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Unterwegs nach Nord-Thailand

Unterwegs nach Nord-Thailand

1.11. - 10.11 2013

Freitag, 1.November 2013: Krabi
Um 17h kommen wir, nach einer sehr langen Reise von Basel über Paris und Singapur, auf der MABUHAY in der Krabi Boat Lagoon Marina, in Thailand, an. In Singapur haben wir ein Mal in Chinatown übernachtet. Bei der Immigration am Flughafen in Krabi ist es enorm mühsam. Es dauert über eine Stunde, bis wir den Stempel für einen Monat Aufenthalt in Thailand in den Pässen haben.
Auf der MABUHAY scheint auf den ersten Blick alles in Ordnung zu sein. Nur im Cockpit finden wir die Böhnchen einer Maus. Ein T-Shirt und eine kurze Hose von Paul, die wir, weil sie bei der Abreise im April noch feucht war, über dem Lenkrad hatten liegen lassen, sind angefressen, haben ganz zünftige Löcher.
Das Bimini, das blaue Verdeck über dem Cockpit, ist ausserdem total verschimmelt, zum Wegschmeissen!
Im Inneren des Schiffes ist nur ganz wenig Schimmel und wir sind echt froh, war die Kakerlake, die wir bei unserer Abreise im Schiff eingesperrt hatten, nicht schwanger!!!

Samstag, 2.November 2013: Krabi, sonnig
Wir haben den Jetlag! Mitten in der Nacht sind wir hellwach und können nicht mehr einschlafen. Wir haben jetzt zur Schweiz eine Zeitverschiebung von plus 6 Stunden.

Als Jetlag (aus dem Englischen von jet ‚Düsenflugzeug‘ und lag ‚Zeitdifferenz‘) wird eine nach Langstreckenflügen über mehrere Zeitzonen auftretende Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus bezeichnet. Sie wird als deutsche Übertragung zuweilen auch als Zeitzonenkater bezeichnet.

Nach der schnellen Reise über mehrere Zeitzonen ist die innere Uhr nicht mehr mit der neuen Ortszeit synchron. Licht und Dunkelheit treten zu ungewohnten Zeiten auf; die natürlichen Rhythmen wie Essens- und Schlafenszeit, Hormonproduktion oder Körpertemperatur kommen aus dem Takt. Da die innere Uhr sich nicht kurzfristig an eine neue Ortszeit angleichen kann, prägen sich unterschiedliche körperliche und psychische Beschwerden aus. Der Vorbeugung und Behandlung dienen insbesondere Verhaltensempfehlungen, die erleichtern, sich an die Zeitzone des Zielortes anzupassen

Die häufigsten Beschwerden des Jetlags sind Schlafstörungen in Form von Ein- und Durchschlafstörungen, Müdigkeit, Schwindelgefühl, Stimmungsschwankungen, Appetitlosigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit bei körperlichen und manuellen Anforderungen. Dabei verschwinden die subjektiven Beschwerden meist nach wenigen Tagen, während objektiv im Schlaflabor messbare Parameter, Körpertemperatur und Hormonstatus sich erst nach längerer Zeit (bis zu zwei Wochen) anpassen. Obwohl fast alle Reisenden bei einer Zeitverschiebung von mehr als fünf Stunden Beschwerden wahrnehmen, ist deren Schweregrad und die Erholung davon individuell sehr unterschiedlich. Auch wenn der Einfluss vieler Faktoren nicht systematisch untersucht worden ist, scheinen die Beschwerden bei geringerem Alter ausgeprägter zu sein.

Die Flugrichtung hat erfahrungsgemäß einen Einfluss auf die Ausprägung des Jetlags, wobei dieser bei Flugreisen nach Osten gewöhnlich stärker empfunden wird. Die innere Uhr läuft gewöhnlich nicht exakt im 24-Stunden-Takt, sondern mit etwas längeren Taktphasen, weshalb es für viele Personen einfacher ist, länger aufzubleiben als früher aufzustehen. Flüge nach Osten fordern beschleunigte, also verkürzte Taktphasen (entspricht vorzeitigem Sonnenauf- bzw. -untergang und damit früherem Aufstehen), Flüge nach Westen dagegen verlängerte Taktphasen (entspricht verzögertem Sonnenauf- bzw. -untergang und damit längerem Aufbleiben).

Wir treffen überraschend auf die „Persian Sands“, dem australischen Katamaran von Penny und Peter. Juhuuu, Freude herrscht! Wir waren doch zusammen in Borneo bei den Orang Utans. Wir werden sofort zum Kaffee auf den Katamaran eingeladen. Ahhh, hier ist es herrlich gekühlt mit der Air Condition! Dorne und zwei weitere Gäste sind aus Australien zu Besuch.
Zurück auf der MABUHAY putzen wir den gröbsten Dreck von Bord und ich schreibe die ersten Lebenszeichen-Meldungs-Mails nach Hause. Im Schiff herrscht ein gewaltiges Chaos von den mitgebrachten und ausgepackten Sachen. Aber die räumen wir später weg. Jetzt ist es viel zu heiss dazu.
Am Abend sitzen wir alle bei Gai, der Frau eines Marineros, die hier in der Marina ein kleines Lädchen und ein winziges Restauräntchen (sie hat eine (1!) Kochplatte für den Wok), betreibt. Es geht lustig zu und her. Nach ein paar Bieren wechseln wir den Ort und gehen ins Marina-Restaurant vom Schotten Marc zum Abendessen.

Sonntag, 3.November 2013: Krabi, bewölkt
Wir räumen und putzen herum. Das Chaos ist immer noch gross, aber langsam, ganz langsam wird eins nach dem anderen versorgt.

Montag, 4.November 2013: Krabi, sonnig, gegen Abend kurze Schütte
Mit einem ausgeliehenen Motorrad fahren wir mit Helmen, die nicht passen und kurzen Hosen, nach Nua Khlong, Bustickets nach Bangkok besorgen. Das Motorradfahren gelingt, nach kurzen Anfangsschwierigkeiten wegen des Linksfahrens, ganz gut. In Nua Khlong kaufen wir mit Händen und Füssen gestikulierend die Tickets für den morgigen 8-Uhr-Bus. Ob das wohl klappen wird mit dem von der Marina für uns bestellten Taxi?
Wir handeln mit Ricardo, dem Italiener, der schon 18 Jahre in Thailand wohnt, einen Pauschalpreis aus. Wir geben ihm den Auftrag, in unserer Abwesenheit, mit seinen Männern die MABUHAY zu polieren und den dunkelblauen, etwa 10cm breiten Strich unten am Schiff neu zu spritzen, und zwar wieder dunkelblau.

Dienstag, 5.November 2013: Krabi-Bangkok
Wir haben wieder kaum geschlafen (Jetlag). Punkt 7h werden wir vom Taxi abgeholt und zum Busterminal von Krabi gebracht. Genau so pünktlich, um 8h, fährt der Bus nach Bangkok ab. Wir haben die Plätze 1 und 2 im oberen Stock des Busses. Aber zu unserer grossen Enttäuschung ist an der Vorderscheibe ein Vorhang zugezogen, so dass wir nur seitlich rausschauen können. Direkt vor unseren Augen befindet sich ein Bildschirm und ununterbrochen laufen Soaps und ein unendlich blöder Brutalofilm auf Höllenlautstärke. Am Anfang ist der Bus tiefgekühlt, was aber später besser wird. Nach 12½Stunden, mit nur 2 Stopps, kommen wir in Bangkok beim Busterminal an. Per Taxi suchen wir ein Hotel. Der Fahrer kurvt über eine Stunde lang mit uns herum, bis wir endlich im „Hotel Sapphirtel Inn“, an der Si Lom Road, ein Zimmer finden. (1000 Bath, ohne Frühstück, ca. 30 Sfr.). Um 22h30 gibt es endlich die von Paul so heiss ersehnte Nudelsuppe bei einer Strassenküche. Ich nehme Nudeln mit Gemüse und Schweinestückchen.
Im Hotel funktioniert die Dusche in unserem Zimmer Nr. 404 nicht.

Mittwoch, 6.November 2013: Bangkok
Bangkok (wörtlich übersetzt „Dorf im Pflaumenhain“, thailändisch offiziell Krung ThepMahanakhon, (kurz Krung Thep– meist übersetzt mit „Stadt der Engel“) ist seit 1782 die Hauptstadt des Königreichs Thailand. Es hat den Status einer Provinz und wird von einem Gouverneur regiert. Die Hauptstadt hat 8,249 Millionen Einwohner (2010). Sie ist die mit Abstand größte Stadt des Landes. In der Bangkok Metropolitan Region, leben insgesamt 14,566 Millionen Menschen (2010).
Die Stadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Thailands mit Universitäten, Hochschulen, Palästen und über 400 Wats (buddhistische Tempelanlagen und Klöster) sowie wichtigster Verkehrsknotenpunkt des Landes.
Der Zeitunterschied zu Mitteleuropa beträgt +6 Stunden im Winter und +5 Stunden im Sommer, da es in Thailand keine Sommerzeit gibt. In Thailand wird links gefahren.

Der Wahlspruch von Bangkok lautet:
„Hilf den Unterprivilegierten,
Beende die Luftverschmutzung,
Löse die großen Verkehrsprobleme,
Jeder in der Stadt ist freundlich.“

Mit einem TukTuk wollen wir zur Myanmar Botschaft fahren. Der TukTuk-Fahrer sagt uns, da müssten wir viel zu lange warten und bringt uns zu einem Reisebüro. Die sagen, für ein Myanmar-Visum müssten wir zur Botschaft. Wir fahren zu einem anderen Reisebüro. Hier sagt der Angestellte uns, dass die Botschaft für das Visum ein Flugticket hin- und zurück, sehen wolle, sonst gäbe es kein Visum für Myanmar. Man könne nur per Flug nach Myanmar ein-und ausreisen. Ich hatte mich wahnsinnig auf Myanmar gefreut. Aber wenn die so kompliziert tun und uns nicht wollen, reisen wir halt nicht nach Myanmar und dieser Plan ist also hiermit (vorläufig) gestorben! Der nette Mann der uns berät, stellt sich als Schweizer Willy Lattmann aus Moutier heraus. Er hat 10 Jahre in Biel gelebt und wohnt schon seit 32 Jahren in Bangkok. Er berät uns für unsere Weiterreise, also buchen wir bei ihm einen 2-Tagesausflug zur Brücke am River Kwai in Kanchanaburi und von dort direkt nach Ayutthaya. Dort werden wir dann selber weiter sehen. Ausserdem buchen wir bei Willy noch den Rückflug von Laos nach Bangkok.
Unser TukTuk-Fahrer hat so lange auf uns gewartet. Nun bringt er uns zurück zu unserem Hotel. Vorher aber macht er noch Stopps bei einer Schneiderei für Seidenhemden und bei einem Schmuckladen mit lauter Diamanten. Wow! Da hätte es schon ein paar tolle Sachen!!! Nun bringt uns der Fahrer noch an den Fluss Chao Phraya, wo wir eine Stunde lang mit einem Langboot den Fluss hinauf und hinunter fahren. Der TukTuk-Fahrer kostet uns lächerliche 20 Bath (ca. 60 Rappen). Er bekommt aber von jedem Shop, wo er uns hinbringt irgendwelche Gutscheine. Zurück in unserem Hotel bekommen wir das Zimmer Nr. 409, wo die Dusche funktioniert.
Zum Mittagessen gibt es einen Apfel und ein paar Pampelmousenschnitze.
Später am Nachmittag lässt sich Paul die Haare für 150 Bath (ca. 4.50 Sfr.) schneiden. Die Coiffeuse massiert ihm auch noch unverlangt den Rücken und danach hat er eine ganze Woche lang Muskelschmerzen.
Wir laufen überall herum und suchen einen Computerladen. Mein ACER-Läptöpli braucht dringendst einen neuen Akku, aber wir werden nicht fündig. Hier an der Si Lom Road hat es nur lauter Diamantenläden. Vor der Myanmar Botschaft sehen wir eine sehr lange Kolonne von Visa-Wartenden. Ich bin immer noch enttäuscht wegen Myanmar!
Zum Abendessen, am gleichen Ort wie gestern, weil es so gut war, Nudelsuppe, Reis mit Gemüse und Huhnstücklein. Wir hören über eine Stunde lang immer den gleichen Song von einer CD: „oh-oho-oh many, many, watch my home!“ Ist es ein Lied oder ein Gebet? Wir wissen es nicht.

Donnerstag, 7.November 2013: Bangkok – Kanchanaburi, ganzer Tag bewölkt
Es ist 6h30 als wir mit einem Minibus beim Hotel abgeholt werden. Wir sind 10 Personen, die in 2½Stunden nach Kanchanaburi chauffiert werden. Während der Fahrt läuft ein Film.

Kanchanaburi ist die Hauptstadt der Provinz Kanchanaburi im Westen der Zentralregion von Thailand.
Kanchanaburi liegt am Zusammenfluss des Maenam Khwae Noi (Kleiner Nebenfluss) mit dem Maenam Khwae Yai (Großer Nebenfluss), der ab da wieder Maenam Mae Klong heißt. Die Stadt ist etwa 130 km von der Hauptstadt Bangkok entfernt.
Die Stadt und das nahe Umland leben auch gut vom touristischen Angebot. Einerseits trägt die wunderbare Landschaft, andererseits der weltberühmte Roman bzw. der Film „Die Brücke am Kwai“ dazu bei. Außerdem kommen viele Hauptstädter für einen Kurzurlaub hierher, um auszuspannen oder sich auf den Discobooten des Maenam Kwai zu amüsieren.

Zuerst besuchen wir den Kriegsfriedhof. 6900 tote Soldaten, von denAlliierten aus dem 2.Weltkrieg, liegen hier. Alles nur junge Männer, kaum einer über 30. Danach schauen wir uns das Museum an. Dieses ist absolut nicht sehenswert. Das Material ist sehr lieblos ausgestellt, quasi nur hingeschmissen wie Müll und es hat viel zu wenig Licht. Wir laufen über die berühmte River Kwai Brücke und zurück.

Der Kwae Yai „Großer Nebenfluss“, weltbekannt unter River Kwai, ist ein Fluss im westlichen Teil Zentralthailands nahe der Grenze zu Myanmar (früher Birma).
Der Fluss ist bekannt geworden durch den Roman von Pierre Boulle und den Film von David Lean „Die Brücke am Kwai“. Hier wurden australische, niederländische und britische Kriegsgefangene von den Japanern gezwungen, zwei parallele Brücken über den Fluss zu bauen, um die sogenannte „Burma Railway“ – auch „Death Railway“ (Todeseisenbahn) genannt, eine durchgehende Linie von Bangkok in Thailand nach Rangun in Birma zur logistischen Unterstützung der japanischen Besetzung Birmas zu vervollständigen. Die eine Brücke war behelfsmäßig aus Holz, die andere aus Beton und Stahl konstruiert. Die letztere existiert noch heute.
Die Brücke am Kwai ist ein Spielfilm von David Lean aus dem Jahre 1957, der auf dem gleichnamigen Roman von Pierre Boulle basiert. Gedreht wurde in Sri Lanka , damals Ceylon, und Großbritannien.
Zum Teil weichen Roman und Film jedoch voneinander ab.
Dieser Film porträtiert eine Gruppe britischer Kriegsgefangener in einem japanischen Kriegsgefangenenlager in Burma, die gezwungen werden, eine hölzerne Eisenbahnbrücke über den River Kwai zu errichten. Der Kommandeur des gefangen genommenen Bataillons, der britische Offizier Nicholson, (gespielt von Alec Guiness) widersetzt sich anfangs dem Befehl, dass auch die Offiziere mitarbeiten müssen. Er beruft sich auf die zweite Genfer Konvention von 1929, die Japan allerdings nicht unterschrieben hatte.
Der japanische Lagerkommandant Saito droht mit Repressionen, da er die Verantwortung für die pünktliche Fertigstellung der Brücke trägt. Nicholson bemüht sich darum, dass seine Soldaten bei diesen unmenschlichen Bedingungen ihren Stolz und ihre Würde behalten und sich nicht wie einfache Sklavenarbeiter von den japanischen Bewachern erniedrigen lassen. Er will Saito die Überlegenheit der britischen Soldaten beweisen, indem er eine technisch aufwendigere Brücke in kürzerer Zeit errichtet, obwohl er sich bewusst sein muss, damit dem Feind zu helfen. Nicholson setzt sich schließlich durch und die Offiziere werden von der schweren körperlichen Arbeit befreit. Die Aufgabe treibt die Soldaten zu Höchstleistungen und die Brücke wird doch noch rechtzeitig fertig. Saito muss nach der Fertigstellung indirekt die Überlegenheit der Gefangenen eingestehen.
Parallel dazu ist Commander Shears aus dem Gefängnislager geflohen. Nachdem er von den Einwohnern gepflegt wurde und sich erholt hat, wird er aber sofort wieder rekrutiert, um bei der Sprengung der Brücke mitzuhelfen, da er besondere Kenntnisse über das dortige Gebiet hat.
Die Handlung des Films endet (im Unterschied zum Buch) mit der Zerstörung der erbauten Holzbrücke durch die Alliierten, welche Nicholson zu verhindern sucht, weil die Brücke für ihn mehr geworden ist als eine Brücke für den Feind: Für ihn ist sie ein Symbol des Widerstandes und des Überlebenswillens seiner Soldaten.

Historischer Bezug
Tatsächlich wurden in Kanchanaburi, 111 km WNW von Bangkok, Kriegsgefangene zum Bau von zwei Brücken gezwungen. Zuerst wurde eine Holzbrücke errichtet und fünf Monate später zusätzlich eine stählerne Brücke. Beide wurden durch die Alliierten zerstört, die Holzbrücke zuerst. Die Stahlbrücke wurde 1946 von einer japanischen Firma wiederaufgebaut. 1971 wurde sie instand gesetzt; sie ist heute noch in Betrieb (♁14° 2′ 27″ N, 99° 30′ 13″ O).

Wir fahren mit dem Zug über die River Kwai Brücke und etwa 1½Stunden über Land. Wir sitzen auf Holzbänken.
Der fruchtbare, flache Boden der Gegend wird intensiv genutzt: Hauptprodukte sind neben dem obligatorischen Reis Zuckerrohr, Maniok, Mais, Tabak und Baumwolle.
In der bergigen Landschaft westlich und nördlich nahe der Grenze zu Myanmar, gibt es zahlreiche ergiebige Edelsteinminen. Hier findet man Saphire und Spinell.
Bei einer Bahnstation steigen wir wieder in den Minibus um. Dieser bringt uns an den Fluss, den „kleinen River Kwai“ wo wir auf einem schwimmenden Restaurant zu Mittag essen. Sehr basal, aber das Essen ist gut. Reis mit Gemüse und Hühnerstücklein.
Am Nachmittag geht die Fahrt im Minibus zum „Tigertempel“. Viele sehr schläfrige Tiger sind an Ketten in einer Art Arena festgemacht. Man kann sich mit ihnen fotografieren lassen. Paul will nicht, er findet das absolut nicht tiergerecht. Und eigentlich ist es wirklich eher traurig. Es hat auch Wasserbüffel, Wildschweine, Bären, Ziegen, Rehe und einen Vogelkäfig. Alles sehr basal! Wir würden diesen „Tigertempel“ nie mehr besuchen!
Jetzt geht es weiter zum Sokojnoy Wasserfall. Auf dem Parkplatz stehen 5 riesige Busse voller Russen. Am und unter dem Wasserfall tummeln sich “Tausende“ von Russen, die sich mit allerlei Faxen gegenseitig fotografieren. Das Abendessen gibt es wieder (ohne Russen) auf dem Fluss, im schwimmenden Restaurant. Reis ....gut!
Dann fahren wir mit einem Langboot etwa 10 Minuten den Fluss hinauf zu unserem Nachtquartier auf Stelzen im Fluss. Wir duschen und quatschen dann noch bei einem Bier auf dem Floss mit einem Deutschen Paar, bis uns die Mücken auffressen wollen.
Um 20h sind wir im Bett. Die Wände sind sehr dünn, man hört alles vom Zimmer nebenan...

Freitag, 8.November 2013: Kanchanaburi, River Kwai – Ayutthaya
Um 8h30 werden wir geweckt. Das heisst, wir sind natürlich schon lange vorher wach, da man ja auf diesem Flusshaus aus Bambus alles hört. Es regnet in Strömen. Wir haben beide ziemlich gut geschlafen. Nach dem Frühstück fahren wir zu Viert, mit einem Pickup zum Elefantencamp. Der Elefantenritt dauert 45 Minuten. Aber wir sind sehr enttäuscht. Wir sitzen auf dem Elefanten und der Mahut bleibt mit uns mitten im Regen, im Wald stehen und lässt den Elefanten Äste von den Bäumen fressen. Die ganze Tour geht etwa 200m vom Camp weg und wieder dorthin zurück. Wir warten einfach im Wald, bis die Zeit rum ist. Touristenverarschung!!!

Ein Mahut (auch: Mahout) ist der Führer und oftmals Eigentümer eines Arbeits-Elefanten. Er ist für dessen Ernährung und Pflege verantwortlich und über Jahrzehnte mit dem Tier verbunden. Ein Mahut reitet auf dem Nacken des Elefanten und dirigiert ihn mittels verbaler Kommandos, seines Elefantenstabs und des Drucks, den er mit Füßen und Beinen auf das Tier ausübt.
Mahuts gibt es, wie die Arbeitselefanten, in Indien und Hinterindien (etwa Myanmar und Thailand).Meist für Waldarbeiten werden dort oft noch Elefanten eingesetzt, weil sie im Gegensatz zu Traktoren und Raupen im Gelände beweglicher und nicht auf das Anlegen von Straßen angewiesen sind. Elefanten verursachen so bei der Waldarbeit wesentlich weniger Umweltschäden als Maschinen. Darüber hinaus hat die Elefantenhaltung zeremonielle und touristische Gründe.
Mahut und Elefant arbeiten soweit möglich jahrzehntelang zusammen. Die notwendige vertrauensvolle Beziehung entwickelt sich bereits während der gemeinsamen Arbeit in der Elefantenschule.
In Thailand gab es 2003 noch etwa 2.000 Mahuts, die mit ihren Elefanten in den unwegsamen Waldgebieten im Norden Thailands arbeiten.

Per Pickup geht es wieder zurück zum Flusshotel, wo wir unser Gepäck holen und um 13h eine Stunde lang auf einem Bambusfloss gemütlich den Fluss hinunter schippern. Beim gleichen Fluss-Restaurant wie gestern gibt es Mittagessen: Reis. Es regnet immer noch in Strömen, alles ist grau in grau. Am Nachmittag Rückfahrt im Minibus 3½Stunden bis Bangkok. Beim Busbahnhof SC Plaza müssen wir umsteigen in einen anderen Minibus nach Ayutthaya. Dabei hatte uns doch Willy Lattman aus Moutier, im Reisebüro, hoch und heilig versprochen, dass wir nicht nach Bangkok zurückfahren müssten, um nach Ayutthaya zu gelangen. Elender Kerl!!! Nach weiteren 2 Stunden Fahrt (70km) sind wir in Ayutthaya. Mitten im Ort werden wir ausgeladen und ein TukTuk führt uns zum Guest House „Good Luck“, wo wir für 500 Bath (ca. 15 SFr.) zu zweit übernachten. Hier regnet es nicht mehr. Wir essen draussen, direkt nebenan zu Abend. Paul Gemüsesuppe mit Huhn, ich Nudeln mit Gemüse und Huhn, mit je einer Cola, zusammen 160 Bath (ca. 4.80 Sfr.).
Nachts höre ich im Nebenzimmer jemanden schnarchen....

Samstag, 9.November 2013: Ayutthaya
Die Stadt Ayutthaya ist eine Großstadt (53.290 Einwohner im Jahre 2012) und die Hauptstadt der thailändischen Provinz Ayutthaya. Sie liegt in der Zentralregion von Thailand.
Ayutthaya war früher Hauptstadt des siamesischen Königreichs Ayutthaya und im 18. Jahrhundert die Metropole Südostasiens.
Ayutthaya liegt auf einer Insel am Zusammenfluss dreier Flüsse: Maenam Chao Phraya, Pasak und Lopburi, etwa 70 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangkok. Im 14. Jahrhundert befand sich die Stadt noch in der Nähe der Küste des Golfs von Thailand, als Ergebnis der jahrhundertelangen Sedimentbildung liegt sie heute ca. 100 Kilometer entfernt von der Küste.

Frühstück gegenüber bei „Tony's Place“Danach kaufen wir das Busticket für morgen. Um 10h laufen wir los zu den Tempelruinen im Geschichtspark Ayutthaya.

Der Geschichtspark Ayutthaya umfasst die alte Stadt Ayutthaya. Sie war die Hauptstadt des siamesischen Königreiches Ayutthaya, bis sie 1767 durch die birmanische Armee eingenommen und praktisch dem Erdboden gleichgemacht wurde.
Die thailändische Kulturbehörde begann 1956 mit der ersten Phase der Restaurierung der Ruinen. Im Jahr 1976 wurde das Gebiet zum „Ayutthaya Historical Park“ erklärt, was die weiteren Restaurierungsarbeiten beschleunigte. 1981 wurde der Park in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Tempel, Tempel, Tempel, Alte, aber auch Neuere. Es ist sehr heiss und wir laufen alles zu Fuss. Um 15h sind wir zurück in unserer Herberge. Da gibt es nur noch eines: eine kalte Cola und eine kalte Dusche. Ich merke erst jetzt, wie zerstochen von den River-Kwai-Mücken ich bin. Meine Beine sehen aus wie die von einer Asozialen!
Abendessen bei einer Strassenküche. Paul Nudelsuppe mit Huhn, ich Nudeln, Gemüse, Huhn. Dazu 1 Liter Wasser: 80 Bath (ca. 2.40 Sfr.) für alles. Nach einem langen Spaziergang sind wir um 20h im Bett. Das Bett, die Matratze und das Kopfkissen sind steinhart. Im Nachbarzimmer schnarcht wieder einer...

Sonntag, 10.November 2013: Ayutthaya – Sukhothai, 364 km
...trotzdem ziemlich gut geschlafen. Unsere inneren Uhren scheinen sich langsam wieder an die Ortszeit anzupassen.
Nach einem Iced Coffee bei „Tony's“, werden wir um 8h mit dem TukTuk zum Busstopp gebracht. Unser Bus kommt mit 30 Minuten Verspätung an und um 9h15 geht es nordwärts nach Sukhothai, durch riesige Ebene mit Reisfeldern. Es hat viele Störche. Nach 6 Stunden und 15 Minuten Fahrt erreichen wir Sukhothai. Ca. 1 Stunde später haben wir in Old Sukhothai im Guest House „Vitoon“ ein Zimmer für 300 Bath (ca. 9 Sfr.) gefunden. Es hat ein seeehr hartes Bett, wie ein Brett, ist aber sonst in Ordnung. Abendessen Paul Nudelsuppe, ich gebratene Nudeln mit Ei, je ein Getränk; 150 Bath (ca. 4.50 Sfr.). Hier in Sukhothai hat es berühmte Tempelanlagen. Aber wir wollen heute keinen einzigen Tempelmehr sehen. Wir machen nur noch einen kleinen Spaziergang und sind um 20h im Bett. Meine Beine sehen immer noch schrecklich aus.
Den ganzen Tag war es leicht bewölkt.

Sukhothai (wörtlich: Morgenröte der Glückseligkeit) ist die Hauptstadt der Provinz Sukhothai. Sie liegt in der Nordregion von Thailand.
Gegründet 1238 aus einer alten Khmer-Siedlung, wurde Sukhothai wenig später für 120 Jahre Hauptstadt des gleichnamigen erstmals unabhängigen Königreiches Sukhothai.

Der Stadtkern von Sukhothai wurde 1968 durch ein Großfeuer vollständig vernichtet, alle Gebäude in diesem Gebiet stammen somit aus jüngerer Zeit.
Sukhothai liegt etwa 440 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bangkok im Einzugsgebiet des Flusses Yom und inmitten eines Hügelgebiets, das dem Reisanbau dient. Die Stadt besteht aus zwei relativ getrennten Stadtteilen: Alt- und Neu-Sukhothai.

Geschichtspark Sukhothai
Die alte Stadt, von den Einheimischen auch‚“Alte Stadt“ genannt, war durch Erdwälle und Wassergräben von etwa 2 km x 1,6 km Ausdehnung umgeben. Durch die Befestigungen führten insgesamt vier Eingangstore in die Stadt. Innerhalb dieser Mauern sind die Überreste des königlichen Palastes und die von mehr als 20 Tempeln zu sehen. Der Geschichtspark beinhaltet zusätzlich Gebiete nördlich, östlich, südlich und westlich außerhalb der Mauern, in denen weitere Ruinen-Tempel stehen.
Bereits 1942 gab es Pläne, sie als historischen Park zu restaurien. Die ersten Arbeiten zur Bestandsaufnahme begannen aber erst Anfang der 1950er Jahre. 1976 legte die thailändische Regierung fest, dass die Ruinenfelder zu einem Geschichtspark („Historical Park“) ausgebaut werden sollten. Die endgültige Restaurierung wurde 1988 abgeschlossen, als der Sukhothai Historical Park durch König Bhumibol Adulyadej eingeweiht wurde. Am 12. Dezember 1991 wurde der Geschichtspark zu einem Teil des Weltkulturerbes der UNESCO erklärt.
Innerhalb und außerhalb der alten Stadtmauern sind heute fast 200 Tempelruinen zu sehen, die ältesten stammen aus dem 13. Jahrhundert.

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