wahnsinn! Unser Essen ist wieder mal köstlich: Tomatensalat mit ganz vielen Zwiebeln und Sesam, Tempura (Gemüse im Bierteig in Öl fritiert) und eine Portion Nudeln mit Chicken und Ei. Wir teilen alles, mmm...lecker! Und das alles gibt es für 3500Kyatts (3.50 Sfr.). Nach der Siesta machen wir einen langen Spaziergang auf einen Hügel mit Pagode und schauen uns die Stadt von oben an. Uns ist beiden nicht sehr wohl im Bauch, das feine Essen plagt uns. Wieder unten im Ort trinken wir zum ersten Mal einen "Mandalay Rum". Und der hilft, es geht uns beiden sofort besser. Zum Abendessen gibt es "nur" Gemüse/Nudelsuppe im "Everest Restaurant". Übrigens hat sich Paul's Anti-Koriander-Schreiben bis jetzt sehr gut bewährt. Es klappt immer, wenn er das zeigt. Er bekommt das Essen "ohne dieses Kraut".
Sonntag, 25. Mai 2014:Kalaw - Toungoo, sonnig, bewölkt, heftiges Gewitter
Es ist 8h, als Zinma, Paul und ich zur Trekkingtour aufbrechen. Die Wanderung dauert 5 Stunden reine Wanderzeit und ist 18 km lang. Zinma ist unsere Führerin, sie ist 20 Jahre alt, hat eine jüngere Schwester, ihre Eltern gehören zum Stamm der "Danu" und sind Gemüsebauern. Sie bauen Kohl, Blumenkohl, Rüebli usw. an. Sie waren gestern hier in Kalaw auf dem 5-Tage-Markt. Zinma ist sehr nett und spricht ein einigermassen gut verständliches Englisch. Wir laufen durch eine hügelig, waldige schöne Gegend. Um 10h20 machen wir in einem "Danu"-Bergdorf einen Halt, im Hause eines verschrumpelten, aber sehr freundlichen Grossmütterleins. Sie ist 76 Jahre alt und hat 10 Kinder, die alle verheiratet sind. Hier sitzen wir in der "Stube" am Boden, Paul auf einem Reissack, und bekommen heissen Tee und feine Mangos dazu. Zinma kocht unterdessen in der "Küche" am Boden auf dem Holzfeuerlein eine gute Nudel/Gemüsesuppe mit einem Ei obendrauf. Mmm...sehr gut. Grossmütterchen sitzt an der Wand am Boden und schaut interessiert zu, wie wir essen. Sie strahlt! Es ist knapp 11h vorbei. Gegen Mittag laufen wir weiter. Das Grosi freut sich ungemein, über die 1000 Kyats, (ca. 1 Sfr.) die wir ihr schenken. Am Nachmittag geht es an tiptop sauber angepflanzten Blumenkohl- und Kohlfeldern vorbei. Überall wird fleissig in den Feldern gearbeitet. Am Himmel werden die Wolken immer schwärzer und bedrohlicher. Es blitzt und donnert und wir laufen immer schneller, aber wir verlieren den Wettlauf. Gegen 13h40 fängt es an zu schütten und innerhalb von Sekunden sind wir, trotz Plastikregenmänteln, total durchnässt. Wir sehen aus wie Schlammschweine! Ausserdem wird es nun gefährlich, weil der Weg aufgeweicht und rutschig ist. Wie geplant sind wir um 15h zurück beim "Winner Hotel". Es regnet nicht mehr. Zum Glück haben wir mit dem Hotel ausgemacht, das wir für 10 US$ mehr, das Zimmer bis um 17h behalten dürfen. Das ist toll, so können wir warm duschen. Überhaupt sind die Leute in diesem "Winner Hotel" sehr, sehr nett zu uns. Danach essen wir neben der Busstation noch einen Teller voll Nudeln, den wir uns teilen. Um 17h20, 10 Minuten zu früh, fährt unser Bus nach Toungoo. Da wir keineTempel, Pagoden und Buddhas mehr sehen wollen, haben wir uns für Elefantenentschieden, die wir in Toungoo besuchen wollen. Unser Bus, der teuerste bis jetzt, 14'000 Kyats (ca. 14 Sfr.) pro Person ist der unbequemste, den wir je hatten. Wir haben zwar sehr gute Plätze vorne in der 2. Reihe, aber trotzdem sehr unbequem und eng. Der Bus ist vollgestopft mit Gemüse und Gepäck und im Mittelgang sitzen bis zuvorderst Passagiere auf Notsitzen. Paul träumt während der Fahrt von Cervelas und Häagen Dazs Glacé.... Es ist 23h50, also 6½ Stunden später, als wir in Toungoo ankommen. Beim Aussteigen werden wir hier wie von Hyänen überfallen. Die Leute warten so dicht vor dem Busausgang, dass wir kaum aussteigen können. Als wir endlich unser Gepäck haben, umringen uns etwa 7 Motorradfahrer, die uns alle in die Stadt fahren wollen, für 3000 Kyats pro Person (ca. 3 Sfr.). Paul veranstaltet um Mitternacht, mitten auf der Strasse, ein Riesentheater, bis er den Preis auf 1000 Kyats (etwa 1 Sfr.) pro Person heruntergehandelt hat. Ich rege mich fürchterlich auf, ich möchte doch einfach nur auf ein Bett sinken und schlafen....Um 0h15 sind wir im "Mother's House Hotel", in einem Zimmer für 15 US$, ohne Dusche/WC,das uns überhaupt nicht gefällt. Ich habe grosse Mühe einzuschlafen, ich bin viel zu verärgert.....

Montag, 26. Mai 2014:Toungoo, sonnig, heiss
Am Morgen nehmen wir im gleichen Hotel ein anderes Zimmer. Das befindet sich in einem Bungalow und ist sehr schön, mit zwei riesigen Betten, Dusche, Bad, WC, Aircondition und Deckenventilator, 25 US$ für 2 Personen incl. Frühstück. Wir handeln für morgen einen Tagesausflug zu einem Elefantencamp aus, 100 US$ pro Person. Das ist zwar enormviel Geldfür hier, aber das wollen wir unbedingtmachen! Dann laufen wir sehr weit bis zur KBZ-Bank, wir brauchen Geld! Aber die KBZ-Bank hat keinen Geldautomaten und auf die Kreditkarte rücken sie auch kein Geld raus. Aber auf den Schreibtischen liegen Bergevon Banknoten, die grösste ist 5000 Kyats, also ungefähr 5 Sfr....,die alle von Hand gezählt werden! Von hier schickt man uns zur CB-Bank. Mit einer Rikscha fahren wir dort hin und bekommen problemlos Geld am Automaten. Zurück zum Hotel geht es wieder per Rikscha. Vermutlich sind wir die zwei einzigen weissen Touristen in dieser grossenStadt!Nach der Siesta machen wir einen Riesenspaziergang aufs Land, weg von der Hauptstrasse. Da ist es uns einfach zu laut, zu staubig und zu heiss. Wir laufen so weit, dass wir fast den Rückweg nicht mehr finden, aber interessant ist es schon. Nach der Rückkehr ins Hotel findet Paul in unserem Bad einen Mitbewohner, einen Frosch. Wenn er nicht die ganze Nacht quakt, darf er bleiben! Abendessen im Hotel-Restaurant. Für Paul Gemüse und Huhn, ich süss/saures Huhn, sehr gut, aber eine Portion hätte für uns beide gereicht.

Dienstag, 27. Mai 2014:Toungoo, bewölkt, sonnig, heiss
Unser Frosch hat in der Nacht ein paar mal unverschämt laut gequakt! Um 5h50 fahren wir mit Aung und einem Chauffeur, in einem Toyota Kombi zum Elefantencamp. Aung, der für uns diesen Ausflug organisiert hat und uns begleitet, ist der Nachtwächter unseres Hotels. Er sprichtein fast unverständliches Englisch!Etwa einen km (!!!) von unserem Hotel entfernt machen wir den Frühstückshalt. Wir dürften Reis und Nudeln bestellen, aber wir wollen nur Toast und Spiegelei. Dann tanken wir unterwegs 15 l Diesel à 970 Kyats (97 Rappen). Weiter geht es zur Polizei. Hier muss Aung melden, dass wir zu den Elefanten fahren und er muss die Erlaubnis erhalten. Dafür musste er Kopien von unseren Pässen machen. So, und nun geht es endlich los. Es ist 7h20. Auf der ganzen Fahrt wird ständig gehupt. Für Hühner, für Hunde, für Fussgänger, für Motorradfahrer, vor jeder Rechts- und jeder Linkskurve. Unterwegs sehen wir viele total abgeholzte Teakholzwälder. Kahlschlag!!! Es gibt keine "originalen" Teakholzbäume mehr, nur noch Teakholz-Plantagen. Es dauert 30 - 35 Jahre, bis so ein Baum "geerntet" werden kann. Um 8h40 sind wir im Elefantencamp in den Bago Yoma Bergen. Dies ist kein Elefantencamp, wo die Touristen zum Reiten herkommen, sondern es ist einArbeitscamp. Hier zeigt man uns zuerst das 8 Tage alte Elefantenbübchen,das noch keinen Namen hat. Jöhhh, ist das herzig!!!!! Die 18 Jahre alte Elefantenmama ist sichtlich stolz auf ihr erstes Kind. Elefanten tragen 22 Monate. 3 Monate vor der Geburt und 3 Monate nach der Geburt hat die Mutter Mutterschaftsurlaub. Das heisst, sie muss in dieser Zeit nicht im Wald arbeiten. Von 9h bis 10h sitzen Paul und ich auf einem hölzernen Sitz, Rücken an Rücken, seitlich auf dem Buckel einer Elefantendame. Jetzt begleiten wir zwei grosse Elefanten und ihre Mahouds (Elefantenführer) einen steilen Abhang hinunter, in den Dschungel. Jedem Elefanten wird an Ketten ein schwerer Teakholzstamm angehängt. Mit sehr grosser Anstrengung wird nun der Stamm durch den Dschungel nach oben geschleppt. Zwischendurch muss der Elefant immer wieder stehenbleiben um zu verschnaufen. Der Mahoud ist sehr geduldig und lässt ihm Zeit. MannohMann, wir hätten nie gedacht, was das für eine Schwerstarbeitist! Vor und hinter den Elefanten laufen drei oder vier Männer und hauen mit Macheten die gröbsten Hindernisse aus dem Weg. Die Mahouds sitzen im Genick des Elefanten und haben ihre Tiere sehr gut im Griff. Zweimal dürfen wir mit hinunter in den Dschungel und wieder hinauf. Am Schluss werden die Holzstämme mit dem Rüssel fein säuberlich hingelegt. Toll!! Wir dürfen den Elefanten ganz viele Bananen verfüttern, die sie mitsamt den Schalen gierig verschlingen. Leider verlassen wir das Camp gegen 11h schon wieder und essen im nahen kleinen Dorf super gut zu Mittag. Es gibt ein Fidelisüppchen, Kartoffeln mit Huhn, Gemüse mit Huhn, Schweinefleisch, Wildsau (mit der Armbrust im Dschungel geschossen!) und natürlich Reis dazu. Während wir essen, laufen Hühner im Restaurant frei herum. Während Aung und der Chauffeur ein wenig dösen, schauen Paul und ich uns das sehr bescheidene Schulhaus des Dorfes an. Um 12h treten wir den Rückweg an. Um die Mittagszeit sind die Dörfer wie ausgestorben, kein Mensch zu sehen. Alle sind im Schatten und halten die wohlverdiente Siesta. Zurück in Toungoo fahren wir direkt zum Bahnhof, um das Zugticket für morgen zu kaufen. Was für ein Bahnhof! So müssen Bahnhöfe vor etwa 100 Jahren ausgesehen haben.... Als wir wieder ins Auto einsteigen wollen, stellt Fachmann Paul am Auto einen Platten fest. Der Chauffeur hat es nicht bemerkt! Sofort fahren wir zu einer Werkstatt, wo wir in ein anderes Auto umsteigen müssen. Zum Hotel sind es noch fünf Minuten. Um 14h30 sind wir wieder in unserem Zimmer, wo drei Frauen am Putzen sind. Die drei fallen fast aus den Latschen und lachen sich kaputt, weil wir eine leere Mineralwasserflasche aus dem Rucksack nehmen und ihnen zum Entsorgen geben. Das ist man hier nicht gewöhnt, leere Flaschen schmeisst man doch einfach in die Landschaft...! Abendessen: zusammen eine Portion hot (scharf!) und saures Huhn. Diesmal ist die Portion für zwei zu knapp und wir bestellen noch eine Portion Pommes Frites. Danach sitzen wir noch lange gemütlich im Gärtchen vor unserem Bungalow. Schön!

Mittwoch, 28. Mai 2014:Toungoo - Yangon, sonnig, bewölkt
Diese Nacht hat unser Frosch nur etwa drei Mal gequakt. Viel schlimmer sind die etwa 30 frei herumlaufenden Hähne, die ab morgens 4h30 einen Höllenlärm veranstalten. Um 9h werden wir vom Taxi abgeholt, das Aung für uns organisiert hat. Wir holen das Zugticket am Bahnhof ab. Das wird in dreifacher Ausführung, mit Durchschlagpapier, von Hand geschrieben. Unsere heutige Fahrt kostet für 6 Stunden (376 km) im Zug 4000 Kyats (4 Sfr.). Der Zug trifft um 11h endlich aus der burmesischen Hauptstadt NAYPYIDAWein. Und wir dachten immer Yangon sei die Hauptstadt von Myanmar. Aber im Jahr 2005/2006 wurden sämtliche Ministerien in die neue Hauptstadt NAYPYIDAW (925'000 Einwohner) in Zentralburma umgesiedelt. Der Billetverkäufer setzt uns höchstpersönlich in den Waggon Nr. 1, Upper Class,und auf die von uns gebuchten Sitzplätze. Nun rattern wir also Richtung Süden. Der Zug knattert, schaukelt und hüpft mit einem Mordsgetöse auf den Geleisen herum. Manchmal schwankt der Zug dermassen hin und her und droht umzukippen. Wir befürchten, jeden Moment zu entgleisen, schrecklich! Im Waggon geht es zu wie in einem Bienenhaus. Ununterbrochen laufen Verkäufer, Männer, Frauen, Kinder durch den Gang und verkaufen irgendetwas. Die Frauen balancieren bei diesem Gerüttle Körbe mit ihren Waren auf dem Kopf. Unser Mittagessen besteht heute aus je zwei gekochten Eiern, je einer halben Mango, (wir veranstalten damit eine schöne Sauerei! Gut dass ich im Hotel noch eine halbe Rolle WC-Papier geklaut habe!) und je einem gekochten Maiskolben (in dieser Reihenfolge). Wir rattern durch viele, viele Reisfelder. Jeder Burmese isst pro Jahr 210 kg Reis!Verrückt, oder? Endlich, um 17h20 kommen wir in Yangon an (4,5 Millionen Einwohner). Paul vergisst seine Mütze im Zug.

Fehlende Investitionen haben zum Verschleiß der Bahn-Strecken geführt, so dass diese sich heute weitgehend in einem schlechten Zustand befinden. Der Verkehr wird von der staatlichen Gesellschaft Myanma Railways mit Diesellokomotiven abgewickelt. Dampflokomotiven wurden außerordentlich lange, bis etwa 2005 in großer Zahl eingesetzt. Die eingesetzten Züge erreichen oftmals nur Reisegeschwindigkeiten von 30 km/h oder weniger. Selbst die zwischen Yangon und Mandalay verkehrenden Expresszüge benötigen für die 622 kmetwa 16 Stunden. Fahrpläne existieren zwar, sie sind aber für den täglichen Betriebsablauf kaum von Bedeutung, da Verspätungen von bis zu mehreren Stunden aufgrund des mangelhaften Streckenzustandes und wegen Unfällen an der Tagesordnung sind. Ebenso kommen aber auch Abfahrten mehrere Stunden vor dem Plan vor. Bei großen Verspätungen lässt die Bahngesellschaft auch schon einmal Züge ausfallen, um die Wagen- und Lokumläufe wieder zu ordnen. Angesichts einer Netzlänge von fast 4.000 km ist die Zahl der täglich eingesetzten Zugpaare mit etwa 100 vergleichsweise gering.

Per Taxi geht es wieder zum "Garden Guesthouse" in Yangon, wo wir schon vor 3 Wochen logiert haben. Letztesmal kostete das Zimmer 18US$, heute ein kleineres und schlechters Zimmer, 22 US$. Das Abendessen nehmen wir direkt vor dem Guesthouse auf der Strasse ein.

Donnerstag, 29. Mai 2014: Yangon, sonnig, bewölkt
Am Morgen laufen wir in Chinatown herum und staunen, was es da so alles zu kaufen und zu sehen gibt. Zum Mittagessen gibt es irgendwo für beide zusammen eine Portion "Tempura" (Gemüse im Bierteig, fritiert im Öl). Sehr gut, aber auch sehr schwer im Bauch! Dann besuchen wir noch zwei andere grosse Märkte und sehen wie eine Riesenkolonne von sehr jungen (Kinder) Nonnen auf ihrem Bettelgang singend durch den Markt laufen. Hie und da fallen ein paar Regentropfen. Nach der obligaten Siesta im Guesthouse, machen wir nochmals eine Riesenrunde durch das Getümmel der Stadt. Auch heute nehmen wir das Abendessen direkt vor dem Guesthouse auf der Strasse ein. Ich hole mir an einem Stand bei einer sehr netten jungen Frau, die sehr gut mit mir Englisch spricht, zwei wunderbare, mit Gemüse gefüllte Reis-Crêpes. Mmm...! Die Crêpes esse ich bei Paul am Tisch. Er bestellt Nudeln/Chicken-Suppe. Unser Essen ist heute enorm günstig. Die Suppe 1000 Kyats (ca. 1 Sfr.) meine Crêpes 400 Kyats (ca. 40 Rappen). Dafür sichten wir während des Essens zwei fette Ratten....

Freitag, 30. Mai 2014: Yangon - Bangkok, sonnig, bewölkt
Rangun (englisch Rangoon) (heisst seit 1989 offiziell Yangon) ist eine Stadt in Myanmar. Mit rund 4,4 Millionen Einwohnern in der eigentlichen Stadt und 5.990.318 Einwohnern in der Agglomeration (Stand 1. Januar 2005) ist Yangon die größte Stadt und das industrielle Zentrum des Landes. Bis zum Jahr 2005 war Yangon die Hauptstadt Myanmars; der Regierungssitz wurde nach Naypyidaw verlegt.

Um 4h15 schreit der Muezzin. Ganz in der Nähe unseres Gästehauses hat es 4 (!) Moscheen. Eine von den Sunniten, eine von den Schiiten aus dem Iran, eine von den Indern aus Bengalen und eine von den Indern aus Madras. Im Grossraum Yangon, der grössten Stadt von Myanmar, gibt es rund 90 Moscheen. Den Morgen nutzen wir, um nochmals durch die Gassen zu streifen, diesmal besonders durch indische Quartiere. Es ist 14h15, als wir ins Taxi zum Flugplatz steigen. In Yangon ist es bewölkt und 33° warm. Die Fahrt dauert etwa 45 Minuten und hier am Flugplatz ist es grau in grau und es fängt an zu blitzen, donnern und regnen. Bei der Immigration sagt kein Mensch etwas, weil mein Passkeine freien Seiten mehr hat. Problemlos bekomme ich den Ausreisestempel. Um 16h30 verlassen wir nach 3 Wochen und einem Tag das schöne Myanmar. Wir stellen unsere Uhren wieder eine ½ Stunde zurück und fliegen 75 Minuten lang zurück nach Bangkok.

Diese Reise nach Myanmar war für uns etwas ganz Besonderesund wir haben doch schon einiges gesehen. Die Leute sind (noch) sehr nett und hilfsbereit, das Land ist abwechslungsreich und schön, das Essen gut. Allerdings hatten wir manchmal das Gefühl, uns vor 100 oder sogar 200 Jahren zu befinden. Und das, obwohl fast jeder ein Handy am Ohr hat und es Hunderte von Mobile Shops gibt. Ausser dem Visa und dem Flug Bangkok-Yangon retour haben wir nichts über ein Reisebüro gebucht und auch keine Zimmer reserviert. Wir haben jeden Tag spontan zusammen besprochen, wie und wohin die Reise weitergehen soll. Wir haben in 10 verschiedenen Gästehäusern und Hotels geschlafen. Mit dem Wetter hatten wir auch Glück. Nur bei der Eintageswanderung (ausgerechnet!!!) in Kalaw, sind wir wirklich nass geworden. Schade, ist diese tolle Reise schon vorbei! Aber nun freuen wir uns auf zu Hause und die Heimat, die schöne Schweiz....

Freitag, 30. Mai 2014: Bangkok
Als wir in Bangkok landen, ist es hier auch 33 °warm, Abends um 18h15. Alles verläuft problemlos. Auch merkt niemand, dass es in meinem Pass immer noch keine freie Seiten mehr hat, um den Einreisestempel hinein zu knallen. Ein Taxichauffeur bringt uns in 10 Minuten zum "Hotel Valentine", in der Nähe des Flughafens. Das Hotel hat sogar einen Swimmingpool (den wir aber nie benutzen), es kostet 1000 Bath, ca 30 Sfr. Zum Abendessen sind wir direkt neben unserem Hotel bei einer Strassenküche. Paul sieht auf einem anderen Tisch, was die essen. Er geht hin und schaut sich das an. Ja, das bestellen wir auch! Wir bekommen ein Öfchen aus Ton, mit glühenden Kohlen, auf den Tisch. Darauf steht ein Tontopf mit Bouillon drin. Dazu bekommen wir auf einer Platte Nudeln, viel verschiedenes Gemüse, Fleischstückchen und je ein rohes Ei. Der Koch kommt und fragt, ob wir Gay (Huhn) oder Mooh (Schwein) wollen. Wir wollen Huhn. Der Koch kommt wieder und sagt:"no have!" Also dann halt Mooh! Nun müssen wir alles in den Tontopf schmeissen und köcheln lassen. Mmmm..., herrlich, besonders die Bouillon am Schluss. Aber wir schwitzen wie die armen Sünder in der Hölle!!!

Samstag, 31. Mai 2014: Bangkok
Wir haben sehr gut und ruhig geschlafen, dank dem, dass ich ein Zimmer "hintenraus" verlangt habe. Beim Frühstück stellen wir leider wieder fest, dass die Thais einfach nicht so freundlich zu ihren Gästen sind. Wir machen einen sehr langen Spaziergang und suchen eine Apotheke. Ich habe seit dem Elefantencamp in Myanmar eine kleine offene Wunde am Fuss, die sich langsam entzündet und schmerzt. Mein linker Knöchel ist ziemlich geschwollen und sieht aus wie eine Schweinshaxe!Die Verkäuferin in der Apotheke spricht kein Wort Englisch, aber ich zeige ihr die Wunde und sie verkauft uns eine Salbe mit Antibiotika. Mal sehen was das wird! Den ganzen Nachmittag hängen wir nur so herum. Zu Abend essen wir in einem nahen, schönen Restaurant mit vielen kühlenden Ventilatoren....Sehr viele Thais essen hier westliches Essen. Paul hat ein zähes Schweinesteak mit etwa 6½ Pommes Frites, dazu ein kleines Häufchen Chabissalat. Ich das gleiche, aber statt Schwein habe ich ein sehr gutes Fischfilet. Wir bestellen noch eine Portion Pommes Frites und sind dann satt. Wir staunen, wieviel die meistens kleinen und schmalen Thais an Essen verdrücken können.

Sonntag, 1. Juni 2014: Bangkok
In der Nacht tobt ungefähr eine Stunde lang ein Höllengewitter. Es blitzt ununterbrochen taghell und die Donner krachen ohrenbetäubend. Meinem Fuss geht es sehr viel besser, er ist viel weniger geschwollen und tut nicht mehr so weh. Wir halten einen öffentlichen Bus auf und fahren einfach mal los. Wir haben keine Ahnung, wohin der überhaupt fährt. Bei der Endstation steigen wir aus und haben Glück. Es ist eine Gegend, wo es Märkte und Shopping gibt. Irgendwo essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag und fahren dann per Bus wieder zurück zu unserem Hotel in der Nähe des Flughafens. Unterwegs steigen wir bei einem Tempel aus, weil wir sehen, dass es da noch einen grossen Markt hat. Gerade richtig zur Siesta (etwa 14h) sind wir zurück im Hotel. Es ist wieder sehr heiss, bei sonnig bis bewölkt. Abendessen im gleichen Restaurant wie gestern. Ich ein Hühnersteak, ziemlich scharf, mit 8 (!) Pommes Frites (echt, ich habe sie gezählt!) und dazu ein Häufchen Chabissalat. Paul einen gemischten Salat mit viel süsser Mayonnaise. Ihm ist schon den ganzen Tag nicht so recht wohl.

Montag, 2. Juni 2014: Bangkok - Amsterdam – Basel
Paul hat sehr schlecht geschlafen. Es geht ihm nicht gut, Übelkeit, Bauchweh, er kann aber nicht erbrechen. Um 9h fahren wir per Taxi in 10 Minuten zum Flugplatz. Wir holen unsere Tasche ab, die wir vor 3½ Wochen hier deponiert haben und packen ein wenig um. Paul hat scheinbar, trotz seiner heutigen Schwäche, zu viel Kraft und reisst ein riesiges Loch in die Tasche. Ich sehe uns schon, einen neuen Koffer oder eine Tasche kaufen zu müssen (jetzt bin ich auch eine Negativdenkerin!). Aber zum Glück gibt es ja so einen Service, wo man die Gepäckstücke in Plastik einpacken lassen kann. Das machen wir und das Problem ist gelöst. Und auch in meinem Pass finden die Beamten unkompliziert noch ein Plätzchen für den Ausreisestempel aus Thailand. Der Flug nach Amsterdam dauert 11 Stunden und von da nach Basel nochmals fast 2 Std. Paul isst auf dem ganzen Weg nichts, er trinkt nur Wasser oder Cola. Kurz vor 22h landen wir kaputt aber glücklich in Basel. Der Abholservice vom Flugplatz Basel nach Pieterlen funktioniert prima. Merci nochmals an den Chauffeur! Juhu, wir sind zu Hause, um uns einen Sommer lang vom anstrengenden Schifferleben zu erholen.....

P.S. Die Schreiberin hat ab sofort bis zum 1.November 2014 Sommerferien !!!

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