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Südwärts

30.3. - 20.04.2016

Mittwoch, 30.März 2016: Kudahuvadhoo
Der ganze Tag ist sonnig. Die kurze Regenschütte kommt um 20h.

Donnerstag, 31.März 2016: Kudahuvadhoo – Olhugiri (oder Vilufushi?) 28,7sm
Um 7h45 heben wir den Anker und müssen voll gegen die Sonne aus dem Riff schleichen. Ich stehe vorne am Bug und sehe gar nichts. Aber wir fahren genau auf der Spur raus, die wir bei der Hinfahrt gelegt haben und alles geht gut. „Nicone“ fährt später los, sie wollen zu einem näheren Ankerplatz.
Wir fahren ostwärts in die Nordostecke des Atolls. Unterwegs gibt es ein etwa 2-minütiges Regenschäuerlein. Es hat absolut keinen Wind, und den noch genau auf die Nase. Um 14h35 ankern wir auf 18m Tiefe in der Nähe des Dorfes Vilufushi (oder ist es Olhugiri?). Um 17h30 gibt es einen Regenschauer mit wunderschönem Regenbogen, dramatischer Sonnenuntergang und Wolkenbilder.
Heute ist wieder mal so ein Tag, wo die Crew an allemSchuld ist! Sogar daran, dass das Dorf nicht so heisst, wie man uns angegeben hat. Aber egal, wie es heisst, wir gehen heute sowieso nicht an Land.

Freitag, 1.April2016: Olhugiri (oder Vilufushi?) - Veymandhoo 33sm
Wir fahren schon um 6h40 los, weil wir eine ziemlich lange Strecke vor uns haben (61km). Wir durchqueren das Atoll und können zwar langsam, aber sehr gemütlich segeln. Unterwegs sehen wir eine Gruppe Delfine und auf den Sandbänken viele riesige Sandbagger. Werden hier die Inseln vergrössert, oder werden noch mehrneue Luxusresortsgebaut? Dank guter mitlaufender Strömung und Wind, können wir schon um 12h30 in Veymandhoo, nicht weit vom Dorf, auf 6 m Tiefe ankern.

Samstag, 2. April 2016: Veymandhoo
Zirka eine Stunde nach uns kommt auch die „Nicone“ auf diesen Ankerplatz. Die Boote der Einheimischen flitzen vor und hinter uns vorbei. Auf Veymandhoo befindet sich ein Spital und schöne Schulhäuser.

Sonntag, 3.April 2016: Veymandhoo
Wir machen mit Leena und Peter einen langen Spaziergang über die Insel und kommen dabei an einer Werft mit total rostigen Wellblechwänden vorbei. Wir werden sehr freundlich eingeladen, herein zu kommen und uns das neue Schiff, das gerade gebaut wird, anzuschauen. Wir klettern eine Leiter hinauf und staunen über die Grösse das Schiffes. Es wird ein 30 m langes Fischerschiff, mit einem 450 PS Yanmar Motor. 4 Arbeiter sind 2 bis 3 Jahre lang daran beschäftigt. Zwei der Arbeiter nehmen eine lange Holzstange mit einem Haken daran und rennen in den nahen Kokospalmenwald. Sie kehren mit vier frischen Kokosnüssen zurück, die sie für jeden von uns mit der Machete trinkgerecht zubereiten. Wir sind platt über diese schöne Geste.

Montag, 4. April 2016: Veymandhoo
Auch heute sind wir wieder im Dorf Veymandhoo anzutreffen. Hier leben etwa 1500 Menschen. Die Leute hier sind alle nett und sogar die Frauen lächeln uns an, wenn wir sie grüssen. Ein Mann mit Krawatte (es ist etwa 32° heiss), fragt uns, woher wir kämen. Er ist vom Spital und fragt uns, ob wir das Spital gerne sehen würden. Ja klar, gerne! Er führt uns vorbei an der schönen Schule und erklärt uns, dass eine neue zweistöckige Schule gebaut würde, weil sie zu wenig Platz hätten. Im Spital stellt er uns den sechs Krankenschwestern vor, die an einem Tisch sitzen und Karten oder mit dem Handy spielen. Sie haben nichts zu tun. Ein einziger Patient ist anwesend. Ein 17-jähriger Junge, der alle 14 Tage eine Bluttransfusion braucht, die etwa 2 Stunden dauert.

Dienstag, 5. April 2016: Veymandhoo
Wir sind nochmals im Dorf um frische Gurken und Tomaten einzukaufen. Es schüttet mächtig, so dass wir im Restaurant beim Hafen etwas trinken, bis es aufgehört hat zu regnen. Sonst sind wir den ganzen Tag an Bord.
Den Abschieds-Sundowner gibt es heute bei uns. Es ist sehr gemütlich. Die „Nicone“ spendet eine Flasche „Sparkling 0% Rebensaft“ (etwas wie Rymuss). Danke nochmals, das war doch echt eine gute Idee!

Mittwoch, 6. April 2016: Veymandhoo – unterwegs nach Gan
Paul erzählt seit Tagen, dass wir heute für diese etwa 200 sm Fahrt erst um 9h starten werden. Heute ist er aber so nervös, dass er bereits um 6h aufsteht und um 7h losfahren will. Ich kann ihn davon überzeugen, dass wir vorher noch frühstücken, aber um 7h30 hält ihn nichts mehr und wir heben den Anker aus der Lagune. Wir verlassen den Ankerplatz und „Nicone“ die uns später nachfolgt, um südwärts zu fahren. Der MABUHAY-Skipper ist „riffmüde“ und er möchte mit einer einzigen Fahrt, in zwei Tagen und Nächten in Gan, im Aduu Atoll sein. Bei der Ausfahrt aus dem Atoll sehen wir eine Gruppe Delfine, die sich im Saltoschlagen übt. Das Rollgrosssegel klemmt und der Skipper flucht gewaltig. Beim zweiten Versuch klappt es mit viel würgen und fluchen. Es hat zu grosse Wellen und zu wenig Wind im Verhältnis dazu und die Segel schlagen unaufhörlich. Die MABUHAY geigt schrecklich und der Skipper motzt ständig. Nein, so macht das Reisen keine Freude!

Donnerstag, 7.April 2016: unterwegs nach Gan
Den ganzen Tag ist es bewölkt. Das Meer ist ölig, das heisst spiegelglatt. Wunderbarer Sonnenuntergang. Wir sehen die ganze Nacht kein einziges anderes Schiff. Es ist Neumond mit einem fantastischen funkelnden Sternenhimmel. Die Sterne spiegeln sich im glänzenden flachen Meer. Wunderschön! Um 22h23 überquert die MABUHAY auf ihrer Reise zum 5.ten Mal den Aequator, diesmal von Nord nach Süd. Jetzt befinden wir uns auf der südlichen Hälfte der Erdkugel.

Freitag, 8.April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo, im Addu Atoll 184,8sm
Bei der südlichen Einfahrt ins Addu Atoll zählt Paul auf den ersten drei Inseln 11 Moscheen, die auf der Seekarte eingezeichnet sind. Oh jeh, hoffentlich haben die nicht alle einen eigenen Muezzin!
Um 11h10 ankern wir zwischen den Inseln Feydhoo und Maradhoo. Das kanadische Schiff „Taima“ ankert schon hier. Carmel und Ivon kennen wir aus Malé.

Addu-Atoll(Malediven)
Gewässer Lakkadivensee(Indischer Ozean)
Anzahl der Inseln 23
Hauptinsel Hithadhoo
Landfläche 9,41 km²
Lagunenfläche 76,71 km²
Gesamtfläche 131,89 km²
Einwohner 28.000

Das Addu-Atoll ist ein Atoll in der Lakkadivensee, einem Randmeer des Indischen Ozeans.
Es ist das südlichste Atoll im Archipel der Malediven und liegt nur ein wenig südlich des Äquators. Die Gesamtfläche des Atolls beträgt 131,89 km². Davon entfallen 76,71 km² auf die Lagune, 9,41 km² auf die 23 Inseln, und der Rest auf die Riffplattform. Die Lagune ist bis zu 78,6 Meter tief.

Die grössten Inseln sind:
Hithadhoo 3,6112 km²
Gan 2,2561 km²
Meedhoo 2,0495 km²

Seit in den 1940er Jahren die Briten sämtliche Inseln der Westküste des Addu-Atolls durch Dämme verbanden, konnte man sich auf dem Landweg von Gan bis zur nördlichsten Insel, Hithadhoo, bewegen.
Das Atoll war ab 1941 zunächst Stützpunkt der Royal Navy, ab 1957 Stützpunkt der Royal Air Force. Die Marinebasis wurde auch von der Australian Imperial Force genutzt, während der Flughafen GAN vor allem als Zwischenstopp für Flugzeuge auf dem Weg nach Singapur diente. Von Gan aus wurden auch Raketen des Typs Kookaburra gestartet. 1971 wurde der Stützpunkt aufgegeben, Teile der Einrichtungen wurden in Quartiere für Touristen umgewandelt.
Im Januar 2011 wurden nach längerem Konflikt zwischen der Regierung Nasheed und der Opposition die bewohnten Inseln der Westküste und Meedhoo mit Hulhudhoo an der Nordostecke des Atolls zur Stadt Addu City zusammengefasst. Addu City und die Hauptstadt Malé sind damit die einzigen beiden Städte des Landes und die einzigen Orte, die sich über mehr als eine Insel erstrecken.

Ganist die südlichste Insel der Malediven. Sie gehört zum Addu-Atoll und liegt etwa 40 Seemeilen (≈77 km) südlich des Äquators.
Auf Gan gibt es den internationalen Flughafen Gan.
Eine Besonderheit des Addu-Atolls ist die Möglichkeit, sich auf dem Landweg über Dämme zwischen den Inseln des Atolls zu bewegen.
Die ehemalige Offiziersunterkunft der Briten auf Gan wurde zur Ferienanlage Equator Village umgebaut.

Samstag, 9. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Heute ist ein sehr sonniger Tag. Wir fahren mit dem Dinghy in den kleinen Hafen von Feydhoo. Dort treffen wir auf die Crew der kanadischen „Taima“ Carmel und Ivon und die Crew der österreichischen „Shamballa“, Sandy, Karl und ihrem deutschen Gast Harry. Die „Shamballa“ ist heute angekommen. Wir essen zufällig alle zusammen in der 3S Lounge, neben dem S3 Supermarkt, zu Mittag und warten dabei stundenlang auf unseren gemeinsamen Agenten Maththi. Als er endlich ankommt, grüsst er mich nicht, vermutlich, weil ich eine Frau bin.
Danach erkunden wir die zwei Supermärkte die es hier gibt und kaufen dort Kleinigkeiten ein.

Sonntag, 10. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Wir sind den ganzen Tag an Bord, werkeln ein wenig herum und lesen sehr viel. Gegen 17h kommt Sandy von der „Shamballa“ zu uns, um sich ganz kurzzu verabschieden. Sie wollen ja morgen weiter segeln. Das ganz kurzdehnt sich auf 2½ Stunden aus. Aber, bei einem, oder waren es zwei ? Gläsern Rotwein haben wir es zusammen saulustig.

Montag, 11. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Es schüttet volle Pulle bis gegen 11h. Die „Taima“ und die „Shamballa“ verlassen uns um zu den Seychellen zu segeln.

Dienstag, 12. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Wir machen einen riesenlangen Spaziergang auf der Insel Feydhoo. Wir laufen durch das Dorf und bis zum nördlichen Ende der Insel. Irgendwo bei einer Autogarage schaut Paul sehr interessiert. Der Garagenbesitzer zeigt uns sofort sehr stolz seine Werkstatt. Ich kann nur hoffen, dass das Auto, das in Einzelteilen zerlegt da steht, irgendwann wieder läuft.

Mittwoch, 13. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Die „Nicone“ kommt gegen 10h15 hier in der Ankerbucht an. Die Crew ist müde von der Nachtfahrt und so machen Paul und ich alleine einen langen Spaziergang bis zur Insel Gan. Wir laufen zuerst kreuz und quer durch den Ort Feydhoo und danach dem Ufer entlang bis zur Brücke zur Insel Gan. Unterwegs sehen wir viele grosse Muränen im seichten Wasser schwimmen. Auf dem Rückweg essen wir im Restaurant „Seahouse“ zu Mittag. Paul bekommt eine vegetarische Riesenpizza, von der er nur die Hälfte essen kann, der Rest wird uns schön eingepackt und ist unser heutiges Abendessen. Ich kriege eine feine Lasagne. Den Sundowner gibt es auf der „Nicone“.

Donnerstag, 14.April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Um 10h kommt Peter zu uns auf die MABUHAY und wird von Paul auf den Mast hinauf gekurbelt.
Peter kontrolliert das ganze Rigg und repariert irgendetwas an der Ankerbeleuchtung. Nochmals vielen Dank Peter! Zum Mittagessen sind wir im kleinen Restaurant 3 S Lounge, neben dem Supermarkt 3S. Hier treffen wir Maththi, den Agenten, nach ziemlichem Warten, und können Wäsche für die Wäscherei abgeben. Maththi hat mich wieder nicht gegrüsst. Danach zeigen wir den „Nicones“ was es hier für Einkaufsmöglichkeiten gibt.

Freitag, 15.April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Heute ist doch nicht „Freitag der 13.“oder? Nein, nur ichbin der grösste Schussel den es auf der südlichen Erdhalbkugel gibt!!! Ich schaffe es, ganze 15 Tage meines gewissenhaft geschriebenen Tagebuches, mit einem einzigen falschen Klick unwiederbringlich zu löschen. So einfach ist das! Nur gut, dass ich das selberverbockt habe! Ich versuche stundenlang, das Geschriebene zu retten, aber „recuva & Co.“ helfen nicht weiter. Nun versuche ich, mich nicht (mehr) allzusehr zu ärgern, ich bleibe gaaanz cool, grrrr!!! und werde eine Kurzfassung der verschollenen Tage schreiben. Siehe oben, vom 30.3. bis heute 15.4.2016. Es gibt ja schliesslich Schlimmeres als so 6 Seiten verlorenes Tagebuch.
Gegen 17h sind wir mit Leena und Peter an Land. Peter und Paul holen Diesel und Benzin und danach kaufen wir ganz kurz im Supermarkt frisches Gemüse ein. Zum Abendessen sind wir im „Seahouse“ und machen anschliessend einen kleinen Verdauungsspaziergang dem Ufer entlang.

Samstag, 16. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Am Nachmittag schnorcheln wir 45 Minuten mit Peter am nahen Riff herum. Das ist wirklich shcön und wir begegnen einer Schönen Schildkröte, mit der wir eine kurze Weile schwimmen. Den Sundowner gibt es heute auf der MABUHAY. Ab 20h fängt es an zu regnen.

Sonntag, 17. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Ab Mitternacht hat es nur noch heftig ununterbrochen geregnet und geblasen. Das Frühstück findet heute unten im Salon statt. Es ist ein total grauer und trostloser Morgen. Es bläst und wellt ganz schön. Eigentlich wollten wir heute mit Leena und Peter mit einem Taxi nach Hitadhoo. Aber diesen Ausflug verschieben wir auf Unbestimmt. Um 10h driftet unser Steuerbord-Nachbar weg. Kurz danach hebt der Engländer „Caduceus“ den Anker und fährt raus. Und etwa eine Stunde später driftet die MABUHAY, bei 36,4 Knoten Wind. Nur die Deutsche „Flomaida“ hält sich still und bleibt an Ort stehen. Wir drehen im tieferen Wasser Runde um Runde um endlich, nach fast zwei Stunden, um 13h wieder zu ankern, diesmal auf 30m Tiefe. Das hat so lange gedauert, weil wir uns nicht zwischen die wieder geparkten Schiffe quetschen wollten und keinen geeigneten Ankerplatz fanden. Mensch, was für ein Tohuwabohu! Erst im Laufe des Nachmittags beruhigt sich der Wind langsam wieder. Die Wetterprognose hatte 16 Knoten Wind angesagt. Scheinbar wurden die Wetterfrösche von diesem Tief auch überrascht. Gut ist das Ganze nicht in der Nacht passiert!

Montag, 18. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo
Um 9h fahren wir an Land und rufen ein Taxi. Mit Leena und Peter geht es nach Hitadhoo. Peter muss zum Zahnarzt und wir anderen möchten ein wenig shoppen gehen. Schliesslich ist Hitadhoo die zweitgrösste Stadt der Malediven! Wir sind noch nicht richtig in der Stadt, als es auch schon wieder zu schütten beginnt. Der Taxifahrer bringt uns vor eine Zahnarztpraxis und zuerst steigt Peter aus, um zu fragen, ob und wann er behandelt werden kann. Es dauere etwa eine halbe Stunde meldet er uns ins Taxi. Wir steigen auch aus und sind schon von den vier Schritten bis zur Türe nass. Wir warten die ½ Stunde im Wartesaal bis Peter wieder kommt. Es regnet ununterbrochen und in Strömen. Die Strassen gleichen Flüssen. Alles steht unter Wasser. Wir rufen den Taxifahrer herbei und fragen ihn, wo wir einen neuen Akku für unsere Handfunke bekommen könnten. Der Fahrer fährt zu zwei Läden, aber beide haben das Teil nicht. In Malé gibt es so etwas. Nun machen wir noch einen Einkauf in einem Supermarkt, wo, wie in allen Supermärkten hier, das Sortiment an Pflegeprodukten und Parfums viel grösser ist als das der Lebensmittel. Eigentlich wollten wir uns Hitadhoo ein wenig anschauen, aber bei dem Regen hat das keinen Sinn. Und so fahren wir zurück zum Hafen von Feydhoo/Maradhoo, wo unsere Dinghys ziemlich voll mit Regenwasser liegen. Im Restaurant „City Bend“ essen wir gut zu Mittag und warten auf den Agenten Maththi. Wir übergeben ihm unsere Papiere um für morgen auszuklarieren. Kurz nach 13h sind wir wieder auf unseren Schiffen.
Gegen 17h kommt ein Katamaran, die kanadische „Pedoja“ auf unseren Ankerplatz. Jetzt sind wir vier Schiffe hier. Die Flomaida, die Nicone, die MABUHAY und eben diese Pedoja. Gegen 18h45 kommt ein Motorboot mit grellem Blitzlicht angebraust und fährt zu der Pedoja. Das Motorboot bleibt ca. eine Stunde beim Katamaran und kommt dann zu uns, längsseits. Es ist 19h50 und dunkel. Auf dem Motorboot steht „MNDF“, was immer das auch heisst. Ein Uniformierter steigt ungefragt einfach mit seinen Schuhen zu uns an Bord. Er will unser Traveller Permit (die Fahrterlaubnis für die Malediven) sehen. Die können wir ihm aber nicht zeigen, weil wir sie heute Nachmittag an Maththi, den Agenten, für die Ausklarierung gegeben haben. Auf dem Boot sind fünf (5) Männer. Der Uniformierte teilt uns mit, dass wir morgen früh um 7h30 diesen Ankerplatz hier verlassen müssen, und zum Industriehafen im Norden gehen müssten. Wir sind platt und haben keine Ahnung was das jetzt soll. Wir sind seit 10 Tagen hier an diesem Ort und hatten bis jetzt kein Problem, ausser gestern die Drifterei bei dem Sturm.

Dienstag, 19. April 2016: Gan, Feydhoo, Maradhoo 7 sm
Um 7h50 kommt das gleiche Motorboot wie gestern, auch heute mit den fünf Mann an Bord. Bei uns beanstandet der Uniformierte die Gastlandflagge. Wir müssen sie sofortherunternehmen, weil sie am Sonntag bei dem Sturm zerfleddert ist…. Nun werden alle vier Schiffe zum neuen Ankerplatz ganz im Norden des Atolls eskortiert, etwa 3,5 sm (oder fast 7km) weit. Die Flomaida ist als erste dort und teilt dem Uniformierten mit, dass wir alle hier nicht ankern werden, weil wir über das Riff müssten und es zu viele Korallenblöcke und Felsen im Wasser hat. Die Flomaida, Dagmar und Christof, verhandeln für uns und etwa eine Stunde später fahren wir, d.h. Flomaida, Nicone und MABUHAY wieder südwärts, vorbei an unserem alten Ankerplatz, um inoder vorder Lagune bei Gan zu ankern. Bedingung ist, dass wir an der CoastGuard vorbei gehen, wenn wir an Land wollen. Aha, wir sind also hier ganz schön unter Kontrolle! Es ist 10h als wir auf 30 m ankern. Ungefähr eine Stunde später kommt auch der Katamaran Pedoja und ankert neben uns. Und jetzt wissen wir endlich auch, was das Ganze eigentlich sollte. Die Pedoja hat einen Hund an Bord und die Frau ist gestern Abend mit dem Hund an Land gewesen. Auf den ganzen Malediven sind Hunde aus Glaubensgründen strengstens verboten!
Wir können es nicht glauben, das ganze Theater wegen einem kleinen Hund! Und vor allem können wir nicht fassen, dass drei Schiffe wegen einem kleinen Kläffer bestraft werden, anstatt nur der betreffende Katamaran.
Am Nachmittag lässt Paul ein Reinigungsprogramm durch unseren Wassermacher laufen. Es stellt sich heraus, dass vermutlich die Membrane kaputt ist und ersetzt werden muss.
Abends gehen wir mit Flomaida und Nicone zu Fuss nach Feydhoo um im „Sea House“ eine Pizza zu essen. Später kommt Maththi dazu und übergibt der Flomaida und uns die Ausklarierungspapiere und die Pässe. Übrigens grüsst er mich jetzt und wir plaudern sehr nett zusammen. Er übergibt jedem der drei Schiffe eine Tüte voll mit Mangos. Das wissen wir alle sehr zu schätzen und kehren gutgelaunt zu unseren Schiffen zurück.
P.S. heute vor 13 Jahren haben wir die MABUHAY in Spanien getauft.

Mittwoch, 20. April 2016: Gan
In der Nacht hat es geregnet und am Morgen kommt wieder mal ziemlich heftiger Wind auf.
Der Tag ist eher bewölkt.
Ab sofort sind wir hier auf den Malediven quasi illegal. Unsere 90 tage Aufenthalt sind egstern abgelaufen und wir haben ausklariert. Aber die Behörden sind hier scheinbar grosszügig und man darf die Abreise um ein paar Tage verzögern In unserem Falle kommt seit gestern noch das Problem des Wassermachers dazu, der nur noch pures Salzwasser produziert. Wir bestellen in Deutschland zwei neue Membranen. Ausserdem treibt sich im südlichen Indischen Ozean der Cyclon „Fantala“ herum und dem möchten wir nicht unbedingt begegnen, also warten wir hier auf das Paket aus Deutschland und darauf, dass sich der Cyclon auflöst.
Als wir am 22.Januar im Norden der Malediven ankamen, haben wir uns gedacht: oh je, was machen wir 3 Monate auf diesen Malediveninseln? Aber die 90 Tage sind sehr schnell vorbeigegangen. Wir haben in der Zeit 21 Riffe, Inseln und Lagunen besucht und viel Schönes gesehen. Je weiter wir südlich kamen, desto besser hat es uns gefallen. Das Highlight waren natürlich die Mantas und der Walhai, die wir gesehen haben. Im Ganzen haben wir auf den Malediven 642,3 sm oder 1189,5 km im ZickZack zurückgelegt und dafür haben wir 186 Liter Diesel verbraucht.
Unser nächstes Ziel ist die Insel Rodrigues, Mitten im Indischen Ozean, etwa 1300 sm, ca. 2400km südlich von den Malediven.

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