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Planänderung

18.7. - 29.7. 2016

Montag, 18. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Der heutige Tag ist grau in grau. Es regnet immer wieder kurz. Monsieur Bertrand kommt vorbei und begutachtet die Arbeit an der Küchenabdeckung. Wir sagen ihm, dass wir mit dem Loch im Inox-Material nicht besonders glücklich seien. Er staucht uns zusammen und meint, wieso wir das nicht sofortam Donnerstag gesagt hätten. Tja, weil wir es erst am Samstag gesehen haben und dann war ja Wochenende. Wir sagen ihm, dass er dafür die Rechnung ein wenig billiger machen soll. Er ist einverstanden.

Dienstag, 19. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Auch heute ist wieder ein total grauer Tag mit Regen. Suppenwetter! Plötzlich steht Steven, einer der Inox-Männer da. Keiner hat uns davon etwas gesagt. Er füllt das kleine Loch mit irgendeinem Material. Aber jetzt sieht es kein bisschen schöner aus als vorher. Wir einigen uns darauf, dass er das Inox vom Kühlschrankdeckel ablöst und ein neues Teil darauf montiert. Das Ablösen und entfernen des Sikkaflex dauert zwei Stunden, wobei Steven zwischendurch immer wieder telefoniert. Wir geben Steven extra unsere Telefonnummer, damit er uns mitteilen kann, wann er wieder kommt. Endlich, um 12h45 können wir unsere Suppe essen.
Wir müssen verschiedene Papiere ausdrucken und stellen dabei fest, dass die Druckerpatronen nicht mehr funktionieren. Also müssen wir in die Stadt, um hp Patronen zu kaufen. Das ist gar nicht so einfach wie es tönt. Beim „Cash and Carry“, so etwas wie bei uns „Interdicount“ haben sie zwar hp Patronen, aber nicht die Nr.61 die wir brauchen. Die vielen Verkäufer/innen sind absolut nicht motiviert uns zu helfen. Es interessiert sie nicht, sie stehen herum und spielen lieber auf ihren Smart-Phones herum. Endlich hat ein (älterer, etwa 45 Jahre!!!) Herr ein Einsehen und sagt uns, wo wir die Patronen finden. Und tatsächlich, das klappt wirklich.
Inzwischen regnet es in Strömen und Paul braucht unbedingt noch Verdünner für seine Gelcoat Reparaturen. Wir fragen bestimmt in zehn Geschäften, bis wir endlich einen Liter Verdünner finden. Und es regnet immer noch volle Pulle. Wir kämpfen uns von Dachvorsprung zu Dachvorsprung bis zu den Markthallen. Dort kaufen wir je einen Apfel und essen ihn gemütlich im Trockenen. Trotzdem kommen wir total durchweicht zurück zur MABUHAY.

Das Sauwetter der letzten zwei Tage haben wir dem „Tropical Storm Abela“ zu verdanken. „Abela“ ist der erste Tropische Zyklon auf der südlichen Hemisphäre in der Saison 2016/17, deshalb fängt sein Name mit einem A an.
Es ist total unüblich, dass es hier zu dieser Jahreszeit einen Tropischen Zyklon gibt.
„Abela“ ist erst der dritte Tropische Zyklon den es im südwest Indischen Ozean im Monat Juli gab.
Die zwei anderen waren Tropical Storm "Odette" im 1971 und Tropical Depression "M2" im 1997.
„Abela“ bewegt sich Richtung Madagaskar, wo er (oder sie?) sich abschwächen wird.

Gegen 10h stehen plötzlich Steven und Didier mit dem neuen Inox-Deckel für unseren Kühlschrank da. Angerufen haben sie nicht! Während Paul am Gelcoat herumwerkelt, gehe in die Stadt zum Coiffeur. Der ist echt teuer, 450 Rupien (13 SFr.). Als ich zurück komme ist die Platte montiert und die beiden Männer verschwunden. Ja, jetzt sieht die Abdeckung doch wirklich schön aus. Na also, geht doch! Steven hat seine Fleecejacke hier vergessen.
Am Nachmittag gegen 16h kommen die zwei Herren die uns die Fensterabdeckung nähen sollten.
Die haben wenigstens angerufen und gefragt, ob wir zu Hause sind. Und diesmal passen die zwei Fensterabdeckungen perfekt. Morgen kommen sie nochmals mit den drei restlichen.

Donnerstag, 21. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Der Fensterabdeckungsmann ruft an und meldet sich für 10h an. Er bringt die Abdeckungen und sie passen. Endlich sind wir soweit. Alles (oder fast) ist wieder an seinem Platz. Die Reling ist wieder montiert und die MABUHAY sieht wieder wie ein Schiff aus.
Jetzt können wir uns unserer Planänderung widmen. Für uns war immer klar, dass wir von La Réunion an der Ostküste von Madagaskar hinauffahren und um die Nordspitze rumkurven würden. Nun hat (vor allem) der Skipper, nach diversen Gesprächen mit anderen Seefahrern, seine Meinung geändert. Der neue Plan heisst jetzt, wir fahren Anfang oder Mitte Oktober unten um Madagaskar rum nach Südafrika. Aber weil wir Madagaskar auf jeden Fall trotzdem sehen möchten, haben wir einen Flug für den 31.Juli nach Antananarivo (Hauptstadt von Madagaskar) gebucht. Die MABUHAY bleibt hier im Hafen. Und weil man als Segler nicht einfach wegfliegen und sein Schiff hier lassen kann, braucht es wieder einmal ein wenig Papierkrieg. Es braucht sechs verschiedene Kopien. Vom Pass plus die Seite mit dem Einreisestempel, Crew Liste, Schweizer Bootsregistrierung, Flugticket, Brief von dem der auf das Schiff aufpasst, während unserer Abwesenheit und die Einklarierung. Dazu muss man ein Brieflein schreiben, dass man gerne am 31.Juli ausreisen und am 28.August wieder einreisen möchte und man solle uns doch bitte wieder aufnehmen. (Auf Englisch oder Französisch).
Mit diesem ganzen Papierkram laufen wir zum Pass-und Visabüro in der Nähe der Kathedrale. Ein Herr schaut sich die Sache an und wir sollen morgen wieder kommen, die entsprechende Erlaubnis abzuholen.
Auf dem Rückweg gehen wir beim „Winner's“ Supermarkt vorbei. Paul kauft unter anderem 4 Sixpack Bier. Die junge Frau an der Kasse ist nicht fähig 4x6 im Kopf zu rechnen, sie muss den Taschenrechner dazu nehmen. Aber sie ist entschuldigt, sie ist ziemlich schwanger.
Und ich finde in dem Laden ausser vielen Lindt-Schokoladen, eine Schweizer Villars (aus Fribourg) Schoggi!
Am Nachmittag werden wir mit Besuch überrascht. Dominique und Vincent von der „Dream Waever“ kommen zu uns. Sie waren soeben 4 Wochen in Madagaskar und erzählen uns von ihren Eindrücken. Das muss echt ein wunderschönes, aber sehr armes Land sein.

Freitag, 22. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Paul weckt mich mit den Worten: „es ist schönes Wetter bis es wieder regnet“. Und so ist es auch. Es regnet kurz und dann scheint wieder die Sonne, Aprilwetter halt. Um 10h sind wir unterwegs in die Stadt. Wir gehen zum Schneider. Der Mann ist alt (etwa so wie wir!) und seine Schneiderei ist winzig und ein einziges Chaos. Wir fragen uns, wie der hier drin jemals etwas wiederfindet. Diesem Schneider habe ich gestern einen Duvetanzug und Klettverschluss gebracht, er soll mir daraus 8 kleine Kopfkissenbezüge nähen. Das hat er auch gemacht, aber genäht hat er wie ein Kindergärtner.
Ich habe noch nie so etwas scheusslich genähtes gesehen! Aber Paul findet, für 100 Rupien (2,85 Sfr.) kann man wirklich nicht mehr erwarten, und da hat er ja wohl auch recht. Von hier laufen wir weiter zum Passbüro, wir wollen das Schreiben abholen, das wir am Flugplatz für die Ausreise benötigen werden. Wir müssen 40 Minuten warten, weil auf dem Flugticket von Air Madagaskar keine Flugnummer drauf sei. Plötzlich klappt es doch noch und wir bekommen den Brief. Als wir auf der MABUHAY zurück sind, schaue ich auf unserer Kopie vom Flugticket nach und da steht „Flugnummer MD186“. Wir haben keine Ahnung, was das Problem im Passbüro war. Am Nachmittag wird die MABUHAY aussen wieder einmal geputzt. Das war aber auch nötig, es ist unheimlich was sich auf dem weissen Schiff für Dreck von dem Parkplatz oder dem Hafen nebenan ablagert. Und weil Paul schon mal dabei ist, spritzt er auch gleich noch die „Flomaida“ ab, erstens hat sie es auch sehr nötig und zweitens weil wir ja immer über diese laufen müssen.

Samstag, 23. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Die ganze Woche sind die Nächte in der Marina sehr ruhig. Aber scheinbar ist hier die Freitagnacht der Bumm-Bumm-Musik gewidmet. Bis um 02 h kann ich kein Auge voll schlafen. Während 1½ Stunden sitze ich im Salon und lese. Und es regnet immer wieder zwischendurch.
Heute machen wir einen kleinen Wanderausflug (ohne Bus). Um 10h marschieren wir los. Unterwegs kaufen wir noch etwas für's Picknick ein. Vorbei an der Pferderennbahn geht es zum Fusse des Berges „Pouce“. Irgendwo finden wir eine Tafel, wo ein „Trail“ aufgezeichnet ist. Wir folgen genau dem Weg und dieser geht immer weiter bergauf und wir haben keine Ahnung, wo der überhaupt hinführt. Der „Trail“ war ein Rundweg und wir laufen und laufen und der Weg nimmt nie ein Ende. Immer und immer wieder kommt ein neuer Rank um den wir noch schauen wollen. Nach 3 Stunden wandern kehren wir um. Der Waldweg ist nass und die Lavasteine darauf ziemlich rutschig. Wir begegnen einem französischen Paar und ihnen geht es genau gleich wie uns. Auch sie kehren um, weil sie nicht wissen, wo der Weg hinführt. Aber trotz allem war es eine sehr schöne Wanderung durch sehr schönen Wald. Wir kommen gerade rechtzeitig wieder an der Rennbahn vorbei, um den Start eines Rennens zu sehen. Wir warten noch auf das nächste Rennen und können zuschauen, wie die Pferde direkt an uns vorbeidonnern. Zurück an der Waterfront, setzen wir uns ins „Café Mammamia“ und geniessen einen Kaffee und eine Crèpe (ich) und einen Eis Kaffee (Paul). Mmm…,super!

Sonntag, 24. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Es ist wunderschönes Wetter und warm. Nur hie und da gibt es etwas wie leichten Nieselrgen, aber kaum ein paar Minuten und ohne, dass man am Himmel Wolken sieht. Wir sind den ganzen Tag an Bord und werkeln ein wenig herum.
In einer mauritischen Zeitung habe ich gelesen, dass gestern die „BENITA“, das grosse Frachtschiff, das am 17.Juni auf ein Riff bei Le Bouchon gelaufen war, vom Riff geborgen wurde.

Montag, 25. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
So wie wir inzwischen Bertrand kennen, kommt er heute vorbei und will das Geld für die Arbeiten, die nun endlich abgeschlossen sind, einkassieren. Und prompt kommt er kurz nach 9h vorbei. Wir geben ihm den Schlüssel der MABUHAY, weil er ja ab nächsten Sonntag, wenn wir nach Madagaskar fliegen, auf sie aufpassen wird. Dazu hat er uns verpflichtet, weil er für uns den Brief für das Passamt geschrieben hat. Heute hat Paul wieder einmal das Bedürfnis, Bus zu fahren. Also sind wir um 10h unterwegs zum Busbahnhof. Im Marinabüro hat man mir gesagt, um nach Centre de Flacq zu fahren müssten wir zum südlichenBusbahnhof. Als wir dort ankommen, sagt man uns, non, wir müssten zum nördlichenBusbahnhof! Also rechts um kehrt und wieder zurück zum anderen Busbahnhof. Hier finden wir sofort den richtigen Bus und fahren quer über die Insel. Etwa 70 Minuten später steigen wir in Centre de Flacq in einen anderen Bus an die östliche Küste. In Lafayette steigen wir aus und essen um fast14h30 endlich zu Mittag. Je ein grilliertes Pouletbein, Pommes, Salat und geröstete Brotscheiben. Fein! Wir nehmen den nächsten Bus der nordwärts nach Rivière de Rempart fährt. Dort steigen wir in einen anderen Bus um. Dies ist ein nigelnagelneuer chinesischer Bus. Bis jetzt hatten wir immer nur alte Klepperbusse und sind deshalb total erstaunt, dass es auch neue gibt. Vorbei an vielen, unendlich vielen Zuckerrohfeldern geht es weiter. Jetzt glauben wir, dass 90% der angebauten Fläche von Mauritius mit Zuckerrohr bepflanzt ist! Einige Ananasplantagen sehen wir auch noch. Über Piton, Pamplemousses und Mapou geht es zurück nach Port Louis. Da wir sowieso am Markt vorbei müssen, kaufen wir dort noch Zwiebeln, Salat und Tomaten ein und sind um 17h zurück auf der MABUHAY. Toll war unsere Busrundreise und das Wetter dazu auch.

Dienstag, 26. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Paul sucht seit Tagen im ganzen Schiff ein Etui mit diversen Wasseranschlüssen. Jedes Schapp hat er schon mehrmals durchsucht. Nix! Heute Morgen wieder das gleiche Prozedere, alles wird auseinandergerissen und überall gesucht. Endlich, es ist kaum zu glauben wird der Sucher fündig. Das Etui ist in einem Plastiksack im vorderen Bad. Steht einfach so da, auf dem Rand des Lavabos…(seit dem der Schrumpfschlauch geplatzt ist). Das Alles hat aber auch sein Gutes: wir finden Sachen, von denen wir gar nicht mehr wussten, dass wir sie seit über 10 Jahren an Bord haben.

Mittwoch, 27. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Ich möchte ein einziges Mal erleben, dass wir nichts suchen. Heute, nach dem Mittagessen sind wir in der Stadt und suchen wieder nach einer LED-Lampe für die Küche. Die andere Lampe mit Batterie, die Paul montiert hatte, gibt zu wenig Licht. Überall gibt es LED-Lampen, aber keine mit 12Volt. Nach etwa dem siebten Laden wo wir fragen, werden wir endlich fündig. Wir finden ein Band mit LED, das man ankleben kann, mit 12 Volt. Ja genau, Paul ist ganz happy! Wir sind kaum zurück auf dem Schiff, wird das Band montiert und die Küche erstrahlt wunderbar hell. Nur leider hält der Klebstoff nicht so richtig! Das Band löst sich an diversen Stellen.

Donnerstag, 28. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Der Morgen sieht, wie sehr oft, grau und bedrohlich aus, aber dann kommt die Sonne hervor und es wird ein sehr heisser Tag. Um 10h sind wir unterwegs zum Aapravasi Ghat. Das ist gar nicht weit von unserer Marina entfernt. Wir schauen uns das sehr gut gemachte, eindrückliche Museum an.

Aapravasi Ghat(Hindi für Einwanderungsgrenze) war ein Lager für indische Einwanderer nach Mauritius in Port Louis. Ab 1834 diente es als Zwischenstation für 450.000 Menschen, die als Schuldknechte Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen der Insel angenommen hatten und dort nach der Abschaffung der Sklaverei die Sklaven ersetzen sollten.
2006 wurde Aapravasi Ghat in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbe aufgenommen und steht in Mauritius unter Denkmalschutz. Nach Ansicht des Welterbekomitees stellt es
„eine der ersten Manifestationen dessen dar, was ein weltumspannendes ökonomisches System werden sollte, sowie eine der grössten Migrationen der Geschichte.

Schuldknechtschaft (englisch Indentured labour) bezeichnet ein System, bei dem Auswanderer sich für mehrere Jahre als Arbeiter verpflichteten, im Gegenzug für die Bezahlung der Passage, eine geringe Entlohnung sowie Kost und Logis. Sie war im 19. Jahrhundert kein neues Phänomen. Die meisten europäischen Siedler in der Karibik und in Nordamerika hatten im 16. und 17. Jahrhundert solche Verträge unterschrieben.
Als nach dem Verbot der Sklaverei im britischen Empire die Plantagenbesitzer auf der Suche nach neuen Formen billiger Arbeitskraft waren, wurde die alte Institution wiederbelebt. Die aufstrebende Ökonomie von Mauritius sollte dabei zunächst als Modellfall für andere Kolonien dienen. Die Arbeiter wurden vorwiegend in den indischen Nordwestprovinzen angeworben und erhielten Verträge über fünf Jahre. Bis zu seinem Verbot 1918 dehnte sich das System auch auf andere britische Kolonien aus, etwa Guyana, Südafrika, Trinidad und viele andere.

1849 entstand das Durchgangslager Aapravasi Ghat, in den Folgejahren schnell erweitert, um teilweise bis zu eintausend Menschen gleichzeitig beherbergen zu können. Als 1871 ein Einwanderungsstopp für Kontraktarbeiter nach Mauritius verhängt wurde, wurden dort Migranten beherbergt, die auf dem Weg nach Réunion, Süd- und Ostafrika, der Karibik oder Australien waren. 1923 wurde das Lager geschlossen. 1987 wurde der ursprüngliche Name Coolie Ghat in Aapravasi Ghat geändert, was in Hindi etwa Landungspunkt der Einwanderer bedeutet.

Heute stellen die Nachkommen der indischen Einwanderer 68 % der Bevölkerung von Mauritius.

Von Aapravasi Ghat stehen heute nur noch wenige Reste: das Eingangstor und die Krankenstation, die Mauer einer Wohnhütte und Überreste eines Bade- und Toilettenhauses. Sie stammen aus den 1860er Jahren. Ausserdem existiert noch die Kaimauer mit ihrer 14 Stufen zählenden schmalen Treppe, die alle Neuankömmlinge passieren mussten. Der Kai grenzt heutzutage nicht mehr an Wasser. Gerade diese Stufen können als Symbol für die gesamte Geschichte der Immigranten gedeutet werden: Wer sie hinaufstieg, befand sich auf dem Weg in ein neues Leben – ob zum Besseren oder zum Schlechteren.

Von hier aus laufen wir in die Stadt. Wir suchen wieder einmal etwas! Diesmal ist es Leim, um das LED-Band besser anzukleben. Wir fragen überall herum und finden endlich eine Tube „Pattex“ im „Winner's Supermarkt“. Mann, bin ich froh, hat die Sucherei ein Ende.

Freitag, 29. Juli 2016: Mauritius, Port Louis
Das mit dem „Pattex“ klappt tatsächlich und das LED-Band hält jetzt.
Wir gehen ins Marinabüro um die Liegeplatz-Gebühr für den ganzen Monat August zu bezahlen. Heute haben die Herren sich wieder mal was Neues ausgedacht. Wir brauchen schon wieder einen neuen Vertrag, der alte läuft am 1. August ab. Neu kann man nur für 20 Tage einen Vertrag abschliessen und dann muss man einen Tag rausaus der Marina. Das glauben wir ja nicht! Ich erkläre den diversen Herren, dass wir in 20 Tagen nicht einen Tag raus können, weil wir nämlich dann gar nicht hier sein werden, sondern in Madagaskar. Oh je, jetzt geht es aber los! Telefonisch wird beim Chef angefragt, ob das möglich ist. Ja, nach langem hin und her gibt er sein ok. Aber wir müssen den Brief von Bertrand zeigen, dass er in unserer Abwesenheit auf die MABUHAY aufpasst. Ich hole den Brief auf dem Schiff, der wird zum Chef ins Büro gebracht, kopiert und jetzt dürfen wir bis zum 1.September bezahlen. Aber unser Vertrag geht nur bis zum 21. August. Komplizierter geht es kaum!
Um 12h findet in der Waterfront, zwischen den Shopping Malls eine ½-stündige Modenschau statt. Die Kleidergrössen gehen von 36 bis 54. Wenn man bedenkt, dass die „models“ gewöhnliche Frauen sind wie Du und ich, machen die das gar nicht so schlecht.
Wir kehren zum Mittagessen auf die MABUHAY zurück und bemühen uns, den Kühlschrank möglichst leer zu essen. Am Sonntag fliegen wir ja nach Madagaskar.

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