2017-05-27

Abschied von der MABUHAY

27.5. - 18.6.2017

Samstag, 27. Mai 2017: Walvis Bay
Das Namibische Ehepaar sendet uns ein mail, dass sie die MABUHAY gerne kaufen möchten. Auf diese gute Nachricht hin, buche ich einen Flug für heute in drei Wochen, nach Hause. Eigentlich wollten wir das Schiff ja mit Hilfe von Noel, dem Commodore des Yacht Clubs, an Land stellen, aber jetzt bleibt es im Wasser. Um 12h30, wir sitzen gerade beim Mittagessen, ruft ein Mann, Rainer aus Swakopmund an, er möchte gerne die MABUHAY für einen Bekannten besichtigen. Er spricht Deutsch und Paul lädt ihn ein, morgen zu uns zu kommen.

Sonntag, 28. Mai 2017: Walvis Bay
Paul holt Rainer am Strand beim Yacht Club ab. Während 2 Stunden zeigt und erklärt Paul ihm das ganze Schiff. Er muss es für jemand anderen in Irland anschauen. Rainer ist sehr sympatisch und wir unterhalten uns lange mit ihm.

Montag, 29. Mai 2017: Walvis Bay
Wir sind um 12h bei der Coiffeuse Sonja, wo wir beide verschönert werden.
Haben per Mail wieder einen neuen Interessenten für das Schiff.

Dienstag, 30. Mai 2017: Walvis Bay
Es hat kein bisschen Wind, dafür aber bis zum Mittag dicken Nebel. Dann kommt die Sonne hervor und bereits um 16h senkt sich der Nebel wieder herab.
Wir räumen und putzen.

Mittwoch, 31. Mai 2017: Walvis Bay
Auch heute hat es keinen Wind aber schon wieder Nebel. Dieser löst sich gegen 10h langsam auf. Wir fahren per Dinghy an Land. Benda, der Taxifahrer den wir anrufen, lässt uns über eine ½Stunde beim Yacht Club warten. Also steigen wir in ein anderes Taxi ein und fahren in die Stadt. Bei Pupkewitz, am anderen Ende der Stadt, kaufen wir einen neuen Gasanzünder und laufen dann zurück zu MTC Telefongesellschaft. Hier erwischt uns Benda und wir sagen ihm, er habe soeben einen Kunden verloren, weil er uns so lange warten liess und wir würden ihn nicht mehr berücksichtigen. Er macht grosse Augen! Mit einem anderen Taxifahrer, Frans, geht es zurück zum Yacht Club. Hier essen wir zu Mittag. Paul nimmt das Tagesmenü, Rindszunge mit Kartoffelpüree und ich Hühnerleber an einer superguten Sauce, dazu eine Scheibe Brot. Den Nachmittag verbringen wir wieder an Bord. Die Sonne scheint und es bläst kein Wind.

Donnerstag, 1. Juni 2017: Walvis Bay
Wunderschöner Sonnenschein. Wir bringen Gepäck rüber zum Yacht Club. Dort lernen wir den Deutsch-Namibier Walter kennen, der hier ein 28 Fuss Segelboot hat. Wir essen zusammen mit Walter und Ralph zu Mittag, Lasagne mit Salat. Gut, aber leider sind die Lasagne nur lauwarm. Am Nachmittag kommen Walter und Ralph zu uns an Bord. Ralph geht schon bald wieder zurück zu seinem Schiff und Walter laden wir spontan zum Abendessen auf der MABUHAY ein. Es gibt Gemüsesuppe.

Freitag, 2. Juni 2017: Walvis Bay
Wir bringen wieder Gepäck zum Yacht Club. Mittagessen mit Walter und Ralph das Tagesmenü Rumpsteak und Kartoffeln im Yacht Club. Das Rumpsteak ist ziemlich zäh, aber geschmacklich ok. Walter fährt nach dem Essen mit uns in die Stadt, zu einem Schiffsladen. Paul kauft Anoden. Später ist Walter bei uns auf dem Schiff und wir laden ihn wieder spontan zum Abendessen auf der MABUHAY ein. Es gibt Hörnli mit Pilz/Tomatensauce und Parmesan. Wir geben Walter einige Segelbücher, die wir nicht mehr benötigen. Ausserdem übergeben wir ihm meine Tauchflasche, da meine Taucherkarriere ja seit den Malediven vorbei ist.
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Samstag, 3. Juni 2017: Walvis Bay
Es ist sehr kalt und hat Hochnebel oder hohe Bewölkung. Irgendwann kommt dann doch noch die Sonne hervor.
Mittagessen im Yacht Club mit Walter und Ralph. Paul Pizza, ich Hühnerleber mit Brot. Walter hat uns angeboten, während unserer Abwesenheit auf die MABUHAY aufzupassen. Das Angebot nehmen wir sehr gerne an. Vor allem Paul lebt damit sehr viel ruhiger. Er und Walter machen zusammen eine Liste, worauf ganz besonders zu achten ist.
Heute ist ein wunderschöner Abend mit einem traumhaften Sonnenuntergang.

Sonntag, 4. Juni 2017: Walvis Bay
Es ist wieder sehr kalt und am Morgen und Abend hat es Nebel. Walter kommt wieder zu uns, um die „Arbeitsliste“ mit Paul fertig zu erstellen. Und weil das ein wenig länger dauert bleibt Walter zum Arbeits-Mittagessen bei uns. Es gibt Pilzeintopf aus der Dose, dazu Wienerli und mein selbstgebackenes Brot, das aber heute nicht so recht gelungen ist.
Walter hat hier ein 28-Fuss Segelschifflein. Er wohnt ca. 250km von Walvis Bay entfernt und betreibt 50 km von Omaruru zusammen mit seiner Frau Karen eine Gäste- und Jagdfarm. http://www.ombufarm.com
Am späteren Nachmittag verabschiedet sich Walter von uns, um nach Hause auf seine Farm zu fahren.

Montag, 5. Juni 2017: Walvis Bay
Wieder kalt heute morgen und anfangs Nebel. Gegen Mittag löst dieser sich auf. Um 14h30 ruft uns Mario von der „MARES“ an, sie seien im Yacht Club drüben und möchten uns sehen.
Aber wir verschieben das Treffen auf Morgen, weil wir fürchten, dass es schon bald wieder Nebel gibt und wir möchten für die Rückfahrt im Dinghy nicht im Nebel herumirren.

Dienstag, 6. Juni 2017: Walvis Bay
Die Nacht war schrecklich schaukelig! Am Morgen hat es viel Schwell (Dünung), Wind und hohe Wellen. Wir versuchen Mario via Handy mitzuteilen, dass wir nicht zum Yacht Club rüberkommen werden. „MARES“ antwortet nicht und so schreiben wir zwei SMS. Und gegen 9h30 versuchen wir es halt doch. Wir kommen einigermassen gut und trocken an Land und freuen uns enorm, Laura, Esther und Mario zu sehen. Wir sitzen über zwei Stunden im Restaurant und trinken Kaffee und heisse Schokolade (es ist saukalt!). Die drei erzählen uns von ihrer Landreise im 4x4 Toyota und wir von unseren Seeabenteuern. Anschliessend machen wir noch einen kurzen Spaziergang zur Waterfront, wo wir einen hübschen Pelikan ganz aus der Nähe bewundern können. Schweren Herzens verabschieden wir uns von den dreien und kehren gegen 14h zu unserer MABUHAY zurück.

Mittwoch, 7. Juni 2017: Walvis Bay
Heute ist das Meer wieder sehr viel flacher und wir sind schon um 9h30 im Yacht Club, weil Noel uns eine grosse Kartonkiste bringt, in der wir unsere Habseligkeiten verpacken können. Das ist super. Wir deponieren die Kiste in der Garage Nr. 5.
Im Yacht Club essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag (weil wir uns dazu verpflichtet fühlen!) und sind um 13h, mit wieder ziemlichem Wind, zurück auf der MABUHAY. Immer am Nachmittag pfeift der Wind hier durch die Bucht. Und gegen Abend fängt es an heftig zu blasen mit 28 Knoten aus Südwest. Für morgen wird noch viel mehr Wind gemeldet!

Donnerstag, 8. Juni 2017: Walvis Bay
Das Meer ist wieder spiegelglatt und es hat wunderbaren Sonnenschein. Wir fahren an Land und bringen wieder ein paar Gepäckstücke rüber. Danach sitzen wir lange mit Ralph im Yacht Club und trinken Kaffee. Das Mittagessen gibt es heute für Paul und mich im Restaurant „Anchors“, da wo die Touris von den Katamaran-Ausflügen zurück kommen. Meistens sind sie begleitet von ein paar Pelikanen. Das Essen ist mässig. Mein Fisch und die Pommes sind nicht schlecht. Paul‘s Cordon Bleu ist total fettig und er leert etwa 150gr flüssigen Cheddar-Käse daraus. Die Pommes findet er auch fettig. Und weil für heute Nacht sehr viel Wind und Wellen angesagt sind, beschliessen wir, an Land im „Hotel Courtyard“ zu übernachten. Mein Skipper kann das Heulen des Windes nicht mehr ertragen! Gegen 14h sind wir zu Fuss im Hotel. Nach einer kleinen Ruhepause laufen wir gemütlich in die Stadt und wieder zurück (ohne irgendetwas zu kaufen oder einzukehren). Es ist herrlich sonnig und warm. Im Hotel geniessen wir die heisse Dusche ungemein und sind dann zum Abendessen im „Restaurant Raft“, ein uriges Haus, total aus Holz und auf Stelzen ins Meer gebaut.
Paul stösst immer noch sein fettiges Mittagessen auf und deshalb will er nur eine Suppe essen. Es gibt nur eine einzige Suppe zur Auswahl und dies ist eine Karottensuppe mit KOREANDER!!! Paul kann immer noch keinen Koriander essen und so nimmt er nur einen Gemüseteller, der ihm aber sehr gut schmeckt. Ich habe „Chicken Pizzaiola“, zwei mit Käse und Tomaten überbackene Hühnerbrüstchen, dazu eine grosse gebackene Kartoffel. Alles sehr gut! Ich hätte eigentlich das Krokodil-Steak von der Tageskarte probieren wollen, aber das war leider schon ausverkauft.

Freitag, 9. Juni 2017: Walvis Bay
Nach dem Frühstück im „Hotel Courtyard“ laufen wir gemütlich im Sonnenschein zurück zum Yacht Club. Dort trinken wir, nach einem Schwatz mit Danel, der sehr, sehr netten Sekretärin vom Yacht Club, mit Arie und Ralph Kaffee. In der Zeitung steht, dass der erste Wintersturm dieses Jahres in Swakopmund und Walvis Bay keinen Schaden angerichtet habe. Mittagessen gibt es an Bord und am Nachmittag wird endlich wieder mal was „gemacht“. Paul wäscht die MABUHAY (mit Salzwasser) und ich knete mein vermutlich letztes Brot auf der MABUHAY, das diesmal prächtig gelingt. Arie, kommt zu uns an Bord und schaut sich unser Schiff an.

Samstag, 10. Juni 2017: Walvis Bay
Herrliches Sonnenwetter, aber am Morgen noch kalt, etwa 19°. Um 9h45 kommt Ignacio, um die MABUHAY unten rum, bei der Wasserlinie zu putzen. Vorher hat er schon die „Helen Margaret“ von Ralph gereinigt. Er macht das in 1½ sehr gut, er verdient aber auch nicht schlecht dabei; 300 NA$, was etwa einem ganzen Tageslohn, oder noch mehr, entspricht. Paul bringt ihn mit dem Dinghy wieder an Land.
Den ganzen Nachmittag bläst es ganz zünftig mit bis zu 30 Knoten Ostwind.

Sonntag, 11. Juni 2017: Walvis Bay
Wieder wunderbare Sonne, aber trotzdem sehr kalt. Um 10h ist Paul an Land um ein Ehepaar abzuholen, das sich unsere MABUHAY anschauen will. Das dauert etwa 2 Stunden. Danach bringt Paul sie wieder zum Yacht Club zurück. Heute sehen wir sehr viele „Bootlenose Delfine“, 15 Stück, die gemütlich zwischen den geankerten Schiffen herum schwimmen. Schööön!!! Aber wir lassen uns belehren, dass das ja gar keine Delfine sind, sondern „Tümmler“.
Weil der Kanadier Ralph heute seinen 71. Geburtstag feiert, sind wir gegen 12h30 im Yacht Club. Um ihm Gesellschaft zu leisten, essen wir mit ihm zu Mittag. Er Pizza, Paul und ich Beef- Burger mit riesigen Pommes. Es ist bald 14h30 als wir wieder zurück auf der MABUHAY sind um an der Sonne im Cockpit einen Kaffee zu geniessen.

Der Grosse Tümmler (Tursiops truncatus)ist eine in allen Ozeanen verbreitete Art der Delfine. Es ist diese Art, die in Delfinarien vorgeführt wird und durch die Serie Flipper bekannt wurde. Dadurch ist der Grosse Tümmler der bekannteste aller Delfine geworden. Obwohl in europäischen Gewässern vorwiegend der Gemeine Delfin vorkommt und es sich beim Schwertwal ebenfalls um einen allgemein bekannten Vertreter der Delfine handelt, prägt auch in Europa der Tümmler das Bild, das sich Menschen von diesen Tieren machen.

Der Grosse Tümmler ist grau gefärbt und hat einen helleren Bauch. Er kann zwischen 1,9 und 4 Meter lang werden. Sein Gewicht liegt in der Regel zwischen 150 und 300 kg, kann aber auch bis zu 650 kg erreichen. Ein neugeborenes Kalb ist 65 bis 105 cm gross und 15 bis 30 kg schwer. Charakteristisch ist die kurze Schnauze, die diesem Delfin wegen ihrer Form seinen englischen Namen Bottlenose Dolphin (Bottlenose = Flaschennase) verliehen hat und mit bis zu 80 homogenenZähnen besetzt ist. Dank seiner sichelförmigen dunklen Finne kann man ihn gut erkennen. Der grosse Tümmler stösst, wie alle anderen Delfine auch, etwa alle zwei Stunden die äusseren Hautzellen ab (peeling). Diese permanente Regeneration reduziert den Strömungswiderstand und findet auch in der Regenerationsforschung für den Menschen und im Schiffbau Beachtung.

Der Grosse Tümmler ist in allen drei Ozeanen beheimatet. Ausserdem lebt er im Mittelmeer und wird immer häufiger in der Nordsee sowie gelegentlich in der Flensburger Förde (Ostsee) gesichtet, obwohl er bis dato bevorzugt in tropischen Breiten zu finden war. Dies wird mit der steigenden Wassertemperatur begründet, die zusätzlich zum wärmeren Wasser ein reicheres Nahrungsangebot bietet. Er hält sich oft nahe den Küsten auf und gelangt dabei auch in flache Buchten und Lagunen.

Junge Tümmler kommen nach einer Tragzeit von einem Jahr auf die Welt und sind etwa 120 cm lang. Die Delfingeburt kann sich bis zu zwei Stunden hinziehen. Das Junge kommt mit der Schwanzflosse zuerst, wodurch es nicht bei der Geburt ertrinkt. Danach schubst die Mutter es zu seinem ersten Atemzug an die Wasseroberfläche. Umgeben von anderen Mitgliedern der Gruppe wird die gebärende Mutter vor eventuellen Haiangriffen geschützt. Zwillinge gibt es selten, falls doch leben sie meist nicht lange, da die Muttermilch nicht ausreicht. Nach Beobachtungen der University of California in Los Angeles an in Gefangenschaft lebenden Tieren, schläft das Muttertier nach der Geburt bis zu zwei Wochen lang fast überhaupt nicht. Das Kalb bleibt in dieser Zeit ebenfalls ununterbrochen wach, doch dieser Schlafmangel schwächt es nicht, es nimmt im Gegenteil an Gewicht zu. Anschliessend stellen sich bei der Mutter und ihrem Kalb kurze Schlafphasen ein und das Muttertier erreicht erst nach weiteren Wochen die normale Schlafdauer. Die Jungen bleiben ungefähr drei Jahre bei der Mutter, davon wird ein Jahr gesäugt.
Die Lebensdauer des Grossen Tümmlers beträgt etwa 25 Jahre, obwohl in Gefangenschaft auch ein Greisenalter von über 50 Jahren erreicht wurde.
Grosse Tümmler leben in engen sozialen Verbänden (Schulen). Im Durchschnitt schwimmen sie täglich zwischen 60 und 100 km und tauchen bis zu 500 m tief. Eine Schule besteht aus zwei bis fünfzehn Individuen, der Schnitt liegt bei fünf Tieren im Atlantik, scheint im Pazifik und im Indischen Ozean aber höher zu sein. Auch haben auf dem offenen Meer lebende Tümmler grössere Schulen als die küstennahen Tiere. Die Hierarchie einer Schule wird von einem alten Männchen angeführt. Neben diesem gibt es im Verband nur Weibchen und Jungtiere. Jugendliche Männchen bilden eigene Schulen, so genannte Junggesellenverbände. Die Mitglieder der Gruppe verständigen sich untereinander über Pfeiftöne; jedes Einzeltier hat dabei einen charakteristischen Erkennungston.

Die „Sprache“ der Tümmler ist seit Jahrzehnten ein Forschungsgegenstand. Einige Wissenschaftler glauben, dass man nach Entschlüsselung einer solchen Sprache mit den Delfinen kommunizieren könnte. Die vorwiegende wissenschaftliche Lehrmeinung ist allerdings, dass den Tümmlern eine begrenzte Auswahl von Signalen zur Verfügung steht, mit denen sie einander ihre Identität und ihr Befinden mitteilen.
Neben den Pfeiftönen können Tümmler hochfrequente Klicklaute von sich geben, die zur Echoortung dienen. Die Laute werden in einem gebündelten Strahl nach vorne ausgesandt. Obwohl Tümmler zwei kleine Ohröffnungen haben, wird der meiste Schall über das Maul ins Innenohr weitergeleitet. Dort wird der Schall aufgefangen und verrät dem Tümmler, wenn er sich einer Beute nähert. Allerdings haben Tümmler auch gute Augen. Mit diesen Hilfsmitteln suchen sie nach kleinen Fischen, die ihre Hauptbeute darstellen. Nur gelegentlich fressen sie auch Tintenfische und Krebstiere.
Von den Grossen Tümmlern wird berichtet, dass auch Grosseltern ihre Enkel beaufsichtigen, schützen und sogar säugen.
In einer Studie berichteten Forscher der Universität Zürich und der Universität New South Wales (Sydney), dass einige der Grossen Tümmler in der westaustralischen Shark Bay bei der Futtersuche Werkzeuge benutzen: Sie lösen Schwämme vom Meeresboden ab und stülpen sie über ihre Schnauze. Die Schwämme dienen ihnen als eine Art Handschuh, um ihre Schnauze bei der Futtersuche im Boden zu schützen. Es ist das erste Beispiel für eine materielle Kultur bei Meeressäugern.
Vor der brasilianischen Küste, in einer Bucht beim Ort Laguna, kooperiert eine Gruppe frei lebender, nicht abgerichteter Grosser Tümmler seit Generationen in jedem Herbst mit den örtlichen Fischern. Während die Fischer nur wenige Schritte ins Wasser des Atlantischen Ozeans laufen und dort mit ihren Wurfnetzen verharren, treiben die Tümmler von der Meerseite her Fische in Richtung Ufer. Jungtiere begleiten hierbei ihre Mütter, woraus geschlossen wurde, dass auf diese Weise das Verhalten von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Menschen und Tümmler
Der Grosse Tümmler ist nicht bedroht, da er in seinem umfassenden Verbreitungsgebiet zahlreich vorkommend und anpassungsfähig ist. In verschiedenen Teilen der Welt sind Tümmler wegen ihres Fleisches und ihres Trans gejagt worden. Heute findet solch eine Jagd noch in Westafrika, Sri Lanka, Indonesien und Japan statt. Europäische Staaten sowie die USA haben die Jagd auf Tümmler bereits in der Mitte des 20. Jahrhunderts eingestellt. Dagegen verfangen sich Tümmler oft in Fischernetzen und ertrinken; auf diese Weise sterben weit mehr Tümmler als durch aktive Bejagung.
Beim Experimentieren mit verschiedenen Delfinarten fand man bald heraus, dass der Grosse Tümmler am geeignetsten ist, um in Shows Kunststücke vorzuführen. Allerdings gibt es an der Haltung in Delfinarien in jüngerer Zeit immer mehr Kritik, da Grosse Tümmler kaum unter artgerechten Bedingungen gehalten werden können. In Deutschland gibt es zwei Delfinarien, im Zoo Duisburg und im Tiergarten Nürnberg.
Auch in anderen Bereichen hat der Grosse Tümmler eine wachsende Bedeutung. In der Delfintherapie soll er bei der Förderung autistischer und behinderter Kinder behilflich sein. Sowohl in den USA als auch in Russland werden Grosse Tümmler für das Aufspüren von Seeminen trainiert.

Montag, 12. Juni 2017: Walvis Bay
Schöner Morgen, ohne Wind. Walter ist wieder auf seinem 28 Fuss Schifflein. Er hat über das Wochenende zu Hause auf seiner Farm Zuwachs von 9 neuen Hündlein (von nur einer Mutter) bekommen!!! Wir sehen wieder ein paar Tümmler in der Bucht zwischen den Schiffen. Die sind einfach nur schön!

Dienstag, 13. Juni 2017: Walvis Bay
Traumhafter Sonnentag, aber megakalter Wind!
Wir laufen zum Protea Hotel und reservieren dort ein Mietauto für Freitagnachmittag. Von da geht es weiter zum „Hotel Courtyard“. Hier buchen wir zwei Nächte Übernachtung für Donnerstag und Freitag. Mann, ist das alles aufregend!

Mittwoch, 14. Juni 2017: Walvis Bay
Heute fängt der Tag sehr vernebelt an. Um 8h kommt schon Walter zu uns. Wir sind knapp aufgestanden. Wir trinken zusammen mit ihm Kaffee und übergeben ihm danach viele Segelhandbücher, die er hoffentlich irgendwann Mal nutzen kann. Wir bringen wieder einen Berg Gepäck an Land in unseren Lagerraum und trinken danach nochmals mit Walter Kaffee im Yacht Club. Den Nachmittag sind wir an Bord und räumen und putzen herum.

Donnerstag, 15. Juni 2017: Walvis Bay
Es ist kalt und hat dicken Nebel. Alles ist tropfendnass. Um 8h30 fährt Paul an Land um den Gutachter zu holen, der unser Schiff beurteilen muss. Unser Käufer aus Australien hat ihn angestellt. Der Gutachter ist begeistert von unserem Schiff! Er ist ein Schotte und zufällig ein Freund von Ian, den wir aus Lüderitz kennen.
Wir räumen weiter und bringen wieder einen Haufen Sachen zu Lucas , dem Yacht Club Gärtner. Wir schenken ihm sehr viel Zeug, das wir nicht mit nach Hause nehmen wollen: Was nach hause kommt, packen wir in die grosse Kiste, die in der Box Nummer 5 steht. Nachmittags kommt Noel, der Yacht Club Commodore mit 4 Männern angefahren. Zu viert heben die Männer unsere megaschwere Kiste auf einen kleinen Transporter. Paul und ich dürfen bei Noel ins Auto steigen und er fährt mit uns zur Firma TransWorldCargo, wo unsere kostbare Kiste ausgeladen, gewogen (167kg) und fein säuberlich verpackt wird. Nachdem wir unsere Heimat-Adresse und sonstige wichtige Angaben notiert und die Rechnung erhalten haben, bringt uns Noel zurück zum Yacht Club. Wir begeben uns zu unserem nahen „Courtyard Hotel“ und hier geniesst Paul die heisse Dusche und ich ein ewig langes, heisses Bad. Ahhhhh, sehr entspannend.
Abendessen im Restaurant Raft. Und jetzt haben wir sie endlich gefunden. Die ultimativ BESTEN Frites von ganz Afrika!!! Beide essen dazu Game Sirloin Steaks (jeder 2 Stück Fleisch vom Kudu), dazu Paul Pilzsauce und ich eine Cognacsauce. Ausserdem gibt es dazu ein winziges Schälchen mit einer Art Salat. Kosten ca.130 Namibische Dollars (ca. 9.90 Sfr.) pro Person. Alles ist sehr gut und wir geniessen es. Aber kaum sind wir zurück im Hotelzimmer hat Paul einen mörderlichen Dünnpfiff. Wovon? Keine Ahnung!

Freitag, 16. Juni 2017: Walvis Bay
Es ist passiert! Die MABUHAY ist verkauft, an einen jungen Australier. Phhhh...!!!
Wir hatten viele mails, zum Teil echt lächerliche, und auch diverse Besucher, die sich unsere MABUHAY angeschaut haben.
Nach dem Frühstück in unserem Hotel, treffen wir uns um 9h30 mit Bill, dem Gutachter, im Yacht Club Restaurant. Wir müssen alle drei noch einen ganzen Stapel Papiere unterschreiben. Um 10h treffen wir uns mit Arie und seiner Frau Karola. Sie haben ihren Enkel Oliver dabei. Der hat heute Geburtstag, 1 ganzes Jahr ist der kleine Bursche alt. Während Karola, Oliver und ich im Restaurant bleiben, fährt Arie mit Paul zur MABUHAY. Paul zeigt ihm noch ein paar WICHTIGE Details am Schiff. Arie bekommt einen MABUHAY-Schlüssel, damit er das Schiff an den neuen Eigner übergeben kann, sobald dieser aus Australien angeflogen kommt (vermutlich am 7.7.2017). Im Yacht Club Büro scannt Danel für uns ein paar unterschriebene Papiere ein und sendet sie per mail für uns weg. Uff!!! Nun müssen Paul und ich nochmals zurück zur MABUHAY, um die letzten Dinge mitzunehmen und das Schiff abzuschliessen. Nebel kommt auf und wir beeilen uns, mit dem Dinghy nicht in der Nebelsuppe herumirren zu müssen. Zurück im Club, hilft uns Lucas, das Dinghy gründlich zu waschen und es vom Salz zu befreien. Wir dürfen das Dinghy in den Lagerraum Nr. 5 Stellen, wo es sicher aufbewahrt ist, bis es vom neuen Eigner übernommen wird. Nun essen wir im Yacht Club mit dem Kanadier Ralph zu Mittag (Hühnerleber mit Brot) und verabschieden uns von all den lieben Menschen hier, die so hilfsbereit sind und uns geholfen haben, alles rechtzeitig zu erledigen. Sehr, sehr traurig werfen wir noch einen letzten Blick zurück auf unsere MABUHAY. Sie war uns in den letzten 11 Jahren ein gemütliches Heim.
Im Protea-Hotel holen wir unser Mietauto ab und fahren zur Firma TransWorldCargo, um die Rechnung für den Transport unserer Kiste zu bezahlen. Und weil wir jetzt ein Auto haben fahren wir noch kurz an die Lagune um noch einmal die Flamingos in der Lagune zu bewundern. Wir machen einen kleinen Spaziergang. Leider ist das Wetter neblig, grau in grau und kalt. Ausserdem sind nur eine Handvoll Flamingos da und die erst noch weit weg.
Abendessen im Restaurant Raft. Für beide guten griechischen Salat, dazu ein feines Glas Rotwein aus Südafrika. Für Paul als Dessert 3 Kugeln Vanilleglacé mit Schokosauce. Er hat seit Ewigkeiten keine Glacé mehr gegessen!

Samstag, 17. Juni 2017: Walvis Bay – Windhoek ca. 450 km bis Flugplatz
Um 8h45h verlassen wir mit dem VW-Polo-Mietauto unser Hotel. Es hat fast keinen Verkehr. In Swakopmund machen wir einen kurzen Stop um beim Pickn‘Pay noch ein paar Sachen einzukaufen (ganz scharfes AROMAT zum Beispiel). Dann geht es weiter nach Karibib, wo wir in einem Biergarten zu Mittag essen. Es dauert ewig, bis das Essen endlich kommt. Aber das Warten hat sich scheinbar gelohnt. Paul ist begeistert von seiner Bratwurst mit Kartoffelsalat. Ich habe ein Hühnerbein und Frites, beides ist ok. Wir geniessen die Fahrt durch die Wüstenlandschaft sehr.
In Windhoek fahren wir zuerst zum falschen Flugplatz, dem Eros-Flugplatz. Aber wir müssen zum Hosea Katuka International Airport. Wir wussten nicht, dass es hier zwei Flugplätze gibt. Punkt 16h geben wir das Mietauto bei Europcar ab. Unser CONDOR-Flugzeug, mit einer Frau Flugkapitänin, hebt pünktlich um 17h45 nach Frankfurt ab.
Paul und ich nehmen, kaum nach dem Abflug, jeder zwei Schlaftabletten !!!! Morgens um 04h werden wir geweckt, für das Frühstück. Wir haben beide das Abendessen total verpennt, phhhh!!! Aber das macht uns nichts aus, dafür kommt uns der Flug (ca. 10 Stunden) sehr kurz vor.

Sonntag, 18. Juni 2017: Windhoek- Frankfurt- Zürich
Sehr planmässig landen wir um 05h in Frankfurt. Unser Gepäck wird direkt nach Zürich gesandt, aber wir müssen eine neue Bordkarte für den Flug nach Zürich haben. Die Automaten, wo man die Bordkarte selber beziehen könnte, wollen uns keine solchen Karten rausspucken. Also müssen wir fast bis um 06h warten, bis ein Lufthansa- Schalter geöffnet wird und wir die Bordkarten erhalten. Nun müssen wir nur noch vom Terminal B zum Terminal A laufen. Bei der Passkontrolle hat es eine höllenlange Kolonne. Und irgendwie geht es einfach nicht so richtig vorwärts. Endlich sind wir durch. Später bei der Personenkontrolle macht meine Platte im Arm überraschenderweise überhaupt keinen Piep. Aber dafür wird Paul gründlich durchsucht. Er muss ALLES, noch das letzte Fitzelchen Papier aus dem Rucksack nehmen und dann wird eine Sprengstoffuntersuchung bei ihm gemacht!!!! Damit verpassen wir unseren Lufthansa-Anschlussflug nach Zürich und können erst drei Stunden später weiterfliegen. Unser Sohn Marcus und Enkelin Jessica warten so lange geduldig am Flughafen Zürich auf uns. Und von hier geht es per Auto weiter, NACH HAUSE!


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