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In Telaga vor Anker

In Telaga vor Anker

13.März – 13.April 2015

Freitag, 13.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Wir schlafen sehr lange. Wenn man in der Nacht nicht schlafen kann, muss man das halt am Morgen nachholen. Übrigens wird es mit dem Wind gegen Morgen sehr kalt, unter 25° !!!, so dass wir uns mit einem Leintuch zudecken müssen!!!
Um 10h30 kommt der Vegi-Mann zum Marina-Gebäude. Leena, Peter und wir wollen auch eine Kleinigkeit an frischem Gemüse einkaufen. Danach sind wir im Restaurant Tajmahal zu einem Iced Coffee. Paul und ich verbringen einen total faulen Nachmittag mit lesen und dösen. Den Apéro gibt es heute im „mare blu“.

Samstag, 14.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Wieder so in fauler Faulenzertag. Das heisst, ich habe ziemlich viel am Computer erledigt, was unseren Plan B betrifft. Am 18.April kommt die MABUHAY in der Rebak-Marina aus dem Wasser und wird aufs Trockene gestellt. Am 20. April fliegen wir, Paul und ich nach Sri Lanka. Die Visa haben wir ja schon im Januar bestellt und bezahlt (30 US$ pro Person, für 30 Tage). Dort werden wir mit unseren Rucksäcken ein wenig unorganisiert herumreisen. Ich reserviere die Marina und den Krantermin, buche Flüge nach Kuala Lumpur und Colombo und dann muss ich noch in London das Cruising Permit (Fahrtbewilligung) für Chagos (Atoll mitten im Indischen Ozean) vom Jahr 2015 auf das Jahr 2016 verschieben. Auch das haben wir schon bezahlt (150 englische £ für 3 Wochen). Ausserdem machen wir uns Gedanken wie wir den Rest der 9½Monate bis Januar ausfüllen werden. Also, es gibt schon noch einiges Organisatorisches zu erledigen.

Sonntag, 15.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Seit ein paar Tagen kurven jeden Morgen und manchmal auch am Nachmittag ein paar Helikopter und Flugzeuge vom Militär lautstark über den Ankerplatz hinweg. Zuerst denken wir, das seien Manöver oder Flugschulungen. Aber jetzt denken wir, es ist wegen der LIMA.
Eine der grössten Veranstaltungen auf Langkawi ist die LIMA, eine Militärausstellung für Schiffe und Flugzeuge. Diese findet jedes zweite Jahr (ungerade Jahreszahlen) statt. Staaten aus aller Welt können hier der malaysischen Regierung Rüstungsprojekte anbieten. Das Handelsvolumen geht in die Milliarden.
Heute verlässt uns die NICONE. Leena und Peter fahren in die Rebak-Marina.

Montag, 16.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Auch heute werden wir wieder von Helikoptern umrundet. Übrigens findet die diesjährige LIMA (Langkawi International Maritim and Aerospace Exhibition) vom 17.-21. März statt. Die grossen Flugzeuge machen einen Riesenlärm. Am Funk (auf Kanal 16) hören wir den ganzen Morgen die Rufe der verschiedenen Kriegsschiffe (!) aus Bangladesh, Myanmar, Indien, Thailand usw. Das ist ganz schön eindrücklich!
Nachmittags gegen 13h45 kommen plötzlich Anne und Werner mit ihrer „sail away“ in die Ankerbucht gefahren und ankern in unserer Nähe. Wir freuen uns enorm, sie wieder zu sehen und laden sie zu uns zum Kaffee ein. Und klar ist ja wohl auch, dass wir einander seeeehr viel zu erzählen haben. Abends essen wir zusammen im „mare blu“ Pizza und geniessen den wunderschönen Abend.

Dienstag, 17.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Paul holt an der Tankstelle 2 Kanister Diesel. Sonst machen wir wieder nicht besonders viel, ausser lesen, essen, schlafen.

Mittwoch, 18.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Mit Anne und Werner mieten wir im Marinabüro ein Auto. Diesmal verlangen wir aber eine Telefonnummer vom Halter, man weiss ja nieeee!!! Um 10h30 fahren wir los. Im Ort Matsirat machen wir den ersten Stopp, Farbe, Pinsel, Abdeckband, Dichtmasse, alles was nach Arbeit tönt, kaufen wir hier ein. Danach noch ein längerer Halt im Hotlink-Laden für Internet-und Telefon-SIM Karte und schon geht es weiter. Bei den Pok Brothers, kaufen wir 2,7 kg Gruyère Käse von EMMI, den wir uns teilen. Beim Billion gibt es beim Inder zu Mittag und danach einen Einkauf im Supermarkt. Wir unterhalten uns mit ein paar jungen Soldaten (oder sind das Kadetten?) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die wegen der LIMA-Militär- Ausstellung mit ihrem Kriegsschiff hier sind. Auf dem Heimweg machen wir bei einem neuen Restaurant am Meer einen Iced Coffee-Stopp. Auf dem Dach befindet sich ein altes Segelschiff. Der Kiel ragt unten ins Restaurant. Alles ist sehr schön und liebevoll gemacht. Eigentlich wäre zwischen 15h und 17h hier geschlossen, aber wir werden trotzdem bedient. Gegen 16h30 sind wir zurück in der Marina und geben den Autoschlüssel ab. Heute hat zum Glück niemand versucht, uns das Auto weg zu nehmen.....

Donnerstag, 19.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Es ist höllenheiss wenn kein Lüftchen weht. Ich sitze den ganzen Morgen und drei Stunden (!) des Nachmittags am Laptop und versuche diverses zu erledigen. Es ist einfach unmöglich und ich bin am Boden zerstört. Wenn ich endlich alle Angaben eingegeben habe, bricht die Verbindung ab oder es kommt sonst eine doofe Meldung. Ich kann nicht mehr!
Abends sind wir mit „sail aways“ im „mare blu“ zu einem zischend kühlen Bier. Ahhhh!!!!
Dabei beschliessen wir spontan, Anne und Werner fürs Abendessen auf die MABUHAY zu Gschwellti, Salat und Gruyère einzuladen.

Freitag, 20.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Ich sitze wieder den ganzen Morgen am Laptop und versuche zu arbeiten. Es ist einfach unmöglich und ich bin am Boden zerstört. Wenn ich endlich alle Angaben eingegeben habe, bricht die Verbindung ab oder es kommt sonst eine doofe Meldung. Ich kann nicht mehr, genau wie gestern.....
Paul macht an der MABUHAY Ölwechsel. So ist das schon mal gemacht, wenn sie im April aus dem Wasser kommt. Der Schweiss läuft ihm runter wie ein Bach. Überall, wo er durchgelaufen ist, sind die Böden nass und glitschig.
Am Abend hören wir auf Kanal 16 die Funksprüche von zwei Kriegsschiffen. Die Amerikaner rufen das Koreanische Schiff an, sie sollen doch bitte ein wenig weiter weg ankern. Sie, die Amis, fühlen sich nicht wohl, wenn das Koreanische Schiffe so nahe bei ihnen ankert. Sie befürchten eine Kollision. Aber die Koreaner sehen das viel lockerer, sie finden der Abstand sei gross genug und versprechen, gut aufzupassen, dass sich die beiden Kriegsschiffe nicht in die Quere kommen.

Samstag, 21.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Um 11h holen wir das Mietauto ab, das wir gestern für 3 Stunden bestellt haben. Und, wir glauben es nicht. Es ist der weisse PROTON mit der Nummer KDJ 1985. Genau das Auto, das wir am Montag den 9.März schon mal hatten und das man uns wegnehmen wollte. Mit Anne und Werner fahren wir nochmals nach Kuah. Wir wollen zu einer Bank. Aber alle Banken haben heute geschlossen, klar, es ist ja Samstag. Beim Inder neben dem Billion gibt es Mittagessen. Anne und ich essen gute Chicken Brust (ich wie jedes Mal hier) mit ein paar Pommes, Werner scharfes Chicken Curry mit Reis (wie jedes Mal hier) und Paul zum ersten Mal ein Gemüse Curry mit Koreander, was er ja gar nicht mag, aber das Curry sei sehr gut. Auf dem Rückweg müssen wir nochmals in einen „hardware store“. Die Männer brauchen wieder mal Material für unsere Schiffe. Um 14h30 geben wir das Auto zurück und danach gibt es auf der „sail away“ Kaffee. Es ist enorm heiss..... wir miefen alle still vor uns hin!

Sonntag, 22.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
In der Nacht haben wir den tiefsten Tiefstand des Wassers (Ebbe). Gemäss unseren schlauen Messinstrumenten haben wir noch 00,00 cm Wasser unter unserem Kiel. Das heisst, wir stehen im Schlick. Es ist Neumond und auch ich merke ihn deutlich, kann nicht schlafen.
Morgens kommt Werner und Paul zieht ihn auf unseren Mast. Da oben muss Werner unsere malaysische Flagge befreien, die sich um die Wanten gewickelt hat und langsam aber sicher total zerschleisst. Aber der Hauptgrund wieso Werner da hinauf muss, ist der, den Schutz der Deckslampe wieder zu montieren, der heruntergefallen war.
Gestern ist die LIMA (Militärausstellung) zu Ende gegangen. Gott sei Dank, jetzt haben wir zum Frühstück und den ganzen Tag keinen Helikopter-und Kampfjetlärm mehr über der Ankerbucht.

Montag, 23.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Um 10h ist Paul auf der „sail away“. Er will Werner helfen, den grossen Aussenborder wieder in Gang zu bringen. Es ist immer noch sehr heiss. Es ist 13h30 bis der Mechaniker nach Hause auf die MABUHAY zum Mittagessen kommt. Aber dafür schnurrt der Aussenborder wieder wunderbar. Abends gibt es zur Abkühlung ein Bier im „mare blu“. Vorher will ich noch bei der Petronas-Tank stelle Geld am Automaten holen. Ich bekomme 270 Sfr (1000 Ringgit). Mehr gibt es nicht. Ist dieser elende Kasten schon wieder leer?

Dienstag, 24.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Nach dem Frühstück muss ich ganz schnell einen Brotteig kneten. Wir haben kein Brösmeli Brot mehr. Paul ist heute schwer beschäftigt, den Tauchkompressor, der still vor sich hinrostet, wieder in Gang zu bringen. Werner hilft ihm, das schwere Teil auf ein Brett zu montieren. Am Nachmittag läuft das Monstrum wieder und Paul füllt mit einem Höllenlärm unsere zwei Tauchflaschen. Alle Nachbarschiffe werden froh sein, wenn das Gerät endlich abgestellt wird. Ich auch!
Abends werden wir angenehm überrascht. Anne und Werner laden uns zu Kartoffelsalat und Würstchen ein. Mmm…, Annes Kartoffelsalat ist einfach spitze!

Mittwoch, 25.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Ein Vogel (Fischreiher) kackt uns das ganze Dach voll. Es ist enorm mühsam, die ganze Bescherung wieder abzuwaschen. Mann, so eine Sauerei! Das Zeug klebt verteufelt fest!
Während ich Wäsche aufhänge, kontrolliert, prüft und testet Paul unsere beiden Tauchausrüstungen. Mist, wir brauchen drei neue Schläuche.
Abends sind wir mit Anne und Werner im „mare blu“ bei einer Pizza. Eigentlich gäbe es heute bei uns auf der MABUHAY Nudeln mit kleinen schwarzen Tierchen. Die meisten davon habe ich allerdings schon herausgeschüttelt. Komischerweise sind es jetzt schon zum zweiten Mal die Teigwaren der Marke „San Remo“ die Bewohner haben. Bei „Agnesi“ und „Barilla“ hatten wir das noch nie.
In der Nacht blitzt donnert und regnet es kurz.

Donnerstag, 26.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Auf ausdrückliches Drängen von Skipper Paul machen wir heute einen Wanderausflug. Um 9h holen wir Anne und Werner mit dem Dinghy ab und fahren zum „mare blu“. Hier lassen wir das Dinghy im Wasser liegen und laufen dem Strand entlang, vorbei am Oriental Village bei der Luftseilbahn. Wir wollen zum „Seven Wells“ Wasserfall. Beim unteren Wasserfall hat es fast keine Leute (ausser uns noch etwa 6 Personen) aber leider auch fast kein Wasser. Kein Wunder, Es ist ja jetzt schliesslich fast Ende der Trockenzeit. Aber trotzdem baden Paul und Werner in dem kalten Wasser und finden es herrlich erfrischend. Nachdem die beiden wieder trocken sind machen wir uns wieder auf den Weg und laufen die vielen Treppenstufen hinauf bis zum oberen Wasserfall. Da hat es erst recht fast kein Wasser mehr. Aber es ist trotzdem sehr schön und wir machen hier eine längere Pause. Nach dem Abstieg von 367 Treppenstufen, habe ich einen zünftigen Knieschlotter. Man merkt schon, dass wir halt keine Bergwanderungen mehr gewöhnt sind. Beim Oriental Village geniessen wir bei der Deutschen Bude unser Mittagessen und nach dem „shoppen“ in einem anderen Lokal einen Iced Coffee. Dem Strand entlang geht es zurück zum „mare blu“ wo wir ein zischendes, kühles Bier verdient haben. Wir sind alle vier komplett k.o. Wir wollen nur noch auf die Schiffe um uns zu erholen. Wir sind kaum an Bord, kommen Mercedes und Carsten von der „Forthy Two“, um uns den Bremsreiniger-Spray, den sie für Paul in Kuah besorgt haben, zu bringen. Natürlich werden sie sofort an Bord gebeten zu einem kühlen Getränk.
Zum Abendessen gibt es bei uns „San Remo Linguine mit schwarzen Tierchen, dazu mit Rahm verfeinerte Pfeffer-Pilzsauce“. Der Chef hat heute gekocht und es ist sehr gut.
Es sieht nach Gewitter aus, aber es zieht vorbei.

Freitag, 27.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Paul erzählt mir beim Frühstück, dass es in der Nacht ganz zünftig „geheult“ habe vom Wind. Ich habe nichts gehört, habe geschlafen wie ein Sack! Aber dafür habe ich heute leichten Muskelkater und ich merke mein operiertes Knie. Um 10h gehen Paul und ich zur Petronas-Tankstelle und heute hat es endlich einmal Geld für uns am ATM-Kasten. Danach sind wir beim Vegiman, dem Chinesen, der Gemüse, Früchte und diverse andere Lebensmittel bringt. Nach etwa einer Stunde sind wir zurück auf der MABUHAY, deren Dach nun total versch...en ist. Hat wieder so ein elendiger Vogel seine Schliess-Muskeln nicht unter Kontrolle gehabt, während er über unsere MABUHAY hinweg geflogen ist. Bis zum Heck finden wir Spuren. Irgendwie scheint unser dunkelblaues Dach die Darmtätigkeit der Vögel anzuregen….
Abends sind wir mit Anne und Werner auf ein Bier im „mare blu“. Es tröpfelt ein paar mal ganz leicht, sieht aber überhaupt nicht bedrohlich aus. Als wir auf dem Rückweg zu den Schiffen sind, kommt innerhalb von Minuten eine Sintflut. Es schüttet aus allen Rohren. Dazu bläst es wie verrückt. Wir sitzen alle vier in unserem Dinghy, sind bis auf die Knochen nass und sehen aus wie gebadete Mäuse. Bei uns im Schiff stand bei der Bugkabine eine Luke auf Zwangsentlüftung und somit ist die Kabine ziemlich nass. Unser Cockpit ist komplett durchnässt, da die Frontscheiben offen waren. Kaum sind wir an Bord, lässt der Regen nach. Während ich das Abendessen koche (Bratwurst aus Südafrika, Kartoffeln aus Pakistan und Blumenkohl aus Malaysia), trocknet Paul das ganze Cockpit auf und so können wir wieder draussen essen. Die Luft ist merklich abgekühlt.

Samstag, 28.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Au, heute ist der Muskelkater in meinen Waden noch viel schlimmer. So 242 m Treppen hinauf kraxeln war halt doch ganz schön heftig für ungeübte Seglerbeine….
Wir machen eine Maschine Wäsche mit all den Sachen, die gestern Abend im Regen nass geworden sind. Ausserdem müssen wir alle Geldnoten die Paul in seinem Portemonnaie hatte, zum Trocknen auslegen. Paul reinigt irgendwelche Düsen von unserem Aussenborder. Beim Öffnen des Motorengehäuses geht das ganze Etui mit dem Bordwerkzeug über Bord. Schwups, verschwindet es im Meer. Zum Glück haben wir noch eines in Reserve. Heute ist wieder wunderbarstes Wetter. Erst am Abend tröpfelt es wieder ein paar Mal leicht, nach dem Motto: Luken zu, Luken auf...

Sonntag, 29.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Wir schrubben zusammen das schon wieder verkackte Cockpitdach! Das ist doch so richtig eine Sonntagsmorgenbeschäftigung. Danach stellt Paul fest, dass eines unserer Solarpaneele nicht mehr funktioniert. Scheinbar ist eine Lötstelle defekt. Nachdem er zuerst alleine versucht hat, das Problem zu beheben, holt er Carsten zu Hilfe. Er ist Elektriker und zusammen schaffen sie es, vierhändig, die Stelle zu löten. Uff, wieder was erledigt.
Heute ist ja in Mittel-Europa schon wieder Zeitumstellung auf Sommerzeit. Das heisst unser Vorsprung auf die Heimat ist wieder auf 6 Stunden geschrumpft.
Am Abend regnet es ein paar Mal ziemlich heftig. Aber wir haben vorgesorgt und haben die Seitenwände am Cockpit montiert und können so gemütlich im Trockenen zu Abend essen.

Montag, 30.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Heute ist wieder einmal Haare schneiden vorgesehen. Also, normalerweise bin ich mit meinem Bordcoiffeur sehr zufrieden. Aber heute scheint er enorm pressiert zu sein. Er schneidet mir ein paar zünftige „Schnatten“ in die Frisur. Ich muss ihm die Haare razfaz abschneiden. Mir gefällt das zwar nicht so besonders, aber diese Frisur ist immerhin sehr pflegeleicht. Es ist leicht bewölkt und sonnig und schon wieder sehr heiss. Um 17h holen uns „sail away's“ ab für das obligate Bier im „mare blu“. Wir beschliessen spontan in der „Pizzeria“ eine Pizza zu essen. Nachdem wir alle wieder auf unseren Schiffen sind, gibt es eine mächtige Regenschütte, Es will gar nicht mehr aufhören mit blitzen und donnern und schütten. Trotzdem kann Paul oben im Cockpit schlafen und wird , dank unseren montierten Seitenwänden nicht nass. Er findet, dort oben sei es kühler.

Dienstag, 31.März 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Es ist unglaublich aber wahr! Wenn einmal der Wurm drin ist, hört der Ärger nicht mehr auf. Heute morgen macht Paul eine Routinekontrolle an der Ankerwinde. Dabei fällt ihm auf, dass die neue Kettennuss, die „Richtige-ISO-Nuss“, im Konus gerissenist! Das glauben wir ja nicht! Wir haben damit zweimal geankert!!! Jetzt sind wir wieder beim Anfang, wie beim „Leiterlispiel“ und wissen nicht was machen. Wir haben ja zwar noch die „Falsche-DIN-Nuss“ aber unsere Kette ist trotzdem eine ISO-Kette. So ein Mist! Paul baut das Teil sofort aus und wir schauen uns die Sache genauer an. Ja, sie ist wirklich gerissen!
Über die Mittagszeit regnet es volle Pulle. Abends dann wieder ein wenig.

Mittwoch, 1.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Ich schreibe wieder einmal ein mail nach Deutschland, mit Foto, wegen der gerissenen Kettennuss.

Donnerstag, 2.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Weil Anne morgen Geburtstag hat, backe ich heute einen Schokoladenkuchen. Leider wird daraus ein Brikett, das innen noch total ungebacken ist…. Also kein Geburtstagskuchen für morgen.

Freitag, 3.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Wir holen Anne und Werner um 9h30 per Dinghy ab. Werner hat für heute ein Auto gemietet (wir bekommen wieder KDJ 1985). Zuerst fahren wir zum Temurun Wasserfall. Dieses ist der höchste von Menschenhand gebaute Wasserfall von ganz Malaysia. Er ist 66,92 m hoch, wurde im Jahr 2004 als Touristenattraktion erbaut und so etwas haben wir noch nie gesehen! Die „Felsen“ sind aus Kunststoff hergestellt, sehen aber täuschend echt aus. Wenn man nicht die Löcher im Plastik sehen würde oder wenn Werner nicht mit seinem Wanderstock an die „Felsen“ klopfen würde, könnte man sie tatsächlich für echt halten. Der Wasserfall ist f..ztrocken, kein Tropfen Wasser zu sehen, ausser ein paar Pfützen vom Regen. Wir sind die einzigen Touristen hier. Wir klettern über den Tunnel der über die Strasse gebaut wurde und zum „Aussichtspunkt“. Toll, im Hintergrund sieht man das Meer, im Vordergrund eine rot-weisse Antenne….Nach dem wir die Aussicht ausgiebig bewundert haben, kehren wir zum Auto zurück. Auf dem Dach des Autos sitzt eine Äffin, die hartnäckig auf dem Auto herumklettert, als wir einsteigen wollen. Unsere Fahrt geht weiter in den Norden der Insel, wo wir uns den schönen Strand und eine Kunsthandwerksaustellung anschauen. Mittagessen gibt es bei der Anlegestelle der Ausflugsboote. Am Nachmittag besuchen wir den Durian Perangin Waterfall. Dieser Wasserfall und die dazugehörenden Felsen sind echt und gefallen uns allen sehr gut. Wir laufen viele Treppen bis zuoberst und schauen zu, wie im Becken unter dem Wasserfall gebadet wird. Die ganze Anlage ist sehr schön gemacht und sauber. Auf dem Rückweg fahren wir in Kuah noch schnell beim „Billion“ vorbei, um kurz Frischzeug einzukaufen.
Gegen 17h30 sind wir im Restaurant „Tapaz“ (neben dem „mare blu“) wo wir von Anne zu einem wunderbaren Abendessen mit ganz vielen verschiedenen guten Tapas eingeladen sind. Es ist ein sehr schöner gemütlicher Abend. Liebe Anne, lieber Werner, herzlichen Dank für den wunderschönen, stressfreien Tag!

Samstag, 4.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Paul füttert die Fische mit meinem Schokoladenkuchen. Am Nachmittag ist er auf der „sail away“ um Werner's Taucherutensilien zu kontrollieren. Einige Sachen sind defekt, die werden wir nach Hause mit nehmen um sie dort reparieren oder ersetzen zu lassen. Heute ist es wieder sehr heiss, 35° oder mehr? Wir wissen es nicht so genau, einfach heissss. In der Nacht ist es in unserem Schlafzimmer so heiss, dass ich in meinem eigenen Saft gare. Endlich, gegen Mitternacht kommt die Erlösung in Form eines gewaltigen Gewitters. Es kühlt ab und es kann endlich geschlafen werden.

Sonntag, 5.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker, Ostern
Paul hat gestern Ostereier gekocht, aber er hat vergessen, sie zu verstecken….
Wir machen uns einen richtig faulen Tag, ohne Stress. Lesen, baden, dösen. Am Abend haben wir Anne und Werner zum Essen eingeladen. Dies, an Stelle des abverr...ten Geburtstagskuchen.
Es gibt gedörrte Bohnen mit Schinken aus der Dose und Würstchen aus dem Glas. Leider haben wir keinen Speck, dazu Salzkartoffeln.

Montag, 6.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Es ist affenheiss hier!

Dienstag, 7.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Kurz vor Mittag schnallt sich Paul die Taucherflasche auf den Rücken und taucht mit einem Schaber bewaffnet ab, unter die MABUHAY. Er befreit die Schraube von kleinem Muschelbewuchs. Ein etwa 30cm grosser Fisch umschwimmt ihn neugierig. Und weil Paul schon mal dabei ist, reinigt er, wie versprochen, auch den Propeller von der „sail away“, der ist aber nicht so stark bewachsen wie unserer, hat aber Reste eines Fischernetzes drumgewickelt.
Seit Freitagabend haben wir eine Schwalbe, die es sich jeden Abend unter unseren Solarpaneelen gemütlich macht und dort die Nacht verbringt. Sie ist herzlich willkommen auf der MABUHAY, wenn sie keine Sauerei hinterlässt…
Ich sitze etwa 1½ Stunden am Laptop und versuche krampfhaft zum ersten Mal in meinem Computerleben, on line für unseren Air Asia Flug nach Colombo einzuchecken. Jedesmal, wenn ich alle Angaben zu Namen, Geburtsdaten, Passnummern, Ablaufdatum der Pässe usw. usw. eingetippt habe, heisst es: Sie sind mit keinem Netzwerk verbunden. Und das etwa 6 mal. Grrr…! Ich krieg die Krise! Und dazu tropft der Schweiss….

Mittwoch, 8.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Wir haben uns geirrt, es ist ein Schwalbenpaar, das sich jeden Abend unter unsere Solarpaneele kuschelt. Wieder so ein heisser Tag. Aber heute hat es wenigstens ein wenig Wind.
Ha, ich habe gecheckt, wie man bei Air Asia eincheckt. Diesmal habe ich Internetverbindung und es klappt auf Anhieb. Ich bin richtig stolz auf mich. Abends sind wir mit Anne und Werner im „mare blu“, Pizza essen. Dies ist unser Abschiedsessen. Morgen fahren die „sail away's“ in die Rebak Marina.

Donnerstag, 9.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Anne und Werner verlassen die Ankerbucht. Wir bleiben noch ein paar Tage hier und folgen ihnen dann am Montag. Wir werkeln im und am Schiff herum. Ich schreibe Tagebuch und sortiere Fotos.
Am Abend macht sich ein gewaltiges Gewitter bereit. Zuerst wird der Himmel schwarz, dann bläst es wie verrückt und dann schüttet es kurz. Nach einer halben Stunde ist schon wieder alles vorbei. Paul war so clever, ganz schnell die Seitenwände an unserem Cockpit zu montieren und so können wir in aller Gemütlichkeit im Trockenen draussen essen.

Freitag, 10.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Ein Vogel (Fischreiher) kackt uns wieder das ganze Dach und die Frontscheiben voll! Um 10h30 fahren wir zum Vegiman Gemüse kaufen.
Abends grosses Gewitter, etwa 45 Minuten lang. Wir sitzen unter unserem Cockpitdach wunderbar im Trockenen.

Samstag, 11.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Ich muss diverse Papiere vom Laptop ausdrucken. Flugtickets für Colombo, Visa für Sri Lanka, Adresse der Indischen Botschaft in Sri Lanka usw. Aber die Internetverbindung ist wieder elend schlecht und ich nerve mich enorm. Am Abend Gewitter.

Sonntag, 12.April 2015: Langkawi, Telaga vor Anker
Heute haben es die Inder darauf abgesehen, mich zu ärgern. Ich versuche am Laptop die Formulare für das Indienvisum auszufüllen. Das klappt eigentlich ganz gut, bis ich das Ganze speichern will. Dann ist, schwupps, alles weg, verschwunden. Ich fülle 5 mal den ganzen Mist für Paul aus. Jedesmal, schwupps, alles weg! Aber ich gebe einfach nicht auf und beim 6. Mal kopiere ich alles, speichere es irgendwo und kann es dann endlich ausdrucken. Für mich wende ich das gleiche Verfahren an und so geht es ganz schnell. Was diese Inder aber auch alles wissen wollen. Unter anderem die Namen und Geburtsorte unserer Eltern! Und ob unsere Grossmütter oder die Grossväter Pakistani waren!!!
Abends gibt es nochmals ein kühles Bier im „mare blu“ und danach verabschieden wir uns von Diana und Habiba, den beiden netten Serviererinnen. Nach dem Abendessen auf dem Schiff bestaunen wir stundenlang das viele Wetterleuchten über der Insel Langkawi. So viel Wetterleuchten haben wir beide noch nie gesehen.

Montag, 13.April 2015: Langkawi, Telaga – Rebak Marina, 5.5 sm
Nach genau einem Monat hier vor Anker verlassen wir diesen schönen Platz. Oh je, wo wird unser Schwalbenpaar heute Abend zusammen kuscheln? Um 9h ziehen wir den Anker aus dem Schlick und der Anker und die Kette sind natürlich dementsprechend verdreckt. Der Skipper flucht wieder einmal ganz zünftig, und wer ist Schuld an dieser Sauerei, he? Natürlich die Crew! Aber wir schaffen es und segeln ganz gemütlich, das heisst im Schneckentempo die 5,5 sm (ca. 10km) in die Rebak Marina. Hier werden wir, nach meiner Funkanmeldung, sehr professionell und ruhig von einem Marinero empfangen und am Steg E14 festgemacht. Es ist enorm heiss hier…. Zu unserer grossen Überraschung liegen wir nur ein Schiff von der „sail away“ entfernt, am gleichen Steg. Weil diese Besuch haben gehen wir schnell zu den Österreichern Marlies und Manfred von der „PanGea“ um sie zu begrüssen. Die freuen sich und nach einem kurzen Schwatz bei einem Glas kühlen Wasser, verabreden wir uns für heute Abend im „Harddock Café“ zum Essen. Auf dem Rückweg gehen wir bei Anne und Werner vorbei und quatschen auch hier noch eine Weile. Danach hilft Werner uns, das Vorsegel herunterzunehmen und zusammenzufalten. Am Nachmittag melden wir uns im Marinabüro an. Ich helfe Paul die ganzen 80m Ankerkette herauszunehmen und er befreit sie mit Süsswasser vom Dreck und verstaut sie wieder im Ankerkasten. So, nun werden wir bis Freitag an der MABUHAY verschiedene Aufräum-und Reinigungsarbeiten erledigen. Am Samstag, 18.April kommt sie dann aus dem Wasser und wird bis irgendwann im Herbst hier auf dem Trockenplatz stehen bleiben.

Dienstag, 14.April 2015: Langkawi, Rebak Marina
Eigentlich wollte ich ja diesen Bericht mit dem gestrigen Tag abschliessen. Aber ich mussunbedingt noch ein Ereignis festhalten, das heute stattgefunden hat. Am späteren Nachmittag duschen wir mit dem Wasserschlauch auf dem Steg neben der MABUHAY. Zuerst Paul, dann ich. Als ich fertig bin, laufe ich zum Wasserhahn und will ihn schliessen. Aber es geht nicht. Ich laufe zurück zum Schiff und teile Paul mit, dass ich den Hahn nicht schliessen kann, es geht zu hart. Ich soll es nochmals versuchen, ganz nach rechts muss der Hebel, meint mein liebster Mann. Also gut, ich probiere es noch einmal. Wieder getraue ich mich nicht, den Hebel mit Gewalt zu bewegen. Nun wird mein Skipper aber ungeduldig und meint: “Das kann doch nicht so schwierig sein! Ich frage mich, wie du solange überlebt hast!“ Meine Antwort lautet: “Ja genau, das frage ich mich auch, nach 45 Jahren mit Dir! Jetzt will ich aber mal sehen, wie Du den Wasserhahn abbrichst.“ Nun marschieren wir beide zum Wasserhahn und, zack! ist der Hebel vom starken Mann abgebrochen….



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