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Tonga

Tonga

17.10. -3.11.2011

Montag, 17.Oktober 2011: Samoa - Tonga
Es ist 8h45 als Tai mit seinem Motorboot kommt um uns aus dem Riffdurchgang zu geleiten.
Wir waren unfreiwillig zwei Wochen lang in dieser Ankerbucht „gefangen“, weil unser Ruder defekt war. Aber eigentlich waren es doch zwei ganz schöne Wochen, in denen wir sehr viele Einblicke in das Leben der sehr netten Samoaner haben durften. Und vor allem Ian und Tai haben uns unendlich viel geholfen. Was hätten wir bloss ohne die beiden mit unserem kaputten Ruder gemacht?
Tai fährt voraus und wir folgen ihm mit der MABUHAY. Ich bin vorne am Bug. Bei der Stelle, wo wir vor zwei Wochen auf das Riff gefahren sind, haben Paul und ich schlotternde Knie (ich) und Schweissausbrüche (Paul). Ah, endlich draussen atmen wir beide erleichtert auf! Wie lange wird uns dieses negative Erlebnis wohl noch in den Knochen stecken???
Die ersten 2½ Stunden müssen wir wegen der Windabdeckung der Insel motoren. Aber kaum sind wir an der westlichsten Ecke von Samoa, geht das grosse Rodeoreiten los.
Es hat 24 - 28 Knoten Wind, gemeldet waren 14 Knoten! Der Wind kommt aus SSE und wir wollen nach Süden, nach Tonga. Auch die Wellen sind gewaltig und das geht den ganzen Tag so weiter.
Am Nachmittag regnet es etwa eine Stunde lang.

Dienstag, 18.Oktober 2011: Samoa – Tonga, 140 sm
Stundenlang ungemütliches Rodeo und es gibt nur kalte Küche! Endlich, irgendwann am Nachmittag hören die Regenschauer und Windböen auf und die Sonne kommt hervor. Jetzt haben wir den vorhergesagten Wind aus E mit etwa 14 Knoten.

Mittwoch, 19. Oktober 2011:
Diesen Tag müssen wir vergessen. In Samoa ist heute Mittwoch der 19. Oktober. Aber da wir uns auf der Datumsgrenze befinden und nun näher an Tonga als an Samoa sind, müssen wir den Mittwoch überspringen und unsere Uhren 23 Stunden VORSTELLEN (auf Donnerstag) und verlieren somit fast einen ganzen Tag. Sauerei!

Donnerstag, 20.Oktober 2011: Samoa,-Tongas, 114 sm
Soli, jetzt haben wir die Uhren also um 23 Stunden VOR gestellt und sind ruckzuck einen Tag älter geworden. Jetzt haben wir Tonga-Time, wo „Die Zeit beginnt“, UTC (Greenwich-Time ) + 13 Stunden.
In der Nacht hatten wir gar keinen Wind mehr und wir mussten ungefähr 2½ Stunden motoren.
Aber die Sonne scheint wieder und es geht uns gut. Wir haben die 30 Stunden Rodeoritt vom Anfang dieses Törns schon fast wieder vergessen .

Freitag, 21.Oktober 2011: Samoa – Tonga, Vava'u, Neiafu, ca. 92 sm
Wir motoren die ganze Nacht. Irgendwann erwischt uns ein gewaltiger Regenschauer. Weil wir die Seitenwände nicht montiert haben und beide im Cockpit schlafen, werden wir sofort klatschnass. Aber es ist ja nur Regenwasser und so wird unser Cockpit gewaschen und vom Salz befreit. Aber als wir morgens um 8h vor der Einfahrt in die Vava'u Inselgruppe sind, haben wir 24 Knoten Südwind voll auf die Nase und alles wird wieder salzig. Eine gewaltige graue Regenwand kommt auf uns zu, sodass wir kaum die Einfahrt sehen können. Die ganze Inselgruppe liegt unter einer gewaltigen Wolkendecke. Das Südseefeeling ist uns wieder einmal total abhanden gekommen!!! Aber irgendwie schaffen wir es doch noch vor den Hauptort der Vava'us, nach Neiafu. Hier sollten wir an der Pier festmachen, damit die Behörden an Bord kommen können, für die Einklarierung. Werner von der „sail away“ wartet an der Pier auf uns und sagt uns über die Handfunke, wir sollen an eine Boje gehen, bei diesem starken Wind und dem Wellengang könne man hier nicht anlegen. Und das machen wir auch. Um 11h binden wir die MABUHAY an einer Boje fest. Ahhhh, nach ca. 346 sm angekommen in Tonga!
Jetzt kommt Werner mit seinem Dinghy zu uns und nimmt mich mit an Land für die Einklarierung. Zuerst gegen wir zum Zoll beim Pier, in einer offenen Lagerhalle, und ich erkläre dem muffligen Beamten, warum wir gleich an die Boje sind, anstatt hier anzulegen. Der Beamte ist gar nicht erfreut und schaut mir stur in die Augen und ich schaue stur zurück! Aber dann hat er doch noch ein Einsehen und schickt uns zur Immigration. Also zurück in den Ort zum Immigrationsbüro. Hier wird nicht lange gefragt und nach ein paar ausgefüllten Formularen haben wir den Einreise-Stempel im Pass. Kosten 23 Pa'anga (12 SFr) für zwei Personen. Nun müssen wir wieder zur Pier und beim Gesundheitsbeamten Formulare ausfüllen und 100 Pa'anga (ca 52 SFr.) für beide zusammen bezahlen, damit wir einen Zettel bekommen, dass wir gesund sind!!!! Der Quarantäne-Beamte und ich füllen wieder einige Formulare aus und das kostet nichts. Jetzt ist wieder der mufflige Zollmann an der Reihe und er schaut mich wieder starr an. Er und ich füllen Papiere aus, er schaut in Paul's Pass und vergleicht das Foto mit Werner. Da muss ich ihn ganz schnell aufklären, dass Skipper Paul auf dem Schiff geblieben ist....und Werner nicht Paul ist. Schlussendlich sind wir ausnahmemässig (NICHT an der Pier) einklariert und entlassen. Der Mufflige wünscht uns einen schönen Aufenthalt in Tonga.
Paul und ich werden auf der „sail away“ zu einer feinen Linsensuppe eingeladen. Und weil wir soviel zu quatschen haben, wird es 17h bis wir nach dem Kaffeetrinken endlich wieder auf die MABUHAY zurückkommen. Wir laden Anne und Werner zum Apérotrunk ein. Andy und Doris, die uns schon gesucht haben, kommen auch noch dazu. Und weil es so gemütlich ist, stellen wir Salami und Brot auf und es wird ziemlich spät, bis wir unsere müden Köpfe auf's Kopfkissen fallen lassen können....

Tonga, Königreich im südlichen Pazifischen Ozean, etwa 650 Kilometer östlich der Fidschi-Inseln gelegen. Das Königreich umfasst einen Archipel aus ungefähr 170 Inseln und erstreckt sich von Norden nach Süden mit den drei Hauptinselgruppen Tongatapu, Haapai und Vava’u sowie mehreren kleineren Inseln. Die Gesamtfläche beträgt 750 Quadratkilometer. Nuku’alofa ist die Hauptstadt und gleichzeitig größte Stadt von Tonga. Sie liegt auf Tongatapu.

Tonga Allgemeines:
Staatsname: Königreich Tonga
Der jetzige König heisst:Siaosi Taufa’ahau Manumataongo Tuku'aho Tupou V.
Hauptstadt: Nuku’alofa, ca. 33 000 Einwohner
Einwohner ganz Tonga: 112 000 (2005)
Bevölkerungsdichte 157 Einwohner pro km²
Alphabetisierungsgrad: Insgesamt 99,6 Prozent (1995)
Sprachen: Tonga und Englisch (Amtssprachen)
Religionszugehörigkeit: Metodisten 36 %, Katholiken 15 %, andere Christen 49 %
Allgemeines Wahlrecht: ab 21 Jahre
Staatsform: Konstitutionelle Erbmonarchie im Commonwealth
Unabhängigkeit: 4. Juni 1970 (von Großbritannien und Nordirland)
Währung 1 Pa'anga = 100 Seniti (ca. 0,52 SFr.)
Zeitzone:MEZ plus 12 Std. ausserhalb der Sommerzeit

Ausgeführte Güter: Fruchtsäfte, Vanille, Fisch, Rüben, Kokosöl
Eingeführte Güter: Nahrungsmittel, Maschinen, Fahrzeuge, Konsumgüter, Treibstoffe, chemische Erzeugnisse
Wichtigste Außenhandelspartner (Export und Import):
Japan, Vereinigte Staaten von Amerika, Kanada, Neuseeland, Australien, Großbritannien und Nordirland
Industrie: Tourismus, Fischerei, Holz- und Papierprodukte, chemische Erzeugnisse
Landwirtschaft: Kokosnüsse, Kopra, Bananen; Vanilleschoten, Kakao, Kaffee, Ingwer, Schwarzer Pfeffer

Die Hauptstadt Nuku’alofa verfügt über den wichtigsten Handelshafen des Südseestaates Tonga. Der im 19. Jahrhundert erbaute Königspalast ist das bekannteste Bauwerk der Stadt.

Die Inselgruppen Tongatapu und Haapai sind überwiegend flache Koralleninseln, während die Vava’u-Gruppe vulkanischen Ursprungs ist und gebirgigen Charakter aufweist. Einige Vulkane sind noch aktiv. Auf der 32 Kilometer langen Insel Tongatapu, der größten und fruchtbarsten Insel Tongas, leben etwa 70 Prozent der Bevölkerung.

Das Klima ist tropisch. Die Durchschnittstemperaturen liegen bei 20 bis 30 °C. Die Niederschläge belaufen sich je nach Lage auf 1 500 bis 3 000 Millimeter pro Jahr. Die Gewässer um Tonga sind ein wichtiges Fortpflanzungsgebiet für Buckelwale; zur Landsäugerfauna gehören Flughunde wie der Tonga-Flughund. Reptilien sind u. a. durch Kurzkammleguane repräsentiert.

Wichtige Bereiche des Kulturlebens sind Gesang und Tanz.
Zum Internet haben in Tonga etwa 1 000 Nutzer einen Zugang.

Tonga ist eine konstitutionelle Monarchie, die der Erbfolge unterliegt. Der Monarch wird von einem 30 Mitglieder umfassenden Parlament unterstützt, das aus den zehn Ministern, zwei Gouverneuren, neun gewählten Volksrepräsentanten und neun Adelsvertretern, die von ihren Standesgenossen gewählt werden, besteht.

Maniok (9 070 Tonnen), Zitrusfrüchte, Taro, Brotfrüchte und Süßkartoffeln sind wichtige Grundnahrungsmittel und werden vor allem für den Eigenbedarf angebaut. Der Fischfang ist ebenfalls bedeutend. Bei der Viehhaltung dominieren Schweine und Rinder. Ende der siebziger Jahre wurde vor der Küste von Tongatapu Erdöl entdeckt, das jedoch mangels Rentabilität nicht gefördert wird. Der Tourismus gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zahlungen von Arbeitskräften aus Übersee spielen für die Wirtschaft Tongas eine wichtige Rolle.

Der internationale Flughafen liegt bei Nuku’alofa. Tonga verfügt über ein Straßennetz von 680 Kilometern, besitzt aber keine Eisenbahn.

Samstag, 22.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Neiafu
Heute ist Gott sei Dank wieder „anständiges“ Wetter! Das heisst, es ist sonnig, leicht bewölkt und etwa 28° warm. Um 10h fahren wir mit Anne und Werner an Land und holen erst mal Geld bei der Geldmaschine. Die Währung hier heisst Paanga (TOP) und 1 solcher Paanga ist ca. 52 Rappen wert. Dann kaufen im „duty free“ Shop Zigaretten für Doris und Andy ein. Wenn man hier ankommt und einklariert hat, kann man 48 Stunden lang „duty free“ einkaufen, der Passtempel reicht als Beweis. Bei den Zigaretten macht der Preisunterschied bestimmt etwas aus, aber das Bier kostet genau gleich viel wie im Laden beim „Chinesen“, ist also ein totaler Witz! Wir schlendern weiter durch den Ort Neiafu, der die Hauptstadt von den Vava'u Inseln ist und ca. 5600 Einwohner hat. Wir begegnen ganz vielen Tonganern, die schwarz angezogen sind und in eine Ta'ovala-Matte gehüllt sind. Das sieht aus, als ob sie einen alten Bastteppich wie einen Rock um sich geschlungen haben, Kinder, Männer und Frauen, Junge und Alte. Der Markt ist sehr bunt und malerisch. Wir kaufen frisches Gemüse und Früchte ein. Auf dem Rückweg machen wir beim Restaurant „The Dancing Rooster“ einen Halt und trinken eine Cola. Vor dem Restaurant weht eine Schweizer Flagge und tatsächlich ist der Inhaber ein Baselbieter aus dem Laufental, aus Röschenz. Er verkauft auch diverse Lebensmittel und wir kaufen bei ihm Fleisch und Brot. Er schenkt uns ein Gläschen Konfitüre aus der Schweiz (von seiner Mama gemacht). Irgendwann werden wir in seinem Restaurant eine Röschti essen....
Aber zuerst gehen wir heute Abend mit Anne und Werner eine Pizza essen. Am Montagabend soll ein Pizzaessen für die deutschsprachigen Segler hier stattfinden und wir sind sozusagen die Pizzatester und sollen Platz reservieren. Der Chef der Pizzeria „Ciao“ ist ein Italiener aus Viareggio und ich plaudere ein bisschen mit ihm auf Italienisch. Wir handeln mit ihm einen Spezialpreis für Bier aus (4.50 TOP anstatt 6 TOP).

Sonntag, 23.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Neiafu
Paul setzt mich an Land. Punkt 10h beginnt der Gottesdienst in der grossen katholischen St.Joseph's Kathedrale. Die Kirche ist gestossen voll. Die meisten Leute tragen ihre Bastmatten und ich bin total fasziniert. Die choralartigen Gesänge, mit Orgelbegleitung, sind gewaltig. Die Gläubigen haben mächtige Stimmen, nur der Pfarrer nicht. Die Sopranstimmen sind so hoch, dass es (mir) fast in den Ohren weh tut! Meine Gänsehaut ist vorprogrammiert! Das Volk strömt in Massen zur Kommunion (Abendmahl), unsere Pfarrer würden sich freuen..., und ich bin tief beeindruckt von diesem Gottesdienst auch wenn ich immer nur AMEN verstehe. Die Ambiance ist total verschieden zu den Polynesischen Kirchen. Dort war die Begeisterung und Lebensfreude der Leute viel mehr zu spüren.
Paul holt mich am Steg wieder ab und um 12h zieht er Werner auf den Mast. Dieser kontrolliert das Rigg und die Seile und findet tatsächlich eine durchgescheuerte Leine, die von den beiden sofort ersetzt wird.
Am Nachmittag sind wir auf der „sail away“ zu Kaffee und Bananenkuchen eingeladen. Übrigens wird in Tonga der Sonntag wirklich als Ruhetag eingehalten. Die meisten Restaurants haben geschlossen. Heute ist eine Ausnahme, weil heute Abend in Neuseeland das Finale der Rugbymeisterschaften stattfindet (Frankreich-Neuseeland). Es fahren keine Busse und sogar Flüge finden an Sonntagen NICHT statt.
P.S. Neuseeland hat gewonnen!

Montag, 24.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Neiafu
Am Nachmittag machen wir mit Anne und Werner einen 3-stündigen Spaziergang zu einem unterirdischen Süsswassersee.
Um 18h sind wir bei der Pizzeria „ciao“ mit allen deutschsprachigen Seglern, die im Moment hier sind, zum Essen. Wir sind 24 Personen von 11 Schiffen. Österreicher, Deutsche, Schweizer, ein Franzose und eine Engländerin, beide mit Österreichern verheiratet. Es ist schön und gemütlich und wird ziemlich spät bis wir endlich im Bett liegen.

Dienstag, 25.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Neiafu - Port Maurelle (Ankerplatz Nr. 7), 6 sm
Wir nehmen das defekte ICOM-Funkgerät von ANDORI entgegen. Die ANDORI bleibt hier in Tonga bis nächsten März oder April und wir werden ihr Funkgerät mitnehmen und es in Neuseeland zur Reparatur geben.
Mit Anne und Werner gehen wir dann die Bojen-Gebühr bezahlen und anschliessend auf den Markt. Danach kaufen wir beim Schweizer Günter Brot und trinken Cola.
Um 13h30 segeln wir weg von der Stadt Neiafu, zur Insel Kapa, Ankerbucht Port Maurelle, Ankerplatz Nr. 7. In Neiafu gibt es eine Charterbasis von „Moorings“. Diese haben die Ankerplätze durchnummeriert, von 1 bis 42 und dazu eine Karte mit Beschreibungen erstellt. Das ist ganz lustig. Wenn man auf andere Segler trifft fragt man“: Und? Wo kommt ihr her? Und wo geht's hin?„ Dann lautet die Antwort. „Wir waren auf Nr.30 und fahren jetzt zu Nr.16“.
Nach zwei Stunden segeln und motoren ankern wir auf 16m Tiefe auf Ankerplatz Nr. 7. Hier hätte es Bojen zum Festmachen, aber alle 5 sind schon besetzt. Wir baden wieder einmal seit sehr langem (Samoa) im Meer und geniessen es,obwohl der Himmel sehr bewölkt ist. Die Luft ist 28° warm.
Abends regnet es in Strömen. Wir haben gerade noch rechtzeitig die Seitenwände montieren können, um im trockenen Cockpit essen zu können.

Mittwoch, 26.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Port Maurelle – Blaue Lagune, 7sm
Um 8h45 heben wir den Anker von Ankerplatz Nr. 7 und fahren in ca. 2 Stunden zur Insel Foafa, Ankerplatz Nr.14 oder Blaue Lagune genannt. Wir müssen zwischen ein paar Riffen hindurch und Paul und ich haben wieder das grosse Schlottern. Gott sei Dank fährt die „sail away“ voraus. Die kennen diesen Ankerplatz schon und wissen den Weg. Der Ankerplatz ist wunderschön, macht seinem Namen alle Ehre und wir ankern auf 9 m Tiefe. Nur schade, dass die Sonne nicht scheint, es ist sehr bewölkt. Nach uns kommen noch drei weitere Schiffe in die Bucht zum Ankern.
Werner und Paul machen sich kurz nach 11h im Dinghy auf den Weg zum Deutschen Trans-Ocean-Stützpunktleiter Werner Stumpe und seiner Frau Elke. Die haben hier ein Haus und ein Motorboot. Der Motor dieses Bootes will nicht so recht laufen und Paul hat angeboten, mal nachzuschauen, wo's fehlt. Nach 2½ Stunden kommen die beiden zurück, der Motor laufe jetzt! Nach dem kurzen Mittagessen, gehen Elke, Werner (Stumpe) und Paul ca. ½ Stunde auf Probefahrt, die erfolgreich verläuft. Gegen 16h sind wir, mit „sail aways“, bei den Stumpes, bei ihrem schönen Häuschen. Wir trinken zusammen Kaffee und wir Gäste machen danach einen langen Spaziergang über die Insel. Beim steilen Abstieg zum Strand, auf der anderen Inselseite, haut es mich um. Voll auf den Rücken. Glück gehabt, ist nichts weiter passiert, ausser ein paar blauen Flecken.
Um 18h sind wir wieder bei Stumpes und sie zeigen uns stolz ihr kleines Paradies, ihren schönen Garten mit vielen Fruchtbäumen und Gemüse, Kräutern und Blumen. Ich sehe hier zum ersten Mal einen Avocado-Baum. Und ein Flughund fliegt ein paar Runden über das Gelände.
Jetzt gibt es in der Küche (draussen hat es zu viele Mücken) ein feines, von Werner gekochtes Abendessen. Es gibt Reis, gebratene Hühnerteile und einen exquisiten gemischten Salat mit Palmherzen vom eigenen Grundstück. Dazu gibt es selbergebrautes Bier oder Wein. Es ist sehr gemütlich und wir erfahren viel Interessantes aus dem Leben von Elke und Werner. Die beiden sind so nett, dass es uns schwer fällt , sie zu verlassen.

Donnerstag, 27.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.14, Blaue Lagune–Ankerplatz Nr.16,
ca. 6sm
Die Nacht war ziemlich schaukelig und es regnet auch mal kurz.
Paul und ich sind am Morgen nochmals bei den Stumpe's. Paul muss noch ein paar Details am Motor des Bootes einstellen. Ich darf uns ins Gästebuch eintragen und Elke brennt für uns eine tolle DVD mit unendlich vielen kostbaren Infos für unsere zukünftigen Ziele.
Paul bekommt jetzt noch einen Schnellkurs für's Bierbrauen und danach verlassen wir die beiden sehr lieben Leute.
Um 12h45 heben wir und die „sail away“ die Anker und fahren zum Ankerplatz Nr.16. Unterwegs geraten wir in eine gewaltige Regenschütte. Aber kurz danach scheint schon wieder die Sonne und wir können am Ankerplatz Nr.16 herrlich alle vier zusammen schnorcheln. Dieses Riff hier ist traumhaft schön. So einen schönen Korallengarten haben wir seit Jahren nicht mehr gesehen, vermutlich seit unseren Tauchreisen ans Rote Meer. Zwar hat es keine grossen Fische, aber dafür viele Kleine und eine Vielfalt an gesunden Korallen.
Später sind wir bei der „sail away“ an Bord zum gemütlichen Beisammensein.

Freitag, 28.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.16
Es ist leicht bewölkt bis sonnig. Wir geniessen den Platz Nr.16 und bleiben noch einen Tag hier. Die verschiedenen Blautöne des Wassers sind einfach nur schön!
Werner und Paul gehen nochmals schnorcheln. Anne und ich backen Brot und ich schreibe an diesen Zeilen herum. Nach einer kleinen Siesta gehen wir mit Anne und Werner auf die andere Seite der kleinen Insel und laufen bei Ebbe dem Strand entlang. Das ist sehr schön!
Danach gibt es auf der MABUHAY einen Erfrischungstrunk. Paul schnorchelt wieder ein wenig herum und sieht einen Schwarzspitzenriffhai, diverse Rochen, einen Fledermausfisch, einen braunen Kofferfisch und viele sonstige Fische. Es regnet ganz kurz. Zum Abendessen gibt es auf der MABUHAY für alle vier Spaghetti und zum Dessert eine feine Papaya aus Elke und Werner Stumpe's Garten.

Samstag, 29.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.16 - Ankerplatz Nr.7, ca.4,5sm
Heute hat es ziemlichen Wind, 18-20 Knoten. Wir verlassen den wunderschönen Platz Nr.16 und fahren um 9h los zu Ankerplatz Nr.7, weil der schön geschützt ist. Nach 75 Minuten motoren machen wir an einer Boje fest. Die „sail away“ muss die Toilette reparieren und für solche Arbeiten ist ein ruhiger, geschützter Ankerplatz doch sehr viel angenehmer. Paul schnorchelt herum, um die Boje zu kontrollieren und ein paar Fische zu beobachten. Es ist abwechselnd sonnig und regnerisch, aber immer 28° warm.
Am Nachmittag nehmen wir die „sail away's“ mit und fahren mit unserem Dinghy ans nördliche Ende der Insel Kapa. Hier besuchen wir die „Swallow's Cave“. Wir können direkt mit dem Dinghy in die Höhle paddeln und sind sofort total fasziniert. An der hohen Decke hat es ein riesiges Loch, wo man die Bäume und den Himmel sehen kann. Weiter innen in der Höhle hat es Tausende von Schwalbennestern an der Decke. Viele Schwalben fliegen aufgeregt herum. Die Wände schillern in allen Farben und das Wasser ist so klar, dass man bis auf den Grund der Höhle sehen kann. Wir sehen einen grossen Schwarm kleiner Fische. Wenn die Sonne herein scheint ist das Wasser unendlich blau. Wunderschön!
Zurück bei unseren Schiffen machen wir alle einen längeren Schnorchelgang und danach gibt es auf der „sail away“ Kaffee und Bananenkuchen.
Es kommen immer mehr Segelschiffe in die Bucht. Bis zum Abend sind es 10. Die Wetterprognose für die nächsten Tage ist sehr schlecht und es zieht die Segler in eine gut geschützte Bucht.

Sonntag, 30.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.7
Das Wetter ist ziemlich durchzogen. Abwechselnd scheint die Sonne und es gibt kurze Regenschauer. Wir nutzen dieses blöde Wetter um endlich mal Grossputz zu machen. Wir putzen sämtliche Stauräume unter den Bodenbrettern. Paul staubsaugt und ich schrubbe die Räume mit Seifenwasser aus. Dabei stellt sich gleichzeitig heraus, was wir noch alles für Dosen-Vorräte an Bord haben. Da wir ja ziemlich bald nach Neuseeland aufbrechen werden, ist es ratsam, noch möglichst viele von diesen Vorräten auf zu brauchen.

Montag, 31.Oktober 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.7
Es schüttet den ganzen Tag wie aus Kübeln! Die MABUHAY wird wieder einmal so richtig gut süsswassergeduscht. Heute ist Suppenwetter! Zum Hühnercrèmesüppchen, wo ich noch zwei kleine Eier einrühre, gibt esBrot und Käse und zum Dessert eine sehr saure Passionsfrucht.
Um 17hsind wir auf der „sail away“ zu einem Imbiss eingeladen. Werner nennt das “EIN ARBEITSESSEN “, weil wir besprechen wollen, wann wir von hier nach Neuseeland segeln wollen. Um 17h regnet es dermassen schlimm, dass wir drauf und dran sind, abzusagen. Wir könnten genauso gut zur „sail away“ hinüber schwimmen, wir würden genau gleich nass! Wir passen eine ultrakurze Regenschwäche ab und fahren dann per Dinghy, in kurzen Hosen und Regenjacken die 10m zur „sail away“ hinüber. Es ist sehr gemütlich und um 20h ist das „ARBEITSESSEN“ vorbei und wir wieder zu Hause auf der MABUHAY

Dienstag, 1.November 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.7 – Neiafu, ca. 6sm
Es ist kaum zu glauben, aber die Sonne scheint. Paul reisst bei jedem einzelnen Sonnenstrahl der sich hervortraut, ALLE Fenster und Luken im Schiff auf. Ich mache sie umgehend wieder zu, weil es sowieso demnächst wieder regnen wird....!
Nach einem herrlichen Bad im blauen Wasser lösen wir und die „sail away“ uns um 11h von den Bojen und verlassen diese schöne Ankerbucht. Wir wollen nach Neiafu um dort auszuklarieren. Unterwegs erwischt uns wieder einmal ein sintflutartiger Regenschauer. Man sieht nur noch grau in grau. Nach 6sm, um 12h30 machen wir in Neiafu an den Bojen wieder fest. Nach dem Mittagessen wollen wir in den Ort um zollfreien Diesel zu organisieren. Hoffentlich ist das hier in Tonga nicht so mühsam wie in Samoa!
Das mit dem zollfreien Diesel haben wir organisiert. Jetzt sitzen wir mit Anne und Werner zu Günther ins Restaurant und essen ein frühes (es ist kurz nach 16h) Abendessen, nämlich eine Röschti mit Speck, Käse, Zwiebeln und zwei Spiegeleiern. Der Koch ist zwar ein Schweizer, aber wir haben schon gesünder gegessen. Die Röschti liegt uns allen vieren schwer im Magen, viel zu fettig! Auf dem Rückweg trinkt Werner auf der MABUHAY einen Cognac, zwecks besserer Verdauung, Paul ein Bier und Anne und ich Sprite und Cola. Heute gibt es kein Abendessen mehr!
Ich bin noch lange im Salon Internet, während Paul schnarcht wie ein Grizzly-Bär.

Mittwoch, 2.November 2011: Tonga, Vava'u, Neiafu
Die Sonne scheint wieder und es ist feuchtwarm, 28°. Gegen 9h30 fahren „sail away“ und MABUHAY zur Pier um auszuklarieren und zollfreien Diesel zu tanken. Wir legen uns mit „sail away“ ans Päckchen. Werner und ich gehen mit den Papieren zur Ausklarierung, Anne und Paul bleiben an Bord auf den Schiffen. Beim „Port Captain“ muss ich 2.34 Pa'anga (ca. 1.20 SFr.) bezahlen für den Aufenthalt hier. Die Boje kommt extra dazu. Die „Molimentum“ von den Österreichern Sonja und David ist auch an der Pier. David erledigt den Papierkram und wartet dann auf den Dieseltankwagen. Er soll um 11h kommen, gemäss der gestrigen Bestellung von David. Er kommt aber schon um 10h15, hat aber leider keinen Diesel für die „Molimentum“ dabei, nur für die „sail away“ (200 Liter) und uns (100 Liter). Werner bekommt für seine 200 Liter eine Quittung, wir bekommen keine! Der Tankwagenfahrer sagt, er habe keine Quittungsblätter mehr, er bringe die Quittung am Nachmittag. Werner und ich müssen jetzt wieder zum Zollamt. Hier wird es jetzt sehr kompliziert, weil wir für die 100 Liter Diesel, für die wir bezahlt haben, keine Quittung haben. Der Zollman kommt ganz schön ins Schwitzen, weil er nicht weiss, was jetzt zu tun ist. Wir haben den Diesel zwar erhalten und bezahlt, aber für das Zollamt ist der Diesel ohne Beleg „verschwunden“. Das Geld dafür hat sich der Tankwagenchauffeur unter den Nagel gerissen! 1Liter zollfreier Diesel kostet 1.83 Pa'anga (ca.95 Rappen). Mit Zoll etwa 3.60 Pa'anga. Nach etwa einer halben Stunde sind wir entlassen. Uns ist das egal, wir brauchen KEINE Quittung.
Wir verlegen unsere Schiffe wieder an die Bojen und danach sind wir bei Günter und essen einen Hamburger. Im Laden, wo man zollfrei einkaufen kann, kaufen wir für Doris und Andy auf unsere Pässe Zigaretten und Bier ein und verbrauchen danach unsere letzten Pa'anga's für Obst und Gemüse auf dem Markt und für Brot bei Günter.
Übrigens ist mir in den Ämtern aufgefallen, dass hier NIRGENDWO ein Foto des Königs hängt...., aber auch, dass in KEINEM einzigen Büro ein Fernseher läuft!
Heute Abend kommen Anne und Werner zu uns zum Abendessen. Es gibt Sauerkraut aus dem venezuelanischen Glas, Würstchen aus der holländischen Dose, gekochten Schinken aus der amerikanischen Dose und tonganische Kartoffeln, dazu schweizerischen Thomy-Senf. Zum Dessert eine frische Ananas von hier mit eventuell einem kleinen Schluck Rum aus Panama.
Jetzt wo ich dies hier schreibe ist es 16h und die „Molimentum“ wartet immer noch an der Pier auf ihren Diesel!

Donnerstag, 3.November 2011: Tonga, Vava'u, Ankerplatz Nr.7 – Neiafu
Hier in Tonga herrscht eine ganz besondere Stimmung unter den Seglern. Die Wege trennen sich hier. Einige fahren nach Australien, andere bleiben hier oder in Fidschi an einer cyclonsicheren Boje, wie z.B. die Schweizer Doris und Andy von der ANDORI.
Die meisten aber segeln nach Neuseeland. Und jeden Tag wird im Internet (sofern vorhanden) geschaut, oder am Funk gelauscht, ob sich bald eine günstige Wetterlage einstellt, um nach Neuseeland abzuhauen. Wettergurus werden befragt und es wird hin-und her beraten, wann denn der beste Zeitpunkt sei. Dabei hat jeder Segler seine eigenen Ideen und Strategien. Obwohl ICH liebend gerne zuerst nach Nukualofa, der Hauptstadt von Tonga, ganz im Süden auf Tongatapu, fahren würde, werden wir von hier aus, d.h. von der Inselgruppe Vava'u aus, starten. Schade, ich hätte gerne dem König Siaosi Taufa’ahau Manumataongo Tuku'aho Tupou V. „Hallo“ gesagt, und seinen Palast besichtigt! Und einen Buckelwal haben wir auch noch nicht gesehen! Doch, Paul hat in Suwarrov einen gesehen, aber ich nicht. Mein Skip hat beschlossen, dass wir direkt von hier, eventuell via Minerva Riff, nach Kiwiland segeln.
Jä nu, da kann man nichts machen, starten wir halt von hier aus! Die paar Seemeilen werden wir ja wohl auch noch schaffen, oder? Es sind ja nur noch etwa 1200 sm (ca. 2225km) bis zu unserem Ziel Opua auf der Nordinsel von Neuseeland. Und die wollen wir noch diese Woche in Angriff nehmen.

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