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Unterwegs durch die Inselwelt von San Blas

1.1.2011 – 23.1.2011

Samstag, 1.Januar 2011: Yansaladup
Abwechselnd Sonne und bewölkt. Das neue Jahr beginnt ja gut für mich. Ich erwische zum Frühstück ein stinkendes FAULES Ei, das unverzüglich über Bord katapultiert wird! Pfui Teufel!
Um 10h sind wir wieder auf unserer Grillinsel und räumen die letzten Spuren unserer kleinen Silvesterparty weg.
Kaum sind wir zurück an Bord, kommen zwei junge Kunas angepaddelt und verkaufen Fisch. Die Fische sind alle ungefähr gleich gross. Zwei Fische kosten 3 US$. Wir wollen aber nur EINEN Fisch haben. Der kostet 1 US$. Man rechne...!!!
Danach wird es ein sehr ruhiger Tag mit viel lesen. Abends schauen wir uns den Schweizer Film „Herbstzeitlosen“ mit Stephanie Glaser an, den wir von den Österreichern „Anna X“ ausgeliehen haben. Der Film ist einfach super!

Sonntag, 2.Januar 2011: Yansaladup
Beim Frühstück überrascht uns ein kurzer aber sehr intensiver Regenschauer. Ausser Brot backen machen wir heute nicht sehr viel. Ist ja schliesslich Sonntag heute.
Kurz vor Mittag kommt LISA und will molas verkaufen. LISA ist eigentlich ein Mann, gibt sich aber als Frau. Sie (oder er) näht wunderschöne molas. Nach dem wir uns einen ganzen Stapel davon auf unserem Cockpittisch angesehen haben, kaufen wir eine davon. Ihr Begleiter, ein junger Bursche, möchte ein Bier haben und „magazins“, LISA ein Glas Wasser. LISA erzählt uns, dass in ihrem Dorf, Rio Sidra, vor etwa einem Monat 17 Bambushäuser total verbrannt seien. Es wurden rituelle Zeremonien durchgeführt, unter anderem „Pfeife geraucht“, um die bösen Geister zu vertreiben. Nun stehe das Dorf bis zum 15.Januar unter Quarantäne. Niemand, ausser die Einwohner der Insel, dürfe bis dahin auf die Insel, auch keine Kunas. Zum Abschied erbettelt sich LISA von mir noch eine kleine Flasche Shampoo für ihre langen Haare!
Zum Mittagessen gibt es die 9 Fischlein, die Paul letztes Jahr (!) gefangen hat. Sie sind nicht schlecht, bestehen aber hauptsächlich aus Gräten! Die Kartoffeln, die wir erst gekauft haben, faulen schon vor sich hin.
Um 16h30 sind die AMIGO, die Anna X und die Time after Time bei uns zu einem ausgedehnten Sundowner eingeladen.

Montag, 3.Januar 2011: Yansaladup
In der Nacht gibt es verschiedene kurze, aber heftige Regenschauer. Tagsüber ist es abwechselnd sonnig und bewölkt.
Wir backen Brot, waschen Wäsche und werkeln dies und das auf dem Schiff herum.
Die AMIGO mit Helga und René (die kommen übrigens aus Goysern (A) ) und die Anna X mit Annemarie und Hellmut, verlassen uns. Sie fahren nach Porvenir zum Ausklarieren und dann weiter nach Colon beim Panamakanal. Jetzt sind wir noch 3 Schiffe hier,: die „Time after Time“ die SAWADI von Stefan und wir.

Dienstag, 4.Januar 2011: Yansaladup
Um 10h verbrennen wir mit Daniela und Beat Müll auf der Insel Yansaladup. Die Insel sieht picobello sauber aus. Kein Fitzelchen Plastik liegt mehr herum! Schade, dass immer wieder neuer Müll angeschwemmt wird.
Danach schnorcheln wir alle zusammen auf der Innenseite des Aussenriffs. Wegen der starken Strömung ist es sehr anstrengend. Wir sehen 3 grosse Rochen die sich im Sand eingebuddelt haben und einen megagrossen Baracuda, der ganz böse schaut. Auf der Rückfahrt zum Schiff fängt Beat vom Dinghy aus einen sehr schönen Thunfisch.
Am Nachmittag fischen Paul und Beat wieder etwa 1½ Stunden vom Dinghy aus, aber ohne Erfolg!
Zwei Kuna-Männer kommen mit ihrem wackligen Einbaum mit grün-weissem Segel angesegelt, um uns Fisch zu verkaufen. Gleichzeitig fragen sie, ob wir ihr Handy aufladen würden. Wir handeln mit ihnen einen Fisch für's Handy laden aus und alle sind zufrieden.
Beat gibt mir noch ein wenig Nachhilfestunden in Sachen Handybedienung, besonders in Sachen Bluetooth. Wir versuchen vergeblich über das Handy Internet zu empfangen. Bei ihm geht das, bei uns nicht.
Am späteren Nachmittag sind wir bei der „Time after Time“ eingeladen. Es gibt Rösti mit geschnetzeltem Schweinsfilet an Rahmsauce. Mmmm...köstlich!!! Um 22h, als wir mit dem Dinghy nach Hause fahren, keine 100m weit, weht ein starker Wind und wir werden wieder mal ziemlich nass. Aber schön war's!

Mittwoch, 5.Januar 2011: Yansaladup
Die ganze Nacht weht ein kräftiger Nordwind mit etwa 20 Knoten. Gemäss Wetterfröschen soll es heute den ganzen Tag regnen. Es ist aber ein herrlich sonniger Tag, durchzogen von ein wenig Bewölkung, aber sehr windig. Um 17h gibt es einen Regenschauer.
Heute steht in meiner nigelnagelneuen Agenda der Tagesspruch: „La vida no es nada sin amistad“ (Das Leben ist nichts ohne Freundschaft).

Donnerstag, 6.Januar 2011: Yansaladup – Porvenir 6,3 sm
Um 9h verlassen wir und die „Time after Time“ die Ankerbucht vor der Insel Yansaladup. Stefan und seine SAWADI bleiben ganz alleine zurück. Da unser Autopilot nicht funktioniert, steuert der Skipper das Schiff. Nach einer schaukligen, kurzen Fahrt von 6,3 sm erreichen wir nach 1½ Stunden die Insel Porvenir. Wir ankern und machen uns dann sofort mit den Dinghy's auf den Weg zur Insel Wichubhuala um dort Benzin und Gemüse einzukaufen.
Später kommt eine ältere Frau mit dem Einbaum zur MABUHAY. Sie will Wasser für sich und für den kleinen Knaben den sie im Boot hat, weil sie weit her gepaddelt sei. Wir geben den beiden Wasser zu trinken und nun will die Frau molas verkaufen. Sie sei die „abuela“ (Grossmutter) des Kleinen und sie habe noch zwei weitere Enkel und die Eltern der Kinder seien im Himmel! Ich frage sie, wie alt denn der Kleine sei, sie weiss es nicht....Wir kaufen ihr keine mola ab, aber Paul schenkt dem Kleinen einen Chupa Chups Schleckstengel. Ohne eine Wort des Dankes rudert die „abuela“ wütend davon!!!
Danach sind wir im Restaurant beim Flugplatz auf Porvenir und essen ein wunderbares Stück Huhn mit Reis und Bohnen (5$ pro Person). Irgendwie bleiben wir bei gutem Wein (roter „Frontera“ aus Chile) sitzen und es wird ein sehr langer Nachmittag. Dabei lernen wir Marcel, den Schweizer aus Davos kennen, der auf einem türkischen Rennboot die Ausbildung zur Führung von Schiffen bis 200 Tonnen macht. Er erzählt uns viel Interessantes und natürlich brauchen wir jetzt mit ihm nochmals eine Flasche Roten. Irgendwann kommt ein roter, supermoderner Helikopter der U.S. Coast Guard und landet auf dem Flugplatz. Alle Kuna's stehen da und schauen... (ich übrigens auch!). Ein herrlicher Tag mit wunderschönem Wetter, ah, das stellt auf!

Freitag, 7.Januar 2011: Porvenir
Um 7h regnet es wieder mal ein wenig aber danach ist es wieder schön sonnig.
Um 10h fahren Beat und Paul nochmals schnell rüber zur Insel Wichubhuala um Diesel zu holen. Aber es hat keinen, der komme erst um 13h. Also essen wir auch heute wieder im Flugplatzrestaurant zu Mittag. Wir nehmen Huhn, Pommes und ein winziges Portiönchen Chabissalat. Wir verlangen ein wenig mehr Salat, aber der Kellner verneint! Beim Bezahlen wartet Paul auf die 4$ Rückgeld. Er wartet und wartet! Und als wir den Kellner rufen und ihn an die 4$ erinnern, meint er: „Aha, ich habe gedacht das sei das Trinkgeld!“ (das Essen hat 5$ pro Person gekostet).
Zurück auf der MABUHAY, kommt ein Kuna Mann mit seiner jungen Frau und zwei kleinen nackten Kindern im Kanu angerudert. Es ist genau der gleiche Mann, der uns vor 14 Tagen die Geschichte mit dem Asthma-Kind erzählt hat und der uns für 5$ das Grünzeug am Schiff abgeschabt hat und ununterbrochen dabei gemotzt und geschimpft hat. Heute sagt er nichts von Asthma, er will nur Geld! Wir geben ihm nichts!!!

Samstag, 8.Januar 2011: Porvenir – Coco Bandero, Tiadup, 22sm
Die Nacht war schrecklich schaukelig, weil die MABUHAY irgendwie „falsch“ zu den Wellen stand. Den ganzen Tag ist es ziemlich bewölkt, regnet aber nicht.
Zusammen mit der „Time after Time“ segeln wir zu den Coco Bandero, Paul steuert. Wir ankern nach 22sm um 14h zwischen den kleinen Inseln Tiadup und Olosicuidup. Rund um die vier Traum- Inselchen hat es nun etwa 22 (!!!) Segelschiffe.
Während der Fahrt habe ich ungefähr 3½ Stunden gefischt. Und plötzlich, kurz vor dem Ziel: Hilfe! Ich habe einen Fisch!!! Huch, der erste Fisch meines Lebens!!! Er ist zwar nicht sehr gross, ein Bonito, 33cm lang und ausgenommen 420gr schwer, aber immerhin habe ICH ihn erwischt!!! Aber totmachen muss ihn Paul, weil ich daneben haue...
Kaum haben wir fertig geankert funkt uns die „Time after Time“ an. Wir sollen zu ihnen kommen, sie hätten ein Fischlein gefangen. Um 15h sind wir bei ihnen und fallen fast um! Ihr Fischlein entpuppt sich als mächtiger Thunfisch von 1.38m Länge und bestimmt über 20kg Gewicht. Ein gewaltiger Brocken!!! Daneben ist „mein„ Fisch direkt eine Sardine! Beat schneidet das Megatier auseinander. Er schenkt 4 oder 5kg Tranchen und Filets an SELUNA, an Gesina, Leo, und ihre beiden Besucher Fränzi und Martin, die auch anwesend sind. Paul und ich bleiben noch zum Abendessen bei Daniela und Beat. Es gibt herrliche fangfrische „Fischknusperli“von dem Thunfisch, dazu selbergemachte Tartarsauce, Knoblauchbrot und Weisswein. Einfach spitzen-mässig!!! Zum Abschied werden wir noch mit zwei Tranchen Fisch beschenkt. Es sind 1.2kg Fisch!

Sonntag, 9.Januar 2011: Coco Bandero, Tiadup
Es ist sonnig bis bewölkt. Bereits um 8h40 kommen zwei Kunas und fragen ob wir ihr Handy aufladen. Das machen wir. Sie wollen uns dafür „pulpo“ (Oktopus) geben, aber den wollen wir nicht.
Nach dem Mittagessen kommt Beat mit Teilen seines defekten Wassermachers zu uns. Paul gibt ihm ein paar passende O-Ringe. Nun kommt Leo und versucht auf meinem Laptop eine Internetverbindung über Handy und Bluetooth einzurichten. Er bemüht sich ungefähr 1½ Stunden lang enorm. Am Schluss sind wir mit dem Internet verbunden, können aber keine einzige Seite aufmachen. Leo ist mit seinem Latein am Ende.
Zum Abendessen gibt es für uns beide eine von den Riesentranchen von dem Gewaltsthunfisch von Beat.

Montag, 10.Januar 2011: Coco Bandero, Tiadup
Gestern ist unser reparierter Solarregler endlich in der Schweiz eingetroffen.
Heute ist es sehr bewölkt und zeitweise regnet es kurz. Heute sind noch 11 Segelschiffe hier.
Das Kuna-Paar Rosalinda und Roberto, die auf der Insel Tiadup wohnen, kommen uns fragen, ob wir ihnen ein wenig Speiseöl geben können. Wir füllen ihnen das 3,3dl-Fläschchen, das sie mitgebracht haben, auf. Ich frage sie, ob sie mit mir Stoff gegen molas tauschen wollen? Wir würden am Nachmittag rüber auf ihre Insel kommen. Von uns aus fahren sie direkt zum nächsten Schiff, um das Handy aufladen zu lassen.
Beat kommt zu uns. Er braucht noch einen O-Ring für seinen Wassermacher, der immer noch nicht funktioniert. Gegen 14h kommen Rosalinda und Roberto wieder in ihrem Kanu angepaddelt. Ob ich vergessen habe, dass wir Stoff tauschen wollten? Wir tauschen mit Rosalinda drei Stücke Brokat-Stoff, 1m x 1.40m, die ich in Curaçao gekauft habe, gegen zwei molas, eine Halskette und ein kleines Armband. Rosalinda und Roberto sind sehr zufrieden und ich auch. Die beiden haben gut sichtbar zwischen jedem Zahn grosse Goldflicken. Rosalinda hat quer durch die Nase einen dicken Goldstift und am Hals diverse Goldkettchen. Kein Wunder, waren die Spanier damals bei der Entdeckung dieser neuen Länder so goldgierig, wenn die hier das Gold so zur Schau stellen!
Gegen 15h sind wir mit Daniela und Beat auf der Insel Olosicuidup. Wir verbrennen unseren Haushaltmüll und massenhaft PET-Flaschen, Schuhe, Flip-Flops und so weiter....die herumliegen. Hier gäbe es noch sehr viel zu verbrennen!
Gegen 17h machen wir ein zweites Feuer und grillieren Steaks von Beat's Riesenfisch. Er hat sie in Knoblauch, Zwiebeln , Gewürzen und Olivenöl mariniert und fein säuberlich in Alufolie eingepackt. Diese Päckchen legt er direkt in die Glut. Dazu gibt es ein Knoblauch-Zwiebel-Sösschen mit gaaaanz viiiiel Knoblauch. Den Rest von diesem Sösschen geben wir noch in den gemischten Salat. Dazu gibt es Brot. Es ist herrlich! Aber wenn uns jetzt jemand begegnet, fällt der direkt in eine Knoblauch-Vollnarkose!!! Als wir um 20h40 zurück zu unseren Schiffen fahren, fällt mein Skipper beim Starten anstatt ins Dinghy, ins Meer. Oh je, er ist pflotschnass und ich bekomme einen Lachanfall...ui ui ui!

Dienstag, 11.Januar 2011: Coco Bandero, Tiadup
Ich habe sehr schlecht geschlafen; zuviel Knoblauch? Oder zuviel Geschaukel? Oder zuviel gelacht? In der Nacht regnet es zweimal kurz. Der Tag ist sonnig bis bewölkt.
Unser Hondagenerator will nicht mehr laufen und Mechaniker Paul nimmt ihn auseinander und reinigt die Düse. Er läuft wieder wie neu!
Wir laden Roberto's und Rosalinda's Handy auf.
Am Nachmittag fahren wir mit dem Dinghy zur Insel Tiadup rüber. Wir bringen Roberto ein neues T-Shirt. Wir helfen Rosalinda und Roberto, den sauschweren Einbaum an Land zu ziehen. Immerhin sind die beiden auch nicht mehr die Jüngsten (etwas älter als wir)! Danach laufen wir in ca.5 Minuten einmal rund um die ganze Insel. An der Nordseite der Insel sind sehr viele Kokospalmen umgefallen und noch viele mehr sind kurz vor davor. Aber die Insel ist tiptop aufgeräumt. Aller Müll der angeschwemmt wurde, wird feinsäuberlich zusammengerecht und verbrannt. Vorbildlich!
Abends schauen wir uns den Film „Ratatouille“, den uns Daniela und Beat ausgeliehen haben, an. Sehr schön!

Mittwoch, 12.Januar 2011: Coco Bandero, Tiadup
Viel Wind und viel Geschaukel! Paul hat den Schiffskoller! Oder den Elektronikkoller? Er hat das Gefühl, die ganze Elektronik funktioniere nicht mehr. Der Autopilot hat volle 3 Tage einwandfrei gearbeitet, nun streikt er wieder. Keiner weiss wieso! Der Kartenplotter spinnt auch plötzlich und zeigt unsere Schiffsposition mitten auf der Insel Tiadup an. Und zu guter Letzt meint Paul, sein Laptop sei auch noch ausgefallen. Er will Wetter über die Funkverbindung herunterladen, was anfangs nicht funktioniert. Beim 2. Versuch klappt es dann aber doch noch.
Beat kommt vorbei und muntert den Skipper wieder ein wenig auf. Am Nachmittag kommen Gesina und Leo um zu fragen, ob wir eine Fernbedienung für ihre Ankerwinsch hätten. Leider können wir ihnen nicht helfen, da wir so etwas nicht haben.
Ab 17h sind Daniela und Beat zu einem längeren Apéro bei uns.
Eigentlich wollten wir heute nach Nargana fahren, um dort im Schulhaus vielleicht ins Internet zu kommen. Aber als wir am Funk hören, dass dort während den nächsten 2 Wochen kein Internet zur Verfügung steht, bleiben wir hier auf den wunderschönen Coco Bandero Inseln.

Donnerstag, 13.Januar 2011: Coco Bandero, Tiadup – Dupwala
Dies ist die dritte schaurig schaukelige Nacht mit viel Wind. Wir schlafen beide sehr, sehr schlecht. Wir wären froh, wenn der Wind endlich ein wenig abnehmen und die Windrichtung ein bisschen ändern würde.
Um 13h funkt uns Beat an, wir sollen doch mit dem Schiff zu ihnen rüber kommen. Bei ihnen sei es viel ruhiger und es habe eben einen freien Platz gegeben. Zuerst will mein Skipper nicht, aber dann ankern wir doch um. Die MABUHAY ist rundherum mit frisch gewaschener Wäsche voll gehängt. Wir ankern zwischen den Inseln Olosicuidup und Dupwala. Ja, hier ist es seeeehr viel angenehmer. Wieso haben wir das nicht schon viel früher gemacht?
Gegen 17h grillen wir mit Daniela und Beat, Gesina, Leo, Fränzi und Martin auf der wunderschönen Insel Dupwala. Dies ist die Insel, die wir zusammen mit Daniela und Beat kurz vor Weihnachten von sehr viel Müll befreit haben. In der Mitte der Insel hat es ein Wasserloch mit Süsswasser. Ein bisschen weiter eine Feuerstelle und rundherum Bänke aus umgefallenen oder angeschwemmten Baumstämmen. Ein halber Mond scheint hell durch die Palmen und es ist richtig schön. Um 22h30 liegen wir zufrieden in unseren Betten.

Freitag, 14.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Wir haben bis um 9h geschlafen wie die Murmeltiere. Ah schön, kein Geschaukle in der Nacht! Es ist herrliches Sonnen-Wettter und kein Wind, ziemlich heiss. Beim Frühstück hören und sehen wir einen Rochen hoch aus dem Wasser springen. Mit einem Bauchplatscher landet er wieder in seinem Element.
SELUNA verlässt uns und nun sind noch 8 Schiffe hier.
Beat und Paul gehen noch schnell auf die Insel Dupwala um die letzten Spuren von unserem Grillabend zu beseitigen. Danach kratzt Paul den grünen Bewuchs, der sich immer wieder ansetzt, rundherum von der MABUHAY ab.
Am Nachmittag schauen wir uns mal die Insel Guariadup an. In 4 Minuten haben wir die Insel umrundet. Mann, da wäre eine Aufräum-und Abfallverbrennungs-Aktion dringendst nötig!
Danach schnorcheln wir bei der Nachbar-Insel Olosicuidup herum, aber ohne etwas Besonderes zu sehen. Auch auf dieser Insel müsste dringendst mal aufgeräumt werden!!! Schade, die Coco Bandero wären die schönsten Inseln die es überhaupt gibt!!!

Samstag, 15.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Schönes Wetter mit angenehmem Wind. Wir werkeln und putzen ein wenig herum und lesen viel.
Die Fische jagen wie verrückt um die MABUHAY herum und Paul versucht sie zu fangen, erfolglos!
Unter dem Schiff entdeckt er einen wunderschönen Feilenfisch. Ich stecke von der Badeplattform nur den Kopf unter Wasser und beobachte ihn durch die Taucherbrille.
Um 17h sind wir mit Daniela und Beat auf der Insel Dupwala zum gemütlichen Beisammensein mit Apéro.

Sonntag, 16.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Es ist sonnig und hat ziemlich Wind. Die Wäsche trocknet super.
Am Nachmittag schnorcheln wir an zwei verschiedenen Riffen. Es ist wunderschön und wir sehen viele verschiedene Fische. Paul hat Ohrenprobleme, er bringt das Wasser nicht mehr aus den Ohren!
Abends sind Daniela und Beat bei uns zu einem spontanen kleinen Picknick-Abendessen.

Montag, 17.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Am morgen ist es ziemlich bewölkt und windig, aber dann wird es ein schöner sonniger Tag. Eine 5-köpfige Kuna-Familie hat gestern Abend auf der Insel Dupwala ihre Hängematten aufgehängt und dort übernachtet. Sie fahren mit ihrem Einbaum von Schiff zu Schiff und verkaufen ihre molas und Fische.
Kurz nach 10h kommt ein schwedischer Segler der Charter macht (8 Personen an Bord) und ankert cool etwa 5 m vor uns. Unsere Proteste, er sei zu nah an uns, interessieren den Skipper kein bisschen. Mein Skipper regt sich enorm auf und kann sich fast nicht mehr beruhigen. Wir putzen im Inneren der MABUHAY herum.
Am Nachmittag trudeln die SELUNA und die „Diesel Duck“ hier ein. Paul fischt wieder einmal und hat (mit einem Stückchen Hühnerfleisch) prompt einen Fisch an der Angel. Aber er findet, der habe zu viele Gräten und entlässt ihn wieder zu seinen Kollegen ins Wasser. Um 16h30 sind wir alle zusammen bei der SELUNA zum Apéro eingeladen. Es gibt selbstgemachte Chips aus der Brotbaumfrucht.

Dienstag, 18.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Es ist herrlich schönes Wetter. Der Schwede vor uns zieht zum Glück gegen 9h30 von dannen. Wir werkeln und putzen ein wenig am Schiff herum.

Mittwoch, 19.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Es ist sonnig und warm. Bereits morgens um 8h richten sich zwei jüngere Kuna Indianer auf der Insel Dupwala häuslich ein, mit Hängematten, Feurstelle und allem Drum und Dran. Danach sind sie den ganzen Tag mit ihrem winzigen Einbaum unterwegs beim Fischen.
Paul montiert sich die Taucherflasche auf den Rücken und befreit über eine Stunde lang die MABUHAY unter Wasser von den lästigen Muscheln, die sich immer wieder ansetzen. Danach hilft ihm Beat, unser Gross-Rollsegel ordentlich aus – und wieder einzurollen.
Später geht Beat wieder mal per Dinghy fischen. Er erwischt zwei schöne Thunfische. Einen schenkt er Gesina und Leo, den anderen uns. Für sich hat er noch den Thuner, den er gestern gefangen hat. Um 17h treffen wir uns alle von der Diesel Duck, Seluna, Time after Time und wir auf der Insel Dupwala zum Grillen. Die Fische haben wir fein säuberlich in Alufolie eingewickelt und legen sie auf den Rost. Leider fällt Paul's Fischhälfte aus der Folie in den Sand. Nun knirscht es beim Essen, trotz versuchter Reinigung durch Beat, ziemlich zwischen Paul's Zähnen. Aber sonst sind die Fische supergut! Es ist wunderschöner Vollmond und ein sehr gemütlicher Abend.
Die zwei Indianer haben einen etwa 2½ m langen Ammenhai gefangen. Sie schleifen ihn lebend auf den Strand, wo sich der arme Hai in Todesangst windet. Mit einer Machete schlitzen sie ihm den Bauch auf, um in danach ins Meer zu werfen, weil er „nicht gut“ sei! Wir sind alle sehr entsetzt! Aber scheinbar war der Tag der Kuna-Fischer sehr erfolgreich. Auf einem Rost aus Hölzern werden alle ihrer schönen Fische, die sie heute gefangen haben, langsam geräuchert.

Donnerstag, 20.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Es ist herrlich schönes Wetter. Als wir um 7h30 aufstehen, haben die zwei Kuna-Indianer ihr Lager auf der Insel schon abgebrochen und sind verschwunden. Kurz nach dem Frühstück schlägt Paul seinen linken Knöchel leicht an. Er staunt, wie weh das tut. Knapp eine Stunde später ist sein Knöchel geschwollen und er kann nicht mehr laufen. Er hat sehr starke Schmerzen und wir haben keine Ahnung was er hat. Kurz vor Mittag kommt Beat und holt unseren Müll ab, um ihn zu verbrennen. Er hilft mir, Paul zu verarzten. Wir machen ihm einen schönen Verband, mit kaltem schmerzstillendem Voltaren-Gel. Paul will partout KEINE Chemie einnehmen. Aber er muss seinen Fuss hochlagern und sich endlich mal still halten (was bei ihm sehr schwierig ist!).
Für 16h30 haben wir die Time after Time, die Diesel Duck und die Seluna zum Abschiedsapéro eingeladen. Wir, Paul und ich werden morgen diese wunderschönen Coco Bandero Inseln endgültig verlassen, um langsam Richtung Colon weiter zu ziehen. Heute sind es genau zwei Monate, seit wir in den San Blas Inseln sind.
Bis um 22h hat mein Patient unheimlich starke Schmerzen. Auf die Nacht bekommt er wieder einen kühlenden Umschlag mit dem kalten Voltaren-Gel und ich verdonnere ihn zum Einnehmen einer entzündungshemmenden Voltaren-Tablette und zu einem schmerzstillenden. Paracetamol. Egal, ob er will oder nicht!

Freitag, 21.Januar 2011: Coco Bandero, Dupwala
Ha! mein Humpelpatient hat prima geschlafen, wie ein Baby! Und er kann sogar wieder laufen. Allerdings ist sein Fuss immer noch ziemlich geschwollen und Schmerzen hat Paul auch noch, aber sie scheinen heute doch erträglich zu sein. Nun ist der schwierige Patient auch freiwillig bereit, eine Schmerz-und eine entzündungshemmende Tablette zu nehmen.
Unsere Abfahrt von hier verschieben wie aber trotzdem auf morgen, damit der Fuss weiterhin hochgelagert und geschont werden kann. Irgendwie ist die Sache aber schon sehr rätselhaft!
Um 17h sind wir bei Daniela und Beat auf der Time after Time zum aller, allerletzten Abschiedsapéro eingeladen. Wir werden wie immer sehr verwöhnt! Wir bewundern einen wunderschönen Mondaufgang über der Palmeninsel. Richtig romantisch!
In der Nähe liegt eine elegante silbergraue Megaluxusriesenmotoryacht vor Anker. Um 22h zapfen wir heimlich ihr Internet an und ich kann wieder mal einen neuen Bericht und die dazugehörenden Fotos in die Schweiz beamen.

Samstag, 22.Januar 2011: Coco Bandero - Porvenir, 20 sm
Es ist leicht bewölkt bis schönes Wetter. Um 8h20 fahren wir mit 8-9 Knoten Wind los. Wir ziehen das Roll-Grosssegel heraus. Ha! Das funktioniert ja wunderbar! Und sogar der Autopilot funktioniert heute tadellos. Nur weiss leider keiner, wie lange noch. Mit dem Vorsegel und dem Grosssegel segeln wir gemütlich dahin. Wir fischen, es könnte ja sein, dass plötzlich ......
Wir waren heute genau 2 Wochen in den Coco Bandero Inseln. Es gäbe hier in den San Blas noch sehr viele schöne Inseln zu entdecken. Aber wir haben beschlossen, unser Autopilotenproblem in den Griff zu kriegen und das geht halt hier in diesem Kuna Yala Indianergebiet nicht so gut. Hier fehlen die sachkundigen Leute und das elektronische Material.
Diesmal hat der Autopilot eine ganze Stunde durchgehalten. Wir segeln gemütlich dahin und steuern abwechselnd von Hand. Zwei Delfine begleiten uns ein kurzes Stück. Fische sind keine an der Angel, immer nur blödes Seegras! Um 13h40 kommen wir nach einer sehr schönen Segelfahrt in Porvenir an und ankern vor dem Flugplatz.
Um 14h23 sind wir im Büro des Hafenmeisters um das ZARPE (die Bewilligung, dass wir von hier nach Colon fahren dürfen) holen. Dieses ZARPE kostet normal 16.50 US$. Aber weil Samstag ist, müssen wir zusätzlich 20 US$ für die Überzeit bezahlen. Wir sagen dem Hafenmeister:OK, dann kommen wir am Montag wieder, wenn keine Überzeit mehr ist! Aber der Mann wird saugehässig und meint: er gehe jetzt nach Panama City und er sei erst am Mittwoch wieder hier. Da wir nicht so lange hier in Porvenir bleiben wollen, zahlen wir zähneknirschend die 36.50 US$. Grrrr!!!!
Aber die Quittung lautet nur auf 16.50 $, seine 20 $ „Überzeit“ wird nicht vermerkt. Das sind doch alles Schlitzohren, elendige!
Nach dem Abendessen warten wir im Cockpit gebannt auf den Mond, der um 21h14 als glühende Scheibe am Horizont aufgeht. Einmalig schön!!!

Sonntag, 23.Januar 2011: Porvenir
Wir haben prima geschlafen, keine Schaukelei! Und das Wetter ist herrlich.
Nach 2 Maschinen Wäsche aufhängen und trocknen, Brot backen und nochmals 8 Kabel neu befestigen (für den Autopiloten), gehen wir auf die Insel Porvenir und essen dort neben der Flugpiste zu Mittag. Und wer sitzt da schon gemütlich beim Mittagessen??? Ja genau, der Hafenmeister, der gestern wegen uns „Überzeit“ machen musste und der ja eigentlich seit gestern in Panama City sein sollte. Es gibt gebratenes Huhn, viel Reis und minim wenig Rüebli/Chabis-Salat. Das sind 5 $ pro Person. Dazu je zwei Büchsen Bier à 1.50 $. Heronzio, der Garçon, der vor zwei Wochen einfach 4 $ Trinkgeld behalten wollte, rechnet und sagt cool: das macht dann 28 $! Wir rechnen auch und wehren uns sofort, das sei viel zu viel! Aber Heronzio meint, wir hätten ja schliesslich auch Salat gehabt. Wir weigern uns das zu bezahlen und nun kostet es plötzlich wieder ganz korrekt, wie vor zwei Wochen, 16 $. Mann, Heronzio, bist du ein Blödmann ein elender! Dieser Blödmann stickt übrigens wunderschöne mola's!!! Und wir haben vor zwei Wochen sogar eine von ihm gekauft....
Den Kaffee (0.70$ pro Tasse) trinken wir im gegenüberliegenden Restaurant mit einem ganz netten französischen Ehepaar aus Annecy.

Nach diesen blöden Bescheissereien freuen wir uns nun richtig, morgen weiter Richtung Colon zu segeln.