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Bau-Bau

30.8.- 8. 9.2012

Donnerstag, 30.August 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Gegen 16h holen wir mit unserem Dinghy Angela und Ian ab und fahren mit ihnen an Land. Dort schleppen wir das Dinghy die Treppen hoch und ein junger Bursche ernennt sich sofort zum Wächter unseres Dinghys. Ian hat uns einen Plan von „sailindonesia“ übergeben, mit allen Aktivitäten die wir in den nächsten 5 Tagen absolvieren werden. Mann oh Mann, was für ein Programm! Das artet ja in richtigen Stress aus! Ian hat das Programm von Mukman von „sailindonesia“ erhalten, der ihn seit etwa 2 Wochen jeden Tag mindestens 2x anruft oder ihm SMS schickt.
Wir werden sofort von einem Abgesandten der „sailindonesia“ begrüsst. Er sagt uns, er sei unser „Guide“. Aber wir wollen heute noch gar keinen „Guide“. Wir erklären ihm, wir möchten nur ein wenig spazieren gehen um uns einen ersten Eindruck von der Stadt Bau-Bau (83'000 Einwohner) verschaffen. Unser Weg führt schnurstracks zum KFC (Kentucky Fried Chicken), dem HühnerMc Donalds. Hier essen wir jeder mal eine gute Glacé.
Unser Spaziergang ist sehr interessant und abwechslungsreich. An einer Kreuzung schäkern wir so lange mit ein paar Polizisten herum, bis es einen Verkehrstau gibt. Und alle Leute sind enorm nett, und immer wieder “hello Misteeeeer!“, von jeder Ecke. Wir kommen an wunderbaren Obstständen vorbei. Wow, so schöne Früchte haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Paul und ich kaufen Eier. Diesmal klappt es prima mit der Rechnerei. Ich habe den Taschenrechner dabei. Ein Ei kostet 1500 Rupiah (ca. 15 Rappen) und 24 mal 1500 = 36'000 Rupiah. So einfach ist das!
Gegen 18h sind wir wieder im KFC und essen prima Hühnerteile mit offiziell Reis, aber wir bestellen dazu Pommes Frites. Und natürlich brauchen Ian und Paul anschliessend noch eine Glacé.
Wir schlendern über den grossen Platz, wo ganz viele Verkäufer sehr viel unnützes Zeug (um nicht zu sagen Mist) verkaufen. Zum Beispiel jede Menge Maschinengewehre aus Plastik.
Unser Dinghy-Wächter Hassim liegt gemütlich im Dinghy und will jetzt von uns etwas zu Trinken haben. Aber wir haben nichts zu Trinken und geben ihm deshalb 10'000 Rupiah (1 SFr.). Er ist damit zufrieden.

Freitag, 31.August 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Gegen 8h kommen die Deutschen „Y not?“ und die „Fee“ an. Ute und Günther von der „Y not?“ werden von Angela und Ian zum Tee eingeladen und wir laden Soni und Werner von der „Fee“ zu uns zum Kaffee ein. Wir quatschen 2 Stunden ausgiebig miteinander.
Am Nachmittag sind Angela und ich beim KFC im Internet. Mit meinem Läptöpli habe ich Verbindung zum Internet, nur bei „Bluewin.Ch“ werde ich immer und immer wieder rausgeschmissen. Nach einer ganzen Stunde habe ich nichts, aber auch gar nichts erledigen können.
Um 14h kommen Ian, Paul, Soni, Werner und Günther (Ute bleibt auf der „Y not?“, sie fühlt sich nicht wohl) zu uns ins KFC, zwecks Glacémampfen. Aber die Enttäuschung ist gross, es hat keine Glacé mehr!
Jetzt machen wir einen langen Spaziergang durch die Stadt. Soni und ich lassen uns mit verschleierten Krankenschwestern-und Brüdern fotografieren. Es ist erstaunlich, wie die Leute verrückt danach sind,mit uns fotografiert zu werden. Aber warum eigentlich haben wir noch nicht herausgefunden. Am Markt kaufen wir herrliche Mangos und probieren eine Frucht, die aber nicht wirklich unser Geschmack ist. Paul kauft neue Kerzen für unseren Aussenborder (er hat sie heute morgen ausgewechselt). Ausserdem kauft er 12 Liter Benzin. 12 Literflaschen werden in unseren Benzinkanister umgefüllt. 1 Flasche kostet 6000 Rupiah (60 Rappen). Wir sind aber nicht sicher, ob es wirklich 1 Liter sind, normalerweise haben nämlich nur 11 Liter im Kanister Platz.
Um 16h40 sindn wir,viel zu früh, zurück bei der Schiffsanlegestelle. Von hier aus sehen wir, dass auf der „Y not?“ mächtig etwas los ist. Der Motor läuft und das Schiff driftet auf die „Sea Eagle II“ zu. Es sind diverse Leute an Bord. Günther, Ian und Werner speeden per Dinghy zur „Y not?“ und helfen der armen Ute das Schiff zu bändigen und neu zu ankern. Ute hatte um Hilfe gerufen und ein paar Einheimische haben versucht ihr beizustehen. Am Heck hat die „Y not?“ ein paar Kratzer von der „Sea Eagle II“'s Ankerkette. Zum Glück waren wir so früh zurück von unserem Spaziergang.
Um 17h treffen wir uns mit der 18-jährigen Uli, die wir von Wakatobi her kennen. Sie hat noch eine Freundin mitgebracht, Muna, die mit uns Englisch sprechen will. Und genau jetzt treffen noch Ute und Hans mit ihrem Katamaran Taimada ein. Wir warten noch auf sie und wollen dann gemeinsam essen gehen. Uli will nun mit uns zum Restaurant das sie kennt. Inzwischen ist es fast 18h. Sie sagt, wir müssten dort das Essen bestellen und könnten dann in zwei (2) Stunden schon essen. Soni hat die gute Idee, ob wir nicht hier am Hafen essen könnten. Rund um uns herum hat es 50 oder mehr Fressbuden mit Tischen davor. Uli ist nicht sehr begeistert, aber wir einigen uns, hier zu bleiben. Ich nehme gebratenes Huhn und Reis, was sehr gut ist (wenn man kalten Reis mag). Paul bestellt eine Hühnersuppe und Sate Spiesschen. Die Sate sind o.k., aber von der Suppe isst er nur das Flüssige. Vom Rest sagt er, es sei „chewing gum (Kaugummi)“, lauter geschnetzelte Hühnerluftröhren und so ein Zeug. Das Essen von Uli teilen wir durch 4 Parteien, ohne dafür ein Dankeschön zu erhalten....
Gegen 19h30 sind wir auf der MABUHAY.

Samstag, 1.September 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Um 8h30 sind wir an Land und um 9h geht die Begrüssungszeremonie los. Wir sind 10 Segler (6 Deutsche, 2 Neu Seeländer und wir 2 Schweizer). Zuerst erzählt uns Neil die Geschichte von Buton (auf Englisch). Dann wird von einer Männertanzgruppe ein Säbeltanz vorgeführt, wir bekommen alle einen Blütenkranz um den Hals gehängt und der „Urälteste“ der am Boden auf einem Teppich sitzt spritzt mit einem Strauss aus Grünzeug Wasser über uns. So, nun sind wir willkommen geheissen.
Jetzt steigen immer 5 von uns in einen Bus ein und wir fahren zu einem der grössten Forts der Welt, zum Benteng Wolio. Von den Sultanen auf einem Hügel 3km vom Zentrum erbaut, erstreckt sich die 2740 m lange Mauer, durchbrochen von 12 Toren und eben so vielen Wehrtürmen. Man sagt, ein seltsamer Zement halte die unbehauenen Korallenblöcke zusammen; ein Gemisch aus Kalk, Sand, Wasser und Eiweiss.
Ab ca. 11h 15 sind wir wieder „frei“ und gehen alle 10 zusammen zu KFC Hühner essen. Mmm...! Und Glacé gibt es jetzt auch wieder!!! Ich nutze die Gelegenheit und sende den neusten Bericht und Fotos aus Saumlaki auf dem KFC Computer nach Hause (vom Stick). Heute spielt auch „bluewin.ch“ mit und ich kann es kaum glauben so schnell sind die 70 Fotos in die Schweiz gebeamt.
Um 16h30 werden wir alle in 2 Bussen zum Sonnenuntergang nach Wantiro gefahren.
Hier erklärt uns Neil, unser Guide vieles über die Indonesier. Z. B haben sie die „Indonesische Rubber-Time“, die Gummizeit! Die ist flexibel! Wenn ein Indonesier sagt er komme um 8h, dann kommt er vielleicht um 9h. Nach dem Essen dürfe man ruhig rülpsen, das sei ein Zeichen, dass es einme geschmeckt habe. Aber auf der Strasse herumschreien dürfe man nicht, da verliere man sein Gesicht. Neil klärt uns auch über das „hello Misteeeer“ auf. Das gelte für Frauen und Männer und heisse einfach, „hallo Weisser“ für die Indonesier seien wir „Albinos“. Aha!
Vom 1. bis zum 4. September findet in Bau-Bau das 8. „Indonesian Royal Festival“ statt. Dazu kommen aus über 50 Sultanaten aus ganz Indonesien die Regenten und Sultane zusammen. Der Anlass findet immer in einer anderen Region statt.
Und um 19h sind wir zum „Royal Welcome Dinner„ geladen. Dazu müssen wir uns chic anziehen, was sehr schwer fällt, haben wir in unseren Schiffsgarderoben doch fast alle nur vergammelte Shorts.
Mit zwei Bussen werden wir zu den Feierlichkeiten oberhalb der Stadt gefahren. Es herrscht ein unglaubliches Verkehrschaos. Wir werden zum Ort des Anlasses geleitet und staunen! Da sind etwa 5000 Menschen oder noch viel mehr und alle sitzen auf Teppichen auf dem Boden. Nach ein paar Ansprachen auf indonesisch, die wir gebannt verfolgen und nach unzähligen Geschenkübergaben an die Sultane und den Gouverneur und den Bürgermeister usw. dürfen wir uns zu den wunderschön geschminkten und kostümierten Frauen auf die Teppiche setzen und von ihren überreichlich vorhandenen Speisen essen. Es ist umwerfend was da alles angeboten wird. Jede Gruppe bietet ihre regionalen Spezialitäten an. Es geht weiter mit Gesängen und Tänzen, aber wir verlassen das Gelände nach dem schönen Feuerwerk, gegen 22h30 und kehren mit den Bussen zum Hafen zurück. Dieser Abend macht uns gewaltigen Eindruck.

Sonntag, 2.September 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Um 9h sind wir beim „sailindonesia“-Team und warten fast eine ganze Stunde auf den zweiten Bus.
Neil, unser Guide erklärt uns, das sei in Indonesien normal und die sogenannte „Rubber-Time“ (Gummi-Zeit). Endlich sind wir alle in den zwei Bussen und fahren etwa 15 km zu der „Lakasa Cave“, einer einmaligen Höhle im Landesinneren. Wir sind 10 Seglerpaare und davon gehen 4 Männer (Paul kommt nicht mit) und ich als einzige Frau und älteste von allen mit in die Höhle. Aber Mann oh Mann, ist das eine Kletterpartie. Etwa 30 Minuten geht es unendlich steil in den Berg hinab, ohne Geländer oder Seile gesichert. Dreimal sind kurze, nasse, schlüpfrige Leitern angebracht und Gott sei Dank hat es hie und da eine Lampe. Ich lege den meisten „Weg“ auf dem Hosenboden meiner Shorts zurück. Es ist enorm heiß in diesem Loch und der Sauerstoff fehlt. Aber die Stalagtiten und Stalagmiten sind sehr schön, da gibt es nichts zu meckern. Ich gebe etwa bei ¾ der Strecke auf. Zusammen mit Werner warte ich auf die Rückkehr der anderen 3. Hans und Ian baden im kleinen See der sich zuunterst in der Höhle befindet. Dabei zerschneiden sie sich Hände und Füsse. Günther ist auch ganz unten, badet aber nicht. Der Aufstieg geht schneller, ist aber genau so gefährlich und schweisstreibend. In Europa würde man es niiiiieeeee !!! wagen, Touristen so einem Risiko auszusetzen....
Das Mittagessen nehmen Ian und Angela, Paul und ich wieder beim Hühner-MacDonalds ein. Dort treffen wir auf eine Gruppe von Männern in Kostümen (oder Uniformen?). Ian sagt, die sehen aus wie Ali Baba und die 40 Räuber.
Von 14h bis 17h15 warten wir beim Festgelände auf die Parade der Gruppen von über 50 Sultanaten Indonesiens. Über drei ganze Stunden warten wir stehend und bei brütender Hitze auf den Umzug. Dabei werden wir ungefähr eine Million mal von Jungen und Alten gefragt, ob sie sich mit uns fotografieren lassen dürfen. Wir können das nicht verstehen, was sehen die an uns so Besonderes? Endlich um 17h15 kommt die erste Gruppe. Alle Gruppen in wunderschönen Kostümen ihrer Region. Echt toll. Wir sehen „Ali Baba und seine 40 Räuber“ und halten sie einfach auf, um mit ihnen fotografiert zu werden. Sie kommen aus Java. Leider wird es kurz nach 18h schon dunkel und wir können überhaupt nichts mehr erkennen.
Schade, so wie es aussieht kommen jetzt die schönsten Gruppen, mit Rossen und Wagen und sogar mit einem echten Sultanenpaar in der Sänfte. Wir hätten am Anfang der Parade stehen sollen, und nicht am Ende der Umzugsroute.
Wir treffen auf Uli und ihren Cousin, die wir aus Wangi Wangi kennen. Sie will mit uns essen gehen, aber wir schütteln sie ab. Und dafür haben die „Fee“ und die „Y-not?“ nachher das Vergnügen, ihr Essen zu bezahlen. Uli hat sich leider als wahre „Klette“ entpuppt.
Wir laufen in die Stadt und finden einen Warung (ein ganz einfaches Restaurant) wo wir mit Angela und Ian ein sehr gutes Essen erhalten. Suppe, Reis, gegrilltes Huhn, mit Getränken 50'000 Rupiah (5 SFR für 2 Personen). Wir laufen zurück zum Festplatz und wollen uns die Tanzvorführungen ansehen. Aber die Tänze sind so für uns Banausen so langweilig, im Zeitlupentempo, dass wir uns wieder langsam auf den Weg machen zu unseren Schiffen. Unterwegs hat es jede Menge von Kleinmotorrädern, die kantternd an uns vorbeibrausen. Oh Mann, was für ein anstrengender Tag!
Ute und Hans („Taimada“) verlassen gegen Abend Bau-Bau.

Montag, 3.September 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Ich habe einen Riesenmuskelkater in den Beinen und Armen, von der Höhlenkletterei.
Um 8h40 holen uns Angela und Ian per Dinghy ab und führen uns an Land. Wir nehmen lieber ihr Dinghy, weil wir es an Land etwa 7 Treppentritte hinaufschleppen müssen und unser Dinghy ist viel schwerer als ihres. Um 9h müssen wir beim „sailindonesia“-Team sein, bei einem kleinen weissen Zeltdach, am Hafen. Hier warten wir wieder mal 30 Minuten und steigt dann jeder in eine Rikscha ein. Unsere Guides Neil and Kim kommen auch mit. Soni bleibt auf dem Sciff zurück. Sie kann nicht mehr sprechen, Halsweh und Erkältung. So sind wir 7 Segler und ein paar Begleiter. Um 9h35 setzt sich ein richtiger Konvoi von Rikschas in Bewegung. Wir machne eine interessante Stadtrundfahrt. Wenn es leicht einen Hügel hinaufgeht, steigen die Rikscha-Fahrter ab und stossen ihre Gefährte. Die Fahrt ist manchmal fast lebensgefährlich. Lastwagen schrammen haarscharf an uns vorbei und einige rammen sogar unsere Karossen. Angela und Paul , d.h. ihre Fahrer haben eine Havarie. Paul steigt aus und richtet die Räder und die verbogenen Velospeichen. Ausserdem bleibt Paul's Fahrzeug an einer Stossstange eines Autos hängen und sie demolieren die Stossstange leicht, indem sie ein Stück Plastik herausreissen. Aber das scheint hier keinen zu stören. Paul's Fahrer schimpft ununterbrochen vor sich hin und meiner lacht ständig undefiniert. Für mich ist die Fahrt interessant. Nach 50 Minuten ist die abenteuerliche Fahrt vorbei und wir laufen zum Festplatz, wo gestern die Parade endete. Dort ist eine kulinarische Ausstellung von Essen der verschiedenen Regionen Indonesiens. Wir dürften von den Speisen probieren, aber es ist erst 11h und irgendwie hat keiner so recht Lust dazu. Die Speisen sind wunder- und kunstvoll präsentiert. Echt schön. Wir laufen zurück zum Hafen und sind gegen 12h auf der MABUHAY. Heute gibt es wieder einmal hier zu Mittag...
Gegen 14h30 starten wir, 4 Segler, Angela, Ian und wir, plus etwa 10 Begleiter zum Nirwana Beach. Der Strand wäre wunderschön, aber saudreckig! Wir Ian, Paul und ich schnorcheln auf Anraten von Tourismuschef Mukman weit hinaus zum Riff. Aber da ist gar kein Riff. Wir kehren um und finden doch noch ein paar Fischlein die wir bewundern können. Aber das Wasser ist herrlich angenehm und warm. Die Indonesierinnen baden mit Kopftuch, Jeans und Langärmeln. Die Männer mit Shorts bis zu den Knien und T-Shirts.

Gegen 17h sind wir zurück in der Stadt. Ian und Paul kaufen an einem Stand einen gebratenen Maiskolben. Ian ist so sehr auf den Maiskolben in seiner Hand konzentriert, dass er nicht aufpasst und durch ein morsches Brett bricht, das über einem Loch mit Abwasser liegt. Er hat Glück und es ist ihm nichts weiter passiert. Überall in der Stadt hat es solche gefährliche „Fallen“. Angela, Ian, Paul und ich suchen uns ein Restaurant fürs Abendessen. Nach langem, langem Latschen durch die Stadt, fragen wir zwei Polizisten, wo es etwas passendes für uns gibt. Ian und Angela wollen heute nicht bei einer Strassenküche essen. Die Polizisten nennen uns das Restaurant „Silvana“ und zeichnen uns sogar einen Plan. Es sei 100m nach der Ampel. Wir latschen und latschen und nach gefühlten 2 km finden wir endlich das „Silvana“. Und wir werden nicht enttäuscht das Essen ist wirklich super und erst noch billiger als im KFC. Zurück zum Festplatz erscheint uns der Weg nicht mehr soo lang. Hier werden jetzt auf der Bühne indonesische Tänze dargeboten und auf einer grossen Leinwand übertragen. Wir stellen uns in die Menge und schauen zu. Ich mag diese Gong-und Xylophon-Musik nicht so besonders und ausserdem bin ich todmüde. Gegen 21h verlassen wir das Spektakel und schleppen uns den ganzen Weg wieder zurück zum Hafen.



Gamelan ist sowohl der Name für eine indonesische Musikrichtung als auch für das verwendete Instrument.
Es gibt verschiedene Stile in Java und Bali mit jeweils eigenen Instrumenten und Stimmungen.

Das Instrument besteht hauptsächlich aus Metallophonen mit Klangplatten aus Bronze, Gongs, und Trommel. Dazu kommen je nach Stil auch Angklung, Flöte, Rebab, Xylophon und Sänger und/oder Tänzer. Nur die solistisch eingesetzten Instrumente improvisieren über die Kernmelodie, die von den Metallophonen vorgetragen wird. Die Kernmelodie besteht aus Patterns, die umspielt werden. Das Zusammenklingen von Kernmelodie und Auszierung wird als "innere Melodie" aufgefasst.

Die Stimmung ist je nach Musikrichtung unterschiedlich und variiert auch von Ensemble zu Ensemble. Es gibt Gamelans mit 4, 5 und 7 Tönen pro Oktave.

Gamelanmusik erklingt zu verschiedenen Anlässen - etwa zu religiösen Feiern, zu sozialen Anlässen wie Hochzeiten, als Begleitung zu Tanz, Puppentheater und Schattenspiel, oder auch im Konzert.

Dienstag, 4.September 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Auch wieder ist um 9h treffen mit dem „sailindonesia“-Team. Heute müssen wir ein Picknick vom Schiff mitnehmen. Ian, Angela, Paul und ich sind immer zu früh oder pünktlich da. Zuerst warten wir immer auf die 4 Deutschen und dann immer ungefähr 45 bis 50 Minuten auf irgendetwas Unbestimmtes, meistens auf den Bus. Indonesische Rubber Time! Und auch heute ist es nicht anders. So gegen 10h können wir endlich losfahren, unterwegs laden wir noch ein paar schön kostümierte Leute auf und dann geht es weiter nach „Kampung Bali“ (Little Bali). Dies ist ein balinesisches Dorf in einem schönen grünen Tal mit lauter Reisfeldern. In den 1970-er Jahren hat die Indonesische Regierung ein Umsiedlungsprojekt gemacht. Weil die Insel Bali überbevölkert ist, hat man freiwillige Familien auf die Insel Buton umgesiedelt, wo es noch unbewohntes Land gab und die Bauern Reis anpflanzten. Die Leute sind meist Hindus und fast in jedem Garten sieht man den hauseigenen kleinen Tempel.
Wir werden hier herzlich von den Dorfältesten begrüsst und in eine schöne offene Halle zum Sitzen geleitet. Jetzt werden uns ein von einigen Mädchen ein paar sehr schöne Tänze vorgeführt. Auch wenn mir die Gamelan-Musik nicht besonders gefällt, ist es doch beieindruckend, diesen etwa 20 Männern beim Musikmachen zuzuschauen.
Nach der Vorführung „müssen“ wir für tausend Fotos zusammenstehen. Ich habe sooooo genug davon, dass ich auf kein einziges Fotos mehr möchte. Aber es heisst: smile...!!
Auf dem Programm steht noch der Besuch einer Perlfarm. Aber die wird einfach gestrichen, keine Ahnung warum. Um 12h30 sind wir wieder in Bau-Bau. Die 4 Deutschen gehen zu ihren Schiffen zurück, Angela, Ian und wir haben unser Picknick dabei und hocken uns in der Nähe des grossen Drachens auf den Boden uns essen es. Ich bin ziemlich sauer, dafür hätten wir kein Picknick mitnehmen müssen. Danach wollen wir bei KFC eine Glacé essen. So ein Mist, wie schon öfters, hat es auch heute keine Glacé mehr für uns. Wir laufen durch die Strassen und kaufen Früchte unterwegs ein. Wir gehen bei der Bäckerei „Golden“ vorbei, wo wir uns jeder ein 250 ml Töpfchen voll Glacé gönnen.Um 15h20 ist wieder Treffpunkt für den nächsten Programmpunkt. Und wegen der „Indonesische Rubber Time!“, siehe oben... Es wird 16h bis wir mit zwei Bussen losfahren. Diesmal soll es in den „Samparona Forest“ gehen . Ein sehr schöner Wald, mit lauter Kiefern die angezapft werden um aus dem Harz Parfüm herzustellen (sagt man uns). Hier sollen wir uns mit dem „flying fox“ benutzen. Zwischen den Bäumen ist ein Stahlseil festgemacht wo man an einer Rolle von etwa 10m Höhe hinuntersausen soll. Nur ist das Ding noch nicht ganz fertig aufgestellt und wir stehen etwa 1½ Stunden lang herum, bis endlich einer der Erbauer die Probefahrt macht und wir zurück nach Bau-Bau fahren, ohne dass einer von uns auf dem „flying fox“ war.
Wir werden auf unseren speziellen Wunsch per Bus direkt zum Restaurant „Silvana“ gefahren, wo wir 8 Segler zusammen zu Abend essen. Das Essen ist zwar nicht mehr so gut wie gestern, aber das Zusammensein ist sehr gemütlich. Wir laufen sehr weit zurück in die Stadt und brauchen nun unbedingt noch eine Glacé zum Abschluss des Abends. Das ist gar nicht so einfach. Es ist 21h. Entweder sind die Geschäfte geschlossen, oder die Glacen aufgetaut, oder die Tiefkühler gähnend leer. Endlich werden wir wieder bei der Bäckerei „Golden“ fündig und jeder verputzt 250 ml Glacé, bevor wir zu unseren Schiffen gehen.
Paul und ich sind im Bett, als es um 23h plötzlich ein sehr schönes Feuerwerk zum Ende des 8. „Indonesian Royal Festival“ gibt. Das müssen wir uns natürlich ansehen!

Mittwoch, 5.September 2012: Bau-Bau, Insel Buton, Sulawesi
Um 7h30 läuft schon unsere Waschmaschine. Um 9h sind Ian und Paul bei Werner auf der „Fee“. Sie bekommen Instruktionen für das Total Tiden Programm. Ich bin auf der MABUHAY und versuche, alles Erlebte der letzten 4 Tage aufzuschreiben. Phhh... ich glaube ich habe die Hälfte schon wieder vergessen! Sooo viel war das!
Die „Fee“ und die „Y not?“ verlassen uns am Nachmittag und fahren Richtung Flores.

Donnerstag, 6.September 2012: unterwegs nach Flores
Der Muezzin schreit um 4h15 so lange und so laut, bis wir endlich wach sind. Wir können zum Glück wieder einschlafen, bis um 6h30 Tagwache angesagt ist.
Gegen 8h fahren wir los mit dem auslaufenden Wasser. Die Sonne scheint, es ist schon sehr warm. Die „Sea Eagle II“ folgt uns ungefähr zwei Stunden später.
Wir passieren eine grosse Gruppe Delfine. Die ersten zwei Stunden, bis wir aus der Inselabdeckung raus sind, müssen wir motoren. Ab 12h läuft es super. Wir rauschen nur so dahin und das erst noch ganz gemütlich, fast ohne Wellen und ganz ohne Segelschlagen. Toll! Leider, leider müssen wir schon wieder „bremsen“. In etwa der Hälfte unserer Strecke passieren wir bei Takabonerate ein riesiges Riffgebiet (das Drittgrösste der Welt, sagen die Indonesier).Und durch diese Riffe will Paul nicht bei Nacht hindurch fahren, sondern erst morgen früh bei Tageslicht. Also:“bremsen“!

Freitag, 7.September 2012: unterwegs nach Flores, 148 sm
Gestern Abend war ein irre schöner Sonnenuntergang. Später Sternenhimmel und Mondenschein. In der Nacht hat uns die „Sea Eagle II“ überholt.
Es ist wieder ein schöner sonniger Tag. Wir segeln mit 5 Knoten ganz gemütlich dahin, wieder fast keine Welle. Jetzt fahren wir durch das Takabonerate-Riffgebiet. „Y-not“ und „FEE“ haben zwischen den Inseln von Takabonerate übernachtet und fahren jetzt weiter nach Flores.
Schade, ab 12h45 müssen wir leider motoren, kein Windhauch mehr in Sicht.
Wir sind jetzt in der Floressee.

Samstag, 8.September 2012: Labuan Bajo, Insel Flores, 110,2 sm
Gegen 22h, während meiner Wache, schläft Paul im Cockpit. Plötzlich schiesst er aus dem Schlaf hoch, will aufstehen und fällt gleich wieder auf den Rücken. Dabei stösst er ganz geqäult hervor:“ein Schiff überholt uns, hörst Du das denn nicht?“ Ich muss ihn beruhigen, weit und briet ist kein Schiff zu sehen! Er legt sich wieder hin und schläft sofort weiter. Mensch, hat er mich jetzt vielleicht erschreckt!
Kurz vor 24h sehe ich einen mächtige Sternschnuppe fallen. Die macht einen richtig hellen Schein auf dem dunklen Wasser. War das wirklich eine Sternschnuppe? Ich habe noch nie so eine helle Sternschnuppe gesehen. Aber was war es denn sonst?
Um 01h, ich hatte ja bis 24h Wache und bin endlich eingeschlafen, weckt mich Paul. Ich muss ihm helfen, das Grosssegel klemmt zur Abwechslung wieder einmal. Von jetzt bis 4h „segeln“ wir. Das heisst wir schleichen im Schneckentempo dahin, etwa 2 Knoten oder 4 km pro Stunde. Wahnsinn!
Meine 2.Wache von 03h bis 06h ist enorm mühsam. Es will mich ständig vom Stuhl hauen....
Wieder ist ein wunderschöner sonniger Tag. Um 9h fahren wir zwischen den ersten kleinen Inseln von Flores hindurch. Nach 258,2 sm, ankern wir um 11h vor dem „Eco Lodge Hotel“, etwa 1 km südlich vom Ort Labuan Bajo, in einer grossen, schönen Bucht. Wir freuen uns auf Flores und den Ort Labuan Bajo.
Die „Sea Eagle II“ ankert 5 Minuten vor uns und die „Fee“, „Y-not“, und die „Taimada“ kommen etwa 3 Stunden später. Paul spült mit Süsswasser aus unseren Wassertänken (was ist die Mehrzahl von Tank?) sofort der MABUHAY das Salz vom Buckel. Das hat sie noch nie erlebt, wenn wir nicht in einer Marina sind!
Ich knete unterdessen Brotteig. Heute knete ich 4 kleine Finger-Bananen ein, als Test. Immer werden alle Bananen gleichzeitig reif und so versuche ich halt sie zu verwerten. Weil alle Fenster und Luken zu sein müssen wegen der Aussenreinigung schwitze ich still vor mich hin bei 33° im Schiff.
Kaum geankert werden wir schon von Booten der Einheimischen belagert. Sie wollen von uns einen Auftrag um Diesel, Benzin, Wasser zu besorgen, oder uns in den Ort Labuan Bajo zu transportieren.
Den Nachmittag verbringen wir gemütlich faulenzend und badend.
Wunderschöner Sonnenuntergang.

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