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Vanuatu

17.6. - 3.6. 2012

Sonntag, 17. Juni 2012: Malolo Lailai – unterwegs nach Vanuatu
Nachdem ich noch den neusten Bericht und die Fotos dazu abgeschickt habe, fahren wir um 10h40 los von Malolo Lailai und verlassen nach ca. 3½ Wochen Fidschi endgültig. Es ist schönes Wetter, etwa 14 Knoten SE Wind. Zwischen zwei Trauminseln, Mamotu und Tavarua, durchqueren wir die letzte fidschianische Riffpassage. Nun sind wir wieder im offenen Südpazifik und können segeln. Kaum sind wir vor dem Riff geht es los mit Megawellen 3-4 m hoch und heftigen Winden, bis 25 Knoten. Und das Schlimmste, wir haben grosse Probleme mit unserem Rollgrosssegel. Es lässt sich nicht ganz rausziehen, bleibt dann stecken und kann nicht mehr eingerollt werden. Nur mit ganz viel Gemurkse und heftigen Flüchen des Skippers, können wir es reffen. Wir schlingern und schleudern ziemlich ungemütlich und rodeomässig übers Meer. Das pazifische Rodeoreiten kennen wir ja inzwischen gut. Wir fühlen uns wie in der Betonmischmaschine! Wo bleibt da eigentlich der vielgerühmte Spass am Segeln??? Und der Wind und die Wellen nehmen noch laufend zu. Die Spitzen in den Böen betragen bis zu 36 Knoten und die Wellen sind zeitweise bestimmt 5 m hoch. Heute gibt es zum Abendessen nur ein Quicksüppli und Brot, vom Captain höchstpersönlich zubereitet. Übrigens habe ich ihm heute Schmerztabletten gegen seine Rückenschmerzen verordnet und überwache, dass er sie auch wirklich nimmt.

Montag, 18. Juni 2012: unterwegs nach Vanuatu, 138,8 sm
In der Nacht haben wir 5 Fischerschiffe gesehen, die uns aber nicht in die Quere gekommen sind. Die Situation hat sich inzwischen beruhigt. Der Wind ist etwa noch 15 Knoten und die Wellen vielleicht 2-3 m. Und heute macht das Segeln auch wieder viel mehr Freude. Zwar schaukeln wir immer noch herum, aber doch so, dass wir damit gut leben können. Und ich kann sogar ein richtiges Mittagessen kochen. Strumpfbandbohnen (ganz lange grüne Bohnen) und Kartoffeln aus Fidschi, dazu gekochten Schinken aus Neuseeland. Mmmm..., so guet! Wie zu Hause!
Am Nachmittag schwächelt der Wind, nur noch ca.10 Knoten. Wir baumen das Vorsegel aus. Den ganzen Nachmittag segeln wir nur mit ca. 4 Knoten langsam dahin. Es hat einfach zu wenig Wind.
Übrigens konnte Paul das widerspenstige Grosssegel mit viel Gewalt fast ganz einrollen. Nun getrauen wir uns nicht mehr, es auszurollen. Toll, dabei haben wir es extra in Neuseeland für 500 NZ$ abändern lassen, damit es besser funktioniert !!!

Dienstag, 19. Juni 2012: unterwegs nach Vanuatu, 108 sm
Kein einziges anderes Schiff gesehen in der Nacht. Kein Mond weit und breit. Der Wind ist sehr knapp mit 9 Knoten und dreht dann noch auf NE. Gemeldet war für die ganze Fahrt ESE und SE. Das ausgebaumte Segel schlägt die ganze Zeit. Aber wir weigern uns fast die ganze Nacht standhaft, zu motoren. Aber um 4h30 reicht es uns endgültig mit dem Geschaukle und dem Lärm und wir werfen den Yanmar an. Schade, man hatte uns auf dieser Strecke eine schöne Segelfahrt prophezeiht. Überhaupt wird diese Fahrt bei uns auch nicht viel mehr zur Beliebtheit des Pazifiks beitragen. Dieser Pazifik den wir bis jetzt erlebt haben, ist einfach total unberechenbar! Entweder bläst und stürmt es wie am letzten Sonntag, oder es hat gar keinen Wind. Vielleicht haben ja andere Segler ganz andere Erfahrungen als wir. Das einzig Tröstliche: es regnet nicht, ist leicht bis mittelbewölkt und warm, auch nachts.
Ich habe mich zu früh gefreut, um 15h regnet es nämlich leicht. Wir können endlich den Motor abstellen und wieder ein wenig segeln. Der Nachmittag ist wieder mühsam, wenig Wind und wir wechseln ab zwischen segeln und motoren. Erst gegen 21h ist der Wind einigermassen stabil und wir können die ganze Nacht segeln.

Mittwoch, 20.Juni 2012: unterwegs nach Vanuatu, 109,6 sm
Die Nacht war zappenduster und es hat sehr viel geregnet. Aber wir kommen gar nicht so schlecht voran. Kein einziges anderes Schiff in Sicht. Am Morgen regnet es immer noch oder schon wieder und es ist grau in grau, düster und trüb.
Den ganzen Tag Regen, Regen, Regen! Ich habe auch ein Tief, träume von Schwarzwäldertorte und möchte nach Hause!!! Paul tröstet mich und meint:" Wir sind ja auf dem Heimweg!"
Die "Freyja" hat uns heute ein Mail aus Fidschi geschrieben:“Südsee? Immer Südostwinde? Leichte Brisen? Wo ist das alles?????“

Vanuatu ist ein souveräner Inselstaat im Südpazifik. Der aus 83 Inseln bzw. Inselgruppen bestehende Archipel wurde bis 1980 Neue Hebriden genannt.

Die Wirtschaft besteht meist aus Landwirtschaft, Fischerei und Tourismus. Es existieren keine nennenswerten Bodenschätze. Eine Studie der britischen New Economics Foundation (NEF) bewertet das Glück der Einwohner Vanuatus im weltweiten Vergleich am höchsten. Untersucht wurden Zufriedenheit, Lebenserwartung und der Umgang mit der Umwelt.

Vanuatu hat 208.869 Einwohner, etwa 98,5 % der Bevölkerung sind Melanesier.

32,6 % der Bevölkerung sind bis 14 Jahre alt, von 15 bis 64 Jahre sind es 63,7 %, über 64 Jahre sind lediglich 3,7 % der Einwohner. 26 % der über 15-jährigen sind Analphabeten.

72 % der Bevölkerung geben als Muttersprache eine der über einhundert lokalen Sprachen an. Mit dieser Menge an Sprachen hat Vanuatu die höchste Sprachen-Dichte (Sprachen pro Einwohner) der Welt. Bislama wird von knapp einem Viertel als erste Muttersprache angegeben, tatsächlich stellt es aber die tägliche Sprache der Einwohner des Inselstaates dar. Neben Bislama gelten auch Englisch und Französisch als Amtssprachen, werden aber kaum noch aktiv gesprochen.

Der Archipel Vanuatu erstreckt sich über 1.300 km des Südpazifiks, und zählt zu Melanesien. Es setzt sich aus 83 Inseln, meist vulkanischen Ursprungs, zusammen. Nur wenige dieser Inseln haben eine Größe, die sie bedeutend macht. Die größten sind Espiritu Santo und Malakula. Bemerkenswert ist der aktive Vulkan Mount Yasur auf der Insel Tanna, sowie der Manaro (oder Ambae) auf der Insel Aoba, der im November 2005 Aktivität zeigte. Immer wieder erschüttern Erdbeben die Inseln, so auch 1999 und 2002. Letzteres richtete in der Hauptstadt Port Vila erheblichen Schaden an. Beiden Erdbeben folgte ein Tsunami.

Der portugiesische Seefahrer Pedro Fernández de Quirós erreichte am 3. Mai 1606 Espiritu Santo. Im Glauben, den "verlorenen" südlichen Kontinent gefunden zu haben, nannte er die Insel nach dem heiligen Geist Terra Australis del Espiritu Santo und nahm sie und alles bis zum Südpol liegende Land im Namen des spanischen Königs und der katholischen Kirche in Besitz.

1768 segelte Louis Antoine de Bougainville auf der Fregatte La Boudeuse zwischen Espiritu Santo und Malakula und widerlegte somit Quirós Theorie, es handele sich um den Teil eines südlichen Kontinents.

Nach der zweiten Reise des britischen Entdeckers James Cook ließen sich ab 1839 europäische Siedler auf den Inseln nieder. Seit 1887 standen die Inseln offiziell unter britisch-französischer Kontrolle

Franzosen und Engländer einigten sich 1906 auf die Gründung eines gemeinsamen Kondominiums auf den Neuen Hebriden, wie die Inseln damals genannt wurden. Auf Grund verschiedenster Infektionskrankheiten, die vor allem durch die europäischen Siedler ins Land gebracht wurden, fiel die Bevölkerung bis 1935 auf 45.000 Einwohner.

Während des Zweiten Weltkrieges wurden die Inseln Éfaté und Espiritu Santo von den Alliierten als Militärbasen genutzt. In den 1960ern drängte die Bevölkerung zu mehr Selbstbestimmung und später nach Unabhängigkeit. Volle Souveränität erlangte der Inselstaat am 30. Juli 1980 durch die Zustimmung der beiden europäischen Schutzmächte.

Als Währung fungiert auf Vanuatu der Vatu (1 Vatu = 100 Centimes). Die Wirtschaft von Vanuatu ist trotz eines expandierenden Dienstleistungssektors noch stark landwirtschaftlich geprägt und somit anfällig für Naturkatastrophen und Wetterschwankungen. Durch diverse Wirtschaftsreformen wie die Einführung einer Mehrwertsteuer von 12,5 % gelang es, den Dienstleistungssektor zu stärken, so dass sich expandierender Tourismus und zunehmend einflussreiche Offshore-Banken entwickeln konnten.

Im Internet wurde Vanuatu durch seine (ehemals kostenlose) Top-Level-Domain .vu bekannt. Allerdings bieten eine Vielzahl anderer Registrare eine .vu-Subdomain wie zum Beispiel .de.vu kostenlos an.

Über 42 Mio. Euro hat Vanuatu mit dem Verkauf der .vu-Domains verdient.

Vanuatu ist eine parlamentarische Republik mit einem Präsidenten als Staatsoberhaupt. Der Präsident, der hauptsächliche repräsentative Funktionen ausübt, wird alle fünf Jahre von einem gemeinsamen Gremium aus Mitgliedern des Parlaments und den Präsidenten der Regionalparlamente gewählt. Seit dem 16. August 2004 wird diese Funktion von Kalkot Mataskelekele wahrgenommen.

Das Rechtssystem basiert auf dem britischen Recht.

Das knapp eintausend Kilometer lange Verkehrsnetz Vanuatus besteht zu 75 % aus nicht geteerten Straßen und Wegen. Für die Überwindung von Mittel- und Langstrecken stehen auf Vanuatu insgesamt 31 Flugplätze bereit, davon drei mit asphaltierten Start- und Landebahnen. Die Handelsmarine verfügt über etwa 50 Schiffe, von denen keines einen inländischen Besitzer hat.

Vanuatu verfügt über keine regulären Streitkräfte. Für die Sicherheit ist neben der Polizei auch die paramilitärische Vanuatu Mobile Force zuständig, die auch über einen maritimen Arm, den Police Maritim Wing, verfügt. Vanuatische Sicherheitskräfte haben bereits an Einsätzen der Vereinten Nationen teilgenommen.



Donnerstag, 21. Juni 2012:
Vanuatu, Insel Tanna, Port Resolution, 108,5 sm
So ein Mistwetter! Die ganze Nacht hat es weitergeregnet! Stundenlang! Und wir können ja noch froh sein, haben wir unsere Kuchenbude. Aber, nach diesen vielen prasselnden Regenstunden, tropft es bei den Reissverschlüssen und den Nähten überall herein und jetzt ist es auch im Cockpit ziemlich nass geworden. Weil diese Nacht wegen Regen, Wind (25 Kn aus S) und der Strömung die uns nach Norden versetzt, navigatorisch ziemlich speziell ist, wacht Paul fast die ganze Nacht hindurch. Aber ich leiste ihm die meiste Zeit Gesellschaft und übernehme um 3h30 für 2 Stunden. Endlich, endlich gegen 6h30 hört es auf zu regnen, die Wellen beruhigen sich und es sieht so aus, als wäre dieses elende Sauwetter gar nie gewesen. Gegen 7h wird es hell, sehr spät, wie wir finden, aber wir kommen ja schliesslich immer mehr nach Westen. Jetzt haben wir die Vanuatu Insel Tanna, mit dem gemütlich vor sich hinqualmenden Vulkan Mount Yasur vor uns.
Um 11h45 ankern wir in der Bucht Port Resolution. Sechs Segelschiffe liegen schon hier vor Anker. Und unter anderen war auch Captain Cook schon einmal hier.

Nach Jahrtausenden der Abgeschiedenheit erreichten europäische Entdecker Tanna wohl erstmals im Jahre 1774: James Cook beschrieb den glühend-roten Lichtschein am Nachthimmel über Tanna als "The lighthouse of the South Seas" - als "Leuchtturm der Südsee" also.

Cook entdeckte damit auch den die Geschichte und Landschaft Tannas prägenden Vulkan, den 361 m hohen Mount Yasur, welcher mind. seit 800 Jahren eine permanente Tätigkeit aufweist. Der Mt. Yasur gilt als der aktivste Vulkan der Erde. Cook landete in einer Bucht östlich des Yasur, welche er Port Resolution nannte, nach seinem Schiff, HMS Resolution. Den Vulkan durfte er jedoch wegen eines Tabus nicht besteigen. 1825 erreichte der Ire Peter Dillon nach Aufenthalten in Fidschi und auf den Gesellschafts-Inseln Tanna, wo er das Sandelholz und die damit verbundenen Vermarktungsmöglichkeiten entdeckte.


Tanna (Vanuatu)
Tanna ist mit 561 km² die zweitgrößte Insel der Provinz Tafea des souveränen Inselstaates Vanuatu im Südpazifik. Die Insel zählt rund 20.000 Einwohner, Hauptort ist Isangel an der Westküste und die höchste Erhebung ist mit 1084 m der Mount Tukosmera. Tanna ist das administrative, wirtschaftliche und auch touristische Zentrum der Provinz Tafea, die sich durch ein angenehmes Klima auszeichnet.

1864 begann eines der traurigsten Kapitel der Geschichte Tannas und des gesamten Melanesien: Australische "blackbirder" (Sklavenhändler) landen auf Tanna und verschleppen 65 Männer zur unmenschlichen Sklavenarbeit auf die Plantagen von Queensland und des heutigen Northern Territory. Durch erzwungene "freiwillige" Arbeitsverträge wird hier die juristische Richtigkeit sichergestellt. 1907 wird Tanna Teil des britisch-französischen Kondominiums der Neuen Hebriden.
Im Zweiten Weltkrieg war auch Tanna Schauplatz der Kämpfe zwischen Japanern und Alliierten. Die Hauptstadt von Tanna, Isangel, ist gleichzeitig Hauptstadt der Provinz Tafea.

Tanna ist das wirtschaftliche Zentrum der Provinz Tafea, hergestellt und exportiert werden unter anderem Kopra, Kakao und Sandelholz, sowie in geringem Maße Tabak, Kawa-Wurzeln und Flechtprodukte. Neben einigen Bauunternehmen sind vor allem touristische Einrichtungen als wichtige Devisenquellen zu nennen. Fischfang und Seefahrt spielen keine Rolle.

Kaum haben wir geankert kommt schon der erste Besucher zu uns. Es ist Joseph, ein Einheimischer, in seinem winzigen Auslegerboot. Er will gar nicht mehr aufhören mit mir zu plaudern (auf Englisch). Er sagt uns, wir sollen Stanley fragen, im „Yacht Club“, wenn wir auf den Vulkan wollten. Wir schenken ihm einen ganzen Sack voll Kleider.
Wir essen kurz zu Mittag. Danach fahren wir per Dinghy an Land, zum „Yacht Club“. Dieser besteht aus einer ziemlich einfachen Hütte, geschmückt mit vielen Flaggen von Seglern aus allen Ländern, in einem schönen Palmenwald und hat rundherum ein paar bescheidene Bungalows, die man mieten kann. Wir finden Stanley und er sagt uns, dass heute Nachmittag um 15h eine Gruppe Segler zum Vulkan fahre und wir hätten auch noch Platz. Jetzt ist es ungefähr 13h45 und wir haben schon alles dabei, was wir für den Vulkan brauchen (warme Jacken und Taschenlampen). Also bleiben wir an Land und warten bis es 15h wird. Wir machen einen Spaziergang ins Dorf und sind total platt, wie bescheiden diese Leute hier noch leben. Das Dorf besteht aus lauter kleinen Strohütten, ist aber sehr sauber. Eine Frau, die Grossmutter vom kleinen Max, erklärt uns, (in perfektem Französisch), dass jede Familie ein Küchenhaus, wo darin Feuer gemacht wird, und ein Schlafhaus hat. Weiter weg, im Garten, befindet sich das Toiletten-und Badehäuschen. Die Frau schenkt uns spontan eine „courgette“, eine riesenlange „Gurke“ und erklärt mir, wie ich die kochen soll. Sie will nichts dafür und weil wir nichts anderes haben, schenken wir Max einen Müsliriegel.
Zurück im „Yacht Club“, trinken wir ein Bier und warten immer noch, bis es endlich 15h wird. Wir fragen Werry, den „Yacht Club“-Manager, wie spät es eigentlich sei. 14h !!! Wir müssen unsere Uhren um 1 Stunde zurückstellen! Und dabei hatte ich mich vorher extra informiert und die Auskunft bekommen: gleiche Zeit wie in Fidschi! Jetzt machen wir es uns im „Yacht Club“, in den zerschlissenen Polstern, bequem und Paul hält ein Nickerchen, bis es wirklich endlich 15h wird. Um 15h30 kommen alle anderen Segler und um 16h fahren wir mit dem ISUZU-Pickup los. Kosten pro Person hin und zurück: 1500 Vatu's etwa 15 SFr. In der Kabine sind der Fahrer und 4 Gäste (darunter 2 Russen Männer, die sich als erste ganz selbstverständlich nach vorne setzen), hinten auf der Ladefläche 6 Personen, auch Paul und ich. Paul hat sofort schaurige Rückenschmerzen! Nachdem er aufsteht und sich am Dach der Kabine festhält, geht es besser. Die „Strasse“ ist schrecklich! Riesige Löcher, gefüllt mit Wasser von den langen Regenfällen der letzten 2 Tage. Zum Teil ist die Strasse auch abgerutscht und nur noch ganz schmal.
Nach ca. 40 Minuten erreichen wir den Eingang zum Vulkan-Gebiet. Und jetzt werden die reichen Touris zur Kasse gebeten, und zwar zünftig. Der Eintritt kostet 3350 Vatu's pro Person, das sind ca. 33.50 SFr.
Wir werden weiter zu einem Parkplatz chauffiert und von da an laufen wir die letzten ca.200 m steil bergauf (au, nichts für müde Seglerwaden!!!), und zwar ohne einheimischen Guide!. Aber das Schauspiel das uns jetzt geboten wird ist gewaltig, aber auch sehr beängstigend. Ohne irgendeine Abperrung oder Geländer steht man am Kraterrand und staunt über die glühenden Felsbrocken, die herum geschleudert werden. Einfach nur gewaltig! Ich sehe einen riesigen Dampfkochtopf, Paul den Eingang zur Hölle. Wir sind beide total fasziniert..., unglaublich, diese Kräfte und Energie.
Um 19h sitzen wir wieder im Auto, diesmal Paul und ich vorne, wegen Paul's Rücken. Natürlich sind die 2 Russen auch wieder vorne. Gegen 19h45 sind wir zurück im „Yacht Club“ und müssen jetzt mit dem Dinghy im dunkeln, zwischen vielen Steinen hindurch zur MABUHAY.
Zum Abendessen gibt es die „courgette“, Rindssteaks aus Fidschi und getoastetes Gummibrot, auch aus Fidschi. Hmmm... ein Festmahl. Aber kaum gegessen, fallen wir auf unsere Matratzen. Schliesslich haben wir letzte Nacht fast nichts geschlafen, was für ein Tag...

Yasur
Der Mount Yasur ist ein Stratovulkan auf der Insel Tanna im Archipel von Vanuatu.
Er ist seit mindestens 800 Jahren ständig aktiv. Im August 1774 landete James Cook, nachdem man bei Nacht ein rotes Glühen in den Wolken bemerkt hatte, in einer Bucht östlich des Vulkans. Eine beabsichtigte Besteigung des Vulkans wurde von Einwohnern wegen eines Tabus verhindert. Die Einwohner der umliegenden Dörfer glauben, dass der Vulkan der Ort ist, wo die Seelen der Menschen nach dem Tod verbleiben.
Die normale Aktivität des Yasur besteht aus strombolianischen und mäßigen vulkanianischen Eruptionen. Der Hauptkrater hat eine Durchmesser von ca. 300 m und eine Tiefe von ca. 100 m, in ihm befinden sich 3 Schlote. Zur Zeit ist der südliche Schlot, welcher unmittelbar an den Besucherbereich grenzt, am aktivsten. Durchschnittlich ereignen sich alle 3 Minuten Explosionen.

Mit nur 361 Meter Höhe ist der Mount Yasur der wohl am leichtesten zugängliche aktive Vulkan der Erde. Der Fußmarsch vom am nächsten gelegenen Resort bis zum Gipfel dauert meist weniger als eine Stunde. Mit einem Geländewagen kann man über eine steile Piste bis ca 200 m an den Kraterrand fahren. Der Vulkan darf nur unter einheimischer Führung bestiegen werden, zudem ist am Anfang der Auffahrtpiste an einer Kontrollstation eine Gebühr zu entrichten, die u.a. der Pflege des Vulkangeländes dient. Am Kraterrand angekommen, bietet sich den Besuchern - besonders bei Nacht - ein eindrucksvolles Schauspiel, wenn der Vulkan alle paar Minuten unter Donnergrollen Aschewolken und Lavafontänen ausstößt. Da auch schon bei normaler Tätigkeit Lavabomben in und über den Besucherbereich fliegen können, ist höchste Aufmerksamkeit von Nöten.
Im Oktober 1992 wurde eine seismische Station eingerichtet, die zuletzt im Herbst 2002 verstärkte Aktivitäten des Vulkans meldete. Später sank die Anzahl der Eruptionen jedoch wieder auf die normalen ca. 500 pro Tag.

Freitag, 22. Juni 2012: Vanuatu, Insel Tanna, Port Resolution
Eigentlich wollten wir heute mit dem 4x4 Truck in den Ort Lenakel, zum Einklarieren fahren. Ein Weg 2 Stunden quer über die Insel. Aber nach der gestrigen Erfahrung in Sachen Pickup und Paul's Rücken auf hiesigen Strassen, lassen wir es lieber sein. Wir werden erst in Port Vila einklarieren.
Wir waschen Wäsche, Paul putzt und repariert die Decksabläufe und ich fülle wieder einmal ein paar Kilo Mehl in 500 gr Portionen ab, 50 gr Vollkorn und 450gr Weissmehl, damit es auf den Überfahrten griffbereit zum Brotbacken ist.
Irgendwann kommt Josef mit seinem 7-jährigen Sohn David im kleinen Bötchen vorbei. Ich löchere ihn mit -zig Fragen. Er hat 4 Kinder, die Älteste ist 11 Jahre alt und in der 6. Klasse. Und die Jüngste ist 13 Monate alt. Josef erzählt, dass man in Vanuatu für die Schule bezahlen müsse. Wir geben Josef unsere letzten 5 Müesliriegel mit. Er lädt uns ein, doch mal bei ihm zu Hause vorbei zu kommen. Kurz darauf kommt Dwars (oder so) zu uns ans Schiff. Auch er plaudert lange mit mir und kommt dann endlich zum Punkt. Er braucht 4 mittlere Batterien. Paul gibt ihm 3 mittlere und 3 ganz grosse Batterien (mehr haben wir nicht von der Grösse). Und jetzt möchte er noch Biscuits haben! Auch die bekommt er! Er verspricht, uns morgen Fisch oder Früchte zu bringen.
Am Nachmittag spazieren wir zum Dörfchen von Josef. Er steht schon mit der Machete am Dorfeingang und erwartet uns. Er zeigt uns sein Haus, aber nur von aussen, und stellt uns seine Frau Lidia und seine 4 Kindern vor. Im Dorf wuselt es nur so vor lauter kleinen Kindern. Zum Teil sind sie halbnackt oder auch ganz nackt. Ausserdem hat es im Dorf ganz viele kleine Schweinchen, die frei herumlaufen. Josef stellt uns auch seine Mutter vor. Sie sitzt am Boden vor einem Feuerchen und brennt mit einem glühenden Stück Draht Löcher in eine Art Bohnen. Damit stellt sie Halsketten her, eine wahnsinnsmühsame Arbeit! Wir möchten ihr so eine Kette abkaufen. Aber Josef will sie uns schenken und dazu eine grosse Tarotwurzel, eine Papaya und 4 Chayote (eine Art Rübkohl). Wir sind beschämt und geben Lidia eine grosse Tafel Schokolade, was sofort einen Tumult bei den Kleinen auslöst. War das jetzt schlau von uns? Nein, nicht wirklich! Wir werden herzlich verabschiedet und machen uns auf den Rückweg. Wir schauen uns die Schule an, 1. bis 6. Klasse, bei der die Türen weit offen stehen, aber kein Mensch anwesend ist. Die grösseren Schüler müssen nach Lenakel ins Internat. Gegen 16h wird eine „Glocke“ neben der Kirche der Adventisten geschlagen. Paul sagt, die Glocke sei aus einer halben Bombe gemacht. Ich frage die junge Frau, was das Läuten zu bedeuten habe. Sie heisst Laurine und ist die Schwester des Pfarrers und die Gitarrenspielerin. Um 17h sei ein ca.30 minütiger Gottesdienst. Wir warten solange und gehen dann in die Kirche. Der Pfarrer heisst Max und hat 4 Kinder. Er trägt den Jüngsten, den 2 Monate alten Peter auf dem Arm. Er begrüsst uns herzlich, spricht ein paar Gebete und es werden ein paar Lieder gesungen, unter anderen: „Heaven is a wonderful place“, aber nicht so schön wie ich das kenne. Pfarrer Max läuft schnell mit dem Baby nach Hause und kommt kurze Zeit später ohne Baby zurück. In der Kirche sind anwesend: der Pfarrer, seine Frau, seine Schwester an der Gitarre, seine drei Kinder, die herumturnen, Paul und ich, eine andere Frau und Alice. Alice ist eine junge Frau, die im Rollstuhl gekommen ist. Sie lässt den Rollstuhl vor dem Eingang stehen, kriecht auf allen Vieren in die Kirche und zieht sich auf eine Bank. Wenn man knien muss,lässt sie sich auf den Boden sinken und kniet wie die anderen.
Die Kirche ist zwar neu gebaut, aber sehr „basal“ eingerichtet. Sie hat ein Blechdach, keinen Wandschmuck, keine einzige Kerze und überhaupt kein Licht. Wir können den Pfarrer fast nicht mehr sehen, so dunkel ist es inzwischen. Nach ca. 15 Minuten verlassen wir die Kirche und eilen zu unserem Dinghy. Unterwegs zur MABUHAY hat es viele Steine und es ist schon fast dunkel als wir sie erreichen.

Samstag, 23. Juni 2012: Vanuatu, Insel Tanna, Port Resolution
Wir verbringen eine sehr schaukelige, ungemütliche Nacht. Um 9h kommt Patrick in seinem Miniboot vorbei. Er braucht drei kleine Batterien für seine Lampe, sonst hat er abends kein Licht. Paul schraubt sofort die Lampe auseinander und montiert drei neue Batterien. Ich unterhalte mich unterdessen mit Patrick. Er hat drei Kinder. Für den Kindergarten muss er 1'000 und für die Schule 3'000 Vatu pro Semester und Kind bezahlen. (10 und 30 SFr.). Nachdem er die anderen vier Schiffe auch noch abgeklappert hat, kommt er ungefähr eine Stunde später wieder zu uns. Er bringt uns ein Büschelchen frische Pfefferminze, drei frisch ausgerupfte Frühlingszwiebeln und ein paar kleine, grüne Peperoni. Wir freuen uns sehr!
Um 10h sind wir an Land. Wir umrunden zu Fuss die ganze Bucht. Am Ende der Bucht hat es heisse Quellen im Meer. Da wollen wir hin. Als wir etwa 200m vor den Quellen sind, kommt ein junger Mann und sagt, er sei hier der Guide und es koste 600 Vatu (6 SFr.), wenn er uns zu der Quelle bringe. Ich hatte mich zwar sehr auf ein warmes Bad gefreut, aber wir lehnen dankend ab. Dafür machen wir dann eine etwa 3-stündige Regenwaldwanderung, was auch sehr schön ist.
Endlich, fast um 14h gibt es auf der MABUHAY was zu futtern. Danach wird im Meer kalt gebadet, gelesen und gedöst. Zum Abendessen gibt es Taro und Chayote (so etwas wie Rübkohl), dazu die zwei letzten Rindssteaks aus Fidschi. Also, an meinen Taro-Kochkünsten muss ich noch arbeiten! Ich wollte ihn kochen wie Salzkartoffeln, aber herausgekommen ist Kleister! Aber geschmeckt hat es uns beiden trotzdem sehr gut
P.S. Dwars (oder so) hat uns keinen Fisch oder Früchte gebracht. Schlitzohr!

Taro ist eine immergrüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen zwischen 1 und 2 Metern erreicht. Die Pflanzen bilden Rhizome aus, die sowohl vertikal wie auch horizontal im Boden wachsen. Die Rhizome sind fleischig und haben einen Durchmesser von 3 bis 5 Zentimeter. Bei Zuchtformen erreichen die Rhizome Durchmesser bis zu 15 Zentimeter.
Genutzt werden vorwiegend die stärkehaltigen Rhizome der Pflanze. Diese bestehen zu zwei Dritteln aus Wasser und etwa zu einem Drittel aus Kohlenhydraten, zumeist Stärke. Der Proteingehalt beträgt 7 Prozent. In den Anbauländern werden aber auch fast alle anderen Pflanzenteile gegessen, vor allem Blattstängel und Blätter sind proteinreich (23 Prozent). Vor allem die Rhizome enthalten Calciumoxalatkristalle, die beim Kochen oder Erhitzen aber zerfallen.

Sonntag, 24. Juni 2012: unterwegs Insel Tanna – Insel Efate
Die Nacht war schrecklich schauklig, haben kaum geschlafen!
Aber trotzdem, hier in Port Resolution hätten wir gerne noch ein paar Tage länger verweilt. Die Leute sind nämlich hier wirklich alle sehr nett und freundlich. Aber eben, die Bucht ist im Moment zu unruhig und wir wollen weiter.
Um 6h25 fahren wir los, es ist bewölkt. Kaum aus der Bucht Port Resolution raus, können wir schon segeln. Auch heute haben wir anfangs „Pazifikwind“, das heisst, sehr unregelmässigen Wind zwischen 10 und 20 Knoten. Während wir der Insel Tanna entlang nordwärts segeln, können wir beobachten wie der Vulkan Yasur ununterbrochen fleissig vor sich hin raucht, spuckt und qualmt. Auch wenn man am Tag die rote Glut nicht sehen kann, ist es trotzdem sehr eindrücklich.
Gegen 10h löst sich die Bewölkung auf und die Sonne scheint. Es wird ein selten wunderbarer Segeltag. Wir segeln jetzt mit durchschnittlich 5sm (ca. 9,3 km pro Stunde), Wind aus SE, dahin und das ganz schön und gemütlich. So wäre segeln doch echt schön!!!

Montag, 25. Juni 2012: Insel Tanna – Insel Efate, Port Vila, 136,4sm
Die ganze Nacht läuft es sehr gut und wir können segeln. Zwar ein wenig rumplig (grosse Wellen), aber doch immerhin gut. Nur gegen 01h schwächelt der Wind ein bisschen (unter 10 Knoten). Die Segel schlagen etwa eine Stunde lang ganz enorm nervig und dazu nervt der Skipper noch viel mehr mit sämtlichen Flüchen die er kennt! Gott sei Dank dauert dieser Zustand nicht allzulange und der Wind nimmt wieder zu. Wir fahren die ganze Strecke seit Fidschi nur mit dem Vorsegel, das Roll-Grosssegel klemmt ja!
Um 10h10 ankern wir vor der Hauptstadt von Vanuatu, Port Vila, auf der Insel Efate. Die Sonne scheint, es ist leicht bewölkt und windig. Nach ca. 20 Minuten kommt Billy von der Gesundheitsbehörde. Ich muss ein Formular ausfüllen. Wir müssen angeben, was wir für Gemüse und Früchte an Bord haben. Er nimmt uns die halbe Tarowurzel weg, (dabei müsste ich doch damit noch kochen üben!) die ist scheinbar gefährlich. Von den 10 Eiern die wir noch von Fidschi haben, sagen wir nichts. Es ist absolutestens verboten, Eier nach Vanuatu mitzubringen. Viel zu gefährlich!!! Die Gebühr für den Gesundheitsmann beträgt 3'000 Vatu (30 SFr.) und jetzt dürfen wir die gelbe Flagge herunternehmen und an Land zum Immigration- und Zollbüro gehen.
Wir suchen zuerst einen Geldautomaten, wo wir Vatu's beziehen können. Danach sind wir im Immigrationbüro, um zu erfahren, dass wir um 13h30 wiederkommen sollen, jetzt sei geschlossen (es ist kurz vor 12h). Wir laufen ein wenig herum und schauen uns das Treiben hier an. Es gibt wohl kaum einen grösseren Gegensatz als der, zwischen dem Dörfchen Port Resolution auf der Insel Tanna mit den freundlichen Menschen in ihren Strohhütten, und dieser Hauptstadt, Port Vila. Es wimmelt von Autos, vor allem Minibussen und es hat unendlich viele Dutyfree-Shops und Restaurants.
Genau 2 Stunden nach dem wir geankert haben, sitzen wir schon in der Markthalle und essen in Mitten der vielen Einheimischen zu Mittag. Es gibt Reis, Steaks mit Sauce und Salat, sehr gut, für 400 Vatu (4 SFr.). Jetzt spazieren wir zu „Yachting World“ und erkundigen uns nach einem Segelmacher. Ja, den gibt es bei der Universität. Die Frau zeichnet es uns in den Stadtplan ein und gibt uns den Plan mit. Mit einem Minibus fahren wir dort hin. Der Segelmacher schüttelt nur den Kopf, als ich ihm von Roll-Grosssegel erzähle. In seiner überfüllten Bude hat es etwa 6 Nähmaschinen und vor allem Rucksäcke, Taschen und Schuhe zum flicken.
Also, wieder per Minibus zurück in die Stadt, zum Immigrationbüro. Hier muss ich nur zwei kleine Zettel und einen grossen ausfüllen. Ich bin fürchterlich genervt! Paul kaut neben mir genüsslich eine Rolle Mentos!!! Stempel in die Pässe geknallt und 4'800 Vatu (48 SFr.) bezahlen, fertig! Das Zollbüro liegt weit ausserhalb der Stadt und wir fahren mit dem Minibus dahin. Und jetzt krieg ich die grosse Krise! Ich muss 6 (sechs) A4 Formulare ausfüllen! Augenfarbe, Haarfarbe, Gewicht und Grösse des Skippers??? Das hatten wir noch nie! Endlich ist es überstanden, der nette Mann (er heisst Simon) sagt uns, dass wir zum Ausklarieren wieder zu ihm müssten und dann kostet es 7'875 Vatu (78,75 SFr.)! Er gibt uns die 6 (sechs) genau gleichen A4 Formulare mit, die ich soeben ausgefüllt habe, aber die kann ich immerhin in Ruhe auf der MABUHAY ausfüllen.
Mit dem Minibus zurück in die Stadt. Im Supermarkt „Au Bon Marché“ kaufen wir Brot und 2 Magnums (Glacen!!!) und verziehen uns, nachdem wir mühsam zum Dinghy hinuntergeklettert sind (jetzt ist Niedrigwasser), auf die MABUHAY. VORSICHT!!! Ich bin explosiv wie eine Karre voll Dynamit!!!! Immerhin haben wir zwei Nächte lang fast nichts geschlafen. Nachdem ich das Internet eingerichtet habe, erfahre ich, dass in der Schweiz der Gotthardbahntunnel geschlossen ist und dass der „Lonesome George“, die Riesenschildkröte von Galapagos, gestorben sei.
Nach dem sehr kurzen Abendessen sind wir um 18h30 im Bett!

Dienstag, 26. Juni 2012: Vanuatu, Port Vila
Ahhh, heute geht es mir sehr, sehr viel besser. Keine Explosionsgefahr mehr! Die Sonne scheint und: Überraschung! Neben uns liegt die „Andory“, mit Doris und Andy. Sie sind direkt von Suva, Fidschi, hierhergesegelt. Nachdem der Gesundheitsmann bei ihnen war, verlegen sie zu „Yachting World“, an eine Boje. Wir bleiben hier vor Anker liegen.
Das Mittagessen nehmen wir wieder bei den Einheimischen in der Markthalle ein. Heute gibt es Reis (für Paul keinen), Ragout und Salat, wieder sehr gut und viel für 400 Vatu (4 SFr.). Danach geniessen wir in einer Patisserie Tarte aux Poires (Birnenkuchen) und Kaffee für mich und Paul geht an die Glacétheke und bestellt sich auf Englisch Glacé. Er bekommt 2 Gläser voll Glacé. In einem sind 2 Kugeln Vanille und im anderen 2 Kugeln Pfefferminze...., keine Ahnung was er wirklich bestellt hat?
Wir buchen eine Inselrundfahrt für Donnerstag und kaufen im Au Bon Marché Brot ein. Wir füllen unsere zwei Dieselkanister an der Tankstelle auf (1 Liter Diesel = 1.690 Vatu, = 1.69 SFr.) und sind gegen 16h wieder auf der MABUHAY. Gegen 17h ankert die „EXUMA“ hinter uns. Das ist die Supermotoryacht, vom belgischen Zuckerbaron, die wir in Fatu Hiva besichtigen durften.
Wir beobachten wie ein riesiges Ungetüm von einen Kreuzfahrtenschiff weit draussen vor Anker geht.

Mittwoch, 27. Juni 2012: Vanuatu, Port Vila
Der Kreuzfahrer kommt um 7h in den Hafen und legt sich an die Kaimauer beim Zollgebäude. Da wird heute ganz schön was los sein in der Stadt! Das Schiff aus Australien, die „Pacific Dawn“ fasst 2050 Gäste! Schon geht der Betrieb auf der Helikopterplattform neben uns los. Die machen für 75 $ etwa 5-minütige Rundflüge mit den Touris.
Wir waschen Wäsche, es regnet eine kurze Schütte und gegen Mittag sind wir wieder in der Markthalle. Da gibt es immer sehr viel Interessantes zu sehen. Auch jetzt schüttet es wieder und wir mussten in die Halle flüchten. Das Mittagessen besteht heute aus Reis (auch für Paul), Beef Steak für Paul, für mich Chicken und für beide viel verschiedenes gedämpftes Gemüse. Sehr gut für 400 Vatu. Es regnet in Strömen und wir spurten über die Strasse zur französischen Patisserie. Ich bekomme Kaffee und Tarte Framboise (Himbeerkuchen) und Paul 2 Kugeln Glacé in einem Glas.
Wir gehen zur Tankstelle und kaufen 5 l Benzin fürs Dinghy. 1 Liter = 175 Vatu = 1.75 SFr. Und weil es immer noch mehr giesst, müssen wir nochmals in ein Restaurant flüchten. Paul kriegt 2 Kugeln Glacé und ich einen guten Kaffee. Pflotschnass sind wir um 15h wieder auf der MABUHAY.

Donnerstag, 28. Juni 2012: Vanuatu, Port Vila, Efate-Inselrundfahrt
In der Nacht hat es wieder geregnet. Um 8h45 werden wir beim Souvenirladen, wo wir unsere Inselrundfahrt gebucht haben, bereits erwartet. Unser Minibus-Chauffeur, mit schöner gezöpfelter Frisur, heisst Micky und die Reiseleiterin Corinne. Bei einem Resort holen wir noch Colleen und Gino ab, ein Australisches Ehepaar aus Melbourne. Nun geht die Reise im Gegenuhrzeigersinn rund um die ganze Insel Efate los. In Vanuatu herrscht Rechtsverkehr. Paul und ich dürfen vorne neben Micky sitzen, deshalb sitzt Corinne hinter uns und knatscht ununterbrochen auf ihrem Kaugummi herum. Dabei lässt sie ständig Blasen platzen. Oh, wie ich das liebe! Aber sonst macht sie ihre Arbeit sehr gut! Sie erklärt uns sehr viel Wissenswertes über Pflanzen, die die Einheimischen als Medizin benutzen, über Bäume, besonders den grossen Banyanbaum, Früchte usw. Sie teilt uns auch mit, wohin jede der Seitenstrassen führt. Wir fahren über Brücken, die von den Japanern finanziert wurden. Eine halbe Stunde nach dem Start, gibt es schon die erste Pause. Wir sind bei der Blauen Lagune und dürfen hier im wirklich blauen Süsswasser schwimmen. Mich macht es zuerst gar nicht sehr an, um diese Zeit schon ins kalte Wasser zu hüpfen, aber es ist gar nicht so schlimm, im Gegenteil, herrlich. Nach dem Schwimmen gibt es Bananen, Grapefruits und für jeden eine Trinkkokosnuss. Weiter geht die Fahrt, durch grünen Busch und an einer verlassenen Magnesium-Mine vorbei, wo noch die alten Maschinen vor sich hinrotten. Wir steigen irgendwo aus und laufen durch ein Dörfchen. Corinne zeigt uns die von Australien erbauten Schulen. Sie erklärt uns auch, dass man in Vanuatu die "Flying Fox" (Fledermäuse) isst. Um 11h sind wir in einem kleinen Dorf, wo wir von bemalten Kriegern mit Geschrei empfangen werden. Die führen für uns ein paar kleine Kriegs- und Friedenstänze auf und danach dürfen wir das Essen, das im Erdofen, auf glühenden Lavasteinen, in Bananenblätter eingewickelt, gekocht wurde. Das heisst Laplap. Es sind verschiedene Gemüse mit Kokosmilch darüber. Mmm.., einfach nur köstlich!!!
Weiter geht es über den Amerikanischen Flugplatz aus dem 2.Weltkrieg, zum Restaurant (es ist zwar eher eine Hütte) am Strand, wo wir zu Mittag essen. Für unsere Unterhaltung sorgt eine kleine "Band", die Vanuatu-Musik spielt. Das Essen ist nicht so üppig, gut hatten wir vorher noch das feine Erdofengemüse!!!Jetzt gibt es Reis, Poulet, Rindfleisch (ich kann es kaum abeinandersäbeln!) und ein wenig geraffelten Salat (Rüebli oder Kürbis? Wir können es nicht definieren). Zum Dessert Grapefruitstücke. Aber schlecht ist es nicht wirklich. Unterwegs sehen wir dann noch das Wasserreservoir, wo die Amis im Krieg ihr Trinkwasser holten.
Später dürfen wir in der Havannah Bucht schnorcheln und es gibt Kaffee und Biscuits. Hier lagen die Ami-Kriegsschiffe während des 2 Weltkrieges vor Anker. Beim Schnorcheln entdeckt Paul (wer denn sonst?) eine Muräne und es hat riesige Mördermuscheln. Das Riff ist leider nicht mehr so ganz intakt, aber wir sehen trotzdem viele Sorten bunte Fische.
Bevor wir uns auf den Rückweg nach Port Vila machen, zeigen uns Micky und Corinne noch, was man alles aus Kokosnuss macht, wie man sie öffnet und wie man sie raspelt. Wir dürfen das Geraspelte aufessen.
Auf der Rückfahrt verteilt Corinne nochmals Bananen und um 15h45 sind wir zurück in der Stadt. Schön war's und interessant. Die Fahrt um die Insel sind 140km. Wir hatten mächtiges Wetterglück, zwar war kein Sonnenschein, aber auch kein Tropfen Regen!

Der Banyan wächst auf einem beliebigen Wirtsbaum, der zunächst keinen Schaden nimmt, da der Banyan kein Schmarotzer ist. Er sendet Luftwurzeln aus, die sich mit der Zeit zu einem dichten Netz entwickeln. Haben die Wurzeln den Boden erreicht, kommt es zu einem Wachstumsschub, da die Pflanze nun nicht mehr ausschließlich auf das Substrat, das sich auf dem Wirtsbaum angesammelt hat, angewiesen ist. Mit zunehmendem Wachstum wird der Wirtsbaum erdrückt und stirbt schließlich ab.
Banyanbäume können gewaltige Dimensionen erreichen. Sie werden über 30 Meter hoch. Die zunehmende Zahl der Luftwurzeln entwickelt sich zu mehreren Stämmen mit zum Teil beträchtlichem Umfang. Auf diese Weise kann der Banyanbaum mit der Zeit eine Bodenfläche von mehreren Hundert Quadratmetern bedecken.

Freitag, 29. Juni 2012: Vanuatu, Port Vila
In der Nacht kurzer Regen. Um 12h gehen wir in die Markthalle (übrigens von den Franzosen gesponsert), zum Mittagessen. Zufällig treffen wir beim Anlanden mit dem Dinghy auf Doris und Andy von der „Andori“. Wir essen zusammen Reis, Kalbsragout (ich Fisch) und Salat für 400Vatu (4 SFr.). Danach sitzen wir fast bis 15h zusammen im Restaurant Anchor und tauschen Erfahrungen und Erlebnisse aus. Vor allem aber wird über das Südseewetter geschimpft.... Der Nachmittag ist sehr trüb und regnerisch. Südsee!!! Übrigens finden auch „Andoris“ der Pazifik sei ein mühsames Segelrevier.

Samstag, 30. Juni 2012: Vanuatu, Port Vila
Bis morgens 02h höre ich das Bumm, Bumm, Bumm der „Musik“ der nahen Restaurants.
Ein grosses Kreuzfahrtenschiff, die „Pacific Jewel“, ist in der Bucht. Heute ist es nur leicht bewölkt und sehr warm.
Um 9h fährt mein Paul mit dem Kanadier Paul aus Toronto, im Dinghy an Land. Der Kanadier hat bei den Osterinseln in einem Sturm sein Dinghy vom Schiff weg verloren und hat jetzt kein Dinghy mehr. Er hat uns gefragt, er brauche Wasser, ob wir ihn mit an Land nehmen würden. Paul fährt mit ihm zur „Yachting World Marina“ um Wasser zu holen, bringt einen Sack voll Bücher und Seekarten für die Torres-Strasse von uns zu „Andori“ und dann kommen die beiden Pauls wieder zurück zu unseren Schiffen.
Um 12h treffen wir uns mit „Andoris“ zum Essen in der Markthalle. Es gibt Reis (!!!), geschmorte Curry-Hühnerbeine und Salat, zum Standardpreis von 400 Vatu (4 SFr.). Um 14h wird der Markt und die Küchen am Samstag geschlossen.
Die nächsten ca. 3 Stunden verbringen wir mit Doris und Andy im Anchor beim Quatschen.
Als wir auf die MABUHAY zurückkommen hat eben der Schweizer Walter mit Crew Andrea (aus Berlin) hinter uns geankert. Sie kommen jetzt direkt aus Neuseeland. Das Schiff heisst „Cinderella“ und wir haben Walter bis jetzt immer nur an der Funke gehört. Wir unterhalten uns angeregt etwa eine halbe Stunde lang mit Andrea und Walter. Andrea schenkt uns ein paar Kartoffeln und vier Kiwis (Früchte) aus Neuseeland.

Sonntag, 1. Juli 2012: Vanuatu, Port Vila
Sehr schön und sonnig, nichts zu meckern am Wetter heute.
Nach diversen Schreibarbeiten meinerseits, sind wir kurz nach 10h an Land. Wir marschieren ca. eine Stunde lang zackig auf der Hauptstrasse. Aber es ist so heiss, dass uns der Schweiss nur so runterläuft. Wir halten einen Minibus auf und lassen uns zum Wasserfall bei Mele chauffieren. Der Eintrittspreis zum Wasserfall erscheint uns sehr happig, 15'000 Vatu (15 SFr.) pro Person. Und weil gerade Mittag ist bestellen wir uns was zu essen. Nach ungefähr 35 Minuten erhalten wir Chicken und Chips. Die Pommes Frites sind kalt und nur matschig, vermutlich die schlechtesten, die wir je gegessen haben. Das Stückchen Huhn ist zwar heiß und gut, aber das Stück ist sehr klein! Und das Ganze kostet 1000 Vatu (10SFr.)! Das hat man davon, wenn man keinen Reis essen will!!!
Nach dem Essen machen wir uns auf den Weg zum Wasserfall. Der Weg dauert etwa 20 Minuten und ist sehr schön angelegt. Zuoberst stürzt sich das Wasser in verschiedenen Fällen 20m in die Tiefe und wer will, kann sich darunter setzen. Das Wasser fliesst von Pool zu Pool und überall, wo man will, kann man sich hineinsetzen und baden. Einfach wunderschön und wir geniessen das Bad im kühlen Wasser. Nachdem wir wieder unten sind, baden wir nochmals in einem schönen Pool und lassen uns dann an der Sonne trocknen. Jetzt finden wir die 15'000 Vatu (15 SFr.) pro Person Eintritt nicht mehr zu viel. Alles ist sehr sauber und gut gemacht. Herrlich war's!
Mit einem Minibus geht es zurück nach Port Vila und per Dinghy zur MABUHAY.

Montag, 2. Juli 2012: Vanuatu, Port Vila
Wir gehen zum Ausklarieren zur Immigration. Es ist heiß und schon geht es wieder los mit dem „Papiere ausfüllen“! Ein Papier pro Person und eines fürs Schiff. Genau das gleiche Zeug wie vor einer Woche beim Einklarieren. Mir läuft der Schweiss nur so herunter. Wir geben dem Immigration-Menschen unsere Schweizerpässe und er schaut sie sich „gründlich“ an und sagt:“Seid ihr Deutsche?“ Aber er sucht überall, auch wenn wir keine Deutschen sind, in seinem Büro nach dem Stempel und stempelt endlich die Ausreise in unsere Pässe. Mit dem Minibus fahren wir jetzt zum Zollbüro. Simon, den wir vom Einklarieren kennen, ist sehr freundlich. Nachdem ich ihm die 6 (sechs) von mir ausgefüllten Formulare abgegeben habe, schreibt er einen Zettel für uns. Mit diesem müssen wir ins nächste Gebäude, 1.Stock, 7850 Vatu (ca. 78.50 SFr.) bezahlen, warten, bis wir endlich die Quittung und das Rückgeld erhalten, das dauert ewig! Jetzt mit der Quittung wieder zu Simon und der händigt uns die Ausreisepapiere aus. Fertig! Nun geht es mit dem Bus zum Leader Price Supermarkt. Ha!!! Wir kaufen ein ganzes Kilo Emmentalerkäse (nein, „nur“ französischen!). Weiter per Minibus zum Markt, wo uns Doris und Andy schon erwarten. Wir essen zusammen Reis, geschmortes Rindsgeschnetzeltes und Salat (400 Vatu, oder 4 Fr.).
Nach einem Bier im „Anchor“ gehen wir alle vier zusammen in einen „Duty Free Shop“ (davon hat es hier ja viele!). Doris und Andy brauchen dringend Zigaretten-Nachschub. Mit unseren Ausklarierungspapieren können wir Duty Free (zollfrei) einkaufen. Die Ersparnis ist enorm. Eine Stange CAMEL-Zigaretten kostet 22 SFr. anstatt 64 SFr., verrückt, oder? Wir kaufen vier Stangen.
Nachdem wir uns von Andori's verabschiedet haben, gehen Paul und ich zum Markt und wandeln unsere letzten Vatu's in Früchte und Gemüse um. Das ist eine logistische Herausforderung!

1 Bündel grosse Bananen (16 Stück) 250 Vatu
1 dicke Papaya 50 Vatu
ca. 500gr grüne Bohnen 200 Vatu
4 grosse Grapefruit à 50 Vatu 200 Vatu
eine Handvoll Erdnüsse aus Tanna für den Skipper 100 Vatu

Die allerletzten 30 Vatu schenken wir einem kleinen Knaben, etwa 4 Jahre alt, bei seiner Mutter, der uns anstrahlt wie eine Sonne.
So, jetzt sind wir „frei“ und fahren zurück zur MABUHAY, verstauen alle Einkäufe und machen das Schiff klar für die morgige Abfahrt nach Papua Neuguinea.
Schön war es hier im sehr sauberen Vanuatu, nur ist eine Woche leider viel zu kurz!

Vanuatu

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