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Chiang Mai

11.11. - 17.11. 2013

Montag, 11.November 2013: Sukhothai – Chiang Mai, 365km
Nach dem Frühstück, Paul einen Iced Coffee, ich zwei kleine, plütterweiche, heisse Croissants und Kaffee, fahren wir mit 30 Minuten Verspätung, um 9h mit dem Bus nach Chiang Mai. Die Fahrt dauert 5½ Stunden, ist 365km weit und kostet 239 Bath (etwa 7.20Sfr.). Zu Hause habe ich für den Bus von Pieterlen nach Biel 6 Sfr. bezahlt. Heute fahren wir in einem staatlichen Bus. Der ist nicht so luxuriös wie die riesigen, privaten VIP-Busse, aber dafür ist er billiger und nicht so tiefgekühlt. Um 14h30 sind wir in Chiang Mai. Per Sammeltaxi geht es in die Altstadt. Das Guest House Rose, das wir per Internet für 6 Nächte gebucht und bezahlt haben, ist unakzeptabel, auch für uns, die wir doch allerhand gewöhnt sind. Das Zimmer hat keine Fenster und überhaupt sieht alles sehr schmuddelig und heruntergekommen aus. Nein Danke!
Wir laufen die Strasse weiter und finden im „Same Same“ Guest House ein Zimmer für 400 Bath (ca. 12 Sfr.). Eigentlich ist es zu teuer, für das was es bietet, aber wir nehmen es trotzdem. Nach einem langen Spaziergang essen wir zu Abend und trinken gleich nebenan im Guest House Diva einen Iced Coffee. Der Besitzer ist ein Schweizer und heisst Stefan.
Ich gehe noch kurz ins Internet-Café gegenüber. Hei, ist das schwierig auf einer Thailändischen Tastatur zu schreiben.
Den ganzen Tag war es sonnig. Wir finden es hier überhaupt nicht kühler als in Bangkok. Chiang Mai liegt in einer Ebene auf etwa 360m Höhe.
In unserem Zimmer würfeln wir noch ein paar Runden.

Chiang Mai ist eine Großstadt und Hauptstadt in der thailändischen Provinz Chiang Mai. Mit ihren 135.757 Einwohnern die größte und kulturell wichtigste Stadt in der Nordregion von Thailand und wird wegen der landschaftlichen Schönheit auch Rose des Nordens genannt.
Chiang Mai liegt in einem windgeschützten Flusstal des Maenam (Fluss) Ping, zu Füßen des Berges Doi Pui (1685 m über Meereshöhe).
Die Provinzhauptstadt bildet das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Nordens. Die frühere Beschaulichkeit ist einer westlichen Hektik gewichen, viele alte Teakholzhäuser sind durch Betonbauten ersetzt. Dadurch wird der enorme Gegensatz zu den außerhalb der Stadt in traditioneller Art siedelnden Angehörigen der Bergvölker (unter anderen Akha, Meo, Lisu, Karen) überdeutlich.
Chiang Mai hat insgesamt ungefähr 200 buddhistische Tempel (Wat), viele davon liegen in der Altstadt. Diese wird von einem Viereck aus der antiken Stadtmauer (Reste davon sind noch erhalten) und einem parallel dazu verlaufenden Wassergraben umschlossen, der auf zahlreichen Brücken überquert werden kann. Das Zentrum der modernen Stadt hingegen liegt östlich außerhalb der ehemaligen Stadtmauern zum Ufer des Maenam Ping hin.
Chiang Mai ist das Zentrum des thailändischen Kunsthandwerks. Insbesondere die Holzverarbeitung, die Textilherstellung und die Bearbeitung von Jadeschmuck sind wichtige Zweige der Wirtschaft. Die Chinnaraje Co.,Ltd., ein Hersteller für Autorikschas, hat in der Stadt seinen Sitz. Daneben ist natürlich der Tourismus eine wichtige Erwerbsquelle vieler Menschen.

Dienstag,12.November 2013: Chiang Mai
Chiang Mai liegt 751km von Bangkok entfernt.
Bei Bernd, dem Deutschen Freund von Stefan buchen wir eine 2-Tagestour für Mittwoch und Donnerstag. Danach latschen wir mit dem kleinen ACER-Laptop im Rucksack durch die ganze Stadt. Er braucht dringendst einen neuen Akku, weil er nur noch am Strom angeschlossen bedienbar ist. Beim ACER-Hauptgeschäft sagt man uns, 2-3 Wochen Wartezeit, wenn man den Akku in Bangkok bestellt. Wir gehen danach noch in -zig verschiedene Computergeschäfte; keine Chance, niemand hat einen Akku für uns. Am Nachmittag laufen wir kilometerweit, bis wir dann endlich ein Sammeltaxi zum Doi Suthep nehmen. Dies ist ein wunderschöner Tempel auf etwa 1600m, den man über 306 Stufen erreicht.
Wat Phra That Doi Suthep – gegründet wahrscheinlich 1371, heutiges Aussehen seit 1805, hoch am Doi Suthep über Chiang Mai gelegen (die Straße dorthin wurde erst 1935 gebaut), mit großartiger Aussicht über das ganze Tal.
Per Sammeltaxi fahren wir wieder zurück bis zur Stadtmauer, von wo aus wir dann wieder kilometerweit zu Fuss bis zu unserem Guest House laufen. Unterwegs sehen wir überall enorm schöne Tempelanlagen. Unter anderen auch den Wat Chedi Luang – mit Ruine einer riesigen Chedi, die 1545 durch ein Erdbeben zerstört wurde.
Das Abendessen gibt es im Guest House Diva, vom Schweizer Stefan, direkt neben unserem Guest House. Und es ist kaum zu glauben, aber wir essen doch tatsächlich „Züri Gschnätzlets mit Röschti“! Und es ist sogar prima gut! Zwar besteht das „Züri Gschnätzlets“ nur aus etwa 4 Bisschen Fleisch und sehr viel Sauce, und die Kartoffeln sind noch ein wenig roh, aber trotzdem ist alles sehr gut. Dazu gibt es eisgekühltes Zitronenfrappée.
Den ganzen Tag war es sehr sonnig und heiss. Nun müssen wir nur noch die Rucksäcke für morgen packen!

Mittwoch,13.November 2013: Chiang Mai, Trekking Tour
Um 9h15 werden wir bei unserem Guest House per Pickup abgeholt. Mit 8 jungen Leuten fahren wir alten Grufties auf grosse Trekkingtour. Wir sitzen hinten längsseits auf dem Pickup, sehr eng beieinander, wie die Sardinen. Einer muss sogar vorne beim Fahrer und beim Guide sitzen. Zuerst geht es zu einem lokalen Markt, irgendwo ausserhalb Chiang Mai's. Hier sollen wir Mückenspray, WC-Papier, Taschenlampen und sonst noch so wichtige Sachen kaufen, wer noch nicht hat. Paul und ich kaufen nur Mandarinen, 2 grosse Rüebli und eine kleine Gurke. Von hier geht es weiter zu einem schönen Wasserfall, wo einige von uns sich abkühlen. Wir nicht, wir schauen nur zu. Die Fahrt geht weiter zu einem Restaurant, wo wir zu Mittag essen. Reis, zum Dessert Ananas. Und nach nochmals einer kurzen Fahrt, schultern wir alle unsere Rucksäcke und um 14h15 marschieren wir in einem sehr straffen Tempo los. Jeder muss noch eine Schwimmweste fassen und sie mittragen. Nan (54), unser Guide, spricht sehr gut Englisch und wir haben mit ihm einen prima Führer erwischt. Nach ca. 30 Minuten kommen wir an ein 100 Grad heisses Blubberbad. Es riecht nach Schwefel und überall köchelt und brodelt es aus der Erde.
Aber nun geht unser Trekking erst richtig los. In einem höllischen Tempo geht es steil den Berg hinauf, und das bei 34° Hitze und einer unheimlich hohen Luftfeuchtigkeit, durch den Dschungel. Ich schnaufe wie eine uralte Dampflok und mein Kopf ist feuerrot (und dazu fotografiere ich noch). Paul, der Deutsche Wolfgang, der Franzose Alban und Nan unser Guide, bieten mir immer wieder an, meinen Rucksack zu tragen. Aber mein Stolz verbietet mir dies. Ich schaffe das!!! Ich schleppe mich mühsam den steilen Weg hinauf, immer durch den Urwald, bis auf etwa 1000m Höhe. Und kaum sind wir oben, geht es wieder steil bergab. Und das immer so fort, über 3 Bergketten hinweg. So ungefähr muss es in der Hölle sein, so heiss und der Schweiss fliesst in Strömen, bei allen, nicht nur bei mir. Ich stelle fest, dass auch andere ihre Mühe mit diesem Trekking haben, nicht nur ich! Unterwegs kommen wir an winzigen Bergdörfern der Karen (ein Bergvolk) vorbei. Unglaublich wie einfach die Leute hier leben!
Kurz nach 18h wird es fast schlagartig dunkel. Bewaffnet mit unseren Taschenlampen stolpern wir über Steine und Wurzeln ins Tal hinunter. Meine Beine wollen mir nicht mehr gehorchen. Umso dankbarer bin ich, dass Wolfgang mir voraus geht und den steilen Abstieg ausleuchtet. Endlich, um 18h30 treffen wir bei unserem Nachtlager ein. Sofort sind alle Strapazen und der geflossene Schweiss vergessen. Juhuuu, ich habe es geschafft, und zwar ganz alleine!!! Nan sagt uns, wir seien 9km gelaufen, aber gefühlt waren das sehr viiiiiel mehr! Wir schmeissen alle unsere Rucksäcke in unser Bambushaus und kühlen uns im Fluss ab. Einige von uns halbnackt, andere ganz nackt. Und das bei fast Vollmond. Echt romantisch! Da wussten wir allerdings noch nicht, dass die Elefanten und Wasserbüffel in dieses Wasser kacken....
Nach dem sehr feinen Abendessen, das Nan für uns bis hierher geschleppt und zubereitet hat, (Reis, Gemüsemix, Curry mit Schweinefleisch, eine Art Omelett nur aus Eiern, Ananas), sitzen wir noch alle lange beieinander, es wird viel erzählt und manche CHANG-Bierdose wird geleert. Wir sind eine echt gute Truppe und die Chemie stimmt. Da sind Marjioline und Menno aus Holland, Jana und Wolfgang aus München, Nadja und Björn aus Stuttgart und Alban und Sébastien aus Paris. Paul raucht mit Menno und Alban kleine Zigärrchen aus Burma. Sie können aber nicht definieren was drin ist, Bananenblätter oder Bambusblätter oder sonst so ein Kraut? Um 23h20 legen sich die letzten zwei unter das Moskitonetz auf die sehr harte Unterlage auf dem Bambusboden. Während wir zu schlafen versuchen, liegen zwei Hunde auf unseren Schuhen, die wir vor der offenen Türe deponiert haben. Wir sind sehr froh um die Wolldecken, wird es doch in der Nacht recht kühl.

Donnerstag, 14.November 2013: Chiang Mai, Trekking Tour
Es ist bewölkt oder total nebelverhangen. Der Franzose Alban hat heute seinen 30. Geburtstag. Um 8h gibt es Frühstück. Nan hat für uns Kaffee, Tee, gekochte Eier, Toast, Butter, Konfitüre bereit gestellt. Gegen 9h15 trotten 2 Elefanten heran und die 1.Gruppe darf ca. 40 Minuten durch den Fluss und den Dschungel wandern. Paul will nicht. Wir sitzen zu Dritt auf dem Elefanten, Nadja und ich auf dem Holzsitz, Björn im Genick des Elefanten. Dieser Ritt gefällt uns allen sehr gut. Wir haben nicht das Gefühl der üblichen Elefanten-Ritt-Touristen-Abzocke! Die zwei Elefanten laufen ganz selbständig, der Mahut zu Fuss hinterher. Nachdem auch die 2.Gruppe vom Ritt zurück ist, kommen immer 5 von uns mit einem Guide auf ein Bambusfloss. Diese Flösse wurden erst heute morgen, vor unseren Augen hergestellt. Inzwischen scheint die Sonne und bleibt uns den ganzen Tag treu. Wir fahren auf dem Floss etwa 30 Minuten den Fluss, der manchmal ganz schön reisst, hinunter. Bei einem Karen-Dorf machen wir einen kurzen Stopp. Wir stehen alle auf den Flössen, was enorm ermüdend ist. Nach dem Stopp setzen Paul und ich uns auf den Flossboden und werden ganz schön nass, wenn es über die reissenden Stromschnellen geht. Immer zwei starke junge Männer müssen mit langen Bambus-Stangen den Guides helfen, das Floss von Felsen oder Untiefen fernzuhalten. Das ist schwere Knochenarbeit. Die Landschaft ist sehr schön, auch wenn wir eigentlich „nur“ durch den Dschungel fahren. Manchmal liegt eine Gruppe Wasserbüffel im Fluss und schaut uns staunend und wiederkäuend nach. Gegen 14h sind wir am Ende der 15km Bambusflossfahrt angekommen, die wir alle sehr genossen haben. Nachdem alle wieder trockene Klamotten anhaben, gibt es Mittagessen, Nudeln mit Gemüse, Ei und Tofu (igitt,Tofu, sagt Paul!), zum Dessert Ananas. Alles sehr gut!
Danach steigen wir wieder wie die Sardinen auf den Pickup und fahren auf einer elenden Knochenbrecherstrasse Richtung Chiang Mai. Paul sitzt diesmal vorne drin und hat es so gemütlich, dass er sogar schlafen kann. Wir hinten werden alle so richtig durchgeschüttelt.
Unterwegs machen wir auf unseren (nur der Frauen) ausdrücklichen Wunsch bei einem „Park“ einen Halt. Wir bezahlen 300 Bath (9 Sfr.) Eintritt und schauen uns den „Markt“ der „Long Neck Frauen“ an. Das sind die Frauen, die kiloschwere Messingringe um den Hals tragen. Jana, Nadja und ich haben dazu viele Fragezeichen? Ausser dem Holländer Menno wollte keiner unsere Männer in diesen „Park“ mitkommen. Sie finden das eine Art „Menschenzoo“. Und irgendwie stimmt das ja auch!

Die Padaung; sind ein Bergvolk im Südosten Myanmars, das den Karen zugerechnet wird. Viele Padaung-Frauen pflegen eine ungewöhnliche Tradition: Sie tragen von Kindheit an einen schweren Halsschmuck, der die Schultern deformiert und den Hals scheinbar verlängert. Findige Geschäftemacher belebten damit den Ethno-Tourismus: Zahlreiche Frauen, die seit Ende der 1980er Jahre von Myanmar nach Thailand flüchteten, werden in Schaudörfern als „Long Neck Karen“ bzw. als „Giraffen(hals)frauen“ vermarktet.

Padaung kommt aus der Sprache der Shan. Diese nennen die Frauen in Anspielung auf den Schmuck Yan Pa Daung („mit glänzendem Metall umwickelte Menschen“). Die Silbe pa soll für „rundherum“ stehen, daung für „glänzendes Metall“. Doch sowohl Padaung als auch die vonthailändischen Reiseveranstaltern geprägte Wortschöpfung Long Neck Karen hören die Betroffenen ungern. Sie selbst verwenden heute meist nur noch die übergeordnete Stammesbezeichnung Kayan, die vier Clans umfasst. Frauen aus unterschiedlichen Clans sind an ihrer Tracht zu erkennen sowie daran, ob sie den Schmuck an Hals, Armen und / oder Beinen tragen. Der Halsschmuck ist das Markenzeichen des Kayan Lahwi-Clans. Der Begriff „Giraffenfrauen“ gilt als Beleidigung.

Die Padaung werden auf etwa 7000 Angehörige beziffert, verlässliche Zahlen aus der Gegenwart fehlen jedoch. Ihr traditionelles Siedlungsgebiet liegt im bergigen Südosten Myanmars. Es ist kaum 20 mal 20 Kilometer groß und erstreckt sich über Höhen von 1000 bis 1500 Metern. Seit dem Beginn militärischer Übergriffe auf den Lebensraum der Bergvölker Myanmars flüchteten neben Angehörigen anderer ethnischer Minderheiten auch viele Padaung nach Thailand. Dort leben zurzeit knapp 1000 in Flüchtlingslagern und in touristischen Schaudörfern.

An den Berghängen im heimatlichen Myanmar wird beinahe jede verfügbare Fläche landwirtschaftlich genützt. Aufgrund der schwierigen Topografie errichteten die Padaung über Jahrhunderte Terrassen und ein ausgeklügeltes System aus Bächen und Kanälen, das auch in der Trockenzeit Wasser liefert. Die Ästhetik dieser Anlagen machte sie u. a. als Meister des Terrassenfeldbaus bekannt. Sie pflanzen Reis, Mais, Bananen und Baumwolle, aus der sie ihre Kleider herstellen. Zur Abrundung des Speisezettels halten sie Schweine und Geflügel und gehen mit abgerichteten Hunden auf ausgedehnte Treibjagden. Jagderfolge, Hochzeiten und andere Anlässe werden ausgiebig mit einem Festschmaus und selbstgebrautem Starkbier gefeiert. Die Padaung heiraten traditionell innerhalb der eigenen Gruppe; Verstöße gegen die Regeln der Endogamie werden mit dem Ausschluss aus der Gemeinschaft geahndet. Während in Frage kommende Ehepartner früher aber meist von den Dorfältesten ausgesucht wurden, steht ihre Wahl im gegebenen Rahmen heute weitgehend frei, das Einverständnis der Eltern vorausgesetzt. Das übliche Heiratsalter liegt zur Zeit bei 16 bis 20 Jahren. Scheidung ist möglich.

Ihrem Ursprungsmythos zufolge stammen die Padaung von einem weiblichen Drachen mit gepanzertem Nacken ab: Der Drache habe sich in eine schöne junge Frau verwandelt und mit einem Mischwesen – halb Mann, halb Engel – gepaart und zwei Nachkommen geboren

Rund um den Halsschmuck der Padaung-Frauen kursieren zahllose Gerüchte und falsche Berichte. Manche stammen von Ethnologen, die spekulative Theorien als Tatsachen hinstellten, andere wurden von Reiseveranstaltern in Umlauf gebracht und von Touristen verbreitet, oft aber auch von Medien übernommen und unüberprüft veröffentlicht.
Im Gegensatz zur weitverbreiteten Meinung handelt es sich beim Schmuck der Padaung nicht um einzelne „Ringe“, die nach und nach um den Hals oder um Arme und Beine geschmiedet werden, sondern um hochgängige Spiralen mit 30 bis 40 Zentimetern Durchmesser, die erst beim Anlegen durch geübte, kräftige Frauen (früher Schamanen) Windung um Windung an die Körperform angepasst werden. Das Rohmaterial besteht aus Messing und wird in Myanmar hergestellt. Früher kamen wertvolle Legierungen aus Gold, Silber und Messing oder Kupfer zum Einsatz.

„Giraffenhals“
Der polnisch-französische Asienforscher Vitold de Golish, der Burma in den 1950er Jahren besuchte, lieferte die erste ausführliche Beschreibung der Padaung und prägte den Begriff „Femmes Girafes“ (Giraffenfrauen). Lange wurde gerätselt, wie sich die Halswirbelsäule der Frauen derart verlängern konnte. Der amerikanische Arzt Dr. John M. Keshishian holte 1979 eine Padaung vor den Röntgenschirm und lüftet das Geheimnis ihrer Anatomie: Zu seiner Überraschung waren weder die Wirbel noch die Bandscheiben gedehnt. Stattdessen hatte sich der ganze Schultergürtel samt Schlüsselbeinen und oberen Rippen durch das Gewicht des Metalls so stark keilförmig nach unten verformt, dass der Eindruck eines extrem langen Halses entstand.

Was die Padaung einst veranlasst hat, sich den schweren Schmuck aufzubürden und die körperlichen Folgen in Kauf zu nehmen, ist nicht mit letzter Gewissheit geklärt. Die gängige These, die Halsspirale hätte die Frauen einst vor dem Genickbiss von Tigern geschützt, verweisen sie selbst ins Reich der Legende.
Auch die Behauptung, Ehebrecherinnen seien früher mit der Abnahme des Halsschmucks zum „Tod durch Genickbruch“ verurteilt worden, ist eine Legende, denn die erschlaffte Halsmuskulatur kommt wieder zu Kräften. Denkbar ist freilich, dass bestimmte Vergehen mit der Abnahme des Schmucks geahndet wurden, um die Bestraften den nachteiligen Folgen auszusetzen und zu demütigen: Der Bruch mit der Tradition ohne triftige Gründe (z. B. Krankheit) galt lange Zeit als Schande und hatte den Ausschluss aus der Gemeinschaft zur Folge.

Den ersten Halsschmuck, eine Spirale von rund 10 Zentimetern Höhe, erhalten die Mädchen im Alter von etwa fünf Jahren. Der Schamane befragt das Hühnerknochenorakel, um einen günstigen Tag zu bestimmen, an dem geübte ältere Frauen den rituellen Akt ausführen. In der Zeremonie werden den Mädchen auch silberfarbene Armreifen und je eine mehrgängige Spirale unter den Knien angelegt. Ihrem Wachstum entsprechend nimmt man die Halsspirale alle zwei bis drei Jahre wieder ab und ersetzt sie durch ein schwereres Exemplar mit mehr Windungen. Mit rund 15 Jahren kommt die vier- bis sechsgängige Schulterspirale dazu: Sie ist flacher als die Halsspirale und hat einen größeren Durchmesser, weshalb sie auf dem Schulteransatz aufliegt und den unteren Rand der Halsspirale verdeckt. Eine zierliche dritte Spirale rundet von nun an den Halsschmuck ab: Sie wird lotrecht um die Windungen der Schulterspirale gedreht und als bewegliches „Extra“ im Nacken getragen. Die ästhetische Anpassung der Spiralen an den Körper dauert je nach Biegeaufwand und Anzahl der Windungen mehrere Stunden. Als Erwachsene, spätestens zur Heirat, erhalten die Frauen jenen Schmuck, den sie vielfach auf Lebenszeit tragen: Die Halsspirale weist dann 20 bis 25 Windungen auf. Zusammen mit der Schulterspirale kann der glänzende Turm aus poliertem Metall 30 Zentimeter und mehr über die Schultern aufragen. Immer mehr junge Frauen verzichten heute aber auf die Schulterspirale, während der volle Beinschmuck, der traditionell von den Knöcheln bis unter die Knie reichte, schon längere Zeit kaum mehr zu sehen ist.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Tradition dennoch einen Niedergang. Der Vormarsch des Christentums und vermehrte Kontakte zur Aussenwelt veranlassten erstmals Frauen, die Spiralen für immer abzulegen; andere verwehrten sie ihren Töchtern. Erst die Vermarktung des Brauches in Thailand sorgte – trotz körperlicher Beeinträchtigung – für einen neuen Aufschwung.

Bis zu 10 Kilogramm wiegt der Panzer auf den Schultern, zwischen 15 und 20 Kilogramm kommen an Armen und Beinen manchmal dazu. Das glänzende Korsett kostet Bewegungsfreiheit, es erschwert das Schlucken und die Hygiene. Dennoch wurden Feldarbeit, Wasserholen und der Gang zum Markt traditionell von Frauen verrichtet. In der sengenden Mittagshitze schieben sie sich einen Lappen unter das Halskorsett: Er soll den Schweiß aufsaugen und verhindern, dass sich die Kehle an der Spirale wund reibt. Augenscheinlich strengt es sie weniger an, den ganzen Oberkörper zu drehen als nur den Kopf, was das Erschlaffen der Halsmuskulatur beschleunigt. Ihre Stimmen klingen manchmal dumpf und erinnern an heiseres Gurren aus der Tiefe eines Brunnens. Für ein Minimum an Komfort betten die Frauen das Haupt zur Ruhe auf einen Schemel. Wer auch die Beine – von den Fußknöcheln über die Waden bis unter die Knie – mit Spiralschmuck verziert hat, fällt durch den verlangsamten Gang auf. Diese Frauen haben Mühe, beim Sitzen die Beine abzuwinkeln, daher strecken sie sie meist aus und exponieren die Fußsohlen, was nach buddhistischer Etikette verpönt ist. Damit die Spiralen ihren goldgelben Glanz behalten, ist sorgsame Pflege erforderlich: Sie werden regelmäßig mit nassem Stroh gereinigt und anschließend mit weißen Kunstperlenketten poliert. Erstaunlicherweise kommen Padaung-Frauen trotz eingeschränkter Bewegungsfreiheit mit steilem Gelände (Terrassenfeldbau) und Leitern (Pfahlbauten) zurecht, während die Mädchen gern Volleyball spielen. Auf ihre Gesundheit undLebenserwartung scheint das Gewicht des Schmucks keine nachteiligen Folgen zu haben. Die verbreitete Behauptung, Frauen mit Halsschmuck müssten mit Strohhalmen trinken, weil sie den Kopf nicht zurückneigen können, ist überdies falsch: Das Glas etwas höher zu neigen genügt.

Zur Abnahme des Schmucks wird der Durchmesser der eng anliegenden Spiralen händisch erweitert. Wer sich einer medizinischen Untersuchung (z.B. Röntgen) unterzieht, legt das Geschmeide aus ästhetischen Gründen meist wieder an, da die Haut darunter Striemen und Quetschungen aufweist und hell verfärbt ist. Außerdem werden die hängenden Schultern sichtbar, und nach jahrelangem Tragen kommt dem Panzer eine beachtliche Stützwirkung zu, ohne die der Kopf nur unter Anstrengung aufrecht gehalten und kaum gedreht werden kann. Frauen, die den Halsschmuck für immer ablegen, klagen anfangs über starkes Unbehagen: Sie behelfen sich mit Nackenstützen und liegen viel. Der Muskelschwund ist unübersehbar, die Gefahr, sich bei einem Sturz das Genick zu brechen, erhöht. Während sich die Halsmuskulatur aber rasch wieder erholt, sind die Deformationen des Skeletts irreversibel. Zum Kaschieren der hängenden Schultern tragen die Frauen oft einen breiten Schal.

Blutige Militäraktionen auf dem Karen-Territorium lösten in den 1980er Jahren erste Fluchtwellen nach Thailand aus. Auch die Padaung gerieten zwischen die Fronten: Vertreibung, Vergewaltigung, Zwangsarbeit, systematische Ermordung und Zerstörung von Dörfern durch das Militärregime veranlassten viele, sich dem Flüchtlingsstrom anzuschließen.
In den späten 1980er Jahren wurde in der angrenzenden nordthailändischen Provinz Mae Hong Son das erste „Long Neck“-Schaudorf eröffnet. Den Frauen, die es bezogen, schien ein Leben im Freilichtmuseum sinnvoller als untätig in einem UN-Flüchtlingslager auf das Ende des Konflikts in Myanmar zu hoffen. Das Tourismusprojekt wurde ein Renner, und bald entstanden zwei weitere Dörfer in Grenznähe. Der Alltag der Frauen ist jedoch trist. Sie verkaufen ihr Konterfei auf Postkarten, weben, bieten Souvenirs feil und leiden nicht nur darunter, dass sie die Dörfer nicht verlassen dürfen. Zwar sind sie seit jeher an neugierige Blicke gewöhnt, auch das Klicken der Kameras macht ihnen nichts aus, oft müssen sie aber hinnehmen, dass ihre Privatsphäre verletzt wird. Dafür sorgen Aufpasser, die die zahlende Kundschaft zufriedenstellen wollen: Für ein Eintrittsgeld von 300 Baht (ca. 9 Sfr.) pro Person führen sie die Frauen gelegentlich vor und öffnen sogar die Rückenteile ihrer Blusen, um die hängenden Schultern zu demonstrieren. Die Ehemänner legen keinen Protest ein. Sie treten in den Schaudörfern nur am Rand in Erscheinung und leiden unter den sozialen Umwälzungen. Seit die Frauen mit ihrem Einkommen für die Familien sorgen, ist die Rolle der ehemaligen Familienoberhäupter ins Wanken geraten: Sie verrichten Arbeiten, die früher Frauen erledigten, oder vertreiben sich die Zeit mit Spielen und Trinken. Der Wunsch, eines Tages nach Myanmar zurückzukehren, sofern es die politische Lage wieder erlaubt, ist unter Männern und Frauen gleichermaßen vorhanden. Kontakte zu den Stammesangehörigen jenseits der Grenze werden inoffiziell gepflegt.

Der Verkauf von Eintrittskarten und Souvenirs ist ein einträgliches Geschäft, von dem die Padaung jedoch nur einen Bruchteil bekommen: Frauen mit Schmuck werden für das Betreiben der Souvenir-Läden mit rund 1500 Baht (ca. 30 Euro) im Monat bezahlt, während die in den Schaudörfern lebenden Männer eine sog. „rice allowance“ (Nahrungsmittelzuschuss) von 260 Baht (ca. 5 Euro) im Monat erhalten. Das reicht gerade zum Überleben. Wer den Löwenanteil der Einnahmen kassiert, wird wie ein Staatsgeheimnis gehütet. Inoffizielle Quellen geben an, dass der Betrag aufgeteilt wird: Ein Drittel komme den Tourismusmanagern zugute, ein Drittel thailändischen Polit-Funktionären und diversen Behörden, das letzte Drittel fließe zur Beschaffung von Waffen und Munition in die Kriegskasse der Karenni-Rebellenarmee, die sich in Myanmar gegen das Regime zur Wehr setzt.

„Menschenzoo“
Seit langem lebt die thailändische Tourismusindustrie unter anderem davon, die Bergstämme im Norden des Landes als „kulturell intakt“ zu vermarkten. Werbebroschüren gaukeln vor, eine Trekking-Tour veranschauliche die traditionelle Lebensweise dieser Völker. – Mit dem Argument, Touristen-Dollars würden zur Erhaltung der alten Kulturen beitragen, wird seit Jahrzehnten Kasse gemacht. Die Realität sieht anders aus: Der vermeintliche Einblick in „archaische“ Welten samt indigener Musik- und Tanzdarbietungen ist eine kafkaeske Show. Heute werden die Bewohner der Bergdörfer rechtzeitig per Mobiltelefon informiert, wenn eine Touristengruppe im Anmarsch ist und Umkleiden ansteht. Das Geschäft mit den Padaung-Freilichtmuseen ist eine Weiterentwicklung dieses Konzepts. Acht Schaudörfer sollen mittlerweile in Betrieb sein, das jüngste wurde im Mai 2008 beim Badeort Pattaya im Süden des Landes eröffnet. Lange fügten sich die Padaung ohne Wenn und Aber den vorgegebenen Regeln und spielten „Eingeborene“, zumal es ihnen in materieller Hinsicht immer noch besser erging als den rund 140.000 Burmesen, die in UN-Flüchtlingscamps unterkamen. Der Neid blieb nicht aus: Manche Campbewohner, aber auch Thais, betrachten die Padaung als arbeitscheue Schmarotzer, die nur davon leben, sich begaffen zu lassen. Vergleichsweise spät regte sich anderweitig Kritik: Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Thailand kritisierten 2008 die Schaudörfer öffentlich als „Menschenzoos“. Neuseeland und andere Staaten hatten den Padaung Asyl angeboten, doch die thailändische Regierung winkte ab: Sie verweigerte ihnen die Ausreise – mit dem Hinweis auf Gleichbehandlung aller Flüchtlinge.

Die Enttäuschung machte sich Luft. Viele Frauen beklagten sich, wie Gefangene gehalten zu werden, da sie keine Reisepässe erhielten, ja nicht einmal die Schaudörfer verlassen durften, weil „Gratis-Kontakte“ mit Touristen die Einnahmen der Schaudörfer schmälern könnten. Sie kritisierten ihren unklaren Rechtsstatus und das Ausreiseverbot, hinter dem sie eher ökonomische als politische Gründe vermuteten und prangerten die schlechte Zahlungsmoral der Manager an. Einige Frauen nahmen aus Protest den Halsschmuck ab und landeten trotz des Asylangebots im UN-Lager, weil sie als Attraktion nicht mehr taugten. Geschäftsleute im Norden Thailands befürchteten jedoch ein Ausufern des Boykotts mit wirtschaftlichen Folgen für die ganze Region, worauf die restriktive Ausreisepolitik gelockert wurde.

Um 17h30 werden Paul und ich bei unserem Same Same Guest House ausgeladen und wir müssen uns leider schon von unserer Super-Trekking-Gruppe verabschieden. Schade, schön war's mit euch allen!

Freitag, 15.November 2013: Chiang Mai
Wir schlafen beide lange und sehr gut. Danach machen wir nicht sehr viel. Wir haben beide einen fürchterlichen Muskelkater. Wir bringen nur Wäsche zum Waschen und Paul's zerrissene Hose zum Nähen. Ich bin kurz noch im Internet gegenüber. Dann latschen wir wieder den ganzen Tag in der Stadt herum, dabei schaue ich nur einen einzigen Tempel an, Paul wartet im Schatten auf mich. Überall werden Vorbereitungen für das morgige Lichterfest Loi Kratong getroffen. Gegen Abend laufen wir über den Night Market – in der Nähe des Ping Flusses; allabendlich werden hier lokale Produkte, Viktualien und Textilien (insbesondere von den Angehörigen der Bergvölker) feilgeboten. Zahlreiche Garküchen sorgen für das leibliche Wohl sowohl der Einheimischen wie auch der Touristen.
Das Abendessen nehmen wir beim Café 29 ein. Paul Nudelsuppe, ich gebratene Nudeln mit Gemüse und Huhn. Mmmm, alles sehr gut für 145 Bath (keine 4.50 Sfr.) mit zwei Fruchtsäften.

Samstag, 16.November 2013: Chiang Mai
Loi Krathong ist das Lichterfest, das in Thailand landesweit am Tag des Vollmonds im zwölften Monat des traditionellen thailändischen Lunisolarkalenders gefeiert wird. Es fällt üblicherweise in den November.
Loi bedeutet schwimmen oder schweben, Krathong ist ein kleines Floß, das typischerweise aus einem Teil des Strunks der Bananenstaude gefertigt wird. Neuerdings gibt es auch Flößchen aus Schaumpolystyrol und solche aus Brotteig, die sich nach einer gewissen Zeit umweltfreundlich auflösen und auch noch den Fischen Nahrung bieten. Das so gestaltete Floß wird mit Bananenblättern, Blumen, Kerzen und Räucherstäbchen geschmückt. Staatliche oder kommunale Büros, Unternehmen, Schulen, Universitäten und andere Organisationen bauen häufig größere und handwerklich sehr aufwändige Krathongs, die oft in Schönheitswettbewerben begutachtet und bewertet werden.

Das Fest stammt vermutlich aus Indien als ein Hindufest als Danksagung an die Gottheit des Ganges mit schwimmenden Laternen gefeiert wird, die das ganze Jahr lebensspendend wirken sollen. Die schwimmenden Flöße haben die Bedeutung, allen Ärger, Groll und alle Verunreinigungen der Seele loszulassen, so dass das Leben neu von einer besseren Warte aus begonnen werden kann. Die Thais machen sich mit Verwandten oder einer größeren Gruppe von Freunden auf, im Sinne eines Volksfestes wird auf den Straßen reichlich gegessen und getrunken. Das Wässern der Flößchen ist auch besonders bei jungen Paaren beliebt, die damit auch ihre Zusammengehörigkeit unterstreichen.

Die Tradition des Loi Krathong begann in Sukhothai und wird heute im ganzen Land gefeiert, wobei die Festlichkeiten in Chiang Mai und Ayutthaya besonders bekannt sind. In Chiang Mai lässt man hunderte kleiner Heißluftballons in den nächtlichen Himmel steigen. Außerdem gibt es Umzüge durch die Städte. In Bangkok wurde früher am Abend des Loi Krathong auch Feuerwerk abgeschossen, doch ist dies seit 2005 verboten.

Den ganzen Tag ist es sehr bewölkt. Wir haben immer noch mächtigen Muskelkater und dabei wohnen wir im 2.Stock ohne Lift! Heute frühstücken wir gegenüber im Mickey Café. Wir bestellen 2 Mal Iced Coffee und 1 Mal Baguette. Es ist hier in Chiang Mai unmöglich, 2 Iced Coffees gleichzeitig zu erhalten. Zuerst kommt einer, dann lange nichts mehr und dann endlich der zweite. Aber gut ist er trotzdem immer wieder, dieser Iced Coffee!
Wir laufen wieder einmal quer durch die ganze Stadt, noch weiter als bis zum Flugplatz. Zurück geht es dann aber per Sammeltaxi. Nach einer ausgiebigen Siesta im Zimmer, machen wir uns gegen 17h wieder auf den Weg, diesmal in die andere Richtung, zum Ping Fluss. Heute ist ja Loi Krathong und wir haben im Restaurant Gallery, am Fluss einen Tisch für uns reserviert. Und ausgerechnet heute, als wir dorthin unterwegs sind, fängt es an zu regnen. Aber zum Glück nicht sehr lange. Bis wir beim Restaurant ankommen, hat es aufgehört und wir können draussen am Fluss sitzen. Und heute schlagen wir mal so richtig zu: 1. Frühlingsrollen, 2. ein richtigesStück Fleisch, nicht immer nur so Fleischschnipsel: Paul bekommt ein riesiges, 300 g schweres Schweinekotelett, ich ein grosses Hühnerbrustschnitzel, dazu beide eine grosse halbe Pellkartoffel, Broccoli, Blumenkohl und Karotten und braune Sauce. Dazu Baguette mit Butter und 1 Liter Zitronensaft mit Eis. Alles sehr gut.
Und natürlich geniessen wir dabei die tolle Atmosphäre am Ping Fluss. Kaum ist es dunkel, steigen Tausende von Heissluftlaternen in den Himmel auf. Schööön!!! Allerdings bleiben einige auch sofort in Bäumen hängen, andere stürzen umgehend in den Fluss. Auf dem Fluss treiben unzählige Blumengestecke mit einer brennenden Kerze. Auf dem Rückweg zu unserem Gästehaus herrscht ein unheimliches Getümmel. Man kommt kaum vorwärts. Nun kaufen auch wir eine Heissluftlaterne und lassen sie fliegen. Sie hat keinerlei Probleme und steigt wunderbar in den Nachthimmel auf. Unterwegs stärken wir uns mit einem Glas belgischen Biers und sehen gerade noch den Schluss der „Parade“ (des Umzuges). Trotz heftigem Krachen und Knallen draussen, fallen wir komplett k.o. in unsere Betten und sind sofort hinüber. Aber schön war's, dieses Loi Krathong!

Sonntag, 17.November 2013: Chiang Mai – Chiang Khong, ca. 400Km
Nach dem Frühstück im „Diva“ werden wir im Seitenwagentöff eines Diva-Angestellten zum Reisebüro gebracht, wo wir in einen Minibus umsteigen. Jetzt kurven wir so lange in der ganzen Stadt Chiang Mai herum, bis wir um 10h45 endlich 10 Personen in allen Hotels und Gästehäusern eingesammelt haben. Mann, ist das langweilig! Aber ich nutze die Zeit um Tagebuch zu schreiben. Jetzt können wir endlich losfahren, Richtung laotische Grenze. Bei Chiang Rai schauen wir uns den neuen, weissen Tempel an. Der ist wunderschön, aber irgendwie auch total verrückt. Es hat lauter Totenköpfe und Hände aus Gips ! Gruselig!
Zwischen hier und Chiang Rai hat es viele Reisfelder, wo die Leute am Dreschen sind und nach der Ernte die Stoppelfelder abbrennen. 400 km und 5 Stunden später erreichen wir um 16h die Stadt Chiang Khong, am Mekong, der hier die Grenze zu Laos bildet. Wir werden in ein sehr schönes Guest House gebracht. Es heisst: „Namkhong“. Sogar einen Swimmingpool hat es . Aber das Wetter ladet im Moment nicht gerade zum Baden ein. Es ist kühl und regnerisch, ich ziehe zum ersten Mal wieder lange Jeans und Jacke an.
Wir legen nur schnell das Gepäck in unserem Zimmer ab und sind danach am Mekong Fluss. Wir sehen den ganzen Umzug der wegen dem Loi Krathong stattfindet, (keine Fotos gemacht, weil es regnet). Wir essen kurz in unserem Guest House zu Abend ( Reis, Gemüse, Beef) und sind danach schon wieder am Mekong, wo wegen dem Lichterfest ganz zünftig was los ist. Es regnet nicht mehr. Wieder steigen tausende von Heissluftlaternen in den Himmel und hunderte von Blumengestecken mit brennenden Kerzen treiben langsam den Fluss hinunter. Es ist einfach nur zauberhaft schön! Allerdings könnten wir auf die überlaute „Musik“ aus den Boxen und die ohrenbetäubende Knallerei gut verzichten, und das ganze wäre dann für uns noch viiiel schöner.
Um 20h30 sind wir schon in unseren Betten. Das Zimmer ist sehr schön, alles aus Holz, aber leider hört man auch jedenTon (Furz) von den Nachbarzimmern. Unser Kopfkissen ist etwa 1.60 m lang, es geht über die ganze Breite des Doppelbettes.

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